Autor Thema: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen  (Gelesen 6047 mal)

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[D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« am: 2.11.2008 | 22:39 »
Ich leite seit fast 3 Jahren eine Gruppe in einer 100% iimprovisierten Kampagne. Kürzlich hat ein neuer Spieler angefangen, die Handlung in Form von Tagebucheinträgen mitzuschreiben. Das wollte ich Euch nicht vorenthalten. Bin gespannt, obs Euch gefällt...


edit: Setting: Forgotten Realms. Jeder Beitrag ist für einen Spielabend.
Gruppe:
Leandra - Anführerin, Elfen-Bogenschützin
Tyrion - Elfen-Magier
Seton - Halbelf-Schurke
Searos - Menschl. Kampfmagier
Darius - Menschl. Nahkämpfer
Durn - Zwergen-Priester
Malik - Gnomen-Schurke/Magier
« Letzte Änderung: 2.11.2008 | 22:45 von stryke »
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #1 am: 2.11.2008 | 22:39 »


Tagebuch des Malik Gnottertrotter
Tag: unbekannt

Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Wir befinden uns nun gefühlte Wochen in dieser Dunkelheit, und auch wenn ich mich eigentlich ganz wohl in solchen Höhlen fühle, schlägt mir doch der Schlafentzug und die mangelnde Unbequemlichkeit aufs Gemüt. Ich sehne mich nach einem weichen Bett, einem ausgedehnten Schlaf und vor allem nach einem säubernden Bad. Mit meinen arkanen Kräften ist eine Reinigung zwar ein Kinderspiel, doch kann diese nur ein Ersatz für eine schöne Badewanne mit warmem, dampfendem Wasser sein.

Aber ich schweife ab. Wir sind nun so lange hier unten, dass ich jedes Gefühl für die verstrichene Zeit verloren habe. Ob Tag oder Nacht; spielt hier keine Rolle. Hier gibt es nur Schlaf oder (weit häufiger) Nichtschlaf. Ich weiß gar nicht, wie die Zwerge so etwas aushalten. Grauenvoll!
Nachdem wir uns in dem doch so sicher gewähnten Unterschlupf zur Ruhe begeben hatten, wurden wir (natürlich) unsanft gestört, indem sich der ganze Felsboden plötzlich in Schlamm verwandelte. Widerwärtiger und dreckig-ekliger Schlamm. Bah! Bis zur Brust versank man darin, und zu allem Überfluss war auch noch der Eingang dichtgeschlammt. Die einzige Möglichkeit hinaus war also ein Tauchgang durch den weichen Schlamm. Es kostete doch reichlich Überwindung, sich kopfüber in die Brühe zu begeben und sich hindurch zu ziehen. Dankenswerterweise ist Darius mit einem Seil voran gegangen, so dass wir uns daran entlang hangeln konnten. So kam jeder unbeschadet hinaus, wobei wir natürlich von Kopf bis Fuß verschlammt wurden. Gond sei Dank konnte ich auf meine arkanen Kräfte zurück greifen, doch verbrauchte diese Reinigung doch glatt das Doppelte an Kraft als normal gewesen wäre. Aber egal, Hauptsache sauber. Was hätte ich jetzt für eine Pfeife gegeben…

Da der gondverlassene Druide (und niemand anderer war für dieses Disaster verantwortlich) uns eh keine Ruhe gewährte, entschlossen wir uns mal wieder zum Weitermarsch. Durch die Gänge hindurch erreichten wir eine große Höhle, in der doch tatsächlich einige Orks meinten, uns auflauern zu müssen. Nicht zuletzt durch einen Ausbruch von Searos' mächtiger Flammenmagie konnte dieser Hinterhalt relativ unbeschadet abgewehrt werden. Einer der Schwarzpelze war noch am Leben und wurde überzeugt, dass es besser für ihn wäre, uns zu seinem Anführer zu bringen.

Wir gelangten in das Lager der Orks und wurden tatsächlich dem Häuptling (einem echt großen Vertreter seiner Art) vorgeführt. Sein Gehabe und seine Vertrautheit mit seinem "besten Freund", dem Druiden, kam mir sehr suspekt vor, ein "Detectio Arcana" brachte dann auch ans Licht, dass er offensichtlich mit einem magischen Bann belegt wurde. Glücklicherweise verlor jener Zauber aber just in diesem Moment seine Wirkung, so dass wir Verhandlungen mit ihm aufnehmen konnten. Wir erfuhren von ihm, dass unsere Nemesis, der Druide, ein verrückter Dunkelelf war, der auf den Namen Cosimo hörte. Gegen Zahlung eines kleinen "Schutzgeldes" in Form eines unwichtigen Zweihänders (man weiß ja nie, wofür so eine plumbe Waffe gut sein kann) versprach er uns freies Geleit, und wir waren damit zumindest die Sorge des Orkstammes los.

