Autor Thema: Auge um Auge und Zahn um Zahn. Oder was du nicht willst das man dir tu.  (Gelesen 16071 mal)

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Bastian-Bux

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Hey, du denkst doch nicht das ichs bei der Peitsche lasse? Quaint kann da ein Lied von singen. Als er in meine Skype SR Runde kam, entlarvte er sich sehr schnell als "Effizientsspieler". Hat er den Preis dafür bezahlt? Sicher. Hat er auf der anderen Seite einige sehr schöne Erlebnisse mit seinen Freundinnen (ja, Mehrzahl) gehabt, nachdem er verstanden hat das er auch in seiner Rolle Rollenspiel betreiben kann? Aber sicher.

In der Rolle stimmig spielen wird bei mir nämlich rollenstimmig belohnt, genauso wie aus der Rolle fallen durch aus der Rolle fallende NSCs "bestraft" wird. Sowas stelle ich allerdings auch explizit vorm spielen klar. In einer Spielrunde in der alle (inkl. SL) sehr Effizienzbewußt sind, tritt ein solches Problem nämlich gar nicht erst auf.

Deshalb auch mein Hinweis auf die Metaebene: dieses Problem besteht nämlich mMn nicht in-game, sondern aufgrund von differerierenden Spielererwartungen. Und da muss es auch gelöst werden. Und je nachdem welches "Vehikel" der Spieler für eine solche Diskussion wählt, je nachdem sieht auch die Antwort des SL aus.

Offline AE

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Also ich finde als richtiger gamist "Effizientsspieler" würde ich mich ja eher herausgefordert fühlen wenn der Spielleiter auch anfängt die Spirale hochzudrehn.
Wenn dann der Spielleiter allerding weiter anzieht wird irgendwann die ganze Spielwelt unglaubwürdig und man ist auf dem besten weg zu einer schönen disfunktionalen spielerrunde.
Ich versteh gar nicht wieso sich so viele Spielleiter da so haben. Wenn es dem Spieler spass macht auf Effizienz zu gehen und die anderen Mitspieler nicht darunter leiden - dann soll man ihn oder sie doch einfach lassen.
Glaubwürdige/Unterhaltsamme Konsequenzen sollte das handeln des Spielers natürlich haben, wie bei jedem anderem Spieler auch. Aber es ist ja nicht so das der Spielleiter GM-Punkte verliert wenn der Spieler besonders viele NSC Gegner umlegt oder ihm der angerichtete in-game Sachschaden vom Giro-Konto abgebucht wird.
Man muss ja einfach nur die wichtigen von den Charakteren zu bewältigenden Aufgaben auf andere Schwerpunkte legen, weg von der überspezialisation des Charakters und schon sind alle Spieler wieder gleichberechtigt. Und schon sind alle glücklich, und dass ohne kruden Einsatz von Erwachsenenpädagogik.

Bastian-Bux

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Wenn es dem Spieler spass macht auf Effizienz zu gehen und die anderen Mitspieler nicht darunter leiden - dann soll man ihn oder sie doch einfach lassen.

Genau da liegt der Hund begraben. Mir als SL ist es völlig wurscht, wie effizienzdenkend der einzelne Spieler ist. Da wo er jedoch dem Spielspaß der anderen schadet, bin ich als Schiedsrichter gefragt. Und wende ganz gezielt ein paar Grundregeln der "Konditionierungslehre" an:

- Wenn du überhaupt strafst, dann strafe RICHTIG. Eine Strafe die nicht so stark ist, das sie in einer Strafvermeidung mündet, kann man sich nicht nur komplett sparen, man MUSS sie sich sogar verkneifen. Sie wäre nämlich konterproduktiv.

- Strafe dem Sachverhalt nach sachlich angemessen. Der Bestrafte muss den direkten Zusammenhang nicht nur verstehen, sondern auch "fühlen" können.

- Mach sehr deutlich warum gerade dieses Verhalten bestraft wird, und genauso wichtig: zeige Verhaltensalternativen auf.

