Autor Thema: Reading Challenge 2024  (Gelesen 3388 mal)

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Offline Infernal Teddy

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #75 am: 10.04.2024 | 11:27 »
#06. Isaac Asimov - Aurora oder der Aufbruch zu den Sternen

Hab jetzt fast drei Monate für das Buch gebraucht. Das lag aber daran, dass ich meiner Switch den Vorzug gegeben habe und wusste, dass ich bald viel Zug fahre und da dann viel Zeit zum Lesen haben werde  8)
"Aurora" ist ein würdiger Abschluss der Trilogie. Sehr interessant ist zu sehen, wie sehr sich Asimovs Stil in den knapp dreißig Jahren zwischen den ersten beiden und dem Abschlussband geändert hat. Zum Beispiel sind die ganzen religiösen Referenzen aus Band 1 verschwunden. Religion kommt gar nicht mehr vor.
Auch die Benennung der Roboter als "Boy" wird eindeutig negativ konnotiert.
Ob mir der Schluss und die Wendung darin gefallen hat
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
, kann ich noch nicht genau sagen. Aber auf jeden Fall werde ich den Foundation-Zyklus weiterlesen.

Die "Empire"-Trilogie ("Frühe Foundation" auf Deutsch meine ich) kann man guten Gewissens ignorieren, aber Robots and Empire (Deutsch Das galaktische Imperium) sollt man als direkte Fortsetzung zu Aurora und als Verknüpfung zur Foundation schon mitnehmen
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Teddy sucht Mage

Offline Alter Weißer Pottwal

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #76 am: 11.04.2024 | 11:55 »
Danke für den Tipp  :d

#07. Rolf Dobelli - Die Kunst des klugen Handelns

Gibt interessante Tipps, wie man mit verschiedenen psychologischen Phänomenen und gedanklichen Irrwegen umgeht. Allerdings verweist er einige Male auf das Vorgängerbuch (das ich nicht gelesen habe) und selbst im Buch gibt einige Wiederholungen. War ganz interessant und kurzweilig, mehr aber auch nicht.

4 von 5 Fehlschlüssen
« Letzte Änderung: 22.04.2024 | 11:50 von Alter Weißer Pottwal »
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Offline Sindaja

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #77 am: 18.04.2024 | 19:03 »
Inzwischen habe ich beschlossen, dass Zeitschriften mit viel Text, die ich von vorne bis hinten lese, auch mitzählen. Es stapeln sich inzwischen schon Jahre an G-Geschichte Ausgaben, die ich einfach viel zu selten lese, aber immer wieder spanennd finde, wenn ich es doch tue. Das gibt ein bisschen Motivation den Stapel abzubauen. Gut wäre es, wenn ich min. zwei Hefte pro Monat schaffe. Dann wird der Stapel auch tatsächlich kleiner. Also zählen für mich 2 Hefte als ein Buch...