In der nächsten Höhle war es dann fast so weit. Cosimo griff die Gruppe einschließlich der uns begleitenden Orks an, und wir hätten ihn fast gehabt, jedoch gelang ihm die Flucht. Dass dabei alle Orkbegleiter Opfer einer beschworenen Täuschungsbestie wurden, hat von uns keinen so richtig betroffen gemacht. Bei der nächsten Rast schließlich zeigte sich, dass auch Cosimo von der langen Jagd erschöpft gewesen sein muss. Darius und ich versteckten uns im Schatten beiderseits des Höhleneinganges, um ihm aufzulauern. Aus dem Schlaf schreckte ich dann plötzlich hoch, und mich überkam eine ungeahnte Furcht. Es war schlimmer als der schlimmste Alptraum, so dass ich mein Heil in der Flucht suchte, nur weg von diesem Höhleneingang. Ich verlor den Sinn für alles um mich herum, nur noch weg…
Plötzlich überkam mich ein Gefühl der Ruhe. Ich sah Tyrion mit einer Schriftrolle in der einen und einem noch schwachen Nachleuchten in der anderen Hand. Offensichtlich verdanke ich ihm meine geistige Genesung. Ein schneller Rundblick verriet mir, dass Cosimo tatsächlich wahnsinnig sein musste; denn er befand sich im Nahkampf mit der Gruppe. Dieses war natürlich sein Untergang. Zuletzt löschten ihm Leandras Pfeile sein Lebenslicht aus. Es war vollbracht. Nun endlich, nach gefühlten Wochen des Nichtschlafes, werden wir ungestört Rasten können. Gond, gib mir einen gesunden, erholsamen Schlaf. Was gäbe ich jetzt für eine Pfeife…
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #2 am: 2.11.2008 | 22:40 »


Tagebuch des Malik Gnottertrotter
Tag: Unbekannt

Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Nachdem wir eine ausgiebige Rast verbrachten haben wir uns frisch erholt und gestärkt weiter auf den Weg in die dunkle Einöde gemacht. Bei Erreichen einer Höhle, in dem ein Schwarm Fledermäuse offensichtlich einem mir unbekannten Paarungsritual nachgingen, musste ich ein wenig über die Änstlichkeit meiner Kameraden lächeln. Da hatten sie doch tatsächlich aus Furcht, bei diesen lieben Tierchen könnte es sich um Vampire handeln, komisch riechende Ketten aus Knoblauchzehen umgehängt. Ich sage ja immer wieder, dass die Höhenluft, die meine Kameraden in deutlich über einem Meter Höhe einatmen, dem Denkvermögen schadet. Vampire! So ein Quatsch!
Der darauf folgende Gang ging doch recht steil abwärts, so dass wir uns dazu entschlossen, uns anzuseilen. Leider waren bei einigen Kameraden die Kletterfähigkeiten nicht allzu sehr ausgeprägt, so dass wir ein wenig ins Straucheln gerieten. Dank meiner den Gnomen eigenen weisen Voraussicht hatte ich mich bereits früh am Tag für das Einprägen des Zaubers "Federfall" entschieden, welcher mir trotz eines kleinen Fauxpas einen sanften Fall bescherte. Dem sonst doch so geschickten Seton erging es da deutlich schlechter: Ein Fehltritt, ein Straucheln, ein Fall und Rumms. Na ja, hätte er in der Schule besser aufgepasst…
Ui, nun gings ab. Wir erreichten eine wahre Flammenhölle. Eine große mit Lavaströmen durchzogene Höhle. Auch wenn hier inmitten der Lava in kleineren Abständen feste Inseln waren, über die man springend das andere Ufer hätte erreichen können, so war zumindest mir das Ganze zu heikel. Ich beschwor daher Tensers Scheibe, um trockenen und vor allem heilen Fußes hinüber zu kommen. Dumm gelaufen nur, dass zwei feurige Salamander uns in der Mitte aufhalten wollten. Pah, das ist denen aber nicht gut bekommen, wenn auch ich zugeben muss, dass sie mich zu Beginn doch überrascht und übel erwischt hatten. Aber nichts, was einen robusten Gnom wie mich aus der Bahn werfen würde.
Die restliche Überquerung war durch meinen klugen Einsatz der magischen Scheibe ein Kinderspiel. Wenn die mich nicht hätten…
Später erreichten wir einen hohen, senkrechten Schacht. Ich trug noch genug arkane Macht in mir, um diesen ganz hinauf zu fliegen und stellte dabei fest, dass dieser mehr als 300 Menschenschritt hoch war. Da ein ich mir den langen Flugweg sparen wollte, nahm ich kurzerhand ein Stück Pergament zur Hand und ließ es mit einem Stein beschwert den Schacht hinabfallen, um die Kameraden über deren bevorstehende Kletterpartie zu informieren. Hoffentlich hat keiner den Stein auf den Kopf bekommen! Ich machte es mir derweil bequem, flickte und reinigte meine Klamotten und ruhte mich von den Strapazen aus, bis meine Freunde Stunden später endlich ankamen. Nun rasteten wir erst einmal, wobei ich großzügierweise die Wache übernahm.
Anschließend erreichten wir endlich die Spiegelhöhle mit dem gesuchten Wachposten. Leider waren die beiden Wachen ermordet worden. Schändlich. Die Mörder, die sich als Dunkelelfen herausstellten, waren sogar noch in der Nähe, und wir konnten sie stellen. Auch das Beschwören einer sonderbaren Kreatur, die eher wie ein überdimensionaler Wackelpudding aussah, half ihnen nicht weiter; denn wir töteten den einen Drow, woraufhin sich der andere uns ergab. Auf seine Geschichte bin ich nun mal gespannt.
Jedenfalls haben wir alles, was magischer Natur war, sicher gestellt, um dieses einer ehrvolleren Verwendung zuzuführen. Insbesondere dieses Zauberbuch scheint mir interessant…
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #3 am: 2.11.2008 | 22:41 »


