Autor Thema: [The Pool] Auf Wunsch einer einzelnen Dame: The Pool auf dem Großen Treffen  (Gelesen 3293 mal)

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Offline Lord Verminaard

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Sooo, wir haben es Cay versprochen, also müssen wir nun auch von unserer Pool-Runde berichten. Ich mache mal den Anfang und poste das, was ich vorbereitet hatte.

Der Inquisitor von Granada

Andalusien, Anno Domini 1505

(Unsere Geschichte beginnt auf den Tag genau 500 Jahre vor unserer Spielrunde!)

Wir befinden uns im ausklingenden Spätmittelalter. Das junge Königreich Spanien ist erst 1469 aus der Vereinigung von Kastilien und Aragon hervorgegangen. Um die römisch-katholische Staatsreligion durchzusetzen, wurde mit der Erlaubnis des Papstes 1478 die spanische Inquisition ins Leben gerufen, deren Brutalität und Rücksichtslosigkeit bei der Verfolgung angeblicher Ketzer und Häretiker bis heute legendär ist.

Am 2. Januar 1492 wurde Granada, die letzte Hochburg der Mauren und Araber, von den Spaniern erobert und damit die Rückeroberung der iberischen Halbinsel ("Reconquista") abgeschlossen. Das Erbe der - den mittelalterlichen Europäern kulturell überlegenen - Muslime war jedoch noch überall zu finden, und der Mutter Kirche ein Dorn im Auge. Daher sandte sie den Dominikaner-Mönch Andreas von Salamanca, ihren erfolgreichsten und zugleich brutalsten Inquisitor, nach Granada, um dort für Ordnung zu Sorgen. 13 Jahre des Terrors und der Folter später hat der "Inquisitor von Granada" hunderte von Menschen dem Scheiterhaufen überantwortet und die wissenschaftlichen Errungenschaften der Araber sehr erfolgreich ausgemerzt. Granada ist - im wahrsten Sinne des Wortes - ins finstere Mittelalter zurückversetzt worden.

Es ist immer noch eine Stadt von strahlender Schönheit, über der die berühmte Alhambra in all ihrer Pracht thront. Doch das Leben ist düsterer geworden. Das Land ist ohnehin karg, Armut ist weit verbreitet. Vogelfreie, Briganden und Schmuggler verstecken sich in den unwegsamen Bergen der Sierra Nevada, und manch ein armer Ziegenhirte oder Stallbursche lässt sein erbärmliches Leben zurück, um bei ihnen sein Glück zu versuchen. Andere suchen Zuflucht im Schoß der Kirche und schließen sich einem der vielen Mönchsorden an, die hier in den vergangenen Jahren Kloster errichtet haben. Viele dieser Kloster sind ehemalige Festungen der Mauren. Manches Geheimnis muslimischer Wissenschaft und Philosophie mögen diese Mauern noch bergen.

Der Zorn der Inquisition richtet sich indessen nicht nur gegen die Überbleibsel muslimischer Kultur: Auch die Zigeuner, die Andalusien seit langer Zeit gerne besuchen, müssen sich in Acht nehmen. Flüche, Heilmittelchen und Wahrsagerei sind selbstverständlich Ketzerei und bei Todesstrafe verboten. Und die Zigeuner stehen bei Andreas von Salamanca unter Generalverdacht. Am Liebsten würde er sie alle aus dem Land jagen oder verbrennen.

