Autor Thema: [HBO] House of dragons  (Gelesen 3468 mal)

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Offline Isegrim

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #25 am: 12.10.2021 | 10:06 »
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Online Jiba

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #26 am: 12.10.2021 | 10:17 »
Also darf ich einen schwarzen, adligen Charakter mit weißen Haaren niemalsnicht in eine mittelalterlich-phantastische Welt einbauen... ohne mir den Vorwurf des "Erzwungenseins" anzuhören? Ist ja irgendwie erzwungen, das zu tun. Und wenn man darauf hinweist, dass es solche Menschen sozusagen "in real life" gibt, dann soll das noch als Bestätigung einer Erzwungenheit herhalten anstatt als Ausweis für die völlige Normalität dieser Entscheidung.

Wann wäre es denn nicht "erzwungen"... sei so gut und gib mir ein Gegenbeispiel.
« Letzte Änderung: 12.10.2021 | 10:20 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #27 am: 12.10.2021 | 10:27 »
Mensch... Da ist also ein bestimmtes phänotypisches Merkmal in einer kleinen historisch nahestehenden Population überproportional vertreten... Ist ja fast wie bei einer... Rasse  ~;D

Ich habe (wie vermutlich 99% denen gern mal schnell Rassismus unterstellt wird) nichts gegen schwarze, asiatische... Charaktere und schon gar nichts gegen die jeweiligen Schauspieler. Aber es ist einfach affig auf biegen und brechen überall jeden repräsentieren zu wollen. Und das macht Netflix oft und ohne Fingerspitzengefühl. Das hat das Geschmäckle von Pflichtkästchen abhaken.

Wenn die ganze Familie Valyrian dunkelhäutig ist von mir aus (wenn es der Buchverlage entspricht).
Aber einen Schwarzen reinwürfeln, damit man sich damit schmücken kann wie weltoffen und tolerant man ist nervt das übelst.

Offline Isegrim

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #28 am: 12.10.2021 | 10:40 »
Jiba, wenn du tatsächlich der Meinung bist, dass das Charakterdesign gewählt wurde, um die Repräsentation dunkelhäutiger indigener Ozeanier mit blonden Haaren zu erhöhen, wäre das nicht gezwungen. Aber willst du das wirklich vertreten?

Sehr viel wahrscheinlicher ist mE der Gedankengang: "Wir wollen Schwarze in zentraler Position in dieser neuen Show. Bei GoT zeichnen sich diese Drachentypen durch weiße Haare aus. Also gibts bei uns jetzt Schwarze mit weißen Haaren."

Dafür kann man sich Gründe ausdenken (auch wenn ich bezweifle, dass die Show solche präsentieren wird). Vielleicht gabs hell- und dunkelhäutige Menschen in Valyria, die unabhängig und rein zufällig weißes Haar haben. Vielleicht haben sich hell- und dunkelhäutige Menschen gemischt, und die Hautfarbe hat sich getrennt vererbt, aber bei allen haben sich weiße Haare durchgesetzt. (Wenn ich mich an die Geschichte um Roberts schwarzhaarige Kiddies erinnere: Auf Planetos scheint die Pigmentierung ohnehin sehr seltsamenRegeln zu folgen, was dominant & rezessiv angeht...) Vielleicht sind die Haare der Schwarzen gefärbt, um sich anzupassen. Kann viele Erklärungen geben.

Und alle wirken auf mich gezwungen, wenn ich weiß (bzw vermute), was die realweltliche Motivation dahinter ist. Die ich durchaus gut finde, aber halt schlecht umgesetzt.

Naja, warten wir mal die Debatte über schwarze Hobbits ab...
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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #29 am: 12.10.2021 | 10:44 »
Also darf ich einen schwarzen, adligen Charakter mit weißen Haaren niemalsnicht in eine mittelalterlich-phantastische Welt einbauen... ohne mir den Vorwurf des "Erzwungenseins" anzuhören?
Kommt halt drauf an WO und WER. Irgendwie müssen diese Personen ja in die Fremde gekommen sein - und was machen sie da?
Ist halt wie der Mohr in Europa: Exotischer Schmuck für den Hof, in einer stinkenden Gasse ein Ziel für Würfe mit Kot und Steinen.
Und genau das beachten halt Netflix&Co nicht, wenn sie einfach Gesichter tauschen: die Autoren haben sich meistens Gedanken dazu gemacht, warum ein Charakter eben aussieht wie er aussieht und wie er in sein Umfeld passt.

