Umfrage

Führt Feedback an Autoren dazu, dass wir eher kriegen, was wir wollen?

Nö, die sollen ihre Hausaufgaben schön selber machen.
Nö, die hören doch eh nicht auf Feedback.
Ja, sonst wären sie ja schön blind/blöd
Ja, der Verlag zwingt die bestimmt.

Autor Thema: Autorenfeedback nützlich?  (Gelesen 9862 mal)

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IDA-eSeL

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Autorenfeedback nützlich?
« am: 19.09.2007 | 18:06 »
Mich beschäftigt die Frage, wie Ihr das Feedback-geben an Autoren (Romane, RPG, egal) einschätzt? (Umfangreiches genauso wie Zweizeiler.)

Es gibt ja so rosa Vorstellungen davon, dass Autoren schließlich Lektoren haben und entweder zu doof zum Schreiben sind oder sich gefälligst mehr anstrengen sollen, wenn ein Buch floppt.

Wenn Lektoren Ahnung von SchreibKUNST hätten, würden sie selber Bücher schreiben. Man kann sie nur für streng logische inhaltliche Fehler gebrauchen, sowie ggf. für das Formale. (Wobei wer das nicht kann, auch keinen Verlag findet.)

Woher also Feedback für individuelle, kreative Ideen kriegen, die sich noch nicht bewährt haben und nicht nach einem 08/15-Schema ablaufen, wenn Leser der Meinung sind, der Autor soll mal schön selber wurschteln? Müsste es nicht bis zu einem gewissen Maß gerade cool sein, den eigenen Einfluss in einem Produkt später zu merken?
Wenn es keine Feedback-"Daten" für eine kreative Idee gibt, sinkt die Chance ganz gewaltig, dass für diese Idee ein Vertrag zustande kommt und Geld locker gemacht wird.

Es gibt ja definitiv beide Extreme bei dieser Frage, und alles dazwischen, "Fanboys" genauso wie Totalverweigerer. Beides ist irgendwo auch ok und hat in der Begründung einen akzeptablen Kern. Aber dennoch würd ich gern wissen, was Ihr so denkt und wie die Verhältnisse eigentlich verteilt sind. :)

Offline Würfelheld

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #1 am: 19.09.2007 | 18:12 »
danke das Du mir dieses Thema abgenommen hast  >;D

Ich hab dann wie aus dem anderen Post "Cyberpunk tot?" abzuleiten ist mal mit "JA" gestimmt.

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Grimmstorm

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #2 am: 19.09.2007 | 18:27 »
Ich finde Feedback persönlich sehr wichtig und habe die Erfahrung gemacht das es in der breiten Masse auch Anklang findet.
Der Punkt ist jedoch weniger, wie viele Menschen einem bestimmten Feedback zustimmen, sondern mehr welche Qualität ein Feedback hat - sowohl in sprachlicher als auch inhaltlicher Art und Weise.
Leider kranken die meißten Feedback an beiden Punkten und sind obendrein noch dergestalt das sie polemisieren und häufig in persönliche Angriffe auf den Autor ausarten.
Es scheint fast als würden Menschen heute nicht mehr lernen wie man eine Kritik verfasst, oder sie nehmen sich nicht mehr die Zeit dies vernünftig zu tun. Statt dessen ergehen sie sich lieber in seichten Wortgefechten und tieferen Sinn und bewerfen sich gegenseitig mit Dreck.

