Autor Thema: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?  (Gelesen 1855 mal)

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Online Smoothie

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #50 am: Gestern um 10:14 »
Spielleiten ist ein "vendors' market". Ich mache ein Spielangebot, das kannst du annehmen oder ablehnen. Ich reiß mich nicht drum. Wenn ich mich bereit erkläre zu leiten, dann nach den von mir festgesetzten Rahmenbedingungen. Wenn diese dir nicht passen, überlasse ich dir den SL-Posten liebend gern.

das gilt doch nur, wenn man mit Fremden spielt. Mit meinen Freunden ist das nicht so marktförmig, weder in die eine noch in die andere Richtung. Wenn man in einer Gruppe zusammen ist, die man gerne mag, ist es doch immer Kommunikation. Ich hätte Lust, das zu leiten, worauf habt ihr so Lust, etc.? Ja, das passt, das kann ich integrieren, das eher nicht, finden wir einen Kompromiss spielen wir das dann.
Inzwischen bin ich geneigt zu glauben, dass an der DnD Satanic Panic in den 80ern was dran war. Allein, es waren nicht die Inhalte. Es waren die Regeln, die aus der Hölle kommen...

Offline Edgar Allan Poe

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #51 am: Gestern um 10:18 »
Nein, ich finde nicht, dass das nur für Fremde gilt. Das gilt für alle. Bei Freunden mag es vorkommen, dass ich diskussionsbereiter bin. Aber wenn ich sage: "Moin Leute, ich hab Bock ne Runde Mittelerde zu spielen." und mein bester Kumpel sagt "Geil, ich spiel einen Tiefling-Kampfmagier." dann sag ich dem aber sowas von fröhlich, dass er das gerne spielen kann, aber nicht in meiner Gruppe.
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Offline ElfenLied

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #52 am: Gestern um 10:22 »
Bei Freunden erlaube ich reflavoring. D.h. wenn jemand unbedingt aus mechanischen Gründen eine Option haben will, die nicht so gut ins Setting passt, dann kann die Person diese Option spielen, aber mit einem anderen Anstrich (im gewissen Rahmen).

Nehmen wir als Beispiel mal den Halbork. Der wäre dann stattdessen ein haariger, muskulöser Mensch oder anderer Mischling stattdessen.
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Offline unicum

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #53 am: Gestern um 10:30 »
- warum ist das in D&D einsortiert? Das "Problem" gibt es doch eigentlich überall!

"Ich will aber meinen Jedimeister in Dark Sun spielen, SL macht die Regeln so dass das geht!"

Ach ja: und natürlich hat bei mir wegen sowas der SL immer das lezte wort, wenn ihm da was nicht passt dann hat er das lezte Wort. Wenn ich SL bin mache ich auch einschränkungen. Ich wähle das Setting, das System - und da lasse ich kaum mit mir reden. Wenn jemand was anderes spielen will soll er sich einen anderen SL suchen oder warten bis ich in 10 Jahren lust auf "was anderes" habe.

Klar ich hab auch Aversionen gegen bestimmte Dinge. So hab ich in Midgard eine Aversion gegen Beschwörer oder Tiermeister - die Spielen nämlich dann meistens schon eine Gruppe in der Gruppe mit dem ZOO an NSC die sie potentiell mit sich rumschleppen.

Aber ja man kann mit mir reden, ich sagen selten sofort nein.

Auf der anderen Seite: Ich hab es nur recht selten erlebt das Leute mir wirklich extrem merkwüdige Dinge vorlegen. Am häufigsten noch auf ... Cons (da hab ich schon echte Bülten erlebt)

Offline 1of3

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #54 am: Gestern um 10:30 »
Spielleiten ist ein "vendors' market".

Lustige Sache das. Ich organisiere den Oneshot-Abend beim 3TH in Hannover. Wir haben zwei mal im Monat im Schnitt so 13 - 20 Leute da und davon häufig 5 - 6 Leute, die ein Spiel mitgebracht haben. Da musst du einen guten Pitch haben, dass Leute dein Spiel mitspielen. First World Problems.

Offline Quaint

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #55 am: Gestern um 10:39 »
Also ich erlaube nicht grundsätzlich alles, nur weil es irgendwo im Regelwerk steht (oder am besten einem obskuren 3rd Party Supplement)

Es muss schon bissle passen zu dem, was gespielt wird an Kampagne. Und zu den anderen Charakteren.

Gab da aber noch nie größere Probleme.

