Autor Thema: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing  (Gelesen 3438 mal)

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Durag

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Was definiert einen Charakter...

Ein Charakter ist meiner Meinung nach die Summe aus Meinungen, Ansichten, Erfahrungen und Fähigkeiten, die ein lebendiges Wesen ausmacht und es zum Individuum aus der Masse erhebt.

Was haltet ihr von dem Ansatz, den Spielern zu Anfang des Spieles ein leeres Dokument in die Hand zu drücken und dann dafür zu sorgen, dass sie ihren Charakter während der Spielsitzungen ausbauen. Im Prinzip soll bei diesem Ansatz das Hauptaugenmerk weg von der Charaktererschaffung hin dazu, dass man den Charakter im Spiel erschafft - durch seine Handlungen und Aussagen.

Schwer fällt mir da noch die Umsetzung, damit man z.B. nicht diejenigen bevorteilt, die am lautesten schreien oder einfach am meisten reden.

Im Prinzip handelt es sich hier um den nächsten logischen Schritt nach Learning by Doing: Creating by Playing.

Wie sollte ein "Fertigkeits"-System aussehen? Kann man solange durch Aktionen Punkte verteilen, bis sie aufgebraucht und nur noch durch Erfahrungen ersetzt werden können? Im Prinzip könnte man doch auf diese Weise ein bisschen Zufallselement und den Effekt - ich mache viele Proben, um schnell zu steigern - aus dem Learning by doing killen, indem man erzählerische Regelansätze nutzt...

Nunja. War eine ganz frisch geborene Idee, deswegen noch nicht besonders weit ausformuliert und durchdacht. Wollte nur mal eure Meinung hören, ob es sich lohnt, da mental nachzuhaken.

Pumpelche

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #1 am: 28.11.2005 | 16:25 »
Sehr gute Idee. Aber, wie soll man das Regeln betr. Gleichberechtigung? Eine bestimmte 'Menge' an Fähigkeiten muss vorgegeben werden, sonst können Spieler bei jeder Situation sagen: Jetzt agiere ich so, auch wenn ich schon dort und dort und dort...

Ich hatte mir einmal etwas ähnliches vorgestellt: Fragen. Der Spieler antwortet. Dann wird anhand einer Matrix-Sammlung entschieden, wo er wie gut ist - entsprechend seinen Antworten. Nachteil natürlich, dass es ziemlich starr ist.

Deine Idee ist aber gut!

Offline 8t88

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #2 am: 28.11.2005 | 16:27 »
Die Charaktere in Snowball entwickeln sich während das Spiel läuft.
Ist ne pool Variante.
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Durag

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #3 am: 28.11.2005 | 16:28 »
Ich wollte eben bewusst weg von einer festen vom Spiel getrennten Charaktererschaffung - sie soll während des Spiels geschehen.
Wenn ich dich richtig verstehe, meinst du aber mit "Menge" an Fertigkeiten die reine Anzahl möglicher Fertigkeiten oder meinst du den gesamten "Wert" in den Fertigkeiten, der zum Verteilen per Aktion zur Verfügung steht ?

Lustig stelle ich mir gerade eine Gruppe vor, die ihre Punkte alle bereits ingutem Rollenspiel verteilt hat und dann in einen Kampf verwickelt wird....

Raven

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #4 am: 28.11.2005 | 16:30 »
Ich lese, denke an Mondagor sowie LBD und Pumpelchen antwortet ;)
Auf der einen Seite finde ich das Konzept interessant, (s)einen Charakter während einer Spielesitzung aufzubauen, weiß aber aus eigener Erfahrung, dass durch ebenjenes sowohl Klippen geschaffen als auch Umschifft werden. Zum einen werden manche Spieler sofort eine Idee haben und im Laufe des Spiels zu einem wunderprächtigen Charakter kommen andere hingegen hoffen darrauf, dass sie "laufen lassen" weiter bringt und kommen am Ende zu nichts. Spieler die sich auch bei Wushu schwer tun kreative Fähigkeiten zu wählen haben hier probleme, wo andere sich erst entfalten können; Es hängt also stark von der Gruppe ab in der Gespielt wird(Besonders interessant halte ich die Idee auch für eine spielleiterlose Gruppe)

Was hälst du eigentlich davon, dass man nicht nur selbst seinen Charakter prägt sondern auch je nach spieleweise des Charakters auch Attribute bzw. Charaktereigenschaften von seinen Mitspielern erfährt? Willkommen bei der Erkundung deiner fiktiven Person!