Tagebuch des Malik Gnottertrotter
Tag: unbekannt

Liebes Tagebuch. Heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Uns war es ja gelungen, die beiden Dunkelelfen zu stellen, von denen einer getötet wurde und der andere sich ergab. Das folgende Verhör verlief dann aber gar nicht so, wie es geplant war. Zunächst handelte der Drow ein Versprechen heraus, wonach er im Tausch gegen umfangreichen Informationen unversehrt vondannen ziehen durfte. Na ja, traue keinem Elfen über 100, sagte schon mein Großvater, doch was sich dann abspielte, lässt mich doch total an der geistigen Reife so manch einem meiner Kameraden zweifeln. Ich gebe ja zu, der Dunkelelf, sein Name war übrigens Solius Xarann, war sehr unhöflich und beleidigte uns alle am laufenden Band, doch machte er auf mich den Eindruck eines Edlen, der mit durchaus wahren Informationen sein Leben erkaufte. Mit nur einigen wenigen - zugegebenermaßen recht beleidigenden aber auch zum Teil erheiternden - Bemerkungen gelang es ihm doch tatsächlich, Leandra so sehr zu reizen, dass sie ihn körperlich Angriff. So sehr in Rage gerat sie, dass Durn, an sein Versprechen gebunden, sogar mit arkaner - äh, klerikaler Macht ihren Ausbruch bremsen musste. Tyrion gar versuchte sogar einen hinterhältigen Meuchelangriff (er hätte das mal jemandem überlassen sollen, der weiß, wie das geht…) und scheiterte. Ein einzelner Armbrustbolzen (offensichtlich vergiftet) des Dunkelelfen warf ihn zu Boden. Wir ließen Solius wie versprochen frei, und ich war um eine weitere Charakterstudie über die Elfenrasse reicher; nur weiß ich wirklich nicht, ob dabei die hellhäutigen oder gar die dunklen Vertreter besser wegkommen…

Nun ja, wir hatten von diesem Prinzen so einiges erfahren. Er war der Prinz eines Hauses (Haus Psira) gewesen, bevor die Xarann dieses vernichteten und ihn als letzten Überlebenden in ihre Dienste zwangen. Seine Nächstenliebe zu den Xarann war daher nicht so wirklich stark ausgeprägt, so dass er nun die Gelegenheit beim Schopfe ergriff, uns mit Informationen zu versorgen, um diesem Hause dadurch zu schaden und zu entkommen. Das Haus Xarann hat gar nicht weit von hier einen Stützpunkt unter der Führung der Lolthpriesterin Desdra sowie ihrer Geschwister Kira und Amandrukul. Irgendwie machen sie Experimente mit Spinnen und einer sonderbaren magischen Quelle und planen, Schwarzstein zu zerstören und sich hier fest zu setzen. Fein, dachten wir alle, diese Suppe können wir denen versalzen. Angeblich sollen dort etwa zwei Dutzend Dunkelelfen und Diener leben.

Wir präparierten uns also für einen Angriff auf diesen Stützpunkt und gingen vor. Die Taktik, unsichtbar durch die Wächtervorhöhle in den Stützpunkt einzudringen, gelang auch fast. Jedoch hatte uns ein Wachhund verraten, und eine zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu sehende Kraft bannte meine uns verbergende Sphäre. Ein Kampf entbrannte, bei dem ich zwei der drei Minotauren erlegen konnte. Ich denke mal, ich habe mir wahrlich den Beinamen Minotaurentöter verdient. Malik Gnottertrotter, der Minotaurentöter. Oder besser Malik "Minotaurentöter" Gnottertrotter? Oder gar Malik "Minotaurenschlächter" Gnottertrotter? Ich glaube, ich werde noch mal ein wenig darüber nachdenken. Ein guter Name will überlegt sein.
Jedenfalls fanden auch der Wachhund, sechs Kobolde, eine Drow-Wache und schließlich eine Klerikerin - es musste sich um Desdras Schwester Kira handeln - den Tod, weil sie sich mit uns anlegen wollten. Eine Wache entkam allerdings in den Stützpunkt, so dass Durn den Eingang mit Stein verschloss. Die ganze magische Ausrüstung der Gefallenen sicherstellend, traten wir taktisch den Rückzug an. Mit dem ganzen Stützpunkt gleichzeitig aufzunehmen, dürfte selbst mir nicht gelingen. (Wie wärs mit "Minotaurentod"?)

