Autor Thema: Erzählt mir von... Lex Arcana  (Gelesen 14483 mal)

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Offline 10aufmW30

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #50 am: 4.04.2021 | 09:44 »
Die DCC-Würfel habe ich. Aber die Werteveteilung eines W17 ist doch eine vollkommen andere als die von drei Würfeln.

Offline Sgirra

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #51 am: 4.04.2021 | 10:23 »
Diese Diskussion über die Würfelmechanik bildet sehr gut ab, warum ich nach der Lektüre des Schnellstarters entschieden habe, dass Lex Arcana nicht mein System ist. Nicht bloß, weil ich Pool-Systeme eigentlich nur mag, wenn sie aus Schweden kommen. ;) Pools mit unterschiedlichen Würfelarten sind jedoch richtig schlimm, aber der Ansatz, Würfelpunkte auf verschiedene Würfelarten zu verteilen, um damit eine Zielnummer zu erreichen, ist für mich das Gegenteil von Eleganz. Schade, aber ich gönne es allen, die es zu schätzen wissen.
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Offline sma

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #52 am: 4.04.2021 | 10:26 »
Die DCC-Würfel habe ich. Aber die Werteveteilung eines W17 ist doch eine vollkommen andere als die von drei Würfeln.
Was du als "vollkommen anders" bezeichnest, nenne ich "leicht anders". Siehe dies Beispiel (klicke auf "Graph" und "At Least") und schaue bei 9, was der Zielwert für eine herausfordernde Probe ist. Die blaue Kurve ist vorteilhafter, aber auch hier beträgt die Abweichung nur 6-Prozentpunkte zwischen den Extrema. Anders ausgedrückt, das optimale Picken der Würfel entspricht einer Spezialisierung von +1.

Offline Bad_Data

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #53 am: 4.04.2021 | 10:45 »
Was genau meinst du mit "Sonderfähigkeiten"?
[...]
Zu jeder Klasse gehört außerdem ein fest definiertes Talent. Die Diplomatin kann einmal pro Runde einem Gruppenmitglied erlauben, seinen Wurf auf De Bello zu wiederholen. [...]

In meinem VTT nehme ich immer die lineare Verteilung (als z.B. den W17, nie W6+W6+W5 oder ähnliches) und lasse den Anwender auch nicht wählen.[...]

Die Frage nach dem Teilen von Schutz- und Schadenvorräten verstehe ich nicht. Was ist ein "Schadensvorrat"? [...]

Danke für deine umfangreiche Antwort! Ich hoffe, es ist okay, wenn ich die etwas kürze, um die zu zitieren  :)

Sonderfähigkeiten: Ich glaube im Heinzcon Panel wurde gesagt, dass beispielsweise die Kämpferin im Schnellstarter irgendwie eine Tank-Fähigkeit hat. Ich glaube jetzt, dass damit die Klassentalente gemeint sind, die du auch erwähnst. Nur finde ich die irgendwie im Schnellstarter nicht.

Lineare Verteilung und nicht den Anwender wählen lassen: Ich dachte, das wäre ein Schlüsselelement in dem System, dass alle den Würfelpool fröhlich nach ihrem Würfelvorrat zusammenstellen können.

Schadensvorrat: Kann ich beispielsweise, wenn eine Waffe W8 Schaden macht, stattdessen auch 2W4 Schaden machen? Analog halt zum "normalen" Würfelvorrat. Und wenn ich da Einsen würfel, bekomme ich dann dabei Erschöpfung?

In dem Zusammenhang eine neue Frage: Wenn ich gegen drei Gegner kämpfe und jeweils höher Würfel als die drei, mache ich dann bei allen Gegnern Schaden, oder nur bei dem oder der Ersten?
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Offline sma

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #54 am: 4.04.2021 | 12:37 »
es ist okay, wenn ich die etwas kürze
Logo. Mach ich doch auch :-)

Zitat
Sonderfähigkeiten
Das kann nur das Klassentalent "A Hero's Duty" meinen. Kämpfer:innen können sich da den Gegner aussuchen. Außerdem können sie Magiepunkte (Pietas) ausgeben, um einen Wurf zu wiederholen und beide Ergebnisse addieren.

