Nachdem ich gesehen habe, dass es bisher scheinbar keinen Spielbericht zur Aarensteinkampagne gibt, würde ich die geneigten Leser gerne mit einigen augenzwinkernden Zeilen erfreuen. :wink:
InspirationsquellenUnter dem Adlerbanner, Shafirs Schwur sowie als Auftakt die Mini-Anthologie der alten Horasreichbox
Dramatis PersonaeAlenna von Rabemund, eine Garether Stutzerin und Intrigantin, die aus einem unbedeutendem Zweig der Rabemund'schen Sippe entstammt. Gewitzt, nicht mit ihren Reizen geizend, Rondra und Phex gleichermaßen verehrend und dem Leben sehr zugewandt. Sie ist anfangs mit mehr oder wenigen wichtigen Aufträgen der Garether Botschaft in Kuslik betraut.
Anastasija Stippko, Typus sanfte bornländische Riesin und Rivaner Lohnmagierin der Stoerrebrandts. Oftmals zögerlicher als es ihr Äußeres vermuten lässt, ständig an dem horasischem Modediktat verzweifelnd ("Hätten Sie dies auch in meiner Größe, Verehrteste?"), mitunter tollpatschig und zwischen Freiheitsdrang und Stoerrebrandt-Treue hin und her gerissen. Sie hält sich derzeit als Gasthörerin eines Seminars des Instituts der Arkanen Analysen in der Stadt auf.
Darion Rahl, ein Grangorer Dieb mit magischen Fähigkeiten, der in Anbetracht einiger "Unstimmigkeiten" jüngst einen anderen Hafen anlaufen musste. Ein Hasenfuß par excellence, dessen bevorzugte Lösungsstrategien Jammern, Aufgeben oder gleich Weglaufen umfassen. Lieblingsbeschäftigungen: Beutel schneiden im Park, sich Bart und Haupthaar verschönern lassen, in dunklen Ecken herumlungern
Vorhang auf für "Wider Drôler Spitzen und Borbarads Schergen"!
Hier der Auftakt:Kuslik I: Der Schnetzler von nebenanDer frische Frühlingswind hob den salzigen Geruch des Meeres und die Schreie der Möwen bis hinauf zum Tempelbezirk.
Anastasija Stippko sog den Geruch ein letztes Mal tief ein. Sie klopfte sich den Schmutz der Reise oberflächlich ab und sammelte sich. Von der schönen Fassade des Instituts der Arkanen Analysen wollte sie sich nicht täuschen lassen: Das Haus Stoerrebrandt duldete keine Verzögerung, sie war nicht zum tsaischen Müßiggang her gesandt worden. Der Eingangsbereich zeugte von dem Wohlstand, in dem alle Kusliker zu leben schienen. Der Bedienstete verbeugte sich bis kurz vor dem Boden vor ihr, einer Adepta minor, welche Pose nähme er wohl bei einem Magus oder Ihrer Spektabilität ein? Anastasija lachte in sich hinein und war sehr angetan von der gemütlichen Kammer, die man ihr anbot. Sie bedankte sich und zog sich zurück.
VorspulenEntspannte Nachtruhe. Am Frühstückstisch kurze Unterhaltung mit einem Magier namens Hesindio von Torvenkis, der sich als Hofmagier des Edlen Piro von Chalinba vorstellt. Besuch beim örtlichen Kontormeister Stoerrebrandts: Übergabe von Papieren, Auftrag, sich beim Kaufmann Bosvani einzufinden, der eine Karavelle nach Teremon ausrüste, und Frondienste (Paperkram), da der Sekretarius des Kontormeisters Sandfort erkrankt ist.
Mit einem Glucksen schlug das Wasser des Hafenbeckens gegen die Bordwand des Schiffes. Die Schwärze der Nacht hatte sich über das Deck gelegt, einzig der Wind zerrte an der Takelage und entlockte dem Holz des Mastes ein Knarren.
