Autor Thema: [Xian] Vorstellung  (Gelesen 1664 mal)

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Offline Yvo

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[Xian] Vorstellung
« am: 10.10.2005 | 00:53 »
Moin,

Dann will ich auch mal mein kleines Projekt hier vorstellen.
Xian (Arbeitstitel) ist ein Rollenspiel zwischen den Genres Endzeit, Cyberpunk, epischen Märchen und Primal Punk. Die Welt ist allgemein sehr düster und dekadent, es wird aber angeregt, die "Guten" zu spielen (nicht unbedingt ganz strahlende Helden, aber auch keine Leute, die einfach wegsehen wenn kleine Kinder getötet werden, weil es dafür kein Geld gibt...)

Starke Inspirationsquellen sind und waren der Manga "Battle Angel Alita" (ziemlich), das Computerspiels "System Shock", Filme wie "Hero" oder "Tiger and Dragon" (wie Kämpfe aussehen sollen) oder die Rollenspiele Fudge/Fate (Regelsystem ähnlich).


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>>>Hier ein kurzer, grober  Einblick in die Welt:<<<



Xian:
Xian ist eine riesige Stadt im Himmel, die etwa 2-3km über der Erdoberfläche schwebt. Sie hat etwa die fünffache Fläche Berlins und die Plattform, auf der sie sich befindet, scheint aus kaltem, grauen Stahl zu sein. Einige Aufzugsschächte, die in etwa 10-20m dicken Stahlrohren liegen, verbinden die „Himmelsstadt Xian“ mit der Erde. Sie wirken, wie Seile, die einen Zeppelin vor dem Davonschweben bewahren. In ihrer mitte ragt ein Turm mit vielleicht 1km Durchmesser weiter in den Himmel empor, bis in die Sterne. Wie hoch er ist oder was sich am anderen Ende des Turmes befindet, weiß niemand.


Die Stadt:
Unter Xian ist die Stadt, ein zerfallenes, dreckiges Häufchen Elend voller Gewalt, Frust, Hoffnungslosigkeit und dem nackten Überlebenswillen seiner Bewohner. Die Stadt hat keinen Namen, denn sie braucht keinen. Die Stadtbewohner kennen nur Xian und die Stadt. Um sie herum nur Wüste, Brachland, Dschungel und menschenfeindliche Wildnis. Es gibt noch weit entfernt ein paar Ruinen von längst vergangenen Städten, aber die sind derartig zerfallen, dass niemand mehr sagen kann, was das Ende der „alten Kultur“ verursacht hat. Krieg? Naturkatastrophen? Hungersnöte? Übervölkerung? Wen interessiert das schon, es gibt keine Aufzeichnungen.
In der Stadt leben 60 Millionen Menschen, Cyborgs und ein paar wenige Mutanten. Natürlich noch ein paar streunende Hunde, Katzen und Ratten, ein paar mutierte Haustiere oder Neuzüchtungen und einige echt fiese Biester in der Kanalisation und in verlassenen Fabriken.
Gesprochen wird die Einheitssprache, die ebenfalls keinen Namen hat, weil alle anderen Sprachen ausgestorben sind. Würde ein heutiger Mensch durch die Stadt gehen, er würde nicht wissen, auf welchem Kontinent oder in welchem Land er sich befinden würde. Er würde vielleicht verkrampft versuchen, die Menschen in Latinos, Schwarze, Weiße, Asiaten oder etwas anderes einzuteilen und feststellen, dass dieses nicht mehr funktioniert. Eine bestimmte, dominante Kultur ist nicht erkennbar.
In der Stadt herrscht Anarchie, obwohl es eigentlich niemanden gibt oder gab, der gegen die Obrigkeit rebellierte. Es gibt nur keine Obrigkeit. Niemand will die Stadt regieren oder Ordnung in das Chaos bringen... ...warum? Vermutlich wäre auch niemand dazu in der Lage. Es gibt keine Polizei, keine Richter, keine Gesetze... ...zumindest keine der Stadt (siehe „Syndikat“). Ein grossteil der Bewohner hält sich zumindest an dem letzen bisschen gesundem Menschenverstand fest, weshalb es noch nicht zu einer Geisterstadt geworden ist. Aber Menschenhandel, Drogenhandel, Bandenkriege und amoklaufende Psychopathen sind um ein vielfaches höher als man sich vorstellen kann.

