Autor Thema: (4) Im Feldlager  (Gelesen 9032 mal)

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Online Skyrock

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Re: Im Feldlager
« Antwort #25 am: 22.02.2008 | 14:28 »
Die Khaleanerin blickt ihn ruhig an.

"Ihr könnt mir vertrauen. Ihr seid im Moment meine größte Hoffnung, und ich wäre in diesem Schlangenkäfig nicht so alt geworden wenn ich nicht gelernt hätte wie man schweigt und wie man sich nicht verplappert."

Als er krampft legt sie ihm beruhigend ihre feingliedrige Hand auf seine Schulter.

"Dann solltet ihr zusehen dass ihr Lavelle noch erreicht, solange euer Mittelchen noch wirkt. Ich weiß jetzt was ich zu tun habe."

Sie schnappt sich die Kriegslaute und begibt sich selbst nach draußen. In ihrem Kopf rattern Melodiefetzen und Worte, während sie sich einen etwas abgelegeneren Platz sucht um sie auch praktisch zu verbinden. Sie würde dem General geben was des Generals ist, und sie würde es so gewissenhaft tun wie jede andere Pflicht gegenüber ihren aufgezwungenen Herren.
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oliof

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Re: Im Feldlager
« Antwort #26 am: 22.02.2008 | 21:33 »
Lavelle schaut sich kurz um, bis sein Blick einen der Legionäre einfängt, der ins Zelt schaut und mit einer knappen Handbewegung deutet, dass die Sklavin wohl noch ein wenig Zeit braucht.

„Nun gut, dann wollen wir der Dame noch ein bißchen Zeit geben, sich zu sammeln. Und – was das Schwert betrifft: Ich sollte es mir verdienen, ebenso wie Ihr es getan habt. Da Ihr den Einsatz spendiert, will ich die Regeln festlegen: Ein Schaukampf – Mann gegen Mann: Ein Kreis, zwölf Schritt im Durchmesser – wir beginnen am Rande des Kreises einander gegenüberstehend. Wem es gelingt, den anderen aus diesem Kreis zu bringen, der hat gewonnen. Gewinne ich, erhalte ich das Schwert. Gewinnt Ihr, dann… gebe ich Euch ein Dutzend meiner Veteranen zu Eurer Verfügung.”

Während Lavelle spricht, bereiten zwei Legionäre den Kampfkreis vor. Der Platz wird leergefegt und mit feinem Sand die Linie gestreut, die den Kreis beschränkt. Der General legt seinen Helm, Umhang und die schwere Rüstung ab. Unter dem dünnen Hemd, dass er nun noch trägt, zeichnet sich leicht das Muskelspiel eines trainierten und erfahrenen Kämpfers ab. Lavelle greift sich zwei mannlange Bambusstäbe aus einem nahebei stehenden Faß und betritt den Kampfkreis. Er nimmt eine entspannte, doch aufmerksame Haltung ein. Mit Leichtigkeit wirbelt er einen der Stäbe in der linken Hand, bis er so schnell wird, dass ein hohes Singen die Luft erfüllt, den anderen Stab führt er unterarms und deutet in Richtung Ferdinands.

 „Seid Ihr bereit, mein Lord?”

Offline Joerg.D

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Re: Im Feldlager
« Antwort #27 am: 24.02.2008 | 16:02 »
"Sehrwohl General Lavalle."

Ferdinand hatte das weite Oberteil aus und sich eine lederne Weste über gezogen. In Gegenssatz zu Lavalle der dein beeindruckendes Muskelspiel zeigte, war Ferdinands Fechtstil darauf aus, keine erkennbaren Muskelbewegungen zu zeigen, die ein erfahrener Gegner als Vorbote für einen Angriff deuten konnte.

Nach der kurzen Verbeugung zum Gegner ging Ferdinand zum Angriff über und sein Rapíer zuckte immer wieder wie aus dem nichts hervor um scheinbar ansatzlos an zu greifen. Ferdinand setzte auf seine Geschwindigkeit und schnell flogen die ersten Späne der Bambusspeere wie fallender Schnee auf die Köpfe der Zuschauer.

"Ich hatte echt von der merkwürdig rauen Beschaffenheit meiner Klinge erzählt General?"

Immer wieder zuckte die Klinge blitzartig vor und klang leicht, wenn die vom General pariert wurde. Auf der geätzten Klinge spiegelte sich das Leuchten der Feuer und so sah es oft aus, als wurde die Klinge Ferdinands aus Feuer bestehen würde, dass  gierig nach dem General leckte.
« Letzte Änderung: 24.02.2008 | 16:13 von Jörg.D »
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oliof

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Re: Im Feldlager
« Antwort #28 am: 24.02.2008 | 19:16 »
General Lavelles Gesicht nimmt die Züge eines hungrigen Leoparden an, als er feststellt, dass Ferdinand in der Tat ein würdiger Gegner ist. Ohne Scheu nutzt er einen Stab, um damit die Klinge zu binden, auch wenn der Bambus unter der scharf geschliffenen Klinge hin und wieder Späne verliert.

