Autor Thema: Dr. Sommer, meine Spielerinnen sind verwöhnte Konsum-Kinder  (Gelesen 26244 mal)

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Offline Fredi der Elch

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7. See oder Earthdawn (oder sonstwas) soll ja gar nicht dazu dienen, diese Systeme schmackhaft zu machen, sondern nur zu zeigen, dass auch neue Sachen interessant sein können.
Tja, leider würden beide nur die Vorurteile der Mädels bestätigen. Sie sind nämlich kompliziert und arbeitsaufwändig. Was lernen unsere Mädels also: neue Systeme sind kompliziert und arbeitsaufwändig und das haben wir gleich gewusst und wollen nun erst recht nichts neues mehr probieren. Ganz, ganz böser Fehler!!

Und hör auf zu weinen, Du hast Sie so verzogen. Bade es jetzt aus
Da hat er leider recht. Und deswegen: Brutale Kelle. Denn es sind Versuchskaninchen.  >;D

Es fehlt alles. Wer sind die wichtigen Persönlichkeiten in den beiden Clans, und wie stehen sie zu den Charakteren? Wer hat das "Blackbook" gestohlen, und warum? Wo bringt er es hin? Wie gelangen die Charaktere auf seine Fährte? Welche Widerstände stellen sich ihnen entgegen? Alles wieder mein Job.
Hm, das ist natürlich nur mäßig gut. Aber versuch doch mal eine Relationship Map. Bastel einfach sowas. Statte jeden Charakter mit Beziehungen aus: Liebe zu ienem aus dem anderen Clan, den hasst aber der eigene Cousin usw. So richtig dick. Und dann häng das ganze Abenteuer dara auf.
Ich habe da nämlich tatsächlich positive Erfahrungen mit gemacht. Ein Spieler, der sonst immer die Faulheit in Person war, ist bei so einer Taktik mal richtig mitgegangen. Es ging irgendwie darum ,dass er Paladin war und sein Vater eine Straftat begangen hat. War cool, wie er ihn dann zähneknirschend an die Justiz übergeben hat. Aber die Idee, dass er überhaupt einen Vater hatte, kam von mir.

Zitat
@ Fredi: Die sollten einen Warnhinweis auf diese Narren-Spiele drucken. ;D
Tja. Achtung Suchtgefahr, würde ich sagen. ;)
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Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Offline Boba Fett

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Für die nun geplante Star Wars-Kampagne haben sich die Mädels immerhin erweichen lassen, folgende kleine Idee zu liefern: Sie sind drei Schwestern, die Töchter eines "Maffia"-Paten. Die Familie liegt im Streit mit einer anderen Familie, und ihr ist ein wichtiges "Blackbook" mit wertvollen Informationen gestohlen worden, das unbedingt wiederbeschafft werden muss. So. Klingt auf den ersten Blick gut.

Aber: Es fehlt alles. Wer sind die wichtigen Persönlichkeiten in den beiden Clans, und wie stehen sie zu den Charakteren? Wer hat das "Blackbook" gestohlen, und warum? Wo bringt er es hin? Wie gelangen die Charaktere auf seine Fährte? Welche Widerstände stellen sich ihnen entgegen? Alles wieder mein Job.
Der Job des Spielleiters... ;D
Ja, ich weiss, Playerempowerment und so.
Alles ganz toll.
Aber (!!!):
Um PE zu verwirklichen brauchst Du als allererstes eines: Spieler, die das wollen.
Ich kann die Einstellung Deiner Mädels nachvollziehen, meine Runde hält es sehr ähnlich.
Die wollen nicht am Hintergrund des Abenteuers beteiligt sein.
Sie wollen es einfach nicht.
Die Argumentation ist die folgende: "Ich gehe gern ins Kino. Schau mir Filme an, die mir gefallen.
Manchmal schaue ich auch Filme, die mir nicht gefallen. Weil ich nicht wusste, was mich erwartet.
Trotzdem gehe ich gern ins Kino.
Ich möchte nicht Regisseur werden. Oder vorher das Drehbuch lesen.
Ich möchte mich vom Film überraschen lassen."
Wohlgemerkt nicht meine Einstellung...!

Ich glaube, Playerempowerment ist eine tolle Sache, aber es braucht Spieler, die das wollen.
Und es gibt auch Spieler, die dem nichts abgewinnen können.
Die möchten nicht mitwirken, ausserhalb ihrer Rollen.
Und zwar aus einem sehr wichtigen Grund:
Sie möchten das Rollenspiel aus dem Blickwinkel ihrer Charaktere erleben.

