Autor Thema: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD  (Gelesen 5392 mal)

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Offline Bitpicker

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[VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« am: 22.08.2007 | 10:03 »
Dieser Thread gilt meiner kommenden, noch in Vorbereitung befindlichen Kampagne im Vampire: the Dark Ages Setting mit meinem GeneSys-Regelwerk. Die Kampagne soll im Rom des Jahres 890 beginnen.

Die ursprüngliche Idee basiert auf einer Erwähnung der Kadaversynode 897, über die ich im Netz gestolpert bin, und im Zusammenhang damit die sogenannte Pornokratie (Hurenherrschaft), während der -sagen wir mal- leichtlebige Damen die Kontrolle über das Papsttum ausübten. Vampire schien mir als Setting dafür ideal.

Die Vorarbeit umfasst derzeit eine vollständige Chronologie für Rom, von den Anfängen bis zum Startzeitpunkt. Dabei verwende ich vornehmlich ein Geschichtsbuch fürs Grobe, Wikipedia-Biographien wichtiger Personen für Feinheiten und weitere Inspiration, sowie alle für mich erreichbaren V:tDA-Bücher für WoD-Info. Beim Hangeln durch die Biographien bleiben ausreichend Personen hängen, die zu Kainiten werden können, außerdem folgere ich z.B. aus der Regierungstätigkeit des Kaisers, welcher Clan wohl im Hintergrund gerade die Fäden zieht.

Die SC sollen von Konstantinopel aus nach Rom geschickt werden, um dort quasi für Konstantinopel zu spionieren. Da die Spieler nicht alle auf dem gleichen Wissensstand (historisch und WoDisch) sind, muss ich für sie auch noch eine Einführung schreiben, die Charaktere werden wir wohl gemeinsam entwerfen.

Eine weitere Chronologie ab 890 soll die historischen Ereignisse zusammenfassen, die die SC aber durch ihre Aktionen beeinflussen, ändern und verhindern können. Wie lange die Kampagne laufen wird, weiß ich noch nicht, weil es mir nicht um einen Endpunkt geht, sondern um Präsentation der Geschichte durch die Augen langlebiger Protagonisten, sowie insbesondere das Thema der Leere der Religion (offenbar mein Lieblingsthema). Die Charaktere sollen relativ religiös sein und werden mit der weltlichen Verderbtheit des Papsttums konfrontiert, nirgends ist der Einfluss einer wohlmeinenden Gottheit zu sehen - ganz im Gegenteil sogar. Aber die Charaktere können letztendlich vielleicht sogar das Papsttum wieder auf den rechten Weg bringen und werden so womöglich zum Wegbereiter für den Wahren Glauben, der die Kainiten schließlich aus Rom verdrängen wird...

Damit das Ganze aber nicht wieder in seelenlose Improvisationsversuche meinerseits abgleitet, wird es eine Serie von Abenteuern geben, die schrittweise durch die sich entwickelnde Geschichte führen sollen.

Robin
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Offline Lord Verminaard

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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #1 am: 22.08.2007 | 10:40 »
Coole Sache! Ich halte es ja ohnehin mit Bender, was Nutten und Blackjack angeht. ;D

Hast du den Szenario-Band Konstantinopel von White Wolf? Der ist zwar IIRC eher auf Hochmittelalter getrimmt, aber die meisten NSCs hängen ja ein bisschen länger in der Weltgeschichte rum... Wir haben damals ausgiebigst mit Konstantinopel und den offiziellen NSCs gearbeitet und sie haben uns sehr gut gefallen.

Der offizielle Hintergrund zu Rom dürfte deinen Ideen wahrscheinlich eher im Wege stehen, insofern würde ich mich da nicht in große Recherche-Mühen stürzen. Andererseits, du stehst ja drauf. ;) Die Tremere gibt’s 890 offiziell noch nicht, oder?

Sollen die Charaktere eher Jung-Vampire sein, oder schon etwas Erfahrung mitbringen?
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Preacher

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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #2 am: 22.08.2007 | 10:59 »
Die SC sollen von Konstantinopel aus nach Rom geschickt werden, um dort quasi für Konstantinopel zu spionieren.
Warum? Das weströmische Reich hab es zu dem Zeitpunkt doch nicht mehr, das oströmische auch nicht mehr wirklich - das war damals doch schon lange das byzantinische Reich und ab dem 10. Jahrhundert unter der Herrschaft der makedonischen Dynastie. Was soll denn genau ausspioniert werden? Das Papsttum als religiöse Institution? Oder Rom als Hauptstadt des Kirchenstaates, also politisch motiviert?

Und wieso ausgerechnet Byzanz? Gab's da noch besondere Rivalitäten nach dem Niedergang des römischen Reiches?

Ich meine - das ist ne echt interessante Epoche, deswegen wäre ich auch an den Hintergründen der Kampagne durchaus interessiert. :)


Offline Bitpicker

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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #3 am: 22.08.2007 | 13:22 »
@ Vermi: Wenn du 'Constantinople by Night' meinst, das habe ich. Falls es auch einen Abenteuerband gibt, den habe ich nicht. An offiziellem Hintergrund gibt es zu Rom eigentlich nur sehr wenig, hier und da eine Erwähnung. Es sei denn, es steht noch was Umfangreiches in Europe by Night, das ich erst seit kurzem im Zugriff habe. Die Tremere gibt es noch nicht, Giovanni auch nicht, Byzanz ist noch nicht am Wackeln, Michael hat sich gerade erst zurückgezogen und die Geschäfte an Petronius abgegeben.

Die Charaktere sollen durchaus über einige Erfahrung verfügen, schließlich schickt Petronius sicher nicht irgendwen nach Rom. Als Clans stehen auch nur solche zur Verfügung, die in Konstantinopel entsprechend angesehen sind.

@ Preacher: Rom, Papsttum, Kaisertum, das existiert noch und ist durchaus ein ernstzunehmender Machtfaktor, auch wenn das Reich als Ganzes nicht mehr existiert und der Kaiser nun der des Heiligen Römischesm Reiches ist. Das 10. Jahrhundert ist noch nicht da.
Da die Dreieinigkeit von Konstantinopel ursprünglich aus Rom kommt, gehe ich davon aus, dass am Schicksal dieser Stadt noch Interesse besteht. Zu Beginn der Kampagne soll der Kontakt zu den früheren 'Spionen' abgerissen sein; es ist zuerst Aufgabe der SC, herauszufinden, warum das so ist. Auch wenn Rom als Machtfaktor derzeit nicht so stark ins Gewicht fällt, Vampire planen weit im Voraus...

Da die Vampire von Byzanz als sehr religiös gelten, ist zudem ein Interesse an der katholischen Kirche sicher auch gegeben. Man will ja wissen, was der ideologische Gegenspieler treibt.