Die Dörfer:
Es gibt noch ein paar Dörfer irgendwo, gegründet Verbrecherbanden, die aus der Stadt geflohen sind, Sektenanhängern, Leuten, die es nicht mehr in der Stadt ausgehalten haben oder einfach weil die Stadt auch Ressourcen braucht und sich Geld damit machen lässt, diese zu beliefern (ob mit Nahrung, Metall, Steinen oder was auch immer). Aber diese haben nur selten über 2.000 Einwohner... ...meist nur ein paar Hunderte. Das Besondere an den Dörfern ist, dass es fast alles Gesellschaften mit sehr hohen Zusammengehörigkeitsgefühl sind. Sie haben ähnliche Weltsichten, Fähigkeiten, Religionen, Hintergründe und kennen sich untereinander alle. Einige „Stämme“ sind auch verfeindet.

Menschen:
Etwas über die Hälfte der Stadtbewohner ist zu mindestens 50 Prozent ihres Körpervolumens biologisch, die meisten davon sogar zu 100 Prozent. Gelegentlich kommt es vor, dass die ein oder andere Gliedmaße durch eine künstliche Prothese ersetzt werden muss oder einige Menschen lassen sich Stück für Stück zum Cyborg umbauen, weil sie das Geld nicht auf einmal aufbringen können. Theoretisch sind Menschen unsterblich, denn in Regenerationszentren kann man Zellverjüngung betreiben. Allerdings sind diese paar Zentren in der Hand von sehr reichen, mächtigen Menschen und die verlangen horrende Summen, die sich die wenigsten auf Dauer leisten können.
Als Spielercharakter zugelassen.

Cyborgs:
Was unterscheidet einen Cyborg von einem Roboter oder einer Maschine? Er hat zumindest ein menschliches Gehirn und somit Emotionen und einen freien Willen. Alle, die zu über 50 Prozent des Körpervolumens künstlich sind, aber zumindest noch über ein menschliches Gehirn verfügen, werden Cyborgs genannt. Die meisten Cyborgs haben zudem noch eine biologische Wirbelsäule (nicht zwangsläufig die, die mal zu ihrem Gehirn gehörte), da die Nervenbahnen im Rückenmark zwar künstlich herstellbar, aber irrsinnig teuer sind und so wird deshalb zu 96% auf billigere, biologische Varianten zurückgegriffen. „Wirbelsäulenraub“ ist ein lukratives „Gewerbe“ geworden, dass allerdings vom „Syndikat“ verfolgt wird. Zudem behalten die meisten Cyborgs ihr Gesicht (77%) oder zumindest die Augen (89%). Dies hat zum einen mit dem immer noch menschlichen Schönheitsideal zu tun, zum anderen aber auch mit der Tatsache, dass Cyborgs sich selbst noch erkennen wollen, wenn sie in den Spiegel sehen und nicht gerne als „Roboter“, sondern lieber als „Mensch“ angesehen werden wollen. Ein paar Menschen, die sich sofort komplett zum Cyborg machen ließen, sind nun kranke Psychopathen mit den wirresten Visionen und perversesten Fantasien. Es gibt verschiedene Gründe, ein Cyborg zu werden. Einige Menschen sind einfach fasziniert von den Möglichkeiten, die ein künstlicher Körper bietet. Die Erwartung, schneller, stärker, größer, härter oder besser zu werden bringt viele dazu, sich „umbauen“ zu lassen. Andere sind gezwungen, sich umbauen zu lassen, weil ihr menschlicher Körper zu alt, schwach und krank wurde... ...oder körperlich von einer Droge abhängig war, die diesen zu Grunde richtete. Ein dritter Grund sind sog. Cyborgdocs, welche diese Umbauten vornehmen und sich um die Wartung und Reparatur von Cyborgs kümmern. Wenn diese einen Menschen halbtot oder bewusstlos auf der Straße finden, schleppen sie diese manchmal in ihre Werkstatt, bauen ihnen aus schlechten Ersatzteilen einen Körper zusammen, erwecken sie zu neuem Leben und teilen ihren „Patienten“ mit, dass sie nun Schulden bei ihnen hätten, die sie auch leicht eintreiben könnten (durch Bombe im Körper, befreundete Gangs und Schläger u.s.w.).
Cyborgs gibt es in allen erdenklichen Formen... ...vom 10m-Kampfkoloß bis zu einer Riesenschlange oder einem Kopf mit acht Werkzeugarmen. Die überwiegende Mehrheit (etwa 98%) aller Cyborgs sind allerdings Humanoide zwischen 1-3m mit 2 Armen, 2 Beinen und einem Kopf. Die künstlichen Teile eines Cyborgs sind meistens schweres Metall, vielleicht noch lackiert. Fast alle Cyborgs lassen sich sofort auf einen Blick von Menschen unterscheiden... ...die wenigsten versuchen es zu verbergen.
Als Spielercharakter zugelassen (in der „überwiegenden Mehrheit“-Form, also zumindest nicht zu strange...)

