Autor Thema: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia  (Gelesen 2646 mal)

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Offline Ludovico

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Aktuell habe ich eine Gruppe, die jung und unverbraucht ist und bei der das folgende Phänomen nicht auftaucht. Und ich will, dass das so bleibt.

Die meisten kennen das sicher hier:
Ein NSC wird aufgefahren und die Spieler misstrauen dem sofort ohne irgendeinen erkennbaren Grund.

Ich find diese Paranoia furchtbar anstrengend. Der NSC wird als nette hilfreiche Person konzipiert und die Spieler vermuten einen Oberschurken dahinter, legen jedes Wort von dem auf die Goldwaage, beschatten ihn, schnüffeln hinterher,...
Murderhobos bringen sie gleich um.

Welche Methoden gibt es dazu präventiv und aktiv?

Offline Ludovico

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #1 am: 11.04.2020 | 12:29 »
Was ich derzeit praktiziere:
Die Schurken sind zumeist klar erkennbar, nette NSCs sind wirklich rein nett und geben keinen grossen Anlass zum Misstrauen (einer hatte als Geheimnis nur, dass er homosexuell war).
Andere Figuren werden unsympathischer und zwielichtigen dargestellt.
Kurzum:
Ob jemand ernsthafte Leichen im Keller hat, versuche ich durch die Spielweise auszudrücken.

Offline Vasant

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #2 am: 11.04.2020 | 12:35 »
Ich fand's bisher immer hilfreich, wenn der NSC innerweltlich einen Grund hat, so kooperativ zu sein. Der muss ja nicht mal nett sein, aber wenn er das gleiche Ziel hat, dann ergibt es ja Sinn, dass er dabei hilft.

Auf der Spielerebene kommen bei mir viele verbündete NSCs aus den Federn der Spieler. Und wenn die vorher festlegen "wir sind Buddys, weil..." dann ist das ja etabliert und der Spieler weiß davon. Dann muss sein SC auch nicht seinen Kumpel sofort erschießen, weil der Bier mitbringt (Verschwörung!).

Rein über die Darstellung find ich's manchmal schwierig. Da müssen die Spieler ja auch gar nicht großartig verdorben sein, sondern können einfach andere Referenzen heranziehen als du, und schwupps...
"Hm, der ist ja gar nicht 100 % nett und tut alles für uns. Der spielt doch n doppeltes Spiel. Lieber direkt erschießen."
"Hm, der ist ja 100 % nett und tut alles für uns. Der will sich bestimmt einschleimen. Lieber direkt erschießen."
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Offline Shihan

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #3 am: 11.04.2020 | 12:36 »
Oh, das ist ganz schwierig. Aktuell ist ja der Tropos "Netter Typ, der eigentlich der Oberschurke ist" gefühlt recht verbreitet. Viele Serien und Filme scheinen meines Eindrucks nach gerne solche Twists einzubauen.
Ich kenn das Problem auch.

Wie aufgeschlossen bist du denn der Meta-Ebene? Also dass du im Sinne des Spiels aktiv sagst, dass ein NPC wirklich das ist, was er zu sein vorgibt. Natürlich nicht bei allen, dann verschiebt sich die Paranoia auf diejenigen, bei denen du das nicht erwähnst. Aber bei solchen, bei denen es wirklich wichtig ist, dass Vertrauen aufgebaut wird?

Ist nicht für jede Gruppe möglich, dieser Ansatz, aber manchmal funktionierts.

Offline KhornedBeef

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #4 am: 11.04.2020 | 12:42 »
Klingt wie ein Nebeneffekt des anderen Themas... die wollen sich halt von keinem NSC überraschen lassen. Aber hey, wenn sie das spielen wollen, lass sie das spielen. Überleg dir für jede Figur grob, was sie macht. Normaler Tagesablauf, plus drei "interessante Sachen". Bei den Bösen führen sie dann irgendwohin, bei den Guten nicht. Bei totalen Nebenfiguren kannst du das aus Zeitgründen auch direkt ansagen, z.b. dem SC,der das am ehesten erkennen würde "dieser Typ ist genau das was er sagt und hat mit der Sache nichts zu tun".
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Offline Weltengeist

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #5 am: 11.04.2020 | 12:52 »
Klingt wie ein Nebeneffekt des anderen Themas... die wollen sich halt von keinem NSC überraschen lassen. Aber hey, wenn sie das spielen wollen, lass sie das spielen.

