Autor Thema: [erzählt mir von] ORE: A Dirty World  (Gelesen 4279 mal)

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Offline Würfelheld

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[erzählt mir von] ORE: A Dirty World
« am: 15.10.2008 | 09:31 »
Hallo Leute,

kennt jemand das "neue" von Greg Stolze und kann dazu einwenig mehr sagen?

Bis dahin,
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Bluten ist eine "Freie Handlung"

Offline Gawain

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Re: [erzählt mir von] ORE: A Dirty World
« Antwort #1 am: 16.10.2008 | 16:00 »
Moin,
habe mir das pdf gekauft. Leider noch nicht viel reingelesen. Auf der ersten Blick sah es recht gut. Vllt bald näheres, je nachdem wozu ich, wann komme.
Wenn ganz konkrete Nachfragen bestehen, einfach her damit, vllt kann ich ja zu dem ein oder anderen kleinen Punkt schon etwas sagen.
Grüße
Gawain

Offline Roland

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Re: [erzählt mir von] ORE: A Dirty World
« Antwort #2 am: 16.10.2008 | 21:37 »
Bis jetzt (habe ca. 2 Drittel gelesen und den Rest überflogen) macht es einen guten Eindruck. Charaktere bestehen aus 3 Identity-Paaren (handfeste Persönlichkeitsmerkmale, z.B. Patience und Cunning) und 6 Quality-Paaren (Gemütszustände, Einstellungen, z.B. Generosity und Selfishness), die in Kombination die ORE-Würfelpools bilden. Will ich jemandem an der Tür einen alten Staubsauger aufschwatzen, würfele ich Cunning+Selfishness.
Die Paare bestehen immer aus zwei gegensätzlichen Eigenschaften, deren Werte in der Summe 7 nicht überschreiten dürfen. Wer enorm kräftig ist, dem fehlt es meist an Anmut.

Konflikte:

Einfache Handlungen (Auto reparieren ) und einfache Konflikte (an der Wache vorbeischleichen) werden mit einem einfachen Wurf oder einem einmaligen Würfelduell abgehandelt.

Bei wichtigen/detaillierter gespielten Auseinandersetzungen würfelt man passende Pools gegeneinander und greift eine Quality des Gegners an, z.B. Corruption um einen Polizisten zu veranlassen, von seinen zwielichtigen Methoden abzulassen.
Erfolge erlauben es, Qualities oder sogar Identities des Gegners zu verschieben (slide) oder sogar zu senken. Es gibt allerdings im Normalfall keine festgelegte „Siegschwelle“  sondern Stolze geht davon aus, dass eine Seite nach- oder aufgeben wird, wenn zu empfindliche Punktverluste drohen oder wenn sie keine Chance mehr hat. Ausnahmen sind nur einige Identities, bei denen Konsequenzen auftreten, wenn sie auf Null reduziert werden.

Swift Justice - Charakterveränderung:

Nach jeder Szene darf man ein Quality-Paar um einen Punkt verschieben (aus 3-3 wird 2-4), wobei es wünschenswert ist, dafür eine Begründung aus der Fiktion zu haben und einen technischen Vorteil daraus ziehen zu wollen. Einer der beiden Gründe reicht aber auch.
Bestimmte Ereignisse und Taten erlauben es einem Charakter auch Qualities sofort zu erhöhen. Wer zum Beispiel einem Menschen nur zum Vergnügen wirklich übel mitspielt, darf Corruption erhöhen.

Nach jeder Spielsitzung darf man eine Identity verschieben, erhöhen kann man sie für jeweils 2 Quality Punkte

One Roll Mysteries:

Der Anhang enthält eine ORM Tabelle, mit der man sich Fälle erwürfeln kann. Je höher und breiter der Pasch, desto schlimmer ist das Verbrechen, Einzelwürfel geben zusätzlich Details und Komplikationen.
Der Wurf funktionier genauso wie die One-Roll-Tabellen in REIGN. (z.B. Charakterschaffung im REIGN GRW)
Who knows what evil lurks in the hearts of men? The Shadow knows!

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Offline PiHalbe

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Re: [erzählt mir von] ORE: A Dirty World
« Antwort #3 am: 13.08.2009 | 08:31 »
Falls sich dafür jemand interessiert: ich berichtete kürzlich über unseren ADW-One-Shot, der gibt vielleicht auch ein paar Einblicke. Gleichwohl wir nicht das one-roll mystery verwendet haben.

A Dirty World (EinzelKnaller)

Edith: URL aktualisiert.

