Autor Thema: We Feed the World  (Gelesen 1987 mal)

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Offline Aglaia

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We Feed the World
« am: 9.06.2006 | 13:44 »
Letzten Dienstag hab ich mir gedacht, so, jetzt gehste mal nicht in so einen Mainstream-Unterhaltungsfilm, sondern lernst mal was dazu mit einem kritischen Dokumentarfilm. Also auf in "We feed de world" (www.essen-global.de), der mir von mehreren Seiten empfohlen worden war und sich eigentlich ganz interessant angehört hat.
Gab dann auch durchaus ein paar ganz interessante Stellen, aber irgendwie blieb der Film weit hinter meinen Erwartungen zurück. Im großen und ganzen erfährt man da auch nur, was man meistens ohnehin schon gewusst hat, und dadurch, dass die Beiträge größtenteils unkommentiert bleiben, wird man zwar einerseits vielleicht ein bisschen mehr zum nachdenken angeregt, andererseits sieht man so aber nur, was nun mal Leute wie der Nestlé-Konzernchef oder die Bauern in Brasilien davon halten udn weiß auch nicht, inwieweit diese Fakten denn nun zutreffen oder nicht. Natürlich ist es interessant, mal so nen Chef von nem großen Konzern dazu zu hören. Aber ein bisschen Reflektion hätte dem Film meiner Meinung nach nicht geschadet.

Aber ich will den Film jetzt nicht nur schlecht machen. Wenn ihr euch für das Thema interessiert, schaut ihn euch ruhig an. Gerade wenn man sich noch nicht so eingehend damit beschäftigt hat, bekommt man einen ganz guten Überblick darüber, wie Landwirtschaft weltweit funktioniert. Aber erwartet nicht zu viel von dem Film.
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Samael

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Re: We Feed the World
« Antwort #1 am: 9.06.2006 | 13:49 »
Ich fand den Film im Gegenteil extrem gut. Er zeigt ziemlich gut auf wie katastrophal sich die Globalisierung auf dem landwirtschaftlichen Sektor auswirkt.

Und so ein arrogantes, gieriges Schwein wie diesen Nestle Boss habe ich selten erlebt.

Offline Aglaia

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Re: We Feed the World
« Antwort #2 am: 9.06.2006 | 13:57 »
Na ja, meine Kritik ist vielleicht ein bisschen zu negativ ausgefallen. Die Auswirkungen der Globalisierung, etc. zeigt er wirklich sehr gut. Ich fand nur, er hat mir nichts wirklich neues gebracht, und ich hätte einfach mehr erwartet.

Und nebenbei bemerkt, glaube ich kaum, dass andere Konzernchefs viel besser sind als Herr Brabeck von Nestlé. Trotzdem, ich versuche schon länger nichts von Nestle zu kaufen (ist aber manchmal verdammt schwer. Wo die überall die Finger mit drin haben...).
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Samael

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Re: We Feed the World
« Antwort #3 am: 9.06.2006 | 14:00 »
Und nebenbei bemerkt, glaube ich kaum, dass andere Konzernchefs viel besser sind als Herr Brabeck von Nestlé.

Immerhin sind die meisten schlau genug sich nicht vor die Kamera zu setzen und verblümt zu sagen: "Wir finden es es scheiße, dass das Recht auf sauberes Wasser ein Grundrecht ist, wir würden viel lieber sau viel Kohle mit dem Wasserhandel verdienen. Die Leute die deswegen verrecken würden interessieren mich nen feuchten Dreck."

