Autor Thema: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF  (Gelesen 2866 mal)

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Offline Alrician

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[DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« am: 22.11.2021 | 18:36 »
Die Spielberichte der Al'Anfa Kampagne. Zum MI-Diskussionstopic gehts hier.

Ich werde die Charaktere hier aktuell halten.
Die Spielerberichte stammen entweder von mir oder aus der Feder meiner Spieler.


Kommentare sind herzlich willkommen. Aber: meine Spieler lesen hier mit, also bitte nichts aus dem MI-Topic spoilern  :d


Protagonisten - Spielercharaktere

Dorian Paligan (S1)
Der untersetzte Grande mit dem Bauchansatz ist ein typischer verwöhnter Lebemann: er läßt sich gern bedienen und genießt das Luxusleben auf dem Silberberg und im Villenviertel der Schwarzen Perle. Doch der Enkel Goldo Paligans hat auch Stärken: sein Charisma und Verhandlungsgeschick einerseits sowie der ihm ungewöhnlich leicht fallende Umgang mit Zahlen andererseits hat ihm bereits mit 20 Sommern zum Geschäftsführer erster Unternehmungen der Familie gemacht.
Dorian ist ein passabler Fechter, überläßt seinen Schutz jedoch lieber seinem Leibwächter, Isna-Inti.
Dorian hat eine Zwillingsschwester (Jeselbela) und einen älteren Bruder (Lucian Boromil). Ihr Vater Darion Paligan wurde kurz vor der Geburt der Zwillinge entführt.

Jesebela Paligan (S2)
Die hübsche junge Grandin entdeckte früh ihr magisches Talent: sie setzte nicht nur die Einrichtung des Kinderzimmers sondern in einem Wutanfall auch die Kleidung ihres Zwillingsbruders in Brand. Ihre Ausbildung fand nicht in der Akademie Al'Anfa sondern durch den privaten Lehrmeister Demirion Ophenos  statt. Wer von diesem Deal letztendlich profitierte oder profitieren wird - ihr Großvater Goldo oder ihr Lehrmeister - ist ihr nicht klar, ebenso wenig die genauen Hintergründe dieser Vereinbarung. Was sie jedoch sicher weiß: an ihr Lebensglück hatte dabei sicher niemand gedacht.
Die Adepta hat um die Aufnahme an der Halle der Erleuchtung zur Fortsetzung ihrer Studien gebeten, experimentiert jedoch auch heimlich mit der Nekromantie.
Begleitet wird sie von ihrem Leibwächter Thorwin, einem Thorwaler, den sie aus der Arena freigekauft hat.
Jesebela hat einen Zwillingsbruder (Dorian) und einen älteren Bruder (Lucian Boromil). Ihr Vater Darion Paligan wurde kurz vor der Geburt der Zwillinge entführt.

Isna-Inti Hapa Yaka Ha (S1)
Der hünenhafte Waldmensch wurde bei einer Mutprobe im Hafen durch die Stadtgarde gefasst und fast getötet. Dorian wurde dabei auf ihn aufmerksam und rettete ihm aus einem Instinkt heraus das Leben. 2 Jahre später weicht der Leibwächter dem jungen Granden nicht mehr von der Seite.
Isna-Inti kämpft mit einer riesigen Zweihandaxt und am liebsten nur im Lendenschurz bekleidet.

Thorwin (S2)
Der große Thorwaler überragt Sogar Isna-Inti um einige Finger. Der Arenakämpfer wurde von Jesebela nach einer eigentlich tödlichen Verletzung gekauft und versorgt. Seitdem steht er in ihre Schuld und beschützt sie, eine Tätigkeit, die er tatsächlich gern zu verrichten scheint.
Thorwin kämpft mit Entermesser, Schild und Krötenhaut.


Weitere Charaktere und NPC

Lucian Boromil Paligan
Drei Jahre älterer Bruder der Zwillinge, Seekriegsmagier aus Al'Anfa. Der junge Grande hat sich nie durch besonders herausragenden Wissensdurst im Bereich der magischen Künste hervorgetan. Lieber lungerte er am Hafen oder sogar auf den Schiffen selbst rum. Mit seinen Geschwistern verbindet ihn eine für al'anfanische Verhältnisse ungewöhnliche Vertrautheit. Tatsächlich stehen die jungen Granden äußeren Bedrohungen meist geschlossen gegenüber.

Gideon von Arbenbach-Rabenmund
Gideon steht seit 5 Jahren der Leibgarde des Hauses Paligan vor. Über seine Vergangenheit gibt es – typisch für Al’Anfa - vielfältige Gerüchte: So soll er der Bastardsohn der Kaiserwitwe Alara Paligan sein, andere behaupten wieder, er wäre einer ihrer Liebhaber. Auch eine Vaterschaft Answins wurde im schon angedichtet. Angeblich hat er ein Lehen im Mittelreich, andere wiederum behaupte er hätte Haus, Hof und Titel verloren. Diejenigen, die ihn in der Hoffnung auf ein Kopfgeld zum Kampf fordern oder ihn gar überfallen haben diese Tat bisher nicht überlebt.
Der ruhige und nachdenkliche Ritter kümmert sich nicht nur um den Schutz der Familie Paligan, sondern trainiert deren Kinder in Kampftechniken.

Mapemba
Insbesondere für die jüngeren Granden sind die Anwesen der Paligan-Familie ohne Mapemba nicht vorstellbar. Wann immer sie nach Hause kamen wartete eine warme Mahlzeit, ein Kuchen und ein gemachtes Bett, das die kräftige mütterliche Haushälterin für sie bereitgestellt hat. Mapemba ist eine mohische Sklavin der zweiten Generation, sie ist in Al’Anfa geboren, ihre Eltern waren bereits Sklaven. Sie hat sich von der jungen Hausmagd bis zur Leiterin aller Haussklaven hochgearbeitet und kennt nichts anderes als das Leben im Hause Paligan. Selbst kinderlos, hat sie alle die jungen Granden, die sie hat aufwachsen sehen, in ihr großes Herz adoptiert.
Auch die in der Stadt verteilten Wohnungen der jungen Granden werden auf ihre Anweisungen und unter ihrer Aufsicht von Sklaven und Sklavinnen gereinigt und versorgt. Mapemba kennt daher jeden, der in die Familienanwesen ein und aus geht. Sie hat im Laufe ihres Lebens unzählige Geschichten im Haus gehört und erlebt und hat daher immer einen guten Rat und einen eigenen Blick auf die Sorgen „ihrer“ Kinder.

Offline Alrician

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #1 am: 22.11.2021 | 18:50 »
1. Spieltag

Mein Kommentar
Kurze geskriptete Szene um die Fähigkeiten der Charaktere kennen zu lernen sowohl für sie, als auch für mich. Neben den Leibwächtern hat im Kampf überraschend auch Dorian gerockt. Einhändiger Kampf, präziser Stich II, Klingensturm und Herausragende Kampftechnik machen schon zu beginn einiges her.
Auch den Skelettarius haben wir nach DSA 5 das erste Mal genutzt (so eine Al'Anfa Kampagne ist halt cool - endlich mal die dunklen Sprüche ausprobieren). Und ich muss sagen, der daraus innerhalb von 2 KR entstandene Zombi war mit einer offensiven und einer defensiven Verbesserung ebenfalls stark.
Dorians Angst vor Toten und Untoten kam zum Glück nicht zum tragen. Die Willenskraft-Probe war gelungen, außerdem war für mich erstmal klar, dass den im Getümmel so schnell keiner von den anderen Piraten unterscheiden kann.
Die Charaktere machten im Auftrag Goldes Jagd auf Rastafan ibn Khusrau, den ehemaligen 1. Offizier El Hakirs. Das Kopfgeld betrug immerhin 300 Dublonen. Das gekaperte Schiff sollte an den Kapitän des von den Protagonisten genutzten Freibeuterschiffes fallen, der dafür in Al'Anfa 100 Dublonen erhalten sollte.
Da haben mich die Helden dann überrascht: schnell war der Deal geändert: der Kapitän bekam seine 100 Dublonen und die Protagonisten ein eigenes Schiff.
Ich finde es prima. Realismus hin oder her, so ein eigenes Schiff gehört irgendwie zum Südmeersetting dazu. Ich mach mir auch keine Sorgen, dass Powerlevel zu schnell zu erhöhen: wir spielen eh nicht so oft und es soll sich möglichst schnell nach einer flüssigen Powerkampagne anfühlen. Auf das jahrelange rumgedümpel bei einstelligen Attackewerten und stundenlanger Diskussion, wie man von A nach B kommt (bewusste Übertreibung) kann ich da verzichten.


Tagebuch Jesebela Paligan

2. Phex 1029 BF
Ort: Kajüte von Marhabhal, irgendwo zwischen Al’Anfa und Altoum
Seit Tagen waren wir hinter der Gischtbrecher her. Anfangs sah es so aus als würden wir unser Ziel, einen Offizier des berüchtigten El Hakir, schnell in den Händen haben. Doch die Götter und die Winde des Südmeers hatten anderes vor. Nur 2mal kamen wir so nah das wir mit den Bordgeschützen Salven hinüberschießen konnten. Thorwin hatte sich gut in die Mannschaft integriert und unterstützte Sie auf meinen Wunsch hin. Lucian unterstützte den Kapitän am Ruder und Dorian stand ebenfalls oben und leistete den Beitrag zu Großvater Gordo’s Auftrag.
Die Schiffsglocke riss mich aus meinen kurzen Träumereien. Ich legte mein Vadamecum zu meinen anderen Sachen strich meine tiefschwarze Robe mit den goldenen Stickereien glatt und griff zu meinem Stab. Dann trat ich durch die Tür aufs Deck wo mich gleißendes Sonnenlicht der Praiosscheibe und eine aufgeregte Mannschaft empfing. Ich kniff die Augen zusammen und orientierte mich. Das andere Schiff kam näher und überall bereitet man sich auf das Entern vor.
Ich trat zu meinen Brüdern und versuchte mich an einem lächeln.
„Bist du bereit Bela“ fragte Lucian mich und ich nickte sicher. Dorian spielte nervös an den Knöpfen seiner viel zu eng für seine Körperfülle geschneiderten Weste. Ihre beiden Leibwächter standen in unmittelbarer Nähe und warteten auf weitere Anweisungen. Ich halte mich an der Reling fest und blicke zum schnell näher kommenden Schiff. Mehr als 2 dutzend Männer und Frauen, Freibeuter und Piraten mussten es auf dem anderen Schiff sein bereiteten sich ebenfalls vor. Keiner von Ihnen sah so aus oder kleidete sich in einer standesgemäßen Tracht der Magier. Es würde einfach werden die Mannschaft zu überwältigen. In Gedanken konzentrierte ich mich auf die Bündelung der astralen Linien, formte sie zu einer destruktiven Masse und erinnerte mich, mit welcher Leichtigkeit ich doch schon immer astrale Kraft in brennende Masse verwandeln konnte. Kurz huschte mir die Erinnerung eines in flammenstehenden Dorian’s durch den Kopf. Ärgerlich schob ich diese Erinnerung beiseite. „Konzentrier dich, Bela“ Lucian sprach ruhig: „Sie sind nah genug, lass uns ein bisschen Chaos stiften“ Die Art wie er Chaos betonte gefiel mir, er hatte schon immer eine Art das makabre in seine Art einzuflechten. Ich konzentrierte mich auf einen bulligen dunkelhäutigen, der in den Segeln hing und seinen Säbel kreisen ließ. Ich stellte mir vor, wie er dort oben in Feuer aufging und brennend ins Meer stürzte um seine Flammen zu löschen um ein frass für Efferd’s gefräßige Wasserbewohner zu werden. „Incendio“ sprach ich deutlich und fast zeitgleich stand dieser Pirat mitsamt seiner Kleidung in Flammen. Dorian ließ sich nichts anmerken und Lucian war konzentriert und wirkte ebenfalls einen Canti. Gut, die ersten Gegner waren ausgeschaltet bevor die Schiffe sich ineinander verhakten. Unser Kapitän schrie Kommandos über deck und forderte seine Männer auf, die Gegner beim entern abzuwehren. Thorwin war nun auch an meiner Seite. Er schirmte mich ab und ich konnte mich weiter auf das zaubern konzentrieren. Viel vom Kampf der anderen bekam ich nicht mit. Plötzlich traf mich etwas mit voller Wucht in die Schulter. Es warf mich zurück und beinahe zu Boden. Ein Geschoss, ein großer Bolzen steckte in meiner Schulter. Wutentbrannt blickte ich hinüber zu dem anderen Schiff wo eine Frau jubelnd an einer Hornisse stand. „Du Mistgeburt einer Hafenhure, brenne – Incendio“ schrie ich Ihr mit schmerzverzerrten Gesicht zu. Leider bekam ich die Formel nicht richtig zu fassen. Ich spürte, das sie nicht ihr ganzes Potential entfaltete. Ich wand mich dennoch von Ihr ab und suchte Schutz im Türrahmen. Thorwin gab ebenfalls laut seine Thorwaler Flüche von sich. Er wurde von 2 Männern bedrängt und nur sein Schild konnte die kräftigen Hiebe noch abhalten, er fand keine Möglichkeit zum Gegenangriff anzusetzen. Ich blickte auf die bereits auf Deck liegend verstreuten Körper einiger toter Gegner. „Du siehst mir doch noch ganz passabel aus…“ sprach ich eher zu mir als zu den anderen und konzentrierte mich auf den Cantus, welcher untotes Leben in einen Körper fahren ließ „Skelettarius… erhebe dich und steh in meinen Diensten“ Dorian würde mich dafür hassen, aber er war damit beschäftigt gleich mehrere Gegner mit seinen schnellen Rapier Stichen in Schach zu halten. Langsam erhob sich der Leichnam und ich schickte ihn gegen einen der Piraten, die Thorwin bedrängten. Es war eigentlich keine Zeit für Untote. Praios stand hoch am Himmel und würde den Körper schnell dahin raffen, aber ich hoffte, ich könnte Thorwin so eine kleine Verschnaufpause gönnen. Und scheinbar hatte auch niemand bemerkt wie sich der Pirat wieder von den Toten erhob. Das Zaubern hatte mich fast alle meine Kräfte gekostet, aber mein „Diener“
wendete sich wirklich dem Piraten zu die Thorwin bedrängten. Dorian hatte seine Gegner besiegt und schaute sich um, wo Hilfe notwendig war. Dummerweise fiel ihn mein Pirat ins Auge und er deutete wohl, dass Thorwin von drei Mannen bedrängt wurde. Er fiel dem Zombie in den Rücken, der dennoch weiter auf sein Ziel schlug. Lucians Leibwächterin lag am Boden. Schade, aber Lucian würde sicher eine neue finden. Sein Hang zu Frauen als Leibwächter war in der Paligan Familie bekannt. Ich schaute weiter umher und wir waren tatsächlich am gewinnen, auch wenn wir einige Verluste zu verzeichnen hatten. Viele der Gegner lagen blutüberströmt an Deck und nur noch hier oben tobte der Kampf. Schnell gewannen wir die Oberhand, und die restlichen Piraten flohen ins Meer oder wurden über die Reling ins Wasser gedrängt. Ja, wir hatten es geschafft. Großvater Gordo hatte sein Vertrauen in die Mission auf die richtigen Familienmitglieder gesetzt. Wir würden Ihm einen Offizier El Hakir’s bringen und so die Götter gnädig waren, würde er uns zu seinem Versteck bringen. Das gegnerische Schiff sah noch recht funktionsfähig aus und so übernahmen wir es auf Lucians Wunsch hin. Es würde in unseren Besitz übergehen, so verhandelte er mit unserem Freibeuter Kapitän.
Thorwin kümmerte sich derweil um den Bolzen in meiner Schulter. Fachmännisch prüfte er wie weit der Bolzen steckte. „Das wird kurz wehtun Be… Meisterin.“ Er verschluckte das zärtlich gesprochene Bela als er meinen Blick und die Geste verstand. Lucian stand in der Nähe und blickte argwöhnisch. Und ebenso lass ich auf seinen Lippen: „Ich weiß was du getan hast… wir müssen reden“ Ich verdrehte die Augen und nickte leicht - zu Thorwin und zu Lucian. Der Schmerz fuhr mir erneut in die Schulter als Thorwin den Bolzen durch die Schulter drückte und die Spitze samt Schaft und Federn hinten heraustrat. Danach verband er mir die Schultern.
Die Rückreise verlief ereignislos und so konnte ich die Zeit nutzen und mich ausruhen. Lucian und auch Thorwin ging ich an Bord so gut es ging aus dem Weg oder nutzte die Zeit mit meinem Zwillingsbruder, der die ganze Zeit davon sprach wie sein Rapier die Gegner nur so hinweggerafft hatte.