Darion Rahl dehnte seine Glieder, um sie auf die folgenden Strapazen vorzubereiten. Er musste schnell sein und durfte nicht gesehen werden. Mit blinden Passagieren wurde in allen Häfen Aventuriens kurzer Prozess gemacht. Er hob die Deckluke leicht an und spähte in die Dunkelheit. Die Luft war rein, dachte er sich, war mit schnellen Schritten an der Bordwand und hangelte an einem dicken Tau in Richtung des Hafenkais. Auf dem letzten Meter rutschte seine bereits schmerzende rechte Hand ab und mit einem Patschen fuhren seine Stiefel durch das Wasser. Das hatte er sich wahrlich anders vorgestellt und wohin hatte in seine kostenlose Passage geführt? Zumindest fort von Grangor, dass schien gewiss…
VorspulenBegegnung mit “Hafenarbeitern”, verwegene Frau stellt sich als Aal vor. Bittet Darion auf “füchsisch”e Weise in den roten Meerdrachen, falls er Arbeit suche. Ungemütliche Nachtruhe in der entsprechenden Kaschemme. Auffälliges Färben des eigenen Bartes bei Haarkünstler. Besuch bei einer Wahrsagerin (“gruseliges Kartenlege-Ergebnis”) und Rückführung einer “Fundsache” zum Aal. Empfehlung, sich an den Militärberater des Kaufmanns Bosvani, einen gewissen Pilbo, für weitere Aufträge zu wenden.
Alenna von Rabemund dreht sich noch einmal in dem gemütlichen Bett um, in den luxuriösen Räumlichkeiten der hiesigen Botschaft des Neues Reiches ließ es sich wahrlich aushalten. Das zarte Pochen an der Tür steigerte sich langsam zu einem nicht mehr zu ignorienden Klopfen. “Was gibt es denn Wichtiges?”, fragte sie mit verschlafener Stimme. “Der Botschafter beliebte mit Euch zu frühstücken, Signora.”, gab eine Jungenstimme zurück. “Richtet ihm aus, dass ich noch einen Augenblick benötige.” 45 Minuten später nickte sich Alenna im Spiegel zu. “Du siehst heute wieder umwerfend aus, meine Liebe – die Kusliker Luft scheint Dir zu bekommen”. Der Botschafter, ein eitler Geck und Liebhaber feiner Pralinen befindet sich in Plauderlaune und begrüßt Alenna (und ihren Ausschnitt) auf’s Freundlichste. Während er sich in kurzen Abständen schokoladene Köstlichkeiten in den Mund schiebt, löchert er sie mit Fragen über die “Heimat” und schwingt allerlei aufrührerische Reden. “Muss am Alkohol des Gebäcks liegen”, denkt sich Alenna.
Vorspulen“Bitte”, eine Depesche an den Herzog von Neetha zu überbringen. Eile aber nicht. Man munkele, der Kaufmann Bosvani rüste eine Karavelle nach Teremon aus, die Reiseroute führe üblicherweise über Neetha. Warnung vor Bauernrevolten (“man müsse Verständnis für die armen Teufel haben”) und einer in den südlichen Provinzen grassierenden Keuche (“Vermutlich das gewohnte Geschwätz der Leute…”).
Kollektives VorspulenAlenna spricht im Kontor Bosvani vor und wird vom “Militärberater” Pilbo, einem linkischen Veteranen mit rüden Umgangsformen, zum Kaufmann geführt. Das Fenster des Wartesalons liegt zum Innenhof, in dem sich Pilbo brutal mit einigen Waffenknechten duelliert. Ein Stutzer mit buntem Bart (Darion) kommt hinzu und wird von Pilbo mit wenigen Hieben entwaffnet und halb tot geschlagen. Danach nimmt sich Pilbo eine große Zauberin (Anastasija) vor und schlägt sie KO. Der dicke Kaufmann Gundular Bosvani versucht zu retten, was zu retten ist, doch niemand hat mehr Lust, mit dem Schlächter Pilbo zusammenzuarbeiten oder das kostbare Bauchgehänge seiner Jahrzehnte jüngeren Braut herbeizuschaffen.
letztes individuelles Vorspulen Das Haus Stoerrebrandt ist nicht gerade erfreut über die Komplikationen, Anastasija wird freigestellt. Auch bei Alenna gibt es Scherereien, sie ist das erste Mal in ihrem Leben auf Arbeitssuche. Darion schneidet ein paar Beutel und genießt den Frühling im Park…
Kuslik II: Vom Nischendasein in pulsierenden MetropolenDie drei Gefährten in spé treffen sich zu einem Umtrunk im “Offenen Tor”, einer stark frequentierten Wirtschaft am Nordtor. Sie einigen sich darauf, einander weiterzuempfehlen, falls sich ein Auftrag ergeben sollte.
