Autor Thema: [Symbaroum] Wie gut ist die Kampagne?  (Gelesen 1220 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Online Sgirra

  • Adventurer
  • ****
  • Geschichtenerzähler
  • Beiträge: 738
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Sgirra
[Symbaroum] Wie gut ist die Kampagne?
« am: 10.01.2021 | 15:15 »
Hi!

Ist wer schon weiter mit The Throne of Thrones (gelesen oder gespielt) und kann mir sagen, wie gut die Kampagne ist? Nicht nur von der Story selbst, sondern auch darin, wieviel echten Einfluss die Spielfiguren haben – oder ist es eher Railroading mit festen Ausgang?

Thematisch reizt mich die Kampagne sehr (und ich hätte mal wieder Bock auf eine Fantasykampagne), würde mich aber über die eine oder andere ehrliche Meinung freuen, bevor ich investiere.

Besten Dank!
Aktiv (SL): Coriolis • Invisible Sun • Mausritter • Cypher System One Shots
Aktiv (Spieler): The One Ring • Vaesen
Ruhend: Numenera • Eclipse Phase: Year Zero • Dune • Humblewood
Demnächst: Swords & Wizardry • Dolmenwood
Geduldig wartend: City of Mist

Offline Antariuk

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.797
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Antariuk
    • Plus 1 auf Podcast
Re: [Symbaroum] Wie gut ist die Kampagne?
« Antwort #1 am: 10.01.2021 | 18:11 »
Ich habe das Abenteuer aus dem GRW gespielt und mehrfach geleitet sowie Teile der Copper Crown-Abenteuer gespielt. Gelesen habe ich jetzt in Vorbereitung einer eigenen Runde alle bisherigen Bände der Kampagne (bei den Adventure Packs bin ich noch dabei). Wie "gut" die Kampagne ist, finde ich schwer zu beantworten... das hängt ja immer von den eigenen Vorlieben ab.

Zum Thema Freiheit vs. Railroading empfinde ich Symbaroum als als relativ normal, vielleicht klassisch, innerhalb des Spektrums? Es gibt definitiv Momente, wo eine einzelne Probe darüber entscheidet, dass es weitergeht. Es gibt immer wieder Momente, wo eine einzelne Probe als erstbeste Lösung vorgeschlagen wird, aber auch alternative Möglichkeiten zumindest erwähnt werden. Es gibt Szenen, die durch das Auftauchen der SCs getriggert werden und solche, wo die SCs in ein schon aktives Chaos reinpoltern. Es gibt aber auch Stellen, wo total offen ist wie die SCs jetzt konkret weitergehen, oder wohin. Letztere Stellen verweisen manchmal auch darauf, dass gewisse Sub-Plots jetzt eingestreut werden könnten oder dass kann aus diesem oder jedem Grund besser warten sollte, bis X passiert ist.

Es ist definitiv keine Kampagne, die ich mir als SL vorstellen könnte zu spielen, ohne vorher alles aus dem aktuellen Band gelesen zu haben. Gerne mit Notizen und Blättern in den anderen Bänden, weil da Verweise oder nützliche Infos irgendwo stecken. Einfach immer ein paar Seiten vorweg lesen und zur Not live "aus der Dose" leiten, wie man es z.B. mit einigen Pathfinder-Adventure Paths machen kann, ist hier quasi unmöglich. Und es gibt Informationen, die nicht da stehen, wo man sie erwartet, die im Fließtext verbuddelt sind oder ganz am anderen Ende des Bands (oder in anderen Bänden) stehen. Nun muss man nicht jedes Details lernen und im Spiel einbauen, aber in Sachen Organisation/Struktur ist Symbaroum leider wirklich keine einfach zu verdauende Kost - auch, weil bestimmte NSCs irgendwann nochmal auftauchen und ein ganz freier Ansatz à la "Ich mach das mal spontan so, wie ich grade Lust habe" sich echt rächen kann. Da muss man irgendwann sehr viele (selbst geänderte) Details jonglieren.

Unter anderem aber auch gerade aus diesem Grund - und weil die Kampagne so designt ist, dass sie das Setting wie aktuell beschrieben quasi lösen wird - gebe ich mir das aber trotzdem. Es gibt mEn viele interessante Ideen und Konzepte in der Geschichte, speziell die Quelereien einer sehr jungen Nation mit viel blutiger Vorgeschichte habe ich so noch nicht als Setting für Abenteuer gesehen.
Kleiner Rollenspielstammtisch: Plus 1 auf Podcast

"Ein Zauberer mag noch so raffiniert sein, ein Messer im Rücken wird seinen Stil ernsthaft versauen." - Steven Brust

Online Sgirra

  • Adventurer
  • ****
  • Geschichtenerzähler
  • Beiträge: 738
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Sgirra
Re: [Symbaroum] Wie gut ist die Kampagne?
« Antwort #2 am: 11.01.2021 | 09:27 »
Danke für die ausführliche Antwort!

