Autor Thema: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -  (Gelesen 3964 mal)

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[MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« am: 23.08.2022 | 16:05 »
Auf dem Weg zum Corell Anwesen

Leise viel der Schnee vor den Fenstern eurer Kutsche aus tiefhängenden dunklen grauen Wolken die über den Himmel zogen. Die Dämmerung würde an diesem neunten Januar 1862 früh einsetzen und so richtig hell würde es überhaupt nicht werden. Was dem Winter im ausgehenden Jahr 1861 gefehlt hatte schien er jetzt nachzuholen. Es war fast so als hätte sich das Wetter gegen euch verschworen und aus ein paar Flocken in Uppsala war ein dichtes Schneetreiben geworden. Außer euch war niemand auf den Straßen unterwegs und die Wälder um euch herum wurden dichter je weiter ihr nach Nordosten kamt. Zwei Fähren galt es zu bekommen, eine für eine kurze Überfahrt von Öregrund nach Gräsö und eine zweite viel weiter im Norden, oberhalb der Bucht von Mattingsviken um nach Örskär überzusetzen.

Während die Winterlandschaft an euch vorbeizog



grübeltet ihr in dem windgeschützten Inneren der Kutsche über das was ihr in Stockholm und Uppsala vor eurer Abfahrt noch herausgefunden hattet.

Der deutsche Namens Keisinger, wie Aleksander in seinen alten Kreisen herausfinden konnten, war lange nicht mehr in Stockholm gewesen und in Aleksander keimte der Verdacht, dass dies seit dem Verschwinden von Alva im Jahre 1859 der Fall sein könnte. Schon vorher war Keisinger nur noch selten und wenn überhaupt nur für kurze Zeit auf den Sommer Saison´s der letzten Jahre gewesen. Aber er war ja auch schon ein Mann in gehobenem Alter als Lisbeth noch eine junge Frau war. Vielleicht hatte er einfach das Interesse verloren.

Trotzdem schien seine Anziehungskraft auf Frauen nie nachgelassen zu haben und selbst jetzt noch wünschte sich die eine oder andere das er zurückkommen würde, wenn vielleicht auch nur für eine Saison. Keisinger umgab eine geheimnisvolle Aura der Macht, so konnte man es wohl am besten ausdrücken welche mehr Verheißungen offenbarte als verbarg und die Gedanken seiner Gäste anregte.

Zu seinem momentanen Aufenthaltsort konnte Aleksander jedoch nichts herausfinden. Immer hieß es nur er wäre auf seinem Anwesen in Schottland. Woher die Leute das wussten, na schließlich kam er doch von dort, auch wenn er Deutscher war.

Die Archive der Gesellschaft verrieten Aleksander dann noch, dass Keisinger mehrmals um förmliche Aufnahme in die Gesellschaft gebeten hatte, schriftlich. Alle Ersuche waren, wenn auch höflich, aber bestimmt abgelehnt worden. Ein echter Grund war nirgendswo zu erkennen und auch der Diener konnte sich an den Deutschen nicht erinnern. Die Gesellschaft schien damals wohl der Meinung gewesen zu sein, dass man die Gesellschaft des deutschen Gentlemans lieber mied und ihn nicht noch einlud.

Bezüglich seines Rituals oder der Séance konnte Aleksander nur sehr wenig herausfinden. Es gab Gerüchte und Erzählungen die alten Schriften festgehalten waren, dass in äußerst seltenen Fällen, welche selten gut ausgingen, nicht die Geister in diese Welt gerufen wurde, sondern der Rufende in die Welte der Geister geriet. Ein Grund warum eine Séance kein Vergnügen für gelangweilte Jünglinge und Damen war.

Das Amulett war jedoch erwähnt. Ein alter Wälzer vermerkte ein Hölzernes Herz aus dem Baum einer Eschenbraut mit kristallener Seele. Es soll den Träger vor der Berührung von Vaesen schützen können, wenn er diese nicht wünschte und obendrein hätten Träger des Amuletts Verwundungen überlebt welche für gewöhnliche sterbliche auf jeden Fall tödlich gewesen wären. Die Gelehrten waren sich auch sicher, dass solche Amulette noch weitere Kräfte hätten, welche jedoch weit weniger bekannt waren und vielleicht gefährlich. Man war sich sicher, dass solche Macht immer mit einem Preis bezahlt werden musste und dieser würde in Schrecken der Grunst die das Amulett gewährte in nichts nachstehen. Manche gingen weiter und behaupteten so ein Amulett wäre ein Leuchtfeuer für eine bestimmte Sorte Vaesen und würde sie anziehen wie eine Kerze die Motten.

Helena steckte ihre Nase in die Bücher der Gesellschaft und stattete der Kirche in Uppsala einen Besuch ab, darüber hinaus machte sie die Verwandten von Johann Corells Mutter in Uppsala ausfindig.