Zitat
Lineare Verteilung und nicht den Anwender wählen lassen: Ich dachte, das wäre ein Schlüsselelement in dem System
Ich persönlich finde, das man's auch weglassen kann. Je nachdem, wo man den Fokus setzt. Soll es ein interlektuell herausforderendes Würfelspiel sein oder ein Ermittlungsabenteuer, bei dem vielleicht weniger gewürfelt wird, als bei einem typischen D&D-Abenteuer, wo nach einem Kampf ein Kampf kommt.

Zitat
Schadensvorrat: Kann ich beispielsweise, wenn eine Waffe W8 Schaden macht, stattdessen auch 2W4 Schaden machen?
Ja. Da gelten die selben Würfelregeln wie bei Fertigkeiten oder dem Rüstungsschutz.

Zitat
Und wenn ich da Einsen würfel, bekomme ich dann dabei Erschöpfung?
Jetzt verstehe ich. Diese Randnotiz-Regel aus dem Schnellstarter hat es nie in die fertigen Regeln geschafft.

Zitat
In dem Zusammenhang eine neue Frage: Wenn ich gegen drei Gegner kämpfe und jeweils höher Würfel als die drei, mache ich dann bei allen Gegnern Schaden, oder nur bei dem oder der Ersten?
Du hast die (geringe) Chance, gegen alle drei zu gewinnen und dann bei allen Schaden zu machen.

Kampf ist kein Tit-for-Tat, bei dem alle Seiten nacheinander einen Angriff machen, sondern ein vergleichender Wurf auf `De Bello`. Die Regeln raten zur Paarbildung, d.h. das man jeweils Duelle durchführt, aber ich finde es Quatsch, dass sich Gegner immer gleichmäßig aufteilen, wenn sie sich doch lieber alle auf den schwächsten stürzen könnten.

Aber sagen wir, Cloelia aus dem Posting weiter oben kämpft (De Bello 10+2) gegen drei Wölfe, die alle De Bello 10 haben. Der erste beginnt mit 10+2=12 (ob die Würfe bei Tieren auch explodieren, weil ich gerade nicht, ich nehme das mal an) gegen 7, hat also Erfolg und macht 2x5=W10 Schaden. Der zweite hat nun 12+10=W22 als Würfelwert, ich würfle 10, Cloelia erreicht jedoch 11 und macht W6 Schaden bei diesem Wolf. Der dritte kämpft ebenfalls mit 10+10=W20, ich würfle 15, dummerweise gegen 3, was 4x5W=W20 Schaden für die Kundschafterin bedeutet. Theoretisch hätte sie aber alle drei Wölfe verwunden können, so wie diese drei sie verwunden können. Noch ist aber nix verloren, denn durchschnittlich 12 Schadenspunkte steckt Cloelia noch weg. Mit nur noch 12 Lebenspunkten bildet das jetzt aber die Obergrenze für ihre Würfelwerte.

Offline Bad_Data

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #55 am: 4.04.2021 | 14:40 »
Je mehr ich mich mit dem Spiel beschäftige, desto mehr habe ich das Gefühl, dass es nichts für mich ist.

Auch das Setting ist jetzt nicht das, was ich als besonders innovativ empfinde.

@sma, trotzdem danke für deine Mühe, hat mir sehr geholfen  :)
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Offline Marask

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #56 am: 4.04.2021 | 22:20 »
Je mehr ich mich mit dem Spiel beschäftige, desto mehr habe ich das Gefühl, dass es nichts für mich ist.

Auch das Setting ist jetzt nicht das, was ich als besonders innovativ empfinde.

Dem schließe ich mich voll an. Habe auch bereits ne Mail geschrieben und um Erstattung meines CF-Betrages gebeten.
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Offline AndreJarosch

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #57 am: 4.04.2021 | 22:47 »
Das Spielsystem ist auch nicht das meine, aber ich finde gefallen an Lex Arcana:

Ich mag den Hintergrund eines nicht gefallenen Roms.