Chiungalla

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #5 am: 28.11.2005 | 16:36 »
Wie wäre es das ganze einfach mit einem "learning by doing" zu kombinieren.
Dann kriegt jeder Spieler einen Pool von Erschaffungspunkten.
Die kann er dann während des Spiels einsetzen, um bei einer Fähigkeit einen Bonus auf den Effekt von Lbd zu bekommen.

Beispiel:
Jeder Spieler hat 20 Erschaffungspunkte.

Am Spielabend 1 gibt es einen Kampf.
Spieler A möchte eine richtige Kampfsau als Charakter.
Spieler B tendiert eher zu einem Magier.

Spieler A trifft den Goblin, und würde aufgrund von Learning by Doing seinen Skill in der Waffe um einen Punkt steigern können.
Er investiert aber auch noch einen Erschaffungspunkt, und steigert dadurch den Skill um zwei Punkte.
Er hat somit noch 19 Erschaffungspunkte.

Während des Kampfes buttert er noch unzählige weitere Erschaffungspunkte in den Waffenskill, und am Ende ist er ein formidabler Kämpfer.

Spieler B macht am Anfang des Kampfes ein paar einfache Zauber, mehr kann er noch nicht.
Er investiert hier seine Erschaffungspunkte, und steigt dadurch langsam auf in der Magie.

Den Rest des Kampfes bestreitet er mit Nahkampf.
Hier investiert er keine Erschaffungspunkte, und steigt dadurch in diesem Bereich weit weniger schnell auf, als der Krieger.

Das mal nur als grobes Brainstorming, und ohne das "Creating by playing" zu befürworten.

Durag

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #6 am: 28.11.2005 | 16:44 »
Das würde aber dazu führen, dass der Charakter am Anfang des Kampfes ziemlich "abkackt" - ich würd eher sofort alle Punkte auf eine Fertigkeit verteilen lassen und diese dann sperren.

Das führt eventuell dazu, dass einige Fertigkeiten, die für bestimmte Situationen nützlich, sonst aber eher weniger sinnvoll sind, gepusht werden... hmm...

Chiungalla

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #7 am: 28.11.2005 | 16:55 »
Also dann am Anfang jedem Charakter eine beliebige Zahl Poolpunkte geben.
Wenn sie dann in eine Situation kommen, dann dürfen sie sich die nötigen Skills kaufen, dann aber nie wieder mit Erschaffungspunkten steigern?
So in etwa?

Fände ich persönlich schlecht, weil dann nicht die Charaktere gebaut werden, welche die Spieler spielen möchten.
Vielmehr kriegt man dabei Charaktere die so aussehen, wie sie die Charaktere gerne hätten, aber Werte haben die zu den allerersten Abenteuern des Charakters passen. Würde ich zumindestens vermuten.
Dann hat man seine ganze Karriere irgend einen abgewrackten Skill den man nicht haben wollte, aber irgend wer musste ihn ja fürs 1. Abenteuer nehmen.

Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass dann das Geschacher losgeht.
Spieler vom Barbaren-Krieger:"Los Magier, wir brauchen Latein, investier da mal richtig ein paar Punkte."
Spieler vom Magier:"Ne, soll doch der Mönch sich das kaufen."
Spieler vom Mönch:"Naja, der Troubadour hat noch am meisten Erschaffungspunkte übrig, und ich musste schon letztes Abenteuer Erste Hilfe super hoch lernen."
Spieler vom Troubadour:"Ich hab aber noch kein Verführen und keine Musik-Skills, da sollen all die Punkte rein."
Spieler vom Barbaren-Krieger:"Okay, dann lern ich das halt. Bin ich halt ein Findelkind, und in einem Kloster aufgewachsen..."

Pumpelche

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #8 am: 28.11.2005 | 16:58 »
@Froststaub

 >;D

@Durag

Ich dachte an eine Obergrenze von Fertigkeiten, die kein Charakter überschreiten darf. So wiegt z.B. eine Kampffertigkeit 5, eine Magiefertigkeit 8, ein Attribut mit erhöhtem Wert ca. 3 und ein 'gewöhnliches' Talent 1 oder 2. So würde keine zu grosse Unausgewogenheit zwischen den Charakteren entstehen.