Offline Jens

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #2 am: 23.11.2021 | 09:17 »
Hey eine Al'Anfa Kampagne! Noch dazu mit meinem SC Grandenhaus der Wahl! Weckt nostalgische Erinnerungen an eine vergangene Runde... Ich wünsche viel Spaß! Die Gruppe klingt auf jeden Fall nach solchem! :D

Sidekick-Kai

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #3 am: 23.11.2021 | 09:27 »
Interessanter Lesestoff. Abo.

Offline Hotzenplot

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #4 am: 23.11.2021 | 09:56 »
Ah, es beginnt - sehr schön. :)

Ey, sie hat den Skelettarius Kryptaduft nicht richtig gereimt!
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Nach meiner bisherigen Erfahrung ist alles, was Wesen herbeirufen kann, in DSA5 recht stark. Ob Elementarist, Beschwörer, Nekromant oder Feenrufer (habe ich mir für meinen Elfen als langfristiges Ziel gesetzt). Also eigentlich alles wie früher :D
Für die Nekromantin kommt ja bald das Nekromanthäum genau recht ;)
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
https://rollenhoerspiel.de/

Offline Eolus

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #5 am: 23.11.2021 | 17:26 »
Moin... ich bin der Spieler von Jesabela und Thorwin --> lieber Meister bitte mal Bela's Namen korrigieren in deinen Ausführungen  ~;D

Ansonsten wünsche ich uns viel Spass und neben dem Schwarzen Humor natürlich auch Schwarze Nekromantie (ist das eigentlich schon eine Tautologie?)  :headbang: :headbang: :headbang:

Sidekick-Kai

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #6 am: 23.11.2021 | 17:43 »
Schwarze Nekromantie (ist das eigentlich schon eine Tautologie?)  :headbang: :headbang: :headbang:

Eher ein Pleonasmus.

Offline Eolus

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #7 am: 23.11.2021 | 18:05 »
Tautologie und Pleonasmus
In der Rhetorik werden normalerweise auch Wendungen als Tautologien bezeichnet, in denen einem Substantiv ein Adjektiv beigefügt wird, dessen Bedeutung schon im Substantiv enthalten ist. Beispiele sind „schwarzer Rappe“, „alter Greis“ und „tote Leiche“.
Von solchen Beispielen ausgehend werden „Tautologie“ und „Pleonasmus“ auch stilistisch wertend unterschieden: Die Tautologie ist dann eine „Verdopplung zum Zwecke der rhetorischen Verstärkung“, der Pleonasmus hingegen eine „überflüssige Häufung, die zum Teil als abweichend empfunden wird“.

Also im Endeffekt liegt’s im Auge des Betrachters

Aber mal  :btt:

Ich freu mich auf die nächste Runde heute Abend ^-^

hier noch für die zeitliche Reihenfolge ein kleines Zwischenspiel:

Später im Tsa im Anwesen der Geschwister Paligan

Jesabela schritt nervös in Ihrem Arbeitszimmer auf und ab. Ihre Gedanken rassten. Lucian hatte Ihr heute beim Abendessen deutlich gemacht, dass er mit Ihr über die Vorkommnisse auf See sprechen wollte. Kein aus dem Weg gehen, keine krankheitsbedingten Absagen. Von draussen war noch das geschäftige Treiben aus dem Markviertel zu hören. Ebenso wie das Gejubel aus der Arena. Eigentlich wollte Sie heute ebenso dort sein und Thorwin zusehen. Sie hatte lange mit Ihm gesprochen heute Vormittag, als er sich mit Übungen darauf vorbereitete. Sie hatte Ihm versprochen dort zu sein und Ihm zuzujubeln. Doch Lucian hatte anderes vor. Als ob das nicht Zeit gehabt hätte. Was wollte er von Ihr. Sie war kein kleines Mädchen mehr, was wieder einmal was angezündelt hatte mit Ihrer Kraft. Sie war eine ausgebildete Adepta Minor. Ihr Lehrmeister war einer der besten Dämonologen auf Dere und was hatte Lucian gedacht, wird Ihr beigebracht. Wie man ein Licht zaubert?  Sie liess ihr unheimliches Lachen erklingen. Er soll mal nicht so tun, als hätte er so etwas in Al’Anfa nicht auch schon gesehen. Wo blieb er überhaupt. Wenn er nicht gleich kam, würde Sie doch noch zur Arena eilen. Vielleicht hatte der Kampf noch nicht begonnen. Sie hatte einen schönen Batzen Dublonen auf Ihren Thorwaler gesetzt. 

Es klopfte und Jesabela blieb mitten im Raum stehen. „Komm herein Lucian…“ sagte Sie mit fester Stimme.

 

Lucian betritt den Raum. Er trägt ein weißes langärmliges Oberteil aus Bauchs und eine dunkle Lederhose. In den Händen trägt er zwei Schalen, gefüllt mit frisch geschälten Garnelen, gewürzt mit einer scharfen Mayonnaise. Trotz der Wärme zeigt sich eine dünne Eisschicht auf den beiden Schalen, welche von Lucians Händen auszugehen scheint. Zu Jesebelas Überraschung lächelt er.

„Hier, Mapemba hat sie frisch vom Markt und gleich angerichtet. Du magst die doch immer noch oder?“ Er reicht ihr die Schale mit einer kleinen silbernen Gabel und setzt sich dann mit seiner Portion auf einen gepolsterten Hocker. 

„Beeindruckend, dieser Zombie. Ich konnte sein Kampfverhalten gar nicht weiter beobachten bei dem Chaos. Wie schnell du den hoch geholt hast…“ echte Begeisterung liegt in seinem Blick. „Ich glaube sonst hat es keiner richtig bemerkt.“ Er schiebt sich ein paar Garnelen mit der Gabel in den Mund. „Pass nur auf Dorian auf, du weißt ja wie er damals beim Tod von Tante Veronia…“ er sieht ernst aus, aber nicht tadelnd. „Oh und Großonkel Brotos erfährt besser auch nichts davon. Vielleicht läßt du es in der Stadt einfach sein. Du weißt wie die Pfaffen sind.“

Er hat fertig gegessen und streckt die Beine von sich, während er mit einem Seidentuch die Mundwinkel säubert und Jesebela Zeit zur Antwort gibt.

Etwas später hat er noch ein Anliegen:

„Eigentlich bin ich wegen etwas anderem hier. Wie du den Schwarzen da aus den Segeln geholt hast, das war wirklich gut. Und schnell vor allem. Mein Cantus des Ignifaxius ist da ein bisschen träger. Und hin und wieder schafft es tatsächlich jemand, dem Feuerstrahl auszuweichen.“ Er beugt sich vor und lächelt verschmitzt. „Ich hätte gern, dass du mir den Incendio beibringst. Zumindest würde ich die Matrize gern in meine Sammlung übernehmen, aber wenn du dann auch noch Zeit für ein paar Lehrstunden hast, umso besser!"

Begierig nahm Sie die Schale an und nahm sich den anderen gepolsterten Hocker. Eigentlich war Sie satt und hätte vor Aufregung nichts mehr herunterbekommen, aber Garnelen… „Danke Lucian“ sagte Sie mit vollen Mund. Als er Sie lobte schaute Sie ihn schief an. Sie war es gewöhnt das er Sie tadelte, wenn Sie etwas falsch gemacht hatte. Das Lob traf Sie unvorbereitet. „Ich… ja… ähm Danke“ mehr konnte Sie in dem Augenblick nicht sagen. „Ich glaube, wenn Dorian es bemerkt hätte, hätten wir Ihn aus dem Meer fischen müssen. Aber es waren so viele und Thorwin wurde ganz schön in die Zange genommen… genauso wie Shabaya. Sie hat‘s ganz schön erwischt oder. Wie geht es Ihr?“ Sie hatte mittlerweile die Schale ebenfalls geleert und wischte sich die Mundwinkel. Als Lucian Groß-Onkel Brotos erwähnt beißt Sie sich auf die Zunge. Es wäre besser, Sie würde Lucian vorerst nicht von der geheimen Ruine in der Unterstadt erzählen, in der Sie ab und zu den Canti des Skelettarius verfeinerte. Das Haus war im Besitz der Familie, wurde aber derzeit nicht benutzt. „Ja… du weißt doch Studien und Forschungen müssen sein. Wie soll ich sonst Spektabilitas werden? Ich verspreche dir, hier im Haus wird es keine herumwandernden Leichen geben!“

Als er Ihr sein Anliegen schildert hört Sie ihm abwartend zu. „Du willst deine kleine Schwester als deine Lehrerin? Lustig… aber warum nicht. Du spielst ja auch gern mit dem Feuer! Aber du weißt: Wer mit dem Feuer spielt, sollte die Hitze vertragen!“ Sie grinst ihn belustigt an.

 

„Solange du mich nicht mit brennendem Hinterteil in den stinkenden Hanfla hüpfen läßt…“ er grinst zurück. Anschließend lenkt er das Gespräch auf die Arena, ein neues Team von Goblin-Zwillingen mischt gerade die erfahrenen Kämpfer mit großem Erfolg auf und avanciert zum Publikumsliebling. Jesebela nutzt die Chance und nimmt ihn kurzerhand mit zu Thorwins Kampf.