Anastasija spricht auftragssuchend in der Halle der Antimagie vor und wird auf übermorgen vertröstet.
Alenna benennt sich vorerst zu “Margarete aus Wehrheim” um, im Phextempel gibt es für Margarete jedoch nichts zu tun. Sie solle jedoch dem Hesindetempel einen Besuch abstatten, man munkele, die Draconiter suchten fähiges Volk… Darion schneidet einen weiteren Beutel. Beim Frühstück erwartet eine hohe Draconiterin, die Erzsiegelbewahrerin Saria von Merici Anastasija, und bittet sie in die Halle der Schlange. Zeitsprung Mit klammen Herzen durchschreitet Margarete den imposanten Altarraum des Hesindetempels und wird in das Arbeitszimmer der Erzsiegelbewahrerin geführt. Die ihr vorgelegten Bosporano-Zeichen kann sie nur leidlich entziffern, enthüllt Ihro Ehrwürden aber auf Nachfrage, dass sie jemand Fähiges kenne. Anastasijas Name scheint allerdings schon bekannt zu sein, nach kurzem Verwirrspiel sitzen selbige und Margarete zusammen vor Saria und bringen nebenbei Darion ins Spiel.
Zum Auftrag: Der Draconiterorden sorge sich sehr um den Gildenfrieden in Kuslik. Das Erbstück eines verstorbenen Magiers namens Tharlon von Quell, ein machtvoller Foliant samt schützender Schatulle, der ein Geschenk Xeledons gewesen sein soll, sei in die Hände eines Geheimbundes gelangt. Besagter
Conventus Signi Bosporani strebe nach politischem Einfluss und setze sich aus einflussreichen Kusliker Persönlichkeiten zusammen. Die beiden Magierakademien strebten nach dem Besitz des Folianten, der verschollenes Wissen über die Formeln der Zeit enthalten könnte. Jemand Auswärtiges möge im Auftrag der Draconiter Informationen über den CSB sammeln und falls possible, die Schatulle in die Halle der Schlage überführen. Der solide Vorschuss überzeugt dann selbst Anastasija.
Zu dritt wird die einzige Spur aufgenommen, die Acquisitesse der Halle der schönen Künste Elysia wird als Kontaktfrau oder gar Mitglied des CSB vermutet. Darion und Margerete kaufen ein Bild, die “meisterhaften” Jünglinge am Fluss und suchen Elysia auf. In den Ateliers unter der Bildergalerie begegnen die Gefährten verwirrten Gestalten, glühenden Künstlern und einem Aktkurs. Im Obergeschoss begutachtet Elysia die Jünglinge (“Kommt mir bekannt vor…”) und wendet sich dann ab. Die Damen ziehen sich zurück, um sich ein wenig bürgerlicher zurechtzumachen, während Darion per “Gedankenkraft” seinen Bart zu imposanter Länge sprießen lässt.
Als erster Beobachtungsposten dient ein Café gegenüber der Halle der schönen Künste. Anastasija wird mißtrauisch als sie Darions Bart ansichtig wird, doch einige Maler betreten das Café und ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Anastasija verstrickt einen in einen Disput über im Café ausgehängte Exponate, bis Elysia auf die Straße tritt und die drei Kunstexperten auf die Straße und ihr hinterher stürmen.
Der Verfolgungsgang endet im Patrizierviertel der Stadt. Elysia klopft an der Tür eines Stadtpalais und verschwindet. Die beiden Damen pressen sich in eine ominöse Nische, derweil schleicht Darion ums Palais und beobachtet Haushälterin und Köchin bei der Arbeit. Nach seiner Rückkehr ist Kuscheln in der Nische ist angesagt, da sich ein schwer gerüsteter Hüne mit großen Schritten nähert. Gekreuzte Säbel als Wappen und die Gestik eines geübten Kriegers bleiben bei Margarete haften.