Raven

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #9 am: 28.11.2005 | 16:58 »
Die Summe aller Fähigkeiten darf einen bestimmten Wert nicht überschreiten. Möchte sich der Charakter hier oder dort verbessern muss er sich auf anderer Ebene verschlechtern. Diese Summe erhält der Charakter zu Beginn des Spiels als Einkaufspunkte und er hat pro Spieleabend eine Beschränkung wieviele davon er umsetzten darf.

Nur so eine Korsettidee  ::)

Online Maarzan

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #10 am: 28.11.2005 | 17:00 »
Im Augenblick würde ich das so sehen, daß man dann mit der Geburt anfangen müßte und dann den Lebenslauf nachspielen würde. Hört sich interessant an, würde aber auch bei Raffung weiter Teile wohl kaum viele Freunde finden.

Umgesetzt würde da dann wohl wie bei (z.T.) Ars Magica oder Pendragon, wo auf einige kritische ausgespielte Momente dann längere Phasen "Buchführungszeit" kommen.

Aber dann ist der Charakter vielleicht auchg als Kind dieses Settings zu erkennen und keine reine Punktesammlung mehr.
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Offline 1of3

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #11 am: 28.11.2005 | 17:20 »
Mein 24h-Spiel im FERA für dieses Jahr tut das. Man kann vor jeder Probe würfeln, ob man nicht zufällig einen passenden Skill hat, wobei das jeweils schwerer wird. Bin allerdings noch nicht dazu gekommen das auszuprobieren.

http://www.strangeminds.de/fera/viewtopic.php?t=1189

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #12 am: 28.11.2005 | 17:25 »
Wie wäre es mit einer Kombination? Der Spieler baut sich einen Char mit allen relevanten Fähigkeiten: Der Troubadour kann Musik machen, der Mönch kann Latein und heilen, der Magier zaubern usw. Dazu erhält der Char bei Spielbeginn noch ein paar freie extra-Punkte, die er im Spiel verteilen kann - vielleicht, indem er einen Flashback beschreibt, in dem er erklärt, wie er an die Fertigkeit gekommen ist. Je nachdem, wie gut und passend das beschrieben wurde, kann er X Punkte auf die Fertigkeit verteilen.

Das funktioniert natürlich mit einem freien Fertigkeitssystem wesentlich besser als mit einem fixen.
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Online Maarzan

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #13 am: 28.11.2005 | 17:36 »
Wer sollte dieses Spiel denn mit welcher Zielsetzung spielen wollen?
Das müßte dann wohl vorher mal beschrieben sein, denn die Mechanismen müssten dem dann ja Rechnung tragen.
Des weiteren ist die "Allgemeingültigkeit" der Situation zu ermitteln.
Sollte ich z.B. nicht bereits vor dem Einsatz einer Fertigkeit bzw. bei der Planung eines Unternehmens eine Ahnung haben, was ich kann. Wenn ich allerdings gerade in einer Situation bin, wo ich mein Gedächtnis verloren habe, könnte dies zunächst recht passend sein.
Dann kommt aber das Problem (je nach Zielsetzung) der Stimmigkeit. Sonst sieht der Charakter bald seeehr bunt aus.
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Offline 1of3

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #14 am: 28.11.2005 | 17:40 »
Ist das schlimm?

Online Maarzan

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #15 am: 28.11.2005 | 17:57 »
Ist das schlimm?

Das kommt auf die Zielsetzung des Ganzen an. Daher frage ich ja.
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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #16 am: 28.11.2005 | 18:51 »
Die Idee ist für viele Fälle sicherlich interessant und stellt durchaus eine sinnvolle Alternative zu anderen Formen des Charakterbaus dar.   :d
Soo neu ist sie aber nicht, HeroQuest bringt so etwas, zumindest als Alternative zur Charaktererschaffung, auch schon mit.  ;)
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Pumpelche

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #17 am: 28.11.2005 | 20:24 »
Jaja, Froststaubs Idee mit dem unveränderbaren Total (+ bei A heisst - bei B oder C) ist ne tolle Sache. Dann muss man jedoch davon ausgehen, dass man die Charaktere bereits auf dem Leistungshöchst (Durchschnitt Körper, Geist, Intuition) spielt.

