Autor Thema: [Empfehlung:] The Wire  (Gelesen 5776 mal)

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Offline AlexW

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[Empfehlung:] The Wire
« am: 21.07.2008 | 15:03 »
Im Zeitalter des Internets und der Internet-Dealer muss man ja nicht mehr auf die Schnarchnasen der TV-Sender warten, bis die nach 2-3 Jahren aufwachen und mal zur Abwechslung was Gutes senden.

In diesem Fall moechte ich The Wire pimpen; erschienen als "Boxed Sets", und produziert von HBO, die ja auch verantwortlich zeichnen fuer "Rome", zum Beispiel, und fuer meine Begriffe ganz neue Standards bringen.

The Wire besteht aus 5 Staffeln, von denen je eine einen anderen "Problembereich" behandelt: von Strassenkriminalitaet, ueber Politiker, ueber Gewerkschaften, ueber den Schulbereich, und am Ende, in Staffel 5, ueber die Medien.

Ort ist Baltimore, im wesentlichen eine "schwarze" Stadt, mit einem Kriminalitaetsproblem, weitreichender Korruption, und hohen Polizei-Beamten, die Statistiken reiten, bis sie unter ihnen tot zusammenbrechen. Der Plotarch geht ueber alle Staffeln - Nebenfiguren haben ihre Story, die Stadt selbst auch, und insgesamt ist das Ding so clever und spannend aufgezogen, das mich bisher noch keine andere Serie so bei der Stange gehalten hat. Der Sucht-Faktor ist sehr, sehr hoch.

Erzaehlt wird die Story am Anfang aus der Sicht einer Polizei-Einheit, aber der Fokus wird immer weiter und zeigt viel mehr als das: Rassen-/Rassissmusprobleme, Kriminilitaet, Gesellschaft. Alle Figuren haben ihre Ziele und Wuensche, und auch Minderheiten kommen zu Wort: Da ist die lesbische (und tot-heisse Polizistin Kima) ebenso wie Omar Little, ein schwuler Raeuber, der Drogendealer ausnimmt; die Serie bricht mit den ueblichen Klischees, etwa wenn McNulty, der staendig die uebliche "chain-of-command" ignoriert eben *nicht* als "edler Rebell" gezeichnet wird, sondern als egoistisches Arschloch, der ueber mehrere Folgen hinweg erst Anstand lernen muss (und ich fuerchte seinen Rueckfall in Staffel 5 ...) ... und viele andere Charaktere, etwa Stringer Bell, der sein Drogenimperium fuehrt wie ein ganz normales "Business" - schliesslich studiert er im Abendcollege Wirtschaft.

Es braucht Arbeit, sich da reinzudenken, und ist sicher nichts, um sich berieseln zu lassen, aber The Wire zeigt, dass man intelligente Unterhaltung machen kann.


Fire

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #1 am: 21.07.2008 | 18:06 »
Also ist es eine Krimi / Polizei Serie???

Joe Dizzy

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #2 am: 21.07.2008 | 18:47 »
Auf den ersten Blick - ja.

Aber die Brillanz der Serie liegt nicht darin eine total tolle Cop-Show zu sein, sondern im quasi-journalistischen Stil der Darstellung und wie die Serie mit jeder Staffel den Kosmos des "The Wire"-Baltimores ausbaut. Es werden mit literarischem Anspruch die gesellschaftlichen Probleme einer modernen amerikanischen Stadt dargelegt. Aber nicht als Lehrstunde oder als politisches Polemikum, sondern in Form einer Fernsehserie, die aufmerksames Zuschauen, Mitdenken und Zuhören belohnt. Aber nicht um den Zuschauer mit raffinierten Spannungsmomenten oder cleveren Plot-twists zu belohnen, sondern mit einer vielschichtigen, ehrlichen und sehr kritischen Sicht auf die moderne amerikanische Gesellschaft.

The Wire ist das mit Abstand beste was das amerikanische TV-Medium jemals produziert hat. Daneben wirkt alles - aber ganz besonders Cop-Shows - wie Puppentheater.
« Letzte Änderung: 21.07.2008 | 18:49 von Georgios »

Fire

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #3 am: 21.07.2008 | 18:51 »
ABER...es ist eine Cop Serie?!
So mit "Gangster of the week" und von mir aus viel charakterentwicklung??