Als Regisseur (Spielleiter) blickst Du hinter die Kulissen und Playerempowerment bietet zwar die Chance, hinter den Kulissen mitzuwirken, aber dafür verliert man auch den sehr subjektiven Blick aus den Augen des Charakters.
Man bekommt einen Überblick. Und je mehr man das macht, desto mehr betrachtet man das Spiel analytisch.
Genau, wie kein Kameramann oder Regisseur einen Film einfach nur anschauen kann (die betrachten die Werke
auch nur noch analytisch).
Es geht also etwas verloren. Dafür gewinnt man anderes dazu.
Stellt sich die Frage, ob die Spielerinnen den Teil tauschen wollen. Meine Spieler wollen es nicht.

Zitat
Ich habe mit den Mädels auch schon mal über Spielstil diskutiert. Habe sie sogar meinen Evaluation Sheet ausfüllen lassen. Was kam raus?  Fähigkeiten des Charakters verbessern war der Punkt, der von allen drei Mädels (neben Witze und Gelächter) im Schnitt am höchsten bewertet wurde... nicht unbedingt ein gutes Argument für Primetime Adventures... und das wäre schon meine erste Wahl, wenn ich mir was aussuchen könnte. "No Myth", kein Setting lernen, einfach losspielen und packendes Drama von der ersten Minute, mit fast Null Vorbereitungsaufwand. Na, ich werde sie (nach der Star Wars-Kampagne) wohl wirklich mal ins kalte Wasser zwingen, mal sehen was geht.
Mach das. Aber sei bitte nicht enttäuscht, wenn Sie dem Narrativen und dem Player Empowerment nicht so enthusiastisch gegenüberstehen wie Du.

Gruß

Boba
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Offline Lord Verminaard

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@ Boba: Die Konsequenz aus dem,was du sagst, ist: Die Arbeit bleibt an mir hängen. Klar geht das. Nur ich hab keinen Bock drauf.

@ Fredi: Ja, ein Beziehungsgeflecht für die Charaktere habe ich auch schon früher gemacht. Der Punkt ist: Ich habe es gemacht. Das isses ja gerade. ::)
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Offline Lord Verminaard

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Du mauerst selber und hast eine Erwartungshaltung an die Spielerinnen, welche Sie nicht erfüllen wollen. Schraub einfach Deinen ABEITSAUFWAND runter und mach was Ihnen Spaß macht.

Ich mauer ja gar nicht, am Ende mach ich dann doch wieder, was sie wollen, nur: es nervt mich ein bisschen. Den Arbeitsaufwand zu reduzieren, habe ich probiert, doch das Ergebnis waren schlechte Abenteuer, die keinem von uns Spaß gemacht haben.

Zitat
Und hör auf zu weinen, Du hast Sie so verzogen. Bade es jetzt aus :-*

Buahahaha, das ist ja sooo gemein! :'( ;)
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Offline Fredi der Elch

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Die Argumentation ist die folgende: "Ich gehe gern ins Kino. Schau mir Filme an, die mir gefallen.
Manchmal schaue ich auch Filme, die mir nicht gefallen. Weil ich nicht wusste, was mich erwartet.
Trotzdem gehe ich gern ins Kino.
Ich möchte nicht Regisseur werden. Oder vorher das Drehbuch lesen.
Ich möchte mich vom Film überraschen lassen."
Und die IMO einzig vernünftige Antwort darauf sollte sein: "Dann geht halt ins Kino und mir nicht auf den Keks!" Außer man will eben gerne der Alleinunterhalter sein. Was ja völlig ok ist, aber Vermi geht gerade das doch auf den Keks!

Oh, oh, hey es gibt noch eine Antwort: "Ok, das macht dann 5 Euro für jeden. Aber nur, weil heute Super-RPG-Donnerstag ist!"  >;D Hey, Dienstleistungen sind teuer und 5 Euro für 4-5 Stunden Rollenspielabend ist ein absolutes Schnäppchen!!
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Zitat von: 1of3
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Offline Cyberdance