Ich finde die Leichtigkeit der Gruppenbildung (junge Menschen aus allen sozialen Schichten, aus allen Teilen des Reiches, mit unterschiedlichen Spezialbegabungen) über eine Art "Einsatzzentrale" von der man so zusammengestellt wurde, sehr angenehm.

Zudem mag ich den Schwerpunkt der Abenteuer/Missionen auf investigativen Tätigkeiten (bin auch ein alter Cthulhu-Hase...).

Die vollfarbigen Illustrationen sind auch erste Sahne.


Diese Grundbausteine + viele interessante Details aus der Zeitepoche, + die Abenteuer.
Das werde ich alles verwenden können, auch wenn ich dazu den Hintergrundband "Mythic Rome" und das Mythras RPG nutzen werde.
 

Offline Xemides

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #58 am: 4.04.2021 | 23:41 »
Ich frage mich ja was ihr euch versprochen habt wenn ihr LA nicht als innovativ empfindet.

Unabhängig von den Regeln, die halt immer Geschmackssache sind. Ich mag ja viele Systeme zur Verfügung zu haben, schon wegen der Abwechslung.
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Offline Apollo-Союз

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #59 am: 5.04.2021 | 01:14 »
Das Spielsystem ist auch nicht das meine, aber ich finde gefallen an Lex Arcana:

Ich mag den Hintergrund eines nicht gefallenen Roms.

Ich finde die Leichtigkeit der Gruppenbildung (junge Menschen aus allen sozialen Schichten, aus allen Teilen des Reiches, mit unterschiedlichen Spezialbegabungen) über eine Art "Einsatzzentrale" von der man so zusammengestellt wurde, sehr angenehm.

Zudem mag ich den Schwerpunkt der Abenteuer/Missionen auf investigativen Tätigkeiten (bin auch ein alter Cthulhu-Hase...).

Die vollfarbigen Illustrationen sind auch erste Sahne.


Diese Grundbausteine + viele interessante Details aus der Zeitepoche, + die Abenteuer.
Das werde ich alles verwenden können, auch wenn ich dazu den Hintergrundband "Mythic Rome" und das Mythras RPG nutzen werde.
Ich kann das so nur unterstreichen.
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Offline Bad_Data

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #60 am: 5.04.2021 | 01:21 »
Ich frage mich ja was ihr euch versprochen habt wenn ihr LA nicht als innovativ empfindet.

Unabhängig von den Regeln, die halt immer Geschmackssache sind. Ich mag ja viele Systeme zur Verfügung zu haben, schon wegen der Abwechslung.

Das Setting ist ja irgendwie auch ein bisschen Geschmacksache  ;). Zumindest bei mir spielt das auch mit rein. Das antike Rom finde ich interessant, allerdings mehr die Zeit der Republik (bis vielleicht 100 n. Chr.). Dazu kommt, dass ich alternative Zeitlinien nicht so mag. Im Grunde genommen ist es jetzt nicht anders als viele andere Fantasy Settings auch. Das, was daran besonders ist, habe ich in anderen Settings auch. Das, was ich in der Zeit besonders finden würde, wurde durch die Änderungen in der alternativen Zeitlinie rausgenommen.

Dazu kommt, dass ich die Regeln (zumindest die im Schnellstarter) ziemlich unpraktisch finde. Und (wie du schon sagst: Geschmackssache) auch einfach nicht so mag.

Natürlich liegt die Latte da auch ziemlich hoch. Das Spiel sollte mir mehr bringen, als die Sachen, die ich schon habe. Das tut es nicht.

Dazu hat der Schnellstarter auch einfach handwerkliche Mängel. Regeln sind unvollständig, Sachen fehlen oder wurden fehlerhaft übersetzt. Dann sind da Regeln drin, die es im Grundregelwerk nicht mehr gibt. Das ist einfach keine gute Duftmarke, um da mal reinzuschnuppern. Das Gendern stört mich dabei übrigens überhaupt nicht.
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Offline Xemides

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #61 am: 5.04.2021 | 08:51 »
Das mit dem Schnellstarter muss ich mal überprüfen. Er wurde übrigens nochmal geändert, nachdem auch das Original überarbeitet wurde. Und unvollständig sind Schnellstarter doch immer, deshalb heißen sie ja so.

