Also ich habe jetzt mal ein paar Stunden reingespielt und muss sagen...ja...doch...gefällt mir. Eigentlich ziemlich gut. Wenn da nicht ein paar nervige/missfallende Dinge wären...
Begonnen habe ich die Kampagne als Alchemist. Einfach weil er mir von den Klassen am meisten zugesagt hat (und weil ich kein LP damit gefunden habe). Da(mit) haben wir allerdings schon den ersten Wermutstropfen: Man kann nur die Kampagne spielen...und es gibt auch nur die 3 Charakterklassen, die man aus den LP kennt, zur Auswahl (Alchemist/Necromancer/Artificer). Man kann zwar noch einen individuellen Magier erstellen- aber da kann man lediglich Skills/Feats austauschen- die Charakterklasse an sich bleibt bestehen. Das finde ich schon schwach und etwas enttäuschend. Es gibt auch keinen Multiplayer-Modus.
Am Anfang kann man dann aus einer von fünf "Ausgangsregionen" auswählen, die sich alle hinsichtlich Vegetation, Ressourcen und Schwierigkeitsgrad unterscheiden. Danach legt man dann noch einen allgemeinen Schwierigkeitsgrad fest, und dann geht es los. Ich hab' mich bei beiden jeweils für Option #3 entschieden.
Dann fängt das Spiel an und man merkt relativ schnell, dass es sehr text- bzw. plotlastig ist. Allerdings sind die Texte (auch im Deutschen) gut geschrieben. Es gibt eine Hauptquest aber auch zahlreiche Nebenquests, die teils spontan auftauchen können oder aber durch gewisse Ereignisse getriggert werden. Bei den Dialogen hat man oftmals mehrere Antwortmöglichkeiten- das ist gut. Grafisch und soundtechnisch macht es ebenfalls eine gute Figur.
Man startet mit (s)einem Magierturm und einer kleinen Armee. Erstmal ohne Held. In eine Armee passen erstmal nur 5 Einheiten (4+Held). Mehr Armeeplätze bekommt man erst später durch Upgrades und Level-Aufstiege (Disciples 3 lässt grüßen). Ressourcen gibt es nur 3: Gold, Mana und "Allfeuer". Okay, Forschung gibt's auch noch (aber die zähle ich mal nicht dazu). Man kann aber- im Ggs. zu HoM&M, Age of Wonders und Disciples erstmal keine weiteren oder zusätzlichen Einheiten produzieren. Ressourcen sind zudem begrenzt...irgendwelche Minen sind irgendwann erschöpft und verschwinden dann von der Map. Man ist also mehr oder weniger zum Expandieren gezwungen.
Städte gibt es- aber wenn, dann sind die unabhängig. Und du kannst mit diesen Städten nur dann Handel treiben, wenn dein Ruf gut genug ist. Also nicht wie in Heroes oder Age of Wonders , wo jeder seine Stadt hat (was ich schade finde), sondern hier hat man nur seinen Zauberturm. Gebäude bauen kann man schon in seinem Magierturm- aber das sind erstmal nur Wirtschafts-und Forschungsgebäude. Klassische Militärgebäude gibt's erstmal nicht. Zusätzliche Einheiten könnt ihr erstmal nur dann bauen, wenn externe Militärgebäude sich im Einflussbereich eures Reiches befinden. Finde ich irgendwie nicht so dolle/prickelnd (erinnert ein bisschen an "Z", wo du nur Einheiten produzieren konntest, wenn sich die Fabrik in deinem Sektor befunden hat).
Und dann kommt halt noch hinzu, dass die Einheiten, die man dann produzieren kann, absolut zufallsabhängig sind von der Karte.
Die Kämpfe gefallen mir gut. Taktik spielt eine nicht unwesentliche Rolle und der Gegner versucht auch, taktische Vorteile oder Fehler des Spielers mehr oder minder konsequent (und abhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad) auszunutzen. Vor jedem Kampf gibt's eine Statistik mit den Siegchancen und wahrscheinlichen Verlusten. Man kann die Kämpfe manuell bestreiten oder automatisch berechnen lassen.
Einheiten können aufsteigen- allerdings kann hier jede Einheit unterschiedlich gelevelt werden- das finde ich cool.
Diplomatie gibt es auch- aber wohl nur sehr oberflächlich. Die Beziehungen zu den Städten und umliegenden Dörfern kann man durch (seine) Entscheidungen beeinflussen. Aber diplomatische Beziehungen zu anderen KI-Gegnern kann man wohl nicht aufbauen. Ein Diplomatie-Menü gibt es ebenfalls nicht- schade. Und die KI-Gegner scheinen von der Kampagne schon festgelegt und außerdem (auf Grund der Story) dem Spieler gegenüber feindlich eingestellt zu sein. Doof. Bei meinem derzeitigen Spielstand kam plötzlich ein KI-Gegner mit einer 6er und einer 7er(!) Armee und hat mich plötzlich überrannt...das ist einer der Punkte, wo ich mir mehr Transparenz gewünscht hätte.
Naja. Soviel mal für den Moment...ich denke, ich werde es nochmal versuchen, evtl. mit geringerem Schwierigkeitsgrad.
Thema: Spellforce: Conquest of Eo (Gelesen 437 mal)
