Autor Thema: Dune  (Gelesen 5628 mal)

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Offline aikar

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Dune
« am: 20.01.2020 | 07:08 »
Bei der Wahl zum 'Am meisten erwarteten Rollenspiel 2020' hat Fria Ligan es auf Platz 2 geschafft (Vaesen). Lediglich dem 2D20 Dune musste es sich geschlagen geben.
Wobei mit Cyberpunk, AoS und ähnlich starke Lizenzen im Rennen waren:

https://www.enworld.org/threads/here-are-2020s-most-anticipated-tabletop-rpgs.669761/

Mein Hauptproblem ist aber: ich bin mir nicht so sicher, was ich in der Welt spielen könnte. Ist ein bisschen wie beim Alien-Rollenspiel - in meinem Kopf entsteht da nur ein sehr schmaler Korridor für Szenarien.

Ich finde Dune ja als Buch- und Filmreihe durchaus interessant, aber mir geht es wie schneeland. Sosehr ich mich auch reindenke, fällt mir nicht ein, was mir dieses Universum rollenspielerisch bieten sollte. Egal ob ich während des Fremenaufstands auf Arakis oder während der späteren Zeiten spielen will, das Universum ist einfach zu oberflächlich beschrieben um mir wirklich etwas zu liefern, was ich nicht mit zig anderen Systemen/Settings auch haben oder binnen eines Nachmittags selber basteln könnte.

Wie seht ihr das? Warum freut ihr euch auf Dune 2D20? Was erhoft ihr euch davon? Was wollt ihr damit spielen, dass speziell dieses Setting/Regelsystem benötigen würde?

Edit: Gehört wohl eher in "Weitere Pen & Paper Systeme". Ich habe aber keine Berechtigung, den Post wieder zu löschen. Evtl. kann ihn jemand verschieben. Danke.
« Letzte Änderung: 20.01.2020 | 07:10 von aikar »
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Offline Talwyn

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Re: Dune
« Antwort #1 am: 20.01.2020 | 18:20 »
Die "Oberflächlichkeit" ist für mich persönlich mehr Feature als Bug. Ich bin kein Fan von ausufernden Setting-Beschreibungen, die mich beim Erzählen eigener Geschichten behindern.
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Achamanian

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Re: Dune
« Antwort #2 am: 20.01.2020 | 18:33 »
Die "Oberflächlichkeit" ist für mich persönlich mehr Feature als Bug. Ich bin kein Fan von ausufernden Setting-Beschreibungen, die mich beim Erzählen eigener Geschichten behindern.

Na, dann dürfte gerade das Dune-Universum eigentlich nichts für dich sein - zumindest, wenn du auf der Kernwelt Arrakis spielen willst, denn die ist ja schon in den Romanen enorm dicht beschrieben; und auch die politische Beschaffenheit des Dune-Universums (vor allem zur Zeit des ersten Buchs) lässt ja erst einmal sehr wenig Raum für Eigenes. Ja, da sind wahnsinnig viele Welten da draußen, von denen man absolut nix weiß und auf denen man alles Mögliche machen kann - aber dann hat man halt nur noch extrem wenig mit dem zu tun, was die Romane ausmacht.
Und wenn man andere Elemente als den Wüstenplaneten selbst für den Wiedererkennungswert benutzen will - die Bene Gesserit, die Tleilaxu, die Raumgilde, die Großen Häuser - dann gibt einem die politische Struktur des Universums schon wieder fast PvP und Intrigen innerhalb der Gruppe vor, oder eine sehr starre "Ihr seid alle zusammen die Führungsriege eines Kleinen Hauses"-Struktur.
Ich tue mich da auch echt sehr schwer mit der Frage, wie Dune ins RSP übersetzt werden kann, ohne dabei alles links liegen zu lassen, was das Setting ausmacht, den Kanon zu sprengen (geht ja auch) oder sich damit abzufinden, dass man in einem sehr engen Korsett spielt. Evtl. wäre man in einer der späteren Zeitperioden, z.B. in der der "Ketzer", in der Beziehung sogar besser dran ...

