Autor Thema: [Mage: The Ascension] Worum geht es?  (Gelesen 6750 mal)

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Offline Fredi der Elch

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[Mage: The Ascension] Worum geht es?
« am: 3.04.2006 | 11:35 »
Hi zusammen!

Es geht um Mage. Das Mage, bevor die Traditionen den Krieg verloren haben. Ascension war das, glaube ich.

Ich habe immer so meine Interpretation davon gehabt, worum es bei Mage geht: Magier im Kampf gegen die Technokratie. Beide Seiten versuchen die Realität durchzusetzen, die sie für „besser“ für die Menschen (oder auch für sich selbst) halten. Es geht also zum Einen darum, dass die Magier versuchen, die Realität zu ändern. Zum anderen geht es aber immer auch um die persönliche Ebene, also darum, ob man sich jetzt tierisch viel Paradox aufladen soll, um etwas zu schaffen (also die Technokratie zu schlagen), dafür später aber evtl. mit dem Backlash oder ähnlichen Fiesheiten zu kämpfen hat. IMO geht es also darum, die Realittä zu ändern und darum, ob und wann und was die Leute dafür in Kauf nehmen.

Und jetzt sagt mit 1of3 doch, dass das gar nicht so sei. Es gehe um etwas ganz anderes, nämlich um Erleuchtung und Politik und die kleinen Probleme - in einem lauwarmen Krieg.

Wie seht ihr das? Worum geht es eurer Meinung nach in Mage? Und wie kommt ihr auf eure Sicht (also wo steht das im Buch bzw. wo gibt es Belege dafür?) Und wie wird das durch Setting und System gestützt?

Es geht mir nicht darum, hier Richtig oder Falsch festzulegen. Es gibt sicher mehrere völlig legitime Interpretationen. Ich will einfach die Breite der Möglichkeiten mal sehen und auch wissen, wie die Leute auf ihre Sicht kommen (denn vermutlich habe ich da was übersehen, da mir meine Interpretation so schlüssig erscheint).

Ich würde mich freuen, wenn ihr dazu mal euren Erfahrungsschatz ausbreiten könntet (ja du auch, 1of3)! :)
« Letzte Änderung: 3.04.2006 | 12:01 von 1of3 »
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Zitat von: 1of3
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Offline Bitpicker

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Re: [Mage] Worum geht es?
« Antwort #1 am: 3.04.2006 | 11:54 »
Ich denke nicht, dass du was übersehen hast, aber 1of3 hat auch Recht. Mein Eindruck ist, dass es um beides gehen kann - etwa so, wie es bei Unknown Armies Cosmic, Global und Street Levels gibt. Deine Sichtweise entspricht eher den ersten beiden, die von 1of3, soweit hier zitiert, der dritten. Ich persönlich bin kein Fan von dauerndem Weltgerette, deshalb ginge mein Ansatz, wenn ich Mage spielen würde, eher in die Richtung von 1of3, aber im Hintergrund läuft dennoch das ab, was du als zentral siehst.

Das Setting liefert Material für beides und das System ist ja primär ein Task Resolution-System. Damit geht es eigentlich um das, was der Charakter kann, nicht um das, was er tut. Auf welchem Level er spielt, ist daher für das System unerheblich (wenn auch vielleicht nicht für die Werte, die natürlich höher sein sollten, um auf der hohen Ebene zu spielen).

Robin
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Offline 1of3

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Re: [Mage] Worum geht es?
« Antwort #2 am: 3.04.2006 | 11:59 »
Also schauen wir uns das mal an:

Kann ein Charakter die Realität ändern? Nein. Die Charaktere wissen gar nicht, dass sie die Realität ändern können. Der Konsensualität ist erstmal nur dem Spieler bekannt. Zumindest nur in dem Ausmaß in dem sie gilt, nämlich praktisch absolut.

Kann es offenen Konflikt mit der Technokratie geben? Schlecht. Beide Seiten haben das Potential die Welt mehrfach zu vernichten (und das lässt sich bei Magiern ja sogar wörtlich auffassen). Da lässt man die großen Geschütze im Schrank.

Was wollen die Parteien? Vornehmlich natürlich ihre Sicht durchsetzen: "Mein Weg ist der Richtige."
Die Technokraten haben den Mystikern nicht den Krieg erklärt, um die Realität zu verändern, sondern um die Welt sicherer zu machen und den Menschen zu helfen. Aus der Sicht eines MiB ist ein Hermetiker ein Tradionalist einfach verwirrt bis eine Gefahr für die Allgemeinheit.
Natürlich braucht man auch eine gewisse Anhängerschaft in der Bevölkerung, um Nachwuchs zu bekommen.

Wie tun sie das? Vornehmlich durch die Medien und Rekrutierungsprogramme. Offener Krieg findet fast nur im Umbra statt, von kleineren Aktionen und Vergeltungsaktionen mal abgesehen.

Gibt es Unterschiede? Definitiv. Charaktere könnten im Konflikt aktiv dabei sein oder sich so gut wie ganz raushalten.