- Kombiniere idealerweise stets das positiv konotierte Alternativverhalten mit einem Positivreiz. Damit maximierst du den "pädagogischen Effekt", und minimierst die Notwendigkeit für Negativreize.

- Vermeide "Frustrationsstrafen". Sie sind meist weniger effektiv und führen ausserdem zu einer längerfristigen Störung des Verhältnisses. Also lieber einmalig einen Negativreiz setzen, als (vielleicht sogar noch kontinuierlich) einen "gewohnten" Positivreiz fort zu nehmen.

In Hinblick auf diese Aspekte wird wohl auch klar, warum ich mir das Recht anmaße da Spieler auch zu bestrafen. Sie tun es nämlich auch: ein Spieler der durch seine Spielweise andere Spieler stört, "bestraft" diese sogar auf die denkbar ungünstigste Weise: er entzieht einen Positivreiz kontinuierlich, frustriert also den anderen Spieler. Plus, er läßt dem "bestraften" Spieler weder Handlungsalternativen, noch wird diesem irgendwie klar, wofür er bestraft wird.

Und genau hier würde ich dann eben nicht "Auge um Auge" agieren indem ich den störenden Spieler auch frustriere wie es der Fall wäre wenn ich eine Aufrüstungsspirale in Gang setze. Sondern ich setze die Konditionierungslehre soweit es mir als in sozialen Interaktionen selbst eingebundenem Spielleiter möglich ist, um.

Auf deutsch hieße das: nicht dauernde kleine Gemeinheiten die den Spieler nur herausfordern. Sondern gezielt einzelne starke "Strafen" die dann auch ic sowie oc konkret begründet werden, und zu denen auch klar gesagt wird welches Verhalten denn erwünscht ist.

Eulenspiegel

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- Wenn du überhaupt strafst, dann strafe RICHTIG. Eine Strafe die nicht so stark ist, das sie in einer Strafvermeidung mündet, kann man sich nicht nur komplett sparen, man MUSS sie sich sogar verkneifen. Sie wäre nämlich konterproduktiv.
Also laut Eingangspost geht es ebend nicht um Bestrafung.

Und auch ansonsten: Wieso überhaupt strafen? Wenn der Spieler nicht so spielt wie gewünscht, sagt ihm einfach, dass er unerwünscht spielt. Das bringt wesentlich mehr, als irgendeine obskure Bestrafung. Denn dann fühlt sich der Spieler unbegründet bestraft und fängt seinerzeit an, sich an dem SL zu rächen. Dennd er Spieler denkt wahrsxcheinlich genau so wie du: Wenn ein Mitspieler sich unerwünscht verhält, muss man ihn bestrafen. Der SL hat sich unerüwnscht verhalten, also muss man ihn bestrafen.

Der SL dagegen denkt wieder: Der Spieler hat sich unerwünscht verhalten, also muss ich ihn bestrafen.
Daraufhin denkt der Spieler: Der SL hat sich unerwünscht verhalten, also muss ich ihn bestrafen.

Wir landen also in einer Bestrafungsspirale, in der sich Spieler und SL versuchen, gegenseitig zu bestrafen.
Dies kann man ganz einfach vermeiden, indem man auf Bestrafung verzichtet und einfach drüber redet.

Offline Funktionalist

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und spätestens, wenn ein Spieler mit einem SL-losen Regelwerk antanzt, dann erhält man als SL das Signal, dass man irgendwas falsch gemacht hat... >;D

Das Spiel ist ein Miteinander. Es ist nicht wichtig genug, die psychologische Kriegsführung auszupacken.
Jedes Strafen und erziehen ist nicht aufgabe des SL, das sind persönliche Probleme, die man außerhalb des Spieles regeln sollte, damit auch andere Spieler nicht drunter zuleiden habe. bzw. damit es einfach schneller geht. ;)

sers,
Alex

Bastian-Bux

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*schmunzel* Ihr geht also auch zum Schirie auf das Fußballfeld und sagt:

"Hey Junge, laß die gelbe und rote Karte stecken, ey Strafen ist doch uncool, rede doch lieber mit dem darüber. Ey, klär deine persönlichen Probleme mit dem Spieler doch bitte woanders, und laß uns hier weiterspielen."