Selbst wenn es hieß: Wir spielen jetzt ne Zwergenkampagne, du kannst dir höchstens die Subrasse aussuchen.

Und ich hab auch keine Probleme, genug Spieler zu finden.
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Offline nobody@home

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #56 am: Gestern um 10:52 »
Nein, ich finde nicht, dass das nur für Fremde gilt. Das gilt für alle. Bei Freunden mag es vorkommen, dass ich diskussionsbereiter bin. Aber wenn ich sage: "Moin Leute, ich hab Bock ne Runde Mittelerde zu spielen." und mein bester Kumpel sagt "Geil, ich spiel einen Tiefling-Kampfmagier." dann sag ich dem aber sowas von fröhlich, dass er das gerne spielen kann, aber nicht in meiner Gruppe.

Na ja, wenn du Mittelerde ausgerechnet mit D&D (und dann auch noch der fünften Edition) bespielen willst, dann machst du dir deine Probleme geradezu schon selbst. Da können dann die Spieler eigentlich schon fast nichts mehr für. ;)

Andererseits bin ich's aber auch als Spieler gar nicht gewöhnt, mir vor einer Kampagne nur ein einziges Charakterkonzept bis ins letzte Detail hinein auszudenken und mich dann fest darin zu verbeißen. Normalerweise weiß ich doch zu dem Zeitpunkt noch gar nicht so genau, was überhaupt auf mich zukommt!

Offline Chaos

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #57 am: Gestern um 10:56 »
Nein. Ich muss niemanden überzeugen. Es ist wie Edgar Alan Poe sagt:
Spielleiten ist ein "vendors' market". Ich mache ein Spielangebot, das kannst du annehmen oder ablehnen. Ich reiß mich nicht drum. Wenn ich mich bereit erkläre zu leiten, dann nach den von mir festgesetzten Rahmenbedingungen. Wenn diese dir nicht passen, überlasse ich dir den SL-Posten liebend gern.

Edit: Es sei denn, ich werde als Dienstleistungs-SL dafür bezahlt. Dann gilt natürlich: wer zahlt, schafft an.

Das kann ich so unterschreiben. Der SL bietet an, die Spieler können annehmen oder ablehnen.

Man geht ja auch nicht zum Autohändler und besteht darauf, dort ein Fahrrad kaufen zu wollen. Na ja, ich tue das jedenfalls nicht.
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Offline Sashael

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #58 am: Gestern um 11:10 »
Kommt drauf an, wie schlüssig die Einschränkungen sind.

Generell erwarte ich bei jeder Einschränkung, dass sie schlüssigen Sinn ergibt und die Welt bereichert. Wenn es also z.B. keine Menschen, Elfen und Fighter in einem Setting gibt, erwarte ich dafür umso mehr Details bei den Optionen, die es gibt. Bei einer reinen Willkürseinschränkung die nicht aus Balancegründen geschieht bzw ohne spielerischen Mehrwert würde ich abwinken.
Wenn ich sagrn würde "In meiner Welt gibt es keine Elfen", wäre das definitiv keine Entscheidung aus Balancegründen.

Wenn ich Einschränkungen mache, dann zielt das immer auf einen bestimmten Flavor ab, nicht auf Spielerkleinhalten.
Komischerweise gibt es aber gar nicht so wenige Spieler, die jede Einschränkung sofort als willkürliche SL-Diktatur ansehen.

Ich finde diese Einstellung hochgradig absurd.
Wenn ich ein Fantasybuch lese und da kommen keine Zwerge drin vor, dann geh ich doch auch nicht zum Autor und verlange, dass er das Buch umschreibt und Zwerge hinzufügt.

Die Fähigkeit, sich auf etwas einfach mal einlassen zu können, ist meiner Erfahrung nach weniger unter Rollenspielern verbreitet, als wünschenswert wäre.
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Offline bobibob bobsen

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #59 am: Gestern um 11:17 »
Ich finde das gut. Dann habe ich zumindest eine klare Vorstellung was mich als Spieler erwartet. Klare Vorgaben helfen meiner Erfahrung beiden Seiten.

Offline 1of3

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #60 am: Gestern um 12:02 »
Ich finde das gut. Dann habe ich zumindest eine klare Vorstellung was mich als Spieler erwartet. Klare Vorgaben helfen meiner Erfahrung beiden Seiten.

Auf jeden Fall. Nichts ist schlimmer als auf die Frage, was denn ein passender Charakter sein könnte, ein Schulterzucken zu bekommen.