Ausgangssituation

Ich habe so den Gedanken, alle vier Charaktere auf Igacios Anwesen (und teilweise auf Kollisionskurs) aufeinander treffen zu lassen. Ignacio und Javier könnten sich schon seit Jahren kennen, sind ja schließlich beide kleine Wohltäter und Zigeuner-Freunde. Die beiden haben ein Problem: Eine ganze Sippe von Zigeunern (Tezias Sippe?) ist von einer tückischen Infektion befallen worden. Sie verstecken sich in einer Scheune auf dem Ayardo-Anwesen und sind nicht in der Lage zu reisen (überhaupt, da es kein Penicillin gibt, haben sie ganz andere Sorgen). Javier kümmert sich also um die Zigeuner, und außer Javier noch ein alter maurischer Arzt namens Djavad, den Javier noch aus der Zeit vor dem Fall Granadas kennt. Er war nach Marrakesh geflohen und kehrt nun zurück, aus Gründen, die er noch verschweigt... (*Tusch*)

Die Inquisition hat inzwischen einen Tipp erhalten, dass Ignacio einen fiesen maurischen Ketzer und Scharlatan beherbergt. Einer der Bediensteten muss ein Denunziant sein, aber wer? (Elch-Disclaimer: nein, wir machen kein Whodunnit, dafür reicht ein MoV (auch um die Person überhaupt erst zu erfinden).) Andreas von Salamanca macht sich also mit ein paar Bewaffneten und seinem jungen Adjudanten Bruder Johannes auf den Weg zum Ayardo-Anwesen ("Dieses Mal krieg ich ihn dran, den Kollaborateur!") Oder er schickt Bruder Johannes allein hin, weil er selbst andere wichtige Geschäfte zu erledigen hat?

Durch einen schicksalhaften Zufall hält sich auch Dolores (die häretische Schwester) auf dem Anwesen auf, allerdings als Mann verkleidet. Ignacio hat dem Burschen mit der hellen Stimme vor ein paar Wochen eine Arbeit als Stallknecht gegeben, da er sich gut mit Pferden auszukennen scheint und akuter Bedarf herrschte. Dolores birgt auch noch Geheimnisse: Was ließ sie damals vom Glauben abfallen? Warum hat sie Ramon sitzen lassen?

Ramon hat mittlerweile ganz Granada nach Dolores abgesucht, ohne eine Spur von ihr zu finden, und ist beinahe verzweifelt, ehe er durch einen weiteren schicksalhaften Zufall in einer Schenke dem Haushofmeister Ignacios begegnete, der ihm bei einem Krug Wein von seinem Verdacht berichtete, sein neuer Stallbursche sei vielleicht eine Frau, und eine hübsche dazu. (Ob Ignacio es auch ahnt?) Also macht sich Bruder Ramon ebenfalls auf den Weg.

Was haben wir an Interessen? Die Inquisition will Djavad festnehmen und am liebsten Ignacio gleich mit. Ignacio will das verhindern. Javier auch, und er hat außerdem die Kranken, um die er sich sorgen muss. Ramon will Dolores. Dolores will nicht von der Inquisition entdeckt werden, der sie wohl schon bekannt ist, und auf gar keinen Fall will sie ihrem Bruder begegnen. Oh, und Ramon muss natürlich aufpassen, dass die eifrigen Dominikaner-Brüder von seinem Zölibats-Bruch nichts mitbekommen. Djavads Motive haben natürlich etwas mit maurischen Geheimnissen & Co. zu tun.

Die Idee zu Djavad ist, dass er eigentlich ein paar verbotene Schriften bergen will, die noch in einer alten maurischen Residenz versteckt sind. Das Problem: Diese ist inzwischen ein Dominikaner-Kloster (in der Sierra Nevada). Daher braucht er die Hilfe eines christlichen Mönchs, der da reinkommt.

Worum geht es für die Charaktere? Für Johannes geht es darum, dass seine Ergebenheit der Inquisition gegenüber auf die Probe gestellt wird. Für Javier geht es darum, den Kranken zu helfen, eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern und seinem alten Freund Djavad zu helfen. Für Ramon geht es darum, Dolores zurückzubekommen. Für Ignacio geht es zunächst darum, seine Haut zu retten, und sich ggf. an Andreas oder wenigstens an Diego zu rächen.
 