Mit Jonglieren habe ich als SL kein Problem. Ich spiele ja auch, um selbst überrascht zu werden, nicht um den Spielenden eine Darbietung zu geben. ;) Daher bezieht sich meine Frage nach dem Railroading eher darauf: Wie sehr setzt die Kampagne voraus, dass die SC bestimmte Entscheidungen treffen (oder zwingt sie gar durch "dramaturgische Kniffe", die zu treffen), damit die Geschichte funktioniert? Etwas wie (aus der Luft gegriffen): Wenn ihr euch Person B nicht anschließen wollt, da ihr schon Person A folgt, stirbt Person A einen unvermittelten Todes. Gerade ein Setting verändernde Kampagnen neigen manchmal dazu, die SC zu Statisten zu degradieren.

(Dadurch, wie sich die Mery of the Icons-Kampagne bei Corioilis gerade entwickelt, bin ich etwas vorsichtig.)

Viele NSCs und eine gründliche Vorbereitung schrecken mich hingegen nicht ab, das mag ich sogar sehr. 8) Vom Blatt weg würde ich eine solche Kampagne ohnehin nicht leiten.
Aktiv (SL): Coriolis • Invisible Sun • Mausritter • Cypher System One Shots
Aktiv (Spieler): The One Ring • Vaesen
Ruhend: Numenera • Eclipse Phase: Year Zero • Dune • Humblewood
Demnächst: Swords & Wizardry • Dolmenwood
Geduldig wartend: City of Mist

Offline Antariuk

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.797
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Antariuk
    • Plus 1 auf Podcast
Re: [Symbaroum] Wie gut ist die Kampagne?
« Antwort #3 am: 11.01.2021 | 09:38 »
Unter dem Gesichtspunkt würde ich sagen, dass die SCs grundsätzlich schon Einfluss haben auf das Geschehen, aber - zumindest bis jetzt, die Kampagne bekommt ja noch zwei Bände - eher auf taktischem als auf strategischem Level? So empfinde ich das jedenfalls. Die abgebildeten Konflikte würden größtenteils auch ohne die SCs passieren, vielleicht in anderer Schwere, aber die Kiste rumpelt schon gewaltig. Das lässt sich nicht wirklich aufhalten oder in komplett andere Bahnen lenken, lediglich innerhalb dieses Fahrwassers steuern. Das finde ich zum jetzigen Stand aber auch (noch) OK, weil man will ja auch die Kampagne spielen und nicht eine offene Davokar-Sandbox, für die bräuchte man die Kampagnenbände nicht.
Kleiner Rollenspielstammtisch: Plus 1 auf Podcast

"Ein Zauberer mag noch so raffiniert sein, ein Messer im Rücken wird seinen Stil ernsthaft versauen." - Steven Brust

Offline Katharina

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.519
  • Username: KAW
Re: [Symbaroum] Wie gut ist die Kampagne?
« Antwort #4 am: 11.01.2021 | 11:18 »
Ich habe den ersten Teil der Kampagne problemlos in meine Symbaroum-Sandbox einbauen können und hatte nicht den Eindruck, dass es hier viel Railroading braucht. Ich bin gerade in der Arbeit, kann dann morgen Abend aber gerne mehr dazu schreiben, wie ich das Abenteuer “aufgebrochen” und die einzelnen Teile in meine Kampagne eingebaut habe.

Bei den weiteren Teilen kann ich noch nicht einschätzen ob das ähnlich gut funktioniert, da ich bislang nur Teil 2 genauer durchgearbeitet habe. Mein bisheriger Eindruck ist, dass die Kampagne weiter recht offen bleibt (vor allem dahingehend, welche Fraktionen die Charaktere unterstützen wollen), dass die Geschichte aber zusehends dichter und epischer wird. Das finde ich einerseits toll, es verträgt sich aber nicht mehr so gut damit, dass meine Gruppe parallel auch eigene Ziele verfolgen möchte. Hier braucht es dann eher eine Gruppe, die der Haupthandlung bereitwillig folgt und ich werde daher mit meiner Gruppe bei der nächsten Session im Februar besprechen, ob wir die Kampagne weiter spielen wollen.
Leitet derzeit: Symbaroum, Cthulhu und (unregelmäßig) Oneshots in Indie-Systemen
Spielt derzeit: Cthulhu und (unregelmäßig) Oneshots in Indie-Systemen
Gemeinsam mit meinem Partner bin ich in der Rollenspielwelt auch unter dem Pseudonym "DraKri" aktiv.