Ferdinand merkt schnell, dass sein Gegner weder außer Form noch ein Feigling ist. Immer wieder nutzt Lavelle die Bambusstäbe, um sich mit einem gestützten Sprung um oder über ihn zu bewegen, und auch gelingt es Lavelle, einen der Stäbe vor allzu großen Einbußen durch die schnellen und gezielten Hiebe des ammenitischen Edelmannes zu schützen. Wenn Ferdinand eines unterschätzt hat, dann die Geschwindigkeit des Veteranen…

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Re: Im Feldlager
« Antwort #29 am: 24.02.2008 | 19:19 »
Nachdem die beiden Legionäre ihn haben ziehen lassen, taperte D'anton hinüber zu Paruline, um sich nach Ihrer Gesundheit zu erkundigen.

Er sieht noch, wie sich Paruline von Arpok verabschiedet und mit einer großen Harfe davonzieht und geht ihr langsam hinterher, ohne das sie ihn groß bemerkt, achtet dabei aber schon au seine weitere Umgebung und ob ihm etwas im Lager auffällt. Ausserdem wollte er Ariana finden, nur hatter dazu keinerlei Anhaltspunkte.

Als Paruline einen Platz entdeckt hatte, der zwar noch im Schein eines Lagerfeuers liegt, aber ansonsten unbeobachtet scheint, setzte sich D'anton in die Nähe, so daß Sie ihn sehen konnte, mit dem Rücken zum Lagerfeuer. Er lauschte ein wenig den Geräuschen, die von weiter her zu ihm hinübergetragen wurden, wo sich Ferdinand mit dem General duellierte, wie ein vorbeilaufender Soldat ihm gesagt hat. Das war eine wirklich gute Ablenkung, um ein wenig mehr zu erkunden und vielleicht mehr zu erfahren.

„Paruline, was treibst du da? Soll DAS für deinen Auftritt sein?“
D'anton schaute ein wenig verdutzt.
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Re: Im Feldlager
« Antwort #30 am: 24.02.2008 | 20:19 »
Die Geschwindigkeit des Kampfes nimmt weiter zu und Lavalle schafft es mit seinen akrobatischen Einlagen, Ferdinand ernsthaft in Schwierigkeiten zu bringen, bis ein Sprung misslingt.  Ferinand rutscht danach seitlich am General vorbei um Raum gegen Zeit zu tauschen und klaut sich von einem der um den Ring Zuschauer einen Schal, mit dem er sich den Schweis aus dem Gesicht wischt.

Bur einen Liedschlag später bricht ein wahres Gewitter aus Stahl und Bambus über den engen Ring herein, als Ferdinand und der General wieder aufeinander Prallen. Die wenigsten Zuschauer bekommen die Kompelxität der Kampfmanöver mit, welche sich wie ein meisterlicher Tanz von vielen kleinen Schritten in ein Bewegungs-Meisterwerk verwandeln.

Das Stakato der Schläge und Abwehren hört sich an wie das Prasseln des Regens auf ein Bambusdach und folgt seiner eigenen schaurig schönen Melodie. Die meisten Zuschauer hingegen sehen nur noch einen leichten Staubschleier aus Bambus, der sich wie ein Nebel im Kreis hält, während drei Schemen sich beständig aufeinander zubewegen um dann krachend gestoppt zu werden.

Beide Kämpfer leisten sich die ersten Patzer als der Kampf nach 20 schweißtreibenden Minuten plötzlich zu Ende geht. Der General und Ferdiand sehen gleichzeitig eine Lücke in der Deckung des Gegners und wollen ihn über einen Angriff auf diese aus den Ring drängen. Beid verlassen gleichzeitig den Ring um nicht getroffen zu werden und das Publikum guckt verwundert.

Ein Anhänger des Generals schreit laut :"Sieg für den General, er hat den Ring als letztes verlassen!"

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Re: Im Feldlager
« Antwort #31 am: 24.02.2008 | 20:29 »
Paruline blickt kurz auf und schaut dann wieder auf die Laute, von der einzelne Tonabfolgen erklingen. Inzwischen ist sie anständig gestimmt, es gilt nur noch aus den von alters her überlieferten Klängen und der nicht für diese geschaffenen ammenitischen Sprache ein Lied zu formen das den gewünschten Effekt hat.

"Ja, ist es. Kann mich nur hier draußen konzentrieren."

Ihre Aufmerksamkeit ist mehr bei der Musik, was ihre Einsilbigkeit erklärt.
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oliof

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Re: Im Feldlager
« Antwort #32 am: 24.02.2008 | 20:33 »
Über Lavelles Gesicht fällt ein Schatten, als er die Worte seines Anhängers hört.

„Arnauld, vortreten!”

Eine unheilvolle Ruhe breitet sich über dem Lager aus, als würde dieser Befehl das gesamte Heer in Habachtstellung versetzen.