Dramatis Personae

Andreas von Salamanca
Inquisitor von Granada – hasst Zigeuner – harter Hund – Vorgesetzter von Johannes – alte Rechnung mit Javier offen – kann zur Unterstützung auf die Truppen des Statthalters zurückgreifen

Ignacio Manuel del Ayardo y Santa Cruz (Morebytes)
Adliger – Ex-Armee – Spieler – Zigeuner-Freund – tote Geliebte: Tezia Almudri (Zigeunerin, Scheiterhaufen) – Rivale: Diego Azevedo – Hausherr des Ayardo-Anwesend – hat einen Denunzianten unter seinen Bediensteten – Haushofmeister: Bernardo

Diego Azevedo
Schleimiger Händler – denunzierte Tezia aus Eifersucht – Rivale: Ignacio

Bruder Johannes (José y Emarron) (Fredi)
Dominikaner-Mönch – scharfer Verstand – Familie: Emarron – älterer Bruder: Rodriguez (gutes Verhältnis, Konkurrenz) – ältere Schwester: Dolores (vom Glauben abgefallen, verstoßen) – Inquisitor (an Tezias Verbrennung beteiligt – Untergebener von Andreas – Angebetete: Maria Hernandez – soll Djavad und Ignacio festnehmen

Maria Hernandez
Magd in Granada – Angebetete von Johannes

Rodriguez y Emmaron
Johannes’ älterer Bruder – vom Vater immer mehr geliebt – will Dolores loswerden – interessiert sich vielleicht für Maria?

Bruder Javier (Javier Sorriano Santiago) (Woozle)
Katalonischer Benediktiner-Mönch – studiert Heiltechniken der Mauren – beliebt bei der Landbevölkerung – zweifelt an der Inquisition – Trinker – alter Freund von Djavad

Bruder Ramon (Ramon Perez) (Christian)
Kartäuser-Mönch – Pferdezüchter – Verhältnis mit Dolores – auf der Suche nach ihr – vermutet sie auf dem Ayardo-Anwesen

Dolores y Emmaron
Schwester von Johannes – vom Glauben abgefallen – Verhältnis mit Ramon – hat ihn unvermittelt verlassen – versteckt sich, als Stallbursche verkleidet, auf dem Ayardo-Anwesen – hasst Andreas von Salamanca – hatte Verhältnis mit dem Häretiker Carlos Nosal aus Sevilla

Zigeuner-Sippe
Tezias Sippe – erkrankt an Seuche – versteckt sich auf dem Ayardo-Anwesen – Anführerin: die alte Melka

Djavad
Maurischer Arzt aus Marrakesh – alter Freund von Javier – pflegt die Zigeuner zusammen mit Javier – ist auf der Suche nach einer verbotenen Schrift über Medizin – hat Verbündete in den Bergen, eine Bande von Mauren

Die Mauren
Maurische Krieger, die kein Schiff mehr erwischt haben und sich als Gesetzlose in der Sierra Nevada verstecken – Anführer: Bahir, ein wilder Krieger

Der Statthalter von Granada
Ein kastilischer Graf – Vertrauter von Königin Isabel – verantwortlich für den Bau christlicher Prachtbauten und die Bekämpfung der Gesetzlosen – eher der Buchhalter-Typ – kommandiert beträchtliche Einheiten, mit denen er auch Andreas von Salamanca unterstützt
 
Bangs, Hooks & Co.

Dolores’ Geheimnisse
Sie ist vom Glauben abgefallen, weil sie sich in einen Gelehrten aus Sevilla (Carlos) verliebte, der die Religion der Mauren predigte. Sie war eine Weile mit ihm zusammen, ehe er den Spaniern in die Hände fiel, weil er weiterhin in Granada den Islam predigte. Dolores war todunglücklich, bis sie Ramon traf, der ihre Pein lindern konnte. Doch dann erfuhr sie, dass ihr Liebster noch am Leben war und in Granada lebte. Sie fand ihn – er hatte der Irrlehre unter der Folter der Inquisition abgeschworen und war ein gebrochener Mann, den sie nicht wieder erkannte. Wenig später nahm er sich das Leben. (Nach einem missglückten Anschlag auf Andreas’ Leben wird sie von der Inquisition gejagt?)

