Autor Thema: Spielbalance - Was ist das für euch?  (Gelesen 10726 mal)

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Ludovico

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Re: Spielbalance - Was ist das für euch?
« Antwort #50 am: 6.06.2006 | 18:45 »
Naja, ich hab da ein Dilemma gefunden. Für sowas bist als Ökonom ja Experte. ;)

Ja, Experte darin, so etwas zu verursachen.  ;D

Offline Fredi der Elch

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Re: Spielbalance - Was ist das für euch?
« Antwort #51 am: 6.06.2006 | 19:00 »
PtA ist übrigens nicht balanced. Natürlich hat im Durchschnitt jeder die gleiche Screentime und die gleichen Erfolgserlebnisse, allerings nicht pro Session. Hier wird vielmehr die Unbalanciertheit gefördert. Pro Session halte ich für erforderlich für Spielbalance, da mir das Spiel in dieser Session ansonsten eben unbalanciert erscheint (was es ja auch ist) und sich ggfs. Spieler langweilen oder benachteiligt fühlen.
endurch wechseln. Also auch wenn während einer einzigen Stunde ein grobes Ungleichgewicht herrscht, ist das Spiel nicht balanciert.
Wie oft hast du schon PtA gespielt? Na, naaaa? Und wie oft ist dir dabei das Problem, dass sich ein Spieler mit SP 1 benachteiligt fühlte und sich gelangweilt hat schon vorgekommen? Naaaaaa? Also, wer ein Spiel nicht gespielt hat, sollte keine Aussagen darüber machen, wie sich das Spiel spielt. Denn in der Praxis kommt dieser Effekt bei PtA deutlich seltener vor als bei "klassischen" Spielen (mit ihren Alleingängen und Einkaufstouren).
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Zitat von: 1of3
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Offline Lord Verminaard

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Re: Spielbalance - Was ist das für euch?
« Antwort #52 am: 6.06.2006 | 19:09 »
Ich könnte hinzufügen, dass meine NordCon-TSoY-Runde ganz klar unausgewogen war, was Screen Time anging, und es genau überhaupt nicht gestört hat, weil die anderen Spieler auch was zu tun hatten und im Übrigen mit dem "Spotlight-Spieler" mitgefiebert haben.
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Offline 1of3

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Re: Spielbalance - Was ist das für euch?
« Antwort #53 am: 6.06.2006 | 19:20 »
@ 1of3

PtA ist übrigens nicht balanced. Natürlich hat im Durchschnitt jeder die gleiche Screentime und die gleichen Erfolgserlebnisse, allerings nicht pro Session.

Gemittelt über die Spielzeit, stimmts aber. Und das ist offenbar das einzige, was wir betrachten können, da es ja wohl ausgenommen dämlich wäre, zu sagen:

Ein Spiel ist ausgeglichen, wenn alle Spieler die Möglichkeit erhalten, sich JEWEILS INNERHALB VON FÜNF MINUTEN mit gleicher Intensität am Spiel zu beteiligen, unabhängig von den Entscheidungen, die während der Spielvorbereitungen getroffen werden.

Das ist nicht sinnvoll, sondern beliebig und, dass du eine vernünftige Betrachtung nicht toll findest, ist kein Argument, sondern kindisch. Insofern ist deine Statement, "Das ist nicht balanced", zwar ausgenommen bestimmt aber dennoch ganz großer Quatsch.

Offline Joerg.D

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Re: Spielbalance - Was ist das für euch?
« Antwort #54 am: 6.06.2006 | 19:32 »
Zitat
PtA ist übrigens nicht balanced. Natürlich hat im Durchschnitt jeder die gleiche Screentime und die gleichen Erfolgserlebnisse, allerings nicht pro Session. Hier wird vielmehr die Unbalanciertheit gefördert. Pro Session halte ich für erforderlich für Spielbalance, da mir das Spiel in dieser Session ansonsten eben unbalanciert erscheint (was es ja auch ist) und sich ggfs. Spieler langweilen oder benachteiligt fühlen.

Falsch!
Bei PTA hat jeder Spieler absolut gleich viel Spielanteile, da Er immer eine Szene beschreiben darf und das Erzählrecht von Spieler zu Spieler wandert (im Uhrzeigersinn).
Ein gerechteres System gibt es nicht.
Außerdem kann ein Spieler genau die Szene beschreiben, die Ihm in diesem Moment wichtig erscheint und bekommt sie nicht aufgedrängt. Der Spieler sucht sich dann den Konflikt und beschreibt, was passiert wenn Er verliert und was passiert wenn Er gewinnt.

Die Screenpresence ist ein rein mechanischer Aspekt der bei PTA IMHO absolut nichts mit der Ballance zu tun hat. Sie entscheidet über Vorteile beim Ausgang der Situation. Es gibt sogar Spieler die für sich persönlich negativere Ereignisse einbauen, wenn sie Mehr Erfolge haben als der Producer. Es liegt ja absolut in der Hand des Spielers, was Er aus seinen Karten macht.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Munchkin

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Re: Spielbalance - Was ist das für euch?
« Antwort #55 am: 6.06.2006 | 20:01 »
Besprecht ihr jetzt PtA oder gehts hier noch über Spielbalance?

