Autor Thema: Charaktere und Abenteuer knallen aufeinander - Was kann man tun?  (Gelesen 12782 mal)

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Offline Lichtschwerttänzer

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In diesen Startpost habe ich zum besseren Verständnis Arkams ursprünglich ersten Post in diesem Strang eingepflegt.
- Hotze


Hallo zusammen,

im Ihread https://www.tanelorn.net/index.php/topic,19708.msg134905273/topicseen.html#new wurden ein paar Fälle aufgezeigt in denen die im Abenteuer erwarteten Handlungen oder angebotene Optionen frontal mit dem aus Sicht der Spieler und ihrer Charaktere vernünftigen oder überhaupt möglichen zusammenstießen.
Das bringt mich zur Frage was man dann als Spielleiter denn so machen sollte. Dabei gehe ich davon aus das die Spieler nicht vorher einen Hinweis bekommen haben das in diesem Abenteuer einzelne Charaktere nicht funktionieren oder extreme Probleme haben könnten. Des weiteren gehe ich davon aus das beide Seiten bereit sind an einer Lösung mitzuarbeiten. Also weder ein "So steht es aber im Abenteuer." noch ein "Mein Charakter ist eben so." oder ähnliche unkonstruktive Aussagen.

Gruß Jochen

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Was jedoch gar nicht geht sind Charaktere die die Story um ihrer selbst willen blockieren
das triggert bei mir Storys für die Charaktere einfach nur zu funktionieren hatten, egal ob sie dabei ruiniert wurden oder nicht.
So Nummern wie das Abenteuer funktioniert nur wenn deine Priesterin der Rittergottheit loyal dem Inquisitor hilft Menschen an einen Vampir zu verfüttern, und damit ihre Seelen an Satan zu geben obwohl das nicht zu rechtfertigen war(einzig akzeptable Reaktion wäre es eigentlich gewesen den Inquisitor zu stoppen, zu richten und hinzurichten)
Gleichzeitig war das einzige Heilmittel gegen eine Dämonenseuche, Opfer werden zu Dämonen, pfui böse obwohl es deren Seelen retten würde
« Letzte Änderung: 16.08.2020 | 07:59 von Hotzenplot »
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Sphinx

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das triggert bei mir Storys für die Charaktere einfach nur zu funktionieren hatten, egal ob sie dabei ruiniert wurden oder nicht.
So Nummern wie das Abenteuer funktioniert nur wenn deine Priesterin der Rittergottheit loyal dem Inquisitor hilft Menschen an einen Vampir zu verfüttern, und damit ihre Seelen an Satan zu geben obwohl das nicht zu rechtfertigen war(einzig akzeptable Reaktion wäre es eigentlich gewesen den Inquisitor zu stoppen, zu richten und hinzurichten)
Gleichzeitig war das einzige Heilmittel gegen eine Dämonenseuche, Opfer werden zu Dämonen, pfui böse obwohl es deren Seelen retten würde

Nein das wäre dann einfach nur schlechte Story / unflexibler Spielleiter wenn es keine alternativen Optionen geben würde.

Hier geht es ehr darum die Story zu blockieren weil man einen "merkwürdigen Charakter" spielen möchte.

Offline Lichtschwerttänzer

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Nein das wäre dann einfach nur schlechte Story /
das waren  Beispiele aus einem offiziellen Abenteuer und ich musste meinen Char verbiegen um das Ding nicht vollkommen zu sprengen, aka Inquisitor Kopf Kürzer
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Offline Sphinx

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das waren  Beispiele aus einem offiziellen Abenteuer und ich musste meinen Char verbiegen um das Ding nicht vollkommen zu sprengen, aka Inquisitor Kopf Kürzer
Ohh ich dachte das war nur ein übertriebenes Beispiel :/. Dann ist das wirklich harter Tobak wo vermutlich viele Charaktere anecken würden und es dann doch legitim ist den Inquisitor "abzusetzen"

Offline Lichtschwerttänzer

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Nein, eigentlich war das prinzipiell mit dem prinzipiellen Charakterkonzept des Spiels nicht zu vereinbaren, bei Priestern war es auch noch so das die für erheblich geringere Verfehlungen von ihren Gottheiten verstossen wurden.