Offline McCoy

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Re: Dune
« Antwort #3 am: 20.01.2020 | 20:35 »
Es kommt natürlich auch darauf an zu welchem Zeitpunkt man spielen möchte.
Zur Zeit des ersten Buchs?
Dann könnte man eine Gruppe herzogstreuer Atreiiden (schreibt man das so?) spielen. Als Spähertrupp der vor dem Umzug des Hauses nach Arrakis kommt, die Fremen kontaktiert,  gegen die noch vorhandenen Harkonnen agieren, mit Schmugglern Kontakt aufnehmen, etc.
Dann den Angriff der Harkonnen mit anschließender Flucht in die Wüste mit allem was darauf folgt. Alle denken das Herzoghaus ist tot. Lt. Buch sind viele Überlebende Soldaten der Atreides von Planeten geflohen. Gurney und einige andere blieben.
Da bleibt noch genug drum herum ohne das man Muad'dib begegnet. Das ganze dauert ja auch einige Jahre.

Oder später als das Imperium unter Pauls Herrschaft lag. Da gab es auch genug Intrigen und Konflikte.
Noch später? Als Rebellen gegen den Gott Kaiser Leto II vielleicht?

Möglichkeiten gibt es, aber es würde imho ziemlich viel Arbeit seitens des SL bedeuten das ganze mit Leben zu füllen. Und den ggf. unkundigen Spielern das ganze auch noch nahe zu bringen.
Er ist tot, Jim!

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Offline Harry Du Bois

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Re: Dune
« Antwort #4 am: 20.01.2020 | 20:41 »
Hat zufällig jemand Erfahrung mit dem alten Dune? Also das gab es doch schon einmal als P&P...
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Pyromancer

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Re: Dune
« Antwort #5 am: 20.01.2020 | 20:48 »
Es gibt die zweibändige "Enzyklopädie des Wüstenplaneten", in der wahnsinnig viel Hintergrund erklärt wird. Persönlich würde ich das aber alles nicht als Kanon sehen, sondern als Inspirationsmaterial, um ein eigenes Dune-Universum zu bauen. Dinge, die ich bespielen würde, wären Butler's Jihad oder der Haddsch der Zensunni-Nomaden. Beide Ereignisse werden im Buch kurz erwähnt und in der Enzyklopädie unterfüttert. Und dabei wie bei Star Wars: Buch eins (bei SW: A New Hope) ist Kanon, alles andere wird genommen oder verworfen, wie es persönlich passt.

Offline Harry Du Bois

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Re: Dune
« Antwort #6 am: 20.01.2020 | 20:51 »
Es gibt die zweibändige "Enzyklopädie des Wüstenplaneten", in der wahnsinnig viel Hintergrund erklärt wird. Persönlich würde ich das aber alles nicht als Kanon sehen, sondern als Inspirationsmaterial, um ein eigenes Dune-Universum zu bauen. Dinge, die ich bespielen würde, wären Butler's Jihad oder der Haddsch der Zensunni-Nomaden. Beide Ereignisse werden im Buch kurz erwähnt und in der Enzyklopädie unterfüttert. Und dabei wie bei Star Wars: Buch eins (bei SW: A New Hope) ist Kanon, alles andere wird genommen oder verworfen, wie es persönlich passt.

Die war wie ich glaube, bereits unter Frank Herbert nicht kanonisch, da sie vor seinen letzten beiden Büchern entstand, von den Büchern seines Sohnes und des Autorenkollegen ganz zu schweigen.
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Offline NurgleHH

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Re: Dune
« Antwort #7 am: 21.01.2020 | 14:35 »
Die war wie ich glaube, bereits unter Frank Herbert nicht kanonisch, da sie vor seinen letzten beiden Büchern entstand, von den Büchern seines Sohnes und des Autorenkollegen ganz zu schweigen.
Sie ist kanonisch, aber nicht vollständig. leider. Sein Sohn hat sie nie überarbeitet. Ist auch, so weit ich weiß, nicht mehr erhältlich. Nur gebraucht mit utopischen Preisen.

Pyromancer

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Re: Dune
« Antwort #8 am: 21.01.2020 | 15:13 »
Sie ist kanonisch, aber nicht vollständig. leider. Sein Sohn hat sie nie überarbeitet. Ist auch, so weit ich weiß, nicht mehr erhältlich. Nur gebraucht mit utopischen Preisen.

