Autor Thema: (5) Der Goblin und der General  (Gelesen 3543 mal)

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(5) Der Goblin und der General
« am: 4.03.2008 | 19:42 »
Arpok erwacht nur widerwillig aus seinen süßen Träumen. Im Schlaf hat er noch einmal die tief bewegende Darbietung Parulines erlebt: Wie sie einer rotgelockten Göttin gleich die Bühne  betritt, die khaleanische Harfe in der Hand und das Gesicht mit einem zarten, unsicheren Lächeln geschmückt. Ihr Gesang ergreifend wie das Trauerlied der Nachtigal und erhebend wie der Rausch von gegorenen Rosenblüten. Dann dieser magische Moment, als Paruline ihren Blick hebt und unmittelbar in seine Augen schaut. Beim Duft des Jasmin – was hätte ich darum gegeben, sie vor der Rückkehr in die Stadt noch sprechen zu können. Ob sie wohl Probleme bekommen hat? Ich zerfleische den General, wenn er ihr auch nur ein Haar krümmt.

Auch die Gespräche mit einigen der Bediensteten über diesen unwirklichen Moment der Vollkommenheit hallen noch einmal nach. Paruline hat es geschafft, jeden einzelnen ihrer Zuhörer zu verzaubern. Selbst die Sklaven konnten ihr Elend für einen Augenblick vergessen.

Doch dann drängen sich die akuten Sorgen in den Vordergrund. Der General - später wird er mich aufsuchen. Was wird er wissen wollen? Habe ich im Gespräch gestern bereits sein Misstrauen zerstreuen können? Beim Kuss der Gottesanbeterin – lass das Grübeln sein und mache dich bereit.

Als erstes begibt Arpok sich zu Gisbert und besorgt sich reichlich frisches Fleisch. Anschließend lässt er Raimond eine Nachricht zukommen – Am Abend im ‚Krötentrog’. - , um sich dann zurück ins Haus zu begeben und auf den General zu warten. Bevor ich mit Raimond spreche und mich darum bemühe, Kontakt zu einem khaleanischen Späher herzustellen, muss ich erst genau wissen, was der General von mir will.

Arpok schlingt eine ordentliche Portion des Fleisches hinunter, bevor noch einmal alles im Haus überprüft. Dass ich hier seit Monaten alleine wohne, darf man der Wohnung keinesfalls ansehen.
« Letzte Änderung: 24.05.2008 | 21:16 von oliof »
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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #1 am: 4.03.2008 | 19:56 »
Paruline begibt sich durch die Gassen der Stadt.

Sie war heute früh nach dem erschöpfenden Auftritt und dem kräftigen Umtrunk leicht zerknirscht, aber kaltes Wasser hat sie wieder fit gemacht.
Es war so viel dass sie nicht einmal weiß wie sie ins Bett gekommen ist. Der General hat offenbar keinen Vorteil von ihrem Zustand genommen, aber sie wird seine Zudringlichkeiten nicht lange abwehren können wenn er seinen Willen vom Kalifen erhält. Was sie sicher nicht will sind Folgen von den Zudringlichkeiten, und sie ist mit Sicherheit nicht bereit dass Spiel so weit zu treiben dass sie auch noch einen Bastard gebärt.
Sie braucht die Hilfe des Goblins, er kennt sicher die Kräuter die das verhüten können.

So hat sie sich kaum dass sie im Palast abgesetzt war unter einem Vorwand davon gemacht, während Lavelle sich mit dem Kalifen zur Unterredung abgesetzt hat.
Von den Plänen des Generals gleich nach der Unterredung im Haus seines Bruders nachzuschauien weiß sie nichts.


Sie pocht kräftig mit dem Messingklopfer an die Eingangstür vom Haus des Alchimisten.
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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #2 am: 4.03.2008 | 20:19 »
Als es an der Tür klopft, schreckt Arpok zusammen. Da ist er. Jetzt gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Beim Biss der Natter – es geht nicht nur um dich, sondern auch um Paruline und das Schicksal ihres Volkes. Reiß dich zusammen!