Ich habe das dann so gedeichselt, das der SC davon ausging I war vom Vampir mental beeinflusst und daher wusste I nicht was er tat.

Anderes Beispiel, Char Priester der Magiegottheit weigert sich ein Item aus ihrem Tempel zu stehlen und einem Dämon auszuhändigen, Story funktioniert nicht wie geschrieben.
Char ist ein Zelot gespielt von on einem Asozialen Spielverderber laut SL Diskussion
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Ich denke, unabhängig von eventuellen Railroading-Schreckensszenarien, die der eine oder andere von uns schon erlebt oder wenigstens gelesen haben mag, geht's ErzdrakonMomo wohl mehr um Charaktere (und Spieler), die bei passender Stimmung einfach grundsätzlich das "Mitspielen" verweigern. So was wie der klassische Ich-fühl-mich-aber-nicht-motiviert-Typ beispielsweise, der nicht nur bekrittelt, daß sein Charakter ja eigentlich gar keinen Grund hätte, bei Sache XY mitzuziehen (kann schon mal aus guten Gründen vorkommen), sondern sich dann auch noch bei der Suche nach einer möglichen Motivation aktiv verweigert und querstellt -- an dem Punkt ist das Problem nämlich ziemlich sicher nicht mehr einfach nur der Charakter.

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Hallo zusammen,

im Ihread https://www.tanelorn.net/index.php/topic,19708.msg134905273/topicseen.html#new wurden ein paar Fälle aufgezeigt in denen die im Abenteuer erwarteten Handlungen oder angebotene Optionen frontal mit dem aus Sicht der Spieler und ihrer Charaktere vernünftigen oder überhaupt möglichen zusammenstießen.
Das bringt mich zur Frage was man dann als Spielleiter denn so machen sollte. Dabei gehe ich davon aus das die Spieler nicht vorher einen Hinweis bekommen haben das in diesem Abenteuer einzelne Charaktere nicht funktionieren oder extreme Probleme haben könnten. Des weiteren gehe ich davon aus das beide Seiten bereit sind an einer Lösung mitzuarbeiten. Also weder ein "So steht es aber im Abenteuer." noch ein "Mein Charakter ist eben so." oder ähnliche unkonstruktive Aussagen.

Gruß Jochen
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Offline 1of3

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Du meinst, wenn man im laufenden Spiel feststellt, dass man sich gleichsam in eine Ecke gespielt hat? Spiel unterbrechen und drüber reden.

Offline Lichtschwerttänzer

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Ich denke, unabhängig von eventuellen Railroading-Schreckensszenarien,
mir ging es eigentlich darum, das der Charspieler legitime Gründe haben kann die Story zu blockieren. und dazu ein Paar offizielle Beispiele

Wobei ich einen Char der nicht Abenteuern will und dazu gezwungen werden muss, durchaus als ein valides Konzept empfinde
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Issi

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Es gibt Plots bei denen SC förmlich keine Wahl haben, ob sie teilnehmen oder nicht.
Das sind jene, in denen sie quasi überrumpelt werden und alle automatisch betroffen sind.
Beispiel : Keiner kann sagen: "Ich hab keine Lust auf diese Insel(dieses Gefängnis/diese Höhle /dieses Schiff whatever ) wenn er dort bereits unerwartet festsitzt.

Das Problem stellt sich also erst in Situationen, in den die SPL bzw. SC eine Wahl haben.
Also sagen können: Da mache ich nicht mit!
Häufig sind das Aufgaben, in denen die SC etwas tun sollen, das gegen ihre Motivation spricht.

Sollte das der Fall sein,  gibt es schon die Möglichkeit, das Abenteuer vorher! !! anzugleichen.
Wie lässt sich pauschal nicht sagen, sondern immer nur Fall-bezogen.
Man sollte wissen, wie Spieler und SC ticken.
Ein Söldner tut sich uU. schwer damit umsonst zu arbeiten. Auch ein Dieb hofft vielleicht, dass dabei was für ihn rausspringt.
Ein Priester würde für Geld vielleicht nicht alles tun., Bzw. Dinge, die seinem Glauben widersprechen,ablehnen. usw.