Offline Tourist

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Re: [erzählt mir von] ORE: A Dirty World
« Antwort #4 am: 8.02.2010 | 17:43 »
Hallo PiHalbe,
hab grad deinen spannenden Blogeintrag gelesen.

Frage: Wie oft / dynamisch haben sich denn bei euch die Werte geändert und wie haben sich diese Werteänderungen im Spiel niedergeschlagen ?

Offline Horatio

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Re: [erzählt mir von] ORE: A Dirty World
« Antwort #5 am: 8.02.2010 | 17:51 »
Bei dem Einzelknaller, handelte es sich da um das Szenario "Shades of Gray" das man kostenlos runterladen kann? Weil das werden wir wohl auch spielen :). Mal sehen wie es läuft.

EDIT: Also das Setup klingt ganz dannach.
« Letzte Änderung: 8.02.2010 | 17:52 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
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Offline PiHalbe

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Re: [erzählt mir von] ORE: A Dirty World
« Antwort #6 am: 8.02.2010 | 19:15 »
Welches Szenario das war, kann ich nicht sagen. Aber es war ein vorgefertigtes deutlich abgewandelt. Ich leite die Frage mal an meinen eSeL weiter.

Zu stat-shifting: Am Ende des Abends hatten sich bei den meisten Spielern die stats um insgesamt vielleicht 4…6 Punkte bewegt. Also schon bemerkbar, aber nicht drastisch.

Ein bisschen doof war, dass das mit dem "Zwingen durch Androhen von Stat-Senkung" nicht funktioniert hat. Wir hatten leichte PvP-Verschwörungselemente und nachdem ich einmal gelogen hatte, waren alle voreingenommen. Als ich dann bei einer Debatte einlenken wollte, meinten die Spieler: »Och, dann würfeln wir dem [Falsehood] noch grad runter, damit nichts mehr passieren kann.« Und ich: »Ähem, ich habe schon eingelenkt.« Und sie: »Jo, aber sicher ist sicher!«

Oooof.

Offline Tourist

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Re: [erzählt mir von] ORE: A Dirty World
« Antwort #7 am: 12.02.2010 | 14:29 »
Und weil du dann Falsehood auf 0 hattest war es Charaktergerechtes Spiel von dir keine Lügen mehr zu erzählen und deine Mitspieler sind davon ausgegangen dass du charaktergerecht spielst ?


Offline PiHalbe

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Re: [erzählt mir von] ORE: A Dirty World
« Antwort #8 am: 14.02.2010 | 11:23 »
Also, es war das Szenario »Shades of Grey«, wie auch im Kommentar zum Bericht geschrieben steht.

Zu dem Falsehood runterwürfeln: Ich hätte dann damit jedenfalls niemanden mehr überzeugen können. Ich bin mir da auch immer noch nicht sicher, ob

a) wir das richtig gemacht haben und
b) das so funktionieren kann, wie es gedacht ist (wenn die Spieler nicht nachsichtig sind).

Aber Lügen in Regeln zu packen ist ohnehin immer schwer, wenn man nicht zwischen Spieler- und Charakterebene trennt. Dass wir dort auch noch PvP-Elemente hatten, hat die Sache nicht verbessert.

Offline Horatio

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Re: [erzählt mir von] ORE: A Dirty World
« Antwort #9 am: 13.03.2010 | 16:19 »
So also mal Feedback zum System und zu Shades of Gray. Spoiler sind vermerkt.
Wie man wohl rausließt, war ich nicht ganz zufrieden damit und habe bereits sowohl für das System wie für das Setting meine Schlüsse gezogen. Session war nicht richtig schlecht, aber es fehlten einfach die Höhepunkte oder das Gefühl, das System so richtig in Action erlebt zu haben.

Naja, ich stell das mal alles zur Diskussion, das ist sicherlich nicht eine universelle Wahrheit, und es ist gut möglich, dass ich entweder die ein oder andere falsche Annahme im Kopf habe oder einfach etwas offensichtliches nicht erkannt habe (immerhin war für mich das System auch neu :P). Ich dachte aber, es ist besser einen ungefestigten ersten Eindruck reinzustellen, als gar nicht über das System zu reden^^.

Naja mal zu meinen Problemen und Lösungsansätzen:
Oft bekommt man mit den vorgegebenen SCs selbst in den guten Werten nur einen Pool von 4 Würfeln, also eine Chance von 50%. Nur einer der SCs kommt überhaupt mal auf 6 Würfel (85%) in genau einer Kombination von Quality plus Identity. Der Rest sind dann Zweier- (19%) und Dreier-Pools (28%) und vereinzelt steht man sogar mit nur einem Würfel da.