Ich empfinde es übrigens als genauso störend, wenn mal wieder Mutter und Tochter mit Schauspielerinnen besetzt werden, die in real vielleicht mal 2 Jahre auseinander liegen, nur weil man keine "alte" Frau auf der Leinwand sehen will. So wie die "Mutter" von Black Widow im neuen Film.
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Online Jiba

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #30 am: 12.10.2021 | 10:48 »
Okay, das wird dann wohl meine Mittagspause.  :P

Ich schreib später was dazu.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Isegrim

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #31 am: 12.10.2021 | 10:56 »
Also darf ich einen schwarzen, adligen Charakter mit weißen Haaren niemalsnicht in eine mittelalterlich-phantastische Welt einbauen... ohne mir den Vorwurf des "Erzwungenseins" anzuhören?

Noch eine Ergänzung, weil ich diese Unterstelung eigentlich ziemlich unverschämt finde:

Fun Fact mit (Live-) Rollenspielbezug: Ich erinnere mich an eine lange Debatte in einem nicht mehr erreichbarem LARP-Forum, in der von manchen tatsächlich die Position vertreten wurde, dunkelhäutige Spieler seien in klassisch-europäischen Fäntelalter-Rollen wie Ritter nicht gut aufgehoben. Das fand ich reichlich daneben, muss ich sagen, und nicht nur, weil es (im Gegensatz zu i-welchen Filmrollen) direkt darum ging, was Spieler respektiv Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe tun oder nicht tun sollen.

Was ganz anderes ist schlechtes Worl Building. Schwarze in so ner europäisch basierten Fantasy-Story? Warum nicht. Braucht eine entsprechende Erklärung, aber da ist man bei Fantasy ja recht frei.

Aber: Eine einzelne, alt-eingesessene schwarze Familie in einem weißen Umfeld? Macht keinen Sinn. Eine ethnische Gruppe innerhalb einer anders geprägten Mehrheitsbevölkerung, ohne Grund, wo die herkommen? Macht keinen Sinn. Eine Population, die gewisse genetische Merkmale teilt, aber andere nicht? Macht keinen Sinn.
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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #32 am: 12.10.2021 | 11:46 »
Isegrim, deine Aussagen laufen letztendlich genau darauf hinaus:

Zitat
Also darf ich einen schwarzen, adligen Charakter mit weißen Haaren niemalsnicht in eine mittelalterlich-phantastische Welt einbauen... ohne mir den Vorwurf des "Erzwungenseins" anzuhören?

Das hat nichts mit Unverschämtheit zu tun. Wenn du das Vorkommen bestimmter Menschen (egal ob jetzt schwul, oder schwarz, oder weiß, oder rechts, oder gehandicapt, oder mental eingeschränkt) in einem Kunstprodukt von der Warte aus bewertest, ob sie quasi "gewollt" repräsentieren sollen oder nicht, dann muss zwangsläufig jeder Versuch, das "unerzwungen" darzustellen, scheitern.

Einfach weil jede künstlerische Entscheidung in jedem Kunstprodukt immer gewollt und zwingend ist. Kunst repräsentiert, in ihr spiegeln sich die Wertvorstellungen und Einstellungen seiner Autoren und auch bestimmte Aspekte der Gesellschaft, in der sie entstehen wieder. Selbstverständlich wird hier ein schwarzes Adelshaus eingebaut, weil man schwarze Schauspieler stärker in der Serie repräsentieren möchte. Das ist eine ganz normale künstlerische Entscheidung in einem Meer anderer künstlerischer Entscheidungen. Und all diese Entscheidungen, vom schwarzen Charakter bis zum Aufstellen zusätzlichen Schwerterbarrieren um den Eisernen Thron repräsentiert etwas, drückt einen Gedanken oder eine Vorstellung aus, manchmal auch für den Ausdrückenden unterbewusst. Diese Vorstellung kann auch eine ganz banale und pragmatische sein.