Ein guter Autor wird in jedem Fall zumindest kurz über gute Kritik nachdenken und versuchen den jeweiligen Standpunkt nachzuvollziehen. Was er dann aber daraus macht sollte immer ihm überlassen bleiben - und von den Kritikern akzeptiert und toleriert werden.
Auch das ist leider eine selten gewordene Tugend. Die meißten sind erst dann zufrieden wenn ihr Gesprächsgegner ihre Meinung angenommen hat. tut er dies nicht ist er automatisch in ihren Augen dumm, stur und uneinsichtig. Schließlich hat man selbst ja die Wahrheit aus Dosen gefressen...  :gaga:

IDA-eSeL

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #3 am: 19.09.2007 | 18:39 »
Klar gibt es Feedback, das man überhören darf. ;D
Aber wenn ein bestimmter Aspekt öfters auftaucht, ist es mir egal, in welcher Form er das tut. Wenn ich zB höre, "Die Kampfszene ist scheiße", kann ich damit nicht viel anfangen. Zumal ich sie sicher nicht raushaue, wenn ich das selber denken würde. ;D
Höre ich das aber zum zweiten Mal, ist es Zeit, die Szene zu überdenken und sie ggf. wegzuschmeißen und einen komplett neuen Ansatz zu finden.
Das Analysieren brauchen Testleser gar nicht unbedingt immer selber machen, das wäre vllt wirklich zu viel verlangt. Im Falle von Foren oder eMails kann man als Autor ggf. ja später selber nachfragen.

(Die erwähnte Kampfszene z.B. war Nicht-Kampfkünstlern, die auch nicht selbst trainieren wollten, etwas zu lang, keine Faszination dafür. Deswegen war sie nicht schlecht, sie war bloß für einen breiteren Markt jenseits von Kampfkunst-Fans ungeeignet.)

Online Maarzan

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #4 am: 19.09.2007 | 18:39 »
...
Es scheint fast als würden Menschen heute nicht mehr lernen wie man eine Kritik verfasst, oder sie nehmen sich nicht mehr die Zeit dies vernünftig zu tun. ...
Ich habe aus der Schule den Eindruck gewonnen, das kritisch sein alles ist, was zählt und dem Gegenüber zuzuhören oder gar mal zu recherchieren nur der eigenen Standhaftigkeit und revolutionären Überzeugung schaden kann.  
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

IDA-eSeL

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #5 am: 19.09.2007 | 18:43 »
Klar soll man sich als Kritiker nicht plattlabern oder sonstwie manipulieren lassen. ;) Zuerst ist es der Autor, der sich nicht unmittelbar "rechtfertigen" soll gegenüber Kritik, im Falle persönlicher Gespräche. Andererseits liegt die Wahrheit jedoch immer zwischen These und Antithese (Dialektik); kommt halt drauf an, wieviel Zeit man für eine Diskussion hat. ;)

Offline Vanis

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #6 am: 19.09.2007 | 18:47 »
Kann ich so pauschal nicht beantworten. Bei einem Roman sehe ich das eher so, dass ich als Leser gerne überrascht werde und vorher mich da nicht groß einmischen will. Bei Rollenspielen sieht das anders aus. Einen Roman kann ich einmal lesen und ihn scheiße finden. Ein Rollenspiel kauf ich mir, um damit zu spielen, es ist für dauerhaften Spaß gedacht. Da macht es durchaus Sinn, im Vorfeld sich Feedback einzuholen.

Die Meinung kann ich nicht so ganz nachvollziehen:

Wenn Lektoren Ahnung von SchreibKUNST hätten, würden sie selber Bücher schreiben. Man kann sie nur für streng logische inhaltliche Fehler gebrauchen, sowie ggf. für das Formale. (Wobei wer das nicht kann, auch keinen Verlag findet.)

Wieso sollte jemand, der nicht selbst schreibt, ein Gespür für Literatur haben? Von daher seh ich die Arbeit von Lektoren im Literaturbetrieb doch als wichtiger an, als das Feedback von sehr vielen.
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Offline AlexW

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #7 am: 19.09.2007 | 18:52 »
Ich sag mal was als Autor & Leser.