Kurz darauf nähert sich ein älterer Mann mit bedachten Schritten, der die Nischenfreunde beinahe enttarnt, sich dann aber eines anderen besinnt und ebenfalls das Palais betritt. Seine Kleidung erinnert Anastasija an Beamtenuniformen. Einbruchpläne und ähnliches werden vorerst verworfen, so dass allen eine durchkuschelte Nacht in der Nische erspart bleibt.
Am nächsten Tag teilt sich die Gruppe auf, Margarete überbringt eine vermeintliche Tortenlieferung zum Stadtpalais, wird von der Haushälterin jedoch an der Tür abgewimmelt, “das Haus Neethia habe nichts bestellt”. Anastasija wird in die Halle der Antimagie beordert, da sie ihren Gesprächstermin versäumt hat. Man beauftragt sie, eine Schatulle aufzutreiben, in der sich wichtige Dokumente befinden sollten, die der Akademie entwendet wurden. Man vermute, die vermeintlichen Übeltäter vom CSB bereiteten sich auf einen Erpressungsversuch vor. Anastasija nimmt verdattert an…
Hernach beobachtet sie das Magistratsgebäude und ist sich sicher, dass der Uniformierte hier irgendwo arbeiten muss. Darion wird über Umwege losgeschickt, um ausfindig zu machen, wo sich welche Söldner anwerben ließen. Die gekreuzten Säbel wurden als Wappen einer Söldnervereinigung gedeutet…
Kuslik III: Stationen einer Heldenkarriere – Zweckehe, Verbeamtung auf Lebenszeit, Schönheitsbad in der KanalisiationDarion bahnt sich seinen Weg durch die Hafengassen, vorbei an drallen Dirnen, die sich feil bieten, und verfallenen Häusern, aus denen aufgeregte Schreie dringen, die von Hahnenkämpfen künden. Vor der verdreckten Tür des Roten Meerdrachen konzentriert er sich und tritt ein. Die Kaschemme ist zu dieser vorgerückten Stunde schon gut gefüllt, mehrere Thorwaler und bärtige Seeleute drängen sich an der Theke. Darion steuert einen Tisch in der Ecke an und lässt sich dort mit seinem Bier nieder. Misstrauisch beobachtet er das Treiben, mehrere selbstbewusst wirkende Waffenknechte schieben sich ins Rauminnere und siehe da, sie tragen gekreuzte Säbel als Wappen offen zur Schau. Darion fragt einige Trunkenbolde aus und erfährt – es handele sich um Seesöldner der Schwarzen Säbel, ein Zusammenschluss fähiger Kämpfer, deren Gildenhaus sich am äußeren Rand des Hafenbeckens befinde. Darion springt auf und begibt sich auf die Straße, um nicht in eine beginnende Schlägerei hineingezogen zu werden. Er nimmt das Gildenhaus aus gebührender Entfernung in Augenschein und eilt dann zu Anastasija. Die Beiden sind unschlüssig, wie weiter zu verfahren ist. Margarete scheint seltsam geistesabwesend und beteiligt sich weder an Aktionen noch Diskussionen…
Anastasija überredet Darion zu einem Besuch der Hesindemesse, anschließend sollte es gelingen, sich kurz mit der Erzsiegelbewahrerin Saria zu besprechen. Darion schläft während der abgehobenen Predigt mehrfach ein, ist allerdings hellwach, als Saria den Gefährten ein Empfehlungsschreiben der Draconiter ausstellt und berichtet, dass sich hinter dem Haus Neethia der einflussreiche Handelsherr Fabriano Neethia verberge. Unschlüssig nimmt Anastasija das Dokument entgegen.
Wieder im Freien faselt Darion vom Aufgeben und die Stadt verlassen, seiner bevorzugten Problemlösungsstrategie. Anastasija will davon nichts wissen und entschließt sich, beim Handelsherrin Neethia vorzusprechen. Dieser empfängt Geschäftspartner und Bittsteller im Café Teremon und entpuppt sich als charmanter Gastgeber, der sich interessiert an Anastasijas kleiner Posse sowie dem Draconiterschreiben zeigt und sich überlegen werde, ob er die Dienste einer Leibmagierin benötige. Leider überzeugen Anastasijas kaufmännische Fertigkeiten nicht, da sie in der Ausbildung an anderen Dingen interessierter war.