So warten wir also auf die nächste Gelegenheit, um diese Dunkelelfenbrut zu vertreiben.
(Malik "Taurentod" Gnottertrotter? Das wär doch was. Oder vielleicht doch zu martialisch? Hm…)
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #4 am: 2.11.2008 | 22:41 »


Tagebuch des Malik Gnottertrotter
Tag: unbekannt

Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Nach unserer Rast hatten wir uns mal wieder gut auf unser Eindringen in den Drow-Stützpunkt vorbereitet. Unser Plan war ebenso genial wie gestern (Kommen, Sehen, Siegen), als wir jedoch durch pures Pech - wer rechnet schon mit Wachhunden? - vorzeitig entdeckt worden waren.
Nun aber sollte alles anders werden. Dass wir mit der gleichen Taktik noch einmal zuschlagen, damit kann einfach keiner rechnen. Genialer Schachzug! Wir machten uns also unsichtbar und gelangten auch unangefochten, jederzeit mit Fallen und Gegnern rechnend, die Vorhöhle. Schade nur, dass unserer Aufmerksamkeit offensichtlich eine Falle mit Glitzerstaub entging. Einige von uns wurden daher leider sichtbar. Ärgerlich, also doch auf die harte Tour. Wir sorgten ein wenig für Licht (ausgerechnet auf der Leiche eines Kobolds, wie schändlich) und konnten im diffusen Halbschatten irgendetwas ausmachen, bevor der Weg durch ein überdimensionales Spinnennetz versperrt wurde. Fast gleichzeitig brach hinter uns der Tunnel zusammen. Das Netz zu durchschreiten, stellte für ein geschicktes Kerlchen wie mich natürlich keine große Hürde dar. Die großen Kerls hatten es da weniger leicht. Nur Leandra kam ungehindert voran (Ich wittere Magie im Spiel!).

Irgendwo hier musste doch noch so ein Magier stecken, doch fanden wir ihn nicht. Sogar in die Schlucht sahen wir hinunter, doch er blieb verborgen. Searos sorgte derweil auf seine ganz eigene dezente Weise dafür, dass das Spinnennetz sich auflöste. Also sammelten wir uns am Eingang, um in den Stützpunkt einzudringen. Trotz intensiver Bemühungen, nach Fallen Ausschau zu halten, wurde ich dann doch durch eine unsichtbare, Magie neutralisierende Mauer überrascht, welche den Zugang zum Heiligtum der Spinnengötzin versperrte. Nun ja, wir hatten keine Wahl und mussten hindurch, was uns leider sämtliche Schutzzauber kostete. Im Tempelvorraum wurden wir dann eines sonderbaren Zeichens auf dem Boden gewahr. Irgendwelche Schutzrunen. Dennoch sah ich mich vor, nicht in die Nähe zu geraten. Beim Herumgehen musste ich aber etwas abgelenkt worden sein und bin diesem Symbol wohl zu nahe geraten. Ich spürte noch ein geistiges Ziehen und reagierte blitzschnell. Eine rasche Hechtrolle, Aufbauen der mentalen Abwehr, und ich entronn diesem sicherlich schädlichen Effekt. Die Großen haben mal wieder alles eingesteckt. Warum passen die auch nie auf? Vielleicht liegt es ja auch an deren größerer Masse, dass sie so träge sind und ihre Reflexe so ungenügend sind.

Als wir dann endlich den Tempelraum erreichten, wurden wir offensichtlich erwartet. Und ein Schock traf mich: Eine männliche Stimme, wahrscheinlich der Drow Amandrukul, rief uns an und eröffnete das Reigen mit einem gar mächtigen Zauber. Es handelte sich um einen mit metaarkanen Effekten verstärkten Feuerball in einer Version, die es erlaubt, die Gewaltentfaltung um einige Sekunden zu verzögern. Ich las in einigen Berichten über derart mächtige Zauber. Die arkane Verstärkung eines so machtvollen Zaubers lies auf einen wahren Meister seines Faches schließen. Ich bangte um mein Leben und warnte alle, dieser reglos auf der Stelle seiner Explosion harrenden Feuerkugel fern zu bleiben.
Also stoben wir auseinander und hatten es in der Folge mit diversen Dunkelelfen zu tun, die uns aufgelauert hatten. Die Mutter Oberin persönlich war ebenfalls anwesend, und ein heftiges Gefecht entwickelte sich. Es gelang mir mit Geschick und Umsicht, den meisten Kämpfen zu entgehen und machte mich auf, dass Übel an der Wurzel zu packen. Mich vor offensichtlicher Entdeckung tarnend, flog ich über das Feld, um die Oberin hinterrücks mit meinen Flammenstrahlen zu rösten. Alles war perfekt, ich sah mich schon als der Strahlende Sieger…