Um Ruhe bemüht begibt sich Arpok zur Tür. Als er sie öffnet, zuckt er ein weiteres Mal zusammen. „Du - ich meine ... ich dachte ... der General ... was machst du hier?“ Schnell besinnt er sich er sich. „Tritt erst einmal ein. Besser, wenn dich hier niemand sieht. – Wie ist es dir gestern ergangen?“ Die letzte Frage presst Arpok durch einen ängstlich verkrampften Rachen.

Als Paruline dann zu erzählen beginnt, wird Arpok von Schwindel ergriffen. Der General will sie zur Frau nehmen? Schlaff lässt Arpok sich auf einem Schemel nieder. „Ein Kraut, das seinen Samen in dir kraftlos macht, kann ich dir wohl geben. Aber, Paruline, das kann alles nicht wahr sein. Ich meine, was wird denn jetzt?“

Der Goblin schüttelt resigniert seinen Kopf. Wie kommen wir da wieder heraus?
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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #3 am: 4.03.2008 | 20:26 »
Die Khaleanerin zuckt mit den Schultern. "Macht es denn einen Unterschied ob ich als Sklavin dem Kalifen unterstellt bin, oder ob ich Lavelle als Weib unterstellt bin?"

Sie wendet sich zum Fenster hin und macht mit dem Arm einen weiten Bogen.

"Was aber der Unterschied ist - ich werde mich frei bewegen können! Die Leute werden mich respektieren! Ich werde wirklich etwas erreichen können für mein Volk, und für all die anderen Unterdrückten!"

Sie wendet sich um und strahlt ihn aufmunternd an.

"Sind das nicht großartige Möglichkeiten?"
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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #4 am: 4.03.2008 | 22:33 »
Arpok schüttelt noch immer seinen Kopf. Mit belegter Stimme entgegnet er: "Du hast natürlich Recht ... Möglichkeiten ... und du bist ... ich meine ... sicherer - oder? Niemand wird es wagen, dir Leid zuzufügen. Und du hast Möglichkeiten ... du kannst ... großartige Möglichkeiten." Ein herzzereißender Seufzer entfährt dem Goblin.

"Aber ... ich ... wir ... der General ..." Arpok verstummt mitten im Satz. Reiß dich zusammen. Paruline wird dich verachten, wenn du dich so schwach zeigst. Arpok blinzelt, als ihm Tränen den Blick verschleiern. Nicht vor Paruline, du elende verwachsene Kreatur, du wirst jetzt nicht in Tränen ausbrechen.

Arpok presst die Zähne aufeinander und wischt sich mit beiden Händen übers Gesicht. Er zwingt sich dazu, ein schiefes Lächeln aufsetzen. Paruline offen anblickend setzt er erneut an: "Entschuldige bitte, für einen Moment war ich zu überrascht. Aber du hast vollkommen Recht: deine Position wird dadurch ... verbessert. Und tatsächlich liegen darin ungeahnte Möglichkeiten. Du erfährst möglicherweise aus erster Hand von den Plänen des Generals. Für dein Volk, für den Hirschkopfstamm und womöglich auch für viele andere, die unter der eisernen Hand der Ammeni zu leiden haben, wirst du einen wichtigen Dienst leisten können. Ach Paruline, für einen Moment war ich wie benommen, weil ich um dich fürchtete - aber ich habe mich schon wieder gefangen. Unsere Situation ist schwierig. Doch du bringst ... gute Nachrichten." Ich könnte schreien. Meine Paruline - eine Braut? Welker Jasmin und heisere Nachtigal - wie soll ich das ertragen?