    6. Charlie Mackesy: The Boy, the mole, the fox and the horse
Ein sehr schönes Buch über Freundschaft. Mit vielen Bildern und wenig Text.
    7. G-Geschichte: Russlands Imperium (2/2024) & Die Tudors (3/24)
Im ersten Heft geht es um Russland von ca. Iwan dem Schrecklichen bis heute. Nebenthema Marco Polo hat mich mal wieder dran erinnert, dass ich sein Buch noch immer nicht gelesen habe… Dabei interessiert mich das mit meinem „eurasischen“ Hintergrund eigentlich sehr…Die russische Geschichte hat vor allem in den Teilen, die sich der Moderne nähern einiges an Hintergründen gebracht, die ich nicht kannte oder mir entfallen waren. Bernauerin als Gefährliche Liebschaften haben auch eine Lücke gefüllt (der Name war mir bekannt, aber ich konnte keine konkrete Geschichte zuordnen) und die Geschichte von Playmobil war auch interessant… Das Tudor-Heft hatte als Nebenthema Kaufhäuser. Das Hauptthema hat mich schon als Vorschulkind gefesselt (nachdem ich eine Vorlesung mitanhören musste mangels Babysitter und ich die Gemälde von u.a. Holbein spannend fand und dann meine Kindergeratenfreundinnen auch irgendwie vor allem die Töchter Heinrichs VIII spielen mussten….), fügte aber deshalb auch wenig Neues hinzu, am meisten vielleicht noch mit der Jane Grey Episode, bei der mir vorher unklar war, wie sich ihr Thronanspruch legitimierte. Charles de Foucauld kannte ich noch nicht (Porträt), Gefähliche Liebschaften Allen/Farrow. Weniger interessant als die historischeren, finde ich. Und ein Artikel zur Geschichte der Synchronisation. Das war wiederum interessant.
    8. Marc-Uwe Kling: Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte
Nachdem man sich in der Klasse meiner Tochter aufregte, dass sie das Hörspiel dazu im Kunstunterricht gehört haben, wollte ich mir zu Gemüte führen, warum da so ein Drama draus gemacht wird, dass das nicht kindgerecht sei. Meine Tochter fand das Hörspiel witzig und ich das Buch, das ein kleines bißchen aufklärt auch gut für die Zielgruppe Grundschule geeignet ist. Papa will die 17jährige Tochter aufklären, die natürlich schon längst weiß wie der Hase läuft, aber zentral ist die kleine Schwester, die im Grundschulalter ist und sich über viele Dinge und Begriffe wundert. Alles mit viel Humor.
    9. G-Geschichte:Das ewige Jerusalem 12/23 & Deutsche Kolonien 4/24: Nebenthema Historienfilme mit kleinem Fokus auf Ridley Scott.
Da dachte ich auch, dass ich ein paar Klassiker von ihm mal wieder sehen sollte. Den Napoleon gibt es ja (noch?) nicht auf DVD…“Königreich im Himmel“ mag ich. Das Hauptthema Jeruslem hat bei mir Lücken gefüllt. Da hatte ich nur kurze Spotlights in meiner historischen Bildung – Bibel-Kreuzzüge-Nach 1940… Da fehlten schon ein paar Jahrhunderte bei mir.., Nebenthemen Gallas/Onassis, Weihnachtsmärkte & Eiffel. Die Liebesgeschichte interessierte mich hier am wenigsten. Im Kolonienheft dann als Nebenthema Watergate & Co. Das ist wieder ein Thema, mit dem ich mich  nicht beschäftigt habe… Kolonialgeschichte gehört leider ja auch immer zu den dunklen Seiten der Geschichte. Auch wenn vielleicht die Infrastruktur der Länder davon profitiert hat, steht es in keiner Relation zur Gewalt und Unterdrückung, die die Kolonialbevölkerung erfahren musste. Tatsächlich hatte ich eher die afrikanischen Kolonien und Tsingtao auf dem Schirm, das pazifische Gebiet aber gar nicht… Habe in der Woche auch „Long Walk home“  geschaut und in der Kombination fragt man sich, wie man überhaupt die Arroganz besitzen kann, Menschen anderer Kulturen so minderwertig zu sehen, dass man ihnen die Kinder nimmt… Nebenthemen: Casanova/Balletti, Rubik’s Cube (sollte mal einen für mein Kind besorgen), Giordano Bruno (wer ist das? Jetzt weiß ich’s)...
    10. Leigh Bardugo: Crooked Kingdom
Eigentlich auch fesselnd. Aber irgendwie tue ich mich mit ihren Büchern im Lesetempo schwer. Der Druck ist sehr klein und ich werde dann abends so schnell müde. Tagsüber habe ich wenig Zeit zum Schmökern. Job, Kind, etc. Eine Art „Coup“, einiges an Charakteren und einiges an Verwicklungen. Wäre schon interessant, wenn es einen dritten Band gäbe.
    11. Kevin Kwan: Crazy Rich Asians
Größerer Druck. Das las sich dann auch gleich viel lockerer auch zu Abendstunden. Mit meinem südostasiatischen Erbe fand ich es sehr interessant und wie ich meiner Cousine in Singapur schrieb machen mich solche Bücher immer total hungrig und dann kaufe ich ein asiatisches Kochbuch… Mit „Crazy Rich“ habe ich zwar noch nichts zu tun gehabt, wobei  es aber daran erinnert, das wirklich Leute existieren, die für ein Kleid mehr ausgeben als unser Haus gekostet hat. Warum??? Ich habe in meinem Umfeld schon mit unterschiedlichen Gesellschaftsschichten zu tun, aber diese existiert nur irgendwo ganz hinten in meiner Wahrnehmung. Trotzdem finde ich in solchen Büchern auch immer wieder Dinge, die mich an meine Mittelschicht Verwandtschaft (viele Lehrer und Ingenieure) erinnern. Seien es Redewendungen, kulturell-kommunikative Eigenheiten oder einfach Essen und andere Traditionen. Im Buch geht es um einen jungen Mann, der seine amerikanisch-chinesische Freundin anlässlicher der Hochzeit seines besten Freundes in Singapur seiner Verwandtschaft vorstellen möchte... sie ist von ihm völlig unvorbereitet auf das, was sie erwartet und die Dinge nehmen ihren Lauf...