Was tut man dann eigentlich? Das ist die Frage und vornehmlich vom Powerniveau abhängig.
- Als Lehrling ist die eigene Ausbildung wohl zentrales Ziel.
- Als Jünger wird schon mehr oder weniger erwartet, dass man selbst ausbildet. Darüberhinaus könnten die Charaktere natürlich aktiv in den Konflikt eingreifen, sich auf die Erforschung magischer Phänomene oder fremdartiger Gegenden widmen oder anfangen nach persönlicher Erleuchtung zu streben.
- Erfahrene Jünger und Adepten werden häufig mit offiziellen Aufgaben, z.B. Polizeiaufgaben, betraut.
- Spätestens als Meister hat man ein ziemlich politisches Spiel. Kampagnen wollen koordiniert und Gildehäuser verwaltet werden. Die Führung der Tradition(en) winkt und immer will jemand was. (Deshalb erfahren Meister meist keine Erleuchtung mehr. Die Sackgasse der Macht.)

Natürlich hängt das ganze Spielgefühl sehr stark von der Tradition ab. (Man muss sie dann nur benutzen. Die Euthanatos in der Runde, wo ich jetzt spiele ist ungefähr so sehr Euthanatos, wie meine Oma.)

Offline Boba Fett

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Re: [Mage] Worum geht es?
« Antwort #3 am: 3.04.2006 | 12:18 »
Magus ist ein ziemlich komplexes Setting, deswegen kann die Ansicht, was Magus als zentralen Inhalt besitzt durchaus unterschiedlich sein.

Also für mich:
Magus ist die Auseinandersetzung verschiedener Gemeinschaften über die Beschaffenheit der Welt.
Da das Bewusstsein aller, wie die Welt beschaffen ist, die tatsächliche Realität formt, geht es darum, die Meinung über die Beschaffenheit der Welt im Bewusstsein aller zu kontrollieren.
Wer den Menschen also weißmachen kann, wie die Welt funktioniert, bestimmt letztendlich wie sie funktionieren wird.

Zentraler Inhalt des Spiels ist also der Kampf um die Kontrolle, bestimmen zu können, wie die Welt funktioniert.
Zweiter Inhalt ist der Weg zur Erkenntnis, wie die Welt funktioniert.
Damit ich sagen kann, wie es ist, wenn ich die Kontrolle habe, muss ich natürlich auch erstmal die Erkenntnis haben, was ich dann sagen möchte, also mir eine Erkenntnis schaffen, wie es ist / sein wird.

Es geht also um den Weg zur Erleuchtung (die Erleuchtung, darüber, wie die Welt ist) und
den Kampf um die Kontrolle, diese Erleuchtung dann auch in den Köpfen aller zu manifestieren,
damit es dann auch wirklich so ist.
Und natürlich ist geht der Kampf mit dem Weg zur Erleuchtung gleichzeitig einher.
Man kämpft also schon um die Kontrolle, während man sich noch auf dem Weg zur Erleuchtung befindet.

So. Das als Basis.
Die jetzige Kontrolle wird von der Technokratie ausgeübt, die dementsprechend also im Bewusstsein der meisten verankert hat, dass die Welt nach der Ordnung der Naturgesetzen funktioniert.
Also ist für alle, die anders denken, die Technokratie der zentrale Feind.
Ein gemeinsamer Feind ermöglichst Bündnisse, aber natürlich sind in dieser Allianz gegen die Technokratie viele einzelne Überzeugungen eingeschlossen, die sich arrangieren, letztendlich aber nur solange kooperieren, bis die Technokratie auch wieder die Kontrolle verloren hat - danach wird man gegeneinander agieren, um die jeweils individuellen Vorstellungen darüber, was Erleuchtung ist, durchzusetzen.

Was Mage jetzt wirklich ausmacht, ist abhängig davon, was man sich aus diesem Gebilde zum Thema macht.
Ich denke, viele werden den Konflikt zur Technokratie als zentrales Element wählen. (der GAM Ansatz - Herausforderung, Versuch, besser zu werden, gewonnen hat, wer die Kontrolle besitzt... etc. pp.)
Alternative wäre die Idee, sich innere Konflikte auszusuchen und die zu behandeln. Da stellen sich Fragen, wie:
Wie weit kann ich gehen, um Kontrolle zu erlangen, ohne im Paradox zu landen? Was ist der Preis der Macht wert? Was bin ich bereit für Erleuchtung oder Kontrolle (oder beides) zu opfern? Gehe ich ein Pakt mit dem Teufel ein, um meine Vorstellung durchzusetzen?
(ist das jetzt narrativ? *smile*)

Naja, und ganz nebenbei ist das Setting natürlich auch ein sehr geniales und stimmungsvolles...
So sehe ich das jedenfalls...
« Letzte Änderung: 3.04.2006 | 12:22 von Boba Fett »
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Offline Fredi der Elch

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Re: [Mage] Worum geht es?
« Antwort #4 am: 3.04.2006 | 13:24 »
Ok, schon klar, bei dieser Art von Spielen geht es immer um alles, weil sie nicht wirklich gut definiert sind. ;D