Robin
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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #4 am: 21.02.2008 | 15:22 »
Hey, fast genau ein halbes Jahr ist ins Land gezogen, und endlich bin ich an dem Punkt, wo ich mit dem Spielen beginnen möchte... ;)

Wenn nichts dazwischen kommt, werden wir heute Abend anfangen. Ich habe mittlerweile einiges an Fachliteratur gelesen, bin aber auch immer noch dran, was Rom angeht. Erst mal sind wir heute Abend noch in Konstantinopel.

Es steht bereits die Chronologie bis 890, außerdem ein Spieler-Dossier mit allgemeinen Infos und die Charaktere sowie Erläuterungen dazu. Die Charaktere habe ich nach Rücksprache mit meinen Spielern und auf deren Wunsch ebenfalls vorbereitet. Für heute Abend habe ich einige einleitende Szenen angelegt, die vornehmlich zum 'Anprobieren' der Charaktere dienen sollen, aber auch schon zum Hauptthema führen sollen. Darüber hinaus verfasse ich zur Zeit kurze Historien Roms aus der Sicht der einzelnen Clans, vornehmlich als Gedächtnisstütze und Inspirationsquelle für mich selbst (ich habe die meisten Ideen während des Schreibens, nicht vorher).

Ich habe vor, die von mir verfassten Dokumente als PDFs hier zu verlinken, die natürlich ziemliche Spoiler enthalten können.

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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #5 am: 21.02.2008 | 15:28 »
...
Ich habe vor, die von mir verfassten Dokumente als PDFs hier zu verlinken, die natürlich ziemliche Spoiler enthalten können.
...

Wäre toll. Klingt wieder einmal sehr gut! :d

Welche Bücher hast du denn alles gelesen? Und wie viel Zeit hast du bisher investiert?
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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #6 am: 21.02.2008 | 15:38 »
Bin zwar grad auf der Arbeit, aber ganz zentral sind die ersten beiden Bände von Ferdinand Gregorovius, 'Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter'. Außerdem das dreibändige 'Byzanz' von John Norwich, einige allgemeine Bücher und Bildbände über das Leben im Mittelalter und speziell Byzanz, DTV-Atlas Weltgeschichte, eine Chronik der Päpste, 'Gottes erste Diener' von Peter de Rosa, die Krinimalgeschichte des Christentums von Karlheinz Deschner, eine Menge Wikipedia-Artikel, ein Buch über die Langobarden, zwei Bücher über die Geschichte der Schifffahrt, rollenspielseitig neben den relevanten WoD-Titeln auch GURPS Low Tech.

Die Zeit kann ich schlecht zusammenrechnen, immer mal wieder was gelesen, manchen Nachmittag getippt oder im Nezt recherchiert, bis meine Frau Druck machte... Die aber auch mitspielen will, was logischerweise so oder so zu Druck führt.

Robin
« Letzte Änderung: 21.02.2008 | 15:41 von Bitpicker »
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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #7 am: 21.02.2008 | 15:42 »
@Robin:
Du bist wahrlich der Recherche-König! (Das ist jetzt nicht im negativen Sinn gemeint)

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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #8 am: 21.02.2008 | 15:45 »
Kann man das auch negativ verstehen? ;)

Robin
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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #9 am: 21.02.2008 | 17:19 »
So, hier ein paar der angekündigten Dokumente als PDFs. Die Dokumente sind nicht besonders layoutet, sind ja eigentlich für den Hausgebrauch.

http://www.nyboria.de/ad890/chronologie.pdf - Das ist die Chronologie für Rom. Meine Spieler kennen sie natürlich nicht. Sie enthält einige Spoiler.

http://www.nyboria.de/ad890/spieler-dossier.pdf - Dieses Dokument haben die Spieler vorab erhalten und sich auf dieser Basis einen Clan ausgesucht, das Charakterkonzept war dann aber nur sehr rudimentär, so dass ich die Charaktere schließlich selbst erstellt habe. Da wir mein eigenes System verwenden, haben die Charakterbögen vermutlich keinen besonderen Nährwert hier, ebensowenig die Erklärung der Disziplinen u.ä. im Rahmen meines Systems. Falls daran doch Interesse besteht, kann ich diese Dokumente natürlich auch noch posten.

Die Charaktere im einzelnen:

http://www.nyboria.de/ad890/milena.pdf

http://www.nyboria.de/ad890/konstantin.pdf

http://www.nyboria.de/ad890/adunatos.pdf

http://www.nyboria.de/ad890/pyrenos.pdf

http://www.nyboria.de/ad890/niketas.pdf

Diese Zusammenfassungen haben die Spieler mit den Charakterbögen und Anmerkungen zu denselben erhalten.

Robin
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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #10 am: 22.02.2008 | 08:34 »
Kann man das auch negativ verstehen? ;)
...

Ja, leider. ;D

Zu den Dokumenten: Cool! :d (Firmendrucker sind was tolles. >;D)
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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #11 am: 22.02.2008 | 09:51 »
Yippee, wir haben tatsächlich gespielt.

Die Charaktere sind zu diesem Zeitpunkt noch keine Gruppe, sie wissen zum größten Teil noch nicht einmal voneinander. Damit war klar, dass es zu Anfang ausschließlich Soloszenen geben würde, was für meine Gruppe aber kein Problem darstellt; es stört keinen, wenn er mal einen ganzen Abend nur zuhört. Zu Anfang habe ich einen kurzen geschichtlichen Abriss der letzten hundert Jahre gegeben: das Ende des Ikonoklasmus, Vernichtung des Ventrue Antonius; Herrschaft des Toreador Michael aus dem Hintergrund als Michael III., geplantes Opfer des echten Michael III. und seiner Mutter Theodora, schließlich Übernahme der Herrschaft durch Basileus den Makedonier, der Konstantinopel wieder in hellstem Licht erstrahlen lässt; dessen Tod 886, Übernahme durch seinen ungeliebten Sohn Leon (oder ist es Michaels Sohn? Man weiß es nicht, aber es ist gut möglich, weil seine Mutter Eudokia vor und wahrscheinlich auch während der durch Michael III. arrangierten Ehe mit Basileus Michaels Konkubine war, beide kommen als Vater in Frage. Wahrscheinlich war sich nicht mal Basileus selbst sicher.), der derzeit regiert.

