Autor Thema: Pendragon leiten - Anfänger sucht Tipps  (Gelesen 1452 mal)

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Offline Urias

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Pendragon leiten - Anfänger sucht Tipps
« am: 31.12.2007 | 15:51 »
Hohoho!
Nachdem heut endlich mein Pendragon Campaign Set aus den Staaten eingetroffen ist werd ich mich wohl demnächst dran machen das ganze vorzubereiten und zu leiten. Jedoch habich da irgendwie noch Probleme mit dem Aufbau des ganzen...

Das Buch geht ja davon aus dass man (so als Richtwert) ein Jahr pro Session spielt. Wie baut man da das am besten auf? Immer nur so episodenhaft, frei nach dem Motto: "Ja es is Sommer und der Fürst bestellt euch wieder an euren Hof um Problem xyz zu lösen" oder irgendwie ganz anders? Wie baut ihr die Winterphase in euer Spiel ein? Reines würfeln oder auch etwas ausspielen (besonders beim Aspekt der Brautsuche interessant)?

Ich hab sicher noch mehr Fragen die mir aber momentan nicht einfallen wollen *g*. Hoffe jedoch dass sich hier leute finden die mir die obrigen mal beantworten können (auch wenn Pendragon jetzt nicht zu den großartig oft gespielten Systemen zählt).
Peace,
Dominik
Ohne Gott ging es nicht weiter, und so hab ich mich entschieden, / meiner ist jetzt der Alkohol. / Ich trank ein paar Schlücke und ich fand meinen Frieden / und ich fühlte mich kurzfristig wohl. - Joint Venture, Der trinkende Philosoph

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Re: Pendragon leiten - Anfänger sucht Tipps
« Antwort #1 am: 9.01.2008 | 15:11 »
Ich kann dir erklären, wie wir es handhaben:

Wir unterteilen das Spiel grob in die Abenteuer- und die Winterphase. In der Abenteuerphase findet das eigentliche Spiel statt, die Winterphase besteht hauptsächlich aus Buchhaltung und kurzen Solos.

Abenteuerphase:
Wie lang ein Abenteuer ist, ist bei uns unterschiedlich. Die Regel ist: Ein Jahr, ein Abenteuer. Das kann eine kurze Episode sein (eine wichtige Jagd am Hof) oder eine lange (Umsturzversuch inkl. Schlachten und Belagerungen). Dabei kann ein Abenteur auch mehrere Sessions in Anspruch nehmen.

Wichtig ist dabei, daß die Ereignisse eines vergangenen Jahres weiter Bestand haben. Wichtige NSCs tauchen immer wieder auf, Folgeereignisse, etc. Man hat eben nur nicht die "durchlaufende" Kampagne wie in anderen Rollenspielen, sondern immer eine gewisse Downtime.

In seltenen Fällen dauern Abenteuer auch mal zwei Jahre (gerade bei militärischen Operationen), da wird dann eine Winterphase eingeschoben.

Winterphase:
Buchhaltung, also die Winterphase nach dem Regelbuch. Steigerungen, Familie, Lehensverwaltung wird alles mechanisch abgehandelt. Einfluß auf das Spiel nimmt es durch die Spieler, die es dann in der Abenteuerphase ins Charakterspiel einbringen. Ein SC in meiner Runde hat jetzt einige Jahre seiner toten Frau nachgetrauert, was das Charakterspiel abseits des Plots immens gefördert hat.

Man kann natürlich auch immer Solos einschieben. Das Lover's Solo finde ich z.b. sehr interessant, weil es auch über mehrere Jahre dauern kann. Sobald das Enchantment of Britain beginnt, kann man auch immer mal wieder At the Crossroads einbauen.

Insofern: Die mechanische Abarbeitung der Winterphase beeinflusst das "aktive" Spiel in der Abenteuerphase.

Zur Pendragon Campaign:
Ich habe noch The Boy King, das ist nicht ganz so umfangreich, aber im wesentlichen gleich aufgebaut. Das Kampagnenbuch gibt dir sehr gute Pointer: Gerüchte, Unterhaltungen am Hof, wichtige Ereignisse eines Jahres. Einige Jahre sind auch regelrechte Mini-Kampagnen. Mit etwas Vorbereitung kann man aus dem Jahr 510 (Arthus zieht das Schwert aus dem Stein) vir oder fünf Sessions füllen. Man kann das gleiche Jahr aber auch mit Zeitsprüngen füllen und es an einem Abend durchspielen (wie wir am Montag *g*).

Was du letztlich mit den Infos machst, liegt bei dir. Ebenso, ob die SCs jedes Jahr an den Hof zurück kehren (das sollte aber der Idealfall sein). Man kann auch Streitigkeiten mit einem Nachbarlehen als Aufhänger nehmen, oder eine Reise zu einem entfernt lebenden Verwandten bzw. eine Pilgerfahrt. Die Adventure Hooks in der Kampagne können dir helfen, sollten dich aber auch nicht einengen.

Allerdings hast du eine großartige Chronologie an der Hand, die du nutzen solltest. Meine SCs waren z.B. vor einigen Jahren in Carohaise, wo einer von ihnen ein vierjähriges Mädchen auf dem Rücken durch die Halle getragen hat. Dieses Mädchen heiratet 517 Arthus (und der betreffende Charakter wird einige Glory-Punlte einheimsen). Auch habe ich die SCs schon NSCs kennen lernen lassen, die erst später wichtig werden. Sir Balin und Sir Balan z.B. sind Nachbarn eines Spielerlehens. So wird der Dolorous Stroke und der Brudermord (512, glaube ich) eine ganz andere Wirkung haben...

Naja, worauf ich hinaus will: Benutze, was du brauchen kannst, aber laß dich vom Rest weder einschüchtern noch einengen.

Vielleicht konnte ich dir ja helfen  ;)