Dolores und die Inquisition
Dolores versucht, Rache an Andreas und der Inquisition zu nehmen.

Ramons Zölibat
Johannes und/oder Andreas bekommen etwas von Ramons Affäre mit Dolores mit

Johannes’ Weltbild
Andreas demonstriert, dass ihm die Bibel egal ist und es ihm nur um die Macht der Kirche geht

Johannes’ Bruder
Taucht auf, will Maria flachlegen und Dolores loswerden

Maria
Könnte z.B. mit einer Botschaft von Andreas zu Johannes geschickt werden – Könnte sich an Johannes ranmachen, was Andreas herausfindet und sie drakonisch bestrafen will (Unzucht und so)

Die verbotene Schrift
Versteckt in alter maurischer Residenz, die jetzt ein Dominikaner-Kloster ist (La Frente) – enthält reichen medizinischen Wissensschatz und philosophisches – Djavad will sie bergen, aber nur ein Mönch kommt in das Kolster hinein, ohne Verdacht zu erregen

Djavad und Johannes
Johannes oder Dolores erkranken an der Seuche, Djavad will nur helfen, wenn Johannes schwört, ihm die Schrift zu beschaffen

Der Statthalter
Der Statthalter tritt auf den Plan, um zwischen Ignacio und Andreas/Johannes zu schlichten

Andreas tritt auf den Plan
Da Johannes zu lange braucht, will Andreas nach dem rechten sehen und erwischt ihn mit Maria oder Dolores oder bei anderen verfänglichen Sachen

Andreas’ alte Rechnung mit Javier
Javier hat Andreas einst gedemütigt, als beide noch junge Mönche waren und Andreas nur ein unbedeutender Inquisitor. Andreas wollte schon damals etwas dagegen unternehmen, dass Mönche maurische Medizin studieren, doch er verlor die Machtprobe mit Javiers Abt Ruiz Echeverria.

Andreas’ neue Rechnung mit Ignacio
Andreas verdächtigt Ignacio schon lange, Zigeunern zu helfen. Doch bei einem Adligen muss er vorsichtig sein und gute Beweise sammeln.

Die Seuche
Eine miese Infektion, mit Fieber, Erbrechen, Halsschmerzen, Husten, das volle Programm. Sehr ansteckend. Und bei Menschen, die nicht im besten Allgemeinzustand sind, schnell tödlich.
« Letzte Änderung: 18.02.2005 | 09:27 von LADY Verminaard »
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Offline Fredi der Elch

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So. Ja. Weiß irgendwie auch nicht, was ich hier schreiben soll. Also fasse ich mal kurz die Handlung zusammen und schreibe, wie es insgesamt auf mich gewirkt hat.

Zwei große Handlungsstränge machten das Abenteuer aus: CP (hab den Namen des Charakters vergessen... jaja, scharfer Verstand... ;) ) mit seinen Versuchen, seine Geliebte zu überzeugen und Bruder Johannes (mein Char) mit seiner Wandlung vom inquisitor zum ... verweichlichten Ketzer. ;D

Handlung ist eigentlich ganz kurz: CP kommt und versucht ... menno, seine angebetete (was Johannes Schwester ist) zu überzeugen, mit ihm fortzugehen. Gleichzeitig taucht Bruder Johannes auf und will den Laden hochgehen lassen. Hin und Her in Dialogen, Ignacio und Woozle (Namensgedächtnis wie ein Sieb) stellen sich Johannes in den Weg, der dann auf seine Schwester trifft. Die Schwester versucht dann, den Großinquisitor zu ermorden, schafft es nicht und alle (außer Johannes) werden festgenommen.
Im Verlies werden alles Befragt und Johannes lügt zum ersten Mal: er berichtet dem Großinquisitor nicht von seiner Schwester. Der Anfang vom Ende, CP redet sich erst raus und befreit dann (unter teilweise Widerwilliger Mithilfe von Johannes) alle Gefangenen und meuchelt aus Liebe zu Johannes Schwester den Großinquisitor. Fin.

