Autor Thema: Toter oder fliehender Schurke - Was ist die bessere Ablenkung?  (Gelesen 1127 mal)

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Offline Ludovico

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Aktuell bin ich in meiner Warbirds-Kampagne an folgendem Punkt:
Die Gruppe strandete mitsamt ihres Schiffes aufgrund eines Bombenanschlages in einer entlegenen Ecke Azurs.
Der Attentäter kehrte zurück zur Gilde in der irrigen Annahme, dass das Schiff zerstört sei.
Nun kehren die Charaktere zurück und strafen ihn Lügen.

Der Hintermann, der in der Gilde weit oben steht, will kein weiteres Aufsehen.
Jetzt frage ich mich folgendes:
Wie könnte man Nachforschungen eher unterbinden?
Soll der Attentäter sterben (Unfall oder fingierten Selbstmord) oder entkommen?

Offline Lichtschwerttänzer

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Beantworte Tote Fragen vs was sind sonstige Effekte
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline nobody@home

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Wenn's darum geht, Nachforschungen wegen des Anschlags zu unterbinden, dann würde ich (auch wenn ich das konkrete Setting nicht kenne) eher dazu neigen, den Attentäter ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen oder sein Ableben zumindest möglichst überzeugend vorzutäuschen. Solange er ganz offiziell noch lebt, besteht immer das Risiko, daß jemand weiter nach ihm sucht oder die Nachforschungen anderweitig am Laufen hält; ist er tot oder scheintot, dann schließt das die Sache zumindest aus Außenseitersicht wenigstens teilweise ab und nimmt mit dem Täter auch gleichzeitig den wahrscheinlich wichtigsten Zeugen, der etwas über die Hintergründe wissen könnte, aus dem Spiel. Das sollte die Chancen, daß das Interesse am Fall schneller nachläßt und die ganze Geschichte letztlich ergebnislos im Sande verläuft, eigentlich deutlich erhöhen.

Offline CK

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Bleibt denn überhaupt noch Zeit, solche Schritte zu unternehmen, wenn plötzlich die vermeintlich toten SC auf der Matte stehen?

Offline Ludovico

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Also mein Gedankengang:
Wird der Attentäter umgebracht, werden die Fragen gestellt, nach dem Wieso, dem Weshalb, dem Warum und in was er noch verwickelt war.

Auf der anderen Seite, wenn er entkommt, dann wird sich alles darauf konzentrieren, ihn zu fangen. Und wenn der Hintermann weitere Fiesematenten abzieht, hat er einen Sündenbock.

Das ist mein Gedankengang, aber ich neige zu Betriebsblindheit, weshalb ich hier nachfrage.

Offline Lichtschwerttänzer

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Ermorden  und einen Fake fliehen lassen
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Offline KhornedBeef

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Töten. Aus Sicht der Auftraggeber gar keine Frage. Am besten so, dass es den Verdacht auf jemand anderen lenkt.
Die Spieler können dann mit einigem Aufwand herausfinden, das jemand wiederum viel Aufwand getrieben hat, um da etwas zu inszenieren, und wer die Mittel dazu hat, oder normal weiter ermitteln (was immer das bei euch heißt).
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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Ich vergeige, also bin ich.

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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline General Kong

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Wenn der Auftraggeber jeden umlegt, der einen erfolgreichen Auftrag (so die Annahme!) ausführt, dann eghen ihm scnell die Handlanger aus.

Klingt so einleuchtend wie der Blödsinn, wenn der Böse einen Handlanger erschießt, wenn James Bond mal wieder erfolgreich wasr:
"So ergeht es Leuten, die versagen, Mr. Bond!"
(PENG! - AAAh!)
"Okay. Wenn ich also meine Job richtig mache, Blofeld, und dabei einige Ihrer Schergen umlege, dann legen sie zu meiner Strafe und Belehrung noche in paar der Ihren um ...?"
"Ja! ... Äh ... Nein ... Ach Scheiße!"

Erfolgreiche Handlanger schickt man mit einem ordentlichen Taschengeld auf eine Vergnügungsinsel und hält die sich warm.
Und da ist der ja auch erst einmal aus der Schusslinie.

Fürs Spiel: So können die Spieler mal vom überleben profitieren. Töten ist mir viel zu metaebenemäßig gedacht.
« Letzte Änderung: 28.07.2020 | 15:45 von General Kong »
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Offline KhornedBeef

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Zitat
Nun kehren die Charaktere zurück und strafen ihn Lügen.
interpretierte ich so, dass sie Arbeitgeber wissen, dass er versagt hat.