Ein Schweißtropfen tropft von Lavelle's Schläfe, und dann tritt einer seiner Veteranen vor, geht gefaßten Schrittes auf seinen General zu, und nimmt Habachtstellung an.

„Ich frage mich heute, wie Du so lange in der Legion überleben konntest.” Eine kurze Pause durchstreicht den Kreis der Doppelmanipel, dann fährt der General fort.

„Mit Deiner Behauptung stellst Du die Ehre und Integrität des gesamten Korps in Frage, Arnauld. Ganz offensichtlich ist Lord de Maire mir ebenbürtig, und ich will es eher einem glücklichen Umstand als der Tatsache zuschreiben, einer von uns sei dem anderen überegen, dass wir beide den Ring zur gleichen Zeit verlassen haben.”

Lavelle blickt Ferdinand an. „Meine Empfehlung, mein Lord. Ihr seid ein hervorragender Schwertkünstler – wer sich Euch zum Feind macht, sollte sich vor einer direkten Auseinandersetzung hüten. Gut gekämpft! Nun, da sich mir die Gelegenheit bietet, auch Eure Menschenführung zu testen – was meint Ihr, ist die gerechte Strafe für den Mangel an Aufrichtigkeit, den dieser … Legionär  … gerade unter Beweis gestellt habt?”

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Re: Im Feldlager
« Antwort #33 am: 24.02.2008 | 21:52 »
"Nun, ein loyaler Veteran."

Ferdinand lässt sich von seiner Leibsklavin mit einer Öl aus Minze und Lavendel abreiben um den Schweiß zu vertreiben und angenehm zu riechen.

"Ich denke, er ist einfach ein bisschen übereifrig oder unbedacht. Trotzdem sollte er sich darüber im klaren sein, das die Wahrheit eng mit dem Ansehen eines Mannes verknüpft ist."

Ferdinand machte eine rhetorische Pause um die jetzt folgenden Worte besser wirken zu lassen.

"Soldat, du hat gerade eine Woche Latrinendienst gewonnen."

Dann fuhr Ferdinand fort:
"Wer die Ehre anderer beschmutzt, der soll sich im klaren sein, das der Schmutz der Worte an einen Kleben bleiben kann wie wie der Geruch des Dungs, den du in der nächsten Woche schaufeln wirst. Außerdem wirst Du einem Aufsatz verfassen warum die Ehre uns Armeni so wichtig ist und ihn vor deiner Kompanie vortragen."

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Re: Im Feldlager
« Antwort #34 am: 24.02.2008 | 23:01 »
Atemlos verfolgt Arpok den Schaukampf zwischen Monsieur deMaire und General Lavelle. Die Bewegungen der Kämpfer sind kaum zu verfolgen für den wenig kampferfahrenen Goblin. Paruline und ich werden den General niemals erschlagen. Als beide gleichzeitig den Ring verlassen, ist Arpok sich einen Moment unsicher, was dies nun bedeutet. Wer hat gewonnen? Hat sich der General einen Moment eher aus dem Ring entfernt?

Ebenso angespannt wie die Soldaten erwartet Arpok, welches Urteil der junge Adlige über den Veteranen fällt. Einen Aufsatz soll er schreiben? Und die Latrinen reinigen? Ferdinand deMaire hat Sinn für Humor.

Nachdem der General dem Richtspruch des Gastes zugestimmt hat, zieht er sich für einige Zeit in sein Zelt zurück. Ferdinand deMaire lässt sich derweil von seinen Sklaven pflegen und von den Bediensteten des Generals mit frischem Obst und klarem Wasser versorgen. Arpok sucht vergeblich nach D'anton. Hoffentlich führt ihn seine Neugierde nicht in Schwierigkeiten.

Offenkundig ist die Zeit für Parulines Aufführung noch nicht gekommen. Was hilft es - vor dem Unausweichlichen kann ich meine Augen nicht verschließen.

Sich häufig umwendend nähert sich der Goblin dem Zelt des Generals. Einige Schritte vor den am Eingang postierten Wachen hält er inne. Er wirft einen letzten Blick zurück übers Lager. Dann saugt er die schwüle Luft kräftig ein und schreitet forsch auf die beiden Soldaten zu.

"Seid gegrüßt. Bitte, ich möchte darum ersuchen, dass der General, sobald er sich vollständig von seiner beeindruckenden Darbietung erholt hat, davon in Kenntnis gesetz wird, dass der Gehilfe seines Bruders, Albert Lavelle, ihn über den Verbleib seines Bruders informieren wird. Sobald es ihm genehm ist, selbstverständlich." Arpok verbeugt sich leicht. "Sollte General Lavelle es bevorzugen, mich zu einem anderen Zeitpunkt zu empfangen, bedarf es nur eines Hinweises, und ich finde mich erneut hier ein."