Mutanten:
Tja... ...mutierte Menschen halt. Mal sehen, ob ich sie einbaue, könnte aber lustig werden. Jedenfalls gäbe es wohl nur recht wenige, sie wären Ausenseiter/Freaks... ...was Mutanten ja eigentlich immer sind. 
Vielleicht als Spielercharakter zugelassen...

Roboter:
Roboter sind im Vergleich zu Cyborgs eher primitiv. Sie haben die nötige Intelligenz um für ihre jeweilige Aufgabe zu funktionieren... ...mehr sollen sie in der Regel aber auch nicht tun. Es gibt eher wenige Roboter, vielleicht einen je 60 Stadtbewohner (was immerhin noch 1.000.000 Roboter in der Stadt ergibt). Roboter haben keine Emotionen und keinen freien Willen. Theoretisch wären wohl echte, künstliche Intelligenzen möglich, aber es gibt kein Anzeichen dafür, dass eine solche wirklich existiert (zumindest in der Stadt). Manchmal sieht man Roboter, die „primitive“ Aufgaben erledigen, z. B. den Haushalt für einen reichen Halter erledigen, als „Barkeeper“ von einem Barbesitzer gekauft wurden, Werbung herumbrüllen oder tragen oder ähnliches. Auch wenn die meisten Roboter zu mehr in der Lage wären, beschweren sie sich nie über ihre Aufgaben und führen sie meist zur vollsten Zufriedenheit durch. Etwa 60 Prozent aller Roboter arbeiten allerdings für „Das Syndikat“.

