Autor Thema: Welches System für XCOM?  (Gelesen 1391 mal)

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Offline Darkling

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Welches System für XCOM?
« am: 3.07.2020 | 13:18 »
Tja, der Titel sagt es im Prinzip ja schon:
Welches System sollte man nehmen, wenn man quasi "XCOM: The RPG" spielen möchte und warum?
(Speziell habe ich die XCOM-Reihe von Firaxis als Vorbild für das Spielgefühl im Sinn.)

Abseits von taktischen Kämpfen (gerne mit Karte und Minis) fänd ich Regeln für Forschung, Basenbau und Ressourcenmanagement wichtig.
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Online Waldviech

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Re: Welches System für XCOM?
« Antwort #1 am: 3.07.2020 | 13:24 »
So ganz ad hoc würde mir da als allererstes Contact von Uhrwerk einfallen:

https://shop.uhrwerk-verlag.de/uhrwerk-rollenspiele/andere-uhrwerk-rollenspiele/9/contact-grundregelwerk-pdf

Das ist mehr oder weniger "X-Com mit abgefeilter Seriennummer" und hat auch Regeln für Forschung uns Basenbau.
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Offline Zarkov

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Re: Welches System für XCOM?
« Antwort #2 am: 3.07.2020 | 13:38 »
Ah, meine Baustelle! :D

Ich befürchte, wer ein befriedigendes Spiel für XCOM (oder X-Com (oder UFO (oder wieauchimmer))) sucht, für den ist Eigenbau angesagt. Einen älteren Thread zu dem Thema findest du hier, da wird schon einiges durchgehechelt, sowohl an bestehenden Spielen als auch an verschiedenen Ansätzen für eigene Konstruktionen.
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

Offline Quaint

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Re: Welches System für XCOM?
« Antwort #3 am: 3.07.2020 | 13:47 »
Naja, das kommt halt auch drauf an, auf welcher Ebene du das bespielen möchtest. Im klassischen Rollenspiel muss man sich ja einen Charakter aussuchen. Kann man hier auch so machen, aber dann hast du halt ein wenig das Problem, dass du normalerweise nicht das Gesamtspiel mitbekommst. Ein Fußsoldat wird halt keine Globalstrategie machen, ein Globalstratege nicht für ne Ufobergung oder einen Terroreinsatz mitkommen.
Man könnte auch so eine Art Troupe Playstyle machen, wo also jedem Spieler verschiedene Charaktere für die verschiedenen Spielebenen zur Verfügung stehen. Das kann freilich recht schnell recht komplex werden und ich persönlich habe mich mit dem Troupe-Style meist schwer getan.

Contact ist ja noch das, was dem offiziellen XCOM am nächsten kommt, ich persönliche finde es aber nicht gerade rundum gelungen, insbesondere auch da es recht kleinteilige Kampfregeln hat. Wenn man da dann halt ne VTOL Ladung Soldaten bei einem "typischen" Einsatz wie einer Alienbasis oder der Bergung eines größeren UFOs abhandelt, geht ne ganze Menge Zeit dabei drauf. Entsprechend müsste man damit schon sehr viel Sitzfleisch haben, um eine klassische Partie XCOM von ersten Anzeichen der Bedrohung bis zum Verbannen der Bedrohung abzuhandeln.
Zudem hat es eine relativ feste Core-Story mit eben festgefügten Alienrassen und deren Plänen. Ich fände es ehrlich gesagt spannender einen guten Leitfaden zum Erstellen der Alienbedrohung zu haben, und ich fand es damals sehr spannend, wie in XCOM 1, 2 und 3 jeweils durchaus andersartige Alienbedrohungen kamen, und die auch jeweils andere Technologie mitbrachten.

Ich würde jedenfalls etwas haben wollen, was auch größere Kämpfe (so Größenordnung 20 vs 20) mit zumindest einem gewissen taktischen Anspruch umsetzen kann ohne zuviel Zeit zu verlieren.
Und als Ansatz was man spielt, wäre meine Idee tatsächlich Leute vom XCOM Geheimdienst zu spielen. Da kann man eine schön diverse Truppe machen und hat vielleicht zumindest etwas mehr zu sagen als ein normaler Grunt, und wenn man dann ne Basis findet, oder eine Alienunterwanderung einer irdischen Organisation, dann holt man zwar klar Grunts dazu, aber man will ja auch dabei sein.
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Offline Zarkov

