Autor Thema: Welches System für neue Spielleiter?  (Gelesen 9963 mal)

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Offline Jestocost

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Welches System für neue Spielleiter?
« am: 2.07.2004 | 13:25 »
Ich kann bestimmt ein paar Dutzend Rollenspielsysteme aufzählen, die perfekt für neue Spieler sind.

Aber welche Systeme sind denn gut für die Verrückten, die mit dem Spielleitern anfangen möchten?

Ens mit wenig Regeln, eines mit vielen?

Mit viel Welt, wenig Welt?

Ich glaube, dass bsw. Everway oder UA perfekt für neue Spieler ist, aber sehr schwierig für neue Spielleiter, weil sie viel mehr "Macht" und Verantwortung haben. Und bei D&D können Spielleiter besser an der Hand geführt werden, weil es ein Baukastensystem anbietet...

Die Diskussion ist eröffnet
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Offline CrazyDwarf

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #1 am: 2.07.2004 | 13:29 »
Arcane Codex - das GRW enthält eine komplett ausgearbeitete Welt mit vielen Anregungen und das Regelsystem ist auch nicht komplizierter als das von D20 - bloß mit dem Unterschied das D20 in 3 Büchern plus Kampagnenbüchern (wenn man denn keine Welt ausarbeiten will) erschienen ist.

Call of Cthulhu - schönes Setting, sehr einfaches Regelsystem, schnelle Charaktererschaffung. natürlich muss man sich hier ein wenig mit H.P. Lovecrafts Welt auskennen damits Stimmungsvoll wird.
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Offline Wawoozle

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #2 am: 2.07.2004 | 13:41 »
Aber welche Systeme sind denn gut für die Verrückten, die mit dem Spielleitern anfangen möchten?

Ich würde Talislanta empfehlen.
Obwohl das Magiesystem für Neueinsteiger vielleicht etwas zu fummelig sein könnte.

Mit viel Welt, wenig Welt?

Da gibts auch den Unterschied ob ein zukünftiger SL schon eine Welt in Petto hat.
Dann könnte er sich nur mit dem System zufrieden geben.
« Letzte Änderung: 2.07.2004 | 13:43 von Wawoozle »
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

wjassula

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #3 am: 2.07.2004 | 13:45 »
Naja, Du sprichst ja selbst schon die beiden möglichen Varianten an: Minimale Regeln und viel Freiheit, damit man sich auf die Story und die Charaktere konzentrieren kann oder ein festes Regelgerüst, das in Zweifelsfällen Halt bietet. Ich würde Jungspielleiter kurz ausfragen, was ihnen eher liegt, im Zeifel hilft nur ausprobieren. Im ersten Fall wäre UA geeignet, auch LIQUID, vielleicht sogar The Window oder The Pool. Im zweiten Fall ein klassisches Fantasysystem, am Besten wohl D&D. DSA4 passt leider für keine der beiden Gruppen mehr wirklich.

Offline Roland

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #4 am: 2.07.2004 | 13:52 »
Nicht zu umfangreich, mit vielen nützlichen Tipps für Spielleiter, möglichst mit einem Hintergrund, den der neue SL schon kennt. Ein lizensiertes Produkt böte sich also an. Alternativ ein einfach zu erfassendes Konzept wie Inspectres oder vielleicht 7th Sea (das mir allerdings wieder zu umfangreich ist) 
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Offline Wawoozle

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #5 am: 2.07.2004 | 14:00 »
Ja..an Inspectres hatte ich auch gedacht.
Wobei da der SL ja teilweise mehr Statist ist :)
Da ist halt die Frage inwieweit das für einen Neueinsteiger wirklich tauglich ist.
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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #6 am: 2.07.2004 | 14:06 »
@Roland: Bei Inspectres widerspreche ich Dir. Je weniger Entscheidnungshilfen ein SL zur Verfügung gestellt wird, desto unsicherer wird ein Neuling auf diesem Gebiet. Zuerst sollte ein SL-Neuling eine gewisse Leitsicherheit erlernen, bevor er ans volle Improvisieren gehen sollte...
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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #7 am: 2.07.2004 | 14:11 »
Es ist auch die Frage WAS der neue Spielleiter spielen/leiten will.
Wenn er nunmal auf SciFi steht dann kann Talislanta noch so toll sein (um mal ein Beispiel zu nehmen) es wird ihm nix bringen...
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Offline CrazyDwarf

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #8 am: 2.07.2004 | 14:27 »
Oh ja, vom System her finde ich Talislanta auch sehr Anfängerfreundlich - okay, die Welt ist vielleicht etwas sehr fantastisch.