Will man das umgehen, dann bieten sich Abenteuer an, die die SC in eine Situation werfen, in der sie automatisch alle betroffen sind.
(Bsp. Alle sind verflucht, und müssen den Fluch wieder loswerden. Alle werden gejagt und müssen entkommen. Alle werden angegriffen und müssen sich verteidigen. Alle werden verdächtigt, und müssen ihre Unschuld beweisen. Alle sind verzaubert oder krank  und müssen ein Heilmittel finden usw.   )

Wenn die Gruppe mitten im Spiel feststellt, dass manche Figuren bei der angebotenen Abenteuer Motivation nicht mitmachen können, dann hat die SL in vielen Fällen das Abenteuer vorher nicht speziell auf die Charaktere angepasst.

Oder eins gewählt, dass den Helden zwar die Wahl lassen will (Teilnehmen oder nicht?)aber gleichzeitig an der dafür vorgesehenen Abenteuer Motivation spart.
Sprich :Die Helden nicht persönlich genug bindet.
(Was eine ziemlich riskante Kombi ist)

Da hilft eigentlich am Besten Spiel unterbrechen reden. Oder eben noch eine Motivation aus dem Ärmel schütteln.
Sprich :Ein Notpflaster draufklatschen,  damit es doch noch läuft.

Edit.
Bzgl. sehr unterschiedliche Figuren in einer Gruppe:
Wenn das Abenteuer über Mitgefühl gestrickt ist (Da sind ein paar Arme in Not. Helft ihnen!). Dann sollte für die "Ich arbeite nicht umsonst"Figuren zusätzlich noch eine Belohnung angeboten werden.
Wenn das Abenteuer über Belohnung läuft, dann sollte der Auftrag auch etwas beinhalten, was für die Mitgefühl SC funktioniert.

Mit ehrbaren/ ehrlosen SC ist es ähnlich.

Manche Abenteuer wollen auch den Konflikt.
Sprich : Die moralische Zwickmühle ist gewollt. -Die Helden sollen zwischen Pest und Cholera wählen,  und können es so oder so nur falsch machen.
Sehr Spannend -aber das kann eine Gruppe schon ziemlich durcheinander wühlen. (Ist wahrscheinlich auch nicht für jede geeignet )
« Letzte Änderung: 16.08.2020 | 10:48 von Issi »

Offline Kaskantor

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Tja, aber realweltlich gesehen, zerstören Plotverweigerer auch die Mühen und arbeiten, die sich ein SL extra für die Spielsitzung gemacht hat. Das dann mit:“ Mein Char tickt aber so...und du als SL hast das jederzeit zu berücksichtigen!“, finde ich sehr unhöflich.

Ist bei mir in all den Jahren noch nicht vorgekommen.

Ich meine was hat derjenige davon? Man trifft sich wegen Zeitmangel u.s. eh viel zu selten und hat meist nur wenige Stunden Spielzeit. Ist das dann wirklich cool, irgendwie rumzudümpeln, nur das der SL sich krampfhaft was aus dem Hintern ziehen muss und nichts voran geht?

Da hätte ich zumindest null Bock drauf und würde auch mit meinem SC-Konzept über meinen Schatten springen. Ich mag es auch nicht, weder als Spieler, noch als SL, wenn da ein Spieler ständig die anderen piesackt usw. Leider habe ich das schon öfter erlebt, dass Spieler irgendwann nicht mehr zwischen Spiel ihres SC und realem Ärger unterscheiden können.