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Re: Im Feldlager
« Antwort #35 am: 25.02.2008 | 09:41 »
Die Wache nimmt Arpok in Augenschein, beugt sich zu ihrem Kameraden und flüstert ihm etwas ins Ohr. Der verschwindet im Zelt, und kommt nur drei Atemzüge später wieder heraus. „Er darf passieren” heißt es, dann wird die Zeltplane umgeschlagen. Als Arpok vortreten will, durchzuckt ihn wieder der scharfe Schmerz der Kirschblüte, die sich durch die Magensäure angeregt aufbläht – bei Baumvipern führt dieser Verteidigungsmechanismus zu einem qualvollen Tod, und das tote Tier dient der jungen Pflanze als erster Dünger. Natterngezücht, ein perfektes Beispiel für einen der Schätze der ammenitischen Flora, klingen Arpok die Worte Albert Lavelles im Kopf, als er das Zelt betritt.

Dort sieht er Lavelle und Ferdinand, die einen Krug kühlen Wassers teilen – Nur Narren trinken Wein, sein Bouquet zerstört die Eigenschaften jeder Droge, und verdeckt zugleich den Geschmack vieler Gifte. Früher wurde oft Todeswasser gereicht, deswegen kommt heute immer ein Blatt leichter Minze ins Wasser, dass sich durch das Gift schwarz verfärbt wie früher die Zungen seiner Opfer – doch bevor Arpok den Gedanken weiterführen kann, entschuldigt Lavelle sich bei de Maire und geht auf Arpok zu.

„Du bist also der Bursche meines Bruders. Ich nehme an, er ist derzeit nicht in der Stadt? Hast Du eine Nachricht für mich?”

oliof

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Re: Im Feldlager
« Antwort #36 am: 25.02.2008 | 12:27 »
Während der General sich dem Goblin zuwendet, läßt Ferdinand noch einmal die Reaktion des Generals, des Legionärs Arnauld, und des Korps vor seinem inneren Auge passieren. Lavelles Mienenspiel blieb undurchsichtig, doch der junge Lord konnte die Anerkennung, die der General ihm schenkte, geradezu spüren.

„Eine weise Entscheidung, mein Lord. Ihr gebt dem Soldaten Zeit, sich nützlich zu machen; seine Gedanken dann zum Wohle der Truppe vortragen zu müssen, wird ihn davon abhalten, den Latrinendienst nur als beliebig gewählte Strafe zu sehen.” Auf einen knappen Wink des Generals zieht sich Arnauld eilends zurück, und während Ferdinand seinen Abgang verfolgt, bemerkt er, das einige der Legionäre wirken, als würden sie ihre Unzufriedenheit mit dem Ausgang der Situation nur schwer unterdrücken. War es Unzufriedenheit darüber, dass ein Zivilist wie Ferdinand über das Schicksal eines der ihren bestimmt hatte? Oder sahen sie darin eine Schwäche des Generals? So oder so prägt Ferdinand sich die Gesichter der Zweifler ein, sie würden so oder so noch wichtig für seine Pläne werden.

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Re: Im Feldlager
« Antwort #37 am: 25.02.2008 | 12:55 »
D’anton ließ Paruline weiter machen, stand auf und ging langsam an ihr vorbei. Dabei flüsterte er noch:

„Man bereitet ein Spektakel vor, dessen Mittelpunkt Du bist und hier werden evtl. irgendwelche Soldatenspielchen gespielt. Vielleicht sollst du ein Opfer werden aber ich denke, du hast eine Chance, da raus zu kommen. Wenn es einfach gegen dich läuft, ohne das du etwas dafür kannst, sei dir meiner Hilfe gewiss!“

D’anton verließ den Schein des Lagerfeuers und marschierte erst einmal zum Ort des Spektakels, um ein paar Eindrücke der hinteren Reihen aufzuschnappen und um herauszufinden, ob die einzelnen Legionen evtl. strikt voneinander getrennt sind und sich untereinander nicht mögen. Einige wichtigere Namen wären sicherlich auch nicht schlecht, um Zwietracht unter den richtigen Leuten zu säen.

Und wo zur khaleanischen grünen Hölle war Ariana.

D’anton vermutete sie im Zelt des Generals, also führte ihn sein Weg im Endeffekt auch dorthin...
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Re: Im Feldlager
« Antwort #38 am: 25.02.2008 | 15:36 »
Ferdinand hatte sich speziell einen Hauptmann ausgeguckt, der ihm sehr jung erschien. Dieser musste Ehrgeizig sein, oder eine ehrgeizige Familie haben, um so jung so weit zu sein.