;) Sorry, habt ihr auch gelesen was ich geschrieben habe? Es geht nicht darum "mal eben" zu strafen, noch weniger darum, dies zu tun ohne das es der Spieler versteht.

Aber jeder Vertrag enthält auch Konventionalsstrafregeln. Was passiert wenn jemand sich nicht dran hält? Spieler X versaut den anderen den Spaß? Dann trägt er die Konsequenzen, und ja, der SL ist da der Schiedsrichter der entscheidet wer die gelbe und wer die rote Karte kriegt. Und ums noch komplexer zu machen ist der SL noch dazu derjenige der entscheidet welche Form von "Strafe" angemessen und vor allem zielführend ist. Und Ziel jedes Vertrages ist erstmal dessen Einhaltung.

Samael

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Das Problem ist, dass diese Art der Spielregelung nur in eine Richtung funktioniert. Will heißen, wenn sich der SL unerwünscht verhält kann der Spieler auf dieser Ebene gar nichts machen. Also: Bleiben lassen.

Offline reinecke

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Aber jeder Vertrag enthält auch Konventionalsstrafregeln. Was passiert wenn jemand sich nicht dran hält? Spieler X versaut den anderen den Spaß? Dann trägt er die Konsequenzen, und ja, der SL ist da der Schiedsrichter der entscheidet wer die gelbe und wer die rote Karte kriegt. Und ums noch komplexer zu machen ist der SL noch dazu derjenige der entscheidet welche Form von "Strafe" angemessen und vor allem zielführend ist. Und Ziel jedes Vertrages ist erstmal dessen Einhaltung.
Im Vertrag kann aber auch stehen, dass wenn Spieler X alles versaut, die Gruppe das Problem analysiert und dann gemeinsam entscheidet, ob er ne gelbe, rote oder gar keine Karte bekommt.

@Topic
Exaktes Spiegeln ist idiotisch, aus diversen Gründen.

Aber der SL sollte seine NSCs auf dem gleichen Level benutzen, wie die Spieler. Wenn die Spieler sehr gritty sind, dann sinds die NSCs auch, es sei denn der SL möchte genau mit den nicht gritty-NSCs eine bestimmte Situation erzeugen.
Mehr nicht spiegeln oder vergelten.

AuAuZuZ würde ja auch keine Wendungen zulassen.

Eulenspiegel

  • Gast
*schmunzel* Ihr geht also auch zum Schirie auf das Fußballfeld
1) Beim Fußballspiel spielen meistens zwei verfeindete Mannschaften.
Beim Rollenspiel spielen aber selten verfeindete Spieler.

Und wenn wir innerhalb unserer Mannschaft spielen oder mit Kumpel auf der Wiese, dann brauchen wir auch keinen Schirie. (Bzw. keiner hat Lust den Schirie zu machen und alle wollen mitspielen, also gibt es keinen Schirie.)

2) Der Schirie hat bloß die Aufgabe, die Regeln zu überwachen und bei Streitigkeiten einzugreifen. Er spielt aber nciht mit.
Der SL ist dagegen eher ein Mitspieler mit besonderen Rechten. Ich würde ihm beim Fußballspiel daher eher mit dem Torwart vergleichen.
Und wenn mich der Torwart bestrafen will, weil ich nicht so spiele wie er sich das wünscht, dann wäre ich ziemlich sauer auf den Torwart und würde evtl. ihn bestrafen.