Und sowas muss nicht sein!
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Lichtschwerttänzer

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Tja, aber realweltlich gesehen, zerstören Plotverweigerer auch die Mühen und arbeiten, die sich ein SL extra für die Spielsitzung gemacht hat.
der Unterschied in Höflichkeit zu das ist mein Plot und die SCs haben zu funktionieren erschliesst sich mir nicht automatisch

Das Problem stellt sich also erst in Situationen, in den die SPL bzw. SC eine Wahl haben.
Also sagen können: Da mache ich nicht mit!
du hast immer eine Wahl!
Solarus est Mithas

Zitat
Ein Söldner tut sich uU. schwer damit umsonst zu arbeiten. Auch ein Dieb hofft vielleicht, dass dabei was für ihn rausspringt.
Ein Priester würde für Geld vielleicht nicht alles tun., Bzw. Dinge, die seinem Glauben widersprechen,ablehnen. usw
Das kann Teil des Problems sein, in Klassen oder Klassenklischees zu denken.
Klasse Dieb: der könnte auch ein Undercover Typ (Polizist, Militär, Resistence  sein und für so jemand ist es nicht Gold im Säckel was rausspringen bedeutet..
Bei Midgard wäre der Söldner für mich auch die Klasse für einen Professionellen Soldaten gewesen
Zitat
Wenn die Gruppe mitten im Spiel feststellt, dass manche Figuren bei der angebotenen Abenteuer Motivation nicht mitmachen können,
dann verliert man eben, wenn es keine funktionierende Kreativlösung gab, aber das darf ich dann nicht dem Charspieler vorwerfen
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Offline Issi

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der Unterschied in Höflichkeit zu das ist mein Plot und die SCs haben zu funktionieren erschliesst sich mir nicht automatisch
du hast immer eine Wahl!
Solarus est Mithas
Das kann Teil des Problems sein, in Klassen oder Klassenklischees zu denken.
Tue ich nicht. Das waren kurze Beispiele, unter denen man sich schnell was vorstellen kann.

Ansonsten bin ich hier raus.

Offline Ludovico

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Aus meiner Sicht können 90% solcher Situationen vor Spielbeginn geklärt werden durch klare Absprachen, was gespielt und was benötigt wird und bei Besprechen der daraus resultierenden Charaktere.

9% können dann wiederum geklärt werden durch direkte Ansage des SL:
"Das ist nun der Ploteinstieg. Wenn ihr nicht mitzieht, dann weiss ich auch nicht weiter und wir können einpacken."

Und die restlichen 1% liegen beim Spieler, welchen man dann entweder entfernt oder aber NSCs gibt zum Spielen bzw. dessen Charakter dann so lange ignoriert, bis der Spieler selbst mit einem Einstiegsvorschlag kommt.

Offline Sphinx

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Nein, eigentlich war das prinzipiell mit dem prinzipiellen Charakterkonzept des Spiels nicht zu vereinbaren, bei Priestern war es auch noch so das die für erheblich geringere Verfehlungen von ihren Gottheiten verstossen wurden.

Das ist natürlich eine Sache in einer Welt wo Götter erlebbar existieren und es auch ein Jenseits nach dem Tot bewiesen erweise gibt. Da word es mit Religiösen Charakteren die ihr "Leben nach dem Tot" nicht auf Spiel setzten wollen vermutlich öfter Konflikte geben.

Ich denke, unabhängig von eventuellen Railroading-Schreckensszenarien, die der eine oder andere von uns schon erlebt oder wenigstens gelesen haben mag, geht's ErzdrakonMomo wohl mehr um Charaktere (und Spieler), die bei passender Stimmung einfach grundsätzlich das "Mitspielen" verweigern. So was wie der klassische Ich-fühl-mich-aber-nicht-motiviert-Typ beispielsweise, der nicht nur bekrittelt, daß sein Charakter ja eigentlich gar keinen Grund hätte, bei Sache XY mitzuziehen (kann schon mal aus guten Gründen vorkommen), sondern sich dann auch noch bei der Suche nach einer möglichen Motivation aktiv verweigert und querstellt -- an dem Punkt ist das Problem nämlich ziemlich sicher nicht mehr einfach nur der Charakter.

Das hab ich auch gerade aktiv in einer Runde wo ich mitspiele mit meinem Charakter. Es gibt einfach keinen Grund warum er beim aktuellen Plot mitgehen sollte. Und im nachgang hab ich ihm bei der Erstellung eine schlechte Motivation/Lebensziel mitgegeben. Jetzt hab ich für das Problem imo 3 Optionen.
1. Charakter komplett verbiegen damit es passend wird.
2. Charakter zieht ohne Gruppe weiter seiner Wege.
3. Ich stelle mich bockig, sage blöder DM hast du nicht gut genug durchdacht und blockiere den Plot.