Es war richtig geil! Es gab sehr viele schöne Szenen, wobei mir natürlich "Schlechtes Gewissen 1-14" für Johannes besonders gefallen haben. Ich sagen nur: "Ich möchte mit ihnen über Liebe reden..." Mann, Morebytes, das war echt der Treffer (Nachdem Vermi das mit "Was verstehst du schon von Liebe!" so schön vorberetiet hatte)! ... Mehr fällt mir jetzt auch nicht ein. :)
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Zitat von: 1of3
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Dann war da noch Johannes' Angebetete, María: "Geht es dir nicht gut? Was hast du?" - "Und, was wirst du jetzt tun?" (tm)

Andreas: "Bruder Johannes, wir alle haben Gelüste, und ich will davon nichts wissen, aber hier in diesem Haus kann das nicht stattfinden. Ich habe 10 Stockhiebe für das Mädchen als Strafe für ihr unzüchtiges Verhalten angeordnet."

Am Ende hatten wir sogar noch einen Wurf auf "At Death's Door", als Johannes María aus der brennenden Festung rettete.

Sehr schön gefiel mir auch folgender (sinngemäßer) Dialog:

Dolores: "Ramon, so einfach ist das nicht! Wie stellst du dir das vor? Sollen wir einfach davonlaufen und glücklich leben bis an das Ende unserer Tage?"

CP: "Ja!!"

Oh, und zum Ende stiegen Djavad, Javier, Ramon, Dolores und Ignacio auf ein Schiff, das gen Morgenland segelte. Ignacio wurde ein Mönch und ich vermute Ramon wurde Moslem, heiratete Dolores und wurde ein angesehener Züchter von Araber-Pferden.

P.S.: Fredi, die Namen stehen alle in meinem ersten Post... ;)
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Andreas: "Bruder Johannes, wir alle haben Gelüste, und ich will davon nichts wissen, aber hier in diesem Haus kann das nicht stattfinden. Ich habe 10 Stockhiebe für das Mädchen als Strafe für ihr unzüchtiges Verhalten angeordnet."
Boah, das war ja wohl besonders fies! ;D Schlechtes Gewissen, Teil 10...

Zitat
P.S.: Fredi, die Namen stehen alle in meinem ersten Post... ;)
Hm. Scharfer Verstand eben... ;)
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Zitat von: 1of3
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Was vielleicht noch erwähnenswert sein könnte: Es sind eine ganze Menge Würfe in die Hose gegangen! Johannes hat es nicht geschafft, Dolores zu bremsen, als sie sich auf den Inquisitor stürzen wollte. Ignacio konnte keine Hilfe vom Statthalter erwarten. Javier musste feststellen, dass ein Ausbruch aus seiner Zelle unmöglich war. Ramon wurde bei seinem ersten Eindringen in die Festung der Inquisition übelst von den Wachen vermöbelt. Und Fredi brauchte den entscheidenden letzten Wurf, um am Ende dem Tod zu entgehen.

Als Christian seinen kompletten Pool + Trait + 3 SL-Würfel für die Befreiungsaktion gewürfelt hat, war ich schon arg am Grübeln, was wir machen, wenn der Wurf jetzt auch noch daneben geht. Da wünscht man sich doch hinter den DM-Screen zurück... ;)

Oh ja, auch noch erwähnenswert: Es kam tatsächlich ganze zweimal vor, dass Spieler bei gewonnenem Konflikt auf das Erzählrecht verzichteten (einmal Fredi, einmal Woozle). Und das auch nicht so sehr wegen des Würfels, den sie dazu bekamen, sondern eher weil ihnen nichts einfiel. Die Halunken griffen sich jeweils mit schadenfrohem Grinsen in meine Richtung einen Würfel aus dem Depot... ;D
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Wow, ich bin echt beeindruckt, dass Ihr Euch mit diesem Post so viel Mühe meinetwegen gemacht habt! Bisher habe ich nur einen Teil hiervon gelesen, bin aber auf den Rest gespannt.

