Autor Thema: D&D5: Hin zu mehr Storytelling  (Gelesen 3335 mal)

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Offline Lord Verminaard

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Re: D&D5: Hin zu mehr Storytelling
« Antwort #25 am: 29.02.2020 | 10:51 »
D&D5, so schlank es jetzt auch in seinen Regeln geworden sein mag, ist immer noch ein Dungeoncrawler. Es zaubert mir jedesmal ein lachen auf die Lippen wenn Spieler bei EXP-Grind spielen von Flairrollenspiel sprechen. Sprich nochmals mit deiner Gruppe was sie den jetzt wirklich spielen möchten. Über kurz oder lang werden sie nichts mit Rollenspiel in diesem System erreichen. Den Looten und Leveln, in meinen Augen, ist von D&D, sowie dessen tausende von Klonen, immer noch der Motor.

Daraus spricht so ein bisschen dieser Kohärenzgedanke, der auch hier im Forum lange vorgeherrscht hat. Ich halte das inzwischen für einen Irrweg. Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass man looten, leveln und storytelling in derselben Runde mit demselben System machen möchte. Tatsächlich scheint mir genau das der Ansatz und die Kernkompetenz von D&D5 zu sein. Gerade wenn man Milestones statt XP verwendet, wird das denke ich sehr deutlich. (Edit: Oder wenn man z.B. die Größe der Dungeons in heutigen Modulen mit den legendären Dungeons of old vergleicht.)

Disclaimer: Ich spiele auch sehr gerne rules-light und sogar Freiform. Für intensive High-Drama-Runden würde ich niemals D&D nehmen. Aber umgekehrt wird eben kein Schuh draus, das heißt überhaupt nicht, dass man in D&D kein Storytelling machen könnte und sollte.
« Letzte Änderung: 29.02.2020 | 10:58 von Lord Verminaard »
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Offline takti der blonde?

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Re: D&D5: Hin zu mehr Storytelling
« Antwort #26 am: 29.02.2020 | 10:59 »
Auch als Spieler versuche ich das Narrativ der Personnage aufrechtzuerhalten durch Auswahl der Handlungen im Kampf. Ist eben ganz normales Rollenspiel. ;)

Re: Filmreif

Eher Transformers oder Dogville? :)

Ich halte es oft auch nicht 100% durch, aber ich versuche doch, gerade während des Kampfes und gerade auch wenn die Minis auf dem Tisch sind, ein Narrativ aufrecht zu erhalten. Also die Aktionen visuell zu beschreiben. Ich überlege mir vorher, wie ich die Rollen der NSCs und Monster spielen möchte, und gerade bei intelligenten Gegnern versuche ich auch oft, Dialogzeilen rauszuhauen. Ebenso wichtig ist aber, nicht die Motivationen und Ziele der Konfliktparteien aus den Augen zu verlieren. Egal ob du mit Moralregel spielst oder ohne, in vielen Fällen macht es für die Gegner schlicht keinen Sinn, bis zum Schluss zu kämpfen, um nur das offensichtlichste Beispiel zu nennen.

Das meiste davon können auch Spieler berücksichtigen und das werden sie am Ehesten, wenn der DM mit gutem Beispiel vorangeht und sie auch für coole One-Liner oder Aktionen mit Inspiration belohnt. Meine Formel lautet hier: Alles, was filmreif ist, gibt Inspiration (ich limitiere Inspiration auch nicht auf 1x pro Sitzung, sondern auf 1x pro Szene). Setzt natürlich voraus, dass man filmreif gut findet, aber wer filmreif nicht gut findet, kann doch auch gleich OSR spielen. >;D

Offline Lord Verminaard

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Re: D&D5: Hin zu mehr Storytelling
« Antwort #27 am: 29.02.2020 | 11:06 »
Re: Filmreif

Eher Transformers oder Dogville? :)

Gegenfrage: Hast du in Transformers filmreife Szenen gesehen? >;D
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Offline takti der blonde?

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Re: D&D5: Hin zu mehr Storytelling
« Antwort #28 am: 29.02.2020 | 11:09 »
Gegenfrage: Hast du in Transformers filmreife Szenen gesehen? >;D

Qua definitiomem, ja, leider. :)

Offline nobody@home

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Re: D&D5: Hin zu mehr Storytelling
« Antwort #29 am: 29.02.2020 | 11:19 »
Gegenfrage: Hast du in Transformers filmreife Szenen gesehen? >;D
Qua definitiomem, ja, leider. :)

Moment: Wir reden von diesem Film, richtig? 8]

Offline DeadOperator

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Re: D&D5: Hin zu mehr Storytelling
« Antwort #30 am: 29.02.2020 | 12:00 »
Daraus spricht so ein bisschen dieser Kohärenzgedanke, der auch hier im Forum lange vorgeherrscht hat. Ich halte das inzwischen für einen Irrweg. Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass man looten, leveln und storytelling in derselben Runde mit demselben System machen möchte. Tatsächlich scheint mir genau das der Ansatz und die Kernkompetenz von D&D5 zu sein. Gerade wenn man Milestones statt XP verwendet, wird das denke ich sehr deutlich. (Edit: Oder wenn man z.B. die Größe der Dungeons in heutigen Modulen mit den legendären Dungeons of old vergleicht.)

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Offline Arldwulf

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Re: D&D5: Hin zu mehr Storytelling
« Antwort #31 am: 29.02.2020 | 14:23 »
Die 5e hat halt viele der Dinge welche besseres Storytelling erlauben und in der 4e hereingekommen sind wieder gestrichen. Gerade solche Sachen wie Fertigkeitsherausforderungen, Questsystem, Monsterrollen und improvisierte Aktionen fehlen dadurch stark wenn man von dem ganz klassischem "ab in den Dungeon, verhau die Monster" abweicht.

Die einfachste Variante ist natürlich das ganze wieder einzuführen und die Regeln welche im Zuge der Abschaffung verändert wurden auch zurück zu ändern. Aber dabei muss man dann halt aufpassen einen guten Kompromiss aus dem Bier & Brezel Flair der 5e und eben der weiteren Spanne an Spielweisen der 4e hinzubekommen.

Und natürlich gab es ja Gründe dafür die Regeln zu entfernen, der breitere Spielfokus des Vorgängers bedeutet ja auch für Designer mehr Aufwand, mehr Tests und mehr kreativen Input der von ihnen bereit gestellt werden muss. Jemand der versucht die 5e mit entsprechenden Werkzeugen zu ergänzen hat die gleiche Arbeit vor sich, und das limitiert irgendwann auch die Möglichkeiten wirklich alles wieder reinzubringen.
« Letzte Änderung: 29.02.2020 | 14:25 von Arldwulf »