Naja, so einfach ist das ja nicht. Solche Gruppen haben dann irgendwann viele Feinde, aber keinerlei Verbündete. Je nach Spielstil kann das böse nach hinten losgehen.

Ich lese hier jedenfalls interessiert mit, weil ich das Problem "Spieler ist einmal irgendwo reingefallen und vertraut jetzt niemandem mehr" auch kenne und nervig finde. Wie KhornedBeef schreibt, fühlt sich das an wie ein Unterproblem meines inzwischen geschlossenen Threads zum Thema "Spieler wollen in keinem Fall einen Fehler machen und agieren daher übervorsichtig".
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Offline Kaskantor

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #6 am: 11.04.2020 | 13:00 »
Ich versuche es schon etwas über die Darstellung, aber die Spieler haben in vielen Spielen auch die Möglichkeit mit Menschenkenntnis etc. zu Würfeln, wenn sie was fälschliches Vermuten. Also gibt es da auch mechanische Lösungen.

Und da muss ich meine Spieler loben. Wenn die den Wurf verkacken, spielen sie ihre Chars so, dass es erstmal nichts zu befürchten gibt.

Es gab bei mir auch öfter mal in DnD einen hilfreichen Goblin und das macht es dann schwer einfach alle abzuschlachten.

Letztens waren sie auch bei einem echten Fiesling, haben sich aber mit dem geeinigt (ihm sogar Gold gegeben), damit sie ohne Kampf an dem vorbeikommen um ein größeres Übel anzugehen.

War so nicht geplant, aber ich habe bemerkt, dass wenn ich öfter ein Gespräch beginne und vielleicht auch andere Optionen anbiete man nich gleich jeden NPC vermöbelt.

Prinzipiell kann ich die Spieler aber schon verstehen, wenn ihre Chars sich gerade in einer feindlichen Umgebung befinden und plötzlich ein NSC auftaucht. Da sollte man einfach etwas Vorsicht walten lassen:).
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Offline KhornedBeef

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #7 am: 11.04.2020 | 14:05 »
Naja, so einfach ist das ja nicht. Solche Gruppen haben dann irgendwann viele Feinde, aber keinerlei Verbündete. Je nach Spielstil kann das böse nach hinten losgehen.

Ich lese hier jedenfalls interessiert mit, weil ich das Problem "Spieler ist einmal irgendwo reingefallen und vertraut jetzt niemandem mehr" auch kenne und nervig finde. Wie KhornedBeef schreibt, fühlt sich das an wie ein Unterproblem meines inzwischen geschlossenen Threads zum Thema "Spieler wollen in keinem Fall einen Fehler machen und agieren daher übervorsichtig".
Moment, wenn sie nachher viele Feinde haben, sind sie selbst schuld. Wenn man paranoid ist, lässt man ja gerade niemanden in seinem Rücken. Wie oben beschrieben: Beschatten, ausforschen, bei möglicher Gefahr beseitigen.
Keine Verbündeten, ja ok. Aber das wollen die Spieler ja so spielen, anscheinend. Ist ja nicht so, als wüssten sie rational nicht, dass normale Rollenspielabenteuer zumindest häufig mit Questgebern und reichlich neutralen NSC geschrieben sind...
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Offline sindar

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #8 am: 11.04.2020 | 14:45 »
Was ich derzeit praktiziere:
Die Schurken sind zumeist klar erkennbar, nette NSCs sind wirklich rein nett und geben keinen grossen Anlass zum Misstrauen (einer hatte als Geheimnis nur, dass er homosexuell war).
Andere Figuren werden unsympathischer und zwielichtigen dargestellt.
Kurzum:
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Mir faellt nichts besseres ein. Wenn die Spieler noch nicht darauf konditioniert sind, dass Schurken sich als nette Leute tarnen, und du das konsequent so durchhaeltst, sehe ich gute Chancen, dass das so bleibt.