Offline flaschengeist

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #61 am: Gestern um 12:44 »
Na ja, wenn du Mittelerde ausgerechnet mit D&D (und dann auch noch der fünften Edition) bespielen willst, dann machst du dir deine Probleme geradezu schon selbst. Da können dann die Spieler eigentlich schon fast nichts mehr für. ;)

Wie meinen ;)? https://truant.com/produkt/der-herr-der-ringe
Im Ernst: Ich spiele gerade eine schöne Runde mit dem System, funktioniert gut ist aber recht stark modifiziert (z.B. gibt es keine Zauberklassen).
« Letzte Änderung: Gestern um 12:46 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/download

Offline Ainor

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #62 am: Gestern um 13:14 »
Wie meinen ;)? https://truant.com/produkt/der-herr-der-ringe
Im Ernst: Ich spiele gerade eine schöne Runde mit dem System, funktioniert gut ist aber recht stark modifiziert (z.B. gibt es keine Zauberklassen).

5E, aber kein D&D. Da geht es ja grade darum ohne Zauberklassen genug Optionen zu haben.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline ElfenLied

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #63 am: Gestern um 13:15 »
Wenn ich sagrn würde "In meiner Welt gibt es keine Elfen", wäre das definitiv keine Entscheidung aus Balancegründen.

Wenn ich Einschränkungen mache, dann zielt das immer auf einen bestimmten Flavor ab, nicht auf Spielerkleinhalten.
Komischerweise gibt es aber gar nicht so wenige Spieler, die jede Einschränkung sofort als willkürliche SL-Diktatur ansehen.

Ich finde diese Einstellung hochgradig absurd.
Wenn ich ein Fantasybuch lese und da kommen keine Zwerge drin vor, dann geh ich doch auch nicht zum Autor und verlange, dass er das Buch umschreibt und Zwerge hinzufügt.

Die Fähigkeit, sich auf etwas einfach mal einlassen zu können, ist meiner Erfahrung nach weniger unter Rollenspielern verbreitet, als wünschenswert wäre.

Wenn es aus stimmigen Settinggründen passiert, dann ist das aus meiner Sicht etwas positives. Und wenn eventuelle Spieler das ablehnen, dann findest du sicher schnell neue, denen das gefällt.  ;)

Ich finde das gut. Dann habe ich zumindest eine klare Vorstellung was mich als Spieler erwartet. Klare Vorgaben helfen meiner Erfahrung beiden Seiten.

Sehe ich auch so.

Ist letztlich aber auch eine Sache, wie es verkauft wird. Bei einem "Wir spielen in Westeros, ihr seid Vasallen von Haus XY das sich im Konflikt mit Haus Z befindet" ist jedem klar, dass es erstmal nur mundane Menschen als Option gibt. Wenn man Bock auf Westeros hat, dann lässt man sich darauf ein.

Wenn dagegen nur ein "Ist normales D&D, aber ohne Elfen" kommt, würde ich nicht mitspielen wollen. Dafür ist mir meine Zeit zu Schade und es gibt genug Runden, die eher meinem Geschmack entsprechen, und der SL findet bestimmt auch Spieler für sein D&D ohne Elfen.

Was ich gar nicht verstehen kann, ist wenn trotz klarer Kommunikation dann trotzdem jemand mitspielt, der eigentlich überhaupt keinen Bock auf das Ganze hat, und dann die Stimmung runterzieht.

Auf jeden Fall. Nichts ist schlimmer als auf die Frage, was denn ein passender Charakter sein könnte, ein Schulterzucken zu bekommen.

Das wäre bei einer Session 0 für mich ein Grund, auszusteigen. Als SL will ich ein Fan meiner Spielercharaktere sein, und als Spieler möchte ich, dass der SL Spaß hat, wenn mein Charakter mitspielt.

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Offline unicum

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #64 am: Gestern um 13:25 »
Kommt drauf an, wie schlüssig die Einschränkungen sind.

Generell erwarte ich bei jeder Einschränkung, dass sie schlüssigen Sinn ergibt und die Welt bereichert. Wenn es also z.B. keine Menschen, Elfen und Fighter in einem Setting gibt, erwarte ich dafür umso mehr Details bei den Optionen, die es gibt. Bei einer reinen Willkürseinschränkung die nicht aus Balancegründen geschieht bzw ohne spielerischen Mehrwert würde ich abwinken.

Ich hab mal das Wort markiert das mich im allgemeinen bei Spielern nerft. Du hast es benuzt also konnte ich es markieren.