 

Jesabela grinste. „Versprechen kann ich nichts!

Lass uns Dorian auch fragen, ob er mitkommen will.“ Sie klopften an Dorians Kammer, doch keiner Antwortete von drinnen. Ihr Bruder musste unterwegs sein. Schulterzuckend setzten sich die beiden Richtung Arena. Direkt unterhalb der höchsten Stelle des Bruches gelegen bildet diese eine der größten Schauanlagen Aventuriens. Immer wieder war Jesabella von der Pracht beeindruckt. Sie kämpften sich durch die Menschenmassen, zum Eingang für die Grandenfamilien. Die Wache musterte Sie beide skeptisch, ließ Sie jedoch ohne weitere Fragen durch. Ihre Gesichter waren hier bekannt. Und keiner der Wachen hatte Lust als Futter für die Tierspiele zu enden.

Als Sie in der Paligan Loge ankamen saß dort bereits Dorian und grinste Sie an: „Thorwin hat gerade mächtig auf die Fresse bekommen. Aber irgendwie hat er es doch geschafft, einen der Goblin-Zwillinge auszuschalten. Mehr Glück als Verstand hat er.“ Er zeigte nach unten, wo Thorwin gerade über einen der beiden Gegner gebeugt stand und den anderen mit dem bunten Thorwalerschild abwehrte. Jesabela beugte sich über die Reling der Loge um besser zu sehen.

 

Lucian hat wie immer etwas zu Essen in der Hand, als die Geschwister in der Loge zusammentreffen. Diesmal sind es gesalzene und geröstete Nüsse in einer Tüte aus zusammengerolltem Palmenblatt. „Shabaya geht es gut“ beantwortet er die auch von Dorian sofort gestellte Frage nach dem Befinden seiner verletzten Leibwächterin. „Sie ist zumindest wach und beschwert sich nicht“ fügt er mit einem bitteren Grinsen hinzu. Die Söldnerin aus dem Mhanadidelta hatte als Jugendliche von fanatischen Rastullagläubigen in Ihrem Dorf glühende Kohlen zu schlucken bekommen und war seitdem stumm.

Die beiden andren nickten. Es war eine unausgesprochene Gemeinsamkeit zwischen den drei Geschwistern, dass jeder ein besonderes Verhältnis zu seinem Leibwächter hatte. Ebenso unausgesprochen war die von allen dreien eingehaltene Vereinbarung, dieses Verhältnis und auch den Leibwächter selbst zu respektieren.

Lucian nahm ein paar Nüsse in den Mund und bot seinen Geschwistern die Tüte an. „Gut gut!“ Kommentierte er Thorwins Erfolg. „Ich habe darauf gewettet, dass er genau einen Goblin rausnimmt und den anderen leben läßt. Ihr könnte euch nicht vorstellen, wie gut die Quoten dafür waren… ganz Al’Anfa ist im Rotpelzfieber.“

Auf Jesebelas Augenrollen fügt er noch raunend hinzu: „Was? Der Thorwaler bekommt immerhin ein Viertel von meinem Einsatz. Musste ja sicher gehen, dass er nicht doch beide umhaut."
« Letzte Änderung: 6.12.2021 | 09:35 von Eolus »

Offline Nathan

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #8 am: 29.11.2021 | 18:35 »
Hej an alle. Ich bin der Spieler von Dorian Paligan und Isna-Inti Hapa Yaka Ha
bevor es morgen Abend weiter geht, hier eine kurze Zusammenfassung des letzten Abends.



Keuchend und schwitzend, vornüber gebeugt und beide Hände auf die Knie gelegt steht Dorian in der Mitte des Raumes und starrt mit offenem Mund auf den Boden. Er spürt, wie eine große Schweißperle an seiner Nasenspitze hängt und jeden Moment zu Boden tropft.
„Noch eine Runde?“ Isna steht ihm, in beiden Händen einen Knüppel aus Holz, gegenüber und betrachtet ihn mit geneigtem Kopf.
„Nein, heute nicht“ Dorian richtet sich auf, streckt sich, eine Hand auf dem Rücken liegend. „Ich weiß wirklich nicht, wie du das machst! Strengt dich das gar nicht an? - Nicht ein Schweißtropfen !!!“
„Wenn ihr nicht so ein immensen Bauch mit euch herumtragen würdet, würde es euch auch weniger anstrengen.“ Der hünenhafte Waldmensch stellt die Knüppel in eine Ecke des Raumes und betrachtet seinen Herrn nachdenklich. „Ihr solltet daran wirklich etwas ändern.“
Dorian wirft ihm einen Wasserschlauch zu. „Hier!! Trink - dabei kannst du wenigstens nicht reden. Vergiss nicht, wen du vor dir hast und wie du wie du mit mir reden solltest.“ Sich selbst gießt er aus einer Karaffe, die auf einem kleinen Tisch am Fester auf einem Silbertablett steht, einen Krug Wein ein und nimmt sogleich einen kräftigen Schluck.
Isna war in der Zwischenzeit zu ihm herüber gekommen, den Kopf in den Nacken gelegt, den Wasserschlauch noch immer am Mund. Mit seiner freien Hand gibt er Dorian einem Klaps auf die Schulter, so kräftig, dass dieser Mühe hat, nicht vorwärts zu stolpern. „Nichts für ungut ... mein ... Herr.“ Er schaut Dorian ernst an „Nur, wenn wir nicht allein sind - habt ihr selbst gesagt.“
„Ja, ja, reib es mir nur immer wieder unter die Nase. Dann lass uns endlich unter Leute gehen.“ Dorian grinst ihn an. „Nun komm schon, ich bin mit meinen Geschwistern in der Therme verabredet und (...)“ er zeigt an sich herunter „(...) ich brauche dringend ein wenig Entspannung.“








Auszug aus den privaten Aufzeichnungen Dorian Paligans
2. Peraine 1029 BF

... ich mag ich die gemeinsamen Besuche in der Therme. Noch vor ein paar Jahren fand ich es unangenehm, irgendwie unpassend, mit meinen Geschwistern gemeinsam im Becken zu sitzen und mich der angenehmen Wärme des Wassers und den ungemein wohltuenden Händen der Mädchen hinzugeben. Heute aber genieße ich diese Momente - uns einfach in entspannter und ruhiger Atmosphäre über die Geschehnisse der Stadt, unsere Geschäfte und die Familie zu unterhalten. Leider kamen wir heute aber nicht dazu.
Lucian hatte gehört, dass ein Krieg droht, haben doch die hiesigen Werften ungewöhnlich viele Aufträge zum Bau von Kriegsschiffen. Leider konnten wir das Thema nicht weiter vertiefen, bekamen wir doch seltenen Besuch unseres Großvaters. Und, er fragte uns über unser Schiff aus. Wir hatten doch tatsächlich gedacht, einmal etwas vor ihm geheim halten zu können - wie töricht. Wenigstens war er nicht böse darüber - er schien sogar recht zufrieden zu sein. Natürlich wusste er auch schon über unsere Kapitänen und Ihren ersten Offizier Bescheid, wie konnte es anders sein. Scheinbar geht NICHTS in der Stadt, ohne das Goldo Paligan darüber Bescheid weiß.
„Passt nur auf, in welche Richtung und für welche Seite ihr segelt“ sagte er noch, bevor er die Therme wieder verließ. Oh, wie gern würde ich nur einmal etwas tun, mit dem Wissen, dass es Großvater wirklich nicht weiß, mit dem Gefühl, dass es nicht die ganze Stadt erfährt, wenn er es will.
Keine 5 Minuten später wurden wir wieder gestört. Ein Bote der Großadmiralin. Phranya Yalma Zornbrecht ließ uns eine Einladung zum Abendessen überbringen. Wir mögen doch am Abend in der Admiralität mit ihr gemeinsam speisen - Also war unser entspannter Nachmittag abrupt zu Ende. Drei Stunden später standen wir also im Besprechungsraum der Admiralität und nicht mal zwei weitere Stunden später waren wir wieder auf dem Heimweg und berieten und diskutierten, womit wir wohl unser Schiff beladen sollten, damit wir in Port Stoerrebrandt keine Aufmerksamkeit erregen und die Stadt auskundschaften können um sie bestenfalls für einen Angriff der Admiralen zwei Wochen später zu sabotieren.
Wahrscheinlich war es einfach die Neugier, das Verlangen und die Aussicht auf ein Abenteuer außerhalb der Stadt, weit weg vom Zugriff der Familie, die mich dazu verleiten ließ, ohne viel Nachzudenken und vor allem ohne viel zu verhandeln auf das Angebot Franjas einzugehen. Jetzt im Nachgang habe ich eher das Gefühl gelenkt und benutzt worden zu sein. Scheinbar waren wir auch die Einzigen, die dieser Unternehmung zustimmten - vielleicht ahnte sie dies auch im Vorfeld? Ich muss lernen, vorsichtiger und überlegter zu handeln. Vor allem in solchen Situationen, die ich nicht planen kann. Wir hätten sicher viel mehr herausschlagen können. Wenigstens wird unser Schiff noch vor de Reise komplett bewaffnet. Und bei der Aussicht auf einen Offiziersposten konnte ich förmlich Lucians Augen leuchten sehen. Und letztlich ist die Aussicht auf einen Frachtraum voller Plündergut und Beute ja auch nicht zu verachten.
Die Stimmung im Raum war irgendwie angespannt - ich mag das nicht, warum müssen Personen in diesen Positionen immer so steif und umentspannt sein? Neben Franja waren noch der Al’Anfaner Aal dabei - bisher kannte ich ja nur Geschichten von ihm aber nachdem ich ihn heute das erste mal sah, kam ich nicht umher zu schmunzeln. Ich weiß ja, dass Lirubal Florios seinen Spitznamen eigentlich nicht wegen seines Äußeren bekam, trotzdem passte dann auch seine äußere Erscheinung irgendwie dazu - aber egal, ich schweife ab, schon wieder. Neben Lirubal war auch noch Thanreck ibn Oncharet anwesend - würde er mal lächeln, wäre es bestimmt ein nett ausschauender Großvater, aber so schien es mir eher ein verbitterter alter Kauz zu sein, dem der Spaß am Leben schon vor langer Zeit verloren gegangen ist.
Nachdem wir in die Pläne eingeweiht wurden und dem Plan der Infiltrierung und Auskundschaftung zugestimmt hatten - uns wurde noch der genaue Zeitpunkt des Angriffs durch die Flotte mitgeteilt und der Agent, den wir in der Stadt treffen sollen (Meroniro) genannt , außerdem wurden wir gebeten, zu verhindern, dass die Gouverneursfamilie den Ort verlässt - passierte etwas seltsames. Eine weitere Paligan betrat den Raum, besser, sie stürmte in den Raum - Scanla Paligan, Kapitänen der „Schwarzen Hanfla“ - alles ging rasend schnell und sehr laut. „Damit ihr es wisst, ohne die schwarze Hanfla findet ein solches Unternehmen nicht statt!“ So oder so ähnlich waren ihre Worte - ohne auf Antwort zu warten, stürmte sie wieder davon.
Und nur kurze Zeit später hatte ich das Gefühl, dass das ganze Treffen nur für diesen Auftritt arrangiert wurde.
Am späten Abend besuchten wir noch einmal unseren Großvater. Dieser schien, natürlich, weder überrascht ob des Auftrages, noch, dass wir ihm zustimmten. Nach einem langen Gespräch und vielen Diskussionen, wie wir unseren Auftrag am besten angehen sollten - der gute Wein und hervorragende Tabak ließen uns bis tief in die Nacht ausharren, hatten wir einen groben Plan geschmiedet. Nun gilt es ihn, in den nächsten Tage in die Tat umzusetzen. Die Zeit drängt, bereits in 10 Tage müssen wir in auslaufen um genügend Vorsprung zuhaben.
Morgen werde ich unsere Kapitänin über den Auftrag informieren und sie bitten, die Mannschaft entsprechend zusammen zu stellen. Jetzt brummt mir der Kopf, ich hoffe, ich finde noch ein wenig Schlaf.

... und wehe dieser Köter vom alten Lintram lässt mich morgen früh nicht ausschlafen - ich schwöre bei den Zwölfen, ich erschlage das Vieh und hänge es am Schwanz zur Warnung an der alten Dattelpalme vor seinem Schlafzimmer auf.


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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #9 am: 30.11.2021 | 15:36 »
Meanwhile...