Ich denke jemand der Option 3 wählt, ist niemand den ich am Tisch haben wollte. Also hab ich etwas Option 1 gewählt, nach dem Motto: "Ihr habt mir alle schon mal das Leben gerettet, die stehe also in eurer Schuld, deshalb helfe ich noch bei dieser einen Sache (ist nur ein kleiner Nebenplot). Und danach wird es Option 2 und ich ersetze ihn durch einen neuen Charakter der von der Motivation dann hoffentlich besser.
Mag natürlich auch anders rum passieren das der Spielleiter wirklich etwas konstruiert was keinen Charakter in der Gruppe irgendwie interessiert, dann geht es natürlich auf dessen Kappe.


Generell finde ich ein moralisches Dilemma egal ob für die Gruppe oder einzelne Charaktere super Spannend. ABER sie sind unglaublich schwer zu einem Dilemma zu machen. Sobald eine Option die klar bessere ist, ist es IMO kein Dilemma mehr. Wobei wenn ich drüber nachdenke und die klar bessere die ist, welche für die Charaktere schlechtere ist könnte es trotzdem funktionieren.
Alles in allem solange man mit der Story flexibel bleibt und sie nicht von einem selbst oder vom AB in Stein gemeißelt wird sollten sich so Probleme immer umschiffen lassen.

Offline Lichtschwerttänzer

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Tue ich nicht.
Das habe ich auch nicht gesagt

Zitat
Das waren kurze Beispiele,
das ist meiner Erfahrung nach aber öfter das Problem, das Klassenklischeedenk den Hintergrund und die Persönlichkeit des SCs ignoriert.

@ Ludovico

Ploteinstieg: Stadt von Orks befreien, mitten im Spiel verfüttert der Inquisitor und Stadtkommandant tödlich Verletzte an einen Vampir der sie zu Vampiren macht

Ploteinstieg: rechtmässig Verurteilten Verbrecher befreien , Charakter Praiospriester

@Sphinx

Exaktemente

“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline Blizzard

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Man sollte wissen, wie Spieler und SC ticken.
Das wird aber schwierig bei/auf Conventions- zumindest im Hinblick auf die Spieler. Und auch in neuen Runden/bei neuen (Mit)Spielern.

Tja, aber realweltlich gesehen, zerstören Plotverweigerer auch die Mühen und arbeiten, die sich ein SL extra für die Spielsitzung gemacht hat. Das dann mit:“ Mein Char tickt aber so...und du als SL hast das jederzeit zu berücksichtigen!“, finde ich sehr unhöflich.

Ist bei mir in all den Jahren noch nicht vorgekommen.

Bei mir leider schon. Wobei ich mich da in einigen seltenen Fällen auch an die eigene SL-Nase fassen muss, weil ich mich da im Vorfeld einfach nicht oder nicht genug mit den Charakteren auseinandergesetzt habe- dann wäre das sicherlich in dem ein oder anderen Fall vermeidbar gewesen.

Ich gebe an der Stelle aber auch (offen) zu, dass ich bei der Vorbereitung eines Abenteuers die meiste Zeit in das Abenteuer stecke und mir um die Charaktere eher wenig(er) Gedanken mache. In den meisten Fällen passt das auch trotzdem oder mehr oder weniger problemlos- aber in einigen Fällen kommt es dann doch -wenn auch unerwartet- zu Komplikationen.
Das ist vielleicht etwas an dem ich noch arbeiten muss sollte, von daher schon Mal danke für diesen Thread! :d

Es gibt oder gab allerdings auch schon Fälle, in denen du als SL mehr oder minder (erstmal) machtlos dieser Konfrontation von SC vs. Plot gegenüberstehst, weil sich die Spieler da teilweise an Dingen/Sachen aufhängen , wo du dir als SL nur denkst: "Ernsthaft jetzt?!" Und da hat das plotverweigern (geiles Wort, nicht wahr?) mehr oder minder nichts mit irgendwelchen (in-oder extrensischen) Motivationen der SCs zu tun.