Arpok erhebt sich und macht einen Schritt auf Paruline zu, als plötzlich die Tür aufgerissen wird. Unter dem wilden Läuten der Glocke betritt ein Legionär den großen Eingangsraum. Ein rascher Blick - dann wendet er sich zurück: "General Lavelle, alles ist in Ordnung." Mit einer kurzen Verbeugung tritt er zur Seite und macht dem General Platz.
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oliof

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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #5 am: 4.03.2008 | 23:43 »
Lavelle betritt mit sicherem Schritt das Haus seines Bruders, Nachwirkungen des vorangegangenen Abends sind ihm nicht anzusehen. Arpok fühlt sich von der Präsenz des Generals schier erdrückt, strahlt er doch die gleiche Autorität aus wie sein Meister. Auch körperlich gleichen sich die beiden, deswegen fällt der Goblin zunächst in eine gewohnt servile Rolle zurück.

Paruline hingegen ist schockiert über den Unterschied zwischen der vorabendlichen Episode und dem Auftritt des Mannes, der ihr vor so kurzer Zeit noch ein Ehegelöbnis geleistet hat. Er beachtet sie genauso, wie Ammeniten mit Sklaven umgehen – garnicht, und all seine Aufmerksamkeit scheint auf den Adlatus seines Bruders gerichtet zu sein.

„Nun Arpok, dann zeig mir mal, was mein Bruder so in den letzten Monaten getrieben hat… sein letzter Brief hat mich vor einem Jahr erreicht, da war ich noch in der Kampagne um Chateau-on-Leponte – danach wurde es etwas schwierig mich zu erreichen.”

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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #6 am: 5.03.2008 | 16:22 »
Wie gelähmt verharrt Arpok, als der General eintritt und ihn begrüßt. Gerade noch rechtzeitig vermag er die Starre abzuschütteln und sich auf angemessene Weise dem General zuzuwenden. „Seid gegrüßt, Meister Albert ... Meister Lavelle ... entschuldigt – General Lavelle. Seid gegrüßt.“ Arpok verneigt sich und tritt dann einen Schritt zurück. „Woran der Meister zuletzt gearbeitet hat? Bitte, folgt mir, das Laboratorium befindet sich zum Garten hin.“

Den Herzschlag im Hals weist Arpok den Weg. Die Arbeitsstätte befindet sich in einem geräumigen Zimmer, dessen Wände mit Regalen zugestellt sind. Durch ein Fenster kann man in den Garten schauen. In der Mitte des Raumes steht ein schwerer Holztisch, auf dem allerlei Schneidewerkzeuge, Mörser, Schalen, Brettchen, Beutel, Fläschchen und Kräuter aller Art liegen. Die Regale sind vollgestellt mit tönernen Krügen, Holzschatullen in verschiedenen Größen, gerollten Pergamenten und gebundenen Büchern. In einem halben Dutzend gläserner Behältnisse, kriechen Schlangen, Skorpione, Spinnen und andere giftige Tiere.

„Dort, der große Stuhl gehört dem Meister. Ich sitze hier auf diesem Schemel. Was auf dem Tisch liegt, hat ihn zuletzt beschäftigt, bevor er so überstürzt aufgebrochen ist. Ein Experiment, bei dem Pollenstaub – bekannt als Poiture – durch Mischung mit einer winzigen Menge des milchigen Gifts der Vogelspinne und anschließender Destillation zu einem hochwirksamen Nervengift verarbeitet werden soll. Es lähmt augenblicklich, ohne zu töten. Und im Unterschied zu vergleichbaren Wirkstoffen, soll es das Minzblatt nicht einfärben. Wir versuchen dies zu erreichen, indem wir verschiedene Mineralien beimischen. Noch sind wir nicht am Ziel angelangt.“

Während Arpok über verschiedene Projekte berichtet, beobachtet er genau, wie der General auf die Ausführungen reagiert. Ob er sich mit Kräutern und Giften auch ein wenig auskennt? Zuzutrauen wäre es ihm. Aber, beim Kuss der Python, vielleicht habe ich ja Glück. Nur gut, dass ich mich darauf vorbereitet habe, das Haus vorzuführen.