3) Es geht ja in den seltensten Fällen um Regelbruch. (Der Schirie beim Fußbal greift ja nur ein, wenn mal offensichtlich ein Regelbruch vorliegt. - Wenn ein Fußballspieler ein Kameradenschwein ist und lieber alleine als im Teamplay spielen will, oder wenn ein Spieler sich lieber lauthals mit seinem Kumpel über das Wetter unterhalten will, anstatt Fußball zu spielen, dann greift der Schirie nicht ein. - Und wenn jemand sich nicht an die Vereinbarung im Team hält und zum Beispiel lieber übers Mittelfeld angreift, anstatt über die rechte Flanke, wie es vereinbart wurde, dann greift der Schirie auch nicht ein.)

Und mal ehrlich. Womit würdest du einen "schlechten Rollenspieler"(TM) eher vergleichen: Mit einem Kerl, der einem Mitspieler das Bein stellt, oder mit einem Spieler, der seinen Teamkollegen keinen Ball abgibt und lieber im Alleingang versucht, das Tor zu schießen? (und meistens ist sogar der zweite Fall bereits zu hart.)

Sollte ein Mitspieler körperlich aggressiv werden und mir ein Bein stellen, dann würde ich ihn auch bestrafen. (Und da ist es mir egal, ob wir Fußball oder Rollenspiel betreiben. - Die Strafe wäre in beiden Fällen fällig.) Und da brauche ich auch weder SL noch Schirie, der mich dabei unterstützt, mich bei meinem Mitspielr zu "bedanken". Das schaffe ich auch alleine.
Aber die meisten Rollenspieler brechen keine Regeln oder werden körperlich aggressiv. (Oder ich hatte einfach nur Glück mit meinen Gruppen.) Die meisten Probleme treten daher auf, dass man unterschiedliche Vorstellungen vom Spiel hat. (Die Manschaft will vielleicht unbedingt das Spiel gewinnen, weil es um einen wichigen Pokal/Medaille geht, während ein Spieler denkt, es handle sich nur um ein Freundschaftsspiel und demzufolge relaxed an die Sache herangeht. - Und da hilft es wenig, dem Mitspieler ein paar Mal den Ball gegen den Kopf zu schießen. Dadurch spielt er sicherlich nicht motivierter.)

Zitat
Aber jeder Vertrag enthält auch Konventionalsstrafregeln. Was passiert wenn jemand sich nicht dran hält?
Bei einem Vertrag ist das ganz genau geregelt und schriftlich niedergehalten.
Beim Fußball ist das auch schriftlich geregelt und jeder kann die Regeln nachlesen, wann man eine gelbe und wann man eine rote Karte bekommt.

Aber beim RPG kommt betrügen selten vor. Hier braucht man nicht unbedingt Konventionalstrafen, weil sich die Spieler meistens doch an die Regeln halten. (Und wenn sich jemand nicht an die Regeln hält, dann muss man sich Konventionalstrafen überlegen. - Aber hier muss man auf eine Trennung von Legislative und Judikative achten: Beim Fußballspiel setztd er Schirie zwar die Regeln um, aber er hat sich die Konventionalstrafen nicht ausgedacht. Falls in eurem RPG also der SL auch die Aufgabe des Schiries mitübernimmt (wir kommen auch ganz gut ohne Schirie aus und der SL übernimmt eher die Aufgaben des Teamcaptains/Torwartes), dann sollte die Festlegung der Konventionalstrafen von jemand anderem vorgenommen werden. Im Optimalfall von der ganzen Gruppe)

Zitat
Und ums noch komplexer zu machen ist der SL noch dazu derjenige der entscheidet welche Form von "Strafe" angemessen und vor allem zielführend ist.
Nein. Der SL ist in erster Linie der Torwart/Teamcaptain eines Spiels. Das war es.
Ihr könnt feststellen, dass ihr ohne Schirie nicht auskommt und bei eurem Spiel noch einen Schirie bestimmen. Aber dieser Schirie muss nicht der SL sein. Es kann auch jemand anderes die Aufgabend es Schirie übernehmen. (BTW: Wir kommen sowohl beim RPG als auch beim Fußballspiel ohne Schirie aus und es gab noch nie Probleme, die man nicht auch so lösen konnte.)

