Autor Thema: Wann entstehen für euch Spielfakten am Beispiel Murder Mistery  (Gelesen 3050 mal)

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Offline Haukrinn

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Ich wundere mich dagegen wieder, was denn anstrengen mit Leistungsgedanken zu tun haben muss.

Egal was ich in meiner Freizeit mache, ich kann in alles Arbeit und Sorgfalt reinstecken. Muss ich natürlich nicht, aber verboten ist das ja nicht. Und wenn ich sorgfältig ein Bild male, sauber was schnitze oder mich beim wandern verausgabe unterstellt mir ja auch nicht jeder sofort Leistungsgedanken, oder?

Ja, es gibt auch Beschäftigungen, wo es nur um Zerstreuung geht und man sich berieseln lässt.

Für mich gehört Rollenspiel aber definitiv nicht dazu. Und mit Leuten, die das so sehen, will ich ehrlich gesagt auch nicht spielen - das ist mir zu dröge, da kann ich auch fernsehen…
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Streunendes Monster

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Ich wundere mich dagegen wieder, was denn anstrengen mit Leistungsgedanken zu tun haben muss.

Egal was ich in meiner Freizeit mache, ich kann in alles Arbeit und Sorgfalt reinstecken. Muss ich natürlich nicht, aber verboten ist das ja nicht. Und wenn ich sorgfältig ein Bild male, sauber was schnitze oder mich beim wandern verausgabe unterstellt mir ja auch nicht jeder sofort Leistungsgedanken, oder?

Ja, es gibt auch Beschäftigungen, wo es nur um Zerstreuung geht und man sich berieseln lässt.

Für mich gehört Rollenspiel aber definitiv nicht dazu. Und mit Leuten, die das so sehen, will ich ehrlich gesagt auch nicht spielen - das ist mir zu dröge, da kann ich auch fernsehen…

Danke, plus eins  :d



Inwiefern strengt man sich beim RPG denn an? Einfälle hat man oder nicht, tolles Charakterspiel steht als Zweck des Spiels für sich, ohne belohnt werden zu müssen, Engagement ist Voraussetzung zur Teilnahme, wer nicht spielt, nimmt nicht Teil.... diesen Leistungsgedanken im RPG verstehe ich nicht. Der Weg ist das Ziel. Der Plot ist Mittel zum Zweck. Es geht doch primär um das Erlebnis, oder nicht? Ich meine, ich spiele auch herausforderungsorientiert. Aber die Herausforderung zu bestehen ist der Kitzel, ich bekomme dafür ja keine Siegerurkunde oder so.

Für einige ist der Weg das Ziel. Ist okay.
Für mich ist er das nicht.

Der Weg führt zum Ziel und ist elementar wichtig für meinen Spielspaß, Abschalten, Eskapismus. Und auch ingame einen Weg zu beschreiten ist für mich Teil des Prozess'. Aber das Ziel ist das Ziel. Da stimme ich mit Konfuzius (sollte er es wirklich zuerst gesagt haben) gar nicht überein. Nicht nur im Spiel.

Weg von der Philosophie und hin zum Kern meines Problems mit dem beschriebenen MM-Plot:
wenn nichts feststeht und alles offen ist, der SL sich auf eine der vielen mögloichen Wahrheiten erst am Ende festlegen muss, dann fühlt sich das für mich völlig falsch an. Geradezu surreal.

Ich lese bei dir eine starke Schwarz-Weiß-Wahrnehmung raus. Und bewege mich mit meiner Ansicht hier eigentlich im schönen Bunt dazwischen.
Weder geht es mir um SIEG noch um Leistungsdruck oder eine Belohnung.
Ich mag etwas bewegen, etwas erleben, Geschichte/n mitschreiben, Erkunden, taktieren und ums Glück würfeln. Wenn der Plothook aber weich und aalglatt ist, nicht greifbar oder zu fluide, dann sehe ich keinen Sinn in einem Spiel. Ich weiß ja, dass der letzte Verdächtige erst jenerwelcher ist. Ist doch mega lame.