„Leider hat Meister Albert seine Aufzeichnungen der letzten Wochen mit auf seine Reise genommen. Aber hier“ – mit diesen Worten greift Arpok in eines der Regale und holt einige zusammengerollte Pergamente hervor – „hier sind die Aufzeichnungen, die er bis vor kurzem angefertigt hat. Allerdings befürchte ich, dass ihr über die Blutpest hierin nichts finden werdet. Meister Albert – entschuldigt – Meister Lavelle war stets um äußerste Geheimhaltung bemüht. Selbst mich wollte er nicht in jedes Detail einweihen.“

Mit einer angedeuteten Verbeugung überreicht der Goblin dem General die Schriftstücke.
« Letzte Änderung: 5.03.2008 | 16:24 von Gaukelmeister »
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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #7 am: 5.03.2008 | 18:15 »
Es kommt Paruline gar nicht so ungelegen dass der General sie ignoriert - je länger sie nicht seinen Zudringlichkeiten ausgesetzt ist umso besser, und so hat sie Zeit zu überlegen was es mit dem seltsamen Betragen des Goblins auf sich hat. Irgendwas scheint nicht zu stimmen, und der Goblin scheint etwas zu wissen was sie nicht weiß. Sie würde ihn noch zur Rede stellen wenn der Moment geeignet wäre.

Unauffällig folgt sie den beiden, und als der General in die Dokumente zu Meister Lavelles letzter Erfindung vertieft ist ist der Augenblick günstig. Es wären sicher ein oder zwei Minuten, die er mit dem gründlichen Lesen beschäftigt wäre.

Außer Sicht des Generals stellt sie sich in die Tür zu einem Nebenraum und winkt Arpok heran. Es läge an einem sich mit einer kleinen Notlüge einen Moment zu verdrücken, oder nicht zu riskieren den General zu verärgern.
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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #8 am: 6.03.2008 | 10:20 »
Während der General damit beginnt, die Aufzeichnungen zu überfliegen, sieht Arpok, wie Paruline ihn heranwinkt. Beim Tanz der Tarantel - was hat Paruline mir jetzt zu sagen? Weiß sie irgendetwas? Nun gut, der General studiert die Papiere, einen kurzen Augenblick werde ich mich wohl zurückziehen können.

Arpok signalisiert Paruline, dass er verstanden hat. Dann wendet er sich erneut kurz an General Lavelle: "Entschuldigt mich einen Augenblick, in der Küche brodelt der Topf über dem Feuer. Um euch den beißenden Geruch und unangenehmen Qualm zu ersparen, lösche ich das Feuer."

Der General schaut nur kurz auf und nickt beiläufig sein Einverständnis. Das wäre gut gegangen.

Schnellen Schrittes verlässt Arpok das Laboratorium. Im Vorbeigehen bedeutet er Paruline, ihm in die Küche zu folgen. "Was ist, Paruline?" Während er auf eine Antwort wartet, macht er sich daran, den dickflüssigen Inhalt des Topfes umzurühren und mit dem Eisen im Holz herumzustochern. Sein Blick springt zwischen Paruline, dem Feuer und der Tür aufgeregt hin und her.
« Letzte Änderung: 6.03.2008 | 10:52 von Gaukelmeister »
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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #9 am: 6.03.2008 | 16:13 »
Auch Parulines Blick geht zur Tür, und sie senkt die Stimme um nichts nach draußen sickern zu lassen.

"Ihr habt so seltsam gewirkt bevor der General eingetreten ist. Wisst ihr etwas über ihn, das ich nicht weiß? Etwas das ich wissen muss, ehe ich mich mit ihm einlasse?"
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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #10 am: 7.03.2008 | 12:16 »
Arpok schaut die junge Frau, die er so abgöttisch liebt, entgeistert an. Versteht sie denn gar nicht, dass mir der Gedanke unerträglich ist, sie an den General zu verlieren? Sie hat es noch immer nicht erkannt, dass ich mich nach ihr verzehre.

"Paruline, ich mache mir Sorgen um dich. Der General ... er ist ... ich meine, wir wissen doch, dass er brutal und menschenverachtend ist. Die Blutpest ist seine Idee gewesen. Er tötet, ohne mit der Wimper zu zucken. Dich in seiner Nähe zu wissen ... ich meine ... kaum auszudenken, was passieren wird, wenn sein Interesse an dir schwindet."