"D´Antang, den Hauptmann da drüben. Ich will alles über ihn wissen. Was er mag, was er nicht mag, zu welchen Apoteker er geht und welche Kurtisanen er bevorzugt."
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Re: Im Feldlager
« Antwort #39 am: 25.02.2008 | 17:46 »
„Erlaubt mir zunächst, euch meinen Gruß zu entrichten.“ Arpok verbeugt sich und senkt für einen Moment seinen Blick. Nun gilt es also. Dann schaut er den General offen an und beginnt zu sprechen. „Es ist, wie ihr sagt: Meister Lavelle hat mich in seine Dienste genommen und ich bin dankbar, dass er mich als seinen Gehilfen zu schätzen gelernt hat.“

Arpok moduliert den Tonfall seiner Stimme, so dass er angenehm und verbindlich klingt. Seine Augen verfolgen jede Nuance in der Mimik des Generals. Ohne mit dem Sprechen inne zu halten greift Arpok in seine Tasche und befördert das Schriftstück zu Tage, das ihn als Stellvertreter Albert Lavelles ausweist. „Leider ist der Meister abwesend. Hier habe ich“ – und bei diesen Worten reicht er dem General das Dokument – „eine Erklärung von Meister Lavelle, die sich auf die reibungslose Fortführung seiner Geschäfte bezieht.“

Arpok senkt kurz die Augen, um dann seufzend fortzufahren: „Meister Lavelle hat vor sechs Tagen das goldene Gonne-on-Maire verlassen.“

Die Gesichtszüge des Generals sind kaum lesbar. Doch die khaleanische Kirsche gibt Arpok einen sechsten Sinn dafür, wie der General die einzelnen Informationen aufnimmt und das Verhalten des Goblins beurteilt. Das Zucken seines Augenlids, das Zusammenpressen der Lippen, der Wechsel von Anspannung und Entspannung im Gesicht – all dies versteht Arpok zu deuten, so dass er die Richtung seine Rede anzupassen weiß.

Arpok verharrt stumm, während der General seinen Blick über das Schriftstück gleiten lässt.

"Ermächtigung

Mit diesem Dokument ermächtige ich, Albert Lavelle, meinen Gehilfen, den Goblin Arpok, in meinem Namen den Handel mit Kräutern, Tränken und Heilmitteln aller Art fortzuführen und diesbezüglich verbindlich Verträge abzuschließen. Bis zu meiner Rückkehr wird Arpok die Geschäfte führen und meinen Haushalt in Ordnung halten.

Albert Lavelle, Heiler und Kräutergelehrter"
(Unterschrift mit Siegel)



Als der General ihm erneut in die Augen schaut, erkennt Arpok die ungesprochene Frage. „Eine persönliche Nachricht hat er nicht zurückgelassen. Allerdings hat er mir aufgetragen, dass ich, sofern eine Nachricht von euch, seinem Bruder, dem General des ammenischen Heeres, kommen sollte, alle anderen Tätigkeiten ruhen lassen und ohne Zögern jeden Dienst verrichten solle, der von mir gefordert wird. Außerdem ...“ – Arpok verfällt unmittelbar in Schweigen, als er sieht, dass der General ein Wort an ihn richten möchte. Rattenbiss und Natternblut – bisher folgt er mir.
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oliof

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Re: Im Feldlager
« Antwort #40 am: 25.02.2008 | 17:59 »
„Weißt Du, welches Ziel mein Bruder ins Auge gefaßt hatte? Ich kenne ihn nicht als jemand, der für ein paar Tage verschwindet, ohne genau zu sagen, wo er ist. Er hätte sich denken können, daß ich um diese Zeit hier bin,” diesen letzten Satz sagt der General mehr zu sich als zu Arpok.

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Re: Im Feldlager
« Antwort #41 am: 25.02.2008 | 18:33 »
Arpok nickt zustimmend, während General Lavelle spricht. Dann räuspert er sich leise, so dass nur der General es vernehmen kann und wirft einen viel sagenden Blick in den Teil des Zeltes, in dem Ferdinand deMaire von seinen Dienern umsorgt wird. Der General soll wissen, dass ich diskret zu sein verstehe. Den Hinweis des Goblins auffassend bedeutet der Heeresführer ihm, mit seinen Ausführungen fortzufahren.

"Meister Albert - entschuldigt bitte: Meister Lavelle hat angedeutet, dass es ein unvorhersehbares Problem mit der Blutpest geben könnte. Ein Informant, über dessen Identität ich nicht mehr zu sagen weiß, als dass es sich um einen khaleanischen Überläufer handelt, hat ihm vor Wochenfrist eine Nachricht zukommen lassen. - So viel zumindest war offensichtlich: Meister Lavelle war tief beunruhigt über das Schreiben. 'Arpok', hat er gesagt, 'ich werde unverzüglich die Stadt verlassen müssen.' Und auf meine vorsichtige Nachfrage, was ihn so kurzfristig dazu veranlasst, seine Arbeit ruhen zu lassen, entgegnete er nur: 'Stell dir vor, Arpok, welch Unheil uns drohte, wenn das Gegenmittel seinen Dienst nicht verrichten würde. Stell dir vor, es würde den Ausbruch nur über einen langen Zeitraum hinauszögern. - Ich werde der Sache persönlich auf den Grund gehen müssen.' Am nächsten Morgen verabschiedete er sich Richtung Gonne-on-Savoy. Obwohl die Stadt selbst wohl nicht sein eigentliches Ziel sein würde. Jedenfalls müsste er inzwischen angekommen sein."