Saugend und Schmatzend arbeitete das Hafenwasser gegen den Rumpf der großen Galeere. Die Sonne war fast hinter dem Horizont versunken, bald würden die schwarz geteerten Planken nur noch durch die Positionslaternen beleuchtet werden.
Phranya Yalma Zornbrecht stand auf dem Achterkastell und starrte auf das erwachende Nachtleben der schwarzen Perle. Der Sklavenmarkt war inzwischen dunkel, dafür die Arena hell beleuchtet. Zweifelsohne würde bald wieder eine boronverlassene Seele zum Spass der Fana zerfleischt werden, nur weil sie die Arena im Vergleich zu den Ruderbänken der Galeeren als ein glücklicheres Schicksal empfand. Fetzen von Gelächter und Musik tönte aus der Paligan-Therme zu ihr herüber, der Hafen und das Brabaker Viertel wiederum machten mit lautem Gegröle und Schreien auf sich aufmerksam.

Hinter ihr räusperte sich jemand. Die Großadmiralin sah davon ab, herumzufahren, gleichwohl sie immer wieder überrascht war, wie lautlos sich der Aal anschleichen konnte. Aus ihrer Sicht ein Zeichen, dass in der Florios-Familie noch zu viel Waldmenschenblut floss.
"Was gibt es?" sprach sie in das dunkle der Stadt hinaus, weiterhin ohne sich umzudrehen.

"Ich denke es gibt einen Grund anzustoßen, Großadmiralin!" Lirobal Florios, der "Al'Anfaner Aal" grinste sie verschmitzt an und hielt eine Flasche Wein mit zwei Gläsern hoch. Ohne eine Antwort abzuwarten schenkte er ein und hielt ihr beide Gläser hin. Unter Granden eher eine symbolische Geste, da sowohl Magie als auch Alchemie gegen Gifte resistent machen konnte und damit der Charakter dieser Geste - auf die Unbedenklichkeit des Getränkes hinzuweisen - überflüssig war. Die Großadmiralin unterdrückte ihren Ärger - gern hätte sie den Moment an Bord allein gegossen - nahm das Glas und stieß mit ihrem Stellvertreter an. Sie vertraute dem Aal zwar eben so wenig wie allen anderen Granden in dieser Stadt, wusste aber, dass seine Karriere ohne sie ebenfalls zum Scheitern verurteilt war. Er genoss weder den Rückhalt des Patriarchen, noch der meisten Kapitäne der schwarzen Armada.

"Besser hätte es doch nicht laufen können..." schwatzte Lirobal los. "Ihr habt die Paligan-Welpen verpflichtet die gefährliche Vorhut zu übernehmen, könnt sie als Sündenböcke nutzen, falle etwas schief läuft und die Schwarze Hanfla hat es euch ebenfalls gebracht. Und das alles für eine Arange und ein Ei... sozusagen." beide namen einen Schluck von dem Wein, doch während der Aal zufrieden vor sich hin grinste, kniff die Großadmiralin weiterhin die Augen zusammen und hatte sogar wieder die Fäuste geballt.
"Was ist? Seid ihr immer noch nicht zufrieden? Mit der Schwarzen Hanfla hätte nicht mal ich gerechnet. Wer hätte gedacht, dass dem Großmaul seine Enkel so wichtig sind."
"Ich habe es gedacht. Und jeder andere der mit offenen Augen durch die Stadt läuft!" Phranyas schlechte Laune war nicht zu überhören. "So ein arroganter Hurensohn!" entfuhr es ihr schließlich während sie das Weinglas über die Reling in das Hafenbecken warf. Endlich dämmerte Lirobal, was ihr aufbrausendes Zornbrecht-Gemüt nicht verbergen konnte. "Ihr seid wegen des Dicken aufgebracht?" er grinste breit. "Ich hätte gedacht da steht ihr drüber..." stichelte er nun - die Schwäche nutzend - nach.
"Was heißt hier darüber stehen! Der kleine Scheißer hat mit mir gesprochen, als wäre ich ein dummes Marktweib. Und ich musste so tun, als hätte er ein tolles Geschäft abgeschlossen. Und dazu seine dümmlich grinsende Schwester, die es nicht mal zur Kriegsmagierin geschafft hat und der noch dümmlicher grinsende Bruder, der sich für einen großartigen Kapitän hält. Die drei sind ein überflüssiger Haufen Nichtsnutze, die sich einbilden in den Geschicken der Stadt mitspielen zu können." Lirobal schwieg grübelnd, während die Phranya sich in Rage redete. Er hatte sowohl über die Fähigkeiten Jesabelas, als auch die hesindianischen Fähigkeiten ihres großen Bruders anderes gehört. Seiner Meinung nach tat Goldo recht, in seinen Enkeln die Zukunft des Hauses zu sehen.
Die Großadmiralin interpretierte sein Schweigen falsch: "Ja, euch gefällt der kleine Aufschneider vermutlich, erinnert euch wahrscheinlich an eure unstete Jugend." Sie spie über die Reling. "Aber freut euch nicht zu früh. Es wird sich eine Gelegenheit ergeben, die drei loszuwerden, vermutlich eher als später. Falls sie es in ihrem Übermut überhaupt bis zum Ziel schaffen.."

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #10 am: 20.12.2021 | 18:08 »
Tagebuch des Lucian Boromir Paligan


10. Peraine 1029 BF: An Bord der Gischtfresser

Vor wenigen Stunden zogen wir einen Schiffbrüchigen aus dem Wasser. Der bornländische Matrose erzählte, sein Schiff wäre unweit von hier von einer Krake versenkt worden. Als wäre dies nicht aufregend genug, so berichtet er weiter, seltsame Froschwesen auf Flößen hätten unbeeindruckt von dem Ungeheuer angefangen, die Ladung des Schiffes aus dem Wasser zu ziehen und die unverletzten Besatzungsmitglieder zu verschleppen. Er erzählt außerdem, dass die Kogge auf dem Weg nach Port Stoerrebrandt war und einige persönliche Ladungsstücke für den Gouverneur bzw. dessen Familie transportierte. Unter anderem Möbel und ein Hochzeitskleid.
Wir werden dem nachgehen. Meine Geschwister hoffen wohl darauf, mit einigen dieser Ladungsstücke das Vertrauen des Gouverneurs erlangen zu können. Ich persönlich freue mich vor allem auf ein Abenteuer. Eine ganze Insel voller Krakonier, ein eventuell gezähmter Krakenmolch, bei Hesinde, wenn das nichts ist.

Wir haben die Insel erreicht uns setzen gleich mit dem Beiboot über. Bisher ist alles ruhig.


13. Peraine 1029 BF: An Bord der Gischtfresser (zum Glück)

Von wegen Abenteuer! Ich wäre fast auf dieser götterverlassenen Insel geblieben. Zu erst schien es ein leichtes, die Krakonier einzeln im Dunkeln in den Dschungel zu locken und zu überwältigen. Vor allem da sie kaum einen Laut von sich gaben. Doch dann tauchte plötzlich ein ganzes Heer von ihnen aus dem Brackwasser auf. Thorwin fand ein Fass mit Öl im Beutelager der Froschmenschen und Jesa konnte es inmitten der Freunde entzünden, trotzdem drangen immer mehr auf uns ein, bis ich schließlich durch einen Speerstoß ohnmächtig wurde.
Zum Glück konnten meine Geschwister das Kampfesglück wenden und sogar die Gefangenen befreien, darunter zwei von Tsa gesegnete. Unser erster Offizier hatte weniger Glück, seine Seele wartet nun in Borons Totenreich.
Jesa fand ein seltsames Buch, das die Froschmenschen offenbar anbeteten. Es sind echsische Schriftzeichen und einiges dämonisches Zeug. Ich werds mir genauer angucken, wenn ich wieder ein Buch halten kann.


14. Peraine 1029 BF: Immer noch an Bord der Gischtfresser

So etwas widerliches hab ich noch nie gesehen. Die scheinbar von Tsa gesegneten Unglücklichen sind nun ebenfalls auf dem Weg zu Boron. Zumindest hoffen wir das. Ihre Leiber wurden aufgerissen und widerliche kaulquappenartige Kreaturen krochen heraus, die im Trockenen an Deck dann schnell verendeten. Wer weiß was für unheilige Rituale die Krakonier durchführten. Ich habe mich schon gefragt, ob das alles Männchen sind...
Wir haben die Körper der armen Seelen verbrannt und dem Meer übergeben. Keiner wollte sie weiterhin an Bord haben, was ich verstehen kann.
Spätestens in zwei Tagen sollten wir Port Stoerrebrand erreichen. Ich freu mich auf einen Wein um das erlebte zu betäuben.

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #11 am: 15.03.2022 | 16:24 »
Inzwischen ist einiges an Wasser den Hanfla hinabgeflossen in- und outgame. Da es momentan nicht möglich ist, die Tagebucheinträge in der Form aufrecht zu erhalten, berichte ich einfach so was passiert ist:

Die Paligans sind in Port Stoerrebrand angekommen und habe sich gut eingelebt. Alle haben ein bisschen erkundet - jeder in seinem Metier - und abends wurden in der Offiziersmesse dann wilde Pläne geschmiedet. Es gibt zwei Probleme: Nr. 1 sind die Seewölfe, bornlandtreue Piratenjäger, deren Schivone "Tapferkeit" direkt am Kai nebenan liegt. Die Zweite Schivone der Seewölfe, die "Wagemut" brach am Tage der Ankunft der Paligans bereits auf. Problem Nr. 2 sind die schweren Rotzen der Festung.

Der finale Plan der Spieler - und das sage ich mit vollem väterlichem Spielleiterstolz - war grandios und sehr al'anfanesque:

Jesebela hatte mit ihrem gelehrten Auftreten, aber vor allem mit Übergabe der Möbel und Kleidertruhen (Hochzeitskleid!) schnell das Vertrauen der Gouverneursfamilie gewonnen. Am Abend vor dem Eintreffen der Al'Anfanischen Flotte (man hatte sich in Al'Anfa für den 1. Ingerim verabredet) wurde die Familie auf das eigene Schiff eingeladen und mit gutem Boronwein betäubt. Thorwyn schaffte es beim Würfelspiel, auch die Deckwachen der "Tapferkeit" mit Boronwein zu betäuben.

Um die schweren Rotzen sollte sich ein Zant kümmern, den Jesebela beschwor. Dabei passierte der einzige Fehler im Plan: Jesebela wies den Zant an, die Rotzen zu zerstören und "Verwirrung und Chaos bei der Besatzung des Forts zu stiften". Der Dämon schnappte sich daraufhin sofort die betäubte Gouverneursfrau aus der Offiziersmesse, riss sie entzwei und lies den Leichnam auf den Hof des Forts fallen. Das stiftete Verwirrung, war aber natürlich nicht im Sinne der Paligans, die gern die gesamte Familie als Geisel übergeben hätten. Die Rotzen hat der Zant trotzdem zerstört.

Auf Hoher See wurde der Rest der Gouverneursfamilie dann Phranya Zornbrecht übergeben, die Übernahme der Siedlung verlief ohne wesentliche Gegenwehr. Die "Tapferkeit" konnte erbeutet werden.

In den nächsten Tagen spürten die Paligans dann die vermisste "Schwarze Hanfla" auf. Das al'anfanische Schiff hatte sich von der Flotte gelöst um ein Piratenschiff zu jagen, bevor dies den Schiffsverbund verraten konnte. Dabei war sie in das Laichgebiet eines Riesenmalmers geraten. Dei Paligans konnten nur ein paar Matrosen, ihre Tante Scanla Paligan (Kapitänen, welche bei uns aufgrund eines Schreibfehlers meinerseits eine Frau ist) und 6 Söldner vom Bund des schwarzen Kor retten.

Die Söldner sollten als Dummies dienen, wenn mal ein paar Klingen mehr gebraucht würden, aber soweit kam es nicht.

Innerhalb der nächsten Woche kam es häufiger zu Überfällen entlang der Plantagen an der Küste. Die Paligans brachen daraufhin auf der Trireme "Nemekaths Wort" auf, (Das Schiff wurde mittlerweile von Scanla Paligan kommandiert. Ranghöhe und so..) um die "Wagemut" zu jagen, von der sie vermuteten, dass sie in Buchten der Insel versteckt lag und einen Partisanenkrieg begann.
Das Schiff wurde gefunden, auf Initiation Dorians begann man mit Verhandlungen. Die Geschwister boten den Kapitänen und Offizieren eine Stellung in Al'Anfa an, wenn sie kapitulierten. Diese lehnten zuerst ab, man verabredete sich aber für ein zweites Gespräch am nächsten morgen. Derweil blockierte die "Nemekaths Wort" die Bucht, in der die "Wagemut" vor Anker lag.
Nachts machte sich ein Beiboot mit drei Männern bemerkbar. Einer gab sich als 1. Offizier zu erkennen. Er gab dann im kleinen Kreis in der Offiziersmesse zu verstehen, dass er überlaufen und die "Wagemut" verraten würde. Doch die Verhandlungen zogen sich hin. In einem günstigen Moment schnappte sich der Offizier Jesebela und hielt ihr ein Messer an die Kehle. Mit Zauberei und Geschick konnte er überwältigt werden, doch es war zu spät: die List offenbarte sich. Leise war die "Wagemut" im Schutz der Dunkelheit herangeschlichen und brauch aus der Bucht aus. In dem kurzen darauf folgenden Gefecht waren die Götter unseren Helden nicht hold: Die "Wagemut" konnte auf offene See entkommen, wohin ihr die Trireme nicht folgen konnte..