Das Kloster war in der Tat im dreizehnten Jahrhundert erbaut worden, oder besser gesagt fertiggestellt worden. Im Zuge der Christianisierung der Nordländer war wohl Mitte des zwölften Jahrhunderts mit dem Bau der ansehnlichen Abtei begonnen worden welche, nach etwas fünfzig Jahren fertiggestellt wurde, nur um nach weiteren achtzig Jahren bis auf die Grundmauern abzubrennen, so die Geschichtsschreiber. Bei dem Grund der Erbauung waren sich die Geschichtsschreiber uneinig und die Kirchenarchive völlig nutzlos. Es hieß, dass der Ort für die Christen, welche die heidnische Bevölkerung zum Glauben bekehren sollte besonders wichtig gewesen sei. Dort oder in der Nähe wurde vermutete, dass sich einer der „Fingernägel des Teufels“ befand. Leider fand sich nirgendswo ein Hinweis darauf was das sein sollte. Möglicherweise eine Reliquie, etwas das die Existenz des Antichristen bewies? Aber warum hier, warum so hoch im Norden und warum ausgerechnet in der Nähe des Corell Anwesens. Hatte das etwas mit der Insel der stehenden Steine zu tun, oder dem Grund warum die Abtei abgebrannt war? Hier muss aber erwähnt werden, dass diese Mutmaßung nicht von der Kirche selbst gestützt wurde die in ihren Büchern den Ort selbst als Ausgangspunkt für die die Bekehrung der Heiden ihm heutigen Finnland ausgibt und das ein Unglücksfall oder eine Unachtsamkeit den Brand verursachte der zur Sommerzeit wütete und die Anlage zerstörte.

Einen Punkt klärten aber auch die Kirchenarchive nicht auf, oder besser gesagt umschifften ihn geschickt. Wenn der Ort so wichtig war und der Bau so lange gedauert hatte, warum wurde die Abtei nie wieder aufgebaut?

Als nördlichster Ausläufer der Inselgruppe vor dem Festland war die Insel der Corells schon immer sagenumworben gewesen. Etwas auf der Insel ließ die Natur dort außerordentlich gut erblühen, dort gab es das beste Wild und die reichhaltigsten Fischgründe. Wer dort siedelte soll vom Glück reichlich bedacht worden sein, doch das alles schien mit den Corells zu Ende gegangen zu sein. Vielleicht kümmerte sich keiner mehr um die alten Bräuche und brachte das kleine Volk, dass es sicherlich im dichten Unterholz der dichten Wälder gab, gegen sich auf? Besonderes Augenmerk legten die Sagen und Legenden jedoch auf das kleine Eiland vor der Insel auf dem es fünf stehende Steine gab die wie die Finger einer geöffneten Hand in den Himmel stachen und dem Wetter trotzten. Manche sagten in der Mitte der Steine wäre ein alter, blinder Krieger begraben, der sein Volk gegen Drachen und Riesen verteidigt hatte, mit ihm wurden seine Rüstung und seine Waffen in der Erde verscharrt.

Andere wiederum behaupteten diese Steine wären ein Hexenkreis um die Mächte der See und des Wetters zu beschwören. Die Steine seien auch der Grund für den Fischreichtum um die Insel und auf Ewig verbunden mit der See und den Gezeiten. Leider war keine der Sagen oder Geschichten konkret genug um mehr als nur Aberglaube zu sein, jedoch so hatte Helena wohl gelernt, steckte in allem ein Körnchen Wahrheit.

Bei der Suche nach Evalines Verwandten waren nur noch alte Leute zu finden welche sich kaum noch an das Mädchen erinnerten welches Joseph Corell geheiratet hatte, aber immerhin gab es noch einen spärlichen Rest an Korrespondenz zwischen Evaline und ihrer Familie der allerdings nichts gutes verhieß.

Hier auf dem Anwesen der Corells stimmt etwas nicht.

Joseph, mein Mann, der mich einst mit seinem guten Willen und seinem Lächeln bezauberte, wirkt jetzt distanziert und zurückgezogen. Als wir uns trafen, wurde mir klar, dass es diese Unvollkommenheiten gibt, über die man hinwegsehen muss, und dass einem das Herz hilft, zu vergeben.

Josephs seltsame Besessenheit hält ihn jedoch zu jeder Nachtzeit in der Bibliothek fest. Selten verbringen wir Zeit miteinander, und noch seltener will er sein eheliches Recht mir gegenüber ausüben.

Langsam fühle ich mich unzulänglich, besonders wenn er von seinem Wunsch nach Kindern spricht, die auf dem Anwesen herumtänzeln. Was soll ich tun? Ich verbringe die meiste Zeit allein im Gewächshaus und denke an meine süße Jugend und den reichen und galanten Peter Roakana, der geduldig auf mich wartete und mich mit teuren Geschenken wie meiner geliebten Perlenkette überschüttete.

Die Dinge hätten anders sein können, wenn ich diesen Weg beibehalten hätte. Stattdessen fühle ich mich wie eine Idiotin, weil ich mich mit Joseph Corell eingelassen habe. Seine besten Momente verbringt er in seiner Bibliothek mit Büchern, die doppelt so alt sind wie ich. Anscheinend kann nicht einmal mein Gesicht seine Aufmerksamkeit von den Büchern abwenden. Welchen lieben Rat kannst du mir geben, liebste Mutter?

Ich werde auf Deine Antwort warten.

Ich hoffe, dass dieser Brief dich und Vater wohlauf findet. Sag Vater, er soll sich keine Sorgen um seine kleine Eva machen, jetzt wo ich das Nest verlassen habe. Im Herzen bin ich immer bei euch.