Es gibt da zwar ein paar "Optimisten", die für die Enzyklopädie dreistellige Beträge wollen, man kriegt die aber auch mit ein wenig Geduld für 10-20 Euro pro Band. Und dass sein Sohn sie nie überarbeitet hat sehe ich als definitiven Vorteil. :)

Offline Talwyn

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Re: Dune
« Antwort #9 am: 21.01.2020 | 15:14 »
Na, dann dürfte gerade das Dune-Universum eigentlich nichts für dich sein - zumindest, wenn du auf der Kernwelt Arrakis spielen willst, denn die ist ja schon in den Romanen enorm dicht beschrieben; und auch die politische Beschaffenheit des Dune-Universums (vor allem zur Zeit des ersten Buchs) lässt ja erst einmal sehr wenig Raum für Eigenes. Ja, da sind wahnsinnig viele Welten da draußen, von denen man absolut nix weiß und auf denen man alles Mögliche machen kann - aber dann hat man halt nur noch extrem wenig mit dem zu tun, was die Romane ausmacht.
Und wenn man andere Elemente als den Wüstenplaneten selbst für den Wiedererkennungswert benutzen will - die Bene Gesserit, die Tleilaxu, die Raumgilde, die Großen Häuser - dann gibt einem die politische Struktur des Universums schon wieder fast PvP und Intrigen innerhalb der Gruppe vor, oder eine sehr starre "Ihr seid alle zusammen die Führungsriege eines Kleinen Hauses"-Struktur.
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Habe bislang nur das erste Buch gelesen, und davon ausgehend sehe ich ausreichend Freiraum für eigene Geschichten - evtl. zeitlich vor der Romanhandlung also zur Zeit der Harkonnenherrschaft über Arrakis. Oder aber - und das vorzugsweise - an einem anderen Ort. Ich will die Geschichte der Spielercharaktere erzählen und sie nicht dabei zusehen lassen, wie Muadib die Fremen hinter sich vereint und sich den Harkonnen stellt. Diese Ereignisse können am Rande Erwähnung finden, aber viel spannender fände ich eine davon ganz und gar losgelöste Handlung in einem anderen Winkel des Dune-Universums. Das PVP-Problem sehe ich auch, könnte aber auch genial sein für einen One Shot.
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Offline unicum

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Re: Dune
« Antwort #10 am: 21.01.2020 | 16:00 »
Mir stellen sich da so einige Fragen:
- was für Figuren spielt man?
- wie groß oder wie klein Spielt man?

vieleicht müsste ich mich erst nochmal reinlesen.

Gerade das die eigentliche Raumfahrt in der Hand der Gilde liegt, das Militär von Eliteeinheiten (Fremen > Sardaukar > Haustruppen) domniniert ist - frage ich mich was man an Kampangen spielen will. Oneshots halte ich für leichter umsetzbar - gerne auch politisch mit Pvp.

Interessant ist das Setting aber allemal, vieleicht schau ich es mir auich mal an.

Gerade was die "kleinen Häusser" betrifft gibt es vieleicht parallelen zu dem Game of Thrones RPG wo man ein kleines Haus spielt.


Offline Mr Grudenko

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Re: Dune
« Antwort #11 am: 21.01.2020 | 17:18 »
Das eine Problem, das ich bei "Dune" als Setting sehe ist, dass es sich um eine Gesellschaft dreht, die nicht einfach nur erstarrt ist, sondern aktiv an ihrem Stillstand arbeitet. Für alles, inklusive Krieg und Meuchelmord, gibt es feste Regeln, und wer die nicht einhält, wird bestenfalls ins Exil getrieben. Jeder hat seine Stellung, aus der er nicht raus kommt, Berufe werden vererbt, etc.
In so einer Gesellschaft geht man nicht einfach "auf Abenteuer". Und selbst Leute wie Spione oder Assassinen müssen sich an umfangreiche "Benimmregeln" halten. Und je höher man auf der sozialen Leiter steht, desto wichtiger wird die personliche Sicherheit (vor allem Schutz vor Mordanschlägen, besonders Gift).