Doch die Aussicht auf den kommenden Ruhm machte mich leichtsinnig. Ich entlies den ersten Strahl zu früh, so dass dieser wirkungslos in der Decke einschlug, der zweite schließlich traf wie gewohnt präzise, nur um an der den Dunkelelfen eigenen arkanen Resistenz zu scheitern. Als sich die Oberin mir zuwandte, nahm ich das letzte Mittel wahr, welches mir noch blieb: Den taktischen Rückzug. Geschockt, vergrämt und geradezu entmutigt ob dieser verpassten Möglichkeit. Den Beinamen "Drowschlächter" werde ich mir nun definitiv heute nicht mehr erwerben.

Nun schwebte ich also über dem Schlachtfeld, sah meine Kameraden kämpfen und fallen, hörte sie vor Schmerz aufschreien und um Hilfe rufen und allein mir fehlte der Mut, mich ihnen anzuschließen. Gond hilf mir und meinen Kameraden, diese Prüfung zu bestehen. Lass es hier nicht zu Ende gehen.

To be continued…
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #5 am: 2.11.2008 | 22:41 »


Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: unbekannt

Fortsetzung des Kampfes:

So schwebte ich nun in luftiger Höhe und wähnte mich in Sicherheit, da meinte doch die Götzenanbeterin, mich verzaubern zu wollen. Mich, einen Gnom. Lachhaft! Was auch immer sie dort ausprobierte, es scheiterte an meiner inneren arkanen Mauer, die ich errichtete.
Sogar mit Blitzstrahlen versuchten ihre Lakeien, mich herunter zu holen. Aussichtslos. Selbst im schwerelosen Zustand bin ich ihnen überlegen. Ich zog es dennoch vor, ein wenig zurück zu weichen; natürlich nur, um einen besseren Überblick zu erhalten. Da versuchte sie es doch tatsächlich noch einmal, mich mit ihrer Magie zu erwischen. Doch wieder prallte der Zauber an meinem geschulten und scharfen Verstand ab. Endlich sah sie ein, dass ich für sie unerreichbar war. Schade nur, dass meine offensiven Kräfte fast vollkommen erschöpft waren, sonst hätte ich sie in die tiefen Niederhöllen von Carceri gejagt.

Derweil wogte der Kampf noch hin und her, bis sich die Lolthpriesterin in die Enge getrieben fühlte und eine Klingenbarriere errichtete. Nun wurde ich dann doch unvorsichtig, und es gelang mir nicht mehr rechtzeitig, den wirbelnden Klingen zu entkommen. Der angerichtete Schaden verletzte meinen Stolz aber mehr als meinen Körper.
So griff ich zu einem weiteren Mittel, sie zu beschäftigen. Ich beschwor die Illusion eines elementaren Feuerwesens herbei. So lebensecht und beeindruckend war die Erscheinung, dass ich fast selbst darauf hereingefallen wäre. So treib ich sie immer weiter vor dem Elementar her, dass es meinen Kameraden schließlich gelang, sie ihrer gerechten Bestimmung zuzuführen.

Blieben noch zwei Dunkelelfen, die mit Blitzstrahlen versucht hatten, mich vom Himmel zu holen. Auch sie fielen natürlich auf die gar meisterliche Illusion herein und richteten ihre Strahlen hierauf, so dass meine Kameraden weitestgehend unbeschadet blieben. Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch die letzten beiden Drow das Zeitliche segnete.
Kaum kehrte Ruhe ein, als sich aus einem der Gänge der Dunkelelf Amandrukul zu Wort meldete. Er versprach uns freien Abzug, da wir ihm quasi in die Hand gearbeitet hätten, indem wir ihn seiner Schwester entledigten. Während wir noch überlegten, traf ich eine folgenschwere Entscheidung: Ich sandte das Abbild des Elementardieners in den Gang, um Amandrukul aus der Reserve zu locken. Ich unterschätzte die Macht dieses Drow vollkommen; denn das letzte, was ich spürte, war eine eisige Kälte, die mich bis in mein Innerstes ausfüllte. Was dann geschah, vermag ich nicht im Detail wiederzugeben. Trotz der Kälte umgab mich plötzlich ein Gefühl der wohligen Wärme. Alle Last fiel von mir ab und ich fühlte mich meiner Bestimmung näher als je zuvor in meinem Leben. Ich spürte, ich war nahe an der Perfektion meines Selbst, nahe am endgültigen Verstehen. Ein Licht offenbarte sich mir, und es war Gond, der mir die Hand reichte. Er sprach Worte, die wohl nur für mich bestimmt waren. Tränen rannten über meine Wangen, als ich verstand, was er mir sagte. Meine Zeit war noch nicht reif, der Weg zum letzten Wissen noch lang, und er stieß mich zurück auf die materielle Ebene. Dabei hatte ich den Eindruck, als hätte ich noch einen zwergischen Schatten gesehen, ein Wesen der Macht, welches mich meinem Patron entriss, doch ich kann mich auch getäuscht haben.