Zurück in Port Stoerrebrand warteten weitere schlechte Nachrichten..
« Letzte Änderung: 15.03.2022 | 16:26 von Alrician »

Offline Jens

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #12 am: 15.03.2022 | 16:45 »
Wann wird das verfilmt? ;D

Offline Alrician

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #13 am: 16.03.2022 | 10:37 »
Wann wird das verfilmt? ;D

Das ist aber ein tolles Lob. Es war tatsächlich auch so spannend wie es sich las. Die Würfel taten ihr übriges (versammelte Sinnesschärfeproben bei Annäherung der "Wagemut"). Den Kampf der beiden Schiffe haben wir mit einem einfachen W20-Vergleich gelöst, wobei die "Nemekaths Wort" einen kleinen Vorteil bekam.

Der Zant war der erste Dämon, den ein Spieler bei uns in (mind.) 20 Jahren beschworen hat. Ich erinnere mich eigentlich nur noch an eine Nagrach-Anrufung zum Pakt während unseres ersten Borbarad-Kampagnen-Versuchs, ca 1999.
Ich mag ja Dämonen. Ich gestehe ihnen auch viel Macht zu (allein durch die Aushebung "physikalischer derischer" Gesetze, wie Trägheit etc.), dafür ist der Umgang halt gefährlicher.

Offline Hotzenplot

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #14 am: 16.03.2022 | 11:02 »
Cool, das es weiter geht. Gerne mehr von deinen SL-Gedanken dazu :)

Inzwischen ist einiges an Wasser den Hanfla hinabgeflossen in- und outgame. Da es momentan nicht möglich ist, die Tagebucheinträge in der Form aufrecht zu erhalten, berichte ich einfach so was passiert ist:

Feedback von mir dazu: Liest sich für mich so wie es jetzt ist, angenehmer.  :d

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Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
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Offline Alrician

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #15 am: 16.03.2022 | 11:03 »
Weiter in der Story...

Auf dem Weg nach Port Stoerrebrandt erreichte Jezebela eine aus schwarzem Rauch zu bestehende Vogelfigur. Diese trug eine an sie gerichtete Nachricht auf Pergament von einem Magierkollegen namens Sando aus dem Haus Wilmaan. Sie hatte ihn während ihrer kurzen Zeit als Adepta majora an der Akademie Al'Anfa kennengelernt. Der Absender berichtete, dass Vibrato Stoerrebrandt in Kannemünde Freibeuter und Händler um sich scharen würde, was Jezebela interessieren würde. Der Magier gab zudem an, dort unter dem Namen Sando Rabentod zu operieren. (Ich habe den genauen Wortlaut der Nachricht leider vergessen)
Die Geschwister spekulierten wild. Bisher gingen sie davon aus, dass die Einname Port Stoerrebrandts lange unentdeckt bleiben würde. Schiffe bräuchten mehrere Monate bis ins Bornland, da niemand mit Verstand das dämonisch verseuchte Perlenmeer direkt durchqueren würde. Selbst wenn die geflohene "Wagemut" direkt nach Festum reisen würde, rechnete man frühestens in einem halben Jahr mit einer hornländischen Flotte.

In Port Stoerrebrand wurde schnell klar, dass dies nicht so einfach werden würde. Der Efferd-Geweihte in Port Stoerrebrandt hatte gestanden, seinem Kollegen in Kannemünde mittels "Göttlicher Verständigung" von der Einnahme berichtet zu haben.

Phranya war sich gleichwohl sicher, dass so schnell keine Kriegsflotte hersagen würde, die eine Bedrohung für sie darstellen Würde. Die Hafenanlage wurde fleissig befestigt, dazu war die "Golgari" mit hyaler Feuer und ihren Ruderern vielen Schiffen im Flachen Gewässer und Hafenbereich überlegen.

Die Geschwister waren da anderer Ansicht und berieten sich.


-----------

Hier hatte ich den Spielern völlig offen gelassen, wie weiter vorgegangen wird. Es war schnell klar, dass die noch vor Ort angebotenen Plots nicht so zu den Charakteren passen würden, allen voran die Auseinandersetzung mit den Sklaven und Stämmen. Auch die im Originalabenteuer als extrem wichtig eingestufte Statue auf dem Marktplatz, die vor ankommenden Schiffen mit einem Melodie warnt, habe ich selbst als total unwichtig wahrgenommen. Port Stoerrebrand war ja prinzipiell ein für alle offener Handelshafen. Warum sollten alle zu den Waffen greifen, nur weil sich ein Schiff nähert?

Phranya war nicht bereit, den Geschwistern Besitztümer auf der Insel zu überlassen. Ihr Onkel hatte zu beginn des Abenteuers etwas kryptisch verlauten lassen, dass sie sich überlegen sollen, ob sie auf Port Stoerrebrandt bleiben wollen. Damit wollte ich den Spielern zeigen: wenn ihr keinen Bock habt, kehrt einfach zurück. Ihr müsste auch den Arsch eurer Chars nicht für die Kolonie riskieren, nur weil im AB steht.

Die Entscheidung fiel allerdings schnell. Auf nach Kannemünde  8)

Offline Jens

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #16 am: 16.03.2022 | 11:35 »
Der Zant war der erste Dämon, den ein Spieler bei uns in (mind.) 20 Jahren beschworen hat. Ich erinnere mich eigentlich nur noch an eine Nagrach-Anrufung zum Pakt während unseres ersten Borbarad-Kampagnen-Versuchs, ca 1999.
Ich mag ja Dämonen. Ich gestehe ihnen auch viel Macht zu (allein durch die Aushebung "physikalischer derischer" Gesetze, wie Trägheit etc.), dafür ist der Umgang halt gefährlicher.
Ich liebe solche drastischen Szenen. Solange die Spieler darauf auch einsteigen und die Charaktere später vorsichtiger formulieren, um genau sowas zu verhindern... Und dann trotzdem noch gespannt sind, was passiert, dann hast du alles richtig gemacht!

Und offizielle Abenteuer sind sowieso nur ein Steinbruch, den muss man nicht bis zum Schluss ausschürfen... ;D

Offline Alrician

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #17 am: 16.03.2022 | 13:26 »
Wenn in diesem Bericht einige aprupt wirkende Übergänge auftauchen liegt das vor allem an meiner verblassenden Erinnerung.

Die Geschwister hatten also beschlossen nach Kannemünde zu reisen. Sie fuhren inkognito an Bord eines/mehrerer Händler. Das haben wir nicht ausgespielt, sondern nur kurz umrissen.
In Kannemünde war es nur dem Verhandlungsgeschickes Dorians zu verdanken, dass die Bande überhaupt ein Zimmer bekam. Der Ort quoll über vor Menschen und Schiffen und schnell war klar warum: Vibart Stoerrebrandt hatte in der Tat mehr als ein Dutzend Freibeuter und bornländische Kaufleute um sich gescharrt. Bereits in den nächsten Tage sollte mit Verhandlungen begonnen werden. Und das, obwohl es sich um die namenlosen Tage handelt. Ein sicheres Indiz dafür, dass es um etwas wichtiges gehen sollte, vermutlich die Wiedereroberung Port Stoerrebrandts.
Bereits am Ankunftstag nahmen Sando Wilmaan und seine Kapitänin Quarina Avianza Kontakt - beide Agenten der schwarzen Perle - zu den Geschwistern auf. Die Kapitänin nahm als Freibeuterin ebenfalls an den Verhandlungen mit Vibart teil und hatte den Auftrag, diese zu sabotieren. Die Al'Anfaner brachten sich gegenseitig schnell auf den neusten Stadt und berieten das weitere Vorgehen. Dorian würde Quarina zu den Verhandlungen begleiten. Die anderen versuchten in der Stadt so viele Informationen wie möglich über die übrigen Kapitäne zusammenzutragen.

Am ersten Verhandlungstag wartete gleich eine Überraschung auf Dorian und die Kapitänin. Vibart präsentierte den legendären bornländischen Piratenkapitän Siebenwind als Flottenführer der Befreiungsarmada. Er hoffte dadurch sowohl die bornländischen Händler, als auch die Piraten - eine üblicherweise verfeindete Mischung - von einer Zusammenarbeit überzeugen zu können.
Bei Vibart erblickte Dorian auch den vermutlichen Gründ für Siebenwinds Entkommen aus den Kerkern Port Corrads: eine Gruppe obdachloser HerumtreiberTM, bestehend aus einem Zwerg, einer Elfe, einem leichtgerüsteten und einem schwergerüsteten Söldner (hier verlässt mich meine Erinnerung etwas).

Die Verhandlungen selbst waren zäh. Die Gräben zwischen den Kaufleuten einerseits und den Piraten andererseits entpuppten sich als sehr tief. Allein die Tatsache, dass die Piraten darauf bestanden, Port Stoerrebrand nach der Einnahme zu plündern, schien eine Einigung bereits im Vorfeld zu verhindern.

Obwohl die Verhandlungen auch am Folgetag nur zögerlich vorankamen - unter anderem war die Eignung Siebenwinds als Führer der Flotte von der bornländischen Adligen Hildegund von Viereichen zu Binsböckel in Frage gestellt worden, die diesen Posten gern selbst übernehmen würde - war die Stimmung in der Stadt am Abend gelöst. Ein Händler hatte Flugblätter aus Port Corrad mitgebracht, in denen ein Kopfgeld auf Siebenwind ausgesetzt wurde. Sowohl die Piraten, als auch die Bornländer feierten dies als Erfolg und Demütigung der Al'Anfaner und trugen "ihren" Kapitän grölend feiernd durch die Straßen.

Um so motivierter waren die Geschwister, den Gesprächen durch ihre Taten ein Ende zu setzten. Kurz wurde diskutiert, sich mit Ignacio de la Vincente zu verbünden und ihn mit dem Kopfgeld auf Siebenwind zu locken. Ignatio und sein Schiff waren so heruntergekommen, dass beide nach jedem Krümel Gold zu lechzen schienen. Aber so weit kam es nie.

Die Nachforschungen und Erkundungen in der Stadt liefen nicht annähernd so geschmeidig wie in Port Stoerrebrand. Ob es daran lag, dass sie nicht als Al'Anfaner auftreten durften, an der Hitze und dem Wassermangel, an den Namenlosen Tagen oder generell an der misstrauischen Stimmung in der Stadt? Weder gelang es Thorwyn, einen vertrauensvollen Kontakt mit der thorwalischen/brabaker Crew von Faenwulf Swafnasson aufzubauen, noch Jezebela sich mit der nur aus Frauen bestehenden Crew von Dscherim Al'Idlara anzufreunden. Auch die übrigen Versuche mehr über die Kapitäne herauszufinden scheiterten. Als Isna dann von seiner Runde durch die Hafenkneipen nicht zurückkehrte dämmerte es allen, dass die Aufgabe hier nicht einfach sein würde.

Bei einer Beratung der Al'Anfaner in der Offiziersmesse der Balphemor (das Schiff Quarinas und Sandos) bemerkte Lucian dann eine auffällige Schwalbe vor dem Fenster. Diese hatte sich kaum bewegt und war auch so für diese Breiten ein ungewöhnlicher Vogel. Ein Odem Arkanum brachte dann schnell zu Tage, dass hier wohl ein verwandelter Spion lauschte und die Tarnung der Al'Anfaner aufgeflogen war.

Schnell machten sich die Geschwister auf, den Vogel zu verfolgen. Sando und Quarina bekamen die Anweisungen, das Schiff schnellstmöglich ablegebereit zu machen.
Die Schwalbe konnte zwischen mehrere Kontore und Salzsilos verfolgt werden. Es stellte sich heraus, dass die von Vibart angeheuerten obdachlosen HerumtreiberTM Isni gefangen genommen hatten und unter der Führung von Siebenwind verhörten.
Es entbrannte ein Kampf zwischen den Geschwistern, Jezebelas Leibwächter Thorwyn und Lucians Leibwächterin Shabaka einerseits und Vibarts Gefolgsleuten (Zwerg, Elfe, Söldner und Streuner) mit Kapitän Siebenwind andererseits. Sowohl Lucian als auch Thorwyn mussten einige Schläge einstecken, überraschenderweise konnte der gegnerische Zwergensöldner wiederum sehr schnell überwältigt werden. Letztendlich entschied die herausragende Fechtkunst Dorians und die Magie Jezebelas und Lucians den Kampf. Siebenwind konnte überwältigt und entführt werden, Isni wurde befreit.

Die Balphemor war bei ihrer Rückkehr bereits zum Auslaufen bereit und die Gruppe kehrte über Port Corrad (Kopfgeld) zurück nach Al'Anfa.


