Mehr Dramaturgie wagen?
Vorschläge:
Involvement steigernDie einzelnen Abenteuer unserer Kampagne gehen über vielleicht 4 Spieltage, und meiner Gruppe ist es immer sehr wichtig, sich einen Plan zu machen, was überhaupt sie in dem Abenteuer erreichen möchten. Ob der Plan dann eintritt oder nicht - ihr Involvement ist aufgrund ihres selbstgewählten Ziels ziemlich hoch.
"Plan machen" heißt nicht, garantiert zu bekommen, dass das Ziel des Plans auch eintritt - sie wissen, dass auch Dinge geschehen können, die sie nicht vorsehen - die aber trotzdem im Großen und Ganzen einen Sinn haben, selbst wenn sie diesen Sinn noch nicht durchschauen.
Abwechslung hält wachZudem bemühe ich als SL mich, die Abenteuer abwechslungsreich zu gestalten. Eben wateten noch durch düsteres Doom-Szenario, dann folgt als nächstes ein helles Diplomatieabenteuer. Zumindest, wenn ich als SL die nächste Handlung bestimmen darf. In vielen Fällen wählt meine Gruppe ihre nächste Herausforderung auch selbst.
Neugierde durch Metaplot weckenUnter allem liegt ein Konzept eines "Großen und Ganzen", eines Metaplots, den sie nach und nach aufdecken. Der Neugierde, was hinter einem Geheimnis steckt, weicht nach der Aufdeckung des Geheimnisses der Befriedigung, dass die Gruppe dann etwas weiß, was viele andere NSCs wiederum nicht wissen. Auch Neugierde und Befriedigung erhöhen das Involvement.
Handlung, Regeln, Besonderheiten verschwimmen immer mehr. Ich mach mir dann nach den Sitzungen Gedanken (meist wenn ich mit dem Hund unterwegs bin) und bis es weiter geht, ist das Meiste weg.
Dann ist die Story vielleicht auch für Dich selbst nicht interessant genug. "Lost" und "Akte X" haben viele, viele Staffeln über die Neugierde wach gehalten, was eigentlich hinter allem steckt. Ich meine, die Kunst als SL ist es, sich eines spannenden "Großen und Ganzen" bewusst zu sein, ohne diesen Metaplot dann in den Abenteuern durchzudrücken - und ihn statt dessen im Abenteuer als Hintergrund mit möglichen Enthüllungen und Weichenstellungen zu nutzen.
Gruppe macht sich regelmäßig ihr selbstgewähltes Ziel bewusstAnsonsten: Eine Spielerin ist die beste Protokollantin, die man sich wünschen kann, und insbesondere die Frage "Welches Ziel verfolgen wir in diesem Abenteuer?" ist der Leitfaden, dem ihre Notizen folgen.
Das Protokoll wird nicht verschickt, die Spielerin liest es immer zu Beginn der Sitzung vor. Obwohl wir nur 3 bis 5 Mal im Jahr spielen, hält es die Erinnerung wach genug.
Selbst mitschreibenIch als SL habe mir auch angewöhnt, vieles mitzuschreiben. Denn auch mein gerne genutzter Raum für Improvisation wird in dem Moment verbindlich, wenn ich beim Ausspielen Entscheidungen treffe - und die muss ich mir dann als Erinnerung notieren. Auch Ideen, die ich in der letzten Sitzung nicht genutzt habe, notiere ich mir, um ein anderes Mal zu schauen, ob sie passen.