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Deine Spielerinnen sollen sich nicht so anstellen. Ich habe letztes WE eine Runde D&D für meine Eltern (!) gemeistert (beide um die 60) und die hatten weder mit narrativem noch freiem oder irgendeinem Rollenspiel irgendwelche Erfahrungen (Ziel der Aktion war es, den Zustand zu beheben, damit das was ich tue, endlich diesen Schleier des Okkulten verliert).
Die sind wunderbar damit zurechtgekommen und wünschen eine Fortsetzung. ;) Ich weiß ja nicht, wie alt Deine Mitspielerinnen sind und mir ist klar, das meine Eltern sehr viel verspielter sind als andere Leute in dem Alter aber wenn die Parentalgeneration potenziell wesentlich schneller und besser mit sowas zurechtkommt (ohne *irgendwelchen* Hintergrund zum Thema Rollenspiel zu haben) als die Jüngeren, dann läuft IMHO was verkehrt. :P
Meine Eltern haben es wenigstens probiert und dann überraschenderweise doch viel Spaß damit gehabt. Wenigstens den Versuch schulden Sie Dir für die Mühe der vergangenen Jahre.


Jaaa, an den Haaren herbeigezogener Vergleich aber das fiel mir halt spontan dazu ein.  ~;D
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Offline Boba Fett

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@ Boba: Die Konsequenz aus dem,was du sagst, ist: Die Arbeit bleibt an mir hängen. Klar geht das. Nur ich hab keinen Bock drauf.
Du kannst die Arbeit auch verteilen.
Definitiv kannst Du die Arbeit um die Charakterhintergründe auf die Spieler abgeben.
Allerdings würde ich dann keine Seitenlangen Beschreibungen mehr machen.
Mach einen Fragenkatalog mit Suggestivfragen, deren Antworten Dir Aufhänger für das Abenteuer geben.
Mach ein Interview draus.
Das ist leichter und inspirierender für sie und gibt mehr Ideen für Dich.

Wenn sich die Spielerinnen nicht auf die Mitgestaltung der Kampagne einlassen, dann wirst Du da nicht viel ändern können - höchstens in Ansätzen.
Lass sie alle mal einen NSC schaffen, und mach aus den NSCs dann ein Abenteuer.
Oder jeder schreibt einen Satz auf und Du machst daraus was.
Auch so kann man spielend dahinkommen.
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BoltWing

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Du mauerst selber und hast eine Erwartungshaltung an die Spielerinnen, welche Sie nicht erfüllen wollen. Schraub einfach Deinen ABEITSAUFWAND runter und mach was Ihnen Spaß macht.

Ich mauer ja gar nicht, am Ende mach ich dann doch wieder, was sie wollen, nur: es nervt mich ein bisschen. Den Arbeitsaufwand zu reduzieren, habe ich probiert, doch das Ergebnis waren schlechte Abenteuer, die keinem von uns Spaß gemacht haben.
Also ohne irgendjemand irgendwie etwas anhängen zu wollen oder zu hart zu klingen: SIE müssen auch "mitspielen"!
Das ist doch der Sinn eines RPG, oder  ???
Ich meine es ist SUPERKLASSE wenn Du sie so gut auch alleine unterhalten kannst.
Aber wenn dir das zu stressig wird und DU (oder ggf. irgendein anderer) damit Probleme hast, muss sich doch irgendwie etwas ändern.

Wenn Du so weitermachst bist Du schlußendlich der, dem es keinen Spaß macht. Das muss/darf nicht sein!  ;)
oki?  ;)

Offline Joerg.D

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Zitat
Ich mauer ja gar nicht, am Ende mach ich dann doch wieder, was sie wollen, nur: es nervt mich ein bisschen. Den Arbeitsaufwand zu reduzieren, habe ich probiert, doch das Ergebnis waren schlechte Abenteuer, die keinem von uns Spaß gemacht haben.

Dann musst Du lernen effektiver zu arbeiten.

Gib Ihnen die 20 Fragen um den Charakter zu personifizieren und lerne aus weniger mehr zu machen. Wem fällt es leichter Dir oder Ihnen?
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Lord Verminaard

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Zitat von: Boba Fett
Du kannst die Arbeit auch verteilen.

Du Scherznase, das will ich doch gerade, und es klappt nicht. Dies Sache mit den Suggestivfragen ist aber eine gute Idee, müsste man nur mal überlegen, wie diese Fragen so aussehen. Ganz konkrete Fragen zu stellen ist wahrscheinlich deutlich erfolgversprechender als: "Gebt eurem Charakter eine Motivation und Konfliktpotential."
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Offline Belaravon

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Wenn sie kein anderes Spiel spielen wollen, änder doch das System und bleib bei Star Wars. Ich kann da gut das "Star Wars of Darkness" von der DORP empfehlen! ;D

***WERBUNG ENDE***

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"... das ganze Leben ist eine Schlacht und nur die, die freien Herzens Ihrem Gegener entgegentreten werden am Ende mit einem lächeln im Schoß einer Frau sterben."
*Baldur da Rogasende* Rondrageweihter vor der Schlacht an den Trollzacken.