Gast

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Re: We Feed the World
« Antwort #4 am: 9.06.2006 | 14:05 »
Ich fand nur, er hat mir nichts wirklich neues gebracht, und ich hätte einfach mehr erwartet.

naja, das deutet nicht unbedingt auf nen "schlechten" dokufilm hin, sondern eher darauf das du zu dem thema schon ziemlich gut informiert bist ;)

Offline Aglaia

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Re: We Feed the World
« Antwort #5 am: 9.06.2006 | 14:13 »
@ Samael: Ich weiß gar nicht, wie dieses Zitat zu interpretieren ist... Also das mit dem Wasser, meine ich. Gut, dass er abspricht, dass Wasser ein Grundrecht sein soll, finde ich natürlich extrem sch***, aber so wie er das sagt, könnte man das auch anders interpretieren: Wasser muss wieder einen höheren Wert haben, dazu braucht es einen festen Marktwert. Den Menschen in benachteiligten Regionen muss man dann mit enstprechenden Maßnahmen helfen.
Und sollte es so gemeint sein, fände ich dass eigentlich echt ganz ok. In den westlichen Ländern wird viel zu viel wasser einfach so verschwendet, und nur mit der Begründung, dass in Afrika Menschen verdursten, wäscht hier sicherlich keiner sein Auto auch nur einmal weniger.

Und dass finde ich halt den Mangel an dem Film: Dass in so einem Fall nicht noch mal nachgefragt wurde, denn ich weiß wirklich nicht, wie das Zitat nun gemeint war.

naja, das deutet nicht unbedingt auf nen "schlechten" dokufilm hin, sondern eher darauf das du zu dem thema schon ziemlich gut informiert bist ;)

Ok, das könnte natürlich auch der fall sein ;) Aber dann sind meine Freunde auch recht gut informiert, denn denen gings genauso. Na ja, ich denke, die Leute die das wirklich nötig hätten, werden sowieso eher weniger in den Film gehen ::) Als wir im Kino waren, da waren jedenfalls verdammt viele Leute da, die mir eh schon so nach "Ich esse nur vegan und dass nur aus dem Bioladen" aussahen...
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Samael

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Re: We Feed the World
« Antwort #6 am: 9.06.2006 | 23:46 »
aber so wie er das sagt, könnte man das auch anders interpretieren: Wasser muss wieder einen höheren Wert haben, dazu braucht es einen festen Marktwert. Den Menschen in benachteiligten Regionen muss man dann mit enstprechenden Maßnahmen helfen.
Und sollte es so gemeint sein, fände ich dass eigentlich echt ganz ok.

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Offline Aglaia

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Re: We Feed the World
« Antwort #7 am: 10.06.2006 | 13:29 »
Ich glaube ja auch nich unbedingt, dass es nun so gemeint war. Aber wenn, dann fände ich es in Ordnung. Das wollte ich damit sagen. Und es ist eben die Schwachstelle an dem Film, dass so was nicht klargestellt wird.
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Offline Felixino

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Re: We Feed the World
« Antwort #8 am: 11.06.2006 | 16:19 »
Also ich wieß nicht, ich habe den FIlm zwar selbst nicht gesehen, jedoch wurde mir von einer mit Sicherheit sehr gut informierten Person der Film als interessant beschrieben. Die fehlende Reflexion... naja ich weiß nicht, ob das schlecht ist, denn meist find eich die Reflexionen, die einem in soclhen Doku-Filmen vorgegeben werde ziemlich idealistisch und weltfremd; darüberhinaus wurd emir der Film auch als eher unwertend beschrieben und jede Art der Reflexion ist doch sicher mit ner gewissen Wertung verbunden.

Ich meine klar, man kann immer sagen, ja das weiß ich schon, oder ja das habe ich vor 2 Wochen auf Galileo gesehen,a ber ich denke, es ist grade für die weniger transzendenten (klingt jetzt böse) interesanteben nicht nur einen FIlm zu sehen, der die Zustände bei Massentierhaltung usw. zeigt, sondern auch die wirtschatlichen Hintergründe aufdeckt.
Denn ehrlich gesagt bezweifle ich, dass die meisten,d ie den FIlm schauen und hinterher behaupten: Ja dass das so ist wusste ich ja; denn das sind dann auch meist diejenigen, die sich zwei Wochen vorher beim Grillen über den Preis vom Schweinenacken beklagt haben.