Ich mag alternative Zeitlinien. Aber das ist Geschmackssache.

Mich wundert nur warum man es erst backt. Aus dem Setting wurde ja kein Geheimnis gemacht.


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Offline 10aufmW30

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #62 am: 5.04.2021 | 09:09 »
Mich wundert nur warum man es erst backt. Aus dem Setting wurde ja kein Geheimnis gemacht.

Fehleinschätzung? Über-hypt? Begeisterung für den Verlag?

Uhrwerk scheint auch erst nach dem Ende des CF abzubuchen. Ulisses macht das beispielsweise anders, die buchen sofort ab  (lt. FAQ wegen der Spaß-Bieter) und im Prinzip kannst du von da an nur noch weiter nach oben. Beides macht ja irgendwo Sinn.

Offline Apollo-Союз

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #63 am: 5.04.2021 | 10:32 »
"Bessere Bezahlung der Übersetzer" ist nebenbei bemerkt ein gutes Bonusziel.  :d

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass man die Übersetzer von Anfang an anständig bezahlt hat und dies wirklich eine Bonuszahlung als Erfolgsbeteiligung ist. Schon weil ich Patrick gar nichts anderes zutraue... und weil sich fieses Geschäftsgebahren in der Szene rumsprechen würde.

Hab auch schon in Branchen gearbeitet, wo es üblich war, mittels Bonusregelung das unternehmerische Risiko auf den Mitarbeiter auszulagern.  :q
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Offline 10aufmW30

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #64 am: 5.04.2021 | 11:07 »
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass man die Übersetzer von Anfang an anständig bezahlt hat und dies wirklich eine Bonuszahlung als Erfolgsbeteiligung ist.

Also an einer Erfolgsbeteiligung glaube ich nun nicht. Vielleicht verdienen die Übersetzer jetzt 4,5 statt 4ct. Was prozentual ja gar nicht zu verachten wäre. Ich kenn nur die Preise für Industrie-Übersetzung, bezweifel, dass die Rollenspielszene besser bezahlt und auch dass da Tools wie Translation Memory, bestenfalls PEMT verwendet werden.

Offline sma

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #65 am: 5.04.2021 | 12:01 »
Was alternative Regeln angeht, könnte ich mir vorstellen, Lex Arcana mit eine Variante von Savage Worlds zu spielen.

Da für mich die lateinischen Begriffe Teil des Flavors sind, würde ich Virtutes und Peritiae gerne direkt verwenden wollen, d.h. nicht auf Attribute und Fertigkeiten von Savage Worlds abbilden, sondern nur den Würfelmechanismus übernehmen.

Da es nun ein Attribut mehr gibt, sollte man zur Charaktererschaffung sechs statt fünf Punkte verteilen dürfen.

Da es dann nur noch sechs statt ~24 Fertigkeiten gibt, sind 12 Punkte (plus 5) dort natürlich viel zu viel. Vielleicht wie bei den Attributen ebenfalls W4 Grundwert und dann weitere sechs Punkte?

Alternativ könnte man unter einer Peritia auch drei SaWo-typische Fertigkeiten anordnen. Den ersten der Liste würde ich dann W4 Grundwert geben und weitere neun Punkte verteilen. Ich bin mir aber nicht sicher, dass dann gut funktioniert.

De Bello wäre dann Kämpfen, Schießen und Kriegskunst.
De Corpore wäre Athletik, Einschüchtern und Heimlichkeit.
De Natura wäre Überleben, Reiten und Naturkunde.
De Magica wäre Zaubern, Okkultismus und ???.
De Scientia wäre Wissenschaft, Recherche und Heilen.
De Societate wäre Überreden, Verhandeln und Darbietung.

Würfe auf Konstitution und Willenskraft sind essentiell für das SaWo-Kampfsystem. Stärke ist wichtig für den Schaden. Da muss man auch etwas machen. Und an viele andere Dinge denke ich bestimmt gerade nicht.