Mit Liebe,

Evaline

Vor den Fenstern der Kutsche wird es dunkel und der Wind nimmt an stärke immer weiter zu. Gerade noch rechtzeitig kommt ihr an der Küste an und könnt in der aufgepeitschten See ein Boot nehmen das euch übersetzt. Doch an ein weiterkommen ist heute nicht mehr zu denken. Schneewehen versperren den Weg und nehmen jede Sicht.



Der Hohlweg der weiter nach Norden führt ist versperrt und so bleibt euch nichts anderes übrig als in dem kleinen Fischerdörfchen Gräsö mit seiner Fährstation zu übernachten.

Mit Schnee verkrustest und umgeben von einem weißen Inferno aus windgepeitschten Flocken hält die Kutsche vor dem einzigen Gasthaus der Ortschaft, dem „Silbernen Dorsch“.

Das alte Schild in Form eines Fisches schwingt wild über der Tür im Wind und irgendwo ist das Schlagen eines nicht gesicherten Fensterladens zu hören. 
« Letzte Änderung: 23.08.2022 | 18:07 von Outsider »
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #1 am: 25.08.2022 | 07:56 »
Aleksander von Bäcklund - Gasthaus "Silbernen Dorsch"

Aleksander öffnet die Kutschentür bis sie ihm vom Wind förmlich aus der Hand gerissen wird und gegen die Kutsche knallt. "Du meine Güte, was für ein Wetter.", stößt er erschrocken hervor. Dann steigt er aus und stapft eilenden Schrittes und seinen Zylinder festhaltend zum Eingang des Gasthauses, um auch hier die Tür zu öffnen und für Helena offen zu halten. "Wenn ich bitten dürfte Helena!", ruft er über das Brausen des Schneesturms hinweg.
Sobald Helena an ihm vorbei ist fügt er hinzu: "Ich werde unserem Kutscher beim Ausladen helfen. Würdest du für uns schon mal Zimmer besorgen und ein wärmendes Getränk bestellen?" Nach einer Antwort nickt er knapp, zieht seine Jacke enger und wartet zurück in das Schneegestöber.

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #2 am: 25.08.2022 | 14:44 »
Helena merkt sofort das etwas nicht stimmt als sie die dunkle Gaststube betritt. Die Gäste die hier zusammen sitzen scheinen alles Dörfler zu sein, welche die Köpfe zusammenstecken. Ein Raunen und Murmeln ist zu hören, dass vom Knacken des Kamins in der Ecke untermalt wird.

Wo das Licht des Kamins nicht mehr hin dringt sind Petroleumlampen aufgehangen und auf den Tischen stehe tönerne Teller in denen sich eine Schicht herabgebrannter Kerzen auf der nächsten stapelt bis wieder weiße Wachsfinger in die Höhe ragen auf deren Spitzen kleine Flammen tanzen und den Tisch ausleuchten.

Hinter einem Tresen, von dem aus wohl auch eine Tür in die Küche der Gaststube führt, stehen ein voluminöser Mann und eine dralle Frau welche Bier zapfen, Schnaps ausschenken und den Eindruck erwecken als wären sie die richtigen Ansprechpartner um nach einem Zimmer zu fragen.

In dem Raum riecht es nach scharf angebratenem Essen, Pfeifenrauch und Leder. 

Die Blicke die Helena von den Tischen entgegenschlagen zeugen von Skepsis. Hier ein Kopfschütteln dort eine gehobene Augenbraue. Irgendwo ertönt es laut „Tür zu!“ ohne dass man den Rufer ausmachen kann.

Der Wind fährt in die Gaststube und die kleinen Flammen fangen an zu flackern, Schnee weht herein und dann fällt die Tür auch schon wieder schwer ins Schloss, sperrt das Wetter aus.

Für einen Augenblick herrscht Stille, die Blicke der Gäste liegen auf Helena, dann setzen die gemurmelten Gespräche wieder ein.

Draußen sind Aleksander und der Kutscher schwer damit beschäftigt die Kutsche in dem Sturm auszuladen und die Pferde in den Stall zu bringen.
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #3 am: 27.08.2022 | 17:10 »
Helena - Reise nach Gröso, Gasthaus Silberner Dorsch

Trotz der Kälte merkte man Helena am Morgen die Neugier und Vorfreude auf die Reise an. Ausführlich berichtete sie während der Kutschenfahrt von den Ergebnissen ihrer Reise, wobei sie insbesondere die Geschichte der Kirche und Christianisierung mit großem Detailwissen kundtat. Bei der Überfahrt auf dem Schiff wurde Helena jedoch einsilbig. Immer wieder blickte sie mit ernstem Gesicht auf die stürmische See hinaus, während sie penibel darauf achtete, sich stets irgendwo festzuhalten. Erst als es wieder mit der Kutsche weiterging, entspannten sich ihre Gesichtsauszüge wieder.