Online Sard

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #78 am: 20.04.2024 | 12:17 »
#12 The Electric State - Ein illustrierter Roman von Simon St°alenhag (ich bekomme den Kringel einfach nicht über das a)
Graphisch eine Augenweide!
Die Geschichte ist eher kurz, aber durchaus intensiv, traurig, düster und bedrückend. Der Künstler und Autor gibt insbesondere durch die Bilder, verstärkt durch den Text, Eindrücke und Andeutungen auf eine völlig verstörende jüngere Vergangenheit - Hoffnung kann ich darin nicht finden. Als RPG wäre das nichts für mich. Als illustrierter Roman allerdings hat das Werk durchaus Eindruck hinterlassen.
11 von 15 Punkten

#13 Teufelsgold von Andreas Eschbach
Was soll ich sagen? Ich kenne viele gute Bücher von Eschbach, aber hier hat es sich gezogen und war, höflich formuliert, "wirr und weird". Für mich in weiten Teilen an der Grenze des noch Erträglichen: entweder belanglos oder völlig überzogen und unglaubwürdig. Nur wenige Teile der Schilderungen waren gut lesbar. Da ich allerdings schon bis zur Hälfte durch war, als es "nur noch genervt hat", habe ich es (unter Mühen) durchgezogen.
EDIT: War der Wechsel von der Hier-Zeit ins Mittelalter anfangs noch interessant, so wurden die einzelen Sequenzen zunehmend unglaubwürdiger und "angestrengt mystisch".
Vernichtete Zeit.
03 von 15 Punkte.
« Letzte Änderung: 21.04.2024 | 17:39 von Sard »
"Nichts ist so gerecht verteilt wie der gesunde Menschenverstand. Niemand glaubt mehr davon zu brauchen als er hat." René Descartes

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Offline Weltengeist

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #79 am: 20.04.2024 | 12:24 »
Teufelsgold lese ich auch gerade, da kommt also von mir (vermutlich zum Ende-Mai-Update) ebenfalls ein Kommentar.
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Online Sard

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #80 am: 20.04.2024 | 14:38 »
Teufelsgold lese ich auch gerade, da kommt also von mir (vermutlich zum Ende-Mai-Update) ebenfalls ein Kommentar.
Da bin ich mal gespannt ;)
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Offline Solzimer

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #81 am: 20.04.2024 | 20:58 »
Lee Child - Ausgeliefert
Jack Reacher ist einfach immer der Stärkste, Schlauste und Beste. Jede Frau, die länger als ein paar Minuten mit ihm zusammen ist, verfällt ihm. Der zweite Teil ließ sich aber trotzdem sehr gut lesen. Es geht gegen Nazi-Hinterwäldler, das fand ich witzig.

Noah Gordon - Der Medicus
Habe ich aus einen Bücherschrank gezogen und mir eigentlich nichts dabei gedacht. Konnte es dann aber nicht wieder aus der Hand legen. Historisch zeitweise wohl ziemlicher Murks aber ich fand es unterhaltsam.