Wieder wieder im Freien redet Darion vom Aufgeben, Anastasija kontert mit dem Vorschlag, dass sie sich verbeamten lassen könne, um sich in Ruhe im Magistrat umzusehen. Darion schlägt vor, stattdessen den Handelsherren Neethia zu heiraten. Aufopferungsvoll bietet er alternativ an, die Acquisitessa Elysia zu ehelichen. Hoch um Kurs steht auch ein Solo-Sturmangriff Margaretes auf die Söldnergarnison.
Letztendlich werden Nägel mit Köpfen gemacht und das ungleiche Paar rüstet sich für eine Inspektion der örtlichen Kanalisation aus. In der wagen Hoffnung auf eine unterirdische Passage in den Stadtpalais Neethia geht’s auf eisernen Stiegen hinab in die Kloake, zwei erprobte Kanaltaucher werden sich dort schon zu helfen wissen…
Kuslik IV: Aller guten Auftraggeber sind vier!Der übliche Kloaken-Schlamassel bleibt nicht aus: Ausrutschen, reinplumpsen, rauskrabbeln, wieder ausrutschen… Dazu liebliches Fiepen von pelzigen Ratten und Panzerscharren von umtriebigem Ungeziefer. Darion reinigt seine Kleidung mit Gedankenkraft und wird von Anastasija zur Rede gestellt, welche Talente er wohl noch verbergen mag?
Endlich kommen Stiegen in Sicht, die den Weg zurück zur frischen Kusliker Meerluft verheißen. Anastasija erklimmt sie, bis ihr eine verriegelte Luke den Weg versperrt. Darion drängt sich vorbei und macht sich murmelnd an dem Hindernis zu schaffen. Wie von Geisterhand springt der Riegel auf und gibt den Weg in einen Keller voller Gerümpel frei. Berge von Kostümen, stoffverhängte Möbel und Behältnisse werden ignoriert, Darion tritt hinaus in die Empfangshalle einer Palais. Sind sie tatsächlich im Hause Neethia eingestiegen?
Im Dunkeln erkunden die Kanalisationsüberlebenden mehrere Lagerräume, vor Darions geschickten Fingern kapituliert jedes Schloss. In einem gut gesicherten Vorratsraum wühlen sie sich durch teuren Tabak, edle Weine und feine Gewürze, Darion stopft sich ordentlich die Taschen voll. Anastasija entdeckt ein geschwungenes N als Wappen, anscheinend befinden sie sich tatsächlich im richtigen Gebäude.
Am Ende des langen Flures flackert eine Lampe vor sich hin, langsam schleichen die Gefährten heran und dringen in das Bedienstetenzimmer ein. Im dahinter gelegenen Gesindetreppenhaus erhebt sich Stimmengewirr, der Handelsherr geleitet einige Gäste zur Tür und unterhält sich mit einem gewissen Tirso. Derweil öffnet Darion das Fenster, nachdem die Luft rein zu sein scheint, huschen zwei Gestalten von Nische zu Nische zu ihren Unterkünften.
Am nächsten Morgen beginnt die Suche nach dem ominösen Tirso, ein leichtes Unterfangen in einer Großstadt. Man versteift sich auf die Hoffnung, dass es sich um den Hünen gehandelt habe, der das Wappen der Kusliker Söldner trug. Margarete ist gerade nicht für eine Kuchenlieferung verfügbar, daher verwandelt sich Darion in den Botenjungen Alrik, der eine gefälschte Nachricht vom bösen Pilbo überbringen soll.
Alrik wird von den Söldnern tatsächlich zum Caballiero Tirso geführt, er ist der gesuchte Hüne. Alriks Freude währt allerdings nicht lange, Tirso ist auf Pilbo nicht gut zu sprechen und “verhört” den Jungen, wer ihn wirklich geschickt habe. Mehr tot als lebendig wird Alrik ins Hafenbecken geworfen, bevor seine magische Tarnung zusammenbricht. Anastasija fischt ihn heraus und lässt den Balsam spielen. Nachmittags ruft der Handelsherr Neethia sie zu sich und erteilt ihr einen Auftrag, aller guten Dinge sind bei ihr nämlich vier! Im Kontor sei eingebrochen worden (ach wirklich?!) und er bitte um eine arkane Untersuchung des Vorfalls.