Ich habe angenommen, dass der Attentäter ein externer ist, weil das irgendwie professionell ist. Dann stehe ich zu meiner Empfehlung.
Ist er dagegen ein "gemachter Mann" der Organisation (oder der Neffe der Frau vom Chef), dann gibt man ihm eine zweite Chance, oder bringt ihn wirklich außer Sicht.
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ErikErikson

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Aus Sicht des Auftraggebers ist der Attentäter ein Lügner oder massiv inkompetent. Er hat ja angegeben, der Auftrag sei erledigt, und nichts ist erledigt. So jemand gehört beseitigt. Wenn man den leben lässt, dann besteht die Chance, das er den nächsten Auftrag wieder versemmelt. Der Auftraggeber hat ja das Problem, das er jetzt auf der Basis-Auftrag erfolgreich-geplant hat, und jetzt eventuell deswegen in massiven Schwierigkeiten ist. Also nicht nur, das der Auftrag nicht erledigt wurde, die Information darüber war auch noch falsch.

Offline General Kong

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Woher weiß der Auftraggeber das? - Die Info des Attentäters ist doch: Alle tot, Auftrag ausgeführt, ich war gut und lieb.

Sobald der Auftraggeber herausfinden sollte, dass der Mietkiller Mist gebaut hat, sollte er ihn beiseite schaffen - pfiffig und/ oder heimlich, wenn es geht, kurz und schnell, wenn es pressiert (die SC gesehen werden).

Hat er ihn vorger schon zur Erholung geschickt, könnte er ihm auch noch eine Chance einräumen, die Sc doch noch aus dem Weg zu schaffen - und ihn danach umlegen ...

Warum jemanden schicken, der bei ersten mal versagt hat? - Weil Killer nicht auf den Bäumen wachsen und man die nicht im dutzend kompetent in der Küche sitzen hat.
Danach aber in aller Ruhe den Attentäter beseitigen - das geht. D ahat man ja Zeit und kann den in Sicherheit wiegen.
« Letzte Änderung: 28.07.2020 | 15:45 von General Kong »
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Offline KhornedBeef

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Der Attentäter kehrte zurück zur Gilde in der irrigen Annahme, dass das Schiff zerstört sei.
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wie gesagt, darauf bezog ich mich. Die Auftraggeber erfahren es halt, weil die SCs nackt auf dem Marktplatz Samba tanzen oder was auch immer. Jedenfalls wissen sie es anscheinend.

Ob die Killer auf Bäumen wachsen, ist ja eine Frage des Settings und der Qualität. In großen Städten mit großer Unterschicht und ungleichen Lebensstandards? Gibt es zumindest meist reichlich Typen ohne Skrupel aber mit großen Löchern in der Tasche. Wenn wir jetzt von einem Top-Attentäter reden, oder von jemandem mit besonderem Zugang oder besonderen Fähigkeiten, dann würde ich dir recht geben, da darf man sich nichts verbauen.  Außerdem müsste man den Ersatz ja erneut bezahlen, statt beim ersten nur auf Einhaltung des Vertrags zu pochen.
Also klarer Fall von "je nachdem"
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Offline nobody@home

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Wie schon angedeutet: aus meiner Sicht ist im Zweifelsfall weniger wichtig, ob der Attentäter tatsächlich stirbt oder am Leben bleibt, als vielmehr, wonach es für eventuelle Verfolger und Nachforscher aussieht. Mit geeigneten Mitteln (je nachdem, was dem oder den Auftraggeber(n) halt so zur Verfügung steht) lassen sich sowohl der Tod eines potentiell lebend noch wertvolleren Werkzeugs vortäuschen als auch umgekehrt nach dessen stiller Beseitigung noch eine Weile falsche Spuren legen, die es aussehen lassen, als wäre es noch aktiv...

Ich gehe einfach nur davon aus, daß es für den Auftraggeber wahrscheinlich vorteilhafter ist, wenn die relevanten Spürnasen zu dem Schluß kommen, der Attentäter wäre tot -- unabhängig von den davon vielleicht abweichenden Fakten hinter den Kulissen.

Offline Ludovico

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Danke! Ihr habt tolle Aspekte genannt, die ich noch nicht berücksichtigt habe.

Ich hätte wohl auch erklären müssen:
Die Gilde ist die größte und beste fliegende Söldnertruppe des Settings. Der Attentäter selbst ist Mitglied der Gilde und tritt auch öffentlich auf als ein Vertreter.
Der Drahtzieher ist die Nummer 2 des Geschwaders (es gibt 5 Geschwader und ihre Kommandanten leiten die Geschicke des ganzen Ladens). Und der will mit Gleichgesinnten die Gilde übernehmen in einer sehr feindlichen Übernahme und sie als eigenen politischen Machtfaktor, der sich direkt in die Belange der Länder einmischt, etablieren.

Der Aspekt, dass gute Attentäter nicht auf Bäumen wachsen, ist super. Aber eine Gefangennahme ist sehr riskant.

Ich werde es wohl so halten, dass er erstmal entkommen lassen wird, weil er noch nützlich ist und sein Ableben mehr Fragen aufwirft, aber sobald seine Nützlichkeit endet, wird er erledigt.