Das heißt es ist letztlich die Natur des Gedanken, der dahinter steht, der hier bewertet wird: Ist der Gedanke der dahintersteht im weitesten Sinne politisch, muss ich konstruieren, warum etwas, in einer Fantasywelt überhaupt möglich sein soll... und egal wie elegant ich es konstruiere – dadurch dass die Repräsentation auf eine bestimmte Weise von den Autoren angelegt ist, wird sie immer erzwungen wirken, denn... 

Zitat
Aber: Eine einzelne, alt-eingesessene schwarze Familie in einem weißen Umfeld? Macht keinen Sinn. Eine ethnische Gruppe innerhalb einer anders geprägten Mehrheitsbevölkerung, ohne Grund, wo die herkommen? Macht keinen Sinn. Eine Population, die gewisse genetische Merkmale teilt, aber andere nicht? Macht keinen Sinn.

Aber welche Maßstäbe legen wir da denn überhaupt an? Biologischen? Soziogeschichtlichen? Es ist nicht mal klar, ob in der GoT-Welt Genetik überhaupt existiert. Und wir schlucken so viele Kröten in Fantasy-Welten, die keinen Sinn ergeben, ohne uns darüber Gedanken zu machen. Ich habe jüngst einen Essay in einem Tolkien-Magazin darüber gelesen, warum Gil-Galad womöglich gar nicht Fingons Sohn sein kann (oder etwas in die Richtung).

Ich meine, inwieweit unterscheidet sich denn diese deine Einschätzung da oben von deiner berechtigten Kritik daran, dass schwarze Menschen nicht beim LARP mitspielen dürfen?

Übertrüge ich nämlich deine Kritik oben auf diese Spielsituation, in vollem Maße, dann würde daraus meiner Ansicht nach schnell so etwas: "Hey, das ist wirklich daneben, dass schwarze Spieler keine Ritter spielen dürfen, das ist doch nicht fair... aber eine Gruppe schwarze Spieler darf bitte kein Adelshaus spielen, das wäre dann schlechtes World-Building."

Und natürlich schränkt das in letzter Konsequenz dann auch die realen Handlungsmöglichkeiten von Menschen mit schwarzer Hautfarbe ein, denn es dürften dann eben nicht ganz so viele Schwarze gecastet werden. Das ist eigentlich auch ganz logisch denn jede kreative Entscheidung im TV schließt jemanden aus, der dann im Casting nicht mehr infrage kommt.

"Schlechtes" World-Building zeichnet sich nicht dadurch aus, dass kreative, ästhetische Entscheidungen in einer Spielwelt aus gesellschaftspolitischen Überlegungen heraus erfolgt sind. Wir haben in der Geschichte von (im weitesten Sinne) phantastischen Welten unglaublich viele Beispiele wo "das Politische" den Hauptausschlag für die Gegebenheiten in der Welt gegeben haben. Das reicht von den "Hunger Games" über "The Handmaid's Tale" über "Animal Farm" über "Die andere Seite" von Alfred Kubin bis hin zur "Nibelungenklage".

"Schlechtes" Worldbuilding zeichnet sich auch nicht daraus aus, dass Zusammenhänge nicht erklärt würden. Lovecraft erklärt dem Leser einen Furz über seine fiktiven Welten. Dasselbe gilt für die Sachen von Studio Ghibli. (Soft Worldbuilding ist als Begriff ein guter Ansatzpunkt um zu ergoogeln, was ich meine).

Wir sollten uns fragen, warum ausgerechnet die Tatsache, dass bei eine Leerstelle bei einem schwarzen Charakter oder einer schwarzen Familie in einer Fantasywelt so starke Debatten erzeugt, andere beliebige Leerstellen im Text aber nicht?