Ich bin da uebrigens aus dem RL geschaedigt: Ich bin tatsaechlich mal auf ein paar verdammt nett wirkende Betrueger 'reingefallen. Ein kleiner Anflug Paranoia ist da schon zurueckgeblieben, der ncihts mit Rollenspiel zu tun hat.
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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #9 am: 11.04.2020 | 14:54 »
ich denke solange der Oberschurke/andre Böse  klar erkennbar bleiben so von Wegen Schwarzer Rüstung ,Helm mit Hörnern,Böse Lache , Hunde Treten ,Menschenopfer,und einen Bösen Stützpunkt Bauen und so wird das schon gehen. Solange du sie nicht in lagen bringst wo sie lehren keinem zu trauen sollten sie es sich auch nicht angewöhnen. Ach jetzt wehre ich so gern ein Finsterer Oberherrscher.

Offline Blizzard

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #10 am: 11.04.2020 | 14:57 »
Grundsätzlich ist eine gesunde Portion Misstrauen seitens der Spieler (pardon: der Charaktere) ja nicht verkehrt und in einigen Fällen wohl auch berechtigt oder zumindest angebracht. Dass Spieler es aber in der Hinsicht auch übertreiben können, und sich die "gesunde Portion" in ein paranoides Misstrauen verwandelt, hatte ich leider auch schon ab und zu. Und ja, sowas kann einen als SL schon nerven, ich kann dich da schon verstehen.

Ein Fall an den ich mich erinnere: Ich habe eine Runde WHFRP2nd geleitet, wo die SCs einen Mordfall in einer Burg untersuchen sollten. Der Mord war auf der kleinen Theaterbühne der Burg passiert. Bei der Untersuchung des Tatorts habe ich dann u.a. beschrieben, dass es einen großen, lilafarbenen Vorhang gibt, der die Bühne verdeckt. Der Vorhang unterteilt sich in 2 Hälften, die jeweils mit einer Kordel an der linken-und rechten Wandhälfte bedient werden (ganz klassisch also). Als die SCs ankommen, ist der Vorhang geschlossen. Nach ein paar Gesprächen will SC2 in den hinteren Bereich der Bühne, dazu kurz den Vorhang aufheben, und dann durchgehen.
SC1 zu SC2: " Du willst WAS machen?"
SC2: " Kurz den Vorhang aufheben, durchgehen und dann schauen, was hinter der Bühne ist".
SC1: " Bist du verrückt?! Du kannst doch nicht den Vorhang aufheben!"
SC2 (sichtlich irritiert): "...äh...warum...nicht?"
SC1: " Der Vorhang ist aus lila Stoff!"
SC2: "Ja...und?!"
SC1: " Der ist lila. Der ist garantiert verseucht bzw. vom Chaos korrumpiert! Das ist ein Zeichen des Bösen..."

Welche Methoden gibt es dazu präventiv und aktiv?
Also ich denke präventiv da was vorab zu machen oder dagegen vorzugehen wird schwierig. Im Vorhinein zu sagen: "Hey, ihr könnt allen netten NSC trauen und allen fiesen NSC nicht trauen" wäre zu einfach und würde sicherlich auch dem ein-oder anderen Setting nicht gerecht werden. Klar gibt es da Ausnahmen, wie z.B. 7teSee, wo die Welt ja schon bewusst schwarz/weiß gehalten ist. Aber im Normalfall finde ich es gut, wenn eben nicht alles so ist, wie es scheint bzw. der Schein trügt. Mir persönlich würde da auch irgendwo die Spannung fehlen: Kann man dem Typen trauen oder nicht? Und manches Mal erlebt man ja auch eine Überraschung oder unvorhergesehene Wendung- all das würde wegfallen.

