Autor Thema: [Offen] Was leistet Schwierigkeitsabwägung nach GMV?  (Gelesen 7517 mal)

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Offline Vanis

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Re: [Offen] Was leistet Schwierigkeitsabwägung nach GMV?
« Antwort #25 am: 15.05.2007 | 17:55 »
Also nehmen wir wieder die Situation: Der SL hat ein Abenteuer geplant und es so auf 12 Stunden festgesetzt. (plusminus 2 Stunden, man kann die Spieler ja nie so genau einschätzen.)
Jetzt haben die Spieler einen genialen Plan und würden es damit schaffen, das AB in 5 Stunden zu lösen.

Einmal ganz davon abgesehen, dass ein solcher Fall mir noch nie untergekommen ist...Abenteuer dauern meiner Erfahrung nach grundsätzlich länger als man eigentlich dachte, aber egal.

Wenn die Spieler einen super Plan haben, mit dem sie ihre Aufgabe schneller lösen, ist das natürlich klasse. Solche Ideen dürfen (sollten) belohnt werden. Wenn ich als SL merke, dass das Abenteuer dann wirklich ein wenig kurz werden könnte, überleg ich mir einfach zusätzliche Herausforderungen und da wären wir wieder beim Thema Schwierigkeiten. Die sind in dem Fall dafür gedacht, mehr Spielspaß zu haben, die Spieler zu fordern. Außerdem ist ein Abenteuer meist kein unumstößliches Gebilde. Die Gegenspieler können auch mal auf Taktiken reagieren und den Chars Steine in den Weg legen.

Worauf ich hinaus will: Schwierigkeiten sind dafür da, Spaß zu haben. Es sollte nur ein GruppenKonsens bestehen, wann und wie Schwierigkeiten eingebaut werden. Ich bau als SL Schwierigkeiten z.B. prinzipiell nur dafür ein, damit Spieler glänzen können. Natürlich schweitern sie auch mal, aber nur kurzfristig. Es gibt für mich da kein SL versus Spieler.
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alexandro

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Re: [Offen] Was leistet Schwierigkeitsabwägung nach GMV?
« Antwort #26 am: 16.05.2007 | 13:49 »
@Chaos: im Gegenteil, ich versuch hier nur zu erfahren warum das wichtig ist und habe eher bei einigen hier den Eindruck, dass du nur darauf aus bist zu zeigen, dass ihr SL-Stil besser ist und alle die sich über das Thema Gedanken machen Idioten sind (rein subjektiv, ich kenne nicht eure wahren Motive für die Posts hier).
Wenn am Spieltisch der SL eine Entscheidung trifft, dann akzeptiere ich die in der Regel (es sei denn sie ist vollkommen daneben) um den Spielfluß aufrecht zu erhalten, aber das hält einen ja nicht davon ab, sich außerhalb des Spiels ein paar Gedanken drüber zu machen, wie diese Entscheidung zustande kommt.

Zitat
Ich bau als SL Schwierigkeiten z.B. prinzipiell nur dafür ein, damit Spieler glänzen können.
Hat jemand anderes glaub ich weiter oben schon gefragt: wieso können die Spieler dadurch glänzen?

Offline Vanis

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Re: [Offen] Was leistet Schwierigkeitsabwägung nach GMV?
« Antwort #27 am: 16.05.2007 | 16:49 »
Hat jemand anderes glaub ich weiter oben schon gefragt: wieso können die Spieler dadurch glänzen?

Ein einfaches Beispiel, ausnahmweise mal ganze ohne Baum  ;):

Die Helden sollen ganz klassisch die Prinzessin aus ihrem Schloss befreien, das ein Drache als Schlafplatz auserkoren hat. Die Helden bekommen vorher erzählt: "Super heftiger Drache, 100m hohe, unüberwindliche Mauern..." Doch es kommt ganz anders. Mauern des Schlosses total verfallen, Helden spazieren einfach rein, der Drache entpuppt sich als Baby und kann im Brunnen ertränkt werden.