Ein Klappern aus dem Eingangsraum lässt Arpok aufschrecken. Doch niemand nähert sich der Küche. Wahrscheinlich haben sie irgendetwas aus dem Regal genommen und achtlos zurückgeworfen.

"Aber ich sehe ein, dass es für uns auch von großem Vorteil sein kann, wenn du tatsächlich an die Seite des Generals trits. Nur ... ich meine ... es könnte auch schwieriger werden - für uns, meine ich - dass man sich, dass wir beide uns sehen." Geschickt befördert Arpok einen glühenden Holzscheid, der auf den Boden gefallen ist, zurück ins Kohlebecken. "Aber Paruline, da wäre noch etwas, was ich dir nicht verschweigen will - wir wollen ja offen miteinander sein." Arpok sengt seine Stimme noch mehr, bis er kaum noch zu verstehen ist. "Meister Albert, der Bruder des Generals, er ist ... er ist nicht verreist, sondern ... tot."
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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #11 am: 7.03.2008 | 16:02 »
"Er hat auch kein schwärzeres Herz als der Kalif, aber im Gegensatz zu diesem scheint er wenigstens etwas für mich zu empfinden. Wahrscheinlich bin ich in seiner Nähe sogar sicherer als im Palast."

Es ist ein kühler und berechnender Vortrag. Beim darauf folgenden Einschub lächelt sie und wird schon etwas wärmer.

"Aber dennoch Dank für Eure Sorge."

Als er das Geheimnis rausrückt weiten sich ihre Augen.

"Das... das ist ja ein starkes Stück! Wenn der General das herausfindet... und den Mummenschanz den Ihr mit ihm treibt..."

Sie atmet tief durch.

"Sagt mir wenn Ihr meine Hilfe dabei braucht."
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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #12 am: 7.03.2008 | 19:35 »
"Ich bin sehr dankbar, Paruline. Aber sorge dich nicht, du kannst dich auf mich verlassen. Noch heute werde ich versuchen, etwas über den Hirschkopfstamm herauszufinden. Sofern der General nicht andere Pläne mit mir hat. Wir werden unser Spiel sehr vorsichtig spielen müssen, Paruline. Aber ich bin froh, dass wir uns gegenseitig helfen können."

Das Feuer ist inzwischen erloschen. Arpok stellt das Eisen in die Ecke und begibt sich zur Tür. "Noch länger will ich den General nicht warten lassen. Ich hoffe, du wirst keine Unannehmlichkeiten bekommen, jetzt, wo er dich hier getroffen hat."

Sichtlich widerwillig dreht der Goblin der khaleanischen Sklavin den Rücken zu. Nun entscheidet sich also, was der General mit mir vorhat. Wird eine Verwendung für mich haben? Will er mich nur aus dem Weg schaffen? Oder wird er mich in Ruhe lassen?

Als Arpok das Laboratorium betritt, legt General Lavelle gerade die Schriftstücke auf den Tisch. "Entschuldigt meine Abwesenheit, General Lavelle, aber nun sind wir vor unangenehmen Überraschungen sicher."
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oliof

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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #13 am: 8.03.2008 | 14:54 »
Lavelle blickt auf und lächelt Arpok an.

„Komm bitte mal hier her, es gibt da eine Sache, die ich nicht verstehe.” Einem direkten Befehl kann sich der Goblin kaum entziehen, also tritt er neben den General. Er sieht auch, was geklapptert hat: Die Tür, die vom Labor in den Kräutergarten führt steht offen und schwingt ein bißchen im Wind.