Offline Vash the stampede

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #4 am: 21.07.2008 | 18:53 »
The Wire ist schon länger vermerkt, aber bisher nicht in Schlagreichweite gekommen. ;)
Machen
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Joe Dizzy

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #5 am: 21.07.2008 | 19:00 »
ABER...es ist eine Cop Serie?!
So mit "Gangster of the week" und von mir aus viel charakterentwicklung??

Nein.

Es ist nur dahingehend eine Cop-Serie, weil Cops darin eine wichtige Rolle spielen. Mehr aber auch nicht.

Und mit "viel Charakterentwicklung" hat es auch nichts zu tun. Die Charaktere verändern sich über die Zeit hin, aber die Geschichten thematisieren nicht diese Veränderung (wie man es bei TV Shows erwartet).

Aber wenn dir die Kategorisierung "Cop-Serie" schon reicht um dir eine Serie nicht anzuschauen, dann lass die Finger von The Wire. Denn mit den Genre-typischen Geschichten und Abläufen hat die Serie nichts am Hut. Nur halt mit den Inhalten (Verbrechen, Korruption, Polizeiarbeit, etc.) und wenn du diese Dinge nicht trennst, dann wird The Wire immer nur wie eine weitere "Cop-Serie" aussehen.
« Letzte Änderung: 21.07.2008 | 19:02 von Georgios »

Fire

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #6 am: 21.07.2008 | 19:03 »
Von mir aus...ich schau mir den piloten an...danach kann ich mich ja nochmal äussern ;)

Offline AlexW

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #7 am: 21.07.2008 | 20:22 »
Von mir aus...ich schau mir den piloten an...danach kann ich mich ja nochmal äussern ;)

Erfahrungsgemaess brauchen die meisten 4-6 Folgen, um richtig suechtig zu werden.

@Georgios: Du hast's auf den Punkt gebracht.

@Vash: Holen! Anschauen! Du wirst dich fuer jede Woche, die du gezoegert hast, selbst kneifen, ich schwoer. :)

Und an alle: Ich sehe sie zwar im Original, aber *nur* mit Untertiteln. Der Gangsta-Slang ist schon hart, teilweise, das grenzt manchmal an Lautmalerei ("A-eit" - heisst "alright" und ist ein ganz normales Fueller-Wort). Nicht schaemen, wenn ihr auch die Untertitel braucht. :)

Aber allein sexy Kima-Baby ist's wert. *lechz*

Offline Vash the stampede

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #8 am: 22.07.2008 | 07:48 »
...
@Vash: Holen! Anschauen! Du wirst dich fuer jede Woche, die du gezoegert hast, selbst kneifen, ich schwoer. :)
...

@AlexW:
Ich würde ja gerne, aber Zeit und Geld sind momentan mein Feind. ;)
Zudem muss ich noch anderes aufarbeiten (B5 und LOST). >;D
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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #9 am: 22.07.2008 | 08:50 »
@AlexW:
Ich würde ja gerne, aber Zeit und Geld sind momentan mein Feind. ;)
Zudem muss ich noch anderes aufarbeiten (B5 und LOST). >;D

The Wire ist besser als beide zusammen. :)

Offline Vash the stampede

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #10 am: 22.07.2008 | 08:55 »
The Wire ist besser als beide zusammen. :)

Kann ich nicht sagen, habe es ja noch nicht geschaut. Und, das muss gesagt werden: ich bin ein elender LOST-Fan-Boy. >;D
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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #11 am: 22.07.2008 | 14:33 »
Kann ich nicht sagen, habe es ja noch nicht geschaut. Und, das muss gesagt werden: ich bin ein elender LOST-Fan-Boy. >;D

Bisher kenne ich keinen Lost-Fanboi, der nicht schrecklich enttaeuscht war am Ende. :)

Offline Vash the stampede

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #12 am: 22.07.2008 | 14:39 »
Bisher kenne ich keinen Lost-Fanboi, der nicht schrecklich enttaeuscht war am Ende. :)

Von welchem Ende? >;D

Also ich bis zur vierten Staffel alles gesehen und bin immer noch Fan-Boy. ;D

Aber genug LOST-Hijacking, es geht schließlich um The Wire.