Als nächstes kommt Mario Puzos "Der Pate" aus dem selben Bücherschrank, oder Stephen Kings "Es" :)

Offline Alter Weißer Pottwal

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #82 am: 22.04.2024 | 11:50 »
#08. Andrzej Sapkowski - Der letzte Wunsch

Teil 1 der Vorgeschichte der Hexer-Reihe. Hat richtig Spaß gemacht. Trockener Humor und ein Hexer der auch Monster jagt. Einziger Wehrmutstropfen: Im Grunde kannte ich alle Kurzgeschichten schon aus Staffel 1 der Witcher-Serie. Allerdings die Teile, die gut waren.

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Online Sard

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #83 am: 22.04.2024 | 13:47 »
#08. Andrzej Sapkowski - Der letzte Wunsch

So unterschiedlich sind die Geschmäcker: mich hat das Buch nicht erreicht, vor allem hat es keine Lust auf mehr gemacht.
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Offline BBB

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #84 am: 25.04.2024 | 18:48 »
So, Buch 2/4 durch.

Homo Deus von Yuval Noah Harari.

Habe das Buch zu Weihnachten geschenkt bekommen gehabt und da ich im Vorfeld viel Gutes über den Autor gehört hatte, war ich sehr gespannt.

Mich hat das Buch aber ehrlich gestanden enttäuscht. Hatte mir wesentlich mehr erhofft.

Harari hat einen sehr, sehr ausschweifenden Erzählstil. Hätte man die ca. 600 Seiten auf... weiß nicht... 120 gekürzt, wäre es vielleicht spannende Lektüre geworden. Vielleicht befasse ich mich auch einfach schon zu lange mit dieser und ähnlicher Thematiken, teilweise deutlich tiefer, als es Harari hier tut, aber ich fand es relativ anstrengend und langatmig und dadurch weitgehend uninteressant. Die letzten 80, vielleicht 100 Seiten kamen dann endlich ein, zwei Themen, die mich ein kleines bisschen zum Nachdenken angeregt haben - dann endet das Buch aber auch mit einer Bestandsaufnahme. Ich hätte mir gewünscht, dass dass wenigstens ein paar Ideen geliefert worden wären, wie wir mit den beschriebenen Herausforderungen umgehen können - so endete das Buch mit Fragen statt mit Antworten.
Das war sicherlich eine bewusste Entscheidung Hararis. Aber mich hat es gestört, weil es damit umso mehr nach verschenkter Zeit wirkt.

Insgesamt muss ich sagen eines der schlechteren Bücher, die ich beendet habe. Aber ich habe es beendet.

1,5 von 5 produktiven Algorithmen.


Als nächstes dann die Fortsetzung von Altered Carbon. Mal sehen was das taugt. Mir schwant ja böses nach den Kommentaren hier im Forum...
Power Gamer: 33% Butt-Kicker: 21% Tactician: 67% Specialist: 42% Method Actor: 88% Storyteller: 75% Casual Gamer: 42%

Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #85 am: 26.04.2024 | 14:01 »
#7 Hilary Mantel: „Spiegel und Licht“ 5/5
Ich bin endlich dazu gekommen, den 3. Band ihrer Reihe über Thomas Cromwell zu lesen. Cromwell, aus einfachen Verhältnissen stammend, ist auf dem Höhepunkt seiner Macht angelangt: Schatzkanzler und königlicher Sekretär Heinrich VIII., zum Baron und schliesslich Earl ernannt. Europäische Politik und Intrigen, der Kampf um ein modernes England (aus damaliger Sicht), die Reformation, Kirchenpolitik und noch mehr Frauen für seinen König - eine spannende Karriere.