Und dann wird Arpok klar: Das hier ist eine Falle. Auf einmal stehen drei Legionäre hinter ihm, einer mit einem großen Sack, zwei andere mit … Blasrohren? Ein schneller Blick bestätigt: Das Poiture-Pulver steht nicht mehr auf dem Tisch. Einer der Soldaten setzt an und bläst Arpok eine silbrig glänzende Wolke ins Gesicht –
« Letzte Änderung: 9.03.2008 | 23:48 von oliof »

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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #14 am: 9.03.2008 | 01:03 »
Als die giftige Wolke sich um seinen Kopf herum ausbreitet, hält Arpok instinktiv den Atem an und springt zurück. Eine Falle - beim Biss der Natter! Ohne darüber nachzudenken schleudert Arpok einige der Terrarien auf den Boden. Mit einem großen Knall zerspringt das Glas zu Füßen der Soldaten. Ein halbes Dutzend Pfeilgiftfrösche, ein paar Vogelspinnen und eine schwarze Tigerotter kreuchen von einem auf den anderen Moment zwischen dem Goblin und den Legionären.

Im Zurückweichen schreit Arpok: "Die Tiere greifen jeden, der sich hektisch bewegt, mit ihrem tödlichen Gift an. Zurück, sonst töten sie euch!" Arpok spricht mit einer Stimme voller Gewissheit und Autorität. "Passt auf! Die Pfeilgiftfrösche schießen jeden Moment ihr Gift!"

Beim Stachel des Skorpions - wenn sie zögern, bin ich weg!
« Letzte Änderung: 9.03.2008 | 23:21 von Gaukelmeister »
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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #15 am: 9.03.2008 | 23:20 »
Mit angstverzerrten Gesichtern stolpern die Soldaten zurück, als zwei der Pfeilgiftfrösche in ihre Richtung hüpfen. Alligatorbiss und Echsenblut – sie haben’s geschluckt. Das ist meine Gelegenheit.

Arpok verliert keine Sekunde: in dem Moment, als die Soldaten ihre Aufmerksamkeit auf die giftigen Tiere konzentrieren und zurücktaumeln, springt er nach vorne, vorbei an seinen Häschern. Auf der Flucht ruft er dem General zu: "Beim Biss der Natter – ich will euch helfen!" Einen Moment später hat er den Garten durchquert und die Tür im Holzzaun aufgerissen. Als er zurückblickt, sieht er Paruline, die ihm durch das Küchenfenster erschrocken hinterher schaut. Er hält inne. Es ist wie der Moment, wenn reinstes Poiture durch die Blutbahn pulsiert. Paruline! Ich kann sie nicht allein lassen.

Ein Schrei des Generals durchbricht den rauschhaften Moment. Ich werde wieder kommen. Dann beginnt die Flucht.


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oliof

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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #16 am: 9.03.2008 | 23:54 »
„Diese Ausgeburt einer Natter!” entfährt es dem General, bevor er in die Küche stürzt. „Paruline, meine Muse, stell Dir vor! Dieses verkommene Stück hat giftige Tiere auf uns gejagt! Nun gut, wir werden ihn schon kriegen, und dann bekommt er, was er verdient! Ich habe einen dunklen Verdacht. Möge diesem geifernden Monster der Blitz treffen, wenn das stimmt… ich muß morgen einen schnellen Abstecher nach Gonne-on-Savoi machen. Möchtest Du mich begleiten?”
« Letzte Änderung: 11.03.2008 | 00:30 von oliof »

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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #17 am: 10.03.2008 | 15:06 »
Scheppern! Schreie! Gefühl von Panik - Paruline hat bei ihren vielen Auftritten gelernt Gefühle mehr zu wittern als sie bewußt aufzunehmen, und sie spürt alleine schon die Präsenz dieser als es im Nebenraum wild zugeht.
Sie berechnet nicht einmal ihre Chancen, sondern stürzt sich gleich ans Fenster um vielleicht rauszukommen.

Als sie hört wie sich die Tür öffnet wirbelt sie herum, sich bereits eine gute Geschichte zurechtlegend um sich rauszuquatschen.

Sie ist dann doch etwas erleichtert als er kein aggressives Interesse an ihr zu haben scheint.
De General begleiten, Arpok suchen... Sie kann sich nicht entscheiden. Lieber gibt sie sich verängstigt und verwirrt und versucht so sich erst mehr Informationen zu verschaffen.

