Autor Thema: Meinungen zu castles & Crusades  (Gelesen 667 mal)

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Offline General Kong

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Meinungen zu castles & Crusades
« am: 15.10.2020 | 12:48 »
Wir spielen C&C nun schon eine Weile und auszusetzen habe ich da eigentlich nichts. Dennoch wäre es für mich nicht das System, das ich leiten würde (bin in der Runde Spieler).

In einem anderen Pfad wurden die Mechaniken von C&C (SIEGE Engine) bemängekt.

Mich würde interessieren, wie eure Meinung zu C&C und seinen Regelmechaniken sind.

Ich finde gut:
1. Aufsteigende RK
2. Gute Auswahl an Rassen und Klassen (Feen fehlen mir - immer. T&T lässt grüßen.)
3. Generisches OSR-System
4. Rettungswürfe werden an Attribute angeflanscht und so vereinfacht.
5. RW sind stark (gegen 12) oder schwach (gegen 18), modifiziert durch Attribute und Stufe.

Nicht so dolle:
1. Wirklich langsame Regeneration von TP (nach Regel).
2. Komische Reitenfertigkeit beim Ritter (kann nun nur der Reiten oder wie?)

Was ist für euch ein Plus, wo seht ihr Nachteile?
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Achamanian

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Re: Meinungen zu castles & Crusades
« Antwort #1 am: 15.10.2020 | 13:21 »
Ich habe kürzlich die Gelegenheit ergriffen, mir die Gratis-pdf vom PHB zu holen und ein bisschen geschmökert, weil mich der 80er-Charme von C&C irgendwie reizt (spielen werde ich das aber wohl nicht).
Mein Eindruck zu den Regeln: Eigentlich war C&C schon ein bisschen früher (fast) da,  wo D&D5 jetzt ist - also ausgehend von der 3. Edition mit ein paar Rückbezügen auf Früheres zu vereinfachen und vereinheitlichen. Deshalb ist es etwas ungerecht, dass es eher ein Schattendasein führt.
Auf dem jetzigen Stand würde ich trotzdem der 5e den Vorzug geben, weil mir einfach das System um die Primary Attributes sehr missfällt. Anstatt einfach einen fixen Bonus von +6 zu vergeben mit zwei fixen Mindestwürfen zu arbeiten, die dann aber doch wieder von der SL modifiziert werden dürfen ... das ist in meinen Augen einfach umständlich und gaukelt eine Differenziertheit vor, die so gar nicht da ist. Ein bisschen habe ich den Eindruck, dass man sich gedacht hat, ein fixer Bonus von +6 sähe irgendwie zu "krass" aus, also hat man das dann in den Mindestwürfen versteckt.

Ist aber wie gesagt (sowohl bei C&C als auch bei 5e) bisher nur ein Leseeindruck, ich habe beides bisher nicht gespielt (und C&C werde ich wohl auch eher nicht spielen).

SturmOhneNamen

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Re: Meinungen zu castles & Crusades
« Antwort #2 am: 15.10.2020 | 14:29 »
Ich habe es gespielt und geleitet, sowohl C&C selbst als auch die Ableger Amazing Adventures und Victorious.

Grundsätzlich funktioniert es ganz prächtig und trat bei mir eher in die Lücke, die AD&D hinterlassen hat. Mir gefällt der recht einfache Aufbau, der Verzicht auf unsinnige "Skills" usw. Am Tisch funktioniert es wirklich schnell und nachvollziehbar. Da der Stufenbonus mit eingeht, werden Charaktere in alltäglichen Dingen wirklich spürbar besser und in dem Sinn ist eine Beschränkung auf Stufe 12 nachvollziehbar.

Die 1,5 Klassen-Mechanik finde ich besonders cool, weil man dadurch viel mehr Variation in den Charakteren hinbekommt.

Zum Thema Heilung: ist halt OSR, entweder man hat Magie, Heiltränke, etc. oder Verwundungen brauchen wirklich lange. Man beachte aber, dass bei C&C nicht nur Kleriker, sondern auch Illusionisten heilen können.

Empfehlenswert ist in meinen Augen neben dem Player's Handbook, noch der Adventures Backpack, einerseits wegen der coolen Rucksäcke, andererseits wegen der zusätzlichen Klassen.

Zum Thema Reiten: da scheint ein Missverständnis vorzuliegen. Grundsätzlich kann jeder Charakter prinzipiell reiten, in dem er ggfs. einen Siege Check macht. Der Ritter unterscheidet sich darin, dass er nie einen zu würfeln braucht. Das ist vergleichbar mit dem normalen Klettern versus dem Fassadenklettern des Diebes. Normale Kletteraktionen muss ein Dieb bei C&C nie würfeln, sondern nur die Fassadenkletterei, wo normale Charaktere gar nicht hoch kämen. 
« Letzte Änderung: 15.10.2020 | 14:33 von SturmOhneNamen »

Offline General Kong

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Re: Meinungen zu castles & Crusades
« Antwort #3 am: 15.10.2020 | 15:10 »
Aaah! Nie würfeln weil ein REITER, die anderen aber nur reiten. Ja, macht Sinn.

Das mit dem Heilen ist auch keine große Sache. Ich finde es auch ganz okay, bin kein Fan der 5er "lange Rast = wie neu"-Regel.

Druiden (ich spiele einen) könne im übrigen auch heileheile - Goodberries und später auch Heilen leichter Wunden.
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Offline Evil Batwolf

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Re: Meinungen zu castles & Crusades
« Antwort #4 am: 15.10.2020 | 15:12 »
Hab's geleitet und für gut befunden.

Ich mag daran, dass es eine Art Bastard zwischen moderneren D&D-Versionen und AD&D ist. Ohne, wie die 5E, dann doch wieder in hohen Leveln bei superheroischen Charakteren und Regelbloat zu enden.

Nicht mit besonders sexy wirkenden Regelteilen (wie z. B. Advantage, Usage Dice oder so), aber auf eine geerdete und unspektakuläre Weise funktional.

Und das Skill- bzw. Attributsystem ist irgendwie genial. @Rumpel: Wobei ich tatsächlich nicht mit verschiedenen Challenge Bases, sondern mit +6 Bonus gezockt habe  ;).

Stufe 12+ gibt's dann auch im Castle Keeper's Guide, für die, die das brauchen.

Daumen hoch, schönes Game.