OK, in eurem Fall übernimmt der SL scheinbar die Rolle des Schiedrichters. OK, ist erstmal nichts gegen zu sagen. Aber das besagt noch lange nicht, dass er auch die Rolle der DeFA einnimmt und die Regeln macht. Das gibt schon beim Fußballspiel große Probleme, da hier über die Köpfe der Fans und Fußballspieler hinweg Entscheidungen getroffen werden.
Im kommerziellen Fußballbereich kann man das leider nicht ändern. - Aber im privaten Fußballspiel und auch im privaten RPG kann man das ändern und die Gesetzgebung demokratischer veranstalten.

Offline Funktionalist

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Ups, steht im Post drüber auch:(
*schmunzel* Ihr geht also auch zum Schirie auf das Fußballfeld

Der SL ist halt auch nur ein Spieler und nicht der schiri, außrdem gibt es beim fußall einen Konflikt zweier absichten und zwar durch das spiel vorgegeben, was beim rsp eigentlich nicht der fall ist.
(Auf spielerebene. Die Chars können durchaus gegeneinander stehen...)
Das Beispiel passt also nicht.
)

Das heißt beim gemeinsamen spiel ist man erstmal gleichgestellt.Der sl hat nur mehr aufgaben. Das bedeutet weiter, dass Erziehen und konventionalstrafen  ;D vllt funktionieren, aber auf jeden fall für geminderten Spielspass sorgen.

Wohlgemerkt, es eht hier nicht um Konsequenzen innerhalb der spielwelt, sondern um den SL, der die Spielwelt ändert.

Für kleine Aktionen eignet sich dieses Bestrafen ja, und es muss noch nichtmal ernst sein(wenn einer in einer ernsten situation rumalbert, erwidert der wichtige NSC angewidert:"Da kann ich nicht drüber lachen!" Als BtoT und kleinen Rückschlag gegen die Scs, aber das ist eigentlich keine strafe...zumindest nicht in der absicht.).
Das eignet sich aber nicht, um einen Spieler zu ändern, oder nur um seinen spielstil zu ändern, da es schnell zu einem Teufelskreis kommen kann..aber das wurde hier schonmal beschrieben. ;)

sers,
alex
« Letzte Änderung: 30.09.2007 | 20:13 von Destruktive_Kritik »

Offline Der Oger (Im Exil)

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Oger hat mal in Bücherkiste über die Rolle des Spielleiters gekramt, und folgende Zitate gefunden:

As the Storyteller, you are in charge of interpreting and enforcing the rules, yet you are also an entertainer - you must struggle to balance your two roles.
Vampire, The Masquerade; Chapter One - The Storyteller

und die Überschriften aus dem Spielleiter-Handbuch von D&D 3.5

Die Spieler einschätzen
Mit den Spielern zusammenarbeiten
Über das Spiel hinausdenken
Die Charaktere kennen
Das Abenteuer und das begleitende Material kennen
Die Regeln kennen
Die Spielbalance erhalten
Regeländerungen
Neue Dinge Hinzufügen
Die Geschehnisse Beschreiben
Miniaturen Benutzen
Karten anfertigen
Das Spieltempo bestimmen
Die Aktionen der SC handhaben
Die Aktionen der NSC handhaben
Die Action beschreiben
Entscheidungen Treffen
Schummeln, und wie es die Spieler sehen
Der Abschluss eines Spielabends

Soviel von Oger zum Thema "Rolle des Spielleiters". Vom Bestrafen der Spieler steht da nichts.

Aber Konsequenzen sind wichtig. Nicht Auge um Auge; das impliziert und führt zu Frustration. Und Teufelskreisen.
Sondern klare, in der Spielwelt-Logik begründete Konsequenzen. Wenn die Spieler durch die Kampagnenwelt marodieren, dann werden irgendwann die Paladine / Jedi-Meister / Großen Drachen / Justikare aktiv, um die Charaktere der Gerechtigkeit zuzuführen. Nur weil die SC auf unschöne Methoden zurückgreifen, heißt das auch, das alle Gegner der SC das tun werden, und dabei unfähig sind.