Dieser Band hat mehr Krisen als früher zum Thema, ist aber ebenso spannend und weiterhin brillant geschrieben. Der letzte Satz aus dem Klappentext trifft es ganz gut: „Was wird Cromwell tun, wenn sich der König gegen ihn wendet, so wie er sich unweigerlich gegen jeden seiner Vertrauten wendet?“
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Offline Niniane

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #86 am: 28.04.2024 | 00:04 »
8. Alexander Hartung – Gehe mit den Toten
Nach Jan Tommen, Nik Pohl und Alina Grimm schickt Alexander Hartung mit Lara Plank eine weitere Ermittlerin ins Feld. Lara ist Kommissarin bei der Kripo in Frankfurt und gerät bei den Ermittlungen nach der Ermordung des Industriellen Döring zwischen die Fronten, als eine Zeugin sie beschuldigt. Natürlich ermittelt Lara auf eigene Faust weiter, unterstützt von ihrem ehemaligen Kollegen Simon sowie ihrem Ex-Freund Daniel, einem Zeitungsjournalisten (und der blasseste Charakter in der Geschichte, mir hätten Lara und Simon gereicht).
Der Fall selbst ist an manchen Stellen harter Tobak, aber wie auch bei anderen Büchern sind die Beschreibungen der Taten nicht ausufernd, statt sich in blutige Beschreibungen zu ergehen, wird hier nur kurz angerissen, was passiert ist, und dann gecuttet. Der eigentliche Täter hat mich echt überrascht, und das gehört ja mit zum Krimi, das Raten, wer es denn letztlich war.
Ein spannender Krimi, der mir wieder mal die morgendliche Dienstreise im ICE verkürzt hat dank E-Book-Vorbestellung :)

9. Kerstin Gier – Vergissmeinnicht: Was bisher verloren war (Band 2)
Ich meide ja solche „Unnahbarer Typ trifft toughes Mädchen“-Bücher normalerweise wie der Teufel das Weihwasser. Aber der erste Band war bei Kindle Unlimited und las sich sehr witzig, weil das toughe Mädchen auch tough bleibt und der unnahbare Typ sehr schnell sehr nahbar wird. Das Prinziep „Den ersten Band umsonst rausgeben“ hat hier wunderbar funktioniert, den zweiten habe ich gleich nach Abschluss hinterher gekauft.
Die Geschichte von Mathilda und Quinn geht erstmal mit einem Downer los, aber das Tempo bleibt hoch, es gibt eine Menge sehr lustige Stellen, liebevoll ausgearbeitete diverse Nebencharaktere und einen Cliffhanger, bei dem Netflix vor Neid erblassen würde.

10. Kerstin Gier – Die Mütter-Mafia (Teil 1)
Constanze wird von ihrem untreuen Ehemann mit ihren beiden Kindern in das alte Haus seiner verstorbenen Großtante abgeschoben und findet sich plötzlich in einer Villengegend voller Frauen, die vom Geld ihrer Männer leben und spießigen Nachbarn wieder. Damit sie nicht auffällt, tut sie so, als wäre sie ebenfalls eine dieser erfolgreichen Frauen, was ihr aber so gar nicht gelingen will. Dafür lässt sie dann mit ihren neugewonnenen Freundinnen die Super-Mamis gehörig auflaufen.
Das Buch ist keine hohe Kunst und strotzt an manchen Stellen nur so vor Klischees, aber es ist unterhaltsam geschrieben und Constanze wächst einem mit jeder Seite mehr ans Herz (während man ihren Ex-Mann gerne zum Teufel jagen möchte).

11. Kerstin Gier – Silber. Das erste Buch der Träume
Ja, die Bücher von Frau Gier gibt es größtenteils als Teaser bei Kindle Unlimited, aber mir gefällt auch ihr Schreibstil so grundsätzlich.
Vom Aufbau her ist „Silber“ recht ähnlich zu „Vergissmeinnicht“, auch Liv Silber ist ein toughes Mädchen, das sich in einen coolen Typen verguckt, nämlich Henry, den Freund ihres Demnächst-Stiefbruders Grayson.
Während Quinn einem gleich sympathisch ist (was vermutlich auch daran liegt, dass er ein PoV-Charakter ist), wird Henry aber kein Sympathieträger, ich hatte längere Strecken das Gefühl, dass er eigentlich ein falsches Spiel mit Liv treibt und damit wieder diesen furchtbaren Trope bedient. Aber zumindest in Band 1 ist er nicht der Bösewicht, der entpuppt sich nach einem gekonnten Twist als eine gänzlich andere Person.
Auch wenn „Silber. Das erste Buch der Träume“ durchaus spannend ist, im Gegensatz zu „Vergissmeinnicht“ wollte ich hier nicht unbedingt weiterlesen, irgendetwas hat mir gefehlt.
„Silber“ wurde übrigens von Amazon Prime verfilmt, ich habe es mir aber noch nicht angesehen.