"Das mache ich gerne.", reagiert Helena auf Aleksanders Vorschlag und betritt dann in freudiger Erwartung der Wärme das Gasthaus. Als sie die Blicke auf sich spürt, wird sie jedoch unsicher. Langsam bahnt sie sich ihren Weg zum Tresen, während sie versucht zu verstehen, was genau ihr Unbehagen verursacht. "Verzeihen Sie die späte Störung.", wendet sie sich schließlich an die Frau hinter dem Tresen, wobei ihre leise Stimme sich kaum gegen all die anderen Geräusche durchsetzen kann. "Meine Begleiter und ich sind auf der Durchreise, aber bei diesem Wetter ist an ein Weiterkommen heute nicht mehr zu denken. Hätten Sie denn eine warme Speise und zwei Zimmer für die Nacht für uns?"
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #4 am: 28.08.2022 | 15:20 »
Die Frau hinter dem Tresen beugt sich vor um Helena besser zu verstehen. Das pausbackige Gesicht ist gerötet und umspielt von blonden Locken, deren Enden bereits in ein Grau übergehen.

„Red lauter mein Kind, ich kann dich ja kaum verstehen!“

Als Helena ihre Frage, diesmal mit etwas mehr Kraft in der Stimme wiederholt breitet sich ein Lächeln in dem Gesicht der Frau aus.

„Ein Zimmer, ja klar. Wir haben aber nur noch eins. Das müssten sie sich mit ihrem Begleiter teilen! Außer ihr Begleiter will vielleicht hier in der Gaststube nächtigen, wenn das schicklicher ist. Sie wirken wie jemand der darauf wert legt! Wie eine aus der Stadt!“

Die letzten Worte sind nicht böse gemeint, dass spürt Helena, die Wirtin ist eher bemüht den Umstand zu umschiffen, dass sie keine zwei Zimmer mehr frei hat.

„Bei dem Wetter kehren viele Leute ein und wir haben auch noch zwei Polizisten hier unterbringen müssen, schreckliche Geschichte…“

Die Wirtin stellt unaufgefordert eine dampfende Tasse Kräutertee vor Helena auf den Tresen.

„Geht aufs Haus!“
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #5 am: 28.08.2022 | 22:45 »
Helena - Gasthaus Silberner Dorsch, Gröso

"Verzeihen Sie.", antwortert Helena, als sie bemerkt, dass die Frau sie kaum verstehen kann, und fährt dann lauter fort, "Ein Zimmer reicht völlig, machen Sie sich bitte keine Umstände." Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ergänzt sie "Und ja, wir sind aus Upsala angereist. Aufgewachsen bin ich allerdings in einem kleinen Dorf. Und, unter uns gesagt, bin ich immer ganz froh, wenn ich den Trubel der Stadt eine Weile hinter mir lassen kann."

Dankbar ergreift Helena dann den Kräutertee und wärmt ihre Hände an der Tasse. "Vielen Dank, den kann ich wirklich gut gebrauchen. Und..." - kurz zögert Helena und kämpft mit ihrer Neugier - "...was für eine schreckliche Geschichte meinen Sie denn? Also...wenn ich fragen darf. Sie haben bestimmt mehr als genug zu tun."
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #6 am: 29.08.2022 | 12:15 »
Trotz des Schneetreibens draußen geht die Arbeit Aleksander und dem Kutscher schnell von der Hand und bald ist alles verstaut und die Pferde in einem warmen Stall untergebracht, welcher nach Stroh und Pferdemist riecht. Von einem Balken aus sieht euch eine schwarze Katze zu und leistet den dampfenden Tieren Gesellschaft während hinter Aleksander das Scheunentor zufällt.

Aleksander kommt gerade rechtzeitig in der Schankstube an um das Gespräch zwischen der Wirtin und Helen mitzubekommen.

"Oh das muss ihr Begleiter sein!" sagt die Wirtin und deutet Richtung Tür.

Aus den Augenwinkeln kann Helena Aleksander sehen, welcher aus dem Schneetreiben hereingestapft kommt. Er ist über und über mit einer dünnen Schicht aus schmelzenden Schneeflocken bedeckt und zu seinen Füßen bildet sich eine kleine Pfütze. Der kalte Luftstrom, welcher mit ihm durch die Tür hereinweht lässt Helena kurz frösteln. Dem Mann hinter dem Tresen ruft sie dann zu "Noch einen Tee Skolje, der Herr scheint ihn zu brauchen!"

An Helena gewandt fährt sie fort: "Wo waren wir...ah ja, die schrecklichen Dinge! Es ist ein Trauerspiel, es ist keine drei Tage her da kam ein Mönch hier an, ein verschlossener Gesell, sehr eigenbrötlerisch. Hat nicht viel geredet, ein Zimmer bezogen und war wohl viel in der Gegend unterwegs. Jedenfalls ging er früh und kam erst nach Einbruch der Dunkelheit wieder rein. Als er gestern Abend nicht kam und sein Zimmer heute Morgen verwaist war habe ich dem Landbüttel Bescheid gesagt. Das Wetter draußen war ja den ganzen Tag schon so schlecht. Und was soll ich sagen..." die pausbäckige Frau bekreuzigt sich in Richtung eines hölzernen Kreuzes das an einem Pfeiler hängt "...man hat ihn gefunden. Zerrissen, wie von wilden Tieren zerfleischt heißt es, in einer Lache schwarzen, geronnenen Blutes!"

"So ein Schicksal hat keiner verdient. Es kommt schon vor, dass Wölfe manchmal nahe der Siedlung Tiere reißen, aber hier auf der Insel haben wir nicht viele und Menschen wurden schon über Jahre hinweg nicht mehr angefallen! Die Leute hier haben es mitbekommen es und es macht sie nervös."