Konstitution existiert in Form von Vigor. Ist Auctoritas ein guter Ersatz für Willenskraft? Oder anders: Man würfelt einfach W6 und bei 4+ ist man nicht länger angeschlagen.

Für Schaden möchte ich nicht Coordinatio nutzen, sondern kann mir folgendes vorstellen: Nahkampfwaffen machen wie Fernkampfwaffen jetzt schon je Typ (leicht, 1H, 2H) zwischen 2W4 und 2W8 Schaden und jede Steigerung im Angriff addiert 1W6. De Bello/2+2 wäre dann Parade und De Corpore/2+2 die Robustheit.

Ach ja, Vor- und Nachteile würde ich der Einfachheit halber weglassen. Vielleicht je ein Klassentalent pro Rank. Und über Magie habe ich nicht nachgedacht.

Wo ich das aber so aufschreibe, ist das ehrlich gesagt die Mühe doch nicht wert und man kann auch das System benutzen wie es ist. Denn am Ende des Tages will man sich an ausgewählten Stellen im Abenteuer ja nur selbst überraschen, wie die Geschichte weitergeht und wie das genau gewürfelt wird, ist ziemlich wurscht.

Im ersten Teil des Abenteuers aus dem Schnellstarter würfelt jeder Charakter zwecks Regeleinübung vielleicht ein oder zweimal zur Informationsgewinnung (mit dem bekannten Risiko, dass niemand etwas heraus bekommt und die Geschichte stoppt, hier muss man IMHO also eh den Wurf so uminterpretieren, dass nur die Art wie man es erfährt variiert) und der zweite Teil beginnt mit einer Szene, wo das Risiko gegeben ist, dass bei der Probe gar nichts passiert, wenn kein schlechter Reiter in der Gruppe ist (oder die SL nicht daran gedacht hat, den Charakteren Pferde aufzuzwingen). Daher würde ich's auch hier umdeuten. Danach kommt optional ein Kampf, der die Charaktere nicht ersthaft in Gefahr bringt und am Ende von Teil zwei wird erneut der Fehler begangen, eine Information an eine schwere Probe zu binden. Wer den Kampf meidet und wenn man Gumshoe-mäßig spielt, dass Informationen immer erlangt werden können (was ich in jedem Fall empfehle), kann man am ersten Spielabend ohne Würfeln auskommen.

Und dafür brauche ich eigentlich nicht alles umbauen :-)

Offline Bad_Data

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #66 am: 5.04.2021 | 12:05 »
"Bessere Bezahlung der Übersetzer" ist nebenbei bemerkt ein gutes Bonusziel.  :d

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass man die Übersetzer von Anfang an anständig bezahlt hat und dies wirklich eine Bonuszahlung als Erfolgsbeteiligung ist. Schon weil ich Patrick gar nichts anderes zutraue... und weil sich fieses Geschäftsgebahren in der Szene rumsprechen würde.

Hab auch schon in Branchen gearbeitet, wo es üblich war, mittels Bonusregelung das unternehmerische Risiko auf den Mitarbeiter auszulagern.  :q

Übersetzungen im Rollenspielbereich werden absolut miserabel bezahlt. Im Grunde ist es ein Hobby mit etwas Taschengeld und wahrscheinlich in der Branche absolut üblich. Kein Mensch macht das wegen der Bezahlung.
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Offline Apollo-Союз

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #67 am: 5.04.2021 | 19:48 »
Übersetzungen im Rollenspielbereich werden absolut miserabel bezahlt. Im Grunde ist es ein Hobby mit etwas Taschengeld und wahrscheinlich in der Branche absolut üblich. Kein Mensch macht das wegen der Bezahlung.
In dem Fall streiche "anständig" und ersetze durch "branchenüblich".  :-\
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Offline klatschi

