Autor Thema: Story und Metaebene  (Gelesen 7490 mal)

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Offline Bitpicker

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Re: Story und Metaebene
« Antwort #25 am: 21.04.2005 | 20:12 »
Aber ich würde sagen, dass es eben genau die Form des Mediums ist: man erschafft als Autoren eine Geschichte, die zur gleichen Zeit von den gleichen Leuten als Publikum wieder konsumiert wird. Das macht für mich den Reiz des Mediums aus und das bietet mir nämlich kein anderes Medium (und ich gebe zu, dass der Ich-Aspekt für mich nicht so wichtig ist... btw für dich auch nicht, denn du bist SL und hast dieses Ich-Erlebnis auch nicht so stark wie die Spieler. ;) )

Das Lustige ist, dass diese Beschreibung der Spieler eines Rollenspiels so fast wörtlich ein Zitat aus meiner Magisterarbeit sein könnte, denn diese Einheit von Autor und Rezipient war die Grundlage der Arbeit; aber zu der Zeit, als ich sie geschrieben habe, hatte ich nur klassische RPGs im Kopf, das progressivste war der Storytelling-Gedanke von White Wolf.

Ich betrachte also auch im klassischen Rollenspiel die Spieler als Autoren, allerdings mit unterschiedlicher Wertigkeit bzw. unterschiedlichen Aufgaben. Es gibt bei der Erschaffung eines 'Werkes' (womit ich das tatsächliche gemeinsame Spiel meine) drei Autoren: den SL, der den Rahmen schafft, die Spieler, die die Hauptpersonen führen und die Würfel, die eine Art statistisches Element einbringen. Alle drei Faktoren arbeiten als Autoren mit unterschiedlichen Aufgaben an dem Werk, und alle Mitspieler -und nur diese- sind gleichzeitig auch die Rezipienten des Werks.

Ich habe übrigens durchaus eine Art Ich-Erlebnis als SL, bloß ist die Spielwelt mein Charakter. Wie nebenstehend: Gottkomplex.

@Boba: Genau, ich habe z.B. gar kein Interesse daran, meine SL-Aufgaben zu verteilen. Das würde definitiv den Reiz schmälern. Ich bin auch nicht gerne bloß Spieler. Die penible Recherche vor dem eigentlichen Spiel ist bestimmt die Hälfte vom Spielspaß für mich.

Robin
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Online Maarzan

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Re: Story und Metaebene
« Antwort #26 am: 21.04.2005 | 21:09 »
Ich habe jetzt Rezi und Thread zu PtA gelesen.
Hört sich genial an.
Wälz auch schon Ideen.
Wenn es in Deutschland erhältlich werden sollte, hol ichs mir. (Burning wheel hat es aus ähnliches Situation auch geschafft)

Wobei ich mich nach der Rezi Frage, wie sie 76 Seiten voll bekommen haben. Man hat ja fast den Eindruck es nach den vielleicht 2 Seiten Rezi und ein paar Brocken aus dem Spielbeispiel hin zu bekommen.

Ist nach meinem Empfinden aber nie und nimmer Rollenspiel!

Und es verlangt denke ich etwas ausgeglichenere und kompromissbereitere Egos. Wenn ich mir zB. meine Gamistenrunde+1 anschaue, würde das hart werden. 
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Lord Verminaard

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Re: Story und Metaebene
« Antwort #27 am: 21.04.2005 | 21:31 »
OT +++ OT +++ OT

PtA kann online bestellt werden und wird auch nach Übersee verschifft, der Versand kostet 6 Dollar:

http://www.dog-eared-designs.com/pta-buy.html
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Offline Jens

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Re: Story und Metaebene
« Antwort #28 am: 21.04.2005 | 21:41 »
Ich habs für 16,53 € erstanden... ist schon auf dem Weg hierher^^
Aber das mit dem doofen Paypal-Account war schon blöd -> erst Account erstellen, dann bestellen, einloggen und dann eine Überweisung anfertigen...

Und ich sage dazu auch nicht "Rollenspiel" sondern "Erzählspiel" weil das ist ja der Hauptaspekt. Wenn man das mal so vom klassischen "Rollen"spiel abgrenzt hat man sofort eine freiere Perspektive darauf (war auch zuerst skeptisch...). Mal sehen wie dat läuft mit der gemeinsamen Entwicklung von Story und wer weiß ob was literarisch wertvolles rauskommt *zumthemazurückhangel*