Das Syndikat:
Falls jemand die Stadt beherrschen sollte, dann das Syndikat. Allerdings wäre das Wort „beherrschen“ falls... ...eher passt „im Auge behalten“ oder „kontrollieren“. Das Syndikat besteht nur aus Robotern mit unterschiedlichen Fähigkeiten, von der Administration und Datenverarbeitung über Ärzte bis hin zu (vielen und guten) Kampfrobotern. Es ist auch ein offenes Geheimnis, dass das Syndikat für Xian arbeitet, wahrscheinlich sogar von dort aus kontrolliert wird. Wichtige Aufgaben des Syndikates ist es z. B. Stadtbewohner dazu zu bringen, mit ihnen zu handeln. Die Roboter kaufen einigen Händlern Unmengen von Nahrungsmitteln und Rohstoffen für Xian ab. Auch menschliche Organe werden in großen Mengen gekauft und über die Aufzüge hochgeschickt. Eine weitere Hauptaufgabe besteht in der Abwehr von Stadtbewohnern: Kein Stadtbewohner darf je irgendwie nach Xian gelangen. Aus diesem Grund verbietet das Syndikat z. B. den Bau oder auch nur das Besitzen von Plänen zum Bau von Flugmaschinen. Sollte so etwas bekannt werden (und das Syndikat hat Augen und Ohren überall... ...und belohnt auch spitzelnde Stadtbewohner) setzt das Syndikat ein Kopfgeld aus und wartet, bis die Stadtbewohner das Problem für sie erledigen.
Das Syndikat stellte jedenfalls auch die nun offizielle Währung her. Ein weiterer wichtiges Punkt des Syndikates ist es, die Stadtbewohner von Xian abzulenken und sie wenigstens einigermaßen bei Laune zu halten. So verfolgen sie zumindest ein paar sehr schlimme „Verbrecher“ (um als die guten zu erscheinen... ...dabei werden Verbrecher, die den Status Quo erhalten, allerdings nicht verfolgt... ...z. B. ein Drogenboss lenkt viele Menschen prima von Xian ab) und setzen Kopfgelder auf sie aus oder organisieren Veranstaltungen, wie Arenen-/Gladiatorenkämpfe oder das beliebte Kampfball (später mehr dazu)...


Bildung/Technologie:
Bildung ist Mangelware. Zwar ist die Technologie unglaublich hochentwickelt und jenseits unserer Vorstellungsmöglichkeiten... ...aber das durchschnittliche Bildungsniveau ist niedriger als heute. Die meisten Cyborgs wissen nicht, wie ihr Körper funktioniert, viele können nicht einmal lesen und schreiben (etwa 33% Analphabeten). Allgemeine Schulpflicht gibt es nicht, Schulen auch nur einige private. Wenn man Bildung will muss man sich in der Regel einen klugen Menschen (oder Cyborg) suchen und ihn Geld dafür bezahlen, dass er sein wissen teilt.... ...viel Geld! Wirklich intelligente Menschen sind hoch angesehen, werden von vielen Interessengemeinschaften umgarnt, haben aber meistens schon genügend Geld um auch ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Die meisten Ärzte und Cyborgdocs sind jedoch eher „Handwerker“. Cyborgdocs wissen vielleicht in der Regel, an welchen Stellen sie Wirbelsäulen einbohren müssen, damit sie die Kontakte der Hardware an die Nervenenden anbringen können... ...aber es ist ihnen eigentlich nicht wirklich bewusst, was sie da machen und warum es überhaupt funktioniert.

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>>>Hier ein kurzer Einblick in die Regeln<<<

Für alle Attribute, Fertigkeiten, Gegenstände und einfach fast alles werden Worte (sogenannte Qualitäten) benutzt. (z. B. Stärke: erbärmlich, Erste Hilfe: sehr gut, die Medizin wirkt "herrausragend" gut, die Waffe macht einen "ordentlichen" Schaden...)

Es gibt 16 Qualitäten:
göttlich   +10
legendär   +9
episch   +8
fantastisch   +7
unglaublich   +6
phänomenal   +5
herausragend   +4
sehr gut   +3
gut   +2
ordentlich   +1
durchschnittlich   0
mäßig   -1
schlecht   -2
mies   -3
furchtbar   -4
erbärmlich   -5

Man würfelt zwei verschiedenfarbende W6 (z. B. weiß=positiv, schwarz=negativ), von dem der kleinere zählt. Würfele ich beispielsweise mit dem Weißen eine 2 und mit dem Schwarzen eine 5, wäre das Ergebnis +2. Bei einem Pasch zählt das Ergebnis +0. Jemand, der eigentlich eine Fertigkeit "ordentlich" (+1) beherrscht, hätte diesmal eine "sehr gute" (+3) Leistung gezeigt.

Es gibt 10 Attribute:
4 körperliche: Stärke, Konstitution, Agilität, Geschick
4 geistige: Intelligenz, Charisma, Aufmerksamkeit, Willenskraft
2 Meta-Attribute: Körper (durchschnitt aller körperlichen Attribute), Chi (Durchschnitt aller geistigen Attribute)

Es ist angedacht, den Kampf später durch spezielle Manöver und Karten eine taktische Ebene zu geben, allerdings bin ich da noch nicht angelangt.