Die Wirtin reibt sich die Hände an einem Lappen ab der in ihrem Gürtel steckt.

„Und das ist auch der Grund warum wir keine Zimmer mehr haben, die Polizisten haben zwei, dass des Mönches darf ich bis auf weiteres nicht vermieten und dann bleibt nur noch eins und der Schlafsaal!“
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Offline Don D. Kanalie

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #7 am: 29.08.2022 | 14:04 »
Aleksander von Bäcklund - Gasthaus Silberner Dorsch, Gröso

"Du meine Güte, ist das kalt..." prustet Aleksander während er seine geröteten Finger anhaucht um ihnen etwas Wärme zurück zu geben. Dann nimmt er Schal und Zylinder ab, hängt sie an die Garderobe und tritt an den Thresen heran wo Helena und die Wirtin sich unterhalten. "Ich danke Ihnen meine Liebe.", sagt er und nimmt die Tasse Tee entgegen um sich damit die Hände zu wärmen. "Ihr seid ein Licht in dieser dunklen und kalten Nacht."

Aufmerksam und still hört Aleksander dann den Berichten der Wirtin zu und als diese beendet sind meint er: "Vielleicht war es ein Bär der aus seinem Winterschlaf geweckt wurde? Wo wurde er denn gefunden? Ich hoffe weit weg von hier, das klingt ja ungeheuerlich." Er überlegt kurz und nippt beidhändig an seinem Tee. "Kommen hier oft Mönche vorbei? Ich habe gar keine Kirche oder Abtei auf dem Weg gesehen."  fragt er dann über den Rand der Tasse hinweg und fügt entschuldigend hinzu: "Es tut mir Leid. Ich möchte nicht neugierig wirken oder gar unangenehme Erinnerungen wecken. Ich bin nur ein großer Liebhaber von Schauergeschichten, verstehen sie?"

Offline Katharina

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #8 am: 29.08.2022 | 22:23 »
Helena - Gasthaus Silberner Dorsch, Gröso

"Das ist ja furchbar!", antwortet Helena bestürzt und verschluckt sich beinahe an ihrem Tee. "Haben Sie eine Idee, wohin des armen Mann bei seinen Ausflügen verschlagen hat?" Noch bevor sie weiterfragen kann, meldet sich Helenas Magen mit einem lauten Knurren zur Wort. Verlegen blickt sie die Wirtin an: "Und sagen Sie: Hätten Sie vielleicht noch eine Kleinigkeiten zu essen für uns?"
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #9 am: 30.08.2022 | 19:28 »
Die Wirtin sieht äußerst zufrieden aus, als Aleksander die Tasse Tee freudig entgegennimmt. Sie scheint eine Frau zu sein der das Wohl ihrer Gäste am Herzen liegt.

„Oh nein…“ sagt die Wirtin bestimmt „…das war kein Tier, Tiere töten nicht ohne Grund und wenn sie schon töten dann fressen sie auch. Der arme Mönch wurde nur zerrissen und im Schnee dem Tod überlassen. Das war des Teufels Werk!“

Andere Gäste welche die Aussage der Wirtin mitbekommen knurren und nicken zustimmend.

„Sie sind ein guter Beobachter…“ sagt die Wirtin in Aleksanders Richtung gewandt „…wir haben nur eine kleine Kapelle und an Sonntagen kommt ein Priester vom Festland herüber um die Messe zu lesen. Die Gemeinde hier ist zu klein für einen eigenen Geistlichen und Mönche habe ich hier noch nie gesehen! Jedenfalls wären sie dann nicht bei uns untergekommen, oder Skolje?“ Fragend wendet sie sich an den Mann hinter dem Tresen.

Der schüttelt nur grimmig den Kopf und murmelt irgendwas in seinen buschigen, schwarzen Bart.

„Er wurde nicht weit weg gefunden, kurz hinter dem Ausgang des Dorfes dort wo der Hohlweg anfängt, der nach Norden führt. Die Polizisten meinten er wäre gehetzt worden, auch wenn sie keine Tiere mehr gesehen haben. Wegen seinen Ausflügen habe ich leider keine Ahnung. Die Kapelle liegt etwas abseits im Wald, vielleicht war er da des Öfteren?“

Als die Wirtin Helenas Magengrummeln bemerkt schleicht schaut sie betrübt drein.

„Sie armes Ding! Wir haben noch einen Tisch am Kamin frei, nehmen sie dort Platz dann stelle ich ihnen eine kräftige Abendmahlzeit zusammen. Brot und Käse, geräucherte Wurst und etwas heißen Eintopf haben wir auch noch!“
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #10 am: 30.08.2022 | 22:33 »
Helena - Gasthaus Silberner Dorsch, Gröso

"Vielen Dank, heißer Eintopf klingt großartig!", antwortet Helena und trotz des tristen Gesprächsthemas lächelt sie dankbar.