------------

Sowohl in- als auch outgame verlief das Spiel in Kannemünde etwas schleppend. Mir fällt es schwer, auf einen Schlag so viele unterschiedliche Protagonisten darzustellen, wie bei den Verhandlungen auftauchten. Und obwohl ich im Vorfeld eine kleine Liste aufgestellt hatte, fiel es auch den Mitspielern schwer, da intrigant tief einzutauchen. Ich hatte mir den Ausgang des ganzen auch offen gelassen und keine Lösungsstrategie im Vorfeld überlegt.

Ich hatte alle beteiligten Charaktere vor betreten der Stadt eine Probe auf Verbergen(? o.ä.) würfeln lassen um zu sehen, ob sie sich glaubhaft als Brabaker ausgeben können. Auffliegen lassen wollte ich niemanden, aber diejenigen, bei denen die Probe mißlang, hatten eine Erschwernis von 1 auf alle sozialen Proben in der Stadt.

Fehlendes Würfelglück bei den Erkundungen tat sein übriges (u.a. hatte Isni gepatzt) und so steuerten wir im Konsens schnell auf einen Showdown im Hafen zu (von mir mit der in Form einer Schwalbe spionierenden Elfe auch etwas provoziert). Auch retrospektiv bin ich damit zu frieden, wir haben uns lange genug mit dem Abenteuer beschäftigt.

Eine gegnerische Heldengruppe - die das AB quasi im Original spielt - fand ich ganz witzig.

Ich habe die Namenlosen Tage nicht in das Spiel einfließen lassen. Klar hätte man noch eine Leiche auftauchen lassen können oder irgendwas komisches, aber irgendwie war es runder so.

Den Plot um Vibarts Hochzeit bzw. seine Motivation diese abzusagen habe ich ignoriert. Das ergab keinen Mehrwert, wenn man auf Al'Anfanischer Seite spielt.


Port Stoerrebrandt ist nun erst einmal in Al'Anfanischer Hand und ich sehe das auch mittelfristig so gesetzt in unserem Aventurien.
« Letzte Änderung: 16.03.2022 | 13:33 von Alrician »

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #18 am: 28.05.2022 | 21:57 »
Nach Ihrer Rückkehr sind die Helden zumindest für ein paar Wochen ein beliebtes Thema unter Granden und Fanas. Ihr Einsatz bei der Eroberung Port Stoerrebrandts spricht sich schnell herum. Ihre Bemühungen in Kannemünden sind zumindest in höheren Kreisen bekannt oder werden erahnt.

Inzwischen ist fast ein Dreiviertel Jahr vergangen. Dorian hat aus einer Laune heraus die Hinterlassenschaften eines Glücksritters ersteigert, der im Hafenviertel aus unbekannten Gründen sein Leben ließ. Dabei las er zum ersten Mal über Gerücht einer untergegangenen Dschungelstadt namens Zul'Marald. Eine spontan aufgestellte Expedition verlief erfolglos und schenkte dem Dschungel nur ein paar Packpferde und Elefanten. Jezabela untersuchte das Geheimnisvolle Buch von der Insel der Krakonier. Es stellte sich als ein Werk über Charyptoroth und ihre Diener heraus und beinhaltete die wahren Namen mehrerer niederer und eines gehörnten Dieners ihrer Domäne sowie wichtige Hinweise zu Bannungsritualen. Lucian verdingte sich als Offizier in der schwarzen Armada und widmete sich daneben einem Stabzauber.
Die Leibwächter waren inzwischen unter Leitung Gideons von Rabenmund in Goldos Auftrag im Norden unterwegs.

Das nächste Kapitel der Grandenkinder setzt wie häufig in der Paligan-Therme ein. Der Krieg mit dem Horasreich spitze sich zu. Die schwarze Armada sammelte sich in den letzten Wochen in der Bucht von Al'Anfa und inzwischen wussten auch die ärmsten Fans und abgestumpftesten Sklaven, dass die Admiralissima etwas Großes plante. Und die reichen und mächtigen wissen auch, wohin es geht: auf die Zyklopeninseln.
Mit diesem Hintergrund feiern die Geschwister die Beförderung Lucians zum Offizier in der schwarzen Armada. Nur ihr Großvater scheint die Feierstimmung nicht zu teilen. Bei einem gemeinsamen Essen auf dem Silberberg mit Blick auf die Armada im Hafen schickt Goldo überraschenderweise die Sklaven außer Reichweite und spricht erstaunlich ernst und offen. Er befürchtet, dass der Angriff vor allem der Plan von Nareb Zornbrecht ist. Abgesehen davon, dass dieser Konflikt mit dem Horasreich nie im Sinne der - aventurienweit durch Beziehungen und Handel vernetzten - Familie Paligan war, befürchtet er nun, dass die Admiralissima die Seeschlacht nutzen wird, um vor allem die Flotten und Offizierskader der Grandenhäuser zu schwächen. Die nächste Worte sind für Lucian ein Schlag in die Magengrube: Anstatt sich auf den neuen Quadriemen des Patriarchen beweisen zu können, wird er auf der "Goldener Rabe" dienst tun, einer nagelneuen Trireme des Hauses Paligan. Goldo hat seinen Einfluss genutzt, dass diese nur in der Reserve eingesetzt wird. Zudem werden Dorian und Jezabela die Fahrt begleiten. Sie sind nicht Mitglieder der Flotte und damit auch nicht an die Weisungen der Admiralität gebunden. Die Feierlaune vom Anfang des Tages ist zumindest für den jungen Offizier vorbei. Zähneknirschend nimmt er die Pläne seines Großvaters zur Kenntnis.

Im Schatten dieser Ereignisse haben die Taten der Grandenkinder offenbar das Interesse einer sonst eher unscheinbaren Grandin geweckt: Tsajane Ulfhardt bittet Dorian zum Abendessen. Selbstverständlich ist sie den Weg über Goldo gegangen, der dies mit einem amüsierten Schulterzucken zur Kenntnis nimmt und seine weiteren Gedanken nicht teilt.
Das Gespräch ist überraschend formlos und entspannt. Die Grandin lässt sich die Vorgänge in Port Stoerrebrandt und Kannemünde erzählen und Dorian finden keinen Grund, ihr die Geschehnisse zu verheimlichen. Das weitere Gespräch dreht sich um die aktuellen Geschehnisse in Al'Anfa. Dorian ist zwar jung, doch die Tätigkeit in den Unternehmungen der Paligans haben seine Menschenkenntnis und seine Fähigkeiten in der Gesprächsführung gestärkt. Auf der anderen Seite ist Tsajane eine herausragende Gesellschaftskennerin mit einem nahezu unbezwingbaren Pokerface. Trotzdem fällt Dorian am Ende des Abends auf, dass Tsajane ein Thema gemieden bzw. mit unglaublich feiner Dialogführung immer wieder umschiff hat: Nareb Zornbrecht. Einen Reim kann der junge Paligan sich gleichwohl nicht darauf machen.


Wir setzen einige Wochen später wieder ein. Die Grandenkinder und ihre Leibwächter blicken von der zyklopischen Steilküste auf die tobende Schlacht. Vieles ist nicht so gelaufen, wie sie sich vorgestellt hatten: Eine thorwalische Flotte war den Horasiern überraschend zu Hilfe gekommen. Die horasische Flotte wurde von Magiern aus den Akademien des Landes unterstützt, die mit Elementaren den Schiffen kräftig zusetzten. Das vordringen in flachere Küstengewässer, das den Galeeren der schwarzen Armada eigentlich einen taktischen Vorteil bieten sollte, entpuppte sich als Falle um die Schiffe in die Reichweite landgestützter Geschützbatterien zu locken.
Und genau so eine Batterie lag jetzt vor ihnen. Scanla Paligan, die Kapitänen der "Goldener Rabe" hatte sie und weitere Bodentruppen abgesetzt um die Geschütze auszuschalten. Leider waren diese gut bewacht u: ein Banner Horasisches Hellebardiere - ein Garderegiment sogar - unterstützt von einigen Armbrustschützen standen Wache, berichtete Isna, welcher vorausgeschlichen war um den Posten auszuspionieren. Die Gefährten berieten sich und ein Plan war bald gefasst: Jezabela beschwor einen Zant, welcher sich mit dem Auftrag, die Geschützstellung (mehrere schwere Rotzen und zwei Katapulte) zu zerstören und ihren Kommandanten auszuschalten, auf diese stürzte.
Der Kampf währte allerdings länger als gedacht. Die horasischen Truppen waren zwar über das Auftauchen des Dämons entsetzt, aber nur kurz überrascht. offenbar war bekannt, dass die Armada durch Magier der Al'Anfaner unterstützt wurde - und das diese in der Wahl ihrer Mittel nicht zimperlich waren. Auch nachdem der Kommandant innerhalb weniger Sekunden zerrissen wurde, die tapferen Hellebardiere versuchten in Formation den Dämon in Schach zu halten, während die Armbrustschützen überraschenderweise vor ihrem ersten Schuss  ihre Bolzen austauschten. Warum wurde bald klar: ihre Schüssen schafften etwas, was den Hellebardieren nicht gelang: den Zant zu verwunden. Trotzdem gelang es diesem, alle Geschütze zu zerstören, bevor er ausgeschaltet wurde. Den Rest erledigte die Granden Kinder und ihre Leibwächter mit Axt, Schwert und Magie. Nachdem die wenigen Hellebardiere, die die Konfrontation mit dem Zant überlebt hatten, ausgeschaltet waren, ergaben sich die Geschützmannschaften.

Dem Eingreifen der Grandenkinder war es zu verdanken, dass zumindest die "Goldener Rabe" seetüchtig den Rückzug antreten konnte - mit den Protagonisten an Bord. Die schlacht war gleichwohl verloren.

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Mangels Vorbereitungszeit meinerseits hatten wir mit den Leibwächter die Solo-Trilogie um die schwarze Eiche gespielt. (Gegner mal 3 und ein paar Hausregeln). Es war vor allem lustig. Und es war sehr bequem die doch aufwendige Dokumentation dieser Soloabenteuer aufzuteilen. "Wenn sie B, F und Q angekreuzt, aber Z, V und I nicht angekreuzt haben, lesen sie bitte 312. Wenn sie stattdessen..."

Das Dreiviertel Jahr haben die Hauptprotagoisten wie o.b. genutzt. Und ich hab einige NPCs und Hintergründe in Stellung gebracht (Tsajane, ZulMarald). Das Charyptoroth-Buch soll Jezabela vor allem Rüstzeug und Hintergrundwissen für Bahamuts Ruf geben. Es erleichtert Entschwörungen von Charyptoroth-Dämonen. Insgesamt gab es ca 30 AP an Erfahrungen in dieser Zeit.

Dann sind wir mit der Schlacht um Phrygaios eingestiegen. ich hatte gefragt, ob wir es erzählerisch abhandeln wollen, aber meine Mitspieler wollten Blut sehen  8]
Natürlich ist die Begründung für die Teilname von Dorian und Jezabela etwas dünn - vernünftigerweise hätte man sie wohl eher fern halten müssen - aber etwas anderes ist mir nicht eingefallen. Und es hat Spass gemacht.

Ich hab mich im Vorfeld gefragt, was diese Schlacht wohl von einer Seeschlacht der Antike in unserer Welt unterscheiden würde, und das war natürlich klar die Magie. Ich finde es immer schade, dass gerade in solchen Situationen offiziell wenig darauf eingegangen wird. Da wird das offizielle Aventurien immer schnell recht profan. Ausnahme sind göttliche Verständigungen, die gibt es immer dann, wenn die Handlung beschleunigt werden muss. Und auch da denken die Gegner nie dran, dass es so etwas gibt. Kurzer Rant.

Neben dem zumindest erzählerischen Einsatz von Elementaren auf horasischer und thorwaler Seite kam es mir nur logisch vor, dass diese sich auch gegen Nekromantie und Dämonenbeschwörung der ja immerhin schwarzmagischen Südländischen Akademien wappnen. Auf Verdacht im großen Stil geweihte Waffen auszugeben war nach meinem aventurienverständnis nicht möglich, aber die Armbrustschützen hatte eine Handvoll Bolzen aus frischem Zypressenholz, welche von den Praiosgeweihten der Zyklopeninseln geweiht worden waren. Trotzdem konnte der Zant viel anrichten, aber so soll es ja mit einem Dämon auch sein.

Offline Alrician

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #19 am: 28.05.2022 | 22:53 »
Einige Wochen später: die Schwarze Perle leckt sich die Wunden, die Stimmung in der Stadt ist gedrückt und irgendwie schwer zu greifen.