Aktiv kann man dagegen schon eher vorgehen. Man kann :
- es outgame ansprechen (nach dem Spiel). Finde ich aber eher nicht so prickelnd (was diesen Punkt anbelangt), weil ich finde, dann sind die Spieler entsprechend "vorgewarnt" und sie agieren dann in Zukunft nicht mehr so unvoreingenommen oder misstrauisch wie zuvor; auch entsprechend "naives" Verhalten (was zu den Charakteren evtl. passen würde) entfällt dadurch ggf. und verhindert dadurch spannende, lustige, dramatische oder auch komische Situationen. Sprich: Ich sehe hierbei ein bisschen die Gefahr, dass die SC in ein stereotypes Verhalten(smuster) abdriften, wenn sie auf NSCs treffen und nicht mehr individuell darauf reagieren.

- ingame "dagegen" vorgehen. Bei mir haben sich zwei Arten bewährt:
a) Man geht auf der paranoiden Schiene einfach mit. Lässt auch die anderen NSCs dementsprechend agieren...und irgendwann wird das Ganze (ingame)so übertrieben und ins Lächerliche gezogen, dass es dem Spieler bzw. Charakter irgendwann auffällt
b) Man schlägt gleich den Contra-Kurs ein: NSCs reagieren entsprechend, à la " Der Typ ist so paranoid, mit dem will ich nix mehr zu tun haben/ dem verkaufe ich nichts mehr/ etc. " Das bringt Spieler & Charakter unweigerlich irgendwann zum Nachdenken über ihr Verhalten, und ob das nicht vielleicht ein bisschen übertrieben paranoid ist.
Mit a) habe ich aber die besseren Erfahrungen gemacht, da gab es eindeutig häufiger komische Momente und Situationen zum Lachen.
Die Outgame-Lösung würde ich wohl nur dann wählen, wenn a) und b) nicht zum Erfolg führen- ich habe das aber selten bis nie gebraucht in solchen Fällen. Da hatten a) oder b) eher eine "heilende" Wirkung.

Was man hiervon natürlich abtrennen muss, ist, wenn SCs einen entsprechenden Nachteil haben oder sich z.B. eine Geisteskrankheit eingefangen haben-aber ich denke hierum geht es nicht.

Ich denke allgemein kommt es auch hier einfach auf die richtige Dosis an. Ich würde zu Anfang es tatsächlich eher stereotyp halten, und dann mit fortschreitender Dauer auch mal die eine oder andere Überraschung einbauen (Verräter z.B.). Die Spieler&Charaktere sollten einfach auch selbst ein wenig die Erfahrung und  Entwicklung (durch)machen, wem sie in der jeweiligen Spielwelt trauen können-und wem nicht. Oder wem sie eher vertrauen können und wem sie eher misstrauen sollten. Das wiederum ist, finde ich, aber ein Teil des Spiels bzw. gehört zum Spiel mit dazu und sollte dementsprechend nicht schon von Vorneherein klar festgelegt sein.

Und auch wenn das vielleicht einige hier nicht gerne lesen, aber: Die meisten Spieler in meinen Runden, die zu so einer übertriebenen Paranoia neigen, sind Shadowrun-Spieler. In einem der seltenen Fälle, in denen ich die outgame-Lösung mal gewählt habe (weil ich da gleich 3 Spieler von dieser Sorte hatte) habe ich mal nachgefragt und da hieß es als Erklärung nur: " Ja in Shadowrun bzw. unserer Shadowrun-Runde ist das so bzw. muss man seinen Charakter so spielen, sonst..." Ähnliche Aussagen habe ich dann auch in anderen Runden von anderen SR-Spielern gehört. Und komischer Weise nicht von Leuten, die Cthulhu oder so spielen, von denen ich das eher erwartet hätte.
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Offline Weltengeist

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #11 am: 11.04.2020 | 15:12 »
Moment, wenn sie nachher viele Feinde haben, sind sie selbst schuld. Wenn man paranoid ist, lässt man ja gerade niemanden in seinem Rücken. Wie oben beschrieben: Beschatten, ausforschen, bei möglicher Gefahr beseitigen.