Arpok hatte das Minenspiel seines Gesprächspartners genau verfolgt. Die Erwähnung der Blutpest hatte den General zu einem Stirnrunzeln veranlasst. Auch die Wangenknochen waren deutlich hervorgetreten, als er seine Kiefer aufeinander presste. Offenkundig sind alle Nachrichten über die Blutpest bedeutsam. Ach, und die vertrauliche Anrede ist ihm nicht entgangen. Er wird sich sicherlich fragen, wie vertraut Meister Albert mit mir umgegangen ist. Das ist nicht zu meinem Schaden.
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oliof

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Re: Im Feldlager
« Antwort #42 am: 25.02.2008 | 20:54 »
Nur aufgrund der Wirkung der Kirschblüte kann Arpok die winzigen Veränderung im Gesichtsausdruck des Generals deuten. „Zunächst kein Wort zu niemand darüber. Ich werde Dich morgen besuchen, dann sehen wir weiter.” raunt Lavelle dem Goblin zu, bevor er den Brief faltet, in seinen Gürtel steckt und zu Ferdinand zurückkehrt.

„Entschuldigt bitte, dieser Goblin ist sozusagen eine Familienangelegenheit. Ich muß morgen mal im Haus meines Bruders nach dem Rechten sehen. Ich hoffe, Arpok hat nicht alle seine Poitúre-Vorräte aufgebraucht. Ich würde gerne mit Euch über einen Vertrag reden – ich höre, ihr habt die Plantagen Eures Vaters geerbt, und Reis kann die Legion immer gebrauchen. Doch erstmal wollen wir Paruline lauschen, vielleicht wird Euch dann klarer, worum es mir geht.”

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Re: Im Feldlager
« Antwort #43 am: 25.02.2008 | 21:20 »
Erleichtert verlässt Arpok das Zelt. Jetzt muss ich erst einmal rohes Fleisch finden. Hier wird es doch so etwas geben? Zurück auf dem Platz wischt er sich mit dem Handrücken über die Stirn. Nach einem Moment der Ruhe krampft sich abermals sein Magen zusammen. Nur mit Mühe kann Arpok verhindern, dass er in die Knie geht. Wo ist hier das Vorratszelt? Ich brauche Fleisch.

Als das Stechen in den Eingeweiden nachgelassen hat, geht Arpok auf einen Zaru-Sklaven zu, der gerade dabei ist, Holz zu einem der großen Feuer zu tragen, und erkundigt sich nach der Lage des Schlachtzeltes oder Vorratslagers. Ängstlich weist der Alte die Richtung. Dann werde ich mal sehen, ob es mir gelingt, etwas zu bekommen. Der Goblin bedankt sich freundlich bei dem Sklaven und wünscht ihm genügend Kraft für die Erledingung seiner Aufgaben.
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Re: Im Feldlager
« Antwort #44 am: 25.02.2008 | 23:14 »
"Ja, lasst uns der wunderbaren Paruline beim Singen lauschen, das Geschäft sollte man in einer entspannten Verfassung überlegen."

Wohlduftend lümmelte sich Ferdinand in ein flugs für ihn aufgebautes Lager und sah Ariana an: "Du richtest dann bitte das Zelt ein. D`Atang kann dir dabei helfen."

"Ich habe dich nicht vergessen mein Freund."

Dann ließ er sich von seiner bildschönen Sklavin Leandra Weintrauben, die mit Kat Pulver bestreut waren in den Mund führen.

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Re: Im Feldlager
« Antwort #45 am: 26.02.2008 | 14:37 »
Paruline hat derweil etwas zusammenkomponiert bekommen das seinen Zweck erfüllen sollte. Es kann alleine schon durch die Verdünnung mit der ammenischen Sprache nicht an den Glanz des Originals heranreichen, aber es ist immer noch besser als alles was die Soldaten je gehört haben dürften, und wahrscheinlich als alles was sie je hören werden.

D'Antons Warnung hat sie nicht überhört, und jetzt wo sie fertig kommen die verdrängten Gedanken wieder an die Oberfläche ihres Bewußtseins. Während sie sich der Bühne nähert liegt ihre Aufmerksamkeit vor allem auf unliebsamen Überraschungen - das neue Lied ist gut in ihrem Hinterkopf verwahrt, und wenn sie es ohne jeden faulen Trick auf die Bühne schafft ist es schnell wieder im Vordergrund.
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Re: Im Feldlager
« Antwort #46 am: 27.02.2008 | 00:47 »
D'anton vernahm Ferdinands Stimme noch einmal, diesmal in Bezug auf Ariana und sein Herz macht einen Freudensprung.

Danke, mein Freund, für einen Moment der Entspannung, bevor es möglicherweise ans Werk geht.