"Teufels Werk?", fragt sie dann nach, "Gab es denn in dieser Gegend schon ähnliche Vorfälle? Oder spezielle Geschichten über den Teufel?" Neugierig blickt sie die Wirtin an, bevor sie entschuldigend ergänzt: "Sie müssen wissen, ich  interessiere mich sehr für Sagen und Legenden. Also verzeihen Sie bitte meine seltsamen Fragen."
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #11 am: 31.08.2022 | 08:18 »
Aleksander von Bäcklund - Gasthaus Silberner Dorsch, Gröso

Aleksander geht zu dem Tisch und zieht einen Stuhl für Helena zurück. Sobald sie sich hingesetzt hat, macht auch er es sich am Tisch bequem und streckt die Füße in Richtung Kamin aus. Als die gute Wirtin dann mit den Essen kommt fragt er: "Hat der arme Mann vielleicht erwähnt wo er herkommt? Ich habe gehört es gäbe eine alte Abtei weiter Norden, vielleicht ist er von dort."

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #12 am: 31.08.2022 | 11:03 »
Die Wärme am Kamin ist fast ein wenig überwältigend, der Tee hat zwar eure Finger gewärmt aber erst jetzt am knackenden und prasselnden Feuer wird euch so richtig war. Eure Wangen sind gerötet und die flackernden Flammen lassen Licht und Schatten über eure Gesichter Tanzen, spiegeln sich in euren Augen wider.

„Oh nein…“ sagt die Wirtin nachdem sie mit einem Tablett mit Käse und Brot sowie zwei dampfenden Tellern heißen Eintopfes zurück an eurem Tisch ist „…das hier ist eine gute Gegend, aber wenn nicht der Teufel wer hätte den armen Mönch so zurichten können. Ein Mensch war es jedenfalls nicht, außer er hat Reißzähne, Klauen und den Blutdurst eines biblischen Racheengels aus dem alten Testament.“

Bei Aleksanders Frage jedoch huscht ein Schatten über das Gesicht der Wirtin und die Fröhlichkeit verliert sich etwas in der Einsilbigkeit der Antwort.

„Im Norden gibt es keine Mönche! Ich muss auch wieder zurück zum Tresen!“

Mit diesen Worten wendet sich die Wirtin ab und schickt sich an zurück zum Tresen zu gehen.
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #13 am: 1.09.2022 | 23:25 »
Helena - Gasthaus Silberner Dorsch, Gröso

"Natürlich, vielen Dank für alles!", schickt Helena der Wirtin noch mit einem freundlichen Lächeln hinterher, bevor sie sich Aleksander zuwendet. "Das alles wirkt doch sehr seltsam. Hättest du etwas dagegen, wenn wir uns morgen einmal den Tatort ansehen? Ich denke, bei dem Wetter würden wir mit der Kutsche ohnehin nicht weitkommen. Und, ich gebe zu, meine Neugier ist jetzt schon geweckt worden."

Noch während sie auf Aleksanders Antwort wartet, beginnt Helena den Eintopf zu löffeln und allmählich, beginnen ihre Wangen ob der Hitze rot zu werden.

"Ach, da ist noch etwas.", unterbricht sie die Mahlzeit plötzlich, "Es gibt nur noch ein einziges freies Zimmer. Und...also von mir aus, können wir uns das Zimmer auch teilen. Ich meine, im Schloss schlafen wir ja auch gemeinsam unter einem Dach, oder?"
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« Antwort #14 am: 7.09.2022 | 20:37 »
Aleksander von Bäcklund - Gasthaus Silberner Dorsch, Gröso

Aleksander schaut der plötzlich kurz angebunden Wirtin für ein paar Sekunden nachdenklich hinterher bevor er auf Helenas Frage antwortet: "Neugierde ja..." damit wendet er sich seiner Tischnachbarin zu und senkt seine Stimme. "Es ist doch etwas seltsam das in einer Gegend, wo sich normalerweise kein Mönch hin verirrt, just an dem Tag einer auf bestliaische ermordet wird, an dem wir hier ankommen. Wir, die unter anderem eine Klosterruine in der es schon seit Jahrhunderten keine Mönche mehr geben sollte, die aber doch von einer jungen Frau vor nicht all zu langer Zeit dort vermeintlich gesehen wurden, untersuchen wollen. Ein Kloster und dessen Mönche laut unserer lieben Frau Wirtin nicht existiert." Aleksander bricht sich grinsend ein Stück Brot ab und tunkt es in den Eintopf. "Ja, ich würde sagen meine Neugierde ist auch geweckt.", zwinkert er Helena zu.

Das warme Essen scheint Aleksander sichtlich aufzutauen und begierig aber gesittet macht er sich über Eintopf und Käse her. Als Helena die Zimmersituation anspricht, hält auch er inne. Unsicher antwortet er: "Ja aber... nun....". Eine kurze Pause, in der er sich wieder fasst. "Mir macht es nichts aus ein Bett im Schlafsaal zu beziehen. Ich habe in den letzten Jahren schon weit schlimmer gehaust, wenn ich ehrlich bin. Wenn du aber in Sorge wegen des Mordes bist, werde ich dich natürlich in der Nacht nicht alleine lassen." Nach einer kurzen nachdenklichen Pause fügt er hinzu, "Ich muss auch gestehen..." Aleksander druckst kurz herum, "... Ich bin gerade nicht gut bei Kasse. Ich habe immernoch Schulden und ich glaube im Moment könnte ich mir nicht einmal ein Zimmer im Schlafsaal leisten." Beschämt weicht er Helenas Blick aus.