DSA ist frühestens seit der 2. Auflage wohl kaum mehr als Anfängerfreundlich zu bezeichnen... :-\
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Ludovico

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #9 am: 2.07.2004 | 14:34 »
Ich denke, daß es nicht allzu viele aber auch nicht zuwenig Regeln sein sollten. Regeln bieten einen gewissen Halt, aber wenn es zu viele Regeln sind, dann verunsichern das entweder oder man läßt es weg, was dann oftmals etwas später verunsichert, wenn man beim Nachlesen feststellt "Ups! Da war ja was" oder, wenn man Spieler hat, die die Regeln halt gut kennen und die eigene Regelkenntnis ausnutzen.

Offline Roland

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #10 am: 2.07.2004 | 14:34 »
@Roland: Bei Inspectres widerspreche ich Dir. Je weniger Entscheidnungshilfen ein SL zur Verfügung gestellt wird, desto unsicherer wird ein Neuling auf diesem Gebiet. Zuerst sollte ein SL-Neuling eine gewisse Leitsicherheit erlernen, bevor er ans volle Improvisieren gehen sollte...


Der Vorteil bei Insprectres ist die geteilte Veranwortung. Bei 2 neuen Spielleitern habe ich damit recht gute Erfahrungen gemacht.
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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #11 am: 2.07.2004 | 14:42 »
Ich denke InSpectres nimmt da eine etwas andere Rolle ein.
Es hat ja nicht gerade den todernstesten Ansatz und als Neu-SL hat man da wohl eher das Gefühl nicht viel falschmachen zu können. Wobei man ja auch noch die Welt kennt.

Ist schon was anderes, wenn man noch eine phantastische Welt einigermassen "realististisch" rüberbringen will...
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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #12 am: 2.07.2004 | 14:56 »
Die WoD-Sachen sind auch nicht sooo schlecht, wenn man sich für die Welt interessiert. Immerhin sind die Regeln ziemlich einfach, und dieselben Mechanismen werden so ziemlich für alles benutzt.

Ansonsten hat DSA tatsächlich einen großen Vorteil: Viele vorgefertigte Abenteuer, und sogar Solo-Abenteuer zum Rumprobieren mit den Regeln.
Nicht jeder frischgebackene SL ist schon der Held im Ausarbeiten von Abenteuern. Und wenn er schon eins in der Hand hat, kann er sich erstmal aufs Leiten und die Regeln konzentrieren...  ;)
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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #13 am: 2.07.2004 | 14:56 »
@Roland: Waren die dazugehörigen Gruppen auch Neulinge gewesen? Ich weiss, dass ich bei einem solch freien System am Anfang meiner SL-Karriere ziemlich auf die Nase gefallen wäre, weil ich nicht gewusst hätte wie weit die Beschreibungen z.B. bei  einer 3 oder 4 zulässig gewesen wäre. Vor allem mit dem Zerschiessen meines Plottes hätte ich arge Probleme gehabt.

@Nephilim: Es ist schon von Vorteil für einen Neulings-SL, wenn das Regelwerk sich selber nicht zu ernst nimmt. Trotzdem sehe ich das Problem, dass der SL keine wirkliche Hilfestellung vom System zur Verfügung gestellt wird, woran er sich richten kann und gegebenenfalls auf die er dann zeigen kann, wenn ein Spieler wegen irgendeiner Kleinigkeit "aufmuckt".
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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #14 am: 2.07.2004 | 15:10 »
@Leonie: Das mit den Abenteuern mag zwar sein aber Archetypen gibt es heute in jedem X-beliebigen Rollenspiel und DSA4 hat ehrlich gesagt eines der zeitintensivsten Regelsysteme die es gibt...
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Offline Roland

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #15 am: 2.07.2004 | 15:41 »
@Roland: Waren die dazugehörigen Gruppen auch Neulinge gewesen? Ich weiss, dass ich bei einem solch freien System am Anfang meiner SL-Karriere ziemlich auf die Nase gefallen wäre, weil ich nicht gewusst hätte wie weit die Beschreibungen z.B. bei  einer 3 oder 4 zulässig gewesen wäre. Vor allem mit dem Zerschiessen meines Plottes hätte ich arge Probleme gehabt.

Jain. Bei einem SL habe ich als Spieler machmal etwas ausgeholfen, bei dem Anderen war das nicht nötig. Spielleiter und Spieler hatte zum großen Teil schon "Werwölfe von Düsterwald" und "Es war einmal ..." Erfahrungen.
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Offline Jestocost

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #16 am: 2.07.2004 | 15:45 »
Instinktiv kann ich mir gut vorstellen, dass "freiere" und "einfachere" Rollenspiele das Spielleitern für Anfänger leichter  machen: Sie können sofort anfangen und müssen nicht 1000 Seiten lesen und durchkauen...