Das Spiel ist noch lange nicht fertig und steckt noch in den Kinderschuhen...

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>>>Hier eine "Kurzgeschichte", die in der Welt spielt<<<


7.1.1. Wie Ratten in einem Käfig

„Ihr seid Ratten!“
Kinji saß nachdenklich auf dem Dach und blickte über die Stadt, während sie für sich selbst leise die Worte des Außenseiters wiederholte.
„Ihr seid wie Ratten, die von dem Leben, was auf den Boden fällt. Ihr lebt im Müll, ernährt euch von Dreck und flüchtet lieber als zu kämpfen. Ihr seid nur feige Ratten! Ihr merkt nicht einmal, dass es hier stinkt, weil ihr nicht wisst, wie Freiheit schmeckt!“
Sie wusste nicht, was passiert war. Bei Sonnenuntergang war auf einmal dieser irre, alte Mann da auf dem Marktplatz im Sektor B und beleidigte wahllos alle Passanten. Aufgrund seiner zerlumpten Klamotten, dem wilden, grauen Bart und seinen fettigen, strähnigen Haaren hätte man ihn für einen Bettler halten können, doch Kinji kannte fast alle Bettler im Sektor B, zumindest die vom Marktplatz. Er war neu hier und ganz offensichtlich geistig verwirrt. Ein paar Minuten führte er dieses Schauspiel weiter während sich eine kleine Menschentraube um ihn versammelte, wiederholte sich dabei ständig, steigerte sich in Rage und wurde immer lauter, krächzte beinahe schon mit seiner heiseren Stimme. Als er schließlich einen 2m hohen Cyborg eine feige Ratte nannte, entschloss sich dieser dem Schauspiel ein Ende zu bereiten. Er legte seine kalten Handflächen auf die Ohren des Mannes und drückte zu, bis dessen Schädel platzte wie eine Weintraube. Der Cyborg grinste und meinte nach seiner Tat triumphierend „das passiert mit allen, die uns Stadtbewohner beleidigen!“. Vereinzelt klatschen ein paar Umstehende ihm Beifall, andere hatten offensichtlich Mitleid mit dem armen Verrückten, sagten aber nichts. Die meisten zeigten jedoch keine Gefühlsregung und gingen unberührt weiter ihres Weges.
Kinji musste jedoch noch lange über das Geschehene nachdenken. Sicher, der Alte war verwirrt und irre, aber es war, als hätte er ausgesprochen, was sie schon immer dachte, aber nie in Worte fassen konnte.
„Wir sind Ratten...“, flüsterte sie leise vor sich hin.
Kinji blickte über die pulsierenden Neonlichter und dunklen Seitengassen des Sektors B unter ihr. Es stimmte einfach. Sie war 16 Jahre alt und wuchs als bettelndes und klauendes Straßenkind in diesem Sektor auf, hatte bis jetzt auch nichts anderes gesehen. Im Gegensatz zu den Dörfern, Ruinenstädten und Farmen gab es hier zwar fließendes Wasser und Elektrizität in allen der halbzerfallenen Häuser mit ihren rissigen Fassaden, aber keiner hier hatte ein wirklich gutes Leben. Die meisten konnten sich lediglich am Leben halten, aßen täglich ihre Multi-Blöcke und vegetierten in ihren Wohnungen vor sich hin. Sollte noch etwas von ihrem wenigen Geld übrig bleiben, so mussten sie es als Schutzgeld zahlen oder verprassten es auf der Vergnügungsmeile für Glücksspiele und Prostitution. Einige ließen es sich auch durch die Quacksalber und Scharlatane auf dem Markt abnehmen, die ihnen nutzlosen Kram als Talismane oder sonstiges mystische Zeug andrehten. Ein großer Teil von ihnen war auch auf den verschiedensten Drogen und ließ jeden Chip bei den Tickern.
„Wir sind wie Ratten: leben im Müll, ernähren uns von Dreck und flüchten lieber, als zu kämpfen...“
Kinji nahm noch einen letzten Schluck aus der schmutzigen Flasche des billigen Fusels, den sie heute erbeutet hatte, und schmiss die Flasche dann vom Dach. Heute konnte sie ihre Gedanken nicht durch Alkohol abstellen.
Sie legte sich auf den Rücken und blickte zu Xian, der fliegenden Stadt, die nachts fast komplett schwarz und bedrohlich wirkte. Einige Verrückte versuchten, sie zu erreichen. Das Syndikat bot eine Ausstiegsmöglichkeit an, aber es war beinahe aussichtslos: Jedes Jahr versuchten es Tausende aufs neue, aber es schafften jedes Jahr höchstens 2 oder 3 Personen, nach Xian zu gelangen. Die Chancen waren mehr als schlecht und dennoch war es der einzige kleine Hoffnungsschimmer, der Strohhalm, an dem sich so viele festhielten. Was war denn auch die Alternative?
Hier weiter zu leben wie eine Ratte in einem Käfig...
Mit diesen Gedanken schlief Kinji schließlich ein.