Und die andere Sache für mich ist halt, dass selbst unter der Ebene von Bene Geserit oder Mentaten, die Leute schon mit solch umfangreichen und verfeinerten Skillsets rumlaufen (Körpersprache und Sprachmuster sekundengenau erkennen, ganzen Codesprachen kennen etc.), dass es ich Probleme habe mir vorzustellen, wie das flüssig in einem RSP dargestellt werden könnte.
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Offline ManuFS

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Re: Dune
« Antwort #12 am: 21.01.2020 | 17:28 »
Also wenn ich da an L5R denke, dann scheint "Es gibt super-starre Klassen aus denen niemand ausbrechen kann und Gnade dir Gott du versaust die Benimmregeln" kein Negativ-Argument für viele Spieler zu sein.
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Offline Don-Lope

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Re: Dune
« Antwort #13 am: 24.01.2020 | 18:01 »
Ich bin da auch sehr gespannt drauf, stell mir aber schwierig vor, das Setting zu benutzen.
Alles was das Setting bekannt und cool macht wird im Roman auf den Kopf gestellt.
Die Situation, die die Atreiden zu Begin haben, ist eine absolut Rollenspiel Setting taugliche, doch hält die nicht sonderlich lang an und endet auch für die meisten nicht gut. Da sehe ich das Zeitfenster echt gering.

Natürlich kann man in der Welt was machen, was bestimmt auch interessant ist, aber ist das dann ein Dune RPG?

Offline Infernal Teddy

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Re: Dune
« Antwort #14 am: 24.01.2020 | 18:20 »
Dune hat vier epochen in denen es meiner Meinung nach interessant wäre zu spielen: zwischen der Prelude Trilogie und Dune, der jihad (zwischen Dune und Dune Messiah), die frühen Jahr der Herrschaft von Leto II. (Nach Children of Dune) und in der Zeit der Diaspora (Nach God-Emperor of Dune).
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Offline Blizzard

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Re: Dune
« Antwort #15 am: 24.01.2020 | 18:28 »
Ich fand das Setting von Dune schon immer cool, faszinierend und spannend. Von den Büchern/Romanen habe ich mal einen gelesen, aber das ist schon so viele Jahre her, dass ich vergessen habe, was da drin stand. Mehr Erinnerungen habe ich da schon an die Filme und PC-Spiele- und schon alleine die bieten mir genug Stoff für die ein-oder andere Abenteueridee. Was genau ich spielen wollen würde , kann ich jetzt so direkt nicht sagen- denn ich habe mich in den letzten Jahren relativ wenig mit Dune beschäftigt, nachdem es quasi aussischtslos war, auch nur irgendwo ein Exemplar von Dune: Chronicles of the Imperium zu einem annehmbaren Preis zu bekommen.

Ich weiß, wenn man vor ein paar Jahren gefragt hat "was soll ich nehmen für eine Dune-Umsetzung?" kam oft die Antwort: Fading Suns. Aber irgendwie konnte ich mich nie dazu durchringen, mich näher mit FS zu beschäftigen.

Eine Sache die ich mich mal so halb-OT interessieren würde: In den PC-Spielen gibt es das Haus Ordos. Das taucht aber in den Filmen z.B. iirc nicht auf. Ist das ein offizieller Bestandteil der Dune-Welt oder haben sie das für das PC-Spiel einfach hinzu erfunden?
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Offline Urias

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Re: Dune
« Antwort #16 am: 24.01.2020 | 18:38 »
Hat zufällig jemand Erfahrung mit dem alten Dune? Also das gab es doch schon einmal als P&P...

Jau ich. Das ist wohl mehr als Sammlerstück zu sehen. Als System selber (genaue Mechaniken hab ich jetzt nicht mehr im Kopf) ist es irrsinnig hölzern und aufgebläht. Ich meine mich erinnern zu können, dass es auch davon ausgeht, dass man die Führungsriege eines gemeinsamen Hauses spielt. Archetypen darin waren etwa der Mentat, der Assassine, die Bene Gesserit, der CHOAM-Berater...

Wir haben das einige Sitzungen lang gespielt, dann ist die Runde nicht zuletzt aufgrund der mäßigen Regeln gestorben. Einige Zeit später gab es einen quasi-freeform Reboot der Kampagne. Die Kampagne war so ca zwei Generationen vor den Ereignissen des ersten Buches angesiedelt und es ging viel einfach um Hofintrigen. Ersteres war ganz nice, da man hier schon bekannte Gesichter auftauchen lassen konnte ohne den großen Plot der Bücher zu arg derailen zu können.

