Fate...vertieft sich standardmäßig nicht groß in dieses Thema, kann es aber doch mit seinen Kernregeln und -bestandteilen etwas abstrakt einigermaßen erfassen. Zum einen ist da natürlich die gängige Aspektmechanik: will ich einem Charakter psychische Probleme oder auch nur eine markant eigenartige Persönlichkeit verordnen, dann kann ich ihm einfach einen Charakteraspekt mitgeben, der ihn entsprechend beschreibt und im Spiel sowohl zu seinem Vor- als auch zu seinem Nachteil angespielt werden kann. Das ist nicht unbedingt besonders tiefgründig, hält diese seine Eigenschaft aber einigermaßen
präsent.
Und zum anderen können Charaktere aller Art geistigen
wie körperlichen Streß und eventuell tiefergehende Traumata gleichermaßen einstecken, behandelt werden, und sich (hoffentlich) auch wieder davon erholen. Das steckt in den Kernregeln direkt mit drin (beispielsweise im Abschnitt "
Konflikte" ab dem Punkt "Angriffe abhandeln") und
erspart in gewisser Hinsicht das Erfinden zweier komplett getrennter Untersysteme für jeweils körperliche Verletzungen bzw. "Stabilitätsschaden". Und ja, geistige Angriffe starten können im Prinzip auch völlig normale Charaktere ohne besondere Psi-Kräfte oder ähnliches; bei Fate Core etwa heißt die zuständige Fertigkeit schlicht "
Provozieren"...

Tiefergehende Fate-Abhandlungen habe ich ansonsten gerade nicht im Gedächtnis -- mit einer Ausnahme:
Fate of Cthulhu verwendet (im englischen Original) anderthalb Seiten darauf, klarzustellen, daß zumindest in diesem Spiel der korrumpierende Einfluß des Mythos
nicht einfach mit "Wahnsinn" gleichzustellen ist, und ein paar gute Ratschläge zur Vermeidung gängiger Klischees zu geben. Dazu gehört beispielhaft auch "Stell keine Diagnosen"; mit anderen Worten, auch wenn ein Charakter sich "merkwürdig" benimmt und seine "Symptome" scheinbar gut zu einer bestimmten psychischen Erkrankung aus offizieller Liste XYZ zu passen scheinen, ist nicht gesagt, daß er die alleine deswegen tatsächlich zwingend auch schon
hat!