Danke für Eure Mühen!
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Offline Doc Letterwood

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Mir hat es auch immensen Spaß gemacht!
Ignacio war quasi als Sidekick in diesem Szenario unterwegs. Seine imho schönsten Szenen waren a.), als die Höhlen während der Flucht der Kranken einstürzten. Dramatische Rettungsaktion, als er Tezias jüngere Schwester aus den Trümmern rettet, quasi die letzte Verbindung zu seiner getöteten Liebe; und b.) der Dialog mit Bruder Johannes, den Fredi schon angesprochen hat. Diese Steilvorlage konnte ich mir nicht entgehen lassen, denn im Grunde war Ignacios Schicksal ähnlich dem von Bruder Johannes: eine geliebte Person soll dem Scheiterhaufen übergeben werden. Einmal war dies Tezia, die Ignacio über alles geliebt hatte. Und nun war Johannes' Schwester der Ketzerei angeklagt und sollte das gleiche Schicksal erleiden.
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Offline Lord Verminaard

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Ich denke, es war für den Erfolg der Runde entscheidend, dass Morebytes und Woozle sich mit einer Nebenrolle für ihre Charaktere zufrieden gegeben haben. So konnten wir uns auf die Story um Fredi und Christian konzentrieren, deren Dreh- und Angelpunkt Dolores war. Das lief sehr gut. Wenn wir bei den anderen beiden SCs noch weitere Kriegsschauplätze aufgemacht hätten, wären wir erstens mit der Zeit nicht hingekommen und es wäre zweitens wahrscheinlich zu chaotisch geworden.
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Ein paar Frage aus der neugierigen Ecke:
Wie hat Euch das Spielsystem gefallen? Inwiefern war es Eurem Spiel dienlich oder was habt ihr vermisst?
Haltet ihr die Würfelvergaberegeln für gut, oder würdet ihr etwas ändern wollen (wie Anti-pool z.B.)?
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Offline Fredi der Elch

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Ich finde das System ganz gut. Es ist relativ wenig aufwändig und bietet durch die Conflict-Resolution schnelle Entscheidungen. Allerdings, und das ist eben auch ein Feature, bietet es wenig Struktur. Das hat Vor- und Nachteile: es ermöglicht ein Spielerlebnis, dass näher an "klassischem" Rolenspiel ist. Andererseits hilft es auch nicht wirklich bei der Storystruktur oder Ähnlichem (wie z.B. PtA). The Pool bleibt damit irgendwie genau das, was es sein soll: die ultimative Anti-Illusionismus Engine.

Ich selbst würde tatsächlich eher in Richtung Anti-Pool gehen. Ich mag diese negative Rückkopplung: für Siege muss man zahlen, für Niederlagen bekommt man was. Und die Erzählrechte würde ich vom Erfolg abkoppeln und auch nicht Würfel kosten lassen. Aber ansonsten ist das Grundprinzip seh schön. Gibts da nicht so eine Modifikation von Anti-Pool mit wenigen Wüfeln? Die könnte es glaube ich sein...
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Das System ist sehr unaufdringlich und hält sich im Hintergrund. Die Spieler sind sehr frei, sie entscheiden selbst, wie viel oder wie wenig Kontrolle sie wollen, ob sie Pool-heavy oder Trait-heavy spielen wollen, wie viele Würfel sie riskieren, ob sie Erzählrecht haben wollen oder nicht, welchen Stance sie wählen, wie viele Elemente sie selbst in die Spielrealität einbringen. Ich finde das eigentlich ziemlich gut.