Aber ich bin auch selbst den Weg der "Immer-Mehr-Regeln"-gegangen (DSA > D&D > MIDGARD > Rolemaster > Vampire > Kult > Over the Edge > Unknown Armies) , bis ich jetzt bei regel-armen Spielen gelandet bin....

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #17 am: 2.07.2004 | 15:50 »
Also Ich persönlichhab ja erst vorkurzem angefangen und das mit Arcane Codex. Ging auch relativ gut. Nicht ZU viele Regeln, eine Welt die man nicht zu sehr im Kopf haben muß und INHO Ideal zum Märchen nachspielen ;) Muß ja nicht immer Dark sein!

Von daher meine einschätzung, man sollte eine Menge frei Raum haben, weil wlecher frisch SL merkt sich schon alles aber auch ein solide Basis. liquid z.B. sehr schönes system aber ZU frei für nen neuling.

CoC halt ich auch für nicht sehr geeignet, weil man da gleich sehr viel Stimmung transportieren muß.

Offline Lord Verminaard

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #18 am: 2.07.2004 | 17:04 »
Na ja je nach intellektueller, sozialer und kreativer Kapazität des SL kann er vielleicht auch von Anfang an schwierigere Aufgaben wuppen, aber um es so einfach wie möglich zu halten, sollten die wesentlichen Kriterien in der Tat sein:
  • Kein zu umfangreicher oder exotischer Hintergrund. Langes Einarbeiten entfällt, der SL kann sich auf die Regeln konzentrieren. Das spricht für Spiele, die in unserer eigenen Welt angesiedelt sind (WoD, CoC, KULT, UA, Pulp!) oder die einen aus Film und Fernsehen hinlänglich bekannten Hintergrund haben (Star Wars, Star Trek, Herr der Ringe, Buffy/Angel, Marvel Universe).
  • Kein zu komplexes Regelwerk, da man nicht zu viel auf einmal im Kopf behalten kann. Wichtig ist vor allem, dass die Regeln auf einem einheitlichen Konzept basieren und es nicht viel nachzuschlagen gibt. Natürlich hilft es, wenn die Zahlen, die man braucht, auf einem SL-Schirm oder im Anhang des Grundregelwerks zusammengefasst sind. Vampire, CoC, das Unisystem Lite und (wenn man die Bewegungsregeln weglässt) auch Star Wars d6 erfüllen m.E. diese Voraussetzungen. D&D 3.5 kenne ich nicht, aber das alte AD&D war relativ viel Stückwerk und hatte gerade kein einheitliches Konzept.

  • Möglichst klare Leitlinien für die Anwendung der Regeln. Je weniger der SL abwägen muss, desto leichter seine Aufgabe. Bei Vampire oder dem Unisystem muss der SL für jede Probe ein Attribut und eine Fertigkeit bestimmen, bei Vampire zusätzlich noch eine Schwierigkeit. Das Würfelresultat bestimmt die Qualität des Erfolges oder Misserfolges. Diese Art der Differenzierung mag von fortgeschrittenen Spielgruppen begrüßt werden, aber für den Anfänger ist der Modus etwa von CoC wesentlich einfacher: Eine Fertigkeit auswählen und eine Probe darauf ablegen. Fertig. Die Probe ist entweder geschafft oder nicht geschafft.
Fazit: Was Regeln und Hintergrund angeht, dürfte CoC ein sehr anfängerfreundliches System sein. Ob es natürlich auf Anhieb gelingt, eine Lovecraft'sche Atmosphäre zu schaffen, steht auf einem anderen Blatt.
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Offline CrazyDwarf

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #19 am: 2.07.2004 | 17:15 »
Fazit: Was Regeln und Hintergrund angeht, dürfte CoC ein sehr anfängerfreundliches System sein. Ob es natürlich auf Anhieb gelingt, eine Lovecraft'sche Atmosphäre zu schaffen, steht auf einem anderen Blatt.

IMHO lässt sich Cthulhu aber auch ziemlich gut für "normale" Horrorszenarien oder Szenarien aus Abenteuerfilmen/romanen kennt (Indy, Quartermain, Lost World, Sherlock Holmes usw...) verwenden...
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Offline Boba Fett

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #20 am: 2.07.2004 | 18:28 »
Für Neulinge: Das Herr der Ringe Rollenspiel (das Hardcover, nicht die Einsteigerbox-Abzocke!!!)
bekanntes Setting, relativ einfache Spielregeln, vorgefertigte Charaktere, in deutsch
und das Regelwerk enthält eigentlich alles was man zum spielen braucht.
Trotzdem gibt es zusatzliches Material, das einem das Spielleitern leicht macht.
Und es sind im Regelwerk sogar Tips zum Spielleitern enthalten.