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Re: Welches System für XCOM?
« Antwort #4 am: 3.07.2020 | 14:29 »
Der vorläufige Charakterbogen für meinen Eigenbau sieht im Augenblick übrigens so aus (für jeden Spieler vier Mann auf einmal, mit laufender Nummerierung):




Der provisorische Weltübersichtsbogen für Einsatzstellen, Basenbau etc:


»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

Offline Medizinmann

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Re: Welches System für XCOM?
« Antwort #5 am: 3.07.2020 | 14:46 »
Wie Waldviech schon schreibt ist Contact
DAS X-Com RPG

Zitat
Abseits von taktischen Kämpfen (gerne mit Karte und Minis) fänd ich Regeln für Forschung, Basenbau und Ressourcenmanagement wichtig.
Genau das ist (auch) mit drin ;)

Hough
Medizinmann

Offline Darkling

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Re: Welches System für XCOM?
« Antwort #6 am: 3.07.2020 | 23:50 »
Danke an alle bisher!  :d

Bezüglich Contact gefällt mir nicht, dass es ein %-System ist. (Da bin ich leider allergisch...)
Lohnt sich denn der Rest zum Ausschlachten und Inspiration plündern?

Den älteren Thread werde ich mir ebenfalls zu Gemüte führen.  :)

@ Quaint:
Ich bin ganz bei dir, was ggf. einen Bedrohungs-Baukasten angeht. Ähnliches würde mir für einen eventuellen Eigenbau ebenfalls vorschweben..

@ Zarkov:
Magst du vielleicht etwas mehr zu deinem Eigenbau erzählen? ;)
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Offline Zarkov

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Re: Welches System für XCOM?
« Antwort #7 am: 5.07.2020 | 17:42 »
Magst du vielleicht etwas mehr zu deinem Eigenbau erzählen? ;)

Naja, eher ein Eigen-Rohbau. ;) Es ist spielbar, aber wer weiß, ob und wann ich jemals dazu komme, den Stapel ganz ins Reine zu schreiben. Wenn du den verlinkten Thread überflogen hast -- den hab ich später ausgedruckt und mit Textmarker bearbeitet. Das sind die grundlegenden Sachen.

Für Einsätze hab ich also das Regelwerk von Heavy Gear zurechtgesägt (wo Blades in the Dark auch das Würfelsystem entlehnt hat: W6-Würfelpool, höchster Würfel zählt), das ist perfekt für sowas. Regeln für Unterstützung, Teams, taktische Bewegung, Türen und Ecken, Reaktion sind relativ einfach. Der Spielleiter kriegt einen Rahmen, was er je nach Ufo zur Verfügung hat, wo er seine Viecher unterbringt und wann er gnadenlos aus dem Hinterhalt zuschlagen kann (z.B. wenn Leute  blind um Ecken laufen, patzen, oder für Agenten der Zustand "exponiert" angesagt ist); dann wird eine grobe Kartenskizze erzeugt und los geht's. Flottes Heldensterben garantiert. Diverse Einsatztypen gibt es auch, von der Bergung übers Ufo-Stürmen bis zu verdeckten Ermittlungen in vermutlich infiltrierten Behörden oder so.

Die wirklichen Knackpunkte sind natürlich Basenbau, Verwaltung und das eigentliche Abfangen von Ufos. Das habe ich aufs Minimum reduziert: Es wird auf der strategischen Ebene nichts verdeckt abgehandelt oder simuliert, alle Buchhaltung ist minimiert und kommt auf den Bogen mit der Weltkarte. Ressourcen und Infrastruktur werden in Würfeln gemessen, Zeit in Missionen und Runden. D.h., bestellter Kleinkram wie eine Ladung Handgranaten (Kosten: 1 Ressourcenwürfel) wird mit Glück sofort geliefert, mit Pech kommt vorher ein Einsatz; der Bau eines kleinen Radars dauert normalerweise eine komplette Sitzung zwischendrin, gibt man genug Ressourcenwürfel aus, ist es mit Glück am Anfang der nächsten Sitzung fertig.