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #68 am: 6.04.2021 | 19:16 »
Prinzipiell finde ich die Mechanik, den Wert dann auf Würfel zu verteilen, sehr witzig, spannend und ich persönlich kannte das bisher noch nicht. Es bietet den Charakteren die Option, auf Sicherheit zu gehen (wenn man halt gewisse Mittelwerte haben möchte), oder ein bisschen auf höhere Werte zu Spechten, dafür halt mit der Gefahr, dass niedrige Werte genauso wahrscheinlich sind.
die ganzen weirden Würfel sind dank VTTs auch kein Stress, ansonsten hätte ich echt besseres zu tun als irgendwie einen w17 für das Spiel zu besorgen. Wahrscheinlich würde ich mich mit meinen Spielern auf das Standard-Set einigen (d4, d6, d8, d10, d12, d20 - damit sollte man eh alle Werte abbilden können, da man ja auch d3 und d5 damit abbilden kann), damit man mit der Zeit auch ein paar "Standardkombinationen" hat.

Ich würde nur befürchten, dass sich meine Spieler und ich dann ständig auf Anydie rumtreiben würden  ~;D

Bin noch am Überlegen, ob ich vielleicht mit dem Decuriones Pledge mitmache.

Achamanian

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #69 am: 6.04.2021 | 19:26 »
Prinzipiell finde ich die Mechanik, den Wert dann auf Würfel zu verteilen, sehr witzig, spannend und ich persönlich kannte das bisher noch nicht. Es bietet den Charakteren die Option, auf Sicherheit zu gehen (wenn man halt gewisse Mittelwerte haben möchte), oder ein bisschen auf höhere Werte zu Spechten, dafür halt mit der Gefahr, dass niedrige Werte genauso wahrscheinlich sind.
die ganzen weirden Würfel sind dank VTTs auch kein Stress, ansonsten hätte ich echt besseres zu tun als irgendwie einen w17 für das Spiel zu besorgen. Wahrscheinlich würde ich mich mit meinen Spielern auf das Standard-Set einigen (d4, d6, d8, d10, d12, d20 - damit sollte man eh alle Werte abbilden können, da man ja auch d3 und d5 damit abbilden kann), damit man mit der Zeit auch ein paar "Standardkombinationen" hat.


Ich finde das mit dem "Ich puzzle mir meinen Wert aus Würfeln zusammen" in der Theorie auch ganz cool, bin aber zugleich weiterhin ein bisschen skeptisch - in meiner Erfahrung führt alles, was vor dem Wurf spielmechanische Entscheidungen erfordert, tendenziell zu Verzögerungen, und wenn dann bei dem Wurf trotz Entscheidungen wie "ich geh jetzt auf Risiko" nix Interessantes rauskommt, ist das irgendwie immer enttäuschend.
Abe cool ist die Idee trotzdem ...

Offline klatschi

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #70 am: 6.04.2021 | 20:11 »
Ich finde das mit dem "Ich puzzle mir meinen Wert aus Würfeln zusammen" in der Theorie auch ganz cool, bin aber zugleich weiterhin ein bisschen skeptisch - in meiner Erfahrung führt alles, was vor dem Wurf spielmechanische Entscheidungen erfordert, tendenziell zu Verzögerungen, und wenn dann bei dem Wurf trotz Entscheidungen wie "ich geh jetzt auf Risiko" nix Interessantes rauskommt, ist das irgendwie immer enttäuschend.
Abe cool ist die Idee trotzdem ...

Das stimmt und entspricht auch meiner Erfahrung vom Roll and Keep der 5. L5R Edition - klar, hier und da ist es tatsächlich wichtig, welche Würfel man behält (L5R) oder wie man es genau aufteilt (LA), aber meistens wird es nicht wichtig oder spielentscheidend sein und dann eher den Spielverlauf aufhalten. Gutes Argument!

Offline sma

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #71 am: 6.04.2021 | 20:28 »
[...] "ich geh jetzt auf Risiko" [...]

Du gehst in diesem System nicht "auf Risiko", in dem Sinne, dass ein Fehlschlag dann andere Konsequenzen hätte. Du verschiebst nur die Erfolgswahrscheinlichkeit (mehr oder weniger geringfügig) auf Kosten der Wahrscheinlichkeit, dass dein Wurf explodiert.