"Was war das nebenan? Welcher Verdacht? Sind die Tiere noch los? Und was ist mit dem Goblin? sprudelt sie gespielt unkoordiniert heraus, auf des Generals Einschätzung von ihr als schreckhafter und mutloser Maid bauend, der sie so entsprechen sollte.
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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #18 am: 10.03.2008 | 15:48 »
„Er verheimlicht mir, was er über meinen Bruder weiß! Seine Kooperation ist elementar für den Erfolg meiner Kampagne gegen die Khaleaner; und wenn ich ihn nicht bald erreiche, kriegen wir echte Probleme. Um die Tiere mach Dir mal keine Sorgen, die haben meine Leibwachen erledigt. Ich kann nicht riskieren, dass er Dich gegen mich verwendet, Du bleibst vorerst bei mir.”

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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #19 am: 10.03.2008 | 17:19 »
Paruline atmet durch. Es gefällt ihr nicht was er plant - sie wäre in einer fremden Umgebung, sie wäre abgeschirmt, und ohne Kontakt zu Arpok kein Kontakt zu denen die ihr mehr über ihren Stamm sagen könnten.
Sie muss hier bleiben wenn sie etwas erreichen will. Sie muss sich seinen Wünschen widersetzen - ab jetzt, wo er so paranoid wird, kann sie sich einfach nicht mehr ohne nachzudenken seinen Wünschen fügen.

"Wenn ihr wünscht, dann könnte ich versuchen mit ihm zu sprechen. Ich kenne ihn länger als ihr, und einer schwachen Frau sollte er eher zuhören als einem Haufen gefährlicher Männer.
Wir dürften aber dabei keine Zeit verlieren wenn sein Wissen so wichtig für die Offensive ist. Je eher ich ihm nachforsche, umso besser für uns."

Sie legt den Kopf etwas schief.

"Hat der Kalif mich überhaupt schon ziehen lassen?"
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Re: Der Goblin und der General
« Antwort #20 am: 10.03.2008 | 19:36 »
„Ich vertraue auf Ferdinands Verhandlungsgeschick, und mir wurde zugetragen, dass der Kalif wieder an einer Blutoper  arbeitet. Du solltest besser nicht allzuschnell an den Hof zurückkehren, meine Liebe.” Lavelle atmet tief durch. „Das ist eine Sache, die man verstehen muß, wenn man in Ammeni überleben will: Menschen sind unwichtig und Werkzeuge, doch wenn sie Dir etwas bedeuten, mußt Du sie beschützen, damit kein Dieb sie entführt und kein Randalierer sie beschädigt. All die Intrigen und die Politik bestimmen das Leben eines Ammeni, doch er kann nur dann mehr als ein Werkzeug sein, wenn er Leute findet, denen er etwas bedeutet.”

„Meine Soldaten sind loyal bis in den Tod – oder bis Hunger und ausbleibender Sold ihnen einen anderen Weg zeigt. Ich bin ihnen ohne die Gelder Ammenis und eine klare Aufgabe nichts wert, soviel ist klar. Das ist die große Schwäche Ammenis, genau das Gegenteil der Schwäche der Khaleaner: Ihr kämpft ständig unter- und gegeneinander, und schwächt Euch selbst, und wenn die Ammeniten angreifen, rauft Ihr Euch wieder zusammen, doch Eure Verluste sind mannigfaltig. Das Blut von Helden düngt die Wälder Khales, aber es sollte Ihr Samen sein, der in den Schößen ihrer Frauen sprießt. Eure Geschichte hat schon die letzte Zeile erreicht, bald ist Khale nur noch eine Fußnote – und doch … kann Ammeni von Euch lernen. Von Dir.”