Natürlich habe ich den Film nicht gesehen, aber nachdem was mir erzählt wurde kam mir die hier teilweise aufgetretene Beschreibung einseitig vor.
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Teclador

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Re: We Feed the World
« Antwort #9 am: 11.06.2006 | 16:24 »
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Offline Aglaia

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Re: We Feed the World
« Antwort #10 am: 11.06.2006 | 19:58 »
Natürlich ist die Beschreibung einseitig, da subjektiv ;)
Aber neben dem subjektiven muss ich zugeben, dass ich das ganze schon ziemlich einseitig geschrieben habe, weil ich vermehrt die Dinge aufgezählt habe, die mir daran nicht gefallen haben. Ich finde trotzdem, es ist ein ganz guter Film. Ich hätte nur einfach mehr erwartet.

Was die Wertung betrifft, finde ich, dass er zum Teil gerade durch dieses "Nicht-Kommentieren" wertend wird. Aber das ist natürlich auch rein subjektiv. Und außerdem ist es sicher schwer, so einen Film ganz ohne Wertung zu machen.

Liegt ja auch alles im Auge des Betrachters.
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Offline Felixino

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Re: We Feed the World
« Antwort #11 am: 11.06.2006 | 22:45 »
Naja, natürlich gibt es nonverbale Kommunikation, aber nur wiel man etwas nicht kommentiert und dem beobachter seine eigenen Schlussfolgerungen/Erkenntnisse durch die gesehenen Bilder relativiert, muss das ja nicht gleich wertend sein, oder?
mag sein, dass du zuviel erwartest hast, die Person, die mir davon erzählte hatte soweit ich weiß vorher nicht viel drüber gehört, daher vielleicht auch andere Meinung.
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Samael

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Re: We Feed the World
« Antwort #12 am: 11.06.2006 | 22:59 »
Ahhh! Endlich wieder klare Feinde! Ich wusste es würde sich auszahlen das K98k aufzuheben.

So klar ist das nicht.

Offline Aglaia

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Re: We Feed the World
« Antwort #13 am: 11.06.2006 | 23:05 »
@EK: Ok, du hast recht. Mag sein, dass es auf mich wertend rüberkam, aber letztlich liegt es ja an mir/dem Zuschauer, wie die Bilder interpretiert werden.

Was den Film betrifft:
Ich denke, ich hatte einfach zu hohe Erwartungen, weil er mir von allen Seiten hochgelobt wurde, woraus sich eine sehr hohe Erwartungshaltung ergab :)
Aber ich habe ja oben schon geschrieben: schaut ihn euch an, nur erwartet dabei bloß nicht zuviel ;)
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Offline Transmission King

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Re: We Feed the World
« Antwort #14 am: 11.06.2006 | 23:17 »
also ich hab den film vor einigen wochen auch gesehen. unsere ökolandbau professorin hatte uns dazu angehalten (ich hätte ihn mir vermutlich aber ohnehin angesehen).
die meisten dinge die mir in dem film präsentiert wurden waren mir durchaus bekannt,dennoch war ich sehr froh darüber ihn mir angesehen zu haben. ist eben doch immer nochmal was anderes etwas gelesen und gewußt zu haben oder es vorgeführt zu bekommen.
ich fand es ganz gut, dass der film wenig kommentiert hat, sondern die leute selbst hat zu wort kommen lassen.

einzig schade, dass sich vermutlich wieder nur menschen den film angucken, die ohnhin schon gut informiert sind und ihr verhalten schon dementsprechend geändert haben.aber das ist ja leider immer so.


greetz TMK
Bei Rechnungen, die sich auf die Zukunft beziehen, sind die meisten Daten wegen mangelnder Information über die Zukunft nicht eindeutig bestimmbar.