@1of3

Du meinst also so ziemlichgenau, was ich auch meine. Nur formulierst du es schlechter. :P ;)

Was wollen die Parteien? Vornehmlich natürlich ihre Sicht durchsetzen: "Mein Weg ist der Richtige."
Das ist der Kampf um die Realität. Das ist das, was Mage IMO (und scheinbar auch IYO ;) ) ausmacht. Der Unterschied zwischen unseren Sichten liegt also (so meine ich das jetzt verstanden zu haben) nur im Powerniveau. Du denkst, dass es ok ist, wenn die Charaktere ewig die Lutscher und Befehlsempfänger bleiben, die gesagt kriegen, wie und wo sie jetzt gegen die Technokratie kämpfen sollen (und die sowieso nie die Befehlsgeber werden). Ich denke, dass bei einem coolen Spiel die Charaktere diejenigen sein sollten, um die sich die Geschichte dreht und dass die Geschichte nicht im Hintergrund, von den Spielern unbeeinflussbar, ablaufen sollte. Aber im Kern ist unsere Sicht gleich. (Bis darauf, dass es bei dir natürlich möglich ist überhaupt nicht mitzuspielen und sich nicht am Konflikt zu beteiligen. Aber dann geht es in dem Spiel um gar nichts. Und ob ich dann die Kneipenunterhaltung des Thorwalers mit dem Bornländer spiele oder den Discobesuch des Akashik mit dem CoEler ist dann auch Wurst. Hartwurst. ;D )

Oder übersehe ich wieder was? Gibt es denn eine Möglichkeit wie Politik und Erleuchtung völlig unabhängig vom Ascension-War ins Spiel kommen kann? Oder ist der Ascension-War nicht eben doch das Zentrum des Spiels (und das Spiel heißt nicht umsonst so)?
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Zitat von: 1of3
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Offline 1of3

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #5 am: 3.04.2006 | 13:42 »
Natürlich traditionsinterne und traditionsübergreifende Politik. Die sind sich nicht alle einig.

Und du hast mich nicht verstanden: Die Parteien kämpfen nicht um die Realität, sondern um Macht. Das sich die Realität verändert, wissen die Charaktere nicht.

Und selbstverständlich ist ein Adept oder Meister kein Befehlsempfänger. Die geben die Befehle.

Cycronos

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Re: [Mage] Worum geht es?
« Antwort #6 am: 3.04.2006 | 13:46 »


Oder übersehe ich wieder was? Gibt es denn eine Möglichkeit wie Politik und Erleuchtung völlig unabhängig vom Ascension-War ins Spiel kommen kann? Oder ist der Ascension-War nicht eben doch das Zentrum des Spiels (und das Spiel heißt nicht umsonst so)?

Es gibt da schon einige Möglichkeiten. Zunächst mal gibt es das Traditions-Interne und intertraditionelle Querelen, die man politisch umsetzen kann. Ebenso ist es in Multi-Traditions-Cabals immer eine schwere Frage, wie denn nun firsch Erwachte, über die man ab und an stolpert auszubilden sind.
Ebenso kann man seine Chronik in Räumen ansiedeln, die überhaupt nix mit dem Erleuchtungskrieg zu tun haben.
Der "Krieg" ist eigentlich mehr ein kalter Konflikt, der sich hauptsächlich im Hintergrund abspielt und die Spieler nur selten bis gar nicht touchiert. Vielmehr geht es eigentlich um den persöhnlichen Weg zur Erleuchtung. Der Krieg KANN Teil dieses Weges sein, muss es aber nicht. Es gibt Mages, die in irgendwelchen Hinterwäldler-Gegenden ihren persöhnlichen Weg zur Erleuchtung suchen und sich ein ganzes Menschenleben lang mit Umbroods (auch hier kann man wunderbar Politik machen), Wissen, sonstigen Supernaturals der WoD und weiß der Geier womit sonst noch rumschlagen, ohne jemals wirklich was vom Erleuchtungskrieg mitzubekommen.
Ich hab ne anderthalbjährige Mage-Chronik gespielt, ohne auch nur einmal wirklich mit nem Technokraten in Berührung zu kommen. Da ging es vielmehr um Ordens-interne Politik, ein wiederauftuachen der Nephandi und korruption bis in die höchsten Ränge. Zentrum der ganzen Sache waren wir Spieler und unsere Ansichten zur Lösung dieses ganzen Debakels. Wie sich herausstellte waren wir nix anderes als die Reinkarnation einer ausradierten Cabal, die auf Aufklärung des Unrechts aus war. (Soll heißen wir hatten ihre Avatare) Von Erleuchtungskrieg keine spur, aber Politik und persöhnliche Erleuchtung und der harte weg zu ihr hoch 10.

Den Krieg zu umgehen ist absolut nciht schwer. Traditionen und Technokratie kämpfen nicht auf breiter Front permanent gegeneinander, dazu sind sie viel zu wenige. (Etwa 3000 Traditionsmagi und ca. doppelt soviele Technokraten) Knies in Form eines physischen Konfliktes gibts nur dann, wenn man sich mal bei heiklen Angelegenheiten über den Weg läuft. Und selbst das kann politisch abgehen. Ein "kill on sight"-Krieg ist es jedenfalls nicht.