Es ist mir als Spielleiter zwar durchaus bewusst das ich ein Dienstleister bin aber ich bin ein ehrenamtlicher Dienstleister (ich nehme kein Geld und die Spieler schenken mir auch nicht die Regelwerke oder beteiligen sich an anderen Ausgaben) und als solcher habe ich mit Erwartungshaltungen schon ein bisschen meine Probleme. Aber vieleicht hab ich dich ja auch falsch verstanden.

Ps: Ja es gibt so einiges was ich nicht gerne in meinen Runden habe. Ich kommuniziere das und in der Regel ist das auch kein Problem.

Offline 1of3

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #65 am: Gestern um 13:39 »
Es ist mir als Spielleiter zwar durchaus bewusst das ich ein Dienstleister bin

Die Aussage würde ich nicht teilen. Ich erwarte, dass ich als SL beim Rollenspiel mindestens so viel zurück bekomme, wie ich reingebe. Bei einer guten Runde sollte die SL höchstens so viel Gesprächanteile haben, wie der Rest der Runde zusammen. Entertain me.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #66 am: Gestern um 13:40 »
[...] ich bin ein ehrenamtlicher Dienstleister [...]

[...] was ich nicht gerne in meinen Runden habe [...]

Und ich sehe mich nicht so. Ich bin Mitspieler und es ist _unsere_ Runde.

Ansonsten sehe ich mich hier an die Diskussion erinnert, ob Setting zu den Regeln gehört.

Imo hat D&D heute so viele Elemente angehäuft, dass man das nicht alles als völlig unverbindlich wegschieben kann. Da sind schon ikonische Dinge dabei, die auch teilweise in die IP eingeflossen sind, und Tieflinge sehe ich darunter.

Kann man alles weglassen, klar. Aber ob man in den Augen vieler dann noch "D&D" spielt, oder doch nur die D20 Engine für etwas ausleiht, frage ich mich dann doch sehr. Irgendwo läuft eine Grenze, wo es für mich nur noch rudimentär mit D&D zu tun hat. Die Zeit, als D&D nur ein System mit Toolbox war, sind imo vorbei.
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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #67 am: Gestern um 13:43 »
Ich hab mal das Wort markiert das mich im allgemeinen bei Spielern nerft. Du hast es benuzt also konnte ich es markieren.

Es ist mir als Spielleiter zwar durchaus bewusst das ich ein Dienstleister bin aber ich bin ein ehrenamtlicher Dienstleister (ich nehme kein Geld und die Spieler schenken mir auch nicht die Regelwerke oder beteiligen sich an anderen Ausgaben) und als solcher habe ich mit Erwartungshaltungen schon ein bisschen meine Probleme. Aber vieleicht hab ich dich ja auch falsch verstanden.

Ps: Ja es gibt so einiges was ich nicht gerne in meinen Runden habe. Ich kommuniziere das und in der Regel ist das auch kein Problem.

Um meiner Sichtweise ein bisschen Kontext zu verleihen:

Ich spiele und leite in erster Linie online (abgesehen von einer irl Runde mit Freunden), als SL auch kommerziell. Man begegnet sich hier erstmal als Fremde, die sich kennenlernen und erstmal herausfinden müssen, ob man überhaupt miteinander kompatibel ist. Aus diesem Grund empfinde ich eine Erwartungshaltung auf beiden Seiten nicht nur für gesund, sondern auch wünschenswert. Du schreibst ja selbst, dass du einiges nicht gerne in deinen Runden hast und es entsprechend kommunizierst, und die Spieler können das ebenso tun oder eben gehen. Bei mangelhafter Kommunikation auf beiden Seiten im Vorfeld führt das in der Regel zu keinem fruchtbaren Ergebnis. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass Spieler mit dreisten Forderungen ankommen sollten.

Bei Runden im Freundeskreis, gerade wenn man sich als SL abwechselt, ist das natürlich wieder etwas anderes. Da komme ich sowohl als SL als auch als Spieler den anderen entgegen, eben weil es meine Freunde sind und die zwischenmenschliche Chemie bereits besteht, und ich den Personen im Zweifelsfall vertrauen kann. Bei reinen Online Bekanntschaften ist das nicht der Fall.
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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #68 am: Gestern um 14:08 »
Die Fähigkeit, sich auf etwas einfach mal einlassen zu können, ist meiner Erfahrung nach weniger unter Rollenspielern verbreitet, als wünschenswert wäre.