D'anton folgte, nachdem er sich den von Ferdinand gezeigten Hauptmann eingeprägt hatte, Ariana ins Zelt, einen kleinen Tisch und einige größere Kissen in den Händen. Er stellte die Sachen ab und atmete erst einmal tief ein und aus. Ariana schloß den Vorhang zum Eingangsbereich, nicht ohne noch einmal hinauszuschauen, drehte sich um, und fiel D'anton in die Arme, der die Umarmung natürlich erwiderte. Ein kurzer inniger Kuss folgte.

Danke Ferdinand!

„Ariana, endlich habe ich eine Minute mit Dir, meine Liebe.“ Zärtlich strich D'anton über ihre Wange. „Und bald werden wir mehr Zeit miteinander verbringen können, bald schon...“ D'anton roch an Arianas Haar und nahm einen tiefen Zug. Wie gut es roch und wie gerne er seine Hände darin vergraben würde. Aber er konnte nicht wirklich, nicht jetzt, nicht, wo sich möglicherweise die Gelegenheiten boten, die ihm ermöglichten, seine Ziele zu verfolgen.
Er schenkte Ariana sein schönstes Lächeln, das er nur ihr offenbarte.
Er hob einen Finger vor seine Lippen, um Ariana zu bedeuten, nichts zu sagen. „Genieße einfach den Moment“, flüsterte er in ihr Ohr. „Wir müssen aber ein wenig weiter machen, damit nichts auffällt und Ferdinand braucht mich, heute mehr denn je, obwohl ich gerade nicht direkt bei ihm bin, aber seine Augen und Ohren darstelle“

D'anton und Ariana verbrachten die nächste Zeit damit, das Zelt gemütlich einzurichten und oft genug berührten sie sich. Irgendwann, nach nur wenigen Minuten, die D'anton genoss, war das Zelt bereit und er ging, nachdem er Ariana einen gefühlvollen Kuss gegeben hatte, aus dem Zelt, um Ferdinand auszurichten, daß das Zelt bereit wäre.

Dann suchte sich D'anton den jungen Hauptmann als Ziel seiner Ermittlungen und hörte sich ein wenig um, mit wem er des denn eigentlich zu tun hatte.
Überall gibt es was Verborgenes, was ich nutzen kann.
« Letzte Änderung: 27.02.2008 | 09:18 von Changeling »
Awesomeness ist eine Krankheit, bei mir chronisch!
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"I greet you as guests and so will not crush the life from you and devour your souls with peals of laugther. No, instead, I will make some tea." - Toll the hounds - page 282 )
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Der Don zockt gerade: nWoD Crossover, D&D5e Homebrew mit Monsterrassen, D&D5e Wildemount, D&D5e Moonshaes, D&D 5e Hoard of the Dragon Queen & Conan 2D20

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Re: Im Feldlager
« Antwort #47 am: 27.02.2008 | 20:47 »
Paruline steht auf der Bühne. Der Weg war ohne Komplikationen, und jetzt wo sich der Platz vor dem Holzgerüst füllt nehmen d'Antons Warnungen nicht mehr die erste Stelle in ihrem Geist ein. Wie immer auf der Bühne sind ihre Gedanken zu allererst bei dem was sie als Sängerin tun muss, nicht bei dem was sonst sein könnte.

Ihr Blick schweift über die Menge, um ihre Stimmung aufzusaugen.
Die meisten Gesichter scheinen etwas skeptisch, denn der menschliche Abschaum, den die ammenitische Armee rekrutiert ist selten der, der einen Sinn für Künste hat die über die niedersten Instinkte hinausgehen. Wer sich im Nabel der Welt die Finger schmutzig machen und sein Leben für andere geben will, muss eben schon sehr verzweifelt sein.
Dieses Publikum würde eine harte Nuss.

Allerdings sind sie auch schon sehr lange am Stück im Feld, den Unbequemlichkeiten improvisierter Biwaks ausgesetzt und vom bedrängten, engen und kaum Privatsphäre kennenden Lagerleben bedrückt.
Schließlich schafft sie es den General in der Menge ausfindig zu machen, der auf einer Art fahrbarem Hochsitz über der Menge thront wie ein König über dem Pöbel - eine Lage in die er wie hineingeboren zu sein scheint. Ihre Blicke treffen sich, und über dutzende Meter hinweg blicken sie sich direkt in die Augen. Auf diesen Mann würde es ankommen - sein Urteil würde darüber entscheiden ob sie sich an das Herz der Operation setzen und dort die Hebel in Bewegung setzen kann, oder ob sie Schmach und Schande erleiden müsste. Dieser Mann ist es den sie gewinnen und überzeugen muss, nicht Jean der Legionär oder Pierre der Centurio.