Ergo: Ja, es GIBT den Krieg. Aber der ist mehr ein Resultat als Intention.

Cycronos

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #7 am: 3.04.2006 | 13:49 »
Und du hast mich nicht verstanden: Die Parteien kämpfen nicht um die Realität, sondern um Macht. Das sich die Realität verändert, wissen die Charaktere nicht.

Das es primär um Macht geht, kann ich unterstützen. Aber das Veränderungen der Realität über das Welt-Paradigma erreicht werden können ist jedem Magus klar, der mal das high mythic Age of Europe und die Moderne vergleicht und zwei und zwei zusammenzählen kann. die charaktere wissen also schon, dass sich die Realität verändert. Nur haben sie nicht die Power es zu erreichen. Daher der Machtkampf. Weil eben jeder den Saft will, den er braucht um die Realität nach eigenen Wünschen umzugestalten.

Offline Boba Fett

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #8 am: 3.04.2006 | 13:56 »
Dass sich die Realität verändert, wissen die Charaktere nicht.
Ich muss mal eine blöde Frage stellen: Wo steht das so geschrieben?
(blöd deswegen, weil ich die Frage selbst nicht leiden kann, aber ich weiss jetzt echt nicht, wo Du das her hast, dass Du das so als universelle tatsache präsentierst. Ich hab nun etliches (primär deutsches) von Mage studiert, aber nie so eine explizite Aussage gefunden.)
Wenn dem so ist, wäre das interessant, denn das würde einige Sachen ändern, in meiner Sicht der Welt.
Finde ich nicht unspannend...
Allerdings wissen die Magi doch, dass durch das Wirken der Technokratie auf die Menschen das Wirken der Magie immer schwerer wurde. Also ist doch da ein direkter Zusammenhang erkennbar, der zu diesem Schluss führt. Warum sollten sie es dann nicht wissen (oder zumindestens nicht vermuten). Zumal es überall im Fluff des Rollenspielmaterials auch angedeutet wird...
(Antwort, gerne auch per IM, wenn es zu OT scheint, was ich aber nicht denke)
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Offline Bitpicker

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #9 am: 3.04.2006 | 14:06 »
Dass es in dem Spiel nicht primär darum geht, besonderen Einfluss auf den Ascension War zu nehmen, macht schon allein die Existenz eines Metaplots deutlich. WW hat entschieden, wie der Ascension War verläuft und im Grunde ausgeht, nicht die individuellen Spielgruppen. Natürlich kann man vom Metaplot abweichen, aber es ist offensichtlich nicht im Sinne der Erfinder.

@ Fredi: Der Ascension War ist für das individuelle Spiel so wenig von zwingendem Belang wie die deutsche Außenpolitik dein Leben als Deutscher beeinflusst. Es kann Überschneidungen und Berührungspunkte geben, muss es aber nicht. Bei allen WoD-Spielen gibt es die große Geschichte im Hintergrund, die man thematisieren kann, aber nicht muss, und wie bei den meisten Rollenspielen gibt es eine Menge kleinerer Themen (vorgegebene und selbst zu kreierende), die genausogut im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen können.

@Boba: was ich mir vorstellen könnte, ist, dass das Paradigma eines Magiers lange Zeit seine Realitätssicht bestimmt: so ist er zum Beispiel auf Foki angewiesen, um zu zaubern. Die Erkenntnis, das die Realität sich auch direkt seinem Willen unterwirft, ohne dass er auf die Weltsicht und die Foki seiner Tradition etc. zurückgreifen muss, kommt erst später. Insofern ist die Tatsache, dass Realität einem Konsensus unterliegt, dem einzelnen Magus vielleicht nicht so offenbar.

Robin
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Cycronos

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #10 am: 3.04.2006 | 14:07 »
Es steht nirgendwo geschrieben, und ist, so kategorisch wie 1 of 3 es formuliert, auch einfach nicht wahr.
Das Gros der Mages weiß sehr wohl über die Veränderungen der Realität und ihre groben Mechanismen bescheid.

Teclador

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #11 am: 3.04.2006 | 14:11 »
Sorry falls das etwas Off-Topic ist:

Genau diese Sache mit dem Wissen der Magier über ihre Möglichkeiten die Realität zu ändern hat mich schn damals etwas verwirrt. Zuerst heißt es man spielt Magier die quasi durch ihre macht einfach die Realität ändern. Im Buch finden sich dann aber diese Hinweise auf die Paraphenalien und Rituale die Magier benutzen, weil sie glauben sie würden ihre Kraft durch diese Rituale wirken und nicht durch ihren blossen Willen.

Irgendwie bin ich da nie richtig dahinter gestiegen, wie sich das genau verhält.