Als Faustformel kann man sich merken, dass 1 Würfel die beste Explosionschance hat und 3 Würfel den höchsten Minimalwert und offensichtlich mindestens einem +2 entsprechen.

Nach wie vor denke ich aber, dass man nicht viel verliert, wenn man Spielern gar nicht die Auswahl lässt. Gewinnen tut man in jedem Fall Spielgeschwindigkeit, weil niemand darüber nachdenken muss, wie Würfel gestückelt werden sollen. Denn ob W10 nun durch 2W5, W6+W4 oder W8+W2 ausgedrückt werden, variiert das die Erfolgswahrscheinlichkeit gegen Schwierigkeit 6 zwischen 50%, 60%, 58% oder 56%. Das merkst du im Spiel erst nach dutzenden wenn nicht hunderten Würfen, nicht aber nach 1-5, die ich für ein Ermittlungsabenteuer für typisch halte. RAW auch erlaubt ist 3W3, dann sind es 63% und die beste Wahl, wenn man gewinnen will und es nicht wichtig erscheint, ein möglichst gutes Ergebnis zu erlangen.

Da letzteres im Kampf immer das Ziel ist, lohnt hier IMHO eigentlich immer nur der Wurf mit der größten Wahrscheinlich auf hohe Ergebnisse und das ist der möglichst lineare. Ohne hohe Ergebnisse hat man keinen Schadensmultiplikator und der ist essentiell, um Gegner zu besiegen.

Ich gebe aber zu, dass diese stochastischen Überlegungen zumindest außerhalb des Spiels Spaß machen :)

Offline Eismann

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #72 am: 6.04.2021 | 22:41 »
Also gibt es quasi immer eine optimale Auswahl, je nachdem, was der Mindestwurf ist bzw. ob man möglichst hoch kommen will?

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #73 am: 6.04.2021 | 23:37 »
Ich mag den Hintergrund eines nicht gefallenen Roms.
ich hätte das späte Imperium des 3ten Jahrhunderts oder später vorgezogen



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ist aber nicht gerade passend für das klassische Romanum Imperium

“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline sma

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Re: Erzählt mir von... Lex Arcana
« Antwort #74 am: 7.04.2021 | 13:30 »
Also gibt es quasi immer eine optimale Auswahl, je nachdem, was der Mindestwurf ist bzw. ob man möglichst hoch kommen will?

So sehe ich das.

Wenn du einen Würfelwert von X hast und du eine Probe gegen nicht mehr als 2/3 von X machen sollst und egal ist, wie gut die Probe ist (weil du etwa mit einer einfachen Reiten-Probe auf dem Pferd bleiben sollst) nimm so viele Würfel wie möglich. Ansonsten nimm so wenig Würfel wie möglich.

Im Schnellstarter müssen die Charaktere eine Reiten-Probe gegen 6 ablegen: Pendaran hat De Natura 12 und sollte daher 3W4 nutzen. Zenobia und Aulus haben 6 und nutzen daher W6. Elektra hat 8 und kann 2W3+W2 (oder 2W2+W4) nutzen. Gaius mit 16 fährt mit 2W5+W6 am besten. Nur 2 Würfel nutzen ist nie sinnvoll.

Die Charaktere müssen davor eine Recherche-Probe ablegen und dabei so viel Erfolg wie möglich haben. Angenommen, es sind typische Charaktere, die nicht zusammenarbeiten, hätte Zenobia hat De Societate 18 kein Problem und andere Kombinationen als 3W6 sind der Mühe nicht wert. Pendaran mit 6 hat mit 1W6 die beste Chance auf 9 oder 12. Mehrere Würfel sind hier nie sinnvoll.

Allgemein würde ich sagen, dass das System zu kleinstteiligen Wahrscheinlichkeitsberechnungen verleitet und man hier besser zur Wahrung der Spielfreue aller einen Riegel vorschiebt. Denn der Versuch, so viele Würfel wie möglich zu nutzen, relativiert doch sehr die +1 oder +2 Spezialisierungen.