Als ich schließlich meinen eiskalten Körper wieder spürte, schlug ich die Augen auf. Ich sah in die tiefgründigen Augen von Durn. Nie habe ich einen Anblick so begrüßt, und nie habe ich einen Anblick so gehasst. Ich habe alles, was ich fast erreicht hatte, verloren, nur um ein Leben zurück zu gewinnen. Ich sah schließlich in Durns Gesicht seine Anstrengung, erahnte die Macht, die er aufgewendet haben musste, um mich zu sich zu rufen, und der Hass verwandelte sich in unendliche Dankbarkeit. Nun warten noch große Aufgaben auf mich, es gibt noch viel zu erforschen. Dass meine Kameraden tatsächlich Amandrukul haben ziehen lassen, dass sie die zahlreichen Schätze dieses Lolth-Heiligtums sicher stellten, das alles verblasst vor diesem Hintergrund.

Heil Dir, Gond! Heil Dir, Moradin! Danke Durn!
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #6 am: 2.11.2008 | 22:42 »


Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: unbekannt

Liebes Tagebuch. Heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Aufgebrochen von unserer Rast folgten wir unserem Weg bis zu einer Höhle mit einer großen Wasserstelle. Diese beheimatete irgend ein großes Wassertentakelmonster, so dass wir uns ein wenig vom Wasser fern hielten. Wir rasteten erneut und Tags darauf wollten uns einige mutige Kobolde den Weg versperren. Niedlich, die Kleinen. Wohl mehr aus Mitleid als aus Ehrfurcht überließen wir diesen Kreaturen etwas von unseren Vorräten, welches sie auch "dankbar" mit Flucht quittierten. Vielleicht war auch mein "mächtiger" Lichtzauber einfach zu viel für sie.
Schließlich erreichten wir endlich das Ziel unserer Reise: Die Portalhöhle, an der wir von Burin, dem Zwerg, begrüßt wurden. Er bewachte zusammen mit dem Clangeddinpriester Turin und deren Bruder Durin das Tor. Wie sich später herausstellte war Durin leider einer der toten Wächter, die wir vor einigen Tagen entdeckten, eine Nachricht, die uns alle trauern ließ.
Wir beschlossen, eine letzte Rast in dieser sicheren Höhle zu verbringen, und ich machte mich daran, unsere interessanten Erlebnisse zu schildern. Die Zwerge schienen hungrig nach Neuigkeiten, und ich war gewillt, ihren Hunger zu stillen. Allerdings wurde nichts daraus, da diese neunmalkluge neugierige Elfe Leandra unbedingt an Dingen herumspielte, von denen sie keine Ahnung hat und prompt durch das Portal verschwand. Was blieb uns also anderes übrig, als ihr flugs zu folgen. Ich beendete also in ausgesprochen knappen Sätzen meine Schilderung unserer Heldentaten und durchschritt zusammen mit unseren Kameraden das Portal.
Wir fanden uns zur Abendzeit auf einer endlos erscheinenden Grasebene wieder. Verärgert wie ich war stellte ich die Elfe zur Rede, welche ihrem Geschlecht entsprechend auch sofort eingeschnappt war und ihren Fehler nicht eingestehen wollte. Elfenweibchen sind eben auch nicht anders als zänkische Gnominnen. Anstatt mir ihre uninteressanten Ausführungen über noch uninteressantere Bäume anzuhören, zog ich es vor, auf Durchzug zu schalten und mich zur Ruhe zu begeben.