Offline Boba Fett

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Zitat von: "Boba Fett"
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Du Scherznase, das will ich doch gerade, und es klappt nicht. Dies Sache mit den Suggestivfragen ist aber eine gute Idee, müsste man nur mal überlegen, wie diese Fragen so aussehen. Ganz konkrete Fragen zu stellen ist wahrscheinlich deutlich erfolgversprechender als: "Gebt eurem Charakter eine Motivation und Konfliktpotential."
Mach einen Thread auf und lass uns Brainstorming machen. 8)
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Offline Fredi der Elch

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Ich wollte mich nochmal gegen diese "Anschleichen" wenden. Das hast du schon probiert, das war nix. Du kannst das auch noch 10x probieren und dabei Suggestivfragen stellen, am Ende bleibt die Arbeit doch an dir hängen. Das funktioniert nicht! Deswegen verschwende deine Zeit und Nerven nicht mit einem Brainstorm zu einem neuen Evalustionsbogen der einem neuen Blatt mit 20 Fragen oder sonstigem Quatsch, der doch nichts bringt.

IMO hilft nur kaltes Wasser. Schmeiß sie rein, fertig. Wenn sie absaufen... naja, Pech eben. Aber ich denke nur mit einem so expliziten Regelwerk wie PtA hast du überhaupt eine Chance an ihrem Verhalten was zu ändern. Denn die Mädels brauchen explizite Regeln für die Szenen und die Issue und die Beziehungen. Denn erst wenn es auf dem Charakterbogen steht, wird es wahrgenommen.

Deswegen musst du dir übrlegen: willst du weiter der Unterhalter bleiben? Dann musst du an Techniken arbeiten, wie man die Vorbereitung minimieren kann usw. Da gibts sicher eine ganze Menge Sachen und dann würde ich einen Brainstorm dazu machen (ob dir die Ideen dann gefallen werden, ist eine andere Frage). Oder willst du versuchen an ihrem Verhalten was zu ändern? Dann hilft nur PtA (oder was vergleichbar "brutales").

Es liegt bei dir. Komm auf die Dunkle Seite... ;D (ich bin dein Vater... ??? )
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Zitat von: 1of3
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BoltWing

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Sagt mal ... denke ich momentan nur das ihr alles viel zu sehr verkompliziert? <soll kein Angriff sein>

1. Frage: Was möchtest Du/Er/Sie/Es gerne spielen/sein ?
Ein brummigen Söldner? Ein gewitzten Söldner? Einen jungen und unerfahrenen Abenteurer?

2. Frage: <Gibt es nicht!>

Danach wird eine Geschichte gemacht oder die Chars in die Geschichte eingebaut.
Wie handhabt ihr das den momentan? Die Mädels müssen doch zumindest einen winzigen drang zur eigeninitiative haben.
Was spielen die den momentan für welche?

... oder übersehe ich gerade etwas wichtiges?

Offline Boba Fett

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... oder übersehe ich gerade etwas wichtiges?

@Boltwing:
Ja, etwas fundamentales.
Es geht nicht darum, dass die Spieler die "was willst Du spielen" Frage beantworten, sondern die "welche Kampagne willst Du erleben" frage.
Soll heissen: Die Spieler werden beim Bau der Kampagne kreativ mit eingebunden.

Darum geht es beim Power Enplayerment ;D
Dass die Spieler Aufgaben des Spielleiters übernehmen. Dass sie mitgestalten. Nicht nur bei ihren Charakteren.
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BoltWing

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Dass die Spieler Aufgaben des Spielleiters übernehmen. Dass sie mitgestalten. Nicht nur bei ihren Charakteren.
Ah, OK. Aber dennoch fängt es ja damit immer an.
Wenn sich jemand kreativ Gedanken über sein Char macht und versucht diesen so zu spielen sollte sich doch "eigendlich" alles andere von alleine ergeben.