Die Spieler/Chars glänzen, weil ihnen eine Bedrohung geschildert wird bzw. bevorsteht. Sie sind sich dessen vielleicht bewusst oder werden auch überrascht, egal. Wichtig ist, dass sie die Schwierigkeit meistern. Regeltechnisch wird das nunmal über Schwierigkeiten gelöst. Ich will als Spieler doch auch wissen, dass mein Char bestimmte Aktionen nunmal besser kann als andere, eben weil er besondere Schwierigkeiten durch sein Können ausgleichen kann. Das macht einfach Spaß und soll keine Schikane des SLs sein. Wenn es keine Schwierigkeiten gäbe, wär es doch vollkommen egal, ob der einfache Soldat, der im Normalfall auch mal mit seinem Schwert trifft, ein Abenteuer angeht, oder eben Helden, die aus der breiten Masse herausstechen.
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Eulenspiegel

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Re: [Offen] Was leistet Schwierigkeitsabwägung nach GMV?
« Antwort #28 am: 16.05.2007 | 18:48 »
Die Spieler/Chars glänzen, weil ihnen eine Bedrohung geschildert wird bzw. bevorsteht.
Ja, aber sind es nicht die Chars, die glänzen, wenn man eine schwierige Sache per Würfelwurf löst?

Die Spieler selber glänzen doch erst, wenn man eine intelligente Idee hat, wie man die Sache umgehen kann, bzw. ohne Würfelwurf lösen kann.

Offline Adanos

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Re: [Offen] Was leistet Schwierigkeitsabwägung nach GMV?
« Antwort #29 am: 16.05.2007 | 19:51 »
Kurz und schmerzlos:

Es leistet nichts, weil jeder Mensch andere Dinge für vernünftig erachtet. Daher lässt sich so nichts einheitliches finden und der Willkür sind Tür und Tor geöffnet.
Vorzugswürdiger sind Beispiele, besser noch verbindliche Regelungen, was wie schwer zu schaffen ist.

Offline Vanis

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Re: [Offen] Was leistet Schwierigkeitsabwägung nach GMV?
« Antwort #30 am: 18.05.2007 | 10:03 »
Ja, aber sind es nicht die Chars, die glänzen, wenn man eine schwierige Sache per Würfelwurf löst?

Die Spieler selber glänzen doch erst, wenn man eine intelligente Idee hat, wie man die Sache umgehen kann, bzw. ohne Würfelwurf lösen kann.

Für mich geht es im Rollenspiel halt darum, mich in meinen Charakter hineinzuversetzen. Und natürlich freu ich mich dann auch als Spieler, wenn mein Char eine schwierige Situation überstanden hat. Immerhin hab ich den Char erschaffen mit all seinen Stärken und Schwächen.

Aber du hast natürlich auch recht. Wenn ich als Spieler dann noch eine super Idee hab, wie mein Char eine bestimmte Situation löst, wird das ganze nochmal toller  ;).
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Offline Vanis

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Re: [Offen] Was leistet Schwierigkeitsabwägung nach GMV?
« Antwort #31 am: 18.05.2007 | 10:08 »
Kurz und schmerzlos:

Es leistet nichts, weil jeder Mensch andere Dinge für vernünftig erachtet. Daher lässt sich so nichts einheitliches finden und der Willkür sind Tür und Tor geöffnet.
Vorzugswürdiger sind Beispiele, besser noch verbindliche Regelungen, was wie schwer zu schaffen ist.

Ja, aber genau das machen doch viele Regelwerke. Sie bringen Beispiele. Es sollte einem aber auch klar sein, dass Regeln nie alle Bereiche abdecken können und das betrifft nicht nur "Schwierigkeiten". Von daher geht die Diskussion eher in Richtung "Kann es überhaupt vernünftige Regeln geben, da ja eh jeder eine andere Auffassung der Realität hat".

Knappe Antwort: Man einigt sich auf einen Kompromiss und klärt es innerhalb der Gruppe. Es ist ein Spiel, das wesentlich komplexer ist als irgendein Brettspiel. Da kann man sich nunmal nie auf eindeutige, in Stein gemeißelte Regeln verlassen.
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Offline 1of3

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Re: [Offen] Was leistet Schwierigkeitsabwägung nach GMV?
« Antwort #32 am: 18.05.2007 | 10:42 »
Ich habe mir jetzt endlich mal die Zeit genommen das ganze Thema zu lesen. Meine Meinung zum Thema handwedeln von Schwierigkeiten (Grober Unfug!) sollte ja hinlänglich bekannt sein, deshalb wiederhole ich sie nur als Präterititio. ;)

Ich möchte nochmal eine Sache erläutern: Mechanismen haben einfach erstmal nichts mit der Fiktion zu tun. Das haben sie erst, wenn ich sie einbinde.

Natürlich kann ich das bewusst tun und es wird ja auch regelmäßig getan, aber das bedeutet, dass z.B. der Spagat von dem Ingo spricht oder der Zeitaufwand von ChaosAptom oder die Nicht-Universalität, die Vanis im vorigen Post andeutet, nicht dem Rollenspiel inhärent, sondern hausgemacht sind.