Umfrage

Wie viel Historie darf es denn sein?

Akribisch ausgearbeitet. Einer Doktorarbeit würdig.
5 (8.6%)
Gründlich ausgearbeitet. Aber ohne langweiliges Detailwissen.
18 (31%)
Angerissen. Die Hauptfakten sollten stimmen, der Rest kann interpretiert werden.
27 (46.6%)
Inspiriert. Die historischen Fakten sollten nur als Inspiration für ein spieltaugliches Setting dienen.
8 (13.8%)
Ignoriert. Historische Fakten hatte ich genug im Geschichtsunterricht.
0 (0%)

Stimmen insgesamt: 46

Autor Thema: Historische Setting  (Gelesen 4986 mal)

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Offline Bitpicker

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Re: Historische Setting
« Antwort #25 am: 29.11.2007 | 15:18 »
Akribisch. Fantastische Elemente (Magie, übernatürliche Lebewesen...) können und sollen hinzugefügt werden, ändern aber nichts an den Grundlagen.

Von meiner Vorbereitung kommen vielleicht 5% im tatsächlichen Spiel an, aber das stört mich nicht, weil ich gerne neue Sachen lerne. Meine Zeitlinie für Rom von den Anfängen bis zum Jahr 890 für meine kommende V:TDA-Runde hat jetzt schon über 20 Seiten, und ich muss noch über 400 Jahre hinzufügen; und ich bin sicher, dass fast gar keine dieser Informationen wirklich spielrelevant sein wird, aber ich fühle mich durch diese Recherche sicherer, habe was gelernt und kann alles, was passiert, begründen.

Für die Spieler entsteht so ein -hoffentlich- stimmigeres Bild der Zeit, auch wenn es fantastische Elemente gibt und ich mich von Fehlern natürlich nicht freisprechen kann.

Allerdings gibt es eine Einschränkung: von dem Moment an, wo das Spiel beginnt, können die SC Dinge tun, die der Geschichte widersprechen. Fest geschrieben ist bei mir immer nur der Geschichtsverlauf vor Beginn des Spiels. Alle NSC verhalten sich zwar weiterhin so, dass sie die Geschichte nicht stören (außer wenn sie dazu durch Handlungen der SC gezwungen werden), aber SC haben die Macht, den Lauf der Geschichte zu verändern. Sonst könnte ich auch gleich einen Roman schreiben.

Robin
Wie heißt das Zauberwort? -- sudo

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Offline Arkam

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Re: Historische Setting
« Antwort #26 am: 2.12.2007 | 12:49 »
Hallo zusammen,

also ich halte es für schwierig Historie im Rollenspiel mehr als anzureißen.
Denn die Geisteshaltung der Spieler wird sich nicht verändern lassen und spielt meiner Ansicht nach in jedes Setting mit hinein und wird auch bei einzelnen Abenteuern gezielt angesprochen.

Denn neben Religion und Gleichberechtigung gibt es ja noch einige Gebiete auf denen es zu Problemen kommen kann.
Denn heutigen Wissensstand zu vergessen und etwa bei einer Seefahrt die Angst und gleichzeitig auch den Mut nachzuvollziehen den das entdecken neuer Kontinente erforderte erscheint mir nicht möglich.
Auch Themen wie Sklaverei oder Alleinherrschaft, womöglich noch religös begründet, sind für einige Spieler rote Tücher.

Zudem ist die Sicht auf die Geschichte auch immer vom Sehenden abhängig. Zwischen dem Mittelalter der Hollywoodfilme, dem Mittelalter von jemanden der im Eigenversuch mittelalterliches Leben nachvollzieht und dem Mittelalter des Historikers bestehen himmelweite Unterschiede.

Gruß Jochen
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Offline McQueen

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Re: Historische Setting
« Antwort #27 am: 2.12.2007 | 12:58 »
Akribisch Ausarbeitungen lieb ich zwar, aber es darf auch ein angerissene Aufmachung sein; solange Historische Fakten, welche grundlegend für die Entwicklung der Menschheit sind und man sich anhand solcher auch in der welt zurecht findet, reicht das voll und ganz. Schön allerdings wenn man während des Spielen gleichfalls noch etwas entsprechend dazu lernen kann.
Das Leben ist nicht Fair! Railraoding auch nicht!
Gewöhnt euch gefälligst daran.