Ich kann mich ja selbst davon nicht befreien: Was habe ich mich aufgeregt, dass in 7te See ein vormals weißer Piratenkapitän in der 2nd Edition plötzlich eine schwarze Frau ist. Aber letztlich gibt es keinen Grund, warum das nicht völlig legitim ist. Ich fand den alten Käpt'n Reis halt arschcool und die Neubesetzung bricht mit meinem alten Bild dieses Charakters. Das ist dann aber ein Geschmacksurteil.
« Letzte Änderung: 12.10.2021 | 12:17 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Bad_Data

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #33 am: 12.10.2021 | 12:10 »
Sehr viel wahrscheinlicher ist mE der Gedankengang: "Wir wollen Schwarze in zentraler Position in dieser neuen Show. Bei GoT zeichnen sich diese Drachentypen durch weiße Haare aus. Also gibts bei uns jetzt Schwarze mit weißen Haaren."

Wie wäre es mit: "Das ist ein cooler und echt kompetenter Schauspieler, der die Rolle super verkörpern wird" und: "Wir möchten, dass der Charakter herausragt und trotzdem einer bestimmten Gruppe zuzuordnen ist - wie wäre es, wenn er ebenfalls weiße Haare bekommt? Haare färben wird schließlich auch in den Büchern gemacht."

Was ganz anderes ist schlechtes Worl Building. Schwarze in so ner europäisch basierten Fantasy-Story? Warum nicht. Braucht eine entsprechende Erklärung, aber da ist man bei Fantasy ja recht frei.

Es gibt Drachen. Wird irgendwo erklärt, warum es Drachen gibt?

Abgesehen davon - Westeros ist durchaus europäisch geprägt. Essos nicht unbedingt. Und Westeros selber ist schon deutlich diverser als es Europa im Mittelalter war.

Aber: Eine einzelne, alt-eingesessene schwarze Familie in einem weißen Umfeld? Macht keinen Sinn. Eine ethnische Gruppe innerhalb einer anders geprägten Mehrheitsbevölkerung, ohne Grund, wo die herkommen? Macht keinen Sinn. Eine Population, die gewisse genetische Merkmale teilt, aber andere nicht? Macht keinen Sinn.


Schau dir mal das Kabinett von Barack Obama an.

Dinge ohne Grund ergeben eigentlich selten Sinn. Die Frage ist, ob ich den Grund unbedingt erklären muss - oder ob ich damit einverstanden sein kann, dass es einen Grund geben wird. Das für mich Schwierige ist, dass häufig und insbesondere bei der Hautfarbe eine Erklärung verlangt wird. Wobei es im Lied von Eis und Feuer durchaus viele mögliche Erklärungen gibt.

Bei deinem letzten Punkt muss ich schon ein bisschen an Männer und Frauen denken  ;) Aber ganz ernsthaft: Genetik und Vererbung ist ein hochkomplexes Thema. Es gibt immer genetische Merkmale, die geteilt werden und andere eben nicht, beispielsweise vererbte Farbsinnstörungen. Ich bin auch immer noch dankbar, dass ich gewisse Dinge, die das Schlaganfallrisiko erhöhen, nicht geerbt habe. Um es kurz zu sagen: Ja, in einer Population gibt es genetische Merkmale, die geteilt werden und andere eben nicht.
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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #34 am: 12.10.2021 | 12:12 »
Ich finde übrigens, der Begriff "Rasse" wurde hier ein paarmal zu oft genannt - egal in welchem Kontex.  :-\
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Offline Isegrim

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #35 am: 12.10.2021 | 12:16 »
Das hat nichts mit Unverschämtheit zu tun. Wenn du das Vorkommen bestimmter Menschen (egal ob jetzt schwul, oder schwarz, oder weiß, oder rechts, oder gehandicapt, oder mental eingeschränkt) in einem Kunstprodukt von der Warte aus bewertest, ob sie quasi "gewollt" repräsentieren sollen oder nicht, dann muss zwangsläufig jeder Versuch, das "unerzwungen" darzustellen, scheitern.