Offline Fredi der Elch

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #12 am: 3.04.2006 | 14:16 »
Ok, traditionsinterne Politik und Kampf gegen Marauder, Nephandi usw. Kann ich nachvollziehen. Aber das ist ja nichts anderes: Man kämpft um (die Macht über) die Realität. Man ist sich bei der internen Politik nicht einig darüber, wann und mit welchen Mitteln man gegen Technokratie (Nephandi, [bitte einsetzen]) kämpfen soll. Aber es geht um den richtigen Weg zur richtigen Realität. Selbes im Kampf gegen Nicht-Technokraten. Es geht um Macht über die Realität, weil jeder seine Sicht durchsetzen will. Also bei der Politik sehe ich allen ernstes keine wirkliche Anwendung jenseits des Konflikts um die Realität (aka Ascension War).

Und Erleuchtung… Wenn die Realität das ist, was alle denken, wie kann man dann die richtige finden, also „erleuchtet“ werden? Ganz ehrlich: ich sehe nichts im Regelwerk oder im Setting, das dieses Spiel wirklich fördern würde. Wie gesagt, ich mag was übersehen und man kann sicher so spielen, aber weder Setting noch Regeln sind darauf ausgelegt oder helfen dabei. Ich kann es mir vielleicht einfach nur nicht vorstellen. Wie sah denn so eine Kampagne aus, die sich um persönliche Erleuchtung gedreht hat? Also wie geht „persönliche Erleuchtung und der harte Weg zu ihr hoch 10“?

Das sich die Realität verändert, wissen die Charaktere nicht.
Ok, die Lutscher wissen das vielleicht nicht (vielleicht auch doch). Aber die Mover und Shaker wissen das bestimmt. Womit wir wieder bei unserer einzigen wirklichen Differenz wären: Für dich ist es ok auch Lutscher zu spielen, die mit den eigentlichen Kern des Spiels nichts zu tun haben und nur FedEx-Quests für ihren Meister durchführen, bis er sie vielleicht, gaaaaanz vielleicht mal irgendwann den großen Fußzeh der Technokratie sehen lässt. Ich finde halt, dass in einem Spiel um den Krieg der Realität die Charaktere diejenigen sein sollten, die ganz vorne mitmischen. Und zwar immer und ohne die Ausnahme, dass man ja mal eine „kleiner lutschiger Lehrling“-Kampagne spielen kann. Aber gut, das ist vielleicht wirklich der große Unterschied in der Sicht.

Kurz:
die charaktere wissen also schon, dass sich die Realität verändert. Nur haben sie nicht die Power es zu erreichen.
Genau. WW macht einem den Mund wässrig mit „Ihr könnt die Realität ändern“ und gibt einem dann als Charaktere die Hausmeister der Traditionen, die zu blöd sind, irgendwas zu reißen.
« Letzte Änderung: 3.04.2006 | 14:31 von Fredi der Elch »
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Zitat von: 1of3
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Cycronos

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #13 am: 3.04.2006 | 14:20 »
Sorry falls das etwas Off-Topic ist:

Genau diese Sache mit dem Wissen der Magier über ihre Möglichkeiten die Realität zu ändern hat mich schn damals etwas verwirrt. Zuerst heißt es man spielt Magier die quasi durch ihre macht einfach die Realität ändern. Im Buch finden sich dann aber diese Hinweise auf die Paraphenalien und Rituale die Magier benutzen, weil sie glauben sie würden ihre Kraft durch diese Rituale wirken und nicht durch ihren blossen Willen.

Irgendwie bin ich da nie richtig dahinter gestiegen, wie sich das genau verhält.

Das liegt daran, dass es auch intime niemand so genau weiß. Man weiß, DASS scheinbar sowas wie Foki etc nicht unbedingt nötig sind. Aber WIE man sich genau davon befreit weiß keiner so recht. Es gibt immer mal wieder ein par, die es schaffen, und ne große Masse, die es nicht schafft.
Mit Foki ist es wie mit einem Taschenrechner: Du KANNST prinzipiell auf das Ding verzichten und alles per Hand oder, wenn du wirklich gut bis und schweinsich übst, alles im Kopf errechenen, aber wer will das? Wer hat die Zeit und die mentale Power sowas durchzuziehen?

Magi sind sich darüber bewusst, DASS Foki nur ein Symbol sind. Aber ein Symbol dann so einfach loszulassen ist was ganz Anderes. Dieser Weg ist lang und hart. Vergleichbar in etwa mit folgendem: Du KANNST dein Leben sehr produktiv und fröhlich auch ohne so etwas gewaltiges wie Liebe leben. Aber wer will das? Wer wagt überhaupt die Sauche nach etwas Anderem, als dem, was man kennt und für "gut" befunden hat? Ohne Liebe zu leben würde Erleuchtung erfordern. Und genau das ist es auch, was Magi letztlich dazu bringt ihre Foki loslassen zu können. aber find die Erleuchtung erstmal. Ja, du weißt, dass es sie gibt. Aber wo zur Hölle ist sie denn genau? Wo musst du nach ihr suchen? wieviel wird dich das kosten? Wird es das überhaupt wert sein? Was ist, wenn du auf die Schnauze fällst? und so weiter, und so fort.
Und genau diese riesige Latte an Fragen ist es, die dazu führt, dass ein Magus sehr sehr lange erstmal bei seinen Foki bleibt. Denn die sind grundsolide, im Gegensatz zur Beschäftigung mit diesen Fragen.
Fahrradfahren lernt man auch erstmal mit Stützrädern.