Fertige Infrastruktur gewährt wieder Würfel: Ortungsanlagen und Abfangjäger ergeben z.B. den Würfelpool zum Abfangen, der gegen den Einsatzpool des jeweiligen Ufos gewürfelt wird. Das Resultat bestimmt dann, ob das Ufo abgeschossen wird und wie günstig die Lage für die Bodentruppen wird: Tag/Nacht, Beschädigung des Ufos, Zahl der überlebenden Aliens, Skyranger in Deckung oder nicht - da müssen die Spieler Prioritäten setzen oder, wenn sie Pech haben, auch in die Zitrone beißen (abgeschossener Jäger, vollbesetztes Schlachtschiff bei Nacht, Alien mit Blaster mit Sichtlinie auf die  Rampe ...). Es muß auch Situationen geben, in denen kluge Spieler sagen "Wir ziehen uns in den Skyranger zurück und hauen wieder ab, bevor wir alles verlieren."

Der Spielzyklus sieht also so aus: Am Anfang jeder Runde erzeugt der Spielleiter eine Mission, sagen wir ein anfliegendes Ufo. Die Spieler nutzen auf der strategischen Ebene die Möglichkeiten ihrer Infrastruktur und führen einen Abfangwurf durch, der bestimmt, wie schwierig die Ausgangssituation beim eigentlichen Einsatz wird. Dann geht es auf die taktische Ebene: Es gilt, das gelandete Ufo zu stürmen, ein abgeschossenes Ufo zu bergen, einer vermutlichen Infiltration nachzugehen etc. Erfolgreiche Einsätze werden mit Ressourcen belohnt, die man wieder in Männchen, Ausrüstung, Aufklärung, Infrastruktur etc investieren kann. In den folgenden Runden kann der Spielleiter dann die Alarmstufe hochdrehen, das ergibt dickere Ufos, Aliens und Terroreinsätze. Eine strategische Niederlage ist auch möglich: Von Alien erfolgreich infiltrierte Zonen geben Abzug auf Ressourcenwürfe bis hin zur Handlungsunfähigkeit, analog zu Wundabzügen. Katastrophale Fehlschläge müssen, finde ich, bei diesem Spiel einfach auf allen Ebenen drin und spielbar sein.

Das ist so der grobe Umriß; da muß aber bei den höheren Alarmstufen noch einiges gefeilt werden.

Ah ja, und es gibt inzwischen KI-Panzer, die mündliche Befehle ausführen bzw. mißverstehen können. Und der Spielleiter hat, wie gesagt, Geräuscheffekte zu machen, um den Spielern Hinweise zu geben auf alles, was ihre Männchen nicht sofort direkt sehen, aber vielleicht hören können, so daß sie taktisch klug vorgehen bzw. ins offene Messer laufen können, je nachdem.
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Offline tanolov

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Re: Welches System für XCOM?
« Antwort #8 am: 8.07.2020 | 17:07 »
Danke an alle bisher!  :d

Bezüglich Contact gefällt mir nicht, dass es ein %-System ist. (Da bin ich leider allergisch...)

Teile jeden Wert durch 5 und Würfel mit dem w20. Problem gelöst

Online nobody@home

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Re: Welches System für XCOM?
« Antwort #9 am: 8.07.2020 | 18:19 »
Bezüglich Contact gefällt mir nicht, dass es ein %-System ist. (Da bin ich leider allergisch...)

Hmmm. Ist nicht X-COM irgendwie auch ein Prozentsystem? :think: ;)

Persönlich würde ich mir für so ein Projekt wohl selber etwas auf Fate-Basis zusammenbasteln. Erstens, weil es im Moment eh mein Lieblingssystem ist, und zweitens, weil ich aufgrund von Punkt Eins mittlerweile einen netten Bestand an Material angesammelt habe, in dem ich nach Zusatzregelideen stöbern kann, wenn mir gerade mal selbst nichts einfällt. (Atomic Robo zum Beispiel könnte schon in etwa die richtige Richtung gehen -- man ersetze Tesladyne durch die Alien-Abwehragentur seines Vertrauens und betone bei der "Action-Wissenschaft" der militärischen Rolle entsprechend mehr den ersten Teil, ohne deswegen die Forschungs- und Erfindungsarbeit gleich ganz wegfallen zu lassen...) Aber das ist nicht unbedingt jedermanns Sache -- in diesem speziellen Zusammenhang eventuell auch, weil die Fate-Konfliktregeln nicht jedem kleinteilig genug sein mögen, egal, wie sehr sie mit ein paar passenden Stunts und Extras angereichert aus meiner Sicht das entsprechende Spielgefühl wohl schon recht gut hinkriegen würden --, und ich habe mich auch noch nicht besonders tief in die Idee hineingekniet.

Offline Radulf St. Germain

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Re: Welches System für XCOM?
« Antwort #10 am: 8.07.2020 | 18:51 »