Wie du das bei einem typischen Stadtabenteuer machen willst, ist mir allerdings ein Rätsel... ;D
(Da gibt es für einen Paranoiker dermaßen viele echte oder vermeintliche Verdächtige, dass du eigentlich nur noch eine große Bombe auf die Stadt werfen und den Rest als Kollateralschaden abbuchen kannst...)
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Online Maarzan

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #12 am: 11.04.2020 | 15:21 »
Die Leute sind halt "story"-geschädigt wo tolle "Twists", "Drama" und "Überraschungen", der unvermeidbare "Verrat"  sowie aussichtslose Lagen alleine gegen alle Chancen gefeiert werden, die dann irgendwie ohne jegliche Logik dann auch Deus ex Machina wieder gelöst werden (oder auch nicht, wenn es dann "herausfordern" sein soll) und wo NSCs nur Mittel zum Plot sind .

Das ist also letztlich kein individuelles Spielleiterproblem, sondern ein Problem des Umsichgreifens dieser Art "Storytellings".

Was diesen Effekt mildern könnte:
> eine Spielwertökonomie für Beziehungen. Wer "gekauft" worden ist, ist zumindest gegen spontane Twists immun.
> eine soziale Bindung an und auch Deckung für "anständige" Bürger durch eine nicht völlig blöde oder konfrontative Gesellschaft oder zumindest verlässlich nach festen Regeln.
> eine lebendige, vielfältige Welt, wo nicht nur die wichtigen Plotelemente in Farbe sind und der Rest graue Pappkameraden.
> ein nicht all zu streuendes Fertigkeitssystem mit sozialen Fertigkeiten und keinen Anlass geben zur Annahme als SL Würfeldreher oder Railroader zu sein.


 
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Offline YY

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #13 am: 11.04.2020 | 15:46 »
Aktuell ist ja der Tropos "Netter Typ, der eigentlich der Oberschurke ist" gefühlt recht verbreitet. Viele Serien und Filme scheinen meines Eindrucks nach gerne solche Twists einzubauen.
+
> eine Spielwertökonomie für Beziehungen. Wer "gekauft" worden ist, ist zumindest gegen spontane Twists immun.
> eine soziale Bindung an und auch Deckung für "anständige" Bürger durch eine nicht völlig blöde oder konfrontative Gesellschaft oder zumindest verlässlich nach festen Regeln.

Ob man da nun Werte dranhängt (und mit denen auch sonst spielerisch aktiv wird) oder Meta-Ansagen macht:
Wichtig ist, diesen Bereich der gefühlten Beliebigkeit zu entziehen.
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Offline thestor

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #14 am: 11.04.2020 | 23:27 »
Was wen man im Fall der Spielerparanoia dem betreffendem NSC ein Geheimnis zum aufdecken gibt, aber kein so schlimmes? Ist ja ein Klassiker im Krimi, es stellt sich heraus, dass jemand was gemacht was furchtbar verdächtig ist, aber dass er es aus harmlosen oder zumindest harmloseren Gründen getan hat.

Offline nobody@home

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #15 am: 12.04.2020 | 09:32 »
Ein zur Paranoia beitragender Faktor mag noch entsprechende Vorprägung durch Computerrollenspiele u.ä. sein. Da sind ja oft über 95% der NSC von vornherein genau zum bedenkenlosen Abmetzeln da, vom Rest stellen einige Standardfunktionen wie etwa Einkaufsmöglichkeiten zur Verfügung und tun sonst nicht viel, und die Vertrauenswürdigkeit der paar Verbliebenen, die "echte" Dialogoptionen und wirklich so was wie eine detaillierter ausgearbeitete Persönlichkeit bieten, kann in der Tat ganz gehörig schwanken.