Unsinn. Gezwungen ist, denen weiße Haare zu geben, weil die coolen Valyrianer nun mal weiße Haare haben. Meinethalben soll's schwarze Valyrianer geben. Meinethalben hätte man auch nachträglich alle Valyrianer zu Schwarzen erklären können. (Stimmt nicht ganz, solche Retcons zeugen mE eher von schlechter Handwerkskunst, aber der dann kommenden Shitstorm wär's das wert gewesen, immerhin waren das die größten Sklavenhalter der Planetos-Geschichte...).

Selbstverständlich wird hier ein schwarzes Adelshaus eingebaut, weil man schwarze Schauspieler stärker in der Serie repräsentieren möchte.

Eigentlich auch Unsinn (es könnte auch andere Gründe haben, zB weil es die Geschichte erfordert, dass sich die Figuren der Geschichte ethnisch unterscheiden), aber schön dass wir beide vermuten, dass es dieser Grund nach gewollter Repräsentation ist. Wenn diesem Grund die Geschichte oder das World Building untergeordnet wird, ist das dann tatsächlich eine künstlerische Entscheidung, die man kritisieren kann. Scheint mir der Kernpunkt der ganzen Debatte zu sein.

Das heißt es ist letztlich die Natur des Gedanken, der dahinter steht, der hier bewertet wird: Ist der Gedanke der dahintersteht im weitesten Sinne politisch, muss ich konstruieren, warum etwas, in einer Fantasywelt überhaupt möglich sein soll... und egal wie elegant ich es konstruiere – dadurch dass die Repräsentation auf eine bestimmte Weise von den Autoren angelegt ist, wird sie immer erzwungen wirken, denn... 

Va wenn mans nachträglich in eine Welt reinbastelt, bei ders ursprünglich nicht vorgesehen war. Ich bezweifle zumindest, dass die Idee eines schwarzen Hauses Velaryon schon bei Martin bestand...

Und nein, es ist nicht der Gedanke, der dahinter steht , den ich bewerte, sondern die Umsetzung.

Dass es nur um eine symbolische Ich meine, inwieweit unterscheidet sich denn diese deine Einschätzung da oben von deiner berechtigten Kritik daran, dass schwarze Menschen nicht beim LARP mitspielen dürfen?

Wenn ich mich dafür einsetze, dass Brillenträger im LARP nicht benachteiligt werden, auch wenn eine Brille nicht unbedingt zum klassischen Ritterbild passt, muss ich es trotzdem nicht gut finden, wenn Aragorn im HdR eine Brille getragen hätte. Nicht alles, was im LARP mE akzeptiert werden sollte, taugt auch fürs Kino...

"Schlechtes" World-Building zeichnet sich...

... dadurch aus, dass die Gegebenheiten der konstruierten Welt ignoriert werden, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen.

Das ist dann aber ein Geschmacksurteil.

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« Letzte Änderung: 12.10.2021 | 12:23 von Isegrim »
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Offline Odium

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #36 am: 12.10.2021 | 12:29 »
Könnt ihr eure komische Rassismusdiskussion bitte in Rollenspiel und Gesellschaft weiter führen?
Das ist doch echt albern das bei jedem Thema wo irgendein Nichtweißer auftaucht immer geranted wird dass das voll unrealistisch ist!!!11
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Offline Infernal Teddy

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #37 am: 12.10.2021 | 12:32 »
Ich habe kein Problem mit farbigen Charakteren

...aber du bist halt doch rassist?

Das wird man jo wohl noch sagen dürfen ;)
« Letzte Änderung: 12.10.2021 | 12:33 von Infernal Teddy »
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Offline Darius der Duellant

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #38 am: 12.10.2021 | 12:40 »
...aber du bist halt doch rassist?

Das wird man jo wohl noch sagen dürfen ;)

Glauben und sagen darfst du freilich jeden Unfug.
Du glaubst aber gar nicht wie vollumfänglich egal mir jedwede Arten von Einschätzungen meinerseits aus deiner Ecke sind.
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Offline Darius der Duellant

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #39 am: 12.10.2021 | 12:45 »

Es fällt mir schwer zu glauben, dass in einer weit verzweigten, spätmittelalterlichen Adelsfamilie keine dunkelhäutigen Mitglieder existieren können.