Ich denke, das ist wenigstens zum Teil tatsächlich ein hausgemachtes D&D-Problem, und zwar aus zwei Gründen (vielleicht auch mehr, aber die fallen mir gerade ein).

Erstens ist es angesichts des Mainstream-Bekanntheitsgrads von speziell D&D und seiner neumodischen Eigentlich-geht-immer-alles-Vermarktung gar nicht besonders überraschend, wenn man auch Spieler findet, die einfach nur "D&D" zocken wollen und denen das konkrete Setting weitgehend piepegal ist -- letzteres insbesondere, wenn sie es und seine Eigenheiten noch gar nicht groß kennen, was speziell bei Marke Eigenbau natürlich eher den Normalfall darstellt.

Und zweitens ist der Hauptanziehungspunkt in Sachen Charakterbau bei Rassen-Klassen-Stufen-Systemen nun mal genau die Möglichkeit, mit den diversen Kombinationen aus ansonsten bereits bombenfest vordefinierten Bausteinen herumexperimentieren zu können. (Gerade D&D mit seinem "Auf Stufe 1 seid ihr alle nur frischgeschlüpfte Niemande"-Ansatz interessiert sich meiner Ansicht nach ja so was von nicht dafür, wer als Person da eigentlich die jeweilige Schablone ausfüllt; ein Tieflings-Kampfmagier ist halt wie der nächste.) Wenn ich da also als SL hingehe und die Auswahl an Bausteinen einschränke, dann bleibt je nach genauem System ggf. schnell gar nicht mehr so viel für bestimmte Spieler Interessantes übrig -- und daß das dann den einen oder anderen von ihnen vergrätzen kann, ist ebenfalls nachvollziehbar.

Offline Darius der Duellant

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #69 am: Gestern um 14:36 »
Sofern durchdacht kann ich mit Einschränkungen und Veränderungen der Optionen idR leben, außer es bleibt am Ende im Baukasten nichts interessantes mehr übrig.
Schwierig wird es für mich wenn solche Anpassungen komplett nach Bauchgefühl erfolgen und auf z.B. massiven Abbau von Balancingfaktoren für Zauberwirker in D&D2025 rauslaufen weil "Magie ja sonst langweilig ist".
Als SL Schränke ich Optionen ebenfalls ein, sofern mir inhärent kaputte Bekannt sind oder Optionen die ich am Spieltisch als Toxisch empfinde. Es gibt z.B. mit mir als SL keine simpel durchzuführende Gedankenkontrollmagie. Der Rattenschwanz an potenziellem Drama den man damit an den Tisch bringt ist es mir nicht wert.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #70 am: Gestern um 15:22 »
Ich finde diese Einstellung hochgradig absurd.
Wenn ich ein Fantasybuch lese und da kommen keine Zwerge drin vor, dann geh ich doch auch nicht zum Autor und verlange, dass er das Buch umschreibt und Zwerge hinzufügt.

Die Fähigkeit, sich auf etwas einfach mal einlassen zu können, ist meiner Erfahrung nach weniger unter Rollenspielern verbreitet, als wünschenswert wäre.

Ein Buch ist aber eben auch keine gemeinsame Gruppenaktivität. Wenn für dich der SL Job tatsächlich mit dem eines Autors vergleichbar ist, wundert mich deine Meinung dazu aber auch nicht, denn dann stehen SL und Gruppe in einer anderen Beziehung, als wenn man die SL als Teil der Gruppe auffasst.

Ansonsten ist die Straße des Sich-Einlassens eine in beide Richtungen. Das "meine Welt ist halt so" ist das Pendant zu "mein Char ist halt so", und der Homebrew Heartbreaker ist gleichsam die Mary Sue der SL  ;)
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Online schneeland

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #71 am: Gestern um 15:35 »
Ansonsten ist die Straße des Sich-Einlassens eine in beide Richtungen. Das "meine Welt ist halt so" ist das Pendant zu "mein Char ist halt so", und der Homebrew Heartbreaker ist gleichsam die Mary Sue der SL  ;)

Na ja, also zumindest bei der klassischen Aufgabenverteilung hat der SL schon merklich mehr Arbeit als der Spieler. Insofern ist der Vergleich etwas schief.