Es könnte sich also ggf. auszahlen, hier und da zumindest dezent anzudeuten, daß die Welt am Tisch eben nicht automatisch ganz genauso funktioniert wie die im Computer. (Immer vorausgesetzt natürlich, daß das auch tatsächlich der Fall ist... ;))
« Letzte Änderung: 12.04.2020 | 09:34 von nobody@home »

Offline OldSam

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #16 am: 12.04.2020 | 13:35 »
Welche Methoden gibt es dazu präventiv und aktiv?

Ich würde v.a. versuchen eine "positive Verstärkung" reinzubringen - gute Connections, gute Reputation etc.
Wenn z. B. Spieler den NSC bespitzeln bzw. mißtrauisch behandeln, würde ich spiegeln, dass der das bemerkt (sofern es plausibel möglich ist) und seinerseits reserviert reagiert. (Wie man in den Wald ruft...). Wie im normalen Leben kann man das dann auch aktiv darstellen - ein Beispiel: 4 SCs, A-D. SC A+B bespitzeln NSC, der das (nach einer Weile?) bemerkt. SC C+D haben das nicht gemacht, sondern waren derzeit woanders aktiv. NSC spricht C+D darauf an, dass er A+B merkwürdig findet und warum die sowas machen. - Wenn es nun um irgendwelche "Vorteile" geht, profitieren nur C+D. Etwa: "Ja, für euch beide könnte ich noch eine gute und günstige Übernachtungsmöglichkeit organisieren, mein Vetter hat noch zwei freie Betten, den kann ich gerne fragen, klappt bestimmt. Leider nur für zwei..." (Implizit klar, dass er nur C+D einen Gefallen tut)

Negatives Verhalten der SCs, dass bemerkt wird, könnte sich (sehr wahrscheinlich!) umgekehrt auch negativ verstärken: Der SC aus dem Beispiel könnte jetzt wiederum befreundeten Händlern von dem schrägen und verdächtigen Verhalten von SC A+B erzählen, so dass diese wiederum schroffer behandelt werden, schlechtere Preise kriegen etc.

Für mich ist das Ganze eigentlich v.a. ein Thema von "realen Konsequenzen" der Interaktion mit der Spielwelt, nicht nur bzgl. Paranoia - die Spieler sollten merken, dass auch kleinere Gesten, wie ein Trinkgeld geben oder nicht geben, sich beim ersten Kontakt höflich oder eher ignorant zu verhalten etc. gewisse Auswirkungen haben.


« Letzte Änderung: 12.04.2020 | 13:37 von OldSam »

Online Maarzan

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #17 am: 12.04.2020 | 13:38 »
Ich würde v.a. versuchen eine "positive Verstärkung" reinzubringen - gute Connections, gute Reputation etc.
Wenn z. B. Spieler den NSC bespitzeln bzw. mißtrauisch behandeln, würde ich spiegeln, dass der das bemerkt (sofern es plausibel möglich ist) und seinerseits reserviert reagiert. (Wie man in den Wald ruft...). Wie im normalen Leben kann man das dann auch aktiv darstellen - ein Beispiel: 4 SCs, A-D. SC A+B bespitzeln NSC, der das (nach einer Weile?) bemerkt. SC C+D haben das nicht gemacht, sondern waren derzeit woanders aktiv. NSC spricht C+D darauf an, dass er A+B merkwürdig findet und warum die sowas machen. - Wenn es nun um irgendwelche "Vorteile" geht, profitieren nur C+D. Etwa: "Ja, für euch beide könnte ich noch eine gute und günstige Übernachtungsmöglichkeit organisieren, mein Vetter hat noch zwei freie Betten, den kann ich gerne fragen, klappt bestimmt. Leider nur für zwei..." (Implizit klar, dass er nur C+D einen Gefallen tut)

Negatives Verhalten der SCs, dass bemerkt wird, könnte sich (sehr wahrscheinlich!) umgekehrt auch negativ verstärken: Der SC aus dem Beispiel könnte jetzt wiederum befreundeten Händlern von dem schrägen und verdächtigen Verhalten von SC A+B erzählen, so dass diese wiederum schroffer behandelt werden, schlechtere Preise kriegen etc.