Anastasija analysiert Darions Vorgehen gründlich, entlarvt sich und ihren Gefährten jedoch nicht, sondern verdächtigt Eleven der hiesigen Akademien. Leider verplappert sie sich im Beisein Neethias über die fantastischen Fähigkeiten ihres Begleiters, den der Handelsherr ohnehin mißtrauisch beäugt. Wiederum enden die Neukusliker ratlos im Freien…
Kuslik V: Schmusen mit dem SöldnerkönigMargarete aka Alenna erwacht aus ihren Tagträumen. Darion plädiert vehementer für das Einbehalten des Vorschusses und Verlassen der Stadt. Anastasija weiß nicht mehr weiter und scheint geneigt zu sein, seinem Drängen nachzugeben. Doch da tritt ein Botenjunge an die Adepta heran und übergibt ihr ein Schreiben des Handelsherren Neethia. Sie möge sich mit ihrem Begleiter zur sechsten Stunde des Abends in seiner Villa einfinden. Darions Nackenhaare stellen sich auf und er sträubt sich, Anastasija zu begleiten. Der Söldnerkönig Tirso stecke bestimmt dahinter und wolle ihn ein zweites Mal ans Leder.
Die Drei hecken den genialen Plan aus, dass Alenna zur achten Stunde einen Stein mit einer fingierten Botschaft durchs Fenster schleudern soll. Die Jünger Xeledons fordern im Schreiben die Herausgabe des Folianten der Verlorenen Zeit, sonst drohe Übles. Im Rahmen der durch den Stein verursachten Unruhe solle sich Darion dann auf die Suche nach dem Folianten begeben, während Alenna in die Kanalisation flüchtet und Anastasija sich auch irgendwie in Sicherheit bringe. Die Vorbereitungen werden abgeschlossen und kurz vor Sechs nähern sich Anastasija und Darion der Villa, Alenna hat sich perfekt getarnt in eine Seitengasse zurückgezogen.
Anastasija packt ihren Gefährten am Arm, damit er sich nicht doch noch aus dem Staub macht. Eine Wache des Handelsherrn öffnet die Tür und führt die beiden in den ominösen ersten Stock. Zwei weitere Wachen lümmeln in der Eingangshalle herum. Im Arbeitszimmer Neethias erwartet er mit einer weiteren Wache seine “Gäste” und bittet sie zum Gespräch in eine Sitzecke. Ihm dränge sich der Eindruck auf, dass Anastasija sich im mehrfachen Sold befinde. Ob sie sich dazu äußern möge?
Gewohnt offenherzig berichtet sie von den Anwerbung durch Draconiterorden und Magierakademie, verschweigt aber wenigstens die Details. Darion lauscht mit offenem Mund und rechnet jede Sekunde mit dem Auftauchen Tirsos. Es klopft an der Tür. Den Helden tritt der Schweiß auf die Stirn als die Aquisitessa Elysia und der Caballiero Tirso mit einem weiteren Söldner eintreten. Darion taxiert den Fluchtweg, sprich gewagten Sprung aus dem Fenster. Was hier gespielt werde, fragt Neethia erneut. Schließlich hätten die Gefährten unter falschem Namen bei Elysia vorgesprochen. Anastasija erzählt eine hanebüchene Geschichte über einen Xeledon’schen Verschwörerzirkel, der es auf ein mächtiges Buch abgesehen habe.