Immer noch in seine Richtung blickend lächelt sie, zupft wie beiläufig am Ausschnitt und rafft den Rock ein wenig - es sind einfache Männer die zu wenig Sinnesfreuden in ihrem Lagerleben erfahren, das sollte helfen ihre Stimmung aufzuhellen.
Tatsächlich kleben binnen kurzem alle Augenpaare auf ihren Rundungen. Anstatt den Momentum verstreichen zu lassen indem sie sich weiter vorbereitet oder irgendwelche Ansprachen hält setzt sie sich nach vorne in Bewegung und lässt den Rock in einer wilden Drehung fliegen, während sie in die Saiten greift - es sind schließlich die Klänge der Freude, des überschäumenden Lebenswillens und der Begeisterung um die es geht, diese kann man nicht vortragen wie einen Trauermarsch.

"Größer als die höchsten Berge
ist unser Glanz und Ehr'!
Größer nur sind uns're Werke
und die Kraft von uns'rem Heer!"

So schlicht auch die Reime sind die sich eine ungebildete Khaleanerin auf die Schnelle ausdenken musste, und so sehr die ammenischen Sprache in Verbindung mit Klängen und Instrument wirkt wie eine dicke, schillernde und brummende Schmeißfliege auf einer erlesenen weißen Sahnetorte, so wenig können die althergebrachten Klänge ihre Wirkung verfehlen.
Die energiegeladene Aktion der Sklavin auf der Bühne, die aufpeitschenden Klänge und die knappen, anstachelnden Sätze lassen selbst den mickerigsten, kleinsten und feigsten Legionär vor Siegesgewißheit und Mut trunken werden.
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oliof

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Re: Im Feldlager
« Antwort #48 am: 3.03.2008 | 00:18 »
Als Paruline mit ihrem Vortrag zum Ende kommt, merkt sie erst, dass sie nicht wie sie es sich früher immer erträumt hatte, für ihr Volk, sondern für den Feind gespielt hatte. Sie selbst war trunken vor Glück durch die Melodien und die Texte, die mit der Zeit, obwohl oberflächlich noch immer simpel, in Details und Anspielungen ebenso komplex wurden wie alte khaleanische Heldensagen. Ein Rekrut, das Gesicht vor Begeisterung entflammt, reicht ihr ehrerbietend einen Krug geeisten Wassers, während eine der Sklavinnen den Vorhang vor der Bühne vorzieht.

Die Melodie des letzten Liedes geht Paruline noch durch den Kopf – eine gelungene Mischung aus khaleanischer und ammenitischer Sangeskunst – und dann erst wird ihr klar, dass die Soldaten im Lager die Melodie leise summen, während sie ihren Aufgaben nachgehen. Gerade als das Kostüm für die Vorführung verstaut und Paruline in ihr geliebtes Kleid geschlüpft ist, betritt Lavelle das Zelt. Seine Präsenz scheint die Luft zu verdrängen, als er die Plane hinter sich wieder schließt, doch dann fällt der General auf die Knie.

„Meine Muse”, erklingt seine Stimme, fast anbetend, „heute Abend habt Ihr mir einen meiner größten Wünsche erfüllt. Ich habe Ferdinand bereits gebeten, mit seinem Onkel die Verhandlungen über Euch zu beginnen. Sind sie erstmal abgeschlossen – und sind wir erfolgreich – dann werde ich mein Versprechen wahrmachen und Euch zu meiner Frau machen.”

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Re: Im Feldlager
« Antwort #49 am: 3.03.2008 | 19:47 »
Die Aufgekratztheit in Paruline glimmt noch eine Weile nach, ehe sie realisiert was sie angerichtet hat. Etwas niedergeschlagen entfernt sie sich von der Bühne.


Als der General persönlich auftaucht rechnet sie mit den üblichen Höflichkeiten, wie manchmal nach Auftritten mit Zuhörern die eine Khaleanerin nicht einfach als Möbelstück betrachten. Immerhin, etwas Ehrerbietung scheint er übrig zu haben.

Als sie dann aber den Heiratsantrag vernimmt ist, sie wie paralysiert. Erst will sie hysterisch loslachen, dann ablehnen, aber dann besinnt sie sich eines besseren. Ob sie nun dem Kalifen als Sklavin oder dem General als Eheweib unterstellt ist, das ändert nicht viel. Was sich aber ändert ist, dass sie sich freier bewegen könnte; sie wäre näher am Herzen der Operation, und sicher könnte sie so etwas bewegen.

Sie verlangt sich ein Lächeln ab und strahlt ihn an, während sie ihm aufhilft.

"Das würdet ihr tun? Oh, ich wäre euch so dankbar!"

Das leichte Übelkeitsgefühl, das sie seit ihrem Auftritt verfolgt, verstärkt sich als sie den Beschluss besiegelt. Auch wenn es einem höheren Zweck dient, ihr Stamm wäre nicht erfreut zu sehen wie eifrig sie dabei ist sich dem Feind zu unterwerfen.
Sie muss etwas unternehmen.

"Das muss gefeiert werden! Ihr habt doch sicher etwas zu trinken da?"

Es ist nicht wirklich Feierlaune, aber jede Form von Alkohol würde erst einmal helfen die Übelkeit bis zum nächsten Morgen zu betäuben.
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