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Codex der Phexgeweihten – Keine heroischen Phexgeweihte?

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Lichtschwerttänzer:
Ich sehe nur nicht wo dieser Nachteil den Phexerl einschränkt

thestor:

--- Zitat von: Lichtschwerttänzer am 11.03.2020 | 19:40 ---Ich sehe nur nicht wo dieser Nachteil den Phexerl einschränkt

--- Ende Zitat ---
Wenn man ihn hart auslegt sehe ich schon einen Nachteil drin, wenn der Phexerl selbst alten und besten Freunden nicht helfen darf, wenn diese keine angemessene Gegenleistung springen lassen können, Frage ist auch, ob er "Kredit" gewähren darf und zu welchen Konditionen.

Allerdings müsste der Codex dafür wirklich eisenhart ausgelegt werden, womit (nicht nur?) meiner Meinung nach ein heldenhafter Charakter kaum mehr möglich ist (nachdem Motto Phex erscheint dir im Traum und befiehlt, deinen Kumpel, der den Gefallen immer noch nicht zurückgezahlt hat, gleich morgen früh in die Sklaverei zu verkaufen).

Legt man den Codex weicher aus, so dass man nicht einen aventurischen Ebenezer spielen muss, ist die Frage inwiefern so ein Codex den Geweihten noch einschränkt wie die der anderen Götter. Man möge mich erleuchten, ich habe Probleme, den Phex-Codex so zu verstehen, dass er einerseits tatsächlich noch ein Nachteil ist (wie die Codizes der anderen Götter) und andererseits man noch einen Helden spielen kann.

nobody@home:
Liest sich für mich (unbekannterweise, ich bin mit dem betreffenden Codex nie in auch nur weitläufigere Berührung gekommen) erst mal so, als wäre der Geweihte einfach verpflichtet, eine definitive Gegenleistung für die Jobs zu verlangen, für die er sich anheuern läßt -- er kann also nicht wie ein stereotypischer D&D-Paladin einfach "ich mach's auch gratis" sagen. Außerdem klingt da für mich ein leiser Unterton von Widerstand gegen Erpressung heraus, a la "nein, es reicht mir nicht, daß Ihr mich gefangengenommen habt und mir bloß die Freiheit versprecht, wenn ich den Auftrag annehme; da muß schon ein bißchen mehr herausspringen!". Was der Geweihte persönlich aus eigenem freiem Willen unternimmt, bleibt seine Sache, nur wenn jemand anderes einen Gefallen von ihm will, dann ist der eben auch einen anderen wert und entsprechend gibt's ihn nicht für lau.

Und damit kann der Phexgeweihte durchaus "heroische" Dinge vollbringen, wenn ihm denn gerade selbst der Sinn danach steht; er ist nicht zwangsverpflichtet, sich für jeden kleinen Handschlag (oder auch mal für ambitioniertere Sachen) überhaupt erst einen Auftraggeber zu suchen, der ihn extra bezahlt. Und wenn er Teil einer Abenteurergruppe ist, dann kann man in der Regel wohl davon ausgehen, daß das Einbringen seiner Fähigkeiten zum Nutzen der anderen mit seinem fairen Anteil an den erbeuteten Schätzen und verdienten Belohnungen als entgolten betrachtet werden kann (im Zweifelsfall kann man ja einen entsprechenden Vertrag aufsetzen, um das abzuklären ;)). "Nur" wenn jemand ausdrücklich eine Extrawurst von ihm will...dann kommt die phexgefällige "Söldnermentalität" eben wieder zum Vorschein.

Oder zumindest wäre das meine ganz eigene laienhafte Interpretation.

AngeliAter:
Man muss sich eigentlich bei Pflichtnachteilen immer nur eine Frage stellen:  Ist der Charakter mit meiner Auslegung überhaupt vernünftig spielbar?
Wenn die Antwort "Nein" lautet: Überdenk dir noch einmal deine Auslegung, die ist Mist.

Luxferre:

--- Zitat von: Phex: ---„Für eine zu erfüllende Aufgabe muss der Geweihte stets eine Gegenleistung verlangen.“
--- Ende Zitat ---

Ich finde diese Erwartungshaltung klasse!

Niemand hat gesagt, dass Götterglaube das Leben einfacher macht. Man kauft ja kein Vorteilspack, wenn man sich mit Phex einlässt  8] Das mag einigen Spielern (offensichtlich) sauer aufstoßen, aber mal ehrlich ... DAS ist phexgefälliges Handeln. Alles und jeder hat seinen Preis. Nichts kommt umsonst. Geben und Nehmen. Ein Auge für ein Auge.

Meinem Empfinden nach ist der jeweilige Spieler in der Pflicht, sich etwas phexgefälliges auszudenken. Da können ruhig mal Fehler gemacht werden ... mensch lernt ja noch. Aber der Grundsatz sollte ein fester Bestandteil des Handelns des Charakters sein. Als Geweihter des am wenigsten heroischen Gottes ist der heroische Weg natürlich der am schwersten zu beschreitene. Passt doch. Da ist halt Grips gefragt, was der Spieler für seinen Geweihten raushandelt.
"Ein Gefallen auf Lebenszeit ohne Fragen" ist natürlich ein teurer Preis. Wäre meines Erachtens nach sogar sehr phexgefällig.
Andererseits kann man die Gegenleistung ja nicht nur dümmlich-platt: "Äh, was krieg ich dafür?" formulieren. Vielmehr kann man hier ansetzen zu verhandeln: "Nun, was wäre euch meine Expertise an Aufwandsentschädigung wert? Ihr versteht sicherlich, dass ich nicht von Luft und Gerechtigkeit satt werden kann."
Dass Abenteurer für ihr Tun und Handeln entlohnt werden sollte in einer phantastischen Welt ehrlich gesagt auch auftraggeberseitig zum guten Ton gehören.

Und wenn man dieses Gebot mal ganz genau liest (wäre wohl auch phexgefällig), dann steht dort, dass man etwas für eine zu erfüllende Aufgabe verlagen muss. Das impliziert ja, dass einem diese Aufgabe aufgetragen wird und nicht, dass man sich dieser "pro bono" annimmt  >;D

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