Offline Tudor the Traveller

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Ich wundere mich dagegen wieder, was denn anstrengen mit Leistungsgedanken zu tun haben muss.

Wenn eine "Anstrengung honoriert" werden soll, sehe ich da einen sehr deutlichen Leistungsgedanken.

Ich lese bei dir eine starke Schwarz-Weiß-Wahrnehmung raus. Und bewege mich mit meiner Ansicht hier eigentlich im schönen Bunt dazwischen.

Schreibt derjenige der auch schreibt

Aber das Ziel ist das Ziel.

Man kann nicht gleichzeitig bemängeln, dass eine Anstrengung nicht honoriert wird, und dann behaupten, es gehe nicht um Belohnung. Das ist ein Widerspruch.
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Offline KhornedBeef

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Um zu der Frage nach der Entstehung der Fakten zu kommen, die hatte ich ob des Schlenkers zur Genreemulation ja für mich noch nicht wirklich beantwortet :)

Fakten entstehen bei mir immer und ohne Ausnahme,
  • wenn sie im Regelwerk bzw. von der SL präsentierten Settingband stehen
  • durch von der SL unwidersprochene Aussagen und Beobachtungen am Tisch, egal von wem
  • durch die Ansage, worum es in einem Würfelwurf geht, was bei Erfolg und was bei Scheitern geschieht
  • durch offen geworfene Würfelergebnisse und der daraus folgenden Regelanwendung
  • durch das Aufschreiben bzw. Festlegen von Stats und Sonderregeln für Kampfgegner zu Beginn einer Begegnung
Wenn ich vorab etwas in ein Abenteuer schreibe, dann ist das für mich der Vorschlag eines Fakts, gesetzt wird es aber erst, wenn ich den Fakt auch am Tisch verkünde. Dabei gilt aber immer auch, dass neu verkündete Fakten vorherigen nicht widersprechen dürfen.

Wenn ich also sage "Der Oger hat zwei Arme", dann kann der nicht plötzlich einfach so drei haben.

Wenn ich aber gesagt habe "Der Ogermagier hat zwei Arme", und es gibt (durch Regelwerk gesetzt) einen Ogermagiezauber, der einen dritten Arm wachsen lassen kann, dann ist es möglich, dass die Gruppe schmerzhaft lernt, dass der Ogermagier eben diesen Zauber kennt. Allerdings gehört das zu dem Statblock, den ich zu Beginn der Begegnung festlege.
Fehlen noch die Charakterbögen :) sonst Zustimmung
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

JollyOrc

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Fehlen noch die Charakterbögen :) sonst Zustimmung

stimmt, die gehören dazu.

Streunendes Monster

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Wenn eine "Anstrengung honoriert" werden soll, sehe ich da einen sehr deutlichen Leistungsgedanken.
...
Schreibt derjenige der auch schreibt
...
Man kann nicht gleichzeitig bemängeln, dass eine Anstrengung nicht honoriert wird, und dann behaupten, es gehe nicht um Belohnung. Das ist ein Widerspruch.

Kokolores.
Du willst Schwarz-Weiß, bekommst Bunt und definierst Bunt als Schwarz. Gehe ich nicht mit.

Kurze Entführung in die Schummel-Seitenstränge.
Schummeln suggeriert, dass es einen Leistungsgedanken gibt, nämlich den zu gewinnen.
Du lehnst Schummeln ab.
Hast Du einen Leistungsgedanken beim Rollenspiel?

Offline Sashael

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Bitte keine Schummelentgleisungen mehr! Dafür gibt es bereits mehr als genug andere Threads.

Und beruhigt euch bitte. Wenn ihr merkt, dass ihr aufgeregt in die Tasten hämmert, verschiebt das Absenden vielleicht lieber auf später und denkt dann darüber nach, ob ihr auch wohlwollend lest und schreibt.

Danke!
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Tudor the Traveller

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Kokolores.
Du willst Schwarz-Weiß, bekommst Bunt und definierst Bunt als Schwarz. Gehe ich nicht mit.