Charaktere müssen Konsequenzen ihres Handelns erfahren, um sich weterzuentwickeln. Aber alles bitteschön ohne emotionale Beeinflussung und den Wunsch nach Vergeltung durch den Spielleiter, der durch Auge um Auge zum Ausdruck kommt.
Oger ist jetzt nicht mehr traurig. Oger darf jetzt seinen Blog in die Signatur aufnehmen: www.ogerhoehlen.blogspot.com


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Ludovico

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Zitat
Die Spieler einschätzen
Mit den Spielern zusammenarbeiten
Über das Spiel hinausdenken
Die Charaktere kennen
Das Abenteuer und das begleitende Material kennen
Die Regeln kennen
Die Spielbalance erhalten
Regeländerungen
Neue Dinge Hinzufügen
Die Geschehnisse Beschreiben
Miniaturen Benutzen
Karten anfertigen
Das Spieltempo bestimmen
Die Aktionen der SC handhaben
Die Aktionen der NSC handhaben
Die Action beschreiben
Entscheidungen Treffen
Schummeln, und wie es die Spieler sehen
Der Abschluss eines Spielabends

Danke für die Aufzählung, weshalb ich nie nie und niemals nicht D&D leiten möchte.
Als SL hat man bloß Arbeit und Pflichten und dabei noch extrem viele Informationen berücksichtigen.  :-\

Offline Der Oger (Im Exil)

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@ Ludovico:
Off-Topic:
Mit der Ausnahme der vielerorts gehassten Verwendung von Miniaturen:

Welche Punkte lässt Du als Spielleiter weg? Egal welches RSP?
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Ludovico

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OT:
Zitat
Über das Spiel hinausdenken

Warum sollte ich als SL über das Spiel hinausdenken? Wenn ich eine Kampagne habe, hab ich eine Kampagne und verhackstückele sie in kleine Abenteuerportionen. Was soll ich mir da noch mehr Gedanken machen?

Zitat
Die Charaktere kennen

Bei D&D gerade mit den ganzen Feats, Fähigkeiten und Zaubern ist das eine mordsmäßige Arbeit.
Aber es ist auch bei anderen RPGs sehr schwierig. Ich tendiere zu dem "Wenn Du einen Vorteil einsetzen willst, setz ihn ein und erwarte nicht von mir, daß ich mir daran erinnere, was auf Deinem Bogen steht".

Zitat
Karten anfertigen

Als mieser Zeichner und dann am Besten noch mit Hex-Feldern... Nix da!

Zitat
Die Aktionen der SC handhaben

Sind doch nicht meine SC. Die sollen die Spieler mal schön handhaben. Die dürfen von mir aus auch gerne noch die NSCs übernehmen (was sie auch teilweise machen).

Offline Der Oger (Im Exil)

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Und weiter mit Offtopic von Oger:

Über das Spiel hinausdenken: Dieser Punkt ist missverständlich ausgedrückt. Damit ist gemeint, das der Spielleiter nicht zulassen sollte, das die Spieler ihre Entscheidungen dadurch beeinflussen lassen, das sie ein Spiel spielen.

Ein Beispiel: Die SC kommen an eine Fallgrube. Wenn die Spieler über das Spiel hinausdenken, werden sie sagen: "Der Spielleiter würde niemals eine Fallen Konstruieren, an der wir nicht vorbeikommen. Also muss hier irgendwo ein Hebel sein."
Dies wird, so glaube ich, im Englischen mit Metagaming ausgedrückt, und ist abzulehnen.

Stattdessen sollten die Spieler im Spiel nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Ein korrekter Ansatz wäre dann: "Ich schätze mal, das die Gnome, welche die Falle gebaut haben, ja auch irgendwie drann vorbei müssen. Also muss auf der anderen Seite der Grube irgendein Mechanismus sein."