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #15 am: 7.09.2022 | 22:16 »
Helena - Gasthaus Silberner Dorsch, Gröso

"Dann werden wir gemeinsam das Zimmer nehmen, um für unsere morgigen Recherchen gut erholt zu sein", antwortet Helena und fügt zwinkernd hinzu, "Ich hoffe, du schnarchst nicht."

Dann widmet Helena ihre gesamte Aufmerksamkeit dem Essen und langt für ihre Verhältnisse ordentlich zu. Kaum dass ihr Magen gefüllt ist, beginnt sie allerdings auch schon zu gähnen. "Es war wohl doch ein langer Tag.... Ich hoffe, du bist nicht böse, wenn ich schon einmal unser Zimmer beziehe?"
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #16 am: 9.09.2022 | 17:05 »
Aleksander von Bäcklund - Gasthaus Silberner Dorsch, Gröso


"Bitte, bitte." Aleksander erhebt sich als Helena sich aufmacht um nach oben zu gehen. "Ich bleibe noch etwas und genieße die Wärme des Kamins."

Sobald die Gute die Treppe hinauf gestiegen ist, setzt sich Aleksander wieder und beginnt seine Pfeife zu stopfen. Dann holt er sein Kartensets aus der Jackentasche, macht es sich auf dem Stuhl bequem und legt sich,Pfeife schmauchend, die Karten.
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #17 am: 25.09.2022 | 11:38 »
Unter mehreren Lagen Wolldecken verbringt ihr die Nach in eurem Zimmer. Ein Ofen sogt für eine wohlige Wärme und es eine Wohltat nach der lange Fahrt einfach loszulassen und sich dem Schlaf hinzugeben. Draußen vor dem Fenster könnt ihr das Ächzen und Stöhnen des Hauses unter dem Druck des Windes hören. Hin und wieder dringen Geärusche aus der Gaststube zu euch herein, aber alles verschwimmt zu einem Hintergrundgemurmel und begleitet euch in die Träume.

Der Morgen ist grau, der Himmel wolkenverhangen, aber immerhin hat es aufgehört zu schneien. Das fahle Licht der Dämmerung scheint bereits durch die Vorhänge eures Zimmer als ihr erwacht. Vor dem mit Eisblumen übersehten Fenster könnt ihr sehen, dass über Nacht mehr als dreizig Zentimeter Neuschnee gefallen sind welcher die Umgebung wie ein frisch gestärktes Bettlaken einhüllt. Der einzie freigetreten Pfad ist der zu den zwei Plumpsklos welche hinter dem Gasthaus stehen.

Nach einem einfachen aber stärkenden Frühstück mit Tee und warmen Haferschleim seit ihr bereit den Tag zu beginnen.

Die Luft ist klar und klirrend kalt, euer Atem kondensiert vor euch in der Luft.

« Letzte Änderung: 25.09.2022 | 11:40 von Outsider »
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Offline Katharina

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #18 am: 25.09.2022 | 17:53 »
Helena - Gasthaus Silberner Dorsch, Gröso

Sichtlich erholt erscheint Helena schon zeitig beim Frühstück. Ihren dicken Wintermantel, Haube, Schal und Wollhandschuhe hat sie bereits dabei und legt sie neben sich auf den Sessel, während sie den Haferbrei löffelt und immer wieder gedankenverloren aus dem Fenster blickt.

Wenn Aleksander zum Essen kommt, begrüßt Helena ihn mit einem gut gelaunten "Guten Morgen!" und deutet nach draußen. "Der Schneesturm scheint sich gelegt zu haben. Ich denke, das ist ein gutes Vorzeichen für unsere Recherche." Mit leicht schief gelegtem Kopf ergänzt sie: "Allerdings hat es ziemlich viel geschneit - wir werden sehen, wie weit wir mit der Kutsche überhaupt kommen. Der Plan, nicht direkt weiterzufahren sondern zunächst die Kapelle zu besuchen, steht doch noch?"

Anschließend macht Helena noch ein paar Bissen von ihrem Hafer, bevor sie die Schüssel ein paar Zentimeter Richtung Aleksander schiebt: "Magst du? Für mich ist das so früh am morgen viel zu viel Essen."
« Letzte Änderung: 25.09.2022 | 18:47 von Katharina »
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #19 am: 1.10.2022 | 12:20 »
Aleksander von Bäcklund - Gasthaus Silberner Dorsch, Gröso

Aleksander sieht ganz schön mitgenommen aus, wie er die Treppe zum Schankraum hinunter kommt. Helena bekam mit wie er sich in der Nacht herum gewälzt und im Schlaf unverständliches Zeug gemurmelt hat. Schwer lässt er sich auf den Stuhl neben Helena fallen, "Ja, der Plan steht noch." Er blickt kurz die Schüssel Hafer an bevor er sie zu sich hinüber zieht. "Danke sehr. Du solltest aber auch etwas essen. Wer weiß, wann wir das nächste Mal wieder etwas zwischen die Zähne bekommen." Dann schnappt er sich die Teekanne und schnuppert kurz. "Gibt es vielleicht auch Kaffee?" Mit dunklen Rändern unter den Augen schaut er sich im Raum nach der Dame des Hauses um. 