Offline Tele-Chinese

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #18 am: 29.11.2005 | 00:54 »
Kurzer Einschub zum thema: Eventuell kann dir da Fate weiterhelfen. Fate gibts mittlerweile auf Deutsch und die Suchfunktion hilft beim finden weiter. Es ist kostenlos und man spielt die Charaktererschaffung quasi. Und Fortschritte werden - wenn mich nciht alles täuscht - genauso gehandhabt wie die Charaktererschaffung. Vielleicht kann es dir weiterhelfen bei der Umsetzung deiner Ideen. Ein Blick lohnt auf jedenfall.

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Toastbrot (von englisch toast, „rösten“ aus lateinisch tostus, „getrocknet“) oder Röstbrot ist ein spezielles, feinporiges Kastenweißbrot mit dünner Kruste, das vor dem Verzehr scheibenweise geröstet wird, heute üblicherweise mit einem Toaster.

Brot kann schimmeln, was kannst du?

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #19 am: 29.11.2005 | 08:42 »
Ich finde das ist schon eine gute Idee, und ich denke es laesst sich einfach mit einem auf learning by doing basierenden System darstellen, indem einfach alle Charaktere mit den gleichen Werten anfangen und sich langsam durch ihre Handlungen in verschiedenen Richtungen entwickeln.

In dem System das ich gegenwaertig entwickle (siehe der Thread zu learning by doing) tue ich im Prinzip genau das. Der Unterschied ist jedoch dass die Charaktere sich geringfuegig unterscheiden, da ich nicht sehe wie man es rechtfertigen kann, dass alle Personen die gleichen Starteigenschaften (sprich Attributswerte) haben. In meinem System unterscheiden sich die Startwerte von Fertigkeiten leicht je nachdem welche Attributswerte, also welche Anlagen, der Charakter besitzt. Ein schlauer Charakter wird es einfacher haben, sich Bildung anzueignen, aber der entscheidende Faktor ist weiterhin learning by doing, da der Unterschied durch Attributswerte in den Startwerten sollte rund 5 Prozentpunkte (in einem prozentbasierten System) betragen.

In einem Creating by Playing Sytem sollte man also ueberlegen wieso alle Charaktere genau gleich beginnen, anstatt mit kleinen Unterschieden.

Offline critikus

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #20 am: 29.11.2005 | 10:10 »
Ich habe da mal eine Fudge-light-Version gesehen, die nach diesem Schema funktioniert. Ich weiß nur nicht mehr wo... aber es gibt sie.

EDIT: nennt sich >Fudge-on-the-fly< und gibts bei www.fudgefactor.org
« Letzte Änderung: 29.11.2005 | 10:13 von critikus »
»Einem wahrhaft intelligenten Menschen ist nichts, wohlgemerkt nichts, unmöglich!«
Prof. Dr. Dr. Dr. Augustus S. F. X. van Dusen

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Offline 8t88

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #21 am: 29.11.2005 | 10:18 »
Kurzer Einschub zum thema: Eventuell kann dir da Fate weiterhelfen. Fate gibts mittlerweile auf Deutsch und die Suchfunktion hilft beim finden weiter. Es ist kostenlos und man spielt die Charaktererschaffung quasi. Und Fortschritte werden - wenn mich nciht alles täuscht - genauso gehandhabt wie die Charaktererschaffung. Vielleicht kann es dir weiterhelfen bei der Umsetzung deiner Ideen. Ein Blick lohnt auf jedenfall.

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Fate hat ein eigenes Board hier!

On topic:
Snowball läuft so ab, dass die Story rückwärts erzählt wird, und jeder Spieler nach jeder Szene entweder ein merkmal um einen Punkt steigern darf, oder ein neues Kaufen (details im regelwerk).
man kann das alles natürlich auch "richtig herum" spielen.

Wenn man Durags Idee ins Narrative" schiebt (also wo es egal ist wie nützlich welche Fertigkeit ist, weil es mehr um das Erzählrecht geht, als um die Effektivität von Skills) kann man das denke ich etwas leichter umsetzten...