Ganz klar meine Empfehlung
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Catweazle

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #21 am: 2.07.2004 | 20:11 »
Mein ultimativer Tip (nicht Tipp): Wenn der SL des englischen mächtig ist unbedingt Dreampark.

Dreampark braucht kaum Regeln, bietet ein Setting (ganz kurz), das wiederum alle Genres erlaubt und... (Trommelwirbel) ... hat ausführliche und narrensichere Anleitungen, wie man ein Abenteuer eigentlich aufzieht. Mit Beispiel-Hooks und -Cliffhangern und allem was der SL-Anfänger benötigt. Großartig.

Für deutschsprachige SLs möchte ich Erstausgaben von D&D oder DSA an's Herz legen. Ganz einfach weil die Regeln sehr minimal gehalten sind, und es viele schöne vorgefertigte Abenteuer zum einsteigen gibt.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #22 am: 3.07.2004 | 08:32 »


Ansonsten hat DSA tatsächlich einen großen Vorteil: Viele vorgefertigte Abenteuer, und sogar Solo-Abenteuer zum Rumprobieren mit den Regeln.

Wobei die Qualität dieser Abenteuerflut teilweise sehr fraglcih ist.
Der Seeoger z.b. ist ein Ab für Anfänger, gehen die SCs aber nciht den vorgegebenen Weg, so ist man als sl verraten.
Von der Stelle mit, und das nächstemal gehen wir nach Gareth und klauen einem Kind den Lutscher, sofern ide SCs nicht den guten Weg einschagen.
Von solchen Bolzen wie Die attentäter garnicht erst zu reden.
Das wichtigste aber ist, das in DSA keine brauchbare und ausreichende SL Anleitung vorhanden ist.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline 1of3

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #23 am: 3.07.2004 | 10:04 »
Die Frage ist mal wieder nicht allgemein zu beantworten. (Wäre ja auch zu schön gewesen.)

Es kommt ganz erheblich auf die Voraussetzungen der Initianden an.

Vergleichen wir mal die Kategorie, die Diablo II zwölfmal durchgespielt hat und die Vor- und Nachteile aller Fertigkeiten problemlos im Kopf behält, mit Janina, die in ihrer Freizeit Fantasy-Kurzgeschichten schreibt und aus allen Nachfolgewerke vom Herrn der Ringe rezitieren kann.

Liegt auf der Hand, dass man den Leuten verschiedene Sachen zumuten kann.

Zweiter wichtiger Punkt dürfte die geistige Reife sein. Ich würde mit vierzehnjährigen kein Degensis spielen, obwohl die Regeln recht einfach sind.


Allgemein ist Changeling als Einsteigersystem IMO ganz nett. Die Welt ist der unseren recht ähnlich, Märchen kennt auch jeder. Die Magie haben die Leute meist auch recht schnell verstanden und ansonsten ist das WoD-System natürlich sehr angenehm, weil man für die Char-Erschaffung nicht ständig im Regelwerk blättern muss.

Das nämlich halte ich vielfach für tödlich.

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Re: Welches System für neue Spielleiter?
« Antwort #24 am: 3.07.2004 | 10:46 »
Trollbabe ist für mich mit das einsteigerfreundlichste System: nur eine Regel und ein SC-Wert und eine Standard-Fantasy Welt in der jede SL machen kann was sie will.
Ansonsten vielleicht noch Star Wars d6, weil das System ebenfalls recht einfach ist und die Welt einigermaßen bekannt. (SW d20??)
Die White Wolf Sachen sind IMO auch vergleichsweise einsteigerfreundlich, mich hat zwar bisher nur Adventure! überzeugt (auch was, was mit vielen bekannten Elementen verknüpft werden kann), aber man hat den Vorteil, dass man das Genre wechseln kann und das Regelsystem im wesentlichen beibehalten.
Für DSA und DnD spricht IMO eigentlich nur, das man leichter Spieler dafür findet. Was mich zu der Frage veranlasst, ob die Eingangsfrage sinnvoll ist: Wie viele SLs fangen wirklich von Null an? Ist es nicht so, dass die meisten halt das leiten werden, was sie schon gespielt haben, also doch meistens DSA oder DnD? (in diesem Fall würde ich letzteres empfehlen, weil strukturierter).