Bsp. 1: Ein Deadlands-Abenteuer, das auf einem Schaufelraddampfer auf dem Mississippi spielt (geiles Abenteuer übrigens). Das Schiff fährt also auf dem Fluss entlang und dabei passieren allerlei Dinge an Bord des Dampfers. Kurz bevor wir damals anfangen wollten meinte einer der Spieler: " Na dann fahrt mal schön los mit dem Schiff, ich bzw. mein Charakter fährt da nicht mit!" Auf die Frage, warum er da nicht mitfahren würde kam die lapidare Antwort: " Mein Charakter hat ein Pferd. Warum soll der jetzt da mit dem Schiff mitfahren?"

Man hat ihm dann erklärt, dass die Reise mit dem Schiff wesentlich schneller, bequemer und auch sicherer ist. Hat am Anfang alles erstmal nicht geholfen. Irgendwann später (nach viel,viel Überredungskunst & Überzeugungsarbeit) ist hat sein Charakter dann doch an der Schiffsreise teilgenommen. Nach dem Abenteuer hat uns der Spieler dann gesagt, dass er Schiffs-Abenteuer nicht mag / doof findet (warum weiß ich nicht mehr)... ::)

Bsp. 2.: Abenteuer für WarHammer Fantasy 2nd. Die Charaktere müssen in eine Stadt, in der Ausgangssperre ist/herrscht, weil sie in der Stadt jemanden treffen sollen. Nachdem ein erster Versuch, in die Stadt zu gelangen, mittels Bestechen/Überreden der Wachen (auch dank entsprechend schlechter Würfe) gescheitert ist, ziehen sich die Charaktere auf ein Gasthaus vor der Stadt zurück, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.

Alle bis auf einen. Der Charakter war ein Grubenkämpfer (eine Art Gladiator) und wollte wissen, wo denn die nächste Arena sei (da man ja noch nicht in die Stadt kam, in der es eine Arena geben würde).
Ich habe ihm dann gesagt, dass die nächste Arena in der Stadt X wäre, wohl wissend, dass die Stadt X 250 Km von der jetzigen Stadt entfernt ist (man gibt ja diesen Hinweis nicht ohne entsprechende Hintergedanken). Woraufhin der Spieler dann meinte, dass sein Charakter sich jetzt (alleine!)  in die Stadt X aufmachen würde... ::)
Das hat mich dann einiges an Mühen, Arbeit und Nerven gekostet, dass der Char dann doch noch dableibt...

In Zukunft, so habe ich vorgenommen, mache ich das nicht mehr. Kostet einfach zu viel Zeit, Mühen, Arbeit und Stress. Wer in sein Unglück laufen will, soll das tun. Reisende soll man nicht aufhalten. Oder aber ich werde solchen Spielern klipp und klar sagen, dass wenn sie nicht am Abenteuer teilnehmen wollen, sie auch direkt gleich wieder gehen können.

Da hätte ich zumindest null Bock drauf und würde auch mit meinem SC-Konzept über meinen Schatten springen.
Das ehrt dich und dazu muss man fairerweise sagen, dass es da auch immer wieder Spieler gibt, die genau so denken & handeln. Da hat der Charakter vielleicht keine oder nur geringe Motivation an dem Abenteuer teilzunehmen, aber er tut es eben trotzdem- dem Abenteuer und dem Rest der Runde zu Liebe.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline Ludovico

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@Lichtschwerttänzer
Das lässt sich leicht vor Spielbeginn vor der Charaktererschaffung erledigen.
Im Spiel geht es, in dem der Spieler etwas Flexibilität zeigt und der SL ebenso.
Auch ein Praiospriester würde für ein wichtigeres Oberziel einen rechtmäßig verurteilten Gefangenen befreien oder aber auch, wenn der Prozess nicht praiosgefällig war.

Und Inquisitoren sind tolle Bösewichte, die man bekämpfen kann. Wenn der SL nun behauptet, dass das die Guten seien, dann kann man als Spieler sich auch mit dem SL hinsetzen und beraten, wie man den Charakter da reinbringt oder eben den Charakter wechselt.