EDIT. Die Frage ist: macht es noch Sinn und Spaß, wenn man die Charaktere "fertig" hat? Oder setzt dann einfach "der Übliche" weg ein dass man am Session Ende seine Punkte Ausgibt, sobald man die Startpunkte "verballert" hat?
« Letzte Änderung: 29.11.2005 | 10:27 von 8t88 »
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Offline Dash Bannon

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #22 am: 29.11.2005 | 10:21 »
also ne genau Umsetzung hätte ich jetzt nicht zu bieten, aber ich würde (auch) ein Model bevorzugen, bei dem der Char sozusagen noch Punkte übrig hat, die er dann später verteilen kann wenn es passt.

ich meine, wenn jemand 2 meter gross und muskelbepaackt ist sieht man dass, aber dass er nen doktor in Phsyik hat nicht.

sprich man hat ne zusammengewürfelte Truppe und körperliche Merkmale sind (meist) offensichtlich...dann passiert irgendetwas und es muss gehandelt werden..
ein char handelt und wird von den übrigen gefragt ob er auch weiss was er da tut
'klar ich habe ein paar Jahre als xyz gearbeitet, da bleibt so einiges hängen' und notiert sich das auf dem Charakterblatt...

ich finde das geht durchaus...
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Ein

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #23 am: 29.11.2005 | 11:15 »
Zitat
ich meine, wenn jemand 2 meter gross und muskelbepaackt ist sieht man dass, aber dass er nen doktor in Phsyik hat nicht.

Och du, da gibts auch Ausnahmen. ;)

Aiffilion

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #24 am: 1.01.2006 | 12:03 »
Die Idee ist gut. Ich hab das auch bei meinen Ansätzen immer mit drin gehabt. Allerdings eben nur die von Leo Kombination aus Basis-Erschaffung und Instant/Flashback-Entwicklung. Leider sind es bisher eben alles nur Ansätze.

Moderne Fertigkeitssysteme (vor allem die Kauf-Systeme) sind oft so, dass sie das Wählen von Randfertigkeiten diskriminieren (wer wählt schon Skifahren, wenn er seine Säbelfertigkeit verbessern kann). Wenn dann irgendwann mal Ski-fahren gebraucht wird, hats natürlich keiner. Die Autoren dieser Systeme tun dann so als wäre das Pech, schließlich hätte dieses Talent ja jeder wählen können ...

Das ist aber aus meiner Sicht ein echter Architekturfehler. Schließlich kann der Spielleiter ja nicht alle sterben lassen, nur weil sie das entsprechende Talent nicht haben (weil sonst ja immer nur die Kampfwerte relevant waren). Außerdem ist es nunmal etwas seltsam, wenn ein angehöriger eines Polarvolks nicht Skifahren oder Schlitten fahren kann.

Wer hier im Nachhinein sich daran erinnern kann, dass er das mal gelernt hat, ist stark im Vorteil und überbrückt auch solche technischen und den Hintergrund störenden Systemfehler.

Dave

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Re: Neues Bausystem für RPG-Charaktere: Creating by Playing
« Antwort #25 am: 5.01.2006 | 12:02 »
@Aiffilion: Das mit den Randfertigkeiten ist ein großes Problem, dass ich in ähnlicher Form auch gerade habe. Man könnt es irgendwie so lösen, dass man Fertigkeiten nochmal in "primär" und "sekundär" aufteilt und man aus jedem Bereich eine Steigern muss, wobei das dann wieder das System learning-by-doing über den Haufen wirft. Hauptfertigkeiten wären dann eben die Waffen, Zaubern, Schlösser etc. und Nebenfertigkeiten eben Skifahren, Schlittschuhlaufen und die ganzen sonstigen alpinen Geschichten ;-)

Das Grundproblem der Char-Erschaffung könnte man aber mit entsprechend darauf zugeschnittenen Adventures lösen, die eben so gestaltet sind, dass jede wichtige Eigenschaft mal vorkommt und man viele Rätsel auf mehrere Art und Weise lösen kann, so dass für niemanden ein Zwang besteht. Am Ende dieser Quests weiß jeder wie alles funktioniert und alle müssen halt ihre Creating-Points komplett vergeben haben, bzw. mit Abschluss noch vergeben...

Gruß, Dave