Anti-Pool wäre vermutlich ein ganz anderes Spiel, bei dem die Regeln viel mehr Eigendynamik entwickeln. Natürlich ist es eine berechtigte Frage, ob man eigentlich verlorene Konflikte bestrafen sollte. Hm, weiß auch nicht. Müsste man testen, um es zu wissen.

Zu den beliebten Mini-Modifikationen:

Rule of Three: Wäre bei uns verschwendet gewesen. Ich als SL fand es super, wenn die Spieler erzählt haben, und hatte gar kein Bedürfnis, sie mit Würfeln zu bestechen, um mir das Erzählrecht wiederzuholen. Die Spieler haben nur darauf verzichtet, wenn ihnen nichts einfiel, was ja auch gut so ist. Ich denke auch nicht, dass man Spieler zum Erzählrecht verpflichten sollte. Wenn einer eher der Mitläufer-Typ ist oder einen schlechten Tag hat, ist es ok, wenn er lieber einen Würfel nimmt. Aber dann eben auch nur einen. Das reicht.

Monologue of Defeat: Könnte schon noch eine interessante zusätzliche Möglichkeit sein. Wir hatten ja nun ein paar verlorenen Konflikte, bei denen es mir allerdings selten geglückt ist, zusätzliche Komplikationen abgesehen von "es klappt nicht" einzubauen. Wer weiß, vielleicht wären die Spieler da kreativer gewesen. Wie sagte Marcel gleich so schön? Ein SL wird nie so gut darin sein, den Charakter in die Scheiße zu reiten, wie der Spieler selbst. ;)
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Den "Monologue of Defeat"  finde ich persönlich sehr gut, weil ich a) die Spieler lieber erzählen lasse, als mich selber labern zu hören und b) die Spieler irgendwie immer coolere Ideen haben, was sie ihrem Charakter antun wollen. In meiner Version erzählt der SL nur beim "Unentschieden": keine 1 und keine 6.

Die Sache mit Anti-Pool interessiert mich deshalb, weil bei dem normalem System in meiner Runde kaum je Würfe daneben gehen. Die Wahrscheinlichkeit liegt halt auf der Seite vieler Würfel. So ab 7 Würfeln ist die Wahrscheinlichkeit mal keine 1 zu würfeln minimal.
Andererseits weiß ich nicht, ob ich das fair finde, Erfolg mit Würfelverlust zu "bestrafen".
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MoD finde ich auch gut. Wobei eben eine Entkoppelung des Erzählrechts vom Erfolg das lösen würde. Weswegen ich es gut fände. Oder man lässt Spieler immer alles erzählen. Geht auch. ;D

Andererseits weiß ich nicht, ob ich das fair finde, Erfolg mit Würfelverlust zu "bestrafen".
Es geht ja IMO nicht um "Bestrafung". Man muss sich nur überlegen, wieviel einem der Sieg wert ist. Und das bezahlt man dann auch. Und wenn es komplizierter wird (was ja meistens spannend ist), bekommt man Würfel. Finde ich ziemlich gut. Man wird vor Allem nicht für eine Niederlage auch noch mit dem Verlußt von Würfeln bestraft. und es gehen auch mal Würfe daneben, weil nicht jeder das Maximum an Würfeln setzt (was ja eigentlich statistisch gesehen die beste Strategie ist).

Also ich bin irgendwie ein Fan von Anti-Pool. Man muss nur nochmal genau schauen, was genau ein Sieg kosten soll bzw. wieviele Würfel man fürs Verlieren kriegen soll usw. Sonst gehen wieder zu viele Würfe in die Hose und das soll ja auch nicht sein.
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Hm, der Grund für die vielen gescheiterten Würfe in unserer "Granada"-Runde dürfte in der Tat darin gelegen haben, dass ihr teilweise nicht so viele Würfel eingesetzt habt. Mangelnde Stochastik-Kenntnisse oder Absicht? ;)
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