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Fragen, Lob, Kritik, Feedback u.s.w. ist alles erwünscht!!! ;)

Bye,
Yvo
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Re: [Xian] Vorstellung
« Antwort #1 am: 10.10.2005 | 08:31 »
Das Konzept hast du ja ganz gut rüber gebracht. Mir stelllen sich natürlich Frage 2 und 3:

Was tun die Charaktere?

Was tun die Teilnehmer?

Es gibt 16 Qualitäten:
göttlich   +10
legendär   +9
episch   +8
fantastisch   +7
unglaublich   +6
phänomenal   +5
herausragend   +4
sehr gut   +3
gut   +2
ordentlich   +1
durchschnittlich   0
mäßig   -1
schlecht   -2
mies   -3
furchtbar   -4
erbärmlich   -5

Zuviele Worte. Das kann sich kein Mensch merken. Ich würde empfehlen, für jeweils drei Stufen eine Bezeichnung zu nehmen.

Seh ich das richtig, dass Charaktere außer ihren Attributen keine Werte haben?

Offline Yvo

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Re: [Xian] Vorstellung
« Antwort #2 am: 10.10.2005 | 13:07 »
Moin,

Dann will ich mal ein wenig mehr beschreiben, was unklar blieb:

>>>Was tun die Charaktere?<<<

Ich habe mich zunächst ein wenig gestreubt, ihnen ein Ziel vorzugeben, habe mich dann aber doch entschieden, das zu tun (wenn es einer Gruppe absolut nicht gefällt, kann die es noch immer ändern oder etwas anderes spielen). Das erste (s.u.) Ziel der Charaktere ist es, Xian zu erreichen (s. auch in der Kurzgeschichte). Dafür kann es verschiedene Motivationen geben: Sich ein besseres, ruhigeres Leben erhoffen (das auf dem Boden kaum möglich ist), der/die Geliebte will oder ist in Xian, man hält Xian und das Robotersyndikat für ein unterdrückendes, böswilliges Konstrukt und will es zerstören (...).
Xian kann man entweder erreichen, in dem man Aufträge des Syndikats übernimmt (als Kopfgeldjäger arbeitet; Ruinen erforscht; aufklärt, warum die Lieferungen aus Farm 32 ausbleiben...) oder sehr viel Geld verdient. Ich bin noch am überlegen: Theoretisch hätte ich einen sehr guten Background für eine echt spannende Geschichte, was Xian ist, warum die Welt so ist, wie sie ist, u.s.w.
Das Spiel wäre nicht vorbei, wenn man Xian erreicht, sondern nur der erste Abschnitt. Andererseits gibt es dann das Problem, wenn ein Charakter mal stirbt oder man eine zweite Runde anfangen will (denn wenn man Teile der Rätsel und Geheimnisse der Welt gelöst hat, will man vielleicht nicht mehr auf "dem Boden" anfangen...)
Das sind noch Probleme, die mich beschäftigen, aber ich fange erstmal mit dem Abschnitt 1 an, denn der kann auch gut und gerne 20-40 Spielabende dauern.