Ein Argument wäre schön... gehst du auf meinen Post inhaltlich noch ein?

Edit: ein guter Anfang wäre aus meiner Sicht zu erläutern, wie das mit dem Anstrengen und Honorieren zu verstehen ist. Wie sieht so eine Honorierung deiner Aussage gemäß aus?

Edit 2: ich meine das ernst: ich habe nicht den blassesten Schimmer, wie du das meinst. Also: wir sitzen am Tisch und hatten eine tolle Szene, die maßgeblich mit deinem tollen Characterspiel zusammenhing. Was war die Anstrengung und wie honoriert die Gruppe diese?
« Letzte Änderung: 1.05.2025 | 22:26 von Tudor the Traveller »
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Offline Murphy

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Zitat
Ich will mich ja wie ein Detektiv fühlen, nicht wie ein Schauspieler, der einen Detektiv spielt.

100 Punkte für Sashael!
Was hier vom OP beschrieben wird, ist ein "Quanten-Krimi". Tu irgendwas, dann findest du irgendwas heraus, was wir uns zusammenfantasieren. Klappt so oder so.
Ich hasse das und leite lieber nichts als das. Würde ich als Spieler herausfinden, dass die SL mit einem solchen Abenteuer meine vergeudet hat, käme ich mir veräppelt vor und wäre stocksauer.

Offline bobibob bobsen

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Ich finde die Vorstellung das die SL den gleichen Rätselspaß wie die Mitspielenden hat sehr atraktiv. Da würde ich mich gleich viel mehr als als Mitspieler und nicht so sehr als Dienstleister fühlen.

Offline Hotzenplot

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Ich finde die Vorstellung das die SL den gleichen Rätselspaß wie die Mitspielenden hat sehr atraktiv. Da würde ich mich gleich viel mehr als als Mitspieler und nicht so sehr als Dienstleister fühlen.

Geht mir auch so.

Ich gehöre zu den Leuten, die beides gerne mögen und zwar auch aus beiden Perspektiven (SL und Spieler). Hängt sehr von den anderen Umständen ab, was ich dann präferieren würde. Kein Problem, beide Varianten auch innerhalb einer Story bzw. eines Abenteuers zu verwenden.

Wenn ich leite und wir über Spielinhalt reden (also Session 0 und so), kläre ich das in der Regel ab, wie es die Spieler*innen gerne haben möchten.

All die Wechsel sind problemlos innerhalb von einere Session möglich, wenn alle sich damit anfreunden können - haben wir auch zuletzt genau so gemacht.

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Ein Argument wäre schön... gehst du auf meinen Post inhaltlich noch ein?

Habe ich schon gebracht. Zwei Mal. Siehst Du anders. Ist übrigens okay für mich.

Weiters versuche ich dir klar zu machen, dass Du in 1en und 0en argumentierst und dabei vergisst, dass das Leben so nicht funktioniert. Ambiguität ist immer ein guter Anfang. "Und" statt "Oder". Bunte statt Schwarz-Weiß.
Wenn Dir meine beiden ersteren Posts nicht ausreichen, werden wir inhaltlich nicht zusammenkommen können. Deine Wahrnehmung weicht hier elementar von meiner ab.

Zitat
... ich meine das ernst: ich habe nicht den blassesten Schimmer, wie du das meinst. Also: wir sitzen am Tisch und hatten eine tolle Szene, die maßgeblich mit deinem tollen Characterspiel zusammenhing. Was war die Anstrengung und wie honoriert die Gruppe diese?

Wir sitzen am Tisch, in der eine Szene in Beliebigkeit versinkt, weil sie zu keinem Effekt führt. Es wird nichts Belastbares oder Weiterbringendes in Erfahrung gebracht. Wenn DAS für dich schon Spielspaß ist, ist es doch toll. Für mich ist es das nicht. Mir da einen Leistungsgedanken hineinoperieren zu wollen finde ich latent übergriffig, zumal ich Dir nun mehrfach schreibe, dass Du da auf dem Holzweg bist.