Cycronos

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #14 am: 3.04.2006 | 14:22 »
Kurz:Genau. WW macht einem den Mund wässrig mit „Ihr könnt die Realität ändern“ und gibt einem dann als Charaktere die Hausmeister der Traditionen, die zu blöd sind, irgendwas zu reißen.

moment....
Du kannst die Realität ändern, und zwar relativ Problemlos inde du Magick wirkst. Aber einen Wechsel des Welt-Paradigmas zu induzieren ist was völlig Anderes. Und Nein, was du bekommst hängt vom SL ab, nicht von WW.

aber ok, wenn du ein Spiel willst, wo du stante pede den gesamten Erdball umkrempeln kannst, dann bist du bei Mage sicherlich falsch. Da ist Haukrinns "Hybris" sicherlich wesentlich erfolgversprechender.


Die Kamapange...
Tja, also die began relativ locker. Wir waren Initiati Exempti und hatten somit im Orden des Hermes einen probaten Rang. Dann verwickelten wir uns direkt in die ränkespiele der chefetage, als wir irgendwas hochgeheimes von A nach B transportieren mussten und es uns beinahe prompt von einem Barabbi abgenommen wurde.
Es folgte ein Nephandi-Angriff, der ein gesamtes Gildehaus ausradierte, sowie weitere Schläge der Nephandi gegen den Orden. Aber nur gegen den Orden. Ergo gabs ne informations-sperre. Dann ging uns dieser Barabbi wieder auf den Keks, und zwar gehörig. Hat einige Unschuldige das Leben gekostet. Aber wir durften aj weder über ihn, noch über den Nephandi-Krieg reden. Informationssperre und die top-secret mission in die der Kerl verwickelt war zwangen uns dazu auf tonnenweise Hilfe zu verzichten. Ebenso bekamen wir entweder von allen Seiten Schläge der Magister oder zofften uns untereinander über das quo vadis. Letztlich wagten wir den schweren Schritt und erzählten einem virtuellen Adepten von der ganezn sache, der uns den Barabbi vom Hals schaffte, denn der Kerl kostete ja Unschuldige das Leben. Damit waren wir verräter. Einige von us fingen an am ORden zu zweifeln, an sich selbst zu zweifeln, an allem zu zweifeln. Der bonisagus entwickelte eine Obsession für infernalische Artefakte, der fortunae lief zu den Technokraten über, denn die waren scheinbar wesentlich produktiver und organisierter, als der von Korruption zerfressene Orden, und ich war kurz davor zu fallen, als man mich letztlich gilgulisiert hat.
Und es liefen zwischendrin noch etliche Andere Sachen, die uns immer wieder dazu brachten über Moral, Magick, Erleuchtung, Persöhnlichkeit, Ansichten und weiß der Geier was sonst noch nachzudenken. Da war richtig fetter Stoff drin.
« Letzte Änderung: 3.04.2006 | 14:36 von Cycronos »

Offline Kardinal Richelingo

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #15 am: 3.04.2006 | 14:35 »

Und Erleuchtung… Wenn die Realität das ist, was alle denken, wie kann man dann die richtige finden, also „erleuchtet“ werden? Ganz ehrlich: ich sehe nichts im Regelwerk oder im Setting, das dieses Spiel wirklich fördern würde. Wie gesagt, ich mag was übersehen und man kann sicher so spielen, aber weder Setting noch Regeln sind darauf ausgelegt oder helfen dabei.

das ist richtig. Damals als Mage gerade herauskam hatte ich keine Ahnung was die von mir wollten und mit erleuchtung hat das alles recht wenig zu tun. Hab mich immer gefragt was dieser "Ascension" also Aufstieg eigentlich sein soll und so wirklich weiss ich das auch bis heute nicht.

Deshalb habe ich Mage  (Sorcerers Crusade) auch wieder schamlos umgebaut, was im übrigen viel konsitenter erscheint. So schwer es mir auch fällt, Fredi hat hier die Schwierigkeiten des alten mages gut aufgedeckt.

Die Megamuftis können alles die Spieler nur wenig. Allerdings brauche ich kein Buch um das geschickt umzubauen, da reicht etwas Hirnschmalz.

« Letzte Änderung: 3.04.2006 | 14:37 von Kardinal Richelingo »
"Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us as kids,
we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and
listening to repetitive electronic music."