Offline Ninkasi

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.453
  • Username: Ninkasi
Re: [Symbaroum] Wie gut ist die Kampagne?
« Antwort #5 am: 11.01.2021 | 16:48 »
..., weil man will ja auch die Kampagne spielen und nicht eine offene Davokar-Sandbox, für die bräuchte man die Kampagnenbände nicht.

ohne das Thema hier kapern zu wollen oder wir machen ein neues auf, aber wie gut ist den Symbaroum als Sandbox?

Bzw. geht das gut mit den Infos der Kampagne oder besser ohne die Kampagne.
Für eine Erforschung des Davokar Waldes, was brauche ich da ohne viel Vorbereitungsarbeit als SL zu investieren?

Offline Antariuk

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.797
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Antariuk
    • Plus 1 auf Podcast
Re: [Symbaroum] Wie gut ist die Kampagne?
« Antwort #6 am: 11.01.2021 | 18:51 »
ohne das Thema hier kapern zu wollen oder wir machen ein neues auf, aber wie gut ist den Symbaroum als Sandbox?

Bzw. geht das gut mit den Infos der Kampagne oder besser ohne die Kampagne.
Für eine Erforschung des Davokar Waldes, was brauche ich da ohne viel Vorbereitungsarbeit als SL zu investieren?

Ich finde, das hängt sehr davon ab wie viele Inhalte man sich selbst ausdenken/erspielen will, die es ggf. auch in einer offiziellen Version gibt. Das GRW umreißt das Setting sehr gut, für die markanten Schauplätze Yndaros, Thistle Hold und Karvosti gibt es Karten und Aufhänger für Abenteuer - aber die müsste man daraus selbst entwickeln. Wenn man also Erkundung des Davokar spielen will, muss man kreativ tätig werden.

Die bisherigen Kampagnenbände vertiefen die Informationen allerdings noch enorm und geben zu den Fraktionen an den o.g. Hauptstandorten viel Hintergrund, dazu wichtige NSCs, noch mehr Aufhänger usw. Der aktuellste Kampagnenband "Symbar - Mother of Darkness" geht dann u.a. noch einmal speziell auf Erkundung des Davokar ein, mit einigen neuen Regeln was Versorgung und Navigation angeht. Das Spiel funktioniert auch ohne diese, aber es gibt sie eben.

Eine Alternative, wenn man nur Abenteuerinhalte sicht, sind die Adventure Packs und die Copper-Crown-Reihe (die Fortsetzung des Abenteuers aus dem GRW). Die drehen sich nicht alle ausschließlich um den Davokar, aber sind doch ergiebige Fundgruben.
Kleiner Rollenspielstammtisch: Plus 1 auf Podcast

"Ein Zauberer mag noch so raffiniert sein, ein Messer im Rücken wird seinen Stil ernsthaft versauen." - Steven Brust

Offline Ninkasi

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.453
  • Username: Ninkasi
Re: [Symbaroum] Wie gut ist die Kampagne?
« Antwort #7 am: 12.01.2021 | 09:22 »
Also wenn ich eine sandboxige Erforschung vom Davokar spielen möchte, muss ich mir Zufallsbegegnungen und interessante Örtlichkeiten viel selber entwickeln. Ich meine mich zu erinnern, es existiert eine Hexfeldkarte von dem Gebiet, aber keine Spielleiterkarte mit allen geheimen Örtlichkeiten?

Die Kampagne lesen und ausschlachten ist vermutlich dann das sinnvollste, aber nicht mühelos.

Online Sgirra

  • Adventurer
  • ****
  • Geschichtenerzähler
  • Beiträge: 738
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Sgirra
Re: [Symbaroum] Wie gut ist die Kampagne?
« Antwort #8 am: 12.01.2021 | 19:51 »
Danke für die Antworten! Es hat mir definitiv geholfen, Geld auszugeben und mir heute alle bisherigen vier Bände zu bestellen. >;D
Aktiv (SL): Coriolis • Invisible Sun • Mausritter • Cypher System One Shots
Aktiv (Spieler): The One Ring • Vaesen
Ruhend: Numenera • Eclipse Phase: Year Zero • Dune • Humblewood
Demnächst: Swords & Wizardry • Dolmenwood
Geduldig wartend: City of Mist