12. V. E. Schwab – Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
Ich mag Bücher, die im Präsens geschrieben sind, so gar nicht. Aber nachdem ich letztes Jahr positiv überrascht wurde, lese ich sie zumindest mal an, und gerade bei diesem Buch ist die Zeitform meiner Meinung nach das Tüpfelchen auf dem I. Empfohlen wurde es in einem Podcast, den ich sehr mag, „2old2dieyoung“, ein Podcast, in dem es um queere Medien und Medienschaffende geht.
Aber worum geht es? Die junge Französin Adeline – genannt Addie – hat mit einer dunklen Wesenheit (er wird nie Teufel genannt, es ist aber recht offensichtlich, dass es sich um einen solchen handelt, allerdings ohne den christlich-mythologischen Unterbau) einen Pakt geschlossen, weil sie ihrer Zwangsverheiratung und dem daraus resultierenden Dorfleben ohne Höhen entgehen will. Der Preis für ihre Freiheit ist hart: Niemand erinnert sich in Zukunft an sie, sie kann nichts behalten oder erschaffen. So lebt sie durch die Jahrhunderte und dient immer wieder Künstler:innen und Schrifsteller:innen als Muse, ist aber auch entsetzlich einsam.
Dann trifft sie eines Tages Henry, und wie durch ein Wunder weiß er am nächsten Tag noch, wer sie ist und sie schöpft zum ersten Mal Hoffnung, bis sie erfährt, warum Henry sich an sie erinnern kann.
Ich gestehe, ich gehöre zu den Menschen, die bei Büchern gerne mal ans Ende blättern (dieses Jahr musste ich das öfter tun, dazu später mehr), aber bei E-Books ist das schwer. Dieses Buch war das erste E-Book, wo ich nachgucken musste, ob es Anzeichen auf ein Happy End gibt, weil das Buch einen auf eine dermaßen krasse emotionale Achterbahnfahrt mitnimmt, dass man am Ende erstmal tief durchatmet. Nichtsdestotrotz eine Leseempfehlung meinerseits und eine generelle Empfehlung für die Autorin.
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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #87 am: 28.04.2024 | 21:35 »
#8 Thomas D. Lee: „Die alte Garde“ 4/5

Seit Jahrhunderten ruhen die Ritter der Tafelrunde unter den Hügeln des alten Britannien und erwachen immer wieder, um das Land aus großer Gefahr zu retten. So war es jedenfalls mal gedacht. Also kämpfen und sterben sie in Konflikten aller Art, mal mehr und mal weniger ehrenhaft. Als Kay diesmal erwacht, ist der Klimawandel Realität, sind die Flüsse vergiftet, die Wälder abgeholzt und die Regierung und das Militär privatisiert. Politische Splittergruppen bekämpfen lieber einander als die Probleme anzugehen (durchaus realistisch dargestellt und witzig zugleich!) und natürlich ist die eigene Überzeugung die einzig richtige. Verdammt, was tun? Diesmal Artus aus Avalon zurückholen?

Schönes Spiel mit dem Artus-Mythos, britischen Legenden und uralten Göttern vor dem Hintergrund des von Menschen verursachten Untergangs - in vielleicht gar nicht mehr so ferner Zukunft. Ich war skeptisch, aber die Mischung funktioniert.
« Letzte Änderung: 28.04.2024 | 22:07 von Chronist »
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