Somit bin ich raus hier. Du gehst ja auch nicht auf meinen Post ein (Schummeln als Begriff kennste ja gern weglassen).

Offline Haukrinn

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Super das ihr das geklärt habt. Dann bitte hier zurück zum Thema, das ja eigentlich ein ganz anderes und für sich genommen ebenfalls sehr interessant ist.  :)
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Offline Sternschnuppe

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Ich finde die Vorstellung das die SL den gleichen Rätselspaß wie die Mitspielenden hat sehr atraktiv.

Seitdem ich regelmäßig Solo spiele hat sich auch mein SL Stil verändert. Wo ich früher einen Plan vorbereitet habe, gehe ich aktuell ähnlich unwissend an die Handlung heran und finde die Begründungen und Auflösungen mit allen in der Runde gemeinsam heraus. Das ist für mich entspannter und macht mir mehr Laune.

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Super das ihr das geklärt habt. Dann bitte hier zurück zum Thema, das ja eigentlich ein ganz anderes und für sich genommen ebenfalls sehr interessant ist.  :)

Hast ja recht  :d

Online First Orko

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Da ich hier noch Nichts davon gelesen habe und jüngst die zweite Runde spielen konnte, möchte ich nochmal kurz die Herangehensweise von Brindlewood Bay vorstellen:

Ein Fall (Szenario) enthält im Wesentlichen eine Reihe von Hinweisen (und noch ein paar andere Dinge), welche die SL nach und nach einstreut. Ein Fall hat eine bestimme Schwierigkeit (zBsp 7) und es gibt einen Spielzug (ja, PbtA-like) namens "Theorie aufstellen", welcher gegen die Schwierigkeit des Falls gewürfel wird. 2W6 gegen 7 ist nun recht happig, also muss man die Wahrscheinlichkeit erhöhen - da kommen die Hinweise ja gerade recht! Jeder gefundene Hinweis welchen die Gruppe schlüssig in die Theorie einweben kann wirkt als Bonus dagegen - also 8 Hinweise wäre eine Probe mit 2W6+1.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)


"Voll doof! Das ist ja TOTAL Spielleitungswillkühr " - Gemach, gemach! Natürlich gibt es auch einen Spielzug, um Hinweise zu erlangen - "Herumschnüffeln" - und natürlich treten hier dann Komplikationen auf... woraus sich das Spiel ergibt. Je öfter man schnüffelt, desto mehr Hinweise und desto mehr Komplikationen... und am Ende rätselt die Gruppe gemeinsam um einen bunten Strauß von Hinweisen und versucht diese irgendwie miteinander in Einklang zu bekommen... also genau das Gefühl, was man mit Murder Mystery erhalten will! Die SL kann ein Veto einlegen, wenn es ZU abstrus wird, aber meiner Erfahrung und der der SL entsprechend kontrollieren sich die Spielenden da schon sehr gut selbst.

Diese Vorgehensweise löst für mich einfach alle Probleme von Murder Mystery - und sogar die besonders schlauTM deduzierende Spieler·in kann die eigene Fertigkeit einbringen, indem man glasklar erläutert, warum dieser und jene Hinweise gar nicht zur Theorie passen KANN - natürlich mit der Konsequenz, dass der Wurf schwerer wird oder man noch mehr herumschnüffeln muss.

Einziger "Haken": Der Wurf kann auf mehrere Arten scheitern und je nachdem, wie durchdacht und logisch die Theorie ist, kann es für die SL schon anstrengend werden sich zu überlegen, warum sie denn falsch ist.