Historisch?
Disputabel, aber abhängig vom spezifischen Ort unwahrscheinlich aber möglich.
Als (vermutlich) superprominentes Mitglied einer Familie die im Setting als Inzestbande schlechthin bekannt ist?
Vollkommen unglaubwürdig.
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Offline Darius der Duellant

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #40 am: 12.10.2021 | 12:48 »
Wieso Yennefer? Weil sie diesen minimalen nicht-weißen Touch hat?
Ich musste jetzt echt auf Verdacht googlen, damit mir das überhaupt aufgefallen ist.

Yennefer wird als extrem bleich beschrieben und mit Verlaub, die Schauspielerin ist super offensichtlich dunkelhäutig.
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Offline Alexandro

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #41 am: 12.10.2021 | 12:53 »
Historisch?
Disputabel, aber abhängig vom spezifischen Ort unwahrscheinlich aber möglich.
Als (vermutlich) superprominentes Mitglied einer Familie die im Setting als Inzestbande schlechthin bekannt ist?
Vollkommen unglaubwürdig.

Selbst die Targs zeugen mal einen Bastard oder haben (aus politischen Gründen) Ehen außerhalb der eigenen Familie (beides ist in den Büchern gut belegt). Solche Targs haben dann vielleicht nicht solche Erbaussichten wie die "Inzestbande", sind aber plausibel Teil des Hauses.

Und dass ein Haus aus Valyria (zur Erinnerung: in unmittelbarer Nachbarschaft von Regionen mit eher dunkelhäutiger Bevölkerung) keinerlei dunkelhäutigen Mitglieder aufweist, ist sowieso extrem unglaubwürdig. :P

P.S.: weil die Frage nach der Vorlage aufkam - diese heißt "Fire & Blood" und wurde vor ein paar Jahren von Martin veröffentlicht (da er mit GoT nicht weiterkommt, veröffentlicht er erstmal ein (weiteres) Prequel  :-X ).
« Letzte Änderung: 12.10.2021 | 13:04 von Alexandro »
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #42 am: 12.10.2021 | 12:53 »
Als (vermutlich) superprominentes Mitglied einer Familie die im Setting als Inzestbande schlechthin bekannt ist?
Vollkommen unglaubwürdig.

Weil es ja ein unumstößliches Naturgesetz ist, dass alle Targaryens immer aus fernster Vergangenheit heraus und zu jeder Zeit nur ihre attraktiven Cousinen heiraten? Klar, im "Freie Liebe, solange ich der König bin"-Westeros...
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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #43 am: 12.10.2021 | 13:00 »
Historisch?
Disputabel,
Wird ja auch diskutiert.
Und je mehr geforscht wird, desto mehr zeigt sich, dass das:

aber abhängig vom spezifischen Ort unwahrscheinlich aber möglich.
gar nicht mal so unwahrscheinlich war.
"abhängig von Ort" "unwahrscheinlich aber möglich" sind aber natürlich sehr bequeme Wischi-waschi-Formulierungen, die man ohne Quellenlage und Rechfertigungswang zum Framen nutzen kann.

Als (vermutlich) superprominentes Mitglied einer Familie die im Setting als Inzestbande schlechthin bekannt ist?
Vollkommen unglaubwürdig.
Unglaubwürdig, weil die Bilder einer ausgedachten(!) Welt eines fremden Autoren in deinem(!!) Kopf nicht mit dem Gesehenen übereinstimmt? Die allgemeine Glaubwürdigkeit ist also davon abhängig, was DU erwartest?  ~;P
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Offline CAA

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #44 am: 12.10.2021 | 13:03 »
Warum diskutiert man mit jemandem über realismus, der unironisch bei Hautfarben von Rassen spricht? :dftt:

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Re: [HBO] House of dragons
« Antwort #45 am: 12.10.2021 | 13:10 »
Thread erstmal dicht gemacht.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist