Autor Thema: Historische Authentizität - völlig überbewertet?  (Gelesen 16817 mal)

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Agroschim

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Wird das strenge Befolgen vermeintlicher historischer Fakten im Rollenspiel überbewertet? Ich sage ja. Denn im Rollenspiel, nach meinem Verständnis, kommt es nicht darauf an Tatsachen und Begebenheiten zu folgen sondern eine Geschichte zu erzählen, die für jeden Teilnehmer gefühlt glaubwürdig ist. Das ist eine schwammige Formulierung, das ist mir wohl bewusst, aber man sollte seine Freunde gut genug kennen, um ihren Literatur- und Bildungskanon abschätzen zu können.

Samael

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #1 am: 27.11.2006 | 17:21 »
Rollenspiele die streng historischem Hintergrund haben sind doch eh eine Randgruppe.

Offline Dash Bannon

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #2 am: 27.11.2006 | 17:31 »
kommt auf die Spieler an
für mich ist die Authentizität überbewertet, ich persönlich brauch das nicht
aber ich weiss das es Spieler gibt die in einer 'historischen' Runde auch Wert drauf legen das es sich echt anfühlt
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Agroschim

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #3 am: 27.11.2006 | 17:32 »
Ja, aber immer wieder kommt die Forderung nach detailierten Informationen über eine gewisse Epoche in der Geschichte auf. Speziell bei Vampire: the Dark Ages.

Offline 1of3

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #4 am: 27.11.2006 | 17:46 »
Und da finde ich das auch gut und richtig. Wenn ich schon im Europa des Jahres 0 spiele, will ich auch eine gewisse Historiozität haben. Sonst spiel ich eben Fantasy. Fantasy mach ich generell viel lieber, aber wenn schon denn schon.

Offline Maarzan

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #5 am: 27.11.2006 | 18:01 »
Ich halte Geschichten erzählen in Rollenspielen für völlig überbewertet - um es höflich auszudrücken.

Ob historische Genauigkeit - und in welchem Umfang -  sinnvoll ist, hängt von der Zielsetzung der betreffenden Gruppe ab und ist daher in eine allgemeine Fragestellung eingepackt völlig bescheuert.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Boni

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #6 am: 27.11.2006 | 18:40 »
Ob historische Genauigkeit - und in welchem Umfang -  sinnvoll ist, hängt von der Zielsetzung der betreffenden Gruppe ab

Sehe ich ganz genau so.

Ein jeder halt so, wie er (oder sie) will.

Agroschim

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #7 am: 27.11.2006 | 19:15 »
Und da finde ich das auch gut und richtig. Wenn ich schon im Europa des Jahres 0 spiele, will ich auch eine gewisse Historiozität haben. Sonst spiel ich eben Fantasy. Fantasy mach ich generell viel lieber, aber wenn schon denn schon.

Aber eben nur eine gewisse, wer ist denn der Maßstab dafür? Dein Sinn für Geschichte. Du siehst, darüber ist schwe in Konsens zu treten. Darum sind Diskussionen die etwa folgendermaßen beginnen auch überflüssig: "Das ist nicht historisch korrekt, im frühen Mittelalter gab es keine Zweihänder." Das ist alles was ich sagen will.

Ich halte Geschichten erzählen in Rollenspielen für völlig überbewertet - um es höflich auszudrücken.

Also Tabeltopspieler? Wargamer? Schaukämfer vieleicht? Nein, sag nichts, Historiker?  ::)

Offline Thalamus Grondak

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #8 am: 27.11.2006 | 20:39 »
Also ich finde Historische Authenzität in einem Setting das darauf ausgelegt ist in der (Halbwegs)-realen Welt zu spielen wichtig.
Nicht das es keine guten Abenteuer ohne die Authenzität geben könnte, aber ich finde man sollte nicht allein aus dem Grund darauf verzichten, weil man zu Faul war nachzulesen.
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Offline 1of3

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #9 am: 27.11.2006 | 20:43 »
Aber eben nur eine gewisse, wer ist denn der Maßstab dafür? Dein Sinn für Geschichte.

Ich nehm auch gerne den meiner Mitspieler. Wenn mir dann erzählt wird, dass es im frühen Mittelalter keine Zweihänder gab: Dankeschön. Hab ich wieder was gelernt.

Agroschim

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #10 am: 27.11.2006 | 21:17 »
Ich nehm auch gerne den meiner Mitspieler. Wenn mir dann erzählt wird, dass es im frühen Mittelalter keine Zweihänder gab: Dankeschön. Hab ich wieder was gelernt.

Ist das denn für das Rollenspiel entscheident?

Offline Greifenklaue

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #11 am: 27.11.2006 | 21:26 »
Historisch authentisch? Ja, in einem historischen Rollenspiel wie Askalon, sicher. Gut, vielleicht nicht, wenn ich die Grönlandsaga mit DnD spielen würde, obwohl ich mich auch da bemühen würde.

Man muss nicht Geschichte studiert haben, aber auch nachgebaute Schwarzpulverwaffen gehören in ein anderes Zeitalter...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Agroschim

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #12 am: 27.11.2006 | 21:40 »
Man muss nicht Geschichte studiert haben, aber auch nachgebaute Schwarzpulverwaffen gehören in ein anderes Zeitalter...

Bitte, das ist grob fahrlässig und nicht nur unauthentisch.

Offline 1of3

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #13 am: 27.11.2006 | 21:42 »
Ist das denn für das Rollenspiel entscheident?

Halte ich zumindest nicht für verachtenswert.

Offline Greifenklaue

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #14 am: 27.11.2006 | 21:52 »
Zitat
Bitte, das ist grob fahrlässig und nicht nur unauthentisch.
Ja... Ich wollte damit auch nur sagen: authentisch im Rahmen des Möglichen.

Sowas hier, http://www.scheinfirma.biz/~anonym , find ich durchaus interessant und beachtenswert (fand ich neulich bei den 100-Nicht-RP-Links für RPler hier).

Aber wenn man gerad nicht weiß, ob Graf Unbescheiden nun bis 1341 im April oder im Mai gelebt hat, nachschlagen würd ich es nicht im Spiel...
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Agroschim

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #15 am: 27.11.2006 | 22:03 »
Sowas hier, http://www.scheinfirma.biz/~anonym , find ich durchaus interessant und beachtenswert (fand ich neulich bei den 100-Nicht-RP-Links für RPler hier).

Aber wenn man gerad nicht weiß, ob Graf Unbescheiden nun bis 1341 im April oder im Mai gelebt hat, nachschlagen würd ich es nicht im Spiel...

Der Link ist gut,ich geh mal stöbern.

Offline Bitpicker

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #16 am: 27.11.2006 | 22:18 »
Ich mag es historisch authentisch. Wenn ich keine Authentizität will, brauche ich nicht in der Realwelt zu spielen. Mir jedenfalls verdirbt es den Spaß, wenn ich im WoD: Dark Ages Konstantinopel mit Zigaretten rauchenden Toreador konfrontiert werde.

Als SL bemühe ich mich darum, das einzubauen, was von historischer Seite aus zumindest möglich ist, und vermeide Dinge, die definitiv unmöglich sind (abgesehen von den fiktionalen Inhalten, die das Spiel dazu tut, z.B. Vampire...).

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Offline [tob]ias

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #17 am: 27.11.2006 | 22:42 »
In meinem Bekanntenkreis bin ich eigentlich der Einzige, dem das recht wichtig ist. Wissen übers Mittelalter kann Fantasywelten nur bereichern. Eigentlich wäre es praktisch, wenn die Autoren da auch ein wenig Ahnung hätten *g*. Denn irgendwie muss so eine Welt ja schließlich auch funktionieren. Aber naja, was mir da eh wichtiger ist, sind die soziologischen Aspekte. Wenn ich mir vorstellen kann, wie ein Bauer im HMA ungefähr gedacht haben muss, kann ich sollte Charaktere glaubwürdiger und tiefer darstellen. Ist doch naheliegend :).

Was mir allerdings immer wieder auffällt, ist die Schwierigkeit sich damit zu befassen. Oft ist es so, dass ich Fakt A lange als gültig betrachtet habe. Irgendwann lese ich dann, dass das definitiv Unsinn ist und dass Fakt B richtig ist. Damit bin ich dann zufrieden, bis ich über Fakt C stolpere, der mein bisheriges Wissen über den Haufen wirft. Dabei ist Fakt B dabei nichtmal falsch, sondern trifft nur für eine Region in Südfrankreich zwischen 1230 und 1260 zu. *grinst*

Naja, Fazit: Wegen Details und der Weltanschauung sollte man sich IMO auf jeden Fall etwas mit Geschichte (oder der Seite des Anonymen Christen) befassen.
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Offline Bentley Silberschatten

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #18 am: 27.11.2006 | 22:55 »
Ich mag es historisch authentisch. Wenn ich keine Authentizität will, brauche ich nicht in der Realwelt zu spielen. Mir jedenfalls verdirbt es den Spaß, wenn ich im WoD: Dark Ages Konstantinopel mit Zigaretten rauchenden Toreador konfrontiert werde.

Als SL bemühe ich mich darum, das einzubauen, was von historischer Seite aus zumindest möglich ist, und vermeide Dinge, die definitiv unmöglich sind (abgesehen von den fiktionalen Inhalten, die das Spiel dazu tut, z.B. Vampire...).

Robin



Dem schließ ich mich an, auch wenn ich wahrscheinlich kein WoD leiten würde. Aber Ars Magica und Call of Cthulhu erfordern auch ein mindestmaß an Authentizität. Wobei das Mindestmaß von den Mitspielern bestimmt wird. Wenn ich weis das meine Mitspieler kein Plan von Geschichte haben dann werd ich auch kaum korrekt sein. Wenn das Interesse Mittelprächtig ist dann versuche ich das wichtigste abzudecken, in dem Status befinden sich wohl die meisten. Und da es  bei uns auch schon Leute gab die Geschichte studiert haben mache ich ihnen klar das ich es nicht habe, das ich das nicht aufholen kann und bisher waren alle einsichtig und haben das Richtigstellen von Details dann unterlassen (zumindest im Spiel, dannach hab ich nix dagegen, ist ja kein Fehler was zu lernen.)

Allerdings möchte ich in einem Historischem Rollenspiel schon möglichst wenig Fehler (die mir auffallen) vom Hersteller aus sehen, das macht die ganze Sache unglaubwürdig.

Offline Bitpicker

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #19 am: 27.11.2006 | 23:06 »
Ganz abgesehen davon, dass es authentischer wirkt, ist die Recherche des Hintergrunds auch immer wieder für Ideen gut. Bei der Recherche für meine derzeitige Werwolf-Kampagne (siehe Diary of Sessions) habe ich z.B. einen römischen Altar gefunden, der in der Stadt Cataractonium stand und dem 'Gott der Wege' geweiht war, ohne weiteren Namen. Auf dieser Entdeckung basierend, hat sich im Spiel schließlich eine ganz umfangreiche Nebenhandlung entwickelt.

Ich finde es gut, wenn man nebenbei noch was lernen kann. Und es ist ein schöner Moment, wenn man entdeckt, dass etwas aus einem Abenteuer (oder auch Roman, Film...) tatsächlich wahr ist, insbesondere, wenn es vorher so absurd erschien. Die Realität erweist sich immer wieder als verrückter als meine Fantasie.

Robin
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Offline Lord Verminaard

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #20 am: 27.11.2006 | 23:26 »
Mich nervt mangelnde Authentizität immer dann, wenn sie mit meinem schon vorhandenen Wissen kollidiert und damit quasi die Luft aus der Spielwelt rauslässt. Bei Epochen und/oder Regionen, die mich wenig interessieren, z.B. Japan im Mittelalter oder generell das meiste zwischen der Reformation und dem ersten Weltkrieg, bin ich nicht so anspruchsvoll. Aber wenn es um die alten Römer oder Germanen oder den nahen Osten geht, werd ich pingelig. Oder auch immer, wenn ein Schiff im Spiel ist.
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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #21 am: 27.11.2006 | 23:35 »
Ach, was in den Geschichtsbüchern steht muss noch lange nicht die Wahrheit sein. Ich jedenfalls war nicht dabei und wir alle wissen das Geschichte von den Siegern geschrieben wird. Dann muss die Geschichte halt umgeschrieben werden!
Aber wenn die Japaner im 16ten JH U-Bote haben (siehe "der Osten ist Rot" mein absoluter lieblings Trash-Film) und ähnliches passiert dann beginnt es halt ins komödienartige abzurutschen. Ob man das will ist ne andere Frage.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Offline Ingo

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #22 am: 28.11.2006 | 00:15 »
Wird das strenge Befolgen vermeintlicher historischer Fakten im Rollenspiel überbewertet? Ich sage ja.

Ich sage nein. Viele "Fakten" die im Rollenspiel präsentiert werden lassen Historiker einen kalten Schauer über den Rücken laufen.

Denn im Rollenspiel, nach meinem Verständnis, kommt es nicht darauf an Tatsachen und Begebenheiten zu folgen sondern eine Geschichte zu erzählen, die für jeden Teilnehmer gefühlt glaubwürdig ist.

Warum kommt es darauf an? Ist das nicht völlig überbewertet?  ;D
Spaß beiseite, das kommt darauf an. Wenn Du ein Rollenspiel im "Mittelalter" auf unserer Welt machst, so hat eine gewisse Authenzität gewiss ihren Reiz. Wenn Du ein lustiges Rollenspiel spielst, mag es sein, daß eine glaubwürdige Geschichte das letzte ist, was es geben sollte.

AD&D, DSA und Pyramos (hehe) brauchen keine historischen Fakten, denn es ist Fantasy. Dort ist es sicher fehl am Platz. Cthulhu kommt mit einer Mischung aus Fakten und Fiktion gut aus. Aber wenn man dort Laserwaffen auftauchen läßt, mit dnen die Nazis 1914 den dritten Weltkrieg gewonnen haben, so würden sich die meisten wohl eher wundern.
Spielt man etwas historisches, so sind Fakten in gewissen Umfang wohl nicht Pflicht, aber gut für  "realistische" Atmosphäre.

Viele Grüße,
Ingo
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Offline Eismann

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #23 am: 28.11.2006 | 00:41 »
Moin

Grade Fantasy-Systeme wie DSA laufen ganz gut, wenn man mittelalterliches Denken und Alltagsleben mit einpflegt, von mir aus auch Wehrtechnik, Lehnswesen u.ä. oder ganz plump von historischen Gegebenheiten klaut (zu irgendwas muss so ein Studium ja gut sein), aber müssen muss man gar nix und überbewerten kann man es nur, wenn andere es höher bewerten als ich es tue... sozusagen.

Offline Timo

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Re: Historische Authentizität - völlig überbewertet?
« Antwort #24 am: 28.11.2006 | 01:01 »
Ich bin der Meinung historische Authentizität hat DSA kaputt gemacht.
Ansonsten kann es für Fantasy doch recht nützlich sein, historisches Wissen anzusammeln, wobei man es nicht übertreiben sollte, es ist schliesslich ein Spiel und Fantasy, oder um es anders auszudrücken, wie oft geht der Held im Actionfilm auf Klo?
Solange man das Setting nicht vergewaltigt ist mir die Authentizität schnuppe (siehe auch Sandman:TheWake oder die anderen Stories um den Mann der nicht stirbt.)
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