Zum Plot: Wie gesagt haben wir alle die Führungsriege des Hauses gespielt, der Fürst selbst war ein SLC. Ich spielte den Erben des Hauses, die anderen Spieler waren jeweils einem der eingeschworenen Subhäuser des Planeten zugehörig. Unser Haus war vom SL entworfen (ziemlicher Dune-Fanboy der so quasi alles von dem Franchise hat) und hatte eine starke Bindung an Butlers Jihad und die Orange Katholische Bibel. Es war auf einem Waldplaneten beheimatet und bekannt für die Qualität seiner Ornithoptoren und seiner Piloten bekannt. Die Handlung drehte sich darum, dass der Erbe mit der Tochter eines anderen (auch selbst erfundenen) Hauses verheiratet werden sollte um eine Allianz zu schmieden. Im Hintergrund stand die gemeinsame Entwicklung eines Ornithopters der kurze Raumsprünge machen konnte (oder so ähnlich). Wie sich dann rausstellte nahm das andere Haus es mit der OK-Bibel nicht so ernst und die Ornithoptoren würden auf einer quasi-KI basieren. Auch die Tochter des Hauses war dann - wenn ich mich richtig erinnere - irgendeine Art Androidin, zusammengestückelt vom Haus Ix. In der letzten Sitzung der Runde gings dann darum wie man vom Planeten dieses Hauses wieder runterkommen soll und wie man weiter verfahren soll. Danach haben wir leider keinen Termin mehr gefunden und die Runde ist gestorben.

In den einzelnen Sitzungen war viel Charakterspiel inklusive Intrigen innerhalb der Spieler rund um Fragen des Vorgehens und die Stellungen der einzelnen Subhäuser. Also auch Budgetplanung wenn man so will. Im Hintergrund lief wie ich nachher vom SL erfahren habe auch noch der Plot, dass die Bene Gesserit, die dem Erben als Konkubine zugetragen wurde, ein Kind von ihm bekommen sollte, da sein Kind in den Zuchtplan der Bene Gesserit als potentieller Kwisatz Haderach gehandelt wurde.

So weit meine Erfahrungen mit Dune. Mir hat es Spaß gemacht. Rein von der Art des Spiels bzw dem was plotmäßig bespielt wurde näher an Vampire als an DnD verorten. So klassisches Abenteuerspiel geht glaub ich eher schlecht im Dunesetting.

@Blizzard: Haus Ordos gibts soweit ich weiß nur im Spiel
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Offline Infernal Teddy

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Re: Dune
« Antwort #17 am: 24.01.2020 | 18:47 »
Die Regeln waren eine Variante des ICON-Systems aus "LUGTrek", ich mochte das System
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Offline Harry Du Bois

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Re: Dune
« Antwort #18 am: 24.01.2020 | 19:34 »
Jau ich. Das ist wohl mehr als Sammlerstück zu sehen. Als System selber (genaue Mechaniken hab ich jetzt nicht mehr im Kopf) ist es irrsinnig hölzern und aufgebläht. Ich meine mich erinnern zu können, dass es auch davon ausgeht, dass man die Führungsriege eines gemeinsamen Hauses spielt. Archetypen darin waren etwa der Mentat, der Assassine, die Bene Gesserit, der CHOAM-Berater...

Wir haben das einige Sitzungen lang gespielt, dann ist die Runde nicht zuletzt aufgrund der mäßigen Regeln gestorben. Einige Zeit später gab es einen quasi-freeform Reboot der Kampagne. Die Kampagne war so ca zwei Generationen vor den Ereignissen des ersten Buches angesiedelt und es ging viel einfach um Hofintrigen. Ersteres war ganz nice, da man hier schon bekannte Gesichter auftauchen lassen konnte ohne den großen Plot der Bücher zu arg derailen zu können.

