Autor Thema: Tyranny  (Gelesen 13421 mal)

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Offline Mr.Misfit

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Re: Tyranny
« Antwort #50 am: 7.12.2020 | 18:20 »
wo bleibt ein Nachfolger ?

Wird es nicht geben, das Spiel hat sich trotz eigentlich guter Kritiken sehr schlecht verkauft. Und da das Konzept für die meisten nicht interessant genug war, zudem die Betrachtung des Bösen und der Tyrannei als System das Selbstvernichtend ist vielen Spielern wohl zu kopflastig ist, und weil das DLC vergleichsweise weniger gut war für den Content, der drin war, hat Tyranny doch mit einem Patch ein Story-Ende bekommen. Es wird keinen Teil 2 geben. Leider =|

Sorry. Ich hätte es mir auch gewünscht....
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"Und wenn die Sanduhren der Zeitweiligkeit zum stehen kommen, die Geräusche des täglichen Lebens verklungen sind, wenn alles um dich herum still ist, wie in der Ewigkeit,
dann fragt die Ewigkeit dich und jedes dieser Millionen und Abermillionen Lebewesen nur das eine: Lebtest du in Hoffnungslosigkeit oder nicht?" - Sören Kjerkegaard, Die Krankheit zum Tode

Offline Cass

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Re: Tyranny
« Antwort #51 am: 8.05.2024 | 22:59 »
Ich belebe dieses Thema einmal, weil ich das Spiel gerade abgeschlossen habe. Eine Mischung aus Zeitmangel und Komplettionismus fuehrt dazu, dass ich heute fuer solch ein CRPG gut ein Jahr brauche, daher spiele ich wirklich nur noch die, deren Geschichte neu und interessant zu sein verspricht. In dieser Hinsicht hat mich Tyranny wirklich nicht enttaeuscht. Die Spielwelt ist faszinierend dicht und tief; so dicht und tief, dass es einerseits frustriert, wie wenig davon man dann doch im Laufe des Spiels nur wirklich erkunden kann, und man sich andererseits fragt, ob die Jungs von Obsidian Terratus urspruenglich fuer eine heimische Rollenspielrunde ausgetueftelt hatten. Denn es steckt so viel Liebe und Detail darin, die von der eigentlichen Geschichte des Spiels kaum beruehrt werden. Vielleicht hat es sich dabei auch einfach um den Versuch gehandelt, die Spielerschaft scharf auf ein Sequel zu machen, das dann nie kam - sollte dem so sein, wuerde ich zu gerne einmal in die geheimen Unterlagen der Entwickler schauen, was sie sich eigentlich bei gewissen unerklaerten Raetseln gedacht haben (Ursprung der Bane / Beastmen; Cairns Rebellion; Kyros' Plan). Aber wahrscheinlich machen gerade diese auch den Reiz aus.

Empfehlen kann ich das Spiel besonders auch anderen Spielleitern von Myranor. Die besondere Mischung aus quasi postapokalyptischer Antike sowie das intelligente Magiesystem aus Quellen und Akzenten hat mich oft daran erinnert, und gerade visuell kann man sich bei Tyranny da einiges an Inspiration holen. Ich denke, das sollte ganz aehnlich auch fuer Earthdawn gelten.

Das Manko ist eben das aller neumodischen CRPGs: Das ausgetueftelte, ludonarrativ passende Magie- und Fertigkeitensystem machte mir anfangs Lust auf Kaempfe a la Baldur's Gate, aber Cooldowns verdarben mir die schnell. Man hat einfach keinerlei Motivation, fuer Kaempfe ausser die gegen die schwersten Gegner taktisches Micromanagement zu machen, weil man weiss, dass es ohnehin keine Konsequenzen hat, sondern soll einfach Fertigkeiten spammen (was die AI alleine wiederum nicht hinkriegt). Dann doch beim naechsten Mal lieber den "Story Mode"...