Ich hatte sechs Szenen vorgeplant, aus denen sich Storyteile entwickeln konnten, und diese sind auch weitgehend wie geplant abgelaufen (allerdings hat eine sich erledigt und eine weitere noch nicht stattgefunden). Beginn der Handlung ist der Abend des 24. März 890, an diesem Tag hat der Mond kurzzeitig die Sonne über Konstantinopel teilweise verdunkelt. In Stichpunkten:

  • Pyrenos erhält die Nachricht, dass nach der teilweisen Sonnenfinsternis ein Mob ein frisch in den Hafen eingelaufenes, ihm gehörendes Schiff angegriffen, geplündert und in Brand gesteckt habe. Er begibt sich zum hafen, wo er erfährt, dass ein Reisender mit einem Brief mit an Bord war, der nun verletzt bei dem Popen einer kleinen Kirche in der Nähe liegt. Pyrenos sieht sich diesen Mann an und erfährt, dass er einen Brief für Tribonius Lexor, den Patriarchen der Brujah, mit sich führt, den er nur persönlich übergeben will. Allerdings kennt der Mann Tribonius nicht persönlich; Pyrenos wechselt daher seine Kleidung und verwendet 'Maske der Tausend Gesichter', um wie Niketas, einer der Lexor-Brujah, den er kennt und der auch ein SC ist, auszusehen. In dieser Verkleidung tritt er als Tribonius auf und erhält so den Brief, dessen Siegel beim Kampf beschädigt wurde. Er liest den Brief, kann mit dem gedrechselten Latein aber nicht viel anfangen und lässt ihn sich von einem eigens geweckten Schreiber übersetzen. Anschließend bringt er ihn zu seinem Erzeuger Sarrasine, dessen Latein auch nicht besser ist; dieser rät ihm, den Brief einfach an Niketas weiterzugeben und zu beobachten, was passiert.
  • Adunatos trifft an der Mauer zum Goldenen Horn auf die Sibylle von Pera, eine Angehörige der Blutlinie der Inanna (die Sibyllen sind Orakel, ich benutze die malkavianische Blutlinie der Inannas, die ich früher mal für eine andere Kampagne gestrickt habe, als Vorlage. Die Beschreibung dieser Blutlinie befindet sich in englischer Sprache auf meiner Webseite.) Die Sibylle verlangt, den Wächter Konstantinopels zu sehen, um ihm eine wichtige Information zu entlocken. Sie meint den Säulenheiligen Erasmus, der unweit des Hafens auf einer Säule stehend sein Dasein fristet und alles mitkriegt, was im Hafen passiert. Dummerweise ist dieser Mann von Wahrem Glauben erfüllt, und das Auftreten der Sibylle lässt ihn an einen dämonischen Angriff glauben, den er erfolgreich zurückschlägt. Adunatos bringt die Sibylle darauf hin zu Petronius, dem kommissarischen Toreador-Patriarchen, bei dem gerade Symeon von den Tzimisce weilt, der wiederum eine Lösung anbietet: er wird am Morgen Milena (eine weitere SC) zu Erasmus schicken, um diesem die Antwort auf die Frage der Sibylle zu entlocken. Die Frage: wohin wurden die drei Ebenholzkisten gebracht, die von dem Schiff mit dem roten Phönix entladen wurden?
  • Niketas erhält den Brief, liest ihn selbst und findet heraus, dass mit 'Gregorius' wohl Papst Gregor I gemeint sein dürfte, und Symeon Kephas ist kein Geringerer als der Apostel Petrus. Zumindest entspricht die Diktion des Briefes der der biblischen Petrusbriefe. Er steht nun vor der Frage, ob er diesen Brief an Tribonius weiterleiten soll, da früher Schriften mit religiös bedenklichem Inhalt von den Lexor unter den Tisch gekehrt worden waren.
  • Konstantin ist von Magnus zum Schutz eines von den Magnus-Lasombra protegierten Händlers abgestellt worden, weil Magnus aufgrund eines Zwischenfalls am Hafen tagsüber (wir berichteten) eine Vergeltungsaktion befürchtet, zu der es aber nicht kommt. So hatte der Spieler von Konstantin nicht viel zu tun, aber er hatte eh sein Charakterblatt vergessen.
  • Milena nutzt ihre Fähigkeit, sich tagsüber eingeschränkt zu bewegen, um Erasmus aufzusuchen. Zu ihren Fertigkeiten gehört 'Starrsinn', und mit diesem bringt sie ihn dazu, ihr das Lagerhaus zu zeigen, in dem die Kisten stehen. Die Kisten sind unbewacht dort abgestellt, und sie sind kalfatert und mit einem Mechanismus von innen verschlossen. Da Milena nicht mehr lange aktiv bleiben kann, ohne Schaden zu nehmen, eilt sie zu dem Kloster zurück, in dem sie ihre Tage verbingt, und beauftragt einige Ghule der Tzimisce, die Kisten zu bewachen.

An diesem Punkt haben wir aufgehört. Die Szenen wurden verteilt gespielt, es wurde also in chronologischer Folge hin und her geblendet. Die folgenden Dokumente beinhalten meine Vorplanung und den Brief als Handout:

http://www.nyboria.de/ad890/kapitel_1.pdf

http://www.nyboria.de/ad890/petrusbrief.pdf

Robin
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Offline Pendragon

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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #12 am: 23.02.2008 | 12:04 »
vielen Dank für die Berichte, ich hoffe auf weitere ;)

Gerade für die eigene KampagnenPlaunung ist der Bericht richtig spannend!

Offline Shao-Mo

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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #13 am: 6.03.2008 | 17:42 »
Da ich kommendes Wochenende, ja auch in Rom eine Kampagne anfangen werde (und du mir den Link hier reingeschrieben hast) finde ich das alles schon mal sehr interessant. Werde zuhause mal in die Dokus schauen.
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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #14 am: 18.03.2008 | 11:23 »
Vor fast zwei Wochen lief die zweite Sitzung. Das erste Kapitel war von mir inhaltlich weitestegehend vorgegeben, dieses zweite ist jedoch das Resultat der SC-Handlungen des ersten Kapitels, genauer gesagt, die Konsequenz von Milenas Entscheidung, zwei Ghule der Tzimisce zur Bewachung der drei Kisten abzustellen. Meine Vorüberlegungen zu dieser Sitzung finden sich hier.

Kurz gesagt, die drei Kisten enthalten drei Vampire aus Rom, die bei Sonnenuntergang erwachen. es kommt zum Kampf mit den beiden Ghulen, dem einer zum Opfer fällt; der andere kann entkommen, weil die Vampire genau so überrascht sind wie der Ghul. Symeon, der Erzeuger Milenas, reagiert entsprechend wütend und beauftragt Milena, das wieder gerade zu biegen.

Schön war, dass alle Spieler sich bemüht haben, eine Grund zu finden, warum ihre Charaktere sich ebenfalls in das Viertel und auf die Suche nach den Vampiren zu begeben, so dass sie sich im Laufe der Zeit zusammengefunden haben. Einige Spieler haben auch das Jagen nach Blutpunkten geübt und dabei Disziplinen wie Auspex verwendet. Die Spieler sind ja keine erfahrenen Vampire-Spieler.