Zum Plot: Wie gesagt haben wir alle die Führungsriege des Hauses gespielt, der Fürst selbst war ein SLC. Ich spielte den Erben des Hauses, die anderen Spieler waren jeweils einem der eingeschworenen Subhäuser des Planeten zugehörig. Unser Haus war vom SL entworfen (ziemlicher Dune-Fanboy der so quasi alles von dem Franchise hat) und hatte eine starke Bindung an Butlers Jihad und die Orange Katholische Bibel. Es war auf einem Waldplaneten beheimatet und bekannt für die Qualität seiner Ornithoptoren und seiner Piloten bekannt. Die Handlung drehte sich darum, dass der Erbe mit der Tochter eines anderen (auch selbst erfundenen) Hauses verheiratet werden sollte um eine Allianz zu schmieden. Im Hintergrund stand die gemeinsame Entwicklung eines Ornithopters der kurze Raumsprünge machen konnte (oder so ähnlich). Wie sich dann rausstellte nahm das andere Haus es mit der OK-Bibel nicht so ernst und die Ornithoptoren würden auf einer quasi-KI basieren. Auch die Tochter des Hauses war dann - wenn ich mich richtig erinnere - irgendeine Art Androidin, zusammengestückelt vom Haus Ix. In der letzten Sitzung der Runde gings dann darum wie man vom Planeten dieses Hauses wieder runterkommen soll und wie man weiter verfahren soll. Danach haben wir leider keinen Termin mehr gefunden und die Runde ist gestorben.

In den einzelnen Sitzungen war viel Charakterspiel inklusive Intrigen innerhalb der Spieler rund um Fragen des Vorgehens und die Stellungen der einzelnen Subhäuser. Also auch Budgetplanung wenn man so will. Im Hintergrund lief wie ich nachher vom SL erfahren habe auch noch der Plot, dass die Bene Gesserit, die dem Erben als Konkubine zugetragen wurde, ein Kind von ihm bekommen sollte, da sein Kind in den Zuchtplan der Bene Gesserit als potentieller Kwisatz Haderach gehandelt wurde.

So weit meine Erfahrungen mit Dune. Mir hat es Spaß gemacht. Rein von der Art des Spiels bzw dem was plotmäßig bespielt wurde näher an Vampire als an DnD verorten. So klassisches Abenteuerspiel geht glaub ich eher schlecht im Dunesetting.

@Blizzard: Haus Ordos gibts soweit ich weiß nur im Spiel

Klingt ganz cool. :) Danke für deine Eindrücke, ist das Original-Regelwerk nicht als Sammlerstück irrsinnig teuer?
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Offline Keuner

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Re: Dune
« Antwort #19 am: 24.01.2020 | 20:15 »
Eine Sache die ich mich mal so halb-OT interessieren würde: In den PC-Spielen gibt es das Haus Ordos. Das taucht aber in den Filmen z.B. iirc nicht auf. Ist das ein offizieller Bestandteil der Dune-Welt oder haben sie das für das PC-Spiel einfach hinzu erfunden?
Haus Ordos taucht nur in Videospielen auf.
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Re: Dune
« Antwort #20 am: 24.01.2020 | 22:38 »
Ich weiß, wenn man vor ein paar Jahren gefragt hat "was soll ich nehmen für eine Dune-Umsetzung?" kam oft die Antwort: Fading Suns. Aber irgendwie konnte ich mich nie dazu durchringen, mich näher mit FS zu beschäftigen.

Fading Suns liefert ziemlich genau das, was hier in verschiedenen Beiträgen anklingt:
Es hat die Atmosphäre von Dune ohne die einengenden Setting-Details.

Das Regelwerk mal völlig außen vor, ist das für mich paradoxerweise nach wie vor ein Grund, lieber die Kopie* zu nehmen als das Original.


*Ja, FS hat auch noch andere Quellen und Einflüsse. Aber die Dune-Anleihen sind schon sehr deutlich.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Achamanian

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Re: Dune
« Antwort #21 am: 24.01.2020 | 23:07 »
Fading Suns liefert ziemlich genau das, was hier in verschiedenen Beiträgen anklingt:
Es hat die Atmosphäre von Dune ohne die einengenden Setting-Details.

Das Regelwerk mal völlig außen vor, ist das für mich paradoxerweise nach wie vor ein Grund, lieber die Kopie* zu nehmen als das Original.