Nachdem endlich eine dampfende Tasse Kaffee in seiner Hand ist, ist auch Aleksander weniger mürrisch und wendet sich mit gesenkter Stimme an Helena: "Ich habe ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache Helena. Gestern Abend habe ich für uns die Karten gelegt und das erste Mal in meinem Leben konnte ich ihren Sinn nicht deuten. Sie waren völlig konfuß und widersprüchlich..." Er reibt sich mit einer Hand durch das Gesicht und drückt sie einen Augenblick an die Schläfe. "Das bedeutet nichts Gutes, denke ich."

Offline Katharina

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #20 am: 3.10.2022 | 22:44 »
Helena - Gasthaus Silberner Dorsch, Gröso

"Danke, ich habe schon gegessen.", antwortet Helena mit leichtem Lächeln. Als Aleksander die Karten erwähnt, nimmt ihr Gesicht jedoch einen ernsten Ausdruck an: "Nachts kommt man leicht auf düstere Gedanken. Ich denke, wir sollten sehen, dass wir bald aufbrechen. Ich fürchte auch, dass uns nichts Gutes erwartet. Aber wenn ich in den vielen Nächten, die ich über Büchern verbracht habe, eines gelernt habe, dann das: Wenn man schlechte Gefühle und Gedanken vertreiben will, dann muss man das nächtliche Grübeln einstellen, sich ein Herz fassen und zur Tat schreiten." Helana hält kurz ein, dann ergänzt sie mit einem Zwinkern: "Ein Kaffee wirkt manchmal aber auch Wunder."
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #21 am: 11.10.2022 | 16:14 »
Aleksander von Bäcklund - Gasthaus Silberner Dorsch, Gröso

Entgeistert schaut Alaleksander Helena an. "Deine Sorglosigkeit hätte ich gerne."
Aleksander leert seinen Kaffee, isst die Schüssel mit Hafer leer und lehnt sich dann zufrieden zurück. "So, wollen wir werte Dame?"

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #22 am: 11.10.2022 | 22:54 »
Draußen vor dem „Silbernen Dorsch“ ist der Tag angebrochen, auch wenn es ein graues Licht ist das durch die Wolkendecke auf Gröso und die Umgebung fällt. Von der Wirtin habt ihr den Weg zu der Kapelle im Wald erfragt und seit dann aufgebrochen.

Die Wege im Dorf sind noch tief verschneit und nur wenig Fuß und Wagenspuren lassen erahnen das die Bewohner schon aktiv waren. Bei diesem Wetter bleibt man in der heimischen Stube und lässt es sich so gut wie nur möglich gehen. Die wenigen Geschäfte in Gröso haben geöffnet oder sperren gerade ihr Türen auf, aber mit Kundschaft rechnet heute niemand so richtig. Ein paar der Einwohner räumen die Gehweg und von Zeit zu Zeit weht euch ein Morgengruß durch die kalte Luft entgegen.

Dann verlasst ihr das Dorf und biegt auf einen schmalen Pfad ein der in den Wald führt der das Dorf umgibt. Ein paar ausgetretene Spuren zeigen euch, dass schon irgendwer den Weg zu Kapelle gegangen ist.

Es dauert auch nicht lange da kommt ihr auf eine kleine, steinige Lichtung auf der die Kapelle errichtet wurde. Die Steine sind schneebedeckt und hier und da sticht das kahle Gerippe eines Strauches hervor.

Die Kapelle selbst liegt am Ende der kleinen Lichtung und ist aus geschwärztem Holz erbaut. Über dem Eingang erhebt sich ein kleiner Glockenturm und rechts und links neben der Tür hängen Lampen die noch entzündet sind. Vielleicht brennen sie den ganzen Tag oder es hat sie noch niemand gelöscht.



Das Krächzen von ein paar Raben ist in der kalten, klaren Luft zu hören. Ansonsten herrscht Stille über der Lichtung.

Euer Atem kondensiert in der Luft und unter euren Füßen knirscht der Schnee bei jedem Schritt.
« Letzte Änderung: 11.10.2022 | 22:57 von Outsider »
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #23 am: 11.10.2022 | 23:24 »
Helena - Kapelle nahe Gröso

Helena lässt das Gebäude ein paar Augenblicke auf sich wirken und betrachtet gedankenverloren, wie sich der Schein der Lampen auf dem Schnee spiegelt. Anschließend wandert ihr Blick über den Boden, neugierig, ob sich erkennen lässt, ob vor Kurzem jemand hier war, der die Lampfen angezündet haben könnte.

"Bevor wir hinein gehen, würde ich gerne noch eine Runde um das Gebäude drehen.", erklärt sie anschließend Aleksander, wobei ihre kondensierende Atemluft während dem Reden kleine Wolken bildet. Und dann stapft Helena auch schon los, um die Kapelle einmal zu umrunden.
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #24 am: 12.10.2022 | 07:05 »
Aleksander - Kapelle nahe Gröso


"Mach das, ich gehe schonmal zum Eingang und schaue mir den genauer an.", antwortet Aleksander.

Mantel und Schal hat er fesst um sich geschlungen und während er durch den Schnee auf den Eingang zu stapft, hält er vorsichtshalber seinen Zylinder fest. Aufmerksam betrachtet er dabei die Front der Kapelle und sobald er angekommen ist sieht er sich nach Spuren vor und an der Tür um.