Goldo lädt Dorian auf den Silberberg vor ein. Beim Betreten des Grundstückes begegnet ihm eine junge Frau, die ihm wenige Augenblicke später bekannt vorkommt: sie hatte ihm ursprünglich die Einladung zu Tsajane überbracht. Was sie wohl bei seinem Großvater wollte?
Dieser kommt auch schnell auf den Punkt: Dorian soll heiraten. Das ist nicht ungewöhnlich, ist die Ehe doch ein probates Mittel der Vernetzung und Einflussnahme. Die Kandidatin überrascht dann doch: Nedime, die Tochter des Kalifen von Unau. Leider wurde sie von Sultan Hasrabal entführt und in seinem Palast gefangen gehalten.

"Der Auftrag, sollten sie ihn Annehmen, lautet: Nedime aus den Fängen Sultan Hasrabals zu befreien und zu ehelichen." oder so...  ;D 8)

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Kurzer Abstecher in mein Lieblingssolo. Natürlich angepasst auf eine Gruppe. War spassig und nun wird Dorian bald Nedime heiraten.

Offline Hotzenplot

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #20 am: 30.05.2022 | 15:55 »
Kurzer Abstecher in mein Lieblingssolo. Natürlich angepasst auf eine Gruppe. War spassig und nun wird Dorian bald Nedime heiraten.

Hehe, super Nummer  :d
Kannten die Spieler*innen "Nedime", also das Abenteuer?

Edit: Ich hoffe, Baradarasch kam vor!  >;D
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Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
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Offline Alrician

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #21 am: 30.05.2022 | 17:20 »
Hehe, super Nummer  :d
Kannten die Spieler*innen "Nedime", also das Abenteuer?

Edit: Ich hoffe, Baradarasch kam vor!  >;D

Ich habe vorher eine Nostalgiewarnung ausgegeben  8)

Baradasch wurde erfolgreich "wegpariert". Und zwar so leidenschaftlich, dass der am Kampf nicht beteiligte Spieler irgendwann meinte: "Ey ihr könnt aufhören, die Kampfrunden sind schon lange rum.."


Jezabelas Spieler hatte auf Phrygaios schon wieder vergessen, dem Zant zu sagen, dass er nur die Soldaten töten soll. Jezabela selbst hat mit einer glücklichen KL-Probe aber dann dran gedacht..

Offline Alrician

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #22 am: 29.06.2022 | 14:24 »
Mal ein Zwischenbericht der letzten drei Sitzungen, da wir Urlaubsbedingt das AB vermutlich nicht zeitnah beenden und ich bis dahin vermutlich einiges vergessen hätte. (kennt ihr das, wenn man so müde ist, dass man zu faul ist an den Satzanfang zu schauen, ob man die richtige Zeitform benutzt?)

Nachdem die Quartalsgewinne der Unternehmungen eingestrichen wurden, geht es weiter:

Die Hochzeit zwischen Dorian und Nedime war DAS Großereignis der Saison. Die Familie Paligan hatte die Arena angemietet, neben den Granden wurde 1/3 der Plätze an Fanas vergeben, die sich höchstbietend einkaufen konnte. Der Erlös wurde in eine Armenspeisung investiert! Es gab viele Geschenke, vor allem der Kalif ließ sich nicht lumpen. Dorian und Lucian bekamen eine edle Lederrüstung geschenkt, bei deren Anfertigung wohl ein Humusdschinn beteiligt war. Jezabela erhielt eine meisterliches Beschwörungsgewand nach alter tulamidischer und sogar khoptischer Machart.
Weitere bemerkenswerte Geschenke waren:
- ein Terrarium mit Boronsottern des Hauses Zornbrecht. Gideon, der Anführer der Leibgarde bemerkte schnell einen Fehler in der Bodenplatte und konnte diese austauschen, bevor ein für ein das Haus Zornbrecht peinlicher und für unsere Protagonisten tödlicher Unfall passieren konnte  ::)
- eine seltsame zylindrische Dose von Tsajane Ulfhart. Dorian schafft es erst am nächsten Tag nach Ausnüchterung, diese zu öffnen (s.u.)
Augenzeugenberichten zu folge waren Goldo und der Kalif am Ende so betrunken, dass sie sich blendend miteinander unterhielten, ohne die Sprache des gegenüber zu verstehen.

Am nächsten Morgen wurde besagter Zylinder geöffnet und der grob gezeichnete Plan eines Hauses kam zum Vorschein. Einige Ermittlungsarbeit später kam folgendes Bild zusammen: Es handelt sich um die "Villa Hermetica", ehemals im Besitz des Magisters Ragodan, nun Eigentum und Wohnhaus von Irschan Perval. Gerüchten Zufolge hatte Magister Ragodan prekäre Informationen über viele hochgestellte Personen in Al'Anfa zusammengetragen, bevor er die Stadt überhastet verließ. Schnell war der Entschluss gefasst, in die Villa einzusteigen und die Informationen zu extrahieren. Zudem hatten Dorian und Jezabela die Idee, falsche Informationen dort zu deponieren.
Die Durchsuchung des Büros Magister Ragodans in der Universität (sehr kooperativ: Rektor Cessario Paligan, u.a. auch weil Jezabela das o.g. Echsische Charyptoroth-Buch der Uni für Forschungen überließ) endete mit einem Giftdorn in Jezabelas Hand. Ein Antidot konnte aufgetrieben werden, trotzdem war es ein kleiner Vorgeschmack, was noch so kommen könnte..
T
sajane Ulfhart ließ sich in einem Gespräch mit Dorian zweideutig anmerken, dass sie natürlich mit dem Plan des Hauses zu tun hatte (war immerhin ihr Geschenk), gab eine direkte Beteiligung aber nicht zu. Kurz darauf meldete sich jedoch eine (offensichtlich geübte) Einbrecherin namens Ricarda bei Dorian, die mit dem Hinweis dienen konnte, dass eine ehemalige Magd von Ragodan in den brabaker Baracken wohnen würde. Die Grandenkids suchten diese auf und gewannen noch ein paar Informationen über das Haus. Die Magd wurde dann mittels ein paar Dublonen und einem Memorabia Falisifir aus der Stadt in eine neue Heimat geschickt.
Ein weiterer Hinweis kam aus der neuen Armenspeisung der Paligans. Ein junger Mann stellte sich als ehemaliger Lehrling eines Baumeisters vor, der überhastet die Stadt verließ, nachdem er an der Villa Hermetica Umbauarbeiten durchgeführt hatte. Diese betrafen wohl vor allem das Obergeschoss.
Die Villa wurde dann erfolgreich mittels eines Gotongi ausgespäht und der ideale Zeitpunkt für den Einbruch - in drei Tagen - festgestellt. Da sollte Irschan auf einem Fest weilen und die Villa minimalbesetzt zurücklassen.

Der Einbruch selbst fand abends statt. Istna und Lucian kletterten über die Mauer, der Rest klopfte am Eingang, wobei Thorwin ein Selemferkel unter dem Arm trug (Lucians Idee: um die Bluthunde zu beschäftigen, die auf dem Grundstück herumliefen). Zwei Wachen öffneten, dann ging alles ganz schnell. Thorwin ließ das Ferkel los, welches in den Garten der Villa rannte. Die Verwirrten Wachen wurden schnell niedergemacht. Lucian verstauchte sich den Knöchel als er von der Mauer sprang, sonst gab es Spielerseitig keine Verletzungen.
Anschließend drangen die Protagonisten über den Seiteneingang bei der Küche ins Gebäude ein. Das Schloss wurde von Istna mittels Kraftakt-Probe "geknackt". Dabei fiel auf, dass es tatsächlich niemanden mit Kenntnissen im Schlösserknacken in der Gruppe gibt. Rocarda - die das vmtl. substituieren könnte - wurde zum Einbruch nicht mitgenommen.
In der Küche hockten vier ängstliche Sklaven und aßen die Rest der Herrschaftlichen Abendmahlzeit. Sie wandten sich schnell ängstlich ab, hatten vermutlich auch Angst, Augenzeugen zu werden. Während die Kids diskutieren, was mit den Sklaven geschehen soll, kommt eine weitere Wache zur Tür des Ganges aus dem Gebäudeinneren hinein. Sie versucht sofort zu fliehen und Alarm zu schlagen, wird jedoch von Istna überwältigt. Den Tumult nutzen die Sklaven, um in den Garten zu entkommen. Daraus entwickelte sich folgender Dialog  >;D

SL: Die Sklaven nutzen die Chance und fliehen in den Garten hinaus.
Spieler schauen sich an.
Dorian: "Die Bluthunde?"
Jesabela: "Die Bluthunde.."
beide Spieler nicken.
Lucian: "Warum haben wir dann überhaupt ein teures Selemferkel mitgenommen?"
Jesabela: "Weil wir es können"


(Mein Highlight des Abends  :d )

Im haus werden zuerst alle Räumlichkeiten aufgesucht, die mit "Geheimfach" beschriftet sind. Zweimal wären Thorwyn und Istna beinahe von einem Giftdolch getroffen worden, beide male gelang das Ausweichen nur knapp. Beim zweiten Mal hat auch der Spieler bemerkt, dass er eigentlich mal daran hätte denken können, nach Fallen zu suchen. In einem der Geheimfächer entdecken die Spieler ein Rechnungsbuch Radogans, vermutlich hatte Irschan das Fach noch nicht entdeckt (u.a. gesichert durch Ignorantia, nur weil die Protagonisten wussten, dass es da war, haben sie es gefunden). Ein drittes Geheimfach war durch ein Terrarium mit Giftschlangen gesichert, aber Dorian hatte durch seine Grundkenntnisse in Mechanik den Mechanismus gerade rechtzeitig entdeckt.
Die Protagonisten entdecken auch einen Tunnel, der vermutlich in den benachbarten Magierturm führen würde, entschieden sich aber dafür, erst das Haus zu durchsuchen.
Im ersten stock wurden sowohl Irschans Zigarrenvorräte geplündert, als auch ein Kaktus entdeckt (Lucian: "Der ist übrigens magisch"). Dorian teilte ihn mit dem Rapier entzwei, was ungewöhnlich mühsam war. Der "Tote" Kaktus verwandelte sich daraufhin in einen toten Magierlehrling. Der hatte wohl mal eine alte Falle ausgelöst und Irschan fand es cool, ihn so zu lassen..  ::)
Letztendlich erreichen alle das zweite Stockwerk, das bereits auf den ersten Blick massiv umgebaut wurde. Auf den zweiten Blick sieht man zwei weiße Tiger, die sofort angreifen. Das erreichen der obersten Treppenstufe hatte zudem einen Fortifex ausgelöst, der den Weg nach unten versperrte und Lucian zurückließ. Einer der Tiger verbiss sich in Istna und verletzte diesen schwer. Letztendlich konnten aber beide tiger beseitigt werden ("Schulden wir Irschan jetzt zwei weiße Tiger?"). Lucian tauchte mit einem PLOPP dann ebenfalls wieder auf (Transversalis). Istna wird mittels Balsam geheilt, dann ist der Spielabend vorbei.


------------------

Wir spielen "Das Erbe des Magiers" aus dem Questadores Abenteuerband. Der Aufhänger ist natürlich etwas verändert. Ich habe am Anfang gleich mitgeteilt, dass der Prolog nun vorbei ist und die Samthandschuhe aus sind. So ein Intrigensetting macht auch nur spass, wenns wirklich gefährlich ist  >;D Istna und Jeza haben es gleich gemerkt. War spannend, wie schnell es im Kampf doch gefährlich werden kann, trotz mittlerweile 1600+ AP.

Ich finde es auch gut, dass mit den Wachen und so nicht viel Federlesen gemacht wurde. Es ist immerhin Al'anfa.

Ich habe generell die Fallen im Haus reduziert. So wie es vorgeschlagen war sollte es die an allen Ecken und Enden geben. Aber es ist ja ein Wohnhaus, da soll man nachts auch auf Klo gehen können, ohne versteinert zu werden, weil man auf die falsche Fliese getreten ist.

Zu den Quartalsgewinnen: Ich habe eine kleine Simulation begonnen, was das Einkommen der Charaktere durch ihre Unternehmungen angeht. Der Lebensunterhalt wird zwar vom haus Paligan gesponsert, aber Alles was zusätzlich ist (Waffen, Bücher, Artefakte) müssen die Kids selbst finanzieren. dazu haben sie ihre Abenteuerbelohnungen, dazu ist Dorian Geschäftsführer eines kleinen Handelshauses und die Kinder besitzen ein Schiff. Wo ich schonmal dabei war, habe ich gleich neue einfache Seekampfregeln aufgestellt.

Wen es interessiert: ich hänge es an den Post dran. Das ganze ist weniger auf Realitätsnähe, sondern vielmehr auf das funktionieren Ingame ausgelegt. Ich werde berichten ob alles so klappt.