*Ja, FS hat auch noch andere Quellen und Einflüsse. Aber die Dune-Anleihen sind schon sehr deutlich.

Na ja, FS hat zwar starke Dune-Anleihen, aber eigentlich läuft es inhaltlich dann doch eher in die entgegengesetzte Richtung. Bei Fading Suns wird die ganze Mystik ins Magische überführt, der Kern von Dune ist gerade, die mystischen Aspekte ganz eng an eine "wissenschaftliche" Grundlage zu koppeln - natürlich ist klar, dass das alles enorm pseudowissenschaftlich und obskurantistisch ist, aber die epistemologische Ästhetik ist ganz eindeutig eher der SF, sogar der Hard SF, als der Fantasy zuzuordnen (das sieht man auch, wenn man sich die wirklich ausgefuchste Ökologie des Wüstenplaneten ansieht). Herbert achtet streng darauf, jedweden Hokuspokus in einen nicht-magischen Kontext einzulassen und ist enorm bedacht darauf, alles scheinbar Übernatürliche als Auswirkungen extrem fortgeschrittener Gen- und Sozialtechnik darzustellen.
Die Ironie an Dune ist, dass fast alle stark davon inspirierten Werke den Mystizismus einfach direkt ins Magische überführen, während Herbert immer mit aller Kraft genau in die andere Richtung gezogen hat.
Abgesehen davon passen die schrägen Alienvölker von Fading Suns für mich wirklich so gar nicht zu Dune, das als einzige intelligente Spezies die Menschheit kennt.

Ich verstehe schon, dass man sich bei Fading Suns oberflächlich betrachtet seinen Dune-Fix holen kann (und finde das FS-Setting auch ganz unabhängig davon wunderbar), aber von dem, was Dune als Universum ausmacht, ist es dann doch sehr weit weg.

Offline YY

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Re: Dune
« Antwort #22 am: 25.01.2020 | 00:33 »
natürlich ist klar, dass das alles enorm pseudowissenschaftlich und obskurantistisch ist, aber die epistemologische Ästhetik ist ganz eindeutig eher der SF, sogar der Hard SF, als der Fantasy zuzuordnen

Ich sehe da den großen Unterschied zu FS nicht - da sind z.B. die zwei "guten" übernatürlichen Fähigkeitskategorien einmal explizit klassisches Psi-Gedöns und einmal wird das zumindest für die Theurgie schwer angedeutet.
Beim damönischen Krempel macht man es sich leicht und sagt: Das ist nicht wie in Märchen, Sagen etc., sondern diese basieren umgekehrt auf Begegnungen mit tatsächlich existierenden Wesen.

Das ist für mich genau so wenig Hard SF wie die Dune'schen Navigatoren(fähigkeiten) u.Ä., sondern hier wie da Science Fantasy, die sich höchstens im Detail unterscheidet.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Achamanian

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Re: Dune
« Antwort #23 am: 25.01.2020 | 08:45 »
Beim damönischen Krempel macht man es sich leicht und sagt: Das ist nicht wie in Märchen, Sagen etc., sondern diese basieren umgekehrt auf Begegnungen mit tatsächlich existierenden Wesen.


Ja, das kann man so machen - dann hat man den Bereich der SF-Ästhetik aber viel grundsätzlicher verlassen als bei Dune. Das ist etwa so, als würdest du sagen, dass Vampire ein klasse Bond-Rollenspiel ist. Natürlich steckt das 007-Universum voll von fantastischem Blödsinn, aber Vampire haben darin trotzdem nix zu suchen ...

Offline aikar

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Re: Dune
« Antwort #24 am: 25.01.2020 | 08:52 »
Eine Sache die ich mich mal so halb-OT interessieren würde: In den PC-Spielen gibt es das Haus Ordos. Das taucht aber in den Filmen z.B. iirc nicht auf. Ist das ein offizieller Bestandteil der Dune-Welt oder haben sie das für das PC-Spiel einfach hinzu erfunden?
Die Ordos sind eigentlich eine Abwandlung der Ixianer, die im Dune-Universum durchaus existieren, nur nicht als Haus. Aber durchaus als einflussreiche Gruppe, vergleichbar den Navigatoren und den Bene Gesserit.
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