Die Charaktere kennen : Damit sind nicht nur die Spielwerte gemeint ( und die auch eher im Zusammenhang mit der Auswahl der Begegnungen, um das Abenteuer an die Gruppe anzupassen. Die Challenge Rating ist ein guter Ansatz, aber kein Allheilmittel, um die Schwierigkeit einer Begegnung festzulegen. Zum Beispiel, wenn in einer Gruppe der Kleirker fehlt, und diese begegnet Untoten.) Sondern auch den bevorzugten Spielstil der Spieler zu kennen ( mag man eher Verlieskrabbelei oder Höfische Intrigen oder Abenteuer in der Wildnis ? ).

Karten zeichnen : Bei mir sterben ganze Wälder durch Blöcke mit Karomuster, bis ich mit dem Design zufrieden bin...

Die Aktionen der SC handhaben: Ein weiterer mißverständlicher Ausdruck. Sollte eher "Vermeiden, den Spieler/SC zu etwas zu zwingen" heißen; Sprich, Spieler und ihre Charaktere sollten nicht durch NSC-Handlungen zu etwas gezwungen werden.



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Ludovico

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@Oger
Ich bin ziemlich faul, wenn es ums Leiten geht. Mittlerweile denke ich mir nicht mal Abenteuer aus, sondern nur Situationen.
Da ist es dann nicht mal wichtig, die Charaktere zu kennen oder über das Spiel hinauszudenken. Die Vorbereitungszeit ist minimal.

Eine Situation ist in etwa sowas wie "Der böse Marquis hat die Prinzessin entführt". Das ist die Hauptsituation und dann kann man noch andere Dinge einbauen. Es gibt keinen Lösungsweg oder etwas in der Art, was meiner Meinung nach eh sinnlos ist, einzubauen, da die Spieler immer ihre eigenen Lösungen einsetzen.

Da es keinen festen Lösungsweg gibt, wird die Gruppe so oder so ihren bevorzugten Spielstil durchsetzen, ohne daß ich als SL mich darum kümmern muß. Man muß die Charaktere nicht großartig kennen, muß sie nicht zu etwas zwingen, über das Spiel hinausdenken...

Offline Blizzard

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@Oger
Ich bin ziemlich faul, wenn es ums Leiten geht. Mittlerweile denke ich mir nicht mal Abenteuer aus, sondern nur Situationen.
Da ist es dann nicht mal wichtig, die Charaktere zu kennen oder über das Spiel hinauszudenken. Die Vorbereitungszeit ist minimal.

Eine Situation ist in etwa sowas wie "Der böse Marquis hat die Prinzessin entführt". Das ist die Hauptsituation und dann kann man noch andere Dinge einbauen. Es gibt keinen Lösungsweg oder etwas in der Art, was meiner Meinung nach eh sinnlos ist, einzubauen, da die Spieler immer ihre eigenen Lösungen einsetzen.

Da es keinen festen Lösungsweg gibt, wird die Gruppe so oder so ihren bevorzugten Spielstil durchsetzen, ohne daß ich als SL mich darum kümmern muß. Man muß die Charaktere nicht großartig kennen, muß sie nicht zu etwas zwingen, über das Spiel hinausdenken...
Dem ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen, außer: :d

Zudem würde ich das bei mir nur bedingt unter "faul" abstempeln; ich hab einfach in den letzten Jahren immer mehr die Erfahrung gemacht, dass ich mit weniger oder minimaler, expliziter Vorbereitung genau so gut-wenn nicht gar besser-  fahre als wie wenn ich mich akribisch auf die nächste Sitzung vorbereiten würde.

Ich würde jedoch nicht so weit gehen und behaupten, dass Vorbereitung eh overrated ist/wäre; ich habe nur diesbezüglich gemerkt, dass bei mir in dem Fall weniger eben mehr ist.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."