Mit dem Schlaf kam die Erholung und mein Ärger verrauchte. Wer kann solch liebreizender Jugend auch schon nachtragend sein. Meinem Vorschlag, nach Westen gen Tiefwasser zu reisen - denn westlich müsste es eigentlich liegen - wollte man zunächst nicht folgen. Man hätte andere Ziele und Pläne hieß es. Doch immer noch nicht wollte man mir vertrauenswürdigem Kameraden reinen Wein einschenken. Das ist Geheim! Toll! Da riskiert man sein Leben für sie, aber kaum ist man der Gefahr entronnen, wird man wieder fallen gelassen wie ein Stück faules Obst.
Und es kam sogar noch schlimmer. Dank meiner überragenden Sinne gelang es mir, einen Gesprächsfetzen aufzuschnappen. Da machte Leandra doch tatsächlich heimlich den Vorschlag, sollte ich die Gruppe nicht weiterhin unterstützen, dass sie mich ja immer noch umbringen könnten. Das war ja wohl die Höhe! Nun weiß ich zumindest, woran ich bin. Doch ich ließ mir nichts anmerken und gab vor zu kooperieren. Man ließ sich schließlich dazu herab (da sie alle keinen blassen Schimmer hatten, wo sie waren und wo es hingehen sollte), mich um Rat zu fragen. Dafür war ich also wieder gut genug. Natürlich wusste ich, wo Burg Karasch lag! Wer kann es mir verdenken, dass ich hier nicht die Wahrheit sagte? Lieber Lügen und Leben, als die Wahrheit sagen und wegen Ünnützlichkeit getötet werden.
Und die werden noch sehen, was sie davon haben!

Jedenfalls zogen wir nun nach Westen; denn ich hatte die Hoffnung möglichst bald auf Vertrautes zu stoßen, um nach Tiefwasser zurückkehren zu können. Während die Übrigen ein kleines Bad in einem Bach nahmen, machte ich mich nützlich und nutzte meine arkanen Kräfte für einen Erkundungsflug. Und tatsächlich entdeckte ich einige Meilen entfernt eine sonderbare Karawane, die wir schließlich als Ziel auserkoren.
Als wir die Gruppe aus sonderbar gekleideten Menschen erreichten, erkannten wir, dass sie eine Sänfte trugen. Einer der begleitenden Soldaten - zumindest nahm ich an, dass es Soldaten waren - bemerkte uns und sprach uns in einer sonderbaren Sprache an. Comprende Lingua erlaubte mir zumindest, ihn zu verstehen; die mächtigere Variante befand sich leider nicht in meinem Besitz. Doch schließlich wurde ein alter, klappriger Mann geholt, der unsere Sprache nutzen konnte. Er stellte sich als der Dritte Dolmetscher des Vierten Ministers für Besonderes vor. Wie sich später herausstellte waren wir in einem weit östlich liegenden Land namens Shou Lung gelandet. Diese Menschengruppe war im Auftrag eines Jadekaisers oder so unterwegs, um eine diplomatische Mission in einem finsteren Tal zu unternehmen. Es sei eine Geheimmission. Toll! Schon wieder!
Da der Alte aber auch nur ein Scherge zu sein schien, bot ich ihm einen Schluck meines guten Rums an. Konnte ich denn riechen, dass er das Zeug nicht vertrug? Kaum vier Schlucke später - er hat meine kostbaren Vorräte fast gänzlich geleert - war er schon hackestramm. Menschen!

Nun endlich, ausgerechnet auf Initiative von Leandra, wurde ich in die geheime Aufgabe der Gruppe eingeweiht.
VAMPIRE! Das kann doch nicht deren Ernst sein? Was glauben die eigentlich? Dass wir mal eben schnell in so ein Vampirschloss reingehen, guten Tag sagen, den lieben Vampirgott fragen, ob er nicht bitte, bitte das viele morden sein lassen könne, um dann nach erfolgreichem Betteln den Heimweg antreten zu können? Was wir diesem Vampirlord bieten könnten? Nix, nix, gar nix! Das wird bestimmt klappen. Glorreicher Plan. Und was springt für die Gruppe nach dieser Wahnsinnstat heraus? Ein feuchter Händedruck. Na super!

Die Fremden zumindest machten mir einen sehr ordentlichen Eindruck. Sie waren höflich und schienen Manieren zu haben. Hoffentlich kann ich mich mit diesem Minister mal unterhalten. Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, diese Wahnsinnigen zur Vernunft zu bringen. Ich jedenfalls plane vorerst, niemals nicht in ein Vampirschloss einzudringen. Nicht jedenfalls ohne ein Arsenal an Fluchtzaubern…
Oh Gond, was verlangst du von mir. Aber ja, ich werde auf sie alle aufpassen.
Vampire…
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #7 am: 2.11.2008 | 22:42 »


Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: unbekannt

Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Nach unserer Rast mussten wir feststellen, dass diese sonderbar gekleideten, fernöstlichen Menschen offensichtlich zu den Langschläfern gehörten. Da deren Wachen nicht genug Mumm hatten, ihre Herren vom Sonnenaufgang zu informieren, entschlossen wir uns dazu, ohne sie weiter zu reisen.
(Für's Protokoll: Darius war dagegen!)
Der Tag an sich verlief ereignislos. Zwar war das Rumgerenne in dieser Steppe auf seine Art ähnlich ermüdend wie das im Unterreich, doch tut es tatsächlich wieder gut, frische Luft zu atmen und die Sonne zu sehen. Ach, was sehne ich mich nach Lantan zurück, an seine herrlichen Strände, die meerumspülten Felsen, das Rauschen der Brandung…
Egal, ich schweife ab. Mitten in der Nacht gesellte sich eine einsame Wanderin mit ihrem Tiergefährten - ein echt großer Wolf - zu uns. Wie sich herausstellte, war sie eine Vampirin aus Karasch.
Es war also soweit, jetzt gab es kein zurück mehr. Augen zu und durch. Ich fühlte mich unwohl.