Weniger schön war ein deutlicher Mangel an Vorstellungskraft für die jeweilige Situation, was auch mit der ungewohnten Rolle des Vampirs und den damit einhergehenden Kräften zu tun hat; so haben die SC mit Auspex (Geschärfte Sinne) die vom Feuer in der Kirche in Rötschreck versetzten Vampire in einer fast völlig dunklen Zisterne gestellt, die drei kauern sich verängstigt in einer Ecke zusammen und sind offensichtlich unfähig, etwas zu sehen. Statt sich nun diese Situation bildlich vorzustellen und sich rollenspielerisch darauf einzulassen, kommt bloß ein plattes 'ich frage sie, wer sie sind'. Das ist leider ziemlich typisch.

Allerdings herrschte auch allgemeine Müdigkeit, weswegen wir bei dieser Konfrontation dann auch aufgehört haben, ohne sie zu beenden.

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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #15 am: 10.04.2008 | 10:42 »
Hier nur eine kurze Zusammenfassung der gestrigen Sitzung, kein neues Material notwendig.

Die drei Vampire wurden mittels Präsenz von Adunatos besänftigt, sie scharten sich voller Furcht um ihn. Die Präsenz wirkte sich auch auf Konstantin und später draußen auf Pyrenos aus. Milena verließ die Zisterne als letze und bemerkte in letzter Sekunde noch die Anwesenheit einer weiteren Person, die gerade in einem Kanal verschwand; sie folgte dieser Person und fand sich schließlich dem Nosferatu Malachit gegenüber, der ihr freundlich den Rat gab, ihm nicht weiter zu folgen, was sie auch beherzigte.

Die gefangenen Kainiten stellten sich als völlig planlos bezüglich ihrer Existenz heraus. Sie stammen aus der griechischen Kolonie in Rom, wo sie von einer mächtigen Vampirin anscheinend aus Einsamkeit erzeugt worden waren; mit dieser hatten sie Blutorgien und komische Rituale gefeiert, und als die Vampirin ihrer überdrüssig geworden war, hatte sie sie auf ein Schiff verfrachtet und nach Konstantinopel geschickt, damit sie dort weiter Spaß haben konnten.

Adunatos brachte die Gefangenen zu Petronius, dem (kommissarischen) Toreador-Familienvorstand, der sie aber direkt den Tzimisce zur näheren Befragung überstellte.

Bei dieser Befragung war Milena anwesend und 'durfte' sogar mitmachen. Zwar war aus den Befragten nichts Neues herauszuholen, aber in dem Moment, indem sie verschieden, erschien auf ihrer Haut eine Botschaft in Blut; die musste natürlich, da sich die Gestalt der Vampire durch die Foltermethoden der Tzimisce beträchtlich verändert hatte, mühsam zusammengestückelt werden...

Die Botschaft befindet sich in dem oben verlinkten PDF des 2. Kapitels. Die SC haben weiterhin versucht, miteinander Kontakt zu knüpfen.

Wir überspringen nun einige Tage und die Karwoche, in der die Vampire bis Karfreitag traditionell fasten, um das Blutfest im Thronsaal des Palastes gebührend genießen zu können. In diesem Jahr wird gleichzeitig ein Konzil der Vampire von Konstantinopel stattfinden, um über die Nachfolge Dracons zu entscheiden.

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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #16 am: 20.08.2008 | 09:08 »
Hab lange nichts mehr geschrieben...

Leider hat die Kampagne ein bisschen darunter gelitten, dass wir sehr viele Sitzungsausfälle hatten. Ich war schon drauf und dran, sie zu kippen. Aber wir haben uns wieder gefangen.

Infolge des Konzils wird beschlossen, dass die Familien Botschafter (oder Spione) nach Rom entsenden. Alexia Theusa eröffnet Adunatos gegenüber, dass sie vor langer Zeit einmal mit einem Vampir gesprochen habe, der die gleiche Art von thaumaturgischer Botschaftsübermittlung per Blutschrift auf Körpern beschrieben habe; sie wurde von den Baali auf Kreta verwendet, bevor eine Allianz der Clans ihr Nest dort vernichtete.

Die Spielercharaktere sind natürlich die Botschafter, die schließlich ausgewählt werden. Und natürlich bekommt auch jeder einen Zusatzauftrag seines Clanobersten.

Derzeit befinden wir uns auf der Schiffsreise nach Rom. Die Spieler haben sich jeweils zwei Nebencharaktere gebaut (Ghule und Diener), die sie begleiten. Das Schiff gehört Pyrenos, der die Reise auch organisiert hat. Das Schiff hat Zwischenstation in Smyrna gemacht, wo der Brujah Niketas mit seiner Ahnherrin Elyssa (Erzeugerin des Tiberios) zusammengetroffen ist. Auch diese hat ihm recht unmissverständlich ihre Wünsche in Bezug auf Rom mitgeteilt.

Demnächst geht es über den Isthmus von Korinth weiter bis nach Bari in Italien.

Robin
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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #17 am: 12.09.2008 | 12:41 »
Zusammenfassung der letzten Sitzungen:

Von Smyrna aus ging es ratzfatz zum Isthmus von Korinth, der überwunden wurde. Um sarazenischen Piraten im südlichen Mittelmeer zu entgehen (und vermutlich weil es tatsächlich schneller ging), wurden Schiffe damals bei Korinth einfach rund 6 km auf Schlitten über Land gezogen. Die SC haben sich zu Fuß nach Korinth begeben, um dort das Schiff wieder zu besteigen; sie merkten recht schnell, dass sie beobachtet wurden, aber sie taten nichts, was den oder die Beobachter veranlasst hätte, sich ihnen zu offenbaren. Sie bemerkten lediglich sich untypisch verhaltende Ratten.

Hier sollte ich anmerken, dass ich in solchen Punkten ein gerüttelt Maß an SIM-Denken bevorzuge. Hintergrund der Beobachter ist, dass einige Nosferatu diese Passage über den Isthmus sichern. Sie haben aber kein Interesse daran, das an die große Glocke zu hängen. Sie lassen fremde Vampire passieren, wenn diese sich nicht daneben benehmen (exzessive Ernährung). Ich lehne es aber ab, ein Zusammentreffen mit diesen Nosferatu zu provozieren, nur damit die Spieler auch mitkriegen, was ich mir da ausgedacht habe. Elemente wie diese sind ein Angebot, aber ich betrachte das nicht nach Gesichtspunkten der bestmöglichen Story, sondern nach glaubhafter Darstellung. Ich bin auch ziemlich sicher, dass die SC nicht weit kommen würden, wenn ich jede story-förderliche Konfrontation forcieren würde, vor allem zu einem Zeitpunkt wie diesem, wo sie (als Spieler) die Möglichkeiten ihrer Charaktere noch gar nicht ausgelotet haben.

Dafür gab es aber kurz darauf Gelegenheit, denn es gibt nicht nur sarazenische Piraten; in der Adria wurde das Schiff tagsüber von einem Piratenschiff anderer Herkunft gekapert, bei den Kämpfen starb einer der beiden Support-NSCs des Spielers von Konstantin (ich hatte einfach einen Verletzungsgrad in Prozent für jeden kämpfenden NSC würfeln lassen und jeden für tot erklärt, der über 80% kam).

