Llacuinas Brauen heben sich. Diese Menschin... hat ihr Spiel durchschaut?
Sie überlegt einen Moment Ausflüchte und Beteuerungen, aber sie sieht die Entschlossenheit in den Augen der Quek. Wenn sie jetzt weiter mit falschen Karten spielen würde, dann wäre sie sie los, und damit sowohl die Hoffnung auf die Lösung einiger Dinge als auch die Aussicht auf ein exotisches Spielzeug und Geschenk für Celia. Sie würde ihr Geschick verdoppeln und ihr etwas entgegenkommen müssen.
"Schau... Wenn ich das Böse wäre, dann würde ich mich nicht um Celias Wunden sorgen, nicht wahr? Ich könnte sie liegen lassen und einfach gehen - und dann wäre nicht nur sie in Schwierigkeiten, sondern auch du. Sie müsste handeln können um deinen Vertrag zu lösen, und da sie das nicht kann würdest dich ihr Haus solange einer Verwendung zuführen - und alleine schon ihr Cousin Marinelleau hätte mit dir anderes im Sinn als dich als Zofe zum Haarebürsten zu verwenden. Und ihr Cousin ist nicht einmal der degenerierteste Mann im Haus.
Und wenn du einfach weggehst dann bist du nicht einfach eine rechtelose Fremde, dann bist du sogar eine flüchtige Sklavin. Ob es dir gefällt oder nicht, du bist erst einmal auf meinen Schutz angewiesen wenn du nicht vom Regen in die Traufe geraten willst. Solange ich behaupten kann im Auftrag Celias zu handeln, solange passiert dir nichts."
Kühl blickt sie sie an.
"Ich mache dir einen Vorschlag. Ich lasse diese Frau sicher am Leben..."
Zur Bestätigung löst sie ihren Fuß von der inzwischen bewusstlosen Dienerin.
"...und werde den Wachen erzählen, dass es ein anderer Attentäter gewesen wäre, der leider entkommen ist. Dafür wird Rosa bezeugen, dass Celia mir die exklusive Aufgabe übertragen hat dich zur Zofe auszubilden, womit du vor dem Zugriff der anderen Rumans geschützt bist.
Sollte ich Rosa später doch umbringen, dann stehe ich ohne Zeugen dar - und damit verliere ich dann auch dich. Du siehst, wir wären dann beide in einer Position, wo wir uns nicht leisten können dass sie stirbt.
Danach kümmern wir uns um deine Belange. Wir gehen zu Arpok wegen einem Gegengift, damit Celia schnell geholfen werden kann und sie deinen Vertrag lösen kann, wenn du immer noch willst. Und dann gehen wir zu Ferdinand de Maire, um eine Einladung zu Orleander zu bekommen und uns dort etwas wegen deinem verschwundenen Freund umzusehen.
Natürlich müsstest du dann immer noch deine Rolle spielen um nicht Verdacht zu erregen... Aber das müsstest du ohnehin, und du kannst mir glauben dass Zofe für eine frische Sklavin noch das beste ist, worauf du hoffen kannst. Die einzige andere frische Art von Sklavin die uns begleiten könnte wäre eine... Gesellschafterin, und ich glaube nicht dass dir das gefallen würde.
Dass du mir in deiner Rolle ganz gut gefällst... das ist ja ein anderes Thema."
Ihr Blick wird wieder trügerisch sanft und einlullend, ebenso wie das bläuliche Lichtspiel auf ihrer Haut, während sie großmütig zur Tür weist.
"Such es dir aus - komme ganz leicht zu Orleander, habe jemand der dir hilft und dafür etwas mit dir spielt, oder versuche durch das Fenster bei Orleander einzusteigen während Marinelleaus Bluthunde nach dir schnüffeln, dessen Spiel anders als meines Gifte und Folter erlaubt um dich nicht zu einer schmucken Zofe zu machen, sondern gleich zur gefügigen Unterhaltungssklavin. Wenn du denn ohne Übersetzer überhaupt herausfinden kannst wo Orleander eigentlich wohnt."
Schließlich kann sie sich doch nicht verkneifen einen fiesen Nachtritt einzubauen.
"Denke auch daran was Berres dazu sagen würde, wenn er erfährt dass du aus Stolz darauf verzichtet hast alles zu tun um ihn zu befreien, und dass du es hättest schaffen können wenn du dich einfach ein bißchen gefügt und ein kleines, harmloses Spielchen mitgespielt hättest."
Menschen... Sie sind ja so empfindlich für Selbstvorwürfe, wenn sie etwas tun was anderen schadet. Und genau darum verzetteln sie sich unten am Boden in ihren Beziehungen, während wir den Blick nach oben zum Himmel gerichtet haben.