>>>Was tun die Teilnehmer?<<<

Kann sein, dass ich die Frage nicht verstehen, aber die Teilnehmer sind größtenteils Spieler und verkörpern ihre Charaktere. Einer von denen ist auch der Spielleiter, aber ich glaube, die Frage war irgendwie anders gemeint?


>>>Zuviele Worte<<<

Finde ich nicht, fand eher bei Fudge oder Fate zu wenig Worte (denn die Charaktere sind ständig genausogut und man hört immer die selben 7 Worte). Zum einen wird diese Tabelle auf dem Charakterblatt zu finden sein und zum anderen treten bei Anfangscharakteren wahrscheinlich erstmal eh nur die Werte von -4 bis +4 als Ergebnis auf.


>>>Nur Attribute<<<

Nein, es gibt noch Fertigkeiten (ja, ich bin oldskool! ;) )
Die sind aber noch nicht ganz ausgearbeitet, da sitze ich grade dran. Außer Attributen und Fertigkeiten wird es wohl kaum Werte geben, ein Zustandsmonitor ist bei allen Charakteren gleich, vielleicht gibt es noch ein paar zusätzliche Werte für Nano-Technologie, aber das wird die Entwicklung zeigen.


Bye,
Yvo
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Re: [Xian] Vorstellung
« Antwort #3 am: 10.10.2005 | 15:16 »
Theoretisch hätte ich einen sehr guten Background für eine echt spannende Geschichte, was Xian ist, warum die Welt so ist, wie sie ist, u.s.w.
Das Spiel wäre nicht vorbei, wenn man Xian erreicht, sondern nur der erste Abschnitt. Andererseits gibt es dann das Problem, wenn ein Charakter mal stirbt oder man eine zweite Runde anfangen will (denn wenn man Teile der Rätsel und Geheimnisse der Welt gelöst hat, will man vielleicht nicht mehr auf "dem Boden" anfangen...)

Dann wäre es vielleicht ratsam, den Hintergrund flexibel zu gestalten und nur einige Vorgaben machen. Dann könnte man beim nächsten mal, ein wenig am Hintergrund drehen und das ganze nochmal entdecken. Guck dir in den Sonstigen Systemen mal Ganakagok an. Da wird das ganz geschickt gemacht.

Und was machen die Leute dann, wenn sie endlich in der Stadt sind?

Zitat
>>>Was tun die Teilnehmer?<<<

Kann sein, dass ich die Frage nicht verstehen, aber die Teilnehmer sind größtenteils Spieler und verkörpern ihre Charaktere. Einer von denen ist auch der Spielleiter, aber ich glaube, die Frage war irgendwie anders gemeint?

Nein. Das geht schon in die richtige Richtung. Aber wie sieht das genau aus? Treffen die Spieler taktische Entscheidungen? Wenn ja wo? Was genau machen die Spieler vor dem Spiel, also worauf wird bei der Vorbereitung wert gelegt? Was machen sie zwischen den Sessions? Arbieten die Spieler vornehmlich zusammen oder auch gegeneinander?

Was genau tut der SL?

Zitat
>>>Zuviele Worte<<<

Finde ich nicht, fand eher bei Fudge oder Fate zu wenig Worte (denn die Charaktere sind ständig genausogut und man hört immer die selben 7 Worte). Zum einen wird diese Tabelle auf dem Charakterblatt zu finden sein und zum anderen treten bei Anfangscharakteren wahrscheinlich erstmal eh nur die Werte von -4 bis +4 als Ergebnis auf.

Die Beschreibungen sind aber irrelevanter Ballast, da isomorph zu den Zahlen. Es macht keinen Sinn, das Gehirn der Spieler damit zu belasten, zumal wir ja durchschnittlich nur 7 Chunks belegen können.