Natürlich wird man bei einer festen Gruppe versuchen einen Konsens über das zu Spielende zu finden, aber wenn es auf ein "ich spiele einen Zwergenbarbaren - wir wollen aber eine investigative Urban Fantasy-Runde spielen - Zwergenbarbar!" rausläuft, dann kann das Fazit schon sein, dass es da keinen Konsens gibt. Und ich sehe da den SL auch nicht in der Bringschuld, zumindest solange er nicht dafür bezahlt wird (und selbst dann passt der Zwergenbarbar vielleicht nicht rein).
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Online Der Hasgar

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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #72 am: Gestern um 15:38 »
Und ich sehe mich nicht so. Ich bin Mitspieler und es ist _unsere_ Runde.

Ansonsten sehe ich mich hier an die Diskussion erinnert, ob Setting zu den Regeln gehört.

Imo hat D&D heute so viele Elemente angehäuft, dass man das nicht alles als völlig unverbindlich wegschieben kann. Da sind schon ikonische Dinge dabei, die auch teilweise in die IP eingeflossen sind, und Tieflinge sehe ich darunter.

Kann man alles weglassen, klar. Aber ob man in den Augen vieler dann noch "D&D" spielt, oder doch nur die D20 Engine für etwas ausleiht, frage ich mich dann doch sehr. Irgendwo läuft eine Grenze, wo es für mich nur noch rudimentär mit D&D zu tun hat. Die Zeit, als D&D nur ein System mit Toolbox war, sind imo vorbei.

Da hast du genau den Punkt aufgebracht. D&D ist ja gerade dafür da, dass man es sich ausleiht, um irgendwas zu spielen. Es ist eine Art Werkzeug, weil das System so bekannt ist und man sich deshalb leicht drauf einigen kann. Zumal geht es auch noch flott einigermaßen flott von der Hand :) Es ist eben nicht mit einem ganz bestimmten Setting verwoben, sondern äußerst vielseitig. Das heißt: Welt 1 muss aber mal so gar nichts mit Welt 2 (und allem was darin lebt) zu tun haben.

Was anderes wäre es, wenn du eines der bekannten Settings nimmst und da alles ummodeln willst. Dann fragen die Spieler zu Recht, warum das sein muss. Aber ansonsten ist es ja gerade der Punkt eines Settings, dass es anders ist als andere. Lässt Du das weg, wird alles eine Soße!

Und D&D 5e bietet ja gerade die Möglichkeit, es so vielseitig einzusetzen. Das sieht man ja auch den vielen 5e-Varianten vieler Spiele. Wenn ich mich jetzt darauf einigen würde, mit meinen Leuten Aventurien 5e zu spielen und mir kommt jemand mit "Ich will aber nen Tiefling spielen", wäre ich maximal irritiert. Das gibt es in der Welt eben nicht (und warum sollte eine Hombrew-Welt anders behandelt werden als ein bekanntes Setting?). Man kann dann schauen, ob es etwas ähnliches gibt und das natürlich so hindrehen. Aber einfach alles überall mit hinzunehmen, killt meiner Meinung nach die Stimmung.
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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #73 am: Gestern um 15:45 »
Frei nach dem Motto: Wer fährt, bestimmt was im Radio läuft.
Wirklich? Das würde mir nicht einfallen, wenn ich der Fahrer wäre. Selbstverständlich würde ich nicht etwas hören, was jemand im Auto nicht ausstehen kann oder wegen Kopfschmerzen eines Mitfahrenden auf Radio total verzichten. Das steht total außer Frage.
Oder ist es eine Redewendung, die mir nicht geläufig ist?
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Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
« Antwort #74 am: Gestern um 15:47 »
Na ja, also zumindest bei der klassischen Aufgabenverteilung hat der SL schon merklich mehr Arbeit als der Spieler. Insofern ist der Vergleich etwas schief.

Natürlich wird man bei einer festen Gruppe versuchen einen Konsens über das zu Spielende zu finden, aber wenn es auf ein "ich spiele einen Zwergenbarbaren - wir wollen aber eine investigative Urban Fantasy-Runde spielen - Zwergenbarbar!" rausläuft, dann kann das Fazit schon sein, dass es da keinen Konsens gibt. Und ich sehe da den SL auch nicht in der Bringschuld, zumindest solange er nicht dafür bezahlt wird (und selbst dann passt der Zwergenbarbar vielleicht nicht rein).

Kommt halt auch darauf an, was den Spieler am Zwergenbarbaren so reizt. Wenn er einfach nur "Immer mit der Axt und feste druff!" spielen will, dann paßt der Charakter wahrscheinlich wirklich nicht -- andererseits kann auch eine Investigativrunde allemal noch Platz für einen ewig knurrigen Kurzen mit Muckis und Bart bieten. :)