Gibt es schon Pläne für eine deutsche DVD? Oder für einen Sender in Deutschland?
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Joe Dizzy

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #13 am: 22.07.2008 | 18:37 »
Seit der 4.Staffel schaue ich auch gerne wieder Lost, aber das mit The Wire zu vergleichen ist wie Äpfel mit Birma zu vergleichen. Da liegen Welten zwischen und ein solcher Vergleich wird den jeweiligen Stärken der Serie einfach nicht gerecht.

Gibt es schon Pläne für eine deutsche DVD? Oder für einen Sender in Deutschland?

Letzteres mit Sicherheit nicht. Dafür müsste die Synchronisation einen eigene kleine Slangsprache auf Deutsch erfinden, um die Serie nicht zu entstellen. Wenn man die sprachlichen Besonderheiten der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten einfach durch gestochenes Hochdeutsch ersetzt, geht sehr viel Charakter der Serie verloren. Wer schon bei den Whedon-serien wie Buffy, Angel oder Firefly den sprachlichen Kunststücken in der O-Ton Fassung nachtrauerte, wird bei einer eingedeutschten The Wire-Fassung einen Infarkt bekommen.

Eine deutsche DVD würde nur im Stile von "The Office" Sinn machen, die mit dt. Untertiteln aber ohne dt. Ton daherkommt. Zur Zeit ist die UK-Fassung der einzelnen The Wire Staffeln, die einzige Möglichkeit an die Folgen ranzukommen. (Oder man hat eine Bibliothek in der Nähe, die solche DVDs in die Auswahl nimmt.)

Offline Vash the stampede

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #14 am: 22.07.2008 | 19:32 »
Eigentlich herrschte kein Vergleich vor, sondern AlexW wollte mich nur dazu bringen die DVDs zu kaufen. ;).

...
Da liegen Welten zwischen und ein solcher Vergleich wird den jeweiligen Stärken der Serie einfach nicht gerecht.

Ein sehr schöner Kommentar! :d


Zitat
Eine deutsche DVD würde nur im Stile von "The Office" Sinn machen, die mit dt. Untertiteln aber ohne dt. Ton daherkommt. ...

Würde ich auch nehmen. ;D

Ansonsten muss ich mal umschauen. 8)
« Letzte Änderung: 22.07.2008 | 19:34 von Vash the stampede »
Machen
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Fire

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #15 am: 22.07.2008 | 22:16 »
Ok...ich hab mir den piloten angesehen!

Welchen Eindruck macht die Serie auf mich?

Ja, die Serie scheint nicht wie eine 08/15 Serie a la CSI zu sein...hier wird eher versucht ein Bild der Polizeiarbeit und auf der anderen Seite die Sicht der Gangs zu zeigen und das in einem recht neutralen Licht. Hier ist also eher Drama und nicht Krimi geschweige denn Action im Vordergrund! (was ja auch nichts schlechtes ist) Da hebt sich die Serie schon ab!

Die Schauspieler!
a) teilweise wirklich schlecht zu verstehen...
b) ob das jetzt gut geschauspielert ist, muß jeder für sich selbst entscheiden, aber mich haben sie nicht so sehr vom hocker gehauen
c) meiner Meinung nach sind die Schauspieler eher recht Stereotyp...(da hilft es auch nicht, daß ein cop eine lesbe ist, oder der "rebell" dem richter erzählt, wieso alle fälle in letzter zeit nur verloren werden, um dann vom deputy einen drauf zu kriegen und alle ihn "hassen" ...moment! DAS ist stereotyp)

Insgesamt zündet die Serie bei mir nicht!? Kann ich nicht sagen, aber ich hab den Geschmack von "ich hab eine zeitung gelesen, hey, lass uns doch eine serie machen, die wie die typischen zeitungsmeldungen ist!" mit anderen worten: mir ist sie zu journalistisch! sie ist fast schon zu neutral für meinen geschmack...

