Der Zweihänder in der Steineiche, oder wie das Haus Dunnerschlache von den Honoriten zu den Salutaristen konvertiertebevor das altehrwürdige Adelshaus von Dunnerschlache zu den geachteten Grafen von Leuenwarthe wurden, da nannten sie ein bescheidenes Festes_Haus im Bärenwald ihren Stammsitz.
Jahr um Jahr im Rondra versammelte sich nun dort an diesem Burgstall (abgegangenes Bauwerk)
die Familie von Dunnerschlache, um dort der prächtigen Sturmherrin Rondra durch Turneyen eine gebührende Andacht zu halten, ganz so, wie es schon immer Sitte und Tradition im weid´schen Lande gewesen war.
Als sie nun sich auch im 8. Jahre Valpo aufmachten, da sahen sie ein Rondrazeichen, denn die Himmelsleuin und Wolkenfetzerin hatte eine der mächtigen, IHro geweihten Steineichen gebeuget und zersplittert, worauf im Stamme der Griff eines prächtigen Zweihänders zu Tage trat.
So wisset, meine lieben Kinder, zu Zeiten des gerechten Reichsbeschützers Rohal, seine Weisheit und Wohlfahrt aller Lande sei ewig gepriesen vor den guten Göttern, hatte ein das Nahen des Todesrabens Golgari fühlender Recke aus dem Hause Dunnerschlache seinen geweihten Zweihänder vor den jungen Setzling eingesteckt, dem Wohlwalten seiner alveranischen Herrin vertrauend.
Und so war es den versammelten Dunnerschlachen ein ganz besonderes Turney, den dem strahlenden Sieger sollte es zufallen, das Schwert aus dem Stamme zu ziehen, gewisslich, dass die Alveranskriegerin ihm eine besondere Queste zugedacht habe.
Doch oh weh oh Schrecke.
Das Schwert ließ sich nicht herausziehen.
Der Reihe nach trat ein jede Knospe aus dem noblen, stolzen und allseits für seinen rondriatischen Mute gerühmten Hauses an, sich dieser Probe vor Rondra höchstselbst zu stellen, doch ein niemand fand dort ihren Wohlgefallen.
"Herrin, was haben wir gefehlt?", sprach da das Familienoberhaupte, "findet gar niemand aus unserem Stamm mehr dein Wohlgefallen?"
Da wurde einem der versammelten Ritter ganz schwer ums Herz, den er es war sein dunkles Geheimnis, zu wissen, dass das Haus von Dunnerschlache nicht gänzlich erschienen war an diesem Tage im Rondra 8 Valpo.
Er hatte nämlich dareinst mit der schönen Müllerstochter der leichtlebigen Rahja mehr geopfert als der ehrbaren Travia, sich doch aus falschen Stolze niemals zu diesem daraus entsprungenem Kinde bekannt.
So brachte er also seine 14 jährige Tochter aus einer nicht standesgemäßen Verbindung herbei und siehe, diesem Sproß des Hauses verstattete die Donnernde die prächtige Klinge.
Als wenn tausend Alveranier mitgezogen hätten, so leicht zog die Schildmaid den in der Sonne funkelnden Zweihänder hervor.
Da sprach das Familienoberhaupt: "Kind, wenn Rondra dich erhöht, so erhöhen auch wir dich. Sitz und Stimme gewähren wir dir in unserem Haus alldann!"
doch übles Nachrede, Spott und Häme kam da aus allen Rattennestern über das Haus von Dunnerschlache, dass sie einen unstandesgemäßen Bastard in ihre noblen Mitte aufgenommen hatten.
Den damals waren die Honoriten, welche den Menschen nur nach seiner Abstammung bewerteten, hoch im Kurs.
Die Dunnerschlaches hingegen legten ob dieses Rondrazeichens diese Denke hinfort und wurden überzeugte Salutaristen.
Doch es grämte die wackere Schildmaid, so geschmähet und herabgesetzet zu werden, auf dieses sie nun Auszog, ihre Würdigkeit vor Rondra allen zu beweisen.
Doch das ist eine andere Geschichte, meine lieben Kindlein, die ich euch bei einem anderen Krug Ferdoker erzählen mag...
Verwendung im Spiel
- "untraviabündliche"- uneheliche Kinder in einer Adelsfamilie bieten auch immer eine gute Erklärung,
warum sie auf Questen&Aventurien ausziehen
- Spiel mit den feinen Nunancen einer ständischen Gesellschaft "Bastardbalken im Wappen!"
- "besonderer Besitz" persönliche Waffe (geweiht, magisch, Zwergenstahl...)
- adlig genug, um von GrafInen/Herzogen/Fürstinen/Königen/Kaiserin für eine Mission auserwählt zu werden,
aber vom Sozialstatus her ausbaufähig genug, um noch "belohnt" werden zu können.
- vom Sozialstatus her niedrig genug, um auch mal "kleine Brötchen backen" zu müssen und nicht überall gleich
als unanfechtbare Autorität auftreten zu können (echte Beweise finden müssen im Intrigenabenteuer)
- Nachteile wie "schlechter Ruf" lassen sich auch gut umbauen zu Eigenbauten der Marke "Rufmord" – der sich dann durch im Laufe des Spiels abarbeiten lässt
- "Feinde" im Sinne von so welchen "Rufmördern" kann man schon noch händeln.
Solange der Char noch "unerprobt vor Rondra" ist, kann der Char so noch "kleingehalten" werden – auch würde sich das im Laufe des Spiels abarbeiten lassen
was sagt die Lore`ley
die Rondrakirche kennt mehrere große Strömungen
RoVade p. 92 und 93
Honoriten sind standes- und Ehrdünkelig. Diese wird in die Wiege gelegt und steht "bürgerlichen" so nicht offen
Salutaristen gestehen hingegen einem jeden zu, Ehre vor Rondra durch tapfere Handlungen erwerben zu können
WdH p.246; "adlige Abstammung" nennt den veringerten Sozialstatus bei Bastarden
WdH p. 249; "besonderer Besitz" etwa für persönliche Waffe