Als Leser (mit Lit-Wiss-Hintergrund) kann ich oft nicht umhin, meinen Senf abzugeben. So hab ich mal nen sehr netten Mailwechsel mit einigen Autoren gehabt, die alle sehr nett und freundlich waren. Ich finde Transparenz & Naehe sehr wichtig und viele Autoren sind total spannende Typen. :) Das geht auch einher mit meiner Feedbackerei - ich bin Testleser fuer diverse Leute (auch etliche, die veroeffentlichen), und schicke denen auch Feedback. Durchaus auch mal sehr offen: "Der Charakter tut's fuer mich nicht." Die meisten sind sehr dankbar fuer eine mehr oder weniger ungefilterte Wahrnehmung ... ich bemuehe mich aber auch darum, meine subjekte Meinung ("Das war total spannend!") und eher objektive Kriterien ("Die Saetze sind mir hier zu holprig, lies dir das mal selbst laut vor") auch klar als solche zu kennzeichnen.

Als Autor liebe ich Feedback. Vor allem gutes, natuerlich - ich werde sehr stark von meinem Ego angetrieben, und das will Futter. Ich hab viele super-nette Leser, die gern ihre Meinung sagen duerfen ("Was fuer eine arrogante Mistsau, dieser Voiata!"), und wo ich das auch nicht krumm nehme. Warum auch. Mich freut doch, dass ich einen anderen Menschen auf emotionaler Ebene erreicht habe. Ueber vieles "koennte" man auch streiten. Wenn mir jemand sagt, er fand Szene X doof, laechle ich und nicke, weil das nur eine Meinung ist. Haeufen sich die, weiss ich, dass ich viele Leute mit der Szene nicht erreicht habe. Aber manchmal - selten - schreibe ich etwas auch genau *so*, um eine Leser-Erwartung zu brechen, oder auch, um zu irritieren (eine Szene, die viele Irritationen ausgeloest hat war die Hamam-Badehausszene in "Fatimas Traenen", um ein Beispiel zu nennen - die interpretieren manche Leute als "Fast-Vergewaltigung" - sehe ich total anders, aber ich habe die mit Absicht genau so geschrieben).

Es gibt aber auch Feedback, da muss ich nur lachen. Wenn jemand selbst keinen geraden Satz konstruieren kann, bei mir aber "Schwaechen in der Grammatik" diagnostiziert, kann ich nur sagen, sorry, Kollege, voellig falsch. Das dicke Fell muss man als Autor mitbringen. Es gibt auch einfach "toxische" Typen, die wirklich nur neidisch sind - viele gescheiterte oder nie angefangene Autoren dabei, lustigerweise.

IDA-eSeL

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #8 am: 19.09.2007 | 18:53 »
@Vanis:

Bei einem Roman sehe ich das eher so, dass ich als Leser gerne überrascht werde und vorher mich da nicht groß einmischen will.

Klar, aber wenn Du hinterher etwas Feedback gibst, wird der *nächste* Roman vllt anders. ;)


Wieso sollte jemand, der nicht selbst schreibt, ein Gespür für Literatur haben? Von daher seh ich die Arbeit von Lektoren im Literaturbetrieb doch als wichtiger an, als das Feedback von sehr vielen.

Zugegeben, da hab ich etwas überspitzt. Klar haben Lektoren ein Gespür für Literatur!! Klar sind sie noch wichtiger als Feedbackgeber!! Aber sie haben z.B. nicht immer viel Zeit für ein Skript und überlesen komplexe inhaltliche Gefüge, konzentrieren sich eben auf das Formale, und auf die Aspekte, die sie partiell gerade im Hinterkopf beschäftigen. (Jedenfalls in kleinen Verlagen, wo nicht jeder Autor nen eigenen Betreuer hat.) Was einen Leser beschäftigt, ist bei demselben Roman aber von Person 1 bis 50 u.U. immer was anderes.

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #9 am: 19.09.2007 | 18:55 »
Wenn ein Autor sich nicht anhört, was andere zu seinem Werk zu sagen  haben ist er entweder so genial, das er es wirklich nicht braucht, oder blöd.

Ich weiß nicht wie viele Logikfehler und andere Probleme mir schon in Büchern aufgefallen sind, Da hat wohl jemand gepennt oder das Feedback ignoriert.