Zitat
Ein Spiel ist ausgeglichen, wenn alle Spieler die Möglichkeit erhalten, sich mit gleicher Intensität am Spiel zu beteiligen, unabhängig von den Entscheidungen, die während der Spielvorbereitungen getroffen werden.
Halte ich für eine gute Definition. Die übrigens nicht besagt das ein Magier genauso gut zuschlägt wie ein Krieger sondern nur das - wenn man bei dem Beispiel mit dem Magier und dem Krieger bleibt - der Magier einen anderen Lösungsweg einschlägt als der Krieger im Endeffekt aber das gleiche dabei raus kommt: Spielspass und zwar für alle. Denn darum gehts hauptsächlich bei einem ausbalancierten Spiel meiner Ansicht nach.

Offline Dr.Boomslang

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Re: Spielbalance - Was ist das für euch?
« Antwort #56 am: 6.06.2006 | 20:11 »
Was Spielbalance ist kann man doch garnicht pauschal beantworten. Balance ist zu Deutsch ungefähr soviel wie das Gleichgewicht.
Ein Gleichgewicht hat man trivialerweise dann, wenn man auf allen Seiten genau das gleiche hat :o
Darüberhinaus kann man natürlich von Gleichgewicht sprechen wenn man etwas vergleichbares hat, aber was ist schon vergleichbar? Genau, das hängt (mal wieder) von den Maßstäben ab.
Ich hasse diese Antwort, aber sie ist nunmal ein eindeutiges: Kommt drauf an!
Wichtiger als einen Ausgleich zu suchen ist also sich zuerst darüber klar zu werden was eigentlich das Gut ist das man gleichmäßig verteilen möchte, und warum, und natürlich ob das überhaupt nötig ist. Denn bei einem kann man sich relativ sicher sein: Ob etwas wirklich vergleichbar ist sieht man erst nach eingehender Analyse bzw. ausgiebigem Test, es sei denn natürlich man wählt den einfachen Weg und macht tatsächlich alles gleich.

Für mich gibt es daher auch keine allgemeine Spielbalance. Nichtmal dass jeder vergleichbare Möglichkeiten oder Erzählzeit hat ist immer nötig oder erwünscht.
Das einzige was vielleicht an sowas wie eine allgemeine Balance herankommt wäre dass ein Spiel nicht in eine Sackgasse laufen darf, dass also der Ablauf selbst eine Balance hat und das Spiel im spaßigen Bereich bleibt, aber dass ist wohl mit dem Begriff der Funktionalität schon ausreichend behandelt.
Asonsten kann man natürlich noch eine Trivialität hinzufügen und sagen: Immer wenn ein Spiel vorrausetzt, dass die Spieler auf einer bestimmten Ebene gleich behandelt werden, dann sollten ihre Möglichkeiten auch vergleichbar sein.

Ancoron Fuxfell

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Re: Spielbalance - Was ist das für euch?
« Antwort #57 am: 6.06.2006 | 22:16 »
Zitat von: Fredi
Wie oft hast du schon PtA gespielt? Na, naaaa? Und wie oft ist dir dabei das Problem, dass sich ein Spieler mit SP 1 benachteiligt fühlte und sich gelangweilt hat schon vorgekommen? Naaaaaa? Also, wer ein Spiel nicht gespielt hat, sollte keine Aussagen darüber machen, wie sich das Spiel spielt. Denn in der Praxis kommt dieser Effekt bei PtA deutlich seltener vor als bei "klassischen" Spielen (mit ihren Alleingängen und Einkaufstouren).

Alleingänge kann man effektiv unterbinden, wenn das gewünscht ist, Einkaufstouren schlicht scrollen.


@ 1of3
Wer sich innerhalb von 5 Min. langweilt, der hat wohl ein Problem, aber generell sollte eine Zeit betrachtet werden, in der Langeweile aufkommen kann.

Offline 1of3

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Re: Spielbalance - Was ist das für euch?
« Antwort #58 am: 6.06.2006 | 22:37 »
Das war nur ein Beispiel. Jede beliebige Zeitangabe wäre gleicher Maßen unbrauchbar.

Ancoron Fuxfell

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Re: Spielbalance - Was ist das für euch?
« Antwort #59 am: 7.06.2006 | 16:00 »
Ein Rollenspiel, in dem jeder Spieler während einer Session immer abwechselnd 1h Spielzeit erhält hätte jedenfalls ein Problem bei den meisten Leuten.

Offline Bad Horse

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Re: Spielbalance - Was ist das für euch?
« Antwort #60 am: 7.06.2006 | 16:40 »
Spielbalance heißt für mich auch, daß nicht ein Charakter wegen seiner Fähigkeiten so sehr herausragt, daß er mehrere verschiedene Situationen dominiert und daß die anderen Charaktere schmückendes Beiwerk sind.

Konkretes Beispiel: Beim alten AD&D ist mir mal eine Diebin/Magierin begegnet, die ein Schwert hatte, mit dem sie wie ein Kämpfer kämpfen konnte, und eine unbegrenzte Anzahl ein Heiltränken. Das Abenteuer bestand dann darin, ihr zuzuschauen, wie sie aus ihren magischen Gegenständen den passenden ausgewählt hat.  :P

Das war ein Charakter, der im Gegensatz zu den anderen einfach zuviel Gewicht hatte. Und das hat keinen Spaß mehr gemacht.

Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?