Man kann jetzt sagen: "Ja, aber nach einer Folge hat man noch nix gesehen!" Stimmt! Hat man nicht! ABER...ich erwarte, daß eine Pilotfolge mich zumindest so heiß werden lässt, daß ich mind. noch die 2. Folge ansehe. Das passiert hier aber leider nicht....mag sein, daß ich die Serie des Jahrhunderts verpasse (und ich hab die 1. Folge NUR gesehen, weil sie hier so hochgejubelt wird und sich so dafür eingesetzt wird!)...aber das ist es mir wert!!

My 2 cents...
« Letzte Änderung: 22.07.2008 | 22:19 von Fire »

Joe Dizzy

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #16 am: 22.07.2008 | 22:35 »
Es ist denke ich eins der großen Missverständnisse die man an The Wire herantragen kann, dass Charaktere ungewöhnlich sein müssen, damit eine Serie interessant ist. Das gilt ohne Zweifel für die Charakter-zentrierten Melodramen die man für gewöhnlich als Serien präsentiert bekommt. Aber The Wire folgt einer anderen Erzählform. (Simon hat mal erwähnt, dass er sich ein wenig an das antike griechische Drama angelehnt hat.)

Was nur heißen soll; dass du mit deiner Einschätzung der Charaktere nicht falsch liegst. Auch wenn diese typischen Cop-Show Stereotypen später sehr intelligent und ehrlich aufgebrochen und offengelegt werden, bedient sich die Serie zu Beginn daran. Aber The Wire ist keine Charakter-zentrierte Serie, zumindest nicht so wie man sie aus vergleichbaren Serien kennt. Es geht hier um das Leben/Verbrechen in Baltimore. Nicht um McNulty oder Kima oder sonst wen. Natürlich haben sie ein Privatleben, aber das ist für die Serie nur am Rande von Interesse.

Im Mittelpunkt stehen andere Dinge.

Was den "zu journalistischen" Ton angeht. Das ist 100% so. Das ist es was den Fans (und vor allem mir) an der Serie gefällt. Ich kann (und muss) mir als Zuschauer selbst ein Bild machen. Gerade in späteren Staffeln wird deutlich, das die Sympathien des Zuschauers nicht gelenkt werden sollen, sondern nur geweckt. Das ist ein Unterschied, den man sonst nur in ausgewählten Filmdramen machen kann.

Aber wenn's dir nicht gefällt; dann gefällt's dir nicht. Das muss es ja auch gar nicht. Ich war und bin weiterhin begeistert von dieser Serie. :)

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #17 am: 23.07.2008 | 00:44 »
Was den "zu journalistischen" Ton angeht. Das ist 100% so. Das ist es was den Fans (und vor allem mir) an der Serie gefällt. Ich kann (und muss) mir als Zuschauer selbst ein Bild machen. Gerade in späteren Staffeln wird deutlich, das die Sympathien des Zuschauers nicht gelenkt werden sollen, sondern nur geweckt. Das ist ein Unterschied, den man sonst nur in ausgewählten Filmdramen machen kann.

Aber wenn's dir nicht gefällt; dann gefällt's dir nicht. Das muss es ja auch gar nicht. Ich war und bin weiterhin begeistert von dieser Serie. :)

Ja. Meine Sympathien sind zuerst an McNulty haften geblieben (der kriegt am Anfang einfach reichlich in die Fresse, das mag ich - und jeder, der von Rawls gehasst wird, kann nur klasse sein), dann aber irgerndwann abgerutscht, auch Daniels passte nicht, irgendwann war ich dann bei Stringer Bell, bei dem blieb's ne ganze Weile, dann kam Kima und Lester, aber Stringer war irgendwie cooler. Die Charaktere werden aufgebaut, demontiert, umgedreht, und mittlerweile bin ich soweit, dass ichh selbst das Arschloch Rawls mag, und irgendwie habe ich auch ne Schwaeche fuer Carcetti...

Wenigstens ein Charakter hat mir von Anfang an gefallen: Omar Little. Der Kleine ist exzentrisch, clever, straight (allerdings nicht im sexuellen Sinne) und sau-cool. Spaetestens, als er sich den Anwalt im Gericht vornimmt, wusste ich, das ist Liebe.