„Komm mit mir nach Gonne-on-Savoi, ich muß meinen Bruder finden, nur er kann dieser Pest ein Ende setzen. Dann, erst dann sehen wir weiter.”
« Letzte Änderung: 11.03.2008 | 00:29 von oliof »

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    • Aus der Höhle des Schwarzwaldschrates
Re: Der Goblin und der General
« Antwort #21 am: 11.03.2008 | 01:10 »
Paruline wird leicht panisch. Sie fühlt eine Schlinge um ihre Kehle die sich enger und enger zuzieht. Arpok, ihre einzige Bindung zum Stamm, davongehetzt und chancenlos auf der Flucht, zu einem eher frühen als späten Tod durch die Klingen der Häscher verdammt... Sie selbst isoliert und versteckt von allem was wichtig ist... Sie muss etwas tun. Und sie muss einen kühlen Kopf bewahren.

Sie atmet leicht durch und schaut mit Rehaugen zum General auf, die hände demütig im Schoß gefaltet.

"Monsieur... Ist euch aufgefallen wie nervös Arpok die ganze Zeit über war? Er hat mich hierher bestellt um mir zu erzählen was ihn bedrückt, und er hat mir vorhin in der Küche erzählt, was seine Seele so sehr bedrückt."

Sie stockt einen Moment und seufzt.

"Eigentlich habe ich versprochen es für mich zu behalten. Aber wenn ich euch in die Augen sehe und es in meinem Bauch kribbelt wie Schmetterlinge in einem Nektar tragenden Regenbaum - da fällt es mir schwer zu verschweigen..."

Sie mustert ihn intensiv. Er zeigt noch keine Regung, und sie kann noch nicht abschätzen wie er reagieren wird. Sie kann ihn so nicht berechnen.
Das muss sie ändern.

"...was es mit eurem Bruder auf sich hat."

Seine Augen werden bei diesem Schlüsselinformation weiter. Blattschuss! Jetzt hat sie ihn wo sie ihn haben will, und die scheinbare Wahl vor die sie ihn stellen will um ihn in Sicherheit zu wiegen wird eine offensichtliche Wahl sein.

"Ich kann nicht sagen was schwerer wiegt, mein Ehrenwort zu schweigen oder meine Pflicht als eure Gattin, und wie ich es mache, es liegt keine Tugend darin.
Ihr müsst mir sagen was euch wichtiger ist."

Wie zu erwarten bedeutet er ihr auszupacken.

"Euer Bruder befindet sich nicht in Gonne-on-Savoi.
Euer Bruder befindet sich in den grausamen Klauen der Roten Hand. Manche sagen sie seien beherzte Freiheitskämpfer, andere halten sie für dreckige Halunken und niederträchtige Kriegsgewinnler. Wahrscheinlich halten sie sich für das erste und sind eigentlich das zweite, wie leider so viele meines Volkes.

Auf jeden Fall haben sie Arpok bedroht und ihm verboten weiterzusagen, was mit dem Alchimisten geschehen ist, und ihm gedroht ihm und seinem geliebten Meister die Kehle aufzuschlitzen wenn er sich als Leck erweist.
Das hat ihn zermürbt. Sich meinen verschwiegenen Ohren anzuvertrauen hat etwas Druck von seiner zermarterten Seele genommen, aber es war nicht genug. Als er gesehen hat dass sein lebenswichtiges Geheimnis aufzufliegen droht, hat ihn wohl die Panik überkommen, und er hat wie eine in die Ecke getriebene Sumpfratte blindwütig angegriffen um sein Leben zu retten."

Sie seufzt erneut.

"Mit der Roten Hand ist nicht zu spaßen. Ihre Messer sitzen locker, und wenn wer weiß zu was sie ihre Angst vor der Aufstöberung treibt wenn sie erfahren dass ihr Arpoks Geheimnis erfahren haben könntet. Vielleicht reicht schon das Wissen dass der Goblin auf euren Besuch hin geflohen ist, um das Leben eures Bruder verwirkt zu haben.
Wir können nur noch diskret sein, die geplanten plötzlichen Abreisen und Durchsuchungen absagen die sie sonst in Angst versetzen könnten und für das Wohl eures Bruders beten."

Sie legt ihren Arm um seinen Hals, während sie sich anschmiegt und blinzelt, als ob sie gleich weinen müsste.

"Es... es tut mir leid mein Gemahl", schluchzt sie.
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- Ludwig von Mises