Damit hast du vermutlich recht zuverlässig erzeugt, dass die Spieler auf Legwork verzichten und sich bis zu den unvermeidlichen Ninjas im Gasthaus verbunkern - oder den Typen beim ersten Erkennen von Verdacht seinerseits panisch umlegen.
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Offline OldSam

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #18 am: 12.04.2020 | 13:40 »
PS: Da Du ja sagtest, dass die Leute noch"unverbraucht" gut drauf sind, würde ich auf jeden Fall erstmal primär die "positiven" Aspekte verstärken und die negativen Sachen etwas nachrangiger, nur in krasseren Fällen, um ggf. Frust zu vermeiden. Allein wenn die Leute merken, dass kleine Nettigkeiten o.ä. Vorteile einbringen wird der Zusammenhang sicherlich ganz schnell klar...

Offline Weltengeist

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #19 am: 12.04.2020 | 13:44 »
Damit hast du vermutlich recht zuverlässig erzeugt, dass die Spieler auf Legwork verzichten und sich bis zu den unvermeidlichen Ninjas im Gasthaus verbunkern - oder den Typen beim ersten Erkennen von Verdacht seinerseits panisch umlegen.

Echt jetzt? Um Himmels Willen... ::)
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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #20 am: 12.04.2020 | 13:45 »
Damit hast du vermutlich recht zuverlässig erzeugt, dass die Spieler auf Legwork verzichten und sich bis zu den unvermeidlichen Ninjas im Gasthaus verbunkern - oder den Typen beim ersten Erkennen von Verdacht seinerseits panisch umlegen.

Wie gesagt, hier ging es für mich um Fälle, wo die Paranoia noch nicht (!) vorliegt und ich würde eben den Fokus klar primär auf positive Verstärkung legen. Mag gut sein, dass es Spieler gibt, die auch das dann nicht auf die Kette kriegen, aber ich halte es dennoch im Grundsatz für einen guten Weg, einfach halbwegs realistisch soziale Zusammenhänge zu spiegeln. Das ist für jeden grundsätzlich vertraut und nachvollziehbar - wer sich komplett wie die Axt im Walde verhält, sollte dafür auch nen Feedback kriegen. Oder? ;)

Wenn es schiefgeht (trotzige Spieler, Ignoranz etc.) ist aber definitiv nen klärendes Metagespräch nötig. Unter Umständen kann man auch einfach mit manchen Leuten nicht auf eine Wellenlänge kommen, das sind alles die üblichen Regel-0-Themen wie sie ja in allen Runden geklärt werden müssen.


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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #21 am: 12.04.2020 | 13:52 »
Wie gesagt, hier ging es für mich um Fälle, wo die Paranoia noch nicht (!) vorliegt und ich würde eben den Fokus klar primär auf positive Verstärkung legen. Mag gut sein, dass es Spieler gibt, die auch das dann nicht auf die Kette kriegen, aber ich halte es dennoch im Grundsatz für einen guten Weg, einfach halbwegs realistisch soziale Zusammenhänge zu spiegeln. Das ist für jeden grundsätzlich vertraut und nachvollziehbar - wer sich komplett wie die Axt im Walde verhält, sollte dafür auch nen Feedback kriegen. Oder? ;)

Wenn es schiefgeht (trotzige Spieler, Ignoranz etc.) ist aber definitiv nen klärendes Metagespräch nötig. Unter Umständen kann man auch einfach mit manchen Leuten nicht auf eine Wellenlänge kommen, das sind alles die üblichen Regel-0-Themen wie sie ja in allen Runden geklärt werden müssen.