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Offline Boba Fett

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #16 am: 3.04.2006 | 14:38 »
Man kämpft um (die Macht über) die Realität.
Full Ack!
Zitat
Und Erleuchtung…
Wenn die Realität das ist, was alle denken, wie kann man dann die richtige finden, also „erleuchtet“ werden?
Keine Ahnung! Sowas lässt WW ja immer offen.
Wie man Gehenna erreicht liess WW bei W:tM ja auch offen...
Das letzte Quellenbuch von Mage ist ja das Ende der Story und trägt den Namen Erleuchtung.
Vielleicht steht da was drin.
Zitat
Ganz ehrlich: ich sehe nichts im Regelwerk oder im Setting, das dieses Spiel wirklich fördern würde.
Wie gesagt, ich mag was übersehen und man kann sicher so spielen, aber weder Setting noch Regeln sind darauf ausgelegt oder helfen dabei.
Es steht auch nicht drin - wahrscheinlich, weil das das Ende der Kampagne wäre.
Wer will schon Buddha spielen? ;)
Zitat
Ich kann es mir vielleicht einfach nur nicht vorstellen. Wie sah denn so eine Kampagne aus, die sich um persönliche Erleuchtung gedreht hat? Also wie geht „persönliche Erleuchtung und er harte Weg zu ihr hoch 10“?
Ich denke, das ist auch wieder etwas, wo man bei 100 Spielerbefragungen 200 Antworten bekommt.
Vielleicht ist die Erleuchtung, die Erkenntnis, dass es eben gar keine Foki braucht oder sogar, dass es keine Sphären braucht, oder eben nur die Erkenntnis, dass die Vorstellung der Menschen die Welt kontrolliert.
Oder dass wir alle gar keine Menschen sind, sondern ein nichtstoffliches Wesen das nur unzählige Träume gleichzeitig träumt.
Oder dass es gar keine Rolle spielt, wer den Kampf um die Realität letztendlich gewinnt...
oder oder oder...
Nehmen sie eine Erleuchtungskarte und stellen sie sich an die jeweilige Schlange an, die zu Ihrer Sekte führt...! ;)

Der Weg zur Erleuchtung ist jedenfalls ein Teil des Colors. Und man kann aus diesem Color bestimmt diversre Themen machen.
Zitat
Ich finde halt, dass in einem Spiel um den Krieg der Realität die Charaktere diejenigen sein sollten, die ganz vorne mitmischen.
Full Ack!
(Oh my God! - dass ich das in einem Post gleich zweimal zu Fredi sagen durfte/musste...
Isch bin ändsädzt! Mon Deutz! ;D )
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Cycronos

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #17 am: 3.04.2006 | 14:40 »
Regeltechnisch findet die Erleuchtung ihren Niederschlag in Seekings und dem Arete-Wert.
Aber ja, ein wirkliches, festes Regelgebäude zur Erleuchtung gibts nicht. Diese ist, wie auch der Ascension-war lediglich ein Hintergrund-Element.
Man könnte sagen, bei Mage spielt man Leute, die nicht nur einen Beruf, sondern eben auch Magick gelernt haben und jetzt versuchen damit zu Leben, so wie die Schläfer auch. Nur können sie halt ne Ecke mehr und haben ne Ecke mehr Sachen, mit denen sie sich rumschlagen müssen.

Cycronos

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #18 am: 3.04.2006 | 14:42 »


Der Weg zur Erleuchtung ist jedenfalls ein Teil des Colors. Und man kann aus diesem Color bestimmt diversre Themen machen.


Er ist nicht nur ein Teil, er ist DER Teil. Allerdings braucht es einen geschickten SL um den auch so einzubauen. Regeln gibts dafür wirklich kaum welche.

Normalerweise läuft es so, dass du erstmal das tust, was du so tust und für "richtig" hälst. Und irgendwann schlendert mal dein Avatar vorbei und fragt dich: "was zum Geier machst du da überhaupt?" Und du stellst ziemlich wahrscheinlich fest, dass du in eine völig falsche Richtung getingelt bist. Dann geht die Grübelei und die Suche nach neuen Wegen los, und tadaa der persöhnliche Weg zur Erleuchtung ist zentrales Thema des Chars geworden.
« Letzte Änderung: 3.04.2006 | 14:46 von Cycronos »

Offline Bitpicker

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #19 am: 3.04.2006 | 14:51 »
Ich finde nicht, dass die Charaktere die absoluten Entscheider in einem solchen Spiel sein sollten, die am Ende quasi Erleuchtung definieren oder meinetwegen erreichen. Das ist der Stoff, aus dem unsere Kinder-DSA-Runden waren. Das ist es auch, was mich bei den ersten Dutzend Shadowrun-Romanen immer so genervt hat: es geht immer darum, letztendlich die Welt zu retten. Das finde ich einfach absolut uninteressant.

Bei allen WW-Spielen der ersten Generation stand hinter dem Doppelpunkt etwas Unerreichbares (außer bei Vampire. das hätte eigentlich Vampre: Gehenna heißen müssen, aber damals hat WW wahrscheinlich noch nicht gesehen, wo die Reise hinging). Wenn Werwolf die Apokalypse erreicht, ist es aus. Wenn ein Wraith der Oblivion anheimfällt, ist es aus. Für Changelings ist das Dreaming ebenfalls praktisch unerreichbar. Das war gut so. Als WW dann doch anfing, auf Gehenna, Apokalpyse, den finalen Maelstrom usw. hinzurudern, war die WoD, soweit es neue Publikationen anging, für mich gestorben.