Ein

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Re: Historische Setting
« Antwort #28 am: 2.12.2007 | 13:20 »
Zitat
Denn neben Religion und Gleichberechtigung gibt es ja noch einige Gebiete auf denen es zu Problemen kommen kann.
Denn heutigen Wissensstand zu vergessen und etwa bei einer Seefahrt die Angst und gleichzeitig auch den Mut nachzuvollziehen den das entdecken neuer Kontinente erforderte erscheint mir nicht möglich.
Für dieses Problem schwebte mir eine regeltechnische Lösung. Immerhin schaffen es solche auch fantastische Elemente erlebbar ins Spiel einzubringen.

Offline Thot

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Re: Historische Setting
« Antwort #29 am: 2.12.2007 | 15:03 »
Für dieses Problem schwebte mir eine regeltechnische Lösung. Immerhin schaffen es solche auch fantastische Elemente erlebbar ins Spiel einzubringen.

Wobei die Lösung für "Angst vor der Seefahrt haben" eigentlich sehr einfach ist: Man braucht sich nur etwas in die Thematik einlesen und sich die im historischen Setting verfügbaren Fahr- und Werkzeuge vor Augen führen, dann bekommt man von ganz alleine Respekt. :)

Wie war das damals im Nautikunterricht:
Lehrer: "Wie exzellent man rein terrestrisch navigieren kann, sieht man an den Leistungen von Männern wie Kolumbus."
Schüler: "Die dachten ja, sie wären in Indien, während sie wirklich vor Amerika lagen..."

Offline Arkam

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Re: Historische Setting
« Antwort #30 am: 13.12.2007 | 11:05 »
Hallo zusammen,

also mir ging es darum den Spielern diese Angst vor Augen zu führen so das sie diese beim spielen ihrer Charaktere berücksichtigen.
Eine Regelmechanik führt meistens dazu das sie nur als zusätzliches Hindernis angesehen wird. Entsprechend wird man auch nach einer Lösung suchen. Die Charaktere haben also nicht etwa Angst sondern die Spieler brauchen eine längere Planungsphase.

Der Balanceakt zwischen einem Charakter der Abenteuer erleben will und einem glaubhaft dargestellten Charakter in einem historischen Setting ist besonders schmal.

Viele andere Settings berücksichtigen solche Probleme ja indem der jeweilige Hintergrund doch sehr modern wirkt.
Selbst die diversen Religionen bringen ja erlebbare Vorteile oder werden sogar von einem realen Gott und dessen Gefolge unterstützt. Hier wird also ein fantastisches vereregelt und damit auch ein Teil seines Reizes genommen.

Gruß Jochen
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Ein

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Re: Historische Setting
« Antwort #31 am: 14.12.2007 | 09:27 »
Naja, Angst vor der Seefahrt, ist für mein Projekt nicht so relevant, da ich durch den Schwerpunkt Südostasien die für Landratten-Europäer schwer begreifbare maritime Kultur der Malaien bearbeiten werde. Unsereins hat ja auch keine Angst vor Straßen. Respekt, ja, aber Angst, nein. Oder traut sich wer nicht über die Ampel? ;)

Offline Etelka

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Re: Historische Setting
« Antwort #32 am: 14.12.2007 | 10:14 »
Also ich hab mich für inspiriert entschieden. Es ist zwar einfach toll, wenn ich spielerisch noch was lernen kann, aber als jemand der nicht cross-gender spielt, ist es schon schwierig, denn es kann mich in der Charakterwahl sehr einschränken. Ich stell mich zwar auch gerne der Herausforderung, und ich kann mir durchaus im Western eine Lehrerin vorstellen, die auch schiessen kann, oder die halt durch ihr Wissen und Einfluss auf die Dorfbewohner glänzt, aber in dem Fall bräuchte man dann ein Abenteuer, dass nur vor Ort stattfindet, sonst ist ja einer ihrer spielbaren Pluspunkte futsch.

Letztendlich finde ich, dass man beim Rollenspiel, wie beim Film, nicht Otto-Normal-Verbraucher spielt, sondern einen Ausnahmecharakter. Das gilt m.M.n. für männliche wie weibliche Charaktere, nur dass halt die Frauen dann mit entsprechenden Reaktionen rechnen müssen, wie hier ja auch schon geschrieben wurde.

Lieben Gruß

Etelka

Eine Lüge ist, ganz gleich, wie gut sie auch gemeint sein mag, immer schlechter als die bescheidenste Wahrheit.
-- Che Guevara
"Du bist hier um zu verhandeln, he? Du kleine schleimige Qualle! Sie mal was ich hier hab: Ich hab n Glas voll Dreeeck! Ich hab n Glas voll Dreeeck - und rat mal was da drin ist?"  -- Fluch der Karibik II