Für mich wiegt das aber viel leichter, als die möglichen (und in einer Form von mir oder Mitspielenden erlebte - wir haben später drüber diskutiert) Probleme klassischer Murder Mystery - Szenarien im Rollenspiel - Achtung, kann leichte Spuren von Überzeichung enthalten!  ;)
(aber wirklich nur leicht)

  • Genrekenner
    SL nutzt ein Fertigszenario, was komplette Klischees bedient und ein Spieler·in ist totaler Krimifan und löst den Fall in extrem kurzer Zeit einfach durch das Erkennen und Ausnutzen der Tropes
  • Viele Köche kochen schneller
    Die SL ist nicht schlauer als die ganze Gruppe zusammen und was für einen Abend gedacht war, wird durch saubere Kombination, Anwendung von Logik und guten Ideen innerhalb von 2h gelöst ohne jegliche Spannungskurve aber mit dem guten Gefühl der Gruppe, cleverer als die SL zu sein. Man einigt sich darauf, den Rest des Abends einen Krimiklassiker zu gucken und die eine Hälfte versaut den Film für die andere Hälfte, indem sie den Mörder schon vorher entlarven, haben am Ende aber unrecht, weil die Hinweise aufgrund eines menschlichen Fehlers des Protagonisten nicht zusammenpassen und der Zufall zur Hilfe kommt, den eigentlichen Mörder zu schnappen.
  • Falsche Spur
    Die SL hat einen kleinen Fehler gemacht und ein Hinweis passt nicht genau zu Rest, ja schließt sogar eine Herleitung komplett aus. Genau diese Abweichung stürzt die Gruppe kurz in eine Kriese, bis man eine neue Theorie entwickelt und herauskommt, dass es ein ganz andere Täter gewesen sein muss - was tatsächlich auch logischer ist, als der eigentliche Täter. Aber man muss ja konsequent bleiben, also scheitert der Fall und die Gruppe ist frustriert
  • Fertigkeitsbarriere
    Ein Wurf bei einer der vielen, das Nachforschen sauber simulierenden Skills, schlägt fehl und die Gruppe erhält den (oder die) Hinweis(e) nicht "Da ist nix mehr". Damit bleibt die Hinweiskette lückenhaft und die entscheidende Erkenntnis bleibt der Gruppe versagt, man forscht weiter, gräbt nach und nach befragte Zeugen ab, guckt sich die Tatorte an, an denen man übersehen haben glaubt (nur nicht den, wo wirklich was fehlt) und morgens um 1:30 gibt die Gruppe entnervt auf bzw die SL handwedelt den Hinweise noch kurz hin.
  • Smarter than thou
    Die SL ist tatsächlich ein sehr viel cleveres Köpfchen als die Gruppe und präsentiert den perfekten Mord! Leider ist er tatsächlich (fast) perfekt, die Lösung des Falls hängt am seidenen Faden eines einzelnen, kleinen Zusammenhangs den die Gruppe trotz Vorliegen aller Hinweise nicht herausfindet und stattdessen Theorie um Theorie bemüht mit immer verzweifelten Herleitungen, die SL ist aber zu stolz und zieht den Fall durch, die Gruppe scheitert und kapiert den Zusammenhang selbst dann nicht, als die SL die eigene R-Map auf dem Whiteboard erklärt.
  • Deine Logik ist nicht meine Logik
    Die SL ist sehr intelligent, versteht aber nicht, wie Menschen ticken. Der gesamte Fall basiert darauf, dass alle Beteiligten wie perfekte Maschinen ohne Emotionen handeln. Das Bild, welches für die Gruppe entsteht zeigt eine verschworene Gemeinschaft voller Psychopathen und verstört sie nachhaltig, da offensichtlich ist, dass SO eine Tat diverse emotionale Reaktionen hervorgerufen haben müsste...

Ihr kennt keines dieser Probleme? Ihr hab schon viele Murder Mysteries gespielt/geleitet und alle waren spannend, in sich logisch, zeitlich ausreichend bemessen, für die Gruppe gut lösbar und man hat das Mysterium ohne offene Fragen und logische Fallstricke erfolgreich aufgelöst, die SL musste nicht helfen oder irgendwas im Hintergrund switchen, Hinweise nochmal zu spielen oder was offgame nochmal klären? Herzlichen Glückwunsch! War bisher nicht teil meiner Rollenspielrealtität - vielleicht hat deshalb Brindlewood Bay für mich auch so gut funktioniert und ich hatte nur die falschen und zu dummen Leute dabei - ja, das wirds gewesen sein  :P 8] 8)
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.