Ich sehe diese Hintergründe als eben das: Hintergründe. In den Filmen Blade und Underworld scheinen z.B. auch weite, geschichtsumspannende Konflikte hindurch, aber es geht nicht direkt um diese. Man erfährt z.B. gar nichts über die Vampirfamilien in Blade 1, und sie spielen auch keine besondere Rolle mehr; aber das Ganze gibt dem Film eine Perspektive, eine räumliche Tiefe, die z.B. dem dritten Teil vollkommen fehlt, weil er überhaupt nichts zur 'Mythologie im Hintergrund' beisteuert.

Robin
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Cycronos

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #20 am: 3.04.2006 | 14:55 »
Full ACK!

Sehe ich ganz ähnlich. Ich will bei Mage nicht den Erdball umkrempeln, ich will mich in der dreckigen Scheisse die er ist winden und versuchen irgendwas für mich da rauszuschlagen. Und das ist, auf seine Weise mindestens genauso "epic", wie ein großer Kreuzzug für das Welt-Paradigma.

Offline Fredi der Elch

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #21 am: 3.04.2006 | 15:02 »
moment....
Und Nein, was du bekommst hängt vom SL ab, nicht von WW.
Oh doch, das hängt sehr stark von WW ab. Der ganze Metaplot verläuft, ohne dass die SC irgendeinen Einfluss hätten. Es gibt überhaupt keine Hilfestellung dahingehend, wie man so ein Abenteuer, wo tatsächlich der Konsensus verändert wird, gestalten könnte. Überall wird einem der Mund wässrig gemacht und dann kriegt man (im normalen Spiel) die hinterletzten Luschen, die kaum Sphären haben und nur Befehlsempfänger sind. Schergen eben. Für mich ein typischer Fall, dass bei WW die „Prosa“ nichts mit dem tatsächlichen Spiel zu tun hat (wie bei Vampire und dem „personal Horror“ auch). Egal, was für Erwartungen geweckt werden, am Ende ist man der Scherge, kriegt vom allwissenden Meister einen Auftrag, erfüllt den, kriegt XP, wird stärker, macht aber nix, Scherge bleibt man trotzdem. Gnaaaaa!! Da könnte ich stundenlang drüber ranten!! *würg*

Aber was die Erleuchtung angeht:
aber find die Erleuchtung erstmal. Ja, du weißt, dass es sie gibt. Aber wo zur Hölle ist sie denn genau? Wo musst du nach ihr suchen? wieviel wird dich das kosten? Wird es das überhaupt wert sein? Was ist, wenn du auf die Schnauze fällst? und so weiter, und so fort.
Ok, langsam kann ich das nachvollziehen. Du musst nur Nar mit mir sprechen, dann geht das schon. ;) „Um Erleuchtung zu erlangen, musst du dich von Allem weltlichen lösen. Kannst du das? Willst du das überhaupt?“ So in der Richtung?

Aside:
Und es liefen zwischendrin noch etliche Andere Sachen, die uns immer wieder dazu brachten über Moral, Magick, Erleuchtung, Persöhnlichkeit, Ansichten und weiß der Geier was sonst noch nachzudenken. Da war richtig fetter Stoff drin.
Ok, das kann ich jetzt aus der restlichen Zusammenfassung so was von überhaupt nicht entnehmen, aber gut… ::)

Und:
Sehe ich ganz ähnlich. Ich will bei Mage nicht den Erdball umkrempeln, ich will mich in der dreckigen Scheisse die er ist winden und versuchen irgendwas für mich da rauszuschlagen.
Du willst also Witchcraft spielen. Du bist bei Mage falsch. :P ;)


So schwer es mir auch fällt, Fredi hat hier die Schwierigkeiten des alten mages gut aufgedeckt.
Jetzt hör aber auf mir zuzustimmen! ;)

Allerdings brauche ich kein Buch um das geschickt umzubauen, da reicht etwas Hirnschmalz.
Alter, ich bin doof. Ich brauche für alles ein Buch. Oder: wenn ich schon mein sauer verdientes Geld für Quellenbücher raushaue, sollen die auch was taugen und nicht nur wirre Andeutungen machen! >:(
Where is the fun at? - The rules should tell me clearly - And how to get there
- Don't try to make me feel like I live there, make me care about it. -

Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Offline Kardinal Richelingo

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #22 am: 3.04.2006 | 15:05 »

Alter, ich bin doof. Ich brauche für alles ein Buch. Oder: wenn ich schon mein sauer verdientes Geld für Quellenbücher raushaue, sollen die auch was taugen und nicht nur wirre Andeutungen machen! >:(

und das ist bei Mage leider mehr als ein paar mal zuviel. Allerdings habe ich auch nicht lange alles gelesen und habs auch nicht vor ;) Aber streicheln mag ich sie :D

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Offline Boba Fett

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #23 am: 3.04.2006 | 15:16 »
@Fredi: Weisst Du jetzt worum es uns geht? 8)
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Offline Boba Fett

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Re: [Mage: The Ascension] Worum geht es?
« Antwort #24 am: 3.04.2006 | 15:16 »
Ich will bei Mage nicht den Erdball umkrempeln, ich will mich in der dreckigen Scheisse die er ist winden und versuchen irgendwas für mich da rauszuschlagen.
Ich will beides (können)...!
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