The Wire gibt dir keine Helden, sondern nur grau. Leute sind Leute sind Leute.

Samael

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #18 am: 23.07.2008 | 06:42 »
Ist ja noch nicht so alt, mein The Wire thread:

http://tanelorn.net/index.php/topic,40073.0.html

Offline Karl Lauer

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #19 am: 13.01.2011 | 13:41 »
~Raise Thread~
Habe mir letztes Jahr die complete Wire Box aus UK zukommen lassen, nachdem ich im November die erste Staffel als "deutsche" DVD bestellt... auf englisch geschaut... und dann wieder zurück geschickt hatte, da ich es dann lieber komplett wollte.

Z.Zt. bin ich mitten in der dritten Staffel und liebe die Serie. Zwar braucht jede Staffel bisher ein wenig bis sie mich richtig gefangen hat aber danach will man nicht mehr aufhören mit dem schauen.

Und "JA"... Untertitel sind notwendig ;)

Mein Favorit ist Prez. Derjenige bei dem ich zuerst gedacht habe "Was für ein Depp" macht IMO in der ersten Staffel schon eine sehr gute Entwicklung durch und zeigt immer mehr das er doch einiges auf dem Kasten hat.

Also von hier aus immer noch eine Empfehlung :d
"When I was a kid... I dreamed of outer space. And then I got here - and I dream of Earth" John Crichton, Farscape
“You need to get yourself a better dictionary. When you do, look up “genocide”. You’ll find a little picture of me there, and the caption’ll read “Over my dead body.” Tenth Doctor Who

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #20 am: 6.08.2013 | 14:13 »
Bin gerade mitten in der ersten Staffel und voll geflasht!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #21 am: 7.08.2013 | 14:39 »
Bin gerade mitten in der ersten Staffel und voll geflasht!
Durch, kleines Fazit:

The Wire Staffel 1

Wirklich tolle Serie, die aus interessanten Blickwinkeln auf das Drogenmilieu wirft. Nicht nur die (durchaus unterschiedliche) Polizeisicht kommt zum Tragen, auch der Blickwinkel der Dealer und Bosse, von Informanten oder verfeindeten Banden wird geworfen. Obwohl Abhören viel Geduld erfordert, wird das ganze spannend rübergebracht, auch weil neue Facetten der Figuren nach und nach präsentiert werden, keiner ist einfach "gut" oder "böse", auch der Dealerdrecksack hat seine symphatischen Seiten.

Legendär die Szene, wo McNulty und Bunk einem alten Mordfall nachgehen, den evtl. einer der Dealer begangen haben soll und sie langsam dahinterkommen, wie das damals lief und sich zwei, drei Minuten nur mit "Fuck, fuck, fuck" (und Konsorten) unterhalten und den Zuschauer trotzdem an ihren Schlußfolgerungen teilhaben lassen.

5 von 5 Yellow Topps ... oder besser 5 von 5 überführten Dealern 
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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #22 am: 7.08.2013 | 14:43 »
Ich hab ja nach Staffel 3 oder 4 aufgegeben. (Welche war das gleich mit den Gewerkschafftlern)
Nicht das die nicht immer noch gut sind, und angeblich hängt das ja immernoch mit dem großen ganzen zusammen...
aber irgendwie war mir das zu weit von der Drogenstorry weg.
Zitat
Noli Timere Messorem
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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #23 am: 7.08.2013 | 14:57 »
Mal sehen, wie lang ich durchhalte ... ^^
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Nocturama

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Re: [Empfehlung:] The Wire
« Antwort #24 am: 7.08.2013 | 15:23 »
Die Idee war im Endeffekt, verschiedene "Bestandteile" einer Stadt zu beleuchten. Es ist deshalb auch mehr eine Sozialstudie als eine Polizeiserie. 1.Staffel: Polizeiarbeit und Drogen; 2. Staffel: Hafen und Fernhandel; 3. Staffel: Politik; 4. Staffel: Schulen; 5. Staffel: Medien/Presse.

Die 5. Staffel fehlt mir noch.
You're here for two things: to fucking ruin someone's shit, and to play a friendly game of make-believe.

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