Offline Lord Verminaard

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Aber absolut nicht! Ich glaube, meine Spielerinnen sind nicht die einzigen, die ihre Charaktere völlig abwartend spielen und nur auf das reagieren, womit der SL sie konfrontiert. So nach dem Motto: "Bin gespannt, was er sich heute für uns ausgedacht hat."
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BoltWing

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So nach dem Motto: "Bin gespannt, was er sich heute für uns ausgedacht hat."
Ja, aber WENN etwas passiert SOLLTEN sie doch auch reagieren. Oder nicht  ???
Ach, ich denke ich bin durch meine RPG-Gruppen verwöhnt.

Offline Bitpicker

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Mit meinen Spielern war es ähnlich, und dabei wollte ich gar nichts Großes - nur etwas mehr Aktion statt Reaktion, so dass die Charaktere auch mal eigene Motivationen entwickeln und diesen nachgehen, anstatt nur darauf zu warten, dass äußere Ereignisse (der Plot) sie zu einer Reaktion zwingen.

Wir haben darüber gesprochen, ich habe es angekündigt, ich habe es während des Spiels dann wiederholt erwähnt, aber sie haben es nicht gepackt. Jahrelang waren die Spieler es gewöhnt, mit einer Aufgabe versehen zu werden. Ohne das geht es einfach nicht. Also habe ich mich in dieses Schicksal gefügt. Alte Esel lernen keine neuen Tricks.

Robin
Wie heißt das Zauberwort? -- sudo

(Avatar von brunocb, http://tux.crystalxp.net/)

wchmd

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Wie meinst du das eigentlich genau?? meinst du sowas wie wenn sie in der wirtschaft sitzten musst du ihnen erst nen tip geben sie sollen mit dem Wirt sprechen?? oder machen sie wenigstens sowas selbständig??

Offline Alrik

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Droh ihnen einfach an, auf BARBAREN! umzusteigen  ;D
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but tonight we'll just be tired

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Mein Tipp: Werd ein besserer Spielleiter.

Du hast zu viel Arbeit mit der Vorbereitung deiner Abenteuer? Lerne effektives Improvisieren.

NSCs, Plots etc. kosten viel Zeit fürs Ausarbeiten? Lerne besseres Improvisieren. Lerne cineastische Techniken (die Kunst der Andeutung und des Ungesagtem) und fange an NSCs nicht als Charaktere, sondern als Plotdevices zu verstehen.

Von den Spielern kommt kein Input? Sicher? Oder bemerkst du den Input einfach nur nicht? Lerne Zuhören! Und lerne Andeutungen in Plotstränge zu formen. Diese Technik nenne ich Plot um Spieler herum aufbauen. Die Spieler interessieren sich für NSC X? Super, da geht's lang! Der Rest ist Improvisation.

Lerne in anderen Maßstäben zu Denken. Überlege dir das Ende der Kampagne, baue die Plots um die Spieler herum auf und lenke nur, wenn du zu stark von deinem Planziel abweichen. Sprich: Sehe deine Kampagne als Projekt, deine Spieler als Mitarbeiter und fördere kreative Projektlösungen. Wichtig ist nicht der Weg, sondern das Ziel!

Wenn die Spieler aber eine Wendung nehmen, die einfach cool ist: Super, ändere dein Planziel. Wir waren innovativ!

Und überhaupt: Höre auf zu jammern. Probleme wurden noch nie gelöst, in dem vor ihnen davon läuft. Auch nicht durch die Flucht in das trügerische Paradies Narrativismus.

Offline Ralf

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Da ist was dran, ihr tut ja grade so als wären die Spielerinnen irgendwie krank. Als müsste man ihnen ihren Lieblingsspielstil austreiben, nur weil der Verminaard nicht mehr passt.

Mal im Ernst wenn die Mädels statt ihm hier ihre Seite der Geschichte gepostet hätten, wäre der häufigste Ratschlag. "Sucht euch nen neuen SL, wenns anders nicht mehr geht."

Mein Tip: Such dir eine zweite Gruppe mir der du dich Narrativismus-mässig total austoben kannst und lass den Mädels ihren Spass. Sie scheinen dich als SL ja sehr zu mögen. Zumindest ich wär geschmeichelt.
Win if you can, lose if you must, but always cheat.
- Jesse "The Body" Ventura

Gast

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Ach Ein ... all das beherrscht der Vermi doch. Zumindest soweit ich das nach der IRC-PtA-Runde beurteilen kann improvisert der Lord super und biegt sich schön mit den Spielern, wenn diese auch kreativen Output erzeugen. Gut ab und an beißt er sich mit Fredi ;-)
Das Prblem ist doch, dass die Spielerinnen eben keinen Output erzeugen. Die haben keine Ideen, was mit ihrem Charakter passieren soll. Die bauen keine Charaktere, um die man Plots ranken kann. Da müsste der Vermi erst die Charaktere bauen und dann den Plot durmherum. Die Interessieren sich nicht für NSC X, es sei denn Vermi manipuliert sie dahingehend, dass sie sich für NSC X interessieren.
Vermutlich nicht in dem Ausmaß,  wie es in meinen letzten Zeilen rüberkommt, aber im Grunde genommen ist das Vermis Dilemma.