Offline Lichtschwerttänzer

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@Lichtschwerttänzer
Das lässt sich leicht vor Spielbeginn vor der Charaktererschaffung erledigen.
sicher, passierte aber im Spiel und

Rechtmässig beinhaltet  Praiosgefällig

Doe Priesterin war von ihrer Kirche zur Rettung der Stadt abkommandiert worden, die Inquisition hätte sie eher nicht ausgewählt, das Abenteuer sah vor die SCs sind loyal zum I und der SL war sehr unerfahren.
Eines seiner ersten oder sogar sein erstes Abenteuer

Abgesehen davon, hätte es da eigentlich ganz massiv zwischen jedem und dem I danach knallen müssen
« Letzte Änderung: 16.08.2020 | 10:28 von Lichtschwerttänzer »
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Offline Ludovico

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sicher, passierte aber im Spiel und

Hätte man vorher abklären sollen. OK, unerfahrener SL! Da drück ich eher mal die Augen zu und wenn es keine Kampagne werden soll, dann kann man als Spieler ja auch den Charakter verbiegen.

Zitat
Rechtmässig beinhaltet  Praiosgefällig

Und bei einem höheren Ziel kann auch ein Praiosgeweihter mal die Augen zudrücken.

Zitat
Doe Priesterin war von ihrer Kirche zur Rettung der Stadt abkommandiert worden, die Inquisition hätte sie eher nicht ausgewählt, das Abenteuer sah vor die SCs sind loyal zum I und der SL war sehr unerfahren.
Eines seiner ersten oder sogar sein erstes Abenteuer

Also unerfahrener SL... Wieso dann nicht mal Fünfe gerade sein lassen?

Offline Issi

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Ja, kann passieren.
Aber das war nicht mein Punkt.

Ich bin bei den Beispielen schon davon ausgegangen, dass die Spieler das selbst so sehen.

Zu Cons.
Ja das ist ein anderes Pflaster.
Bin nur unterwegs, und kann das gerade nicht weiter ausführen.

Have Fun.

Offline Lichtschwerttänzer

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Und bei einem höheren Ziel kann auch ein Praiosgeweihter mal die Augen zudrücken.
dazu muss man aber Gründe haben, der schmierige Typ winkt mit etwas Geld zählt da eher nicht zu

Zitat
Also unerfahrener SL... Wieso dann nicht mal Fünfe gerade sein lassen?
habe ich ja, war auch in vielerlei Hinsicht formend für den Char.

Aber auch erfahrene "SLs" haben den und noch mehr Mist in ihren Runden betreffs dieses Abenteuers u.ä. durchgedrückt und wie gesagt, da hätte auch ein normaler mundaner Char nicht mitmachen dürfen
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Bei One-Shots kann man mitmachen und bei Kampagnen muss man halt miteinander reden.
Ist doch nicht schwer, oder?

Bei der Sache mit dem Gefangenen kann man sagen:
"Sorey, aber ich hab ein Problem. Mein Charakter ist nicht an finanziellen Anreizen interessiert. Praiospriester halt. Lieber SL, gib mir bitte etwas, mit dem ich arbeiten kann."
« Letzte Änderung: 16.08.2020 | 10:44 von Ludovico »

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Wobei ich einen Char der nicht Abenteuern will und dazu gezwungen werden muss, durchaus als ein valides Konzept empfinde

Ist er auch -- solange der Spieler nämlich bereit ist, seinen Charakter zwingen zu lassen. Zum Problem wird's erst dann, wenn man nicht mal mehr das hat.

Ein gutes Beispiel wäre da wohl "Der kleine Hobbit". Bilbo hat ja Gandalf gegenüber auch nicht mit seiner Meinung zum Thema Abenteuer hinterm Berg gehalten...und sich dann, als er plötzlich die Zwerge im Haus hatte und die seine Fähigkeiten bezweifelt haben, doch breitschlagen lassen. Das ist mal definitiv weder ein Problemspieler noch ein Problemcharakter. :)

Offline Ludovico

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Das Problem ist der Spieler und nicht der Charakter.