Und wir haben das Rufsystem aus "Rabenblut" bereits eingeführt und ich finde es gut  :d

« Letzte Änderung: 29.06.2022 | 14:31 von Alrician »

Offline Alrician

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #23 am: 15.09.2022 | 09:23 »
Mal wieder ein update:

In den oberen Räumen von Irschans Villa werden alle Zimmer bis auf die "Folterkammer" untersucht. Nachdem im Schlafzimmer ein Metallgolem aktiv wird, der offensichtlich nur schwer zu verletzen ist, brechen alle die Durchsuchung ab und ziehen weiter in Richtung Magierturm. Das hab ich dann erzählerisch abgehandelt, die Kinder haben etwas magisches Metall erbeutet und ein paar Kleinigkeiten.
Vor der Tür wartet dann Irschan mit ein paar Schergen und Rocarda. Es beginnt ein kleiner typischer Bösewichtmonolog und die Herausgabe des Notizbuches wird gefordert. Die Kids verweigern sich und es beginnt ein Kampf. Naja eigentlich kein richtiger, denn:

Lucian zaubert reflexartig einen Gardianum um die Gruppe (Er setzt einen Schicksalspunkt ein um erster zu sein).
Irschan ist ziemlich überrascht, läßt aber einen doppelten Ignifaxius ab, der größtenteils am Gardianum aufgehalten wird.
Isna stürmt auf Irschan los, bekommt ein paar Passierschläge ab und teilt dann Irschan mit einer glücklichen Attacke in zwei Hälften, der daraufhin verschwand.
Die übrigen Schergen sind mit der Situation überfordert und geben Fersengeld, ebenso Rocarda.

Dann setzt eine typische Spielerparanoia ein :D Die Grandenkids gehen zurück nach Hause und verbarrikadieren sich. Doch ein Angriff bleibt aus. Nach einigen Tagen bekommen sie besuch von Großvater Goldo, der berichtet, dass Irschan ganz normal zur Ratssitzung erschienen ist heute. Isna bleibt aber dabei, dass er ihn in zwei hälften geteilt hat.

Irgendwann besinnen sich alle auf den Grund des Einbruchs und fassen wieder Mut, das Haus zu verlassen. Ein Fuhrmann wird aufgesucht, der von Ragodan ziemlich viel Geld erhalten hat. Er ist sichtlich nervös und als sich die Paligans zu erkennen geben, bricht er zusammen und berichtet, dass er einen toten Paligan-Granden auf Ragodans Befehl hin aus der Grabpyramide entfernt und dem Magier gebracht hat. Später habe er ihn wieder zurücktransportiert und seitdem verfolgt ihn sein Boronfrevel. Die Kids erinnern sich kaum an den entfernten Cousin. Spielerseits werden Vermutungen angestellt, ob Ragodan etwas mit dem Tod des Verwandten zu tun hat. Das der den Leichnam ihn lediglich als Verstauungsraum genutzt hat kam ihnen erst in den Sinn, als sie in der Grabpyramide den halb geöffneten Sarkophag aufsuchten und die Aufzeichnungen aus dem Brustkorb holen. Der herumstreunende Geist des Verwandten war für die abgebrühten Schwarzmagier natürlich keine besondere Herausforderung, er gab auch schnell Ruhe, als der Sarkophag geschlossen und der Leichnam von Jezabela ordentlich zugenäht wurde.


----------------

Die Aufzeichnungen Radogans haben jetzt die Helden. Einen Eintrag habe ich festgelegt:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Weitere Geheimnisse werden im Metagame so behandelt: Die Kids können von jedem Grandenhaus in Zukunft einmalig eine Gefallen verlangen. Ich denke das verträgt sich gut mit Rabenblut.

Das Betreten der Pyramide war - anders als im AB vorgesehen - durch die Paligans natürlich kein Problem. Ich wollte das auch nicht noch weiter ausführen, der Einbruch in die Villa war ja das eigentlich Highlight.

Offline Alrician

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Re: [DSA 5] Al'Anfa-Kampagne ab 1029 BF
« Antwort #24 am: 15.09.2022 | 10:00 »
Nächstes Abenteuer: Unter Barbaren - das Blut der Götter (Kurzabenteuer aus dem gleichnamigen Szenarioband)

Jezabela hat die letzten Monate genutzt, um ihre Kenntnisse der Dämonologie und Sphärenherbeirufung zu perfektionieren, stieß aber in bestimmten Bereichen an ihre Grenzen und bat ihren alten Lehrmeister um Hilfe (Merkmalskentniss: Sphären). Dieser bestellte sie nach Mirham für einen Auftrag.

Jezabella reist mit Dorian, Lucian, Thorwyn und Isna nach Mirham. Dort werden sie von Themodates II, dem Sohn des Vizekönigs zum Abendessen eingeladen. Dieser folgte damit ursprünglich nur einer Bitte seines Vaters, letztendlich entwickeln sich aber ein recht angenehmes Gespräch, man liegt in einigen Punkten auf einer Wellenlänge.
Am nächsten Morgen betritt Jeza die Akademie und wird von ihrem alten Lehrmeister Demirion Ophenos empfangen. Der redet nicht lange um den heißen Brei herum: Er befinden sich i einem kollegialen Disput mit der Spektabilität Salpikon Savertin über die Existenz eines Stiergottes Ras'Rag, den die Tulamiden zu Zeiten des diamantenen Sultanats verehrt haben sollen. Speziell geht es um die Bedeutung der Gottesverehrung und um die Gerüchte eines Haupttempels in im Thalusmassiv. Salpikon hält dies für Blödsinn, Demirion besitzt wiederum ein Papyrus, welches recht detailliert den Weg zu diesem Tempel weist. Er beauftragt Jezabella diesen zu finden, und zwar vor der Expedition von Salpikon, die von seinem Schüler Silpetto geleitet wird.

Jeza stimmt zu und ein Wettrennen beginnt. In der Bibliothek werden von ihr und Lucian einige Erkundungen eingeholt und ein paar Bücher studiert. Schnell kommt heraus, dass Salpikon die wichtigen Werke zum Thema "zufällig" selbst gerade in seine Privatgemächer ausgeliehen hat. Im Flusshafen von Mirham wird schnell klar, dass auch Silpetto vor Tricks nicht zurückschreckt. Er war bereits abgereist, das einzige weitere Schiff im Hafen stellte er unter Quarantäne und darf diesen nicht verlassen.

Entweder einer der Leibwächter oder ein Bote (weiß nicht mehr so genau) wird beauftragt, mit einem Schnellen Pferd nach Al'Anfa zu reiten und die Gischtfresser, das Schiff der Grandenkids, klarzumachen und Ausrüstung für eine Expedition einzukaufen. Sobald die Helden in Al'Anfa ankommen brechen sie nach Thalusa auf, denn hier nimmt die Beschreibung des Weges zu Ras'Rags Haupttempel ihren Anfang.

Die Stadt selbst steht unter der Herrschaft des "Schwarzen Dschinns", eines dunkelhäutigen Elfen. (DSA war da wohl vor Jahrzehnten schon weiter, als die Tolkien-Community heute). Dorian kennt ihn bereits, er macht - im Auftrag von Goldo oder auf eigene Faust - Jagd auf El'Hakir. Goldo den von den Kids gefangenen ersten Offizier des Piraten an den Schwarzen Dschinn übergeben.
Die Helden durchstreifen die Stadt und finden einige Hinweise auf die Verehrung einer Stiergottheit, unter anderem in der Arena. Hier lauern ihnen einige Gladiatoren auf, die wohl den Auftrag haben, ein bisschen Stunk zu machen. Isna und Thorwyn - beide selbst erfahrene Arenakämpfer - können diese jedoch so einschüchtern, dass das ganze ohne Blutvergießen endet. Im Hafen bringen sie in Erfahrung, dass Silpetto mit einer dunkelhäutigen Kundschafterin, einem älteren Söldner und vier weiteren Dukatengardisten angereist ist. Bei weiteren Erkundigungen stoßen die Helden auf einen Ziegenhirten, der sich als Führer zur verfügung stellt.

Am nächsten Morgen erhalten sie überraschend eine Einladung zum Tee von Silpetto. Es erfolgt Smalltalk und vorsichtiges Abklopfen, Silpetto besteht zudem darauf, das ganze als kollegialen Wettkampf zu bezeichnen. Wieder zurück im Quartier bemerken die Helden, dass jemand ihr Gepäck durchwühlt hat.

Der weitere Weg offenbart sich: laut Papyrus muss es einen Nebenfluss des Thalusim geben, der blutrotes Wasser führend den Einstieg in das Thalusmassiv markiert. Silpetto hatte im Gespräch "aus versehen" verlauten lassen, dass sie in den Stierbuckel aufbrechen, das wurde durch die Menschenkenntnis Dorians aber schnell enttarnt.

Isna und der Ziegenhirte bringen beide in Erfahrung, dass Silpetto kurz nach dem Teekränzchen mit seiner Crew auf einem Flusskahn aufgebrochen ist. Bereits am nächsten Tag brechen auch die Grandenkids auf, nachdem noch ein Maultier gekauft wurde. Die stelle am Fluss ist schnell gefunden, wo rötliches ausgewaschenes Gestein dem Nebenfluss eine Blutrote Farbe gibt. Da es bereits nachts ist, wird hier ein Lager aufgeschlagen. Leider war die Wahl des Ortes nicht so gut, einige schlafen schlecht.
Am nächsten Morgen entdeckt Isna Spuren von Silpettos Crew, die in das Thalusmassiv führen, Auch is der Weg mit Pfählen markiert, die von Stierköpfen geziert werden. IM laufe des Tages geht es allen Schlecht, vor allem dem Ziegenhirten. Thorwyn - der sich mit Krankheiten auskennt - diagnostiziert flinken Difar. Da er sich auch mit Lebensmitteln auskennt, wird die Ursache schnell erkannt: jemand hat die Vorräte verunreinigt. Thorwyn beruhigt die Beteiligten mit dem Wissen, dass in zwei Tagen alles vorbei ist. Jezabela reinigt unterdessen mit Abvenenum die Vorräte, sodass da keine Gefahr mehr ausgeht.
Die nacht und der nächste Morgen sind weiterhin von Durchfällen geprägt, vor allem dem Ziegenhirten geht es weiter sehr schlecht, sodass er auf dem Maultier reiten muss. Am nächsten Abend macht sich Isna gleichwohl auf den Weg, die Expedition von Silpetto einzuholen, die eine Tagesreise voraus vermutet wird. Ihm gelingt es dabei einem Rudel Khoramsbesten auszuweichen und am morgen das feindliche Lager zu finden, welches gerade abgebrochen wird. Er folgt der Expedition, wird jedoch von Saya - Silpettos Kundschafterin - aufgespürt. Ein wildes Duell in den Bergen entbrennt. Beide versuchen sich an den jeweils anderen anzuschleichen und ihn zu überwältigen. Mal entdeckt einer den anderen, mal kann sich einer wieder verbergen. Letztendlich gewinnt Isna die Oberhand und kann Saya überwältigen und GEfangennehmen. Zurück im Lager wird das ganze auf Paligan-Art gelöst: Sayas waffen werden unbrauchbar gemacht und ihr wird eine Menge Geld geboten, damit sie den Ziegenhirten zurück nach Thalusa führt und dort auf der Gischtfresser auf die Rückkehr der Helden wartet.

In der nächsten Nacht wird Isna von einem sehr real anmutenden Traum heimgesucht. Ein Stier erscheint ihn und markiert in Schmerzhaft an der Stirn. Er behält dies erstmal für sich.
Am nächsten Abend ist die Auswahl des Nachtlagers wieder etwas unglücklich. Das kleine Teich, den der Bach formt, wirkt zwar einladend - so einladend, dass die eitle Jezabela ein Bad nimmt - aber das fanden auch ein paar Alligatoren, welche Jezabela angreifen und sie und ihren Leibwächter im daraus folgenden Kampf schwer verletzten. Lucian kann sie zwar mit einem fortifex abschirmen, die Heilung mittels Balsam will ihm jedoch nicht glücken.
Isna, Dorian und thorwyn treiben die Alligatoren dann in die Flucht. Das letzte Exemplar wird erschlagen und landet - Hollywood Szenenwechsel - über dem Lagerfeuer. Am nächsten Morgen findet Isna spuren im See, die auf Köder hinweisen. Das ganze scheint eine Falle gewesen zu sein.

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Isnas Aktion bzw. die seines Spielers war grandios. Silpetto ist damit seiner Wildnisführerin beraubt. Er ist jetzt im Nachteil, aber auch verzweifelter. Die Falle mit den Alligatoren passte Gut zu einem Patzer auf "Wildnissleben" bei der Lagersuche :D

Das ganze Ausrüstungsthema haben wir im metagame abgehandelt. Wir haben vereinbar, dass das ganze zur verfügung gestellt Geld von Demirion für die Expedition in Ausrüstung gesteckt wurde (also nix als extra-Belohnung übrig bleibt), dafür haben die Helden im weiteren Abenteuer im das parat, was sie brauchen. DAs spart zeit für lange Einkaufstouren und Buchhaltung, vor allem da der Fokus des Szenarios ja nicht auf dem Überleben in der Wildnis liegt.