Meine Erfahrung in dem Bereich beschränkt sich nur auf das Schreiben von einem Rollenspiel und da war ich immer mehr als glücklich, wenn ich fundiertes Feedback bekommen habe. Ohne die Leute die das Regelwerk gelesen und test gespielt haben wäre das Werk nur halb so gut, wie es jetzt ist. Und auch ein Feedback welches mir gesagt hat, ich würde mich auf dem Niveau eines 7 Klässlers bewegen, hat mich irgendwie weiter gebracht. Mit dem Motto jetzt erst Recht, habe ich mich einfach weiter an die Arbeit gemacht und mein Ding konsequent durchgezogen.

Eine Sache von anderen Standpunkten aus betrachten zu lassen, kann den Autor nur weiter bringen. Also sollte er sich Feedback holen.
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Offline Wodisch

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #10 am: 19.09.2007 | 20:01 »
Autorenfeedback ist toll - eine Journalistin hat mir mal eins ihrer Bücher gegeben, weil wir am Tag zuvor über das Thema gesprochen hatten, und das dann noch in der Nacht gelesen und ihr etliche Seiten "Feedback" geschrieben. Sie war zwar etwas überrascht, aber sie hatte ja darum gebeten (kurz danach waren wir dann ein Paar)...
:d ;D

Offline AlexW

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #11 am: 19.09.2007 | 20:10 »
Autorenfeedback ist toll - eine Journalistin hat mir mal eins ihrer Bücher gegeben, weil wir am Tag zuvor über das Thema gesprochen hatten, und das dann noch in der Nacht gelesen und ihr etliche Seiten "Feedback" geschrieben. Sie war zwar etwas überrascht, aber sie hatte ja darum gebeten (kurz danach waren wir dann ein Paar)...
:d ;D

Clever! Autoren sind Feedbackern gegenueber besonders verwundbar. :)  :d :d :d

Offline Vanis

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #12 am: 19.09.2007 | 20:34 »
Zugegeben, da hab ich etwas überspitzt. Klar haben Lektoren ein Gespür für Literatur!! Klar sind sie noch wichtiger als Feedbackgeber!! Aber sie haben z.B. nicht immer viel Zeit für ein Skript und überlesen komplexe inhaltliche Gefüge, konzentrieren sich eben auf das Formale, und auf die Aspekte, die sie partiell gerade im Hinterkopf beschäftigen. (Jedenfalls in kleinen Verlagen, wo nicht jeder Autor nen eigenen Betreuer hat.) Was einen Leser beschäftigt, ist bei demselben Roman aber von Person 1 bis 50 u.U. immer was anderes.

Ich hab mich übrigens verschrieben, aber du hast mich intuitiv richtig verstanden  ;). Es muss natürlich heißen "warum sollten ... KEIN Gespür...

Das Können eines Lektors misst sich daran, welches Gespür er für Literatur hat. Oft können/müssen die anhand der ersten Seite eines Manuskripts entscheiden, ob das Ding was taugt. Von daher hast du Recht, wenn Leser ein sehr viel differenzierteres Bild abliefern können. Da steht eben auch keine Wirtschaftlichkeit dahinter.
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Offline Wodisch

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #13 am: 19.09.2007 | 20:54 »
Clever! Autoren sind Feedbackern gegenueber besonders verwundbar. :)  :d :d :d
Deswegen halte mich ja auch mit Kritik Dir gegenüber zurück ;D