Ích denke der Unterschied zwischen "NSC_Paranoia" und der erwarteten Aufklärungsarbeit in einem Abenteuer ist mangels Informationen der Spieler/Figuren nicht erkennbar. Entrsprechend werden sie auch "die Falschen" bespitzeln und wenn ein Fehler dann unproportional als Bestrafung rüberkommt und nicht als IG zu vermeidende Reaktion, beginnt genau dieser Kreislauf der Paranoia.
Und auch Neueinsteiger kennen Muster aus anderen Medien und werden daher auch mit "Überraschungen" rechnen, wenn sie da Ähnlichkeiten zu erkennen glauben.

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Offline OldSam

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« Antwort #22 am: 12.04.2020 | 13:54 »
Damit hast du vermutlich recht zuverlässig erzeugt, dass die Spieler auf Legwork verzichten und sich bis zu den unvermeidlichen Ninjas im Gasthaus verbunkern - oder den Typen beim ersten Erkennen von Verdacht seinerseits panisch umlegen.

PPS: Übrigens, was sehr interessant ist, Du hast aus meiner Sicht ein sehr reales, verbreitetes Sozialphänomen angesprochen mit Deinem Beitrag: Nämlich die Verwechselung von Ursache und Wirkung - hat ja auch wenig mit reiner Intelligenz an sich zu tun, sondern mehr mit Selbstreflektion (oder dem Auslassen selbiger). Es gibt nicht selten intelligente Menschen, die sich als Opfer sehen bestimmter sozialer Verhältnisse und gar nicht erkennen, dass ihr eigenes Verhalten diese Verhältnisse maßgeblich mit bestärkt hat (Hello Sheldon etc. ;)). Alles was nun Negatives passiert, sehen sie in der Tat noch als Bestätigung ihrer eigenen Sicht, also in der Tat Paranoia. Das tatsächlich eine self-fulfilling prophecy vorliegt, bemerken sie nicht, sehr schade sowas und sehr real. Wenn das Ingame passieren sollte (ich hoffe aber echt nicht, dass man allzu viel solche Spieler hat!), ist es eben Zeit für das Metagespräch und mal zu schauen, wie man das Spiel verändert, damit es allen mehr Spaß macht.
« Letzte Änderung: 12.04.2020 | 14:01 von OldSam »

Offline OldSam

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #23 am: 12.04.2020 | 13:58 »
Entrsprechend werden sie auch "die Falschen" bespitzeln und wenn ein Fehler dann unproportional als Bestrafung rüberkommt ...

Da gebe ich Dir vollkommen recht, ich glaube hier hast Du mich "zu hart" gelesen, das meinte ich so definitiv nicht.
Wenn es Teil des Plots ist, dass die SCs logischerweise bzw. naheliegend Beschattungen durchführen, wäre das in der Tat sehr übertrieben, das so eng zu sehen und jeden Fehlschuss zu ahnden. Ich war jetzt grad in der Situation, wo die SCs das "einfach so aus Allgemeinverdacht" tun, nicht aus konkretem Anlass der Mission. Grundlegend gilt immer, ich denke bei allen SL-Maßnahmen, natürlich ein gutes Augenmaß mitzubringen ;) ...ich persönlich würde da auch im Zweifel immer "pro Spieler" (nett) urteilen, es ging mir wirklich v.a. um die "Axt im Walde".
« Letzte Änderung: 12.04.2020 | 14:01 von OldSam »

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Re: Aktive und präventive Maßnahmen gegen Spielerparanoia
« Antwort #24 am: 12.04.2020 | 14:16 »
Der Paranoia entgegenwirken kann man so denke ich eh nicht, aber man kann ggf. betonen, das die Art des Umgangs miteinander die Reaktion wesentlich mitbestimmt.
Viele Figuren - SC wie NSC - sind ja oft auch unprovoziert nicht gerade zimperlich mit ihren Gegenübern - teils nicht einmal, wenn sie es sich IG gar nicht leisten könnten.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...