Da die Särge, in denen die SC reisen, ganz hinten im Frachtraum stehen, war noch kein Pirat zu ihnen vorgedrungen; dies vor allem auch, weil die Piraten anscheinend auf etwas warteten. Sie haben einen Großteil der Mannschaft mehr oder weniger lebend gefangen genommen. Jetzt, da es dunkel war, waren die meisten von ihnen auf dem eigenen, längsseits liegenden Schiff schlafen gegangen.

Pyrenos nutzte seine Fähigkeit der Verdunkelung, um unbemerkt zu kundschaften. Er fand seine NSC Sylvia, eine ehemalige Prostituierte, in der Kabine des gegnerischen Kapitäns; sie hatte sich 'arrangiert'. Mit Pyrenos' Hilfe wurde der Kapitän gefangen gesetzt, und Pyrenos erfuhr, dass der Kapitän kurz nach dem Sieg über die Mannschaft des Schiffes der SC eine Brieftaube aus einem Käfig am Mast entnommen hatte, die nach Nordosten weggeflogen sei.

Pyrenos, der als einziger nicht auf dem Pfad der Menschlichkeit oder gar des Himmels wandelt, ermordete anschließend die schlafende Piratenmannschaft einen nach dem anderen. Lediglich die Wachen, die das nicht mitbekommen konnten, sowie in Sichtweite derselben schlafende Piraten, wurden erst mal verschont.

Anschließend traten die übrigen SC hervor und nutzten, soweit vorhanden, Präsenz, um die gegnerische Mannschaft in Ehrfurcht erstarren zu lassen, was auch gelang. Die Piraten wurden entwaffnet. Die Tzimisce Milena wurde von einem ihrer NSC gebeten, sich um die Verletzten zu kümmern (Vicissitude), was ihr im Falle der Schnitt- und Stichwunden auch gelang, bei den Knochen muss sie noch nachbessern; aber lieber eine Hand auf links als keine Hand.

Bei der Kommunikation mit den Piraten gab es ein Problem: sie sprachen eine Sprache, mit der die SC nichts anfangen konnten. Zwar hat Niketas eine praktische Fertigkeit 'Lebende Sprachen' mit über 70%, aber kein Glück beim Würfeln: er bekommt zwar mindestens einen Teilerfolg, aber das half ihm nur, die Piraten irgendwo am Balkan einzuordnen. An Gespräche war nicht zu denken.

Adunatos benutzte also (bei 'eingeschalteter' Präsenz) Auspex, um dem Kapitän der Piraten Gedanken zu entlocken und ihm Fragen praktisch gedanklich einzuflüstern. Das funktionierte recht gut; er erfuhr, dass der Kapitän jemanden erwartete, der für ihn nur ein Schatten an Bord eines Schiffes ist, vor dem er sehr großen Respekt hat.

Milena bekam derweil die Möglichkeit, die noch vorhandenen Tauben zu verhören (Tiersprache). Sie erkannte, dass diese Tauben, anders als andere Tiere, nicht ängstlich auf Vampire reagieren und im Gegenteil tatsächlich sogar regelmäßig vampirisches Blut kosten. Die Tauben sind Brieftauben, die, wenn freigelassen, zu einem bestimmten Schiff fliegen, das sozusagen das Flaggschiff der Piraten ist. In der Wahrnehmung der Tauben ist das Schiff quasi ein Monster mit Tentakeln und ohne Mannschaft.

Mit diesen Informationen ausgestattet konnte Adunatos die Gedanken des Kapitäns noch gründlicher durchforsten, so dass schließlich klar wurde, dass ein Schiff mit einem Vampir auf dem Weg sei, um sich mit den Piraten zu treffen; der Eigner dieses Schiffes ist ein Wesen, das sich in einer nachtschwarzen Kabine verbirgt, nie hervorkommt, und dessen Macht über die Dunkelheit das ganze Schiff und seine Mannschaft beeinflusst hat, so dass die Dunkelheit selbst darauf beseelt erscheint.

Konstantin erkannte den Lasombra-Stempel natürlich sofort. Eine Zeitlang war er hin und her gerissen, ob er bleiben sollte, um mit diesem Clansgenossen zusammenzutreffen, aber schließlich entschied er sich dagegen, denn die Zeit drängte: die SC wollten mit dem eigenen Schiff weiter nach Bari fahren und das der Piraten in Brand setzen. Die wenigen verbliebenen Piraten wurden einfach dienstverpflichtet. Das Schiff fuhr also weiter und ließ das Piratenschiff brennend zurück.

In Bari angekommen, wurde die Mannschaft von einem Hafeninspektor angewiesen, recht weit außerhalb des Hafens zu ankern und nachts absolute Dunkelheit zu wahren. Es sei bei Todesstrafe verboten, nachts an Land zu gehen. Tatsächlich ist, als die SC erwachen, Bari in vollständige Dunkelheit gehüllt, dunkler als jedes Fischerdorf, das sie bisher passiert haben.

Aber was da los ist, wird ein anderes Mal in Erfahrung gebracht.

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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #18 am: 3.10.2008 | 18:17 »
So, das hab ich jetzt davon. 8]
Nachdem ich mich bei unserem Spielleiter geoutet habe, dass ich hier ab und zu mal den Thread lese, hat er mich nun gebeten, auch mal was zu schreiben. Nun, dem möchte ich jetzt mal gerne nachkommen. ;)
Wie ihr der bisherigen Kampagne entnehmen könnt, hatten wir am Anfang ein bisschen Schwierigkeiten, uns in das Thema einzufinden. Zum einen lag das sicherlich daran, dass Vampire sich grundsätzlich erstmal misstrauen, wenn sie aus verschiedenen Familien stammen (so wie wir). Das hat bei uns zu Problemen geführt, weil wir es aus allen anderen Kampagnen gewohnt sind, zusammen zu arbeiten. Wir mussten also zunächst eine Vertrauensbasis bilden (besonders für die Zusammenarbeit mit dem Setiten).
Zum anderen lagen die Anfangsprobleme auch an der angedachten Vorgehensweise unseres Spielleiters. Der hat dann ziemlich schnell gemerkt, dass er sein Vorgehen ändern muss, und sich doch auf unsere Spielweise anpassen muss. Mittlerweile sind diese Schwierigkeiten überwunden und das Spiel geht zügig voran.