Offline Würfelheld

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #14 am: 19.09.2007 | 20:58 »
Als Autor liebe ich Feedback. Vor allem gutes, natuerlich - ich werde sehr stark von meinem Ego angetrieben, und das will Futter. Ich hab viele super-nette Leser, die gern ihre Meinung sagen duerfen ("Was fuer eine arrogante Mistsau, dieser Voiata!"), und wo ich das auch nicht krumm nehme. Warum auch. Mich freut doch, dass ich einen anderen Menschen auf emotionaler Ebene erreicht habe. Ueber vieles "koennte" man auch streiten. Wenn mir jemand sagt, er fand Szene X doof, laechle ich und nicke, weil das nur eine Meinung ist. Haeufen sich die, weiss ich, dass ich viele Leute mit der Szene nicht erreicht habe. Aber manchmal - selten - schreibe ich etwas auch genau *so*, um eine Leser-Erwartung zu brechen, oder auch, um zu irritieren (eine Szene, die viele Irritationen ausgeloest hat war die Hamam-Badehausszene in "Fatimas Traenen", um ein Beispiel zu nennen - die interpretieren manche Leute als "Fast-Vergewaltigung" - sehe ich total anders, aber ich habe die mit Absicht genau so geschrieben).
...Voiata ist ja auch ein Scheisskerl  >;D

aber davon ab, Alex ist ein gutes Beispiel dafür das man als Autor sich aus Feedback etwas macht und sich damit auseinandersetzt *sprichtauserfahrung*

und das war es was ich in "Cyberpunk tot?" meinte!
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Offline Greifenklaue

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #15 am: 19.09.2007 | 21:45 »
Zitat
Wenn Lektoren Ahnung von SchreibKUNST hätten, würden sie selber Bücher schreiben. Man kann sie nur für streng logische inhaltliche Fehler gebrauchen, sowie ggf. für das Formale. (Wobei wer das nicht kann, auch keinen Verlag findet.)
Machen übrigens auch einige!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #16 am: 19.09.2007 | 21:47 »
Naja, meine Antwort ist klar. Schade, irgendwer hat noch dasselbe gewählt. Dachte schon ich bekomm nen Blumentopf.

P.S.: Übrigens müsste es wohl Leserfeedback (Feedback von Lesern), nicht Autorenfeedback (Feedback von Autoren) heißen. Autorenfeedback ist sicherlich nützlich, darum sollte man sich ja generell einen Mentor suchen.
« Letzte Änderung: 19.09.2007 | 22:07 von Ein »

Offline Friedensbringer

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #17 am: 19.09.2007 | 21:50 »
feedback an meiner "arbeit" hielt sich leider immer in grenzen... häufig nur ein "gefällt mir" oder ein "woa, toll" oder ähnliches. nicht sehr hilfreich. konstruktive kritik gabs nur bei meinem 72h rpg hier bei der ersten challange, und da fand ich das auch echt toll (auch wenn ich an dem projekt hinterher nicht mehr gearbeitet habe ;) aber ich habe mir das feedback für andere projekte sehr zu herzen genommen).

meiner erfahrung nach ist viel, viel "feedback" recht unnütz (wenn auch schmeichelnd). richtig gutes feedback, dass naturgemäß nicht immer nur gut sein kann, kriegt man imho viel zu selten. und dann gibt es auch immer wieder leute, die sich genau solcher kritik dann nicht annehmen. schade eigentlich.

mein fazit: feedback ist zwar wichtig, muss aber konstruktiv sein, ist ansonsten eher wertlos.
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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #18 am: 19.09.2007 | 22:12 »
@Ein
Ich bin der andere  >;D
Der Grund:
Ein Autor sollte IMHO kreativ seine Ideen verwirklichen.
Feedback sorgt nur dafür, das er seine Ideen an die Ideen anderer angelicht.
Beim Autobau vllt Sinnvoll, beim schreiben von "Kunst" IHMO eher nicht.
« Letzte Änderung: 19.09.2007 | 22:14 von Thalamus Grondak »
Even if you win the Rat race, you´re still a Rat

Ein

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #19 am: 19.09.2007 | 22:14 »
Sehe ich genauso, aber da sind wir beiden wohl auf weiter Flur allein. Deswegen wird das wohl auch nix mit der deutschen Unterhaltungsbranche. ;)