Das ganze z.B. in dreier Pakete einzuteilen, macht sich einfach einfacher. Dann kann ich mir merken: "Ich hab Stufe 4. Ich bin am unteren Rand von Gut." Damit haben wir bei AERA sehr gute Erfahrungen gemacht.

Zitat
>>>Nur Attribute<<<

Nein, es gibt noch Fertigkeiten (ja, ich bin oldskool! ;) )
Die sind aber noch nicht ganz ausgearbeitet, da sitze ich grade dran. Außer Attributen und Fertigkeiten wird es wohl kaum Werte geben, ein Zustandsmonitor ist bei allen Charakteren gleich, vielleicht gibt es noch ein paar zusätzliche Werte für Nano-Technologie, aber das wird die Entwicklung zeigen.

Zustandsmonitor im Sinne von Lebenspunkten? Du könntest auch direkt die Attribute reduzieren, wenn du möglichst wenig Werte haben willst.
Ich könnte es mir bei dem Setting recht interessant vorstellen, Regeln für Wasser und Nahrung zu haben.

Die Motivation, die die Leute nach Xian treibt einzubauen, wäre vielleicht auch interessant. Je nachdem, wie sehr die SCs kooperieren sollen, könnte es nützlich sein, einen Wert einzubauen, der das gegenseitige Vertrauen misst. Klappt bei The Mountain Witch ganz gut. Da reisen die Charaktere ja auch alle zu einem Ziel hin.

Es macht eigentlich keinen großen Sinn, die Attribute festzulegen, wenn du nicht ungefähr weißt, wie die Fertigkeiten funktionieren sollen , wie die Beziehung zu den Attributen aussehen soll oder welche ungefähr vorkommen sollen.

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Re: [Xian] Vorstellung
« Antwort #4 am: 10.10.2005 | 18:57 »
Moin,

Fertgikeiten wird es geben und wie diese funktionieren steht auch schon fest. Habe aber lediglich die Hälfte der Fertigkeiten erstmal feststehen, wie gesagt: da sitze ich grade dran.

Was die Leute machen, wenn sie in Xian sind, kann ich nicht verraten ohne gleichzeitig große Geheimnisse zu lüften.

Naja, die Teilnehmer tun so ziemlich das, was sie in den "typischen" Rollenspielen machen. Sie erstellen sich den Charakter (frei, klassenlos), können ihn gelegentlich verbessern, haben aber sonst zwischen den Sessions eher wenig zu tun. Die Spieler arbeiten (wahrscheinlich) zusammen, aber das bleibt der Spielgruppe überlassen. Deshalb fände ich einen Wert für "Vertrauen" auch irgendwie seltsam, da dies eine Sache ist, welche die Spieler selbst entscheiden sollen und zum Rollenspiel des Charakters gehört. Der SL kann (sollte) die Abenteuer vorbereiten und sich eine spannende Kampagne ausdenken. Taktische Entscheidngen soll es vorallem im Kampf geben (damit der nicht nur von Werten und Glück abhängt, sondern darüber hinaus noch eine Herrausforderung für die Spieler), aber so weit bin ich noch nicht. Vielleicht auch im Haushalten der Karma-Punkte (s.u.)

Der Zustandsmonitor funktioniert nicht ganz wie Lebenspunkte. Ich verwende vermutlich einen ähnlichen wie bei meinem Sengoku (http://rapidshare.de/files/5498739/Sengoku.pdf.html).

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Re: [Xian] Vorstellung
« Antwort #5 am: 10.10.2005 | 19:51 »
Was die Leute machen, wenn sie in Xian sind, kann ich nicht verraten ohne gleichzeitig große Geheimnisse zu lüften.

Wäre schrecklich. In der Tat. Ich meine, die Zahl der Leute, die dein Spiel spielen werden, ist natürlich beträchtlich und denen würdest du wahrscheinlich echt die Spannung verderben.

Ironie beiseite. Du kannst ja ganz groß Spoiler! drum rum schreiben.