Gestern konnten wir nach einigen Wochen Pause mal wieder die Kampagne aufnehmen. Wir befanden uns auf dem Schiff vor Bari, dass sich uns komplett angedunkelt zeigte. Die nächtliche Ausgangssperre interessiert uns nicht und so drangen wir in die Stadt ein. Niketas [Charakter des hier Schreibenden, Anmerkung des SLs / Mods ;) ] verfolgte eine vorbeipatroulierende Stadtwache, versteckt im Schatten dahinter folgte Konstantin. Die Soldaten benahmen sich nervös und kontrollierten in den guten Stadtviertel auch die Hauszugänge. Generell waren alle Fenster in der Stadt verbarrikadiert und es war kein Licht in den Häusern zu erkennen.
Niketas stellte sich der Wache in den Weg und beeindruckte sie mit Ehrfurcht. Leider liefen alle Soldaten weg, so dass es Niketas nur gelang, einen Soldaten zum Antworten zu verleiten. Dieser berichtete, dass schon seit drei Jahren merkwürdige Dinge in der Stadt während der Nacht vor sich gehen. Ständig werden Bürger überfallen, getötet und die Kinder verschleppt. Seit Einführung der Ausgangssperre ist die Anzahl der überfallenen Bürger weniger geworden, jedoch werden dann vornehmlich die Bewohner eines ganzen Hauses überfallen. Eine Beschreibung der Angreifer konnte der Soldat aber nicht geben.
Niketas entlässt ihn, daraufhin wird der Soldat überfallen. Seine Wunde am Hals kann Konstantin heilen, es muss sich also um etwas vampirisches handeln. Da Niketas den Pfad der Menschlichkeit besitzt, ruft er die anderen Soldaten der Stadtwache herbei, so das diese ihren verwundeten Kameraden lebendig ins Wachhaus bringen können. Welch gute Tat!

Als Niketas begann der Stadtwache zu folgen, hatte Adunatos einen Schatten über die Hausdächer huschen sehen. Zusammen mit Milena und Pyrrhenos (unsichtbar) versuchen sie der Sache auf den Grund zu gehen. Im Stadtinneren nimmt Milena mit einer der dort zahlreichen Ratten Kontakt in der Rattensprache auf. Jedoch sind die Angaben der Ratte beschränkt: Raubtier, vielleicht vierbeinig, haben ein Fell, nicht Wolf oder Mensch oder Katze, aber größer las ein Hund.
Plötzlich stehen die zwei (drei) drei dieser Wesen gegenüber. Milenas Versuch in Hundesprache Kontakt aufzunehmen, funktioniert nur im Ansatz. Die SC erkennen zerlumpte und dreckige Kinder, die mit Zähnen und Klauen bewaffnet sind. Adunatos versucht in die Gedanken vorzudringen, was aber misslingt. Die Gegner zeigen sich verwirrt und ergreifen die Flucht. Adunatos verfolgt sie und so gelingt es ihm, den Aufenthaltsort dieser Wesen zu ermitteln.

Da der Tag anbricht, müssen die SC aufs Schiff zurück, nicht aber ohne Pläne für den nächsten Tag/die nächste Nacht zu machen. Beim nächsten Mal wird ein Tag gespielt und die Ghule und Diener erhalten verschiedene Aufgaben.

So ich hoffe, dass auch die Sichtweise eines Spielers interessant war und zum Miträtseln angeregt hat.
Thorgas
« Letzte Änderung: 4.10.2008 | 08:47 von Amir Too »

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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #19 am: 4.10.2008 | 08:52 »
Kleine Anmerkung: Milena hat das Geknurr der drei mittels Tiersprache beantwortet, aber es war nicht 'Hundesprache', nur dasselbe Geknurr. Und Adunatos ist sehr wohl erfolgreich in die Gedanken von einem der drei eingedrungen, fand dort aber nur Wahnsinn und Instinkt.

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Offline Thorgas

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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #20 am: 10.10.2008 | 17:42 »
In der gestrigen Sitzung haben wir zunächst mal wieder über uns Spielweise gesprochen. Beim letzten Mal gab es einige Unstimmigkeiten, die zunächst einmal geklärt werden mussten. Dabei zeigten sich alle Gruppenmitspieler einsichtig, das ganze Spiel nun etwas ernsthafter anzugehen. Zwischenzeitlich arteten die Sitzungen in Kleinkunst-Comedy-Einlagen aus. Unser SL wies uns auch darauf hin, dass etwas Ernsthaftigkeit auch das Einfühlungsvermögen verbessern würde. Jeder gelobte Besserung und so gingen wir frisch ans Werk. Als erstes wurde das Licht gedimmt und los ging es.

Ich hoffe, dass ich das gestrige Geschehen bis heute richtig behalten habe und somit korrekt wieder geben kann.  ;)

Jeder SC spielte einen seiner Diener/Ghul, um bei Tag die Reise über das italienische Festland von Bari nach Rom vorzubereiten. Bei Tag zeigt sich Bari im Gegensatz zur Nacht als lebhafte Stadt. In der ganzen Stadt sind noch die Reste einer großen Feier zu erkennen. Byzanz hat einen Strategen für das Thema Langobardia ernannt und dieser hat sich nun vorgestellt. Bari ist demnach wieder unter der Kontrolle Byzanz.
Adunatos schickt die Dienerin Esmera los, die sich um den Transport und die Route bekümmerte. Sie organisiert sechs Ochsenkarren und eine Lagerhalle, in der erst einmal die Transportkisten der SC untergebracht werden. Die Karren stehen in 1-2 Wochen zur Verfügung.
Die Ghule Sereb (Niketas) und Anastasios (Milena) besichtigen die Ruine, in dem die Wesen der letzten Nacht verschwunden waren. Es zeigt sich jedoch, dass weder hier noch im weiteren Umkreis Versteckmöglichkeiten zu finden sind. Das hat nichts gebracht. Die anderen Begleiter Asim und Serverus, beides Kämpfer, wurden also nicht gebraucht.
Pelagios, Diener von Konstantin, macht sich für seinen Herrn auf die Suche nach Söldnern. Am Ende eines Zechgelages in einer Schenke (alles Geld ist aufgebraucht) weist er auf die spätere Möglichkeit als Schutzbegleiter hin. Einer lässt sich direkt anwerben und begleitet Pelagios.
Sylvia wird von Phyrrhenos geschickt, um für die Zeit in Bari eine Unterkunft zu suchen. Sie findet das Haus des Stadtpräfekten. Jedoch gestaltet sich die Suche nach einem Haus etwas bürokratisch, da durch die byzantische Übernahme die Bürokratie wieder Einzug gehalten hat. Zunächst werden ihre Papiere begutachtet und das dauert mindestens einen Tag.
Bis auf Pelagios treffen sich alle auf einem Basar in einem orientalisch anmutenden Stadtviertel. Sylvia gerät in eine Gruppe anmutiger und wohlhabend wirkender Frauen, die sie mitziehen. Sie bieten ihr für die Nacht ein Zimmer an, dafür muss sie aber kurz vor Sonnenuntergang an dem Brunnen in der Nähe des Basars sein. Inwieweit auch Zimmer für alle anderen SC zur Verfügung stehen, beantworten die Frauen noch nicht.
Zum Schluss treffen sich alle Diener am Hafen und tauschen die Informationen aus. Sylvia wird sich wohl das Zimmer zeigen lassen.