Offline Friedensbringer

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #20 am: 19.09.2007 | 22:21 »
bei vielen wird aber ohne feedback keine (lesbare) kunst draus. kenn genug die ihren wust ausschließlich mit "toll wat du da machst" der breiten öffentlichkeit gezeigt haben, nur um dann zu merken, dass sie ziemlichen mist verzapft haben.
ideen von andern zu übernehmen ist eine sache, aber sich überhaupt nix sagen lassen eine andere. imo ;)
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #21 am: 19.09.2007 | 22:29 »
Man lernt nur durch Rückschläge, oder so. Und zum großen Teil besteht das Handwerk eines jeden Freelancers nun mal aus dem Wetzen seiner Fertigkeiten. Dafür bedarf es aber der Fähigkeit der Selbstreflektion. Aber ist natürlich viel bequemer (und deutscher) sich von anderen sagen zu lassen, was man falsch gemacht hat, und das dann sofort abzuschalten.

Offline Bombshell

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #22 am: 20.09.2007 | 09:28 »
Hallo,

vor allem sollte man sich kein Feedback aus dem Freundes- oder Familienkreis holen, außer es geht um technische Sachen wie Grammatik und Rechtschreibung. Auch das Forum hier ist teilweise schon grenzwertig (Stichwort Communitygekuschel). Aber leider ist es schwer von außerhalb Leute zu finden, die sich Zeit nehmen.

MfG

Stefan
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Offline Joerg.D

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #23 am: 20.09.2007 | 10:15 »
@Ein
Ich bin der andere  >;D
Der Grund:
Ein Autor sollte IMHO kreativ seine Ideen verwirklichen.
Feedback sorgt nur dafür, das er seine Ideen an die Ideen anderer angelicht.
Beim Autobau vllt Sinnvoll, beim schreiben von "Kunst" IHMO eher nicht.

So leid es mir tut, aber schreiben das von Büchern ist IMHO keine Kunst. Es ist nicht wie bei Gedichten wo es um die absolute Kreativität geht.

Es ist ein Handwerk, wo eine kreative Idee umgesetzt wird und mit Techniken gearbeitet wird um das gewünschte Ziel zu erreichen. Der Autor kann vom Feedbacker auf Logikfehler und im Raum stehende Fragezeichen hingewiesen werden. Aber kein Mensch der so eingebildet kreativ ist das er sich zutraut, ein Buch schreiben zu können, wird von seiner Grundidee groß abweichen. Aber er wird (wenn er nicht absolut genial ist) handwerkliche Fehler machen und das Werk mit guten Feedback so präsentieren können wie es ihm gebührt.
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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #24 am: 20.09.2007 | 10:23 »
@Ein
Ich bin der andere  >;D
Der Grund:
Ein Autor sollte IMHO kreativ seine Ideen verwirklichen.
Feedback sorgt nur dafür, das er seine Ideen an die Ideen anderer angelicht.
Beim Autobau vllt Sinnvoll, beim schreiben von "Kunst" IHMO eher nicht.

Naja, das kommt eben drauf an, in welcher Weise ein Autor auf Feedback hört.
Wenn ich eine Pfeife schleife und mir sagt jemand, ihm gefalle das nicht, dann ist das schlichtweg 'sein Bier'.
Wenn er mir aber sagt, das meine Pfeife aus diesem und jenem Grund diverse Grundbedingungen einer Pfeife (Raucheigenschaften, keine Beize in der Rauchkammer, etc.) nicht, oder nur unzureichend, erfüllt und mir auch mitteilt woran das liegt, werde ich dieses Feedback dankend annehmen.

Sprich es gibt einen Unterschied zwischen der handwerklichen und der künstlerischen Ebene eines Werkes.
Ich stimme in sofern damit über ein, daß die künstlerische Ebene eines Werkes direkt vom Autor kommen sollte (kein Feedback erwünscht), aber auf der handwerklichen Ebene ist Feedback durchaus sehr sinnvoll.

Gruß,
Hr. Rabe
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