Und solche Sachen wie "wenn die Mädels es nun mal so wollen" und "füge dich einfach" sind ja wohl gelinde gesagt total für die Tonne. Dem Vermi macht es nicht den Spaß, den es sollte und wenn er sich auf Dauer darin fügt kann das nur schlimmer werden. Kann wohl gemerkt, muss nicht. Aber auf keinen Fall wird es besser.

Ich halte es da mit dem Elch (wie ungewöhnlich ;-)...):
Schmeiß sie ins kalte Wasser. Der Kompromiß mit dem "Okay, wir spielen zuerst ein StarWars-Kampagne, aber dann möchte ich auch mal was anderes ausprobieren. Das ist doch fair, oder?" ist ja nicht schlecht. Der ist sogar gut. Und dann spielst du mit ihnen PtA. Wie ich dich einschätze geht es dir dabei auch nicht zwingend um das "Narrativismus-Paradis". Der große Vorteil ist wiklich: PtA ist radikal anders. Da werden viele Dinge total anders gemacht und das auf eine sehr simple Art und Weise (75 Seiten, DIN A5 Regeln, also bitte komplex ist ja wohl was anderes ;-)), und das ganze hat den Pluspunkt, dass sie sich das Setting auch noch aussuchen können und wenn es sein muß endet es eben bei StarWars. Klappt ja auch mit der Film-Mini-Serie herrvoragend:

Luke Skywalker
Traits: Natutalent im Cockpit, angehender Jedi-Ritter
Connections: Obi-Wan (mentor), Lea (Schweister, weiß er nix von), Vader (Vater, weiß er nix von)
Nemesis: Vader (uh ... interessant...)
Screen Presence: 2,2,3

das hat jetzt keine 5 Minuten gedauert...

Natürlich läufst du Gefahr, dass es ihnen nicht gefällt und sie wieder D6 spielen wollen. Das ist sogar - let's face it - sehr wahrscheinlich. Aber du hast wesentlich größere Chancen darauf, dass sie etwas mitnehmen ("Mein Vater ist mein Erzfeind ... cool") und entgegenkommender werden als wenn du 7te See oder Earthdawn anbietest. Die machen ja dasselbe wie SW D6 sind nur eben unvertraut. Und du hast größere Chancen, dass ihnen doch irgendwas gefällt ("also so eine Connection ist ja schon toll...").

Meine 5cent ...

P.S. Diese N-Systeme sind wirklich garstige Biester. ;o)

Offline Schwules Lesbenpony

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Lieber Vermi,

auch ich musste diese Startschwierigkeiten ins neue Rollenspielglück meistern (no pun intended, naja vielleicht doch  :P). Daher meine Erfahrungen:

1. Anschleichen funktioniert überhaupt nicht! Echte Geschütze sind gefragt!
2. Sei hart zu ihnen. Sie sind auch hart zu Dir, weil sie Dich nicht verünftig spielen lassen.
3. Bringe ein knallhartes System Deiner Spielwahl, wie z.B. PTA rein und "play it by the book". Keine Ausreden. Keine schwammigen unpersönlichen Issues, keine unklaren Edges. Wenn Du Kicker einforderst, dann sollen das auch Kicker sein und nicht billige Plot-Hooks.
4. Schau Dir an, wer für Deinen neuen Spielstil geeignet sein könnte und spiele erst einmal bevorzugt mit diesen Leuten.
5. Finde Dich mit der äußerst harten Tatsache ab, dass Du bestimmte Mitspieler verlieren wirst. Du kannst nicht alle retten.

Liebe Grüße aus dem GNS-Narren-Himmel  ~;D

Cay

P.S.: Marcel G. hier macht sich äußerst verdächtig: Er hat Lukes Issue vergessen!  >;D
Nicht weil die Dinge schwierig sind, wagen wir sie nicht,
sondern weil wir sie nicht wagen, sind sie schwierig.

aga g.