Neethia glaubt ihr kein Wort. “Ich frage Euch ein zweites Mal, verehrte Adepta, was wird hier gespielt?”. Nach mehreren Ellenbogenstößen lullt Darion die anderen mit einer ausgekochten Lügengeschichte ein als Alenna gewissenschaft zur Tat schreitet. Der Stein durchschlägt die Fensterscheibe und trifft Anastasija an der Schulter. Klingen fahren aus ihren Scheiden und legen sich unsanft an die Kehlen der Gefährten, während Alenna heldenhaft in die Kanalisation springt. Die mutmasslichen Mitglieder des Conventus Signi Bosporani können sich keinen Reim auf das Schreiben und Xeledons Vermächtnis in Form des Buches machen. Irgendwann platzt Tirso der Kragen und er packt Anastasija am Schlawittchen…
Kuslik VI: Die Auflauerer vom Dienst kassieren abNeethia beschwichtigt den zornigen Söldnerhauptmann und bittet die Waffenknechte, ihre Klingen zu senken. Er und die Seinen seien göttertreu und offenbarten sich, falls die Gefährten Hilfe und Stillschweigen schwörten. Notgedrungen willigen sie ein, Anastasija stellt endlich klar, dass sich der Foliant in der Schatulle befinden soll und sowohl Draconiter als auch Magierakademie und vielleicht noch eine unbekannte Mächtegruppe es auf ihn abgesehen haben.
Neethia hingegen offenbart, dass die Schatulle seit einigen Tagen verschwunden ist und er eines der Mitglieder des inneren Zirkels des CSB des Verrats verdächtige. Wenn die Helden die Schatulle wieder beschafften und den Draconitern übergäben, hege er kein Unbill mehr gegen sie. Neben den drei Anwesenden (Elysia, Tirso, Neethia) gehören die Inhaberin des Liebeshauses “Rahjas Füllhorn” Zabrata, der Schreiberling des Kusliker Kuriers Polidero und der Segretatio für Wehrversorgung Morales zum inneren CSB. Es gelte, dass Alibi aller Sechs zu überprüfen.
Die Neu-Detektive schreiten gleich zur Tat und führen Sechs-Augen-Gespräche mit den drei Anwesenden. Neethia verdächtigt Zabrata und Polidero, Tirso Polidero und Morales. Darion erklärt sich heldenhaft bereit, Zabrata des Nachts zu besuchen. Der überforderte Herausgeber des Kusliker Kuriers bedrängt Anastasija, bei ihm eine Anzeige aufzugeben und rückt dann heraus, dass sich Polidero seit einigen Tagen nicht mehr blicken ließ. Normale Helden wären jetzt zur ärmlichen Bleibe geeilt, grundsätzliche Diskussionen verzögern dies jedoch ein wenig: Nach einigen Stunden Disput ist sich Darion sicher, nur für Ablenkung in einem Spiel der Mächtigen zu sorgen. Alenna als unbekanntes Gesicht der Gruppe soll sich möglichst ‘raushalten, um als Trumpf im Ärmel zu taugen.
Die kümmerliche Dachkammer des Schreiberlings hält wenig Überraschungen bereit: Ein altersschwaches Schloss, welches Alenna im Vorbeigehen knackt. Schmalzige Liebesbriefe an diverse Damen und nicht minder liebestrunkene Antworten sowie ein unordentliches Zimmer. Anastasija geht in (Auf)Lauerstellung. Nach einiger Zeit erklimmt Polidero, ein fahrig wirkender Jüngling, die Treppe zu seiner Kammer und drei Unbekannte fallen über ihr her. Halten ihm den Mund zu, fragen nach dem Verbleib der Schatulle und seinem Auftraggeber. Bis Anastasija endlich das mit dem Zeichen des CSB bestickte Tüchlein zückt und Alenna den Jüngling zu Wort kommen lässt. Ja, er befinde sich in Geldnot und habe die Schatulle einem Magus der Halle der Antimagie übergeben. Ach, seine kranke Mutter und der Reiz dieser Kartenspiele. Die Gefährten haben genug gehört und begeben sich auf die große Abstauberrunde.
Der Dank des Draconiterordens materialisiert sich in funkelndem Gold und einem kleinen Drachenanhänger, den der Aptprimas Eternenwacht übergibt – dem Träger werde in Zeit der Not Hilfe durch den Orden zu Teil. Die Übergabe und geplante Vernichtung des Folianten der Verlorenen Zeit werde direkt mit der Akademie geregelt. Neethia und die anderen Mitglieder des CSB sind empört über den Verrat Polideros, erklären die Fehde mit den Helden für beendet. Alle sind glücklich oder doch nicht?