Damit heißt es erstmal, Instant Raises sammeln, was aber gar nicht so einfach ist; zumindest bei bestimmten: und bei manchen muss man schon ein Arsch sein, wenn man sie auf die Weise bekommen will und nicht über den Slide aus einem Konflikt; passt nicht zu jedem Chara schien mir, aber naja.. it's a dirty world. Insofern ist das wohl gewollt. Muss einem aber erstmal klar werden, wird nirgendwo so richtig gesagt.

Naja das Problem ist auch, dass das bei den meisten NSCs ähnlich aussieht. Eine Szene die sich so entwickelte (und auch im Szenario durchaus so angelegt war), dass jetzt eigentlich richtig Drama / Aktion angesagt sein sollte, wurde dann eher zum Klamauk, da von fünf Würfen der Beteiligten nur einer erfolgreich war.

Dann ist die Dreiteilung der Informationen in Lost / Misled / Hot on the Trail im Szenario selbst. Gut, das Szenario ist ein „free giveaway“ und der Autor sagt selbst, mischt das, wie es die Situation erfordert.. aber rein praktisch ist das nur ein Dumpster mit Optionen, den man selbst ordnen muss; am besten direkt im Vorfeld.

Ansonsten ist das Szenario, auch einfach nicht fürchterlich gut aufgebaut. Die Kernidee ist Klasse und die Charaktere sind toll, aber fast alle Richtungen sind Ja / Nein Entscheidungen; entweder hat man das was man braucht oder man hat es nicht. Ein Zusammensetzen von mehreren getrennten Clues, die ein Gesamtbild ergeben gibt es einfach nicht. Ebenso sind die NSCs mit einer Ausnahme an sich sehr passiv ausgelegt; Schade eigentlich.

(leichte Spoiler:)
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)


Ich werde es nochmal leiten (so leicht gebe ich nicht auf ;D), aber ein paar Dinge würde ich ändern:

- Die Spieler bekommen noch ein paar Extrapunkte, die sie auf den Charakter verteilen können. Es macht in einem OneShot einfach keine Spaß, Luschen zu spielen. Ebenso gezielt einige NSCs aufwerten.
- Spieler Geheimnisse sind mehr / anderen NSCs bekannt, so dass diese ebenfalls Druckpunkte gegen die SCs haben.
- Einige Spieler Geheimnisse werden gestrichen und sind im Spiel zu finden (falls sie das nicht bereits sind).
- Eine Hintergrundänderung, damit man nicht zu sehr in den Optionen eingeschränkt ist.
- Vor dem Spiel festlegen, welche Hinweise zu finden sind und welche Infos ein NSC hat und freiwillig heraus gibt, wenn die richtigen Fragen gestellt werden und welche erst nach wenigstens einer gelungen „Attacke“ raus gegeben werden und was er nur zu gibt, wenn es gar nicht mehr anders geht.
- Die Option auch mal wo einzubrechen, attraktiver / notwendiger machen.
« Letzte Änderung: 13.03.2010 | 16:52 von Horatio »
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Re: [erzählt mir von] ORE: A Dirty World
« Antwort #10 am: 14.03.2010 | 13:59 »
Hm.. ärgere mich gerade etwas. Mit den Regeln für "Emotional Secrets" und "Intellectual Suprises", hätte man doch noch einiges mehr machen können, da gerade ein Minor Suprise / Secret sehr schnell an der Hand hat. Glaube wenn man das konsequent nutzt, braucht man auch keine Extrapunkte mehr für die vorgegebenen SCs.

(auch darauf sollte man das Szenario mal durchgehen und Vermerke machen^^)
« Letzte Änderung: 14.03.2010 | 14:02 von Horatio »
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Offline Joerg.D

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Re: [erzählt mir von] ORE: A Dirty World
« Antwort #11 am: 16.03.2010 | 20:47 »
Hat jemand von Euch schon mal die One Roll Mysterien ausprobiert?
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline PiHalbe

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Re: [erzählt mir von] ORE: A Dirty World
« Antwort #12 am: 16.06.2010 | 10:04 »
Nein, mein Esel hat mal darauf rumgewürfelt und dann gemeint, das würde ihm nicht gefallen. Allerdings ist er auch jemand, der gerne alles vollständig ausgearbeitet hat und für alle Eventualitäten gerüstet ist.

Offline Joerg.D

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Re: [erzählt mir von] ORE: A Dirty World
« Antwort #13 am: 16.06.2010 | 10:16 »
Also nicht gerade der Typ SL, den ich als Referenz bevorzuge.
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