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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #21 am: 24.11.2008 | 15:51 »
Hier mal wieder eine Zusammenfassung der Ereignisse der letzten paar Sitzungen:

Sylvia begibt sich mit Asim und Serverus als Bodyguards zu dem vereinbarten Treffpunkt; der Mönch Anastasios beobachtet das Treffen, das gleich nach Sonnenuntergang stattfindet. Die jungen Damen führen Sylvia und ihre Begleiter zu einer Tür, die sich an einer langen Hauswand befindet, die eine Seite des Platzes komplett abdeckt und außer der Tür keine weiteren erreichbaren Öffnungen zum Platz hin hat. Dort verschwinden sie.

Anastasios stellt fest, dass er nun ganz allein ist, niemand ist mehr auf dem Platz, und die Sonne ist untergegangen. Da war doch was?

Er rennt also um sein Leben, verfolgt von einigen recht flinken Schatten, schafft es aber gerade noch zu dem Lagerhaus, in dem die eigentlichen SC tagsüber in ihren Transportkisten ruhen. Er wirft die Tür hinter sich zu und etwas knallt dagegen...

Es kommt schließlich zu einem kurzen, heftigen Kampf mit den bereits erwachten SC, bei dem eines der Wolfskinder vernichtet wird und eines gefangen; die übrigen fliehen. Mittels Auspex versucht Adunatos, die Gedanken des Kindes zu erforschen; die sind zwar ziemlich wirr und primitiv wie die eines Tieres, aber immerhin wird klar, dass die Wolfskinder sich in der Regel in der Kanalisation von Barium verbergen und dass es dort irgendwo einen aus Sicht der Wolfskinder besonders mächtigen Vertreter geben muss, der das Rudel quasi anführt.

Die SC begeben sich außerdem zu dem Platz, an dem Sylvia die Damen getroffen hat, und begutachten die -verschlossene- Tür. Sie gehen um das Gebäude herum und stellen fest, dass es sich um einen veritablen Palast handelt (nämlich den des früheren Emir von Barium).

Allerdings belassen sie es für den Moment dabei. Sie wollen Sylvias Bericht abwarten. Doch die kommt den ganzen folgenden Tag nicht zurück, ebensowenig ihre Begleiter. Also brechen die SC auf, um den Palast zu besuchen, dessen Tor tatsächlich offen ist. Dahinter ist noch alles im orientalischen Stil gehalten. Es gibt einen Innehof mit Springbrunnen, an den Wäden der umlaufenden Säulengänge prächtige Ornamentteppiche... Und Milena beginnt, im Springbrunnen zu plantschen (SL-Einwurf nach verdeckten Konzentrations-Proben). Auch die anderen SC verhalten sich zunehmend abwesend und absurd; am längsten bleibt Adunatos bei klarem Verstand (zwar Toreador, aber anscheinend unbeeindruckt von der vorhandenen orientalischen Kunst). Statt aber die Gruppe aus dem Palast zu führen, scheucht Adunatos sie tiefer hinein, und dann wird es Nacht. Bildlich gesprochen.

Die SC erwachen am nächsten Abend in einem Raum im Keller des Palastes. Sie sind nicht eingesperrt und verlassen den Raum, steigen nach oben, wo sie schon bald wieder den verwirrenden Einfluss spüren. Immerhin halten Niketas und Adunatos ihre Konzentration etwas länger aufrecht als die anderen, und die Gruppe landet schließlich in einer Art Thronsaal, wo sie den jungen Damen begegnen, unter ihnen Sylvia, allesamt nach Art der Scheherazade bekleidet; auch die beiden Leibwächter sind da, mit Lendenschurzen gegürtet und auf Harfen spielend. Die Damen beginnen, die bereits etwas weggetretene Milena umzukleiden. Niketas' Spieler (Thorgas, der die letzten paar Berichte geschrieben hat) entscheidet, dass ihm der Anblick der leckeren jungen Damen vorerst genügt, so dass wieder nur Adunatos handlungsfähig bleibt...

Da tritt der Emir Abd-Al Mansur ein, ein älterer Mann in absurd reicher Bekleidung nach sarazenischer Art, mit Edelsteinen behangen usw. Er begrüßt die SC wie letzte Nacht als seine Gäste. (An die letzte Nacht können die SC sich überhaupt nicht erinnern.) Adunatos erkennt, dass der Emir zweifelsohne ein Vampir ist, der sich aber zwar seltsam, aber keineswegs feindselig verhält. Der Emir hält die SC nicht auf, als Adunatos nach einem kurzen Gespräch die SC und Sylvia aus dem Palast führt (die Leibwächter bleiben zurück), und draußen an der frischen Luft kehren die Sinne der Verwirrten langsam wieder.  Sylvia ist allerdings kreuzunglücklich und möchte gerne wieder zurück.

Mittels der Gedankenlesefähigkeit gelingt es Adunatos, den verborgenen Erinnerungen von Niketas etwas zu entlocken: er hat die gestrige Nacht recht intensiv mit Abd-Al Mansur gesprochen, der ihm in geschliffenem, literarischem Latein eröffnet hat, zu Beginn der Ära der Cäsaren in Rom gelebt zu haben, wo er den Namen Cilnius Caius Maecenas getragen habe. Er war ein Vertrauter des Kaisers Augustus, auch wenn ihn die Nachwelt eher als Förderer der Künste in Erinnerung hat (-> Mäzen). Einige Erinnerungen an dieses Gespräch können ans Tageslicht befördert werden.

Noch unter dem Eindruck dieser Ereignisse beschließen die SC, die angebrochene Nacht mit der Suche nach dem Anführer der Wolfskinder zu verbringen. Drei von ihnen (Konstantin, Adunatos und Milena), die über Nachtsicht verfügen, begeben sich schließlich in die Hauptkloake von Barium. Bald finden sie das gesuchte wolfskind - oder werden sie von ihm gefunden? Es trägt Wolfsgestalt und greift an. Konstantin stellt sich ihm heldenhaft in den Weg, umhüllt sich und das Wolfskind mit Dunkelheit (Otenebration), würfelt anschließend aber so schlecht, dass das Wolfskind die Oberhand gewinnt und ihn fast vernichtet - bis Konstantin ein Glückstreffer gelingt, der das Wolfskind dazu zwingt, sich in seine Nebelgestalt zu flüchten und den Ort des Kampfes zu verlassen.

Als die drei SC wieder aus der Kloake zurückkommen, treffen sie auf die anderen beiden, die mittlerweile am Eingang von einem ganzen Rudel Wolfskinder umringt sind. Bevor es jedoch zu einem richtigen Kampf kommt, reißt Milena der Geduldsfaden und sie erweckt die Zulo-Form (Fleischformen Stufe 4). Das beeindruckende Ergebnis schlägt die Wolfskinder umgehend in die Flucht. Und es spricht das künstlerische Auge von Adunatos derart an, dass dieser fortan an Milena klettet, in der Hoffnung, die Form noch einmal zu sehen (ja, ganz ohne Slapstick scheint es nicht zu gehen).

Im Verlauf des folgenden Tages können die NSC endlich ein eigenes Haus klarmachen und verlegen die Transportkisten der SC dorthin.

Konstantin kriecht ziemlich auf dem Zahnfleisch und braucht jede Menge kräftiges Blut zur Heilung; also nutzt Adunatos die Präsenz-Fähigkeit des Herbeirufens, um zwei der Wolfskinder zu sich zu locken, die kurzerhand ergriffen und ausgesaugt werden. Dabei schlürft Niketas den letzten Blutpunkt des einen Kindes, welches passenderweise eine Generationsstufe niedriger war als er; damit ist er jetzt Diablerist, hat seine Generation um eine Stufe gesenkt und erlernt die erste Stufe der Disziplin Gestaltwandel (rot glühende Augen, die bei Nacht sehen können) - dazu kommt eine neue Neigung zu triebhafterem Verhalten. Tja, was Gangrelblut so für Nebenwirkungen hat...

Immerhin war Konstantin von der Gedankenlesekraft von Adunatos derart beeindruckt, dass er Adunatos bittet, einmal auch in seinen verschollenen Erinnerungen zu wühlen; immerhin kann er sich an ein paar hundert Jahre zwischen seinem Leben als Kaiser und seinem Erwachen vor ca. 70 Jahren als Fußabtreter des Lasombra Magnus nicht erinnern.

Adunatos wühlt sich in den Geist des etwas erfrischten Konstantin und findet tatsächlich Interessantes: Magnus hat Konstantin von einem Pflock in seinem Herzen befreit, er scheint die Jahrhunderte in Starre verbracht zu haben. Adunatos sieht auch, was direkt nach Konstantins Tod passiert ist: den Kuss wie den Pflock im Herzen hat ihm die Kappadozierin Alexia Theusa geschenkt, gleich nachdem er an Dysenterie gestorben war. Warum? Tja, wer weiß. Steht in Constantinople by Night und wird hier nicht verraten, weil Thorgas mitliest.  :muharhar:

Konstantin ist also Kappadozier; jetzt wird auch klar, warum er in Obtenebration so schlecht ist und immer selbst für vampirische Verhältnisse so sterbenskrank aussieht. Zum Ausgleich erhält er die erste Stufe von Mortis hinzu.

Jetzt stellt sich die Frage, ob die SC vielleicht entscheiden, einfach in Barium zu bleiben und zu versuchen, sich die Stadt unter den Nagel zu reißen, oder ob sie ihrem Auftrag folgen und schließlich weiter nach Rom ziehen.

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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #22 am: 29.11.2008 | 08:42 »
Nach dem Angriff des großen Wolfes erinnert sich Niketas, dass es sich bei dem Wolf wohl um einen Gangrel handelt. Dies ist ein Clan, der sich normalerweise ständig auf Wanderschaft befindet. Wir beschließen, ihn herbeizurufen und mit ihm zu sprechen. Um für alle Fälle gewappnet zu sein, benötigen wir aber auch die Stärke von Konstantin. Dieser muss aber noch seine Wunden heilen.

Zeitsprung:
Eine Woche ist vergangen, mittlerweile ist Konstantin wieder hergestellt. Daher können wir den Gangrel nun herbeirufen. Als Ort der Zusammenkunft wird der Hafen gewählt. Der Ruf gelingt und es dauert ca. 1 Stunde bis der Wolf erscheint. Er ist allein. Seine Aura ist vampirisch fahl, es ist kein Zorn zu erkennen.
Adunatos liest in den Gedanken des Gangrel. Er ist viel älter als die Kinder. Mittlerweile regieren ihn seine Instinkte, seine menschliche Seite ist fast völlig erloschen. Das Tier in ihm hat also gesiegt. Er hat auch keine Pläne, wie es weiter geht.
Ganz im hinteren Teil der Gedanken sind noch Fragmente alter Wanderungen zu erkennen, die er vor langer Zeit mit hochgewachsenen Menschen aus dem Norden unternommen hat. Adunatos versucht ihm den Gedanken zu senden, dass er weiterziehen möge: "Zieh weiter Richtung Norden!"
Das beeindruckt den Gangrel gar nicht. Er dreht sich um und trottet davon. Bis wir uns entschlossen haben, irgend etwas zu unternehmen (wir diskutieren sehr gerne), ist er auch schon weg.
Wir entscheiden, den alten Wolf zunächst einmal in Ruhe zu lassen. Natürlich wollen wir ihn vertreiben. Dazu müssen wir die Oberhand gewinnen. Aus diesem Grund nehmen wir uns zunächst einmal vor, die Stadt von den jungen Wölfen zu säubern. Nach schnellen Anfangserfolgen und einer ausgeklügelten Taktik erscheint bald kein junger Wolf mehr zum Kampf. Entweder waren sie dann doch nicht so zahlreich oder wir haben sie vertrieben. Wie es auch sei, Bari ist nun davon befreit und kann aufatmen. Nun muss nur noch der alte Wolf besiegt werden.
Letztendlich fassen wir den Beschluss, unseren eigentlichen Auftrag weiter zu erfüllen. In ca. einer Woche sollen die bestellten Karren/Wagen fertig sein. Bis dahin muss noch die Karawane zusammengestellt werden. Niketas möchte noch einmal mit dem Emir Kontakt aufnehmen, damit er noch mehr über Rom erfährt. Dazu muss er sich aber überlegen, wie er den Genüssen des Emir widerstehen kann.
Pyrrhenos hat das Blutband zu Sylvia bekräftigt. Die schillernde Aura hat dadurch mehr und mehr abgenommen, so dass Sylvia sich nicht mehr dem Emir zugewandt ist.

Bis zum nächsten Mal
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Re: [VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
« Antwort #23 am: 14.12.2008 | 16:51 »
Etwas überraschend haben meine Spieler die Kampagne letzten Donnerstag gekippt. Aufgrund verschiedener Einflüsse werden wir in nächster Zeit wohl eher noch seltener spielen können, und mir war eine generelle Lustlosigkeit vermutlich auch anzumerken.

Da mir das Erarbeiten der komplexen geschichtlichen Hintergründe für eine Kampagne eigentlich den meisten Spaß bereitet und die Präsentation eher zweitrangig ist, macht das nix. Sowas werde ich auch nicht mehr machen; beim nächsten Mal schreibe ich lieber ein Buch. ;) Von jetzt an gibt es nur noch One Shots oder kurze Abenteuer für ein paar Sitzungen.

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