Sie verhielt sich völlig anders, als ich mir diese Blutsauger sonst so vorgestellt hatte. So… zivilisiert. Geradezu angenehm im Umgang. Lediglich ihrer Kleidung hätte sie ein wenig mehr Beachtung schenken können, aber das ist ja häufiger so bei den Menschen. Warum sollten Vampire da eine Ausnahme machen?
Meav, so war ihr Name, stellte sich als Mitglied eines Wächterordens vor, dessen Aufgabe mir noch nicht so ganz klar ist, aber ich glaube, ich will das auch gar nicht so genau wissen. Jedenfalls stammte sie aus Karasch, welches offensichtlich nicht wie angenommen eine Burg ist, sondern eine Stadt. Beherrscht wird diese durch den Corvus-Clan, dessen Anführer Ivan Corvus ist. Den sollten wir also aufsuchen, um unsere diplomatische Mission zu erfüllen.
Meav warnte uns auch vor einigen ihrer Artgenossen. Es gäbe wohl grundsätzlich zwei Gruppierungen unter den Vampiren: Die Hirten und die Jäger. Während die Hirten doch auf eine gewisse Weise um das Wohl ihrer Schäfchen (damit sind wohl wir gemeint) bedacht sind, sind die Jäger eher… direkter, was ihre Nahrungsaufnahme angeht. Habe ich schon erwähnt, dass ich mich unwohl fühle?

Am kommenden Tag… offensichtlich kann uns nicht einmal die Sonne vor diesen Kreaturen retten; ist denn alles falsch, was ich je über diese Kreaturen gehört habe? Zumindest den Knoblauch scheint sie zu verabscheuen, aber wenn ich ehrlich bin, mich stößt der Geruch auch ab, und dennoch hindert das mich nicht daran, köstliche Gerichte damit zuzubereiten. Oh Gond, was tust du mir da an? Womit habe ich das verdient?
Jedenfalls führte uns Meav im Dauerlauf über die Ebene. Solch körperlicher Einsatz war natürlich nichts für mich, so dass ich auf Tyrions Pferd dahinritt. Searos hatte sichtliche Probleme, dieses Tempo durch zu halten. Er tat mir fast schon ein wenig leid. Der Arme. Einige Stunden später schließlich gelangten wir zu einer großen, tiefen Schlucht, die durch irgendeine magische Barriere offenbar vor Entdeckung geschützt war. Tief in der Schlucht war ein grauschwarzer, lichtundurchlässiger Nebel auszumachen. Mit einer schwebenden Plattform gelangten wir durch die Nebelwand hindurch in die Stadt Karasch. Meav hat uns dabei an zwei ihrer Brüder übergeben: Die Zwillinge Galen und Valen. Diese sollten für die nächsten Tage unsere Führer sein, bis wir mit Ivan Corvus gesprochen haben. Was danach geschieht, weiß keiner. Oh Gott, oh Gott, oh Gott…

Die Stadt erwies sich als erstaunlich zivilisiert, na ja, zumindest den Umständen entsprechend. Sie hatte drei Stadtviertel. Zwei in Form von Plateaus an den gegenüber liegenden Felswänden und eine 1000 Schritt durchmessende schwebende Scheibe dazwischen. Während die Lebenden auf den Plateaus wohnen (Warum kommt mir nur der Vergleich zu Vieh auf einer Weide auf?), residieren die Vampire auf diesem Mittelteil.
Wir wurden bei einer Herberge abgeliefert, wo wir Zimmer bezogen und endlich wieder ein schönes, warmes Bad genossen. Auch die Kleidung konnten wir zur Reinigung abgeben.
Die Menschen haben sich hier offenbar mit ihrer Situation abgefunden, und es hatte sich ein richtiges Stadtleben entwickelt. Sogar Geschäfte gibt es hier, so dass wir nun erst einmal loszogen, um unsere Schätze zu veräußern und andere dafür zu erstehen. Um nicht als Freiwild zu gelten, wurden uns Karten mitgegeben, die uns als Gäste des Hauses Corvus ausgaben. Inwiefern dieses Papier wirklich unsere Haut retten wird, wird sich zeigen. Als ob sich Vampire von Ausweisen abhalten lassen würden. Ach herrje, ich fühle mich wirklich unwohl…
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #8 am: 4.11.2008 | 19:03 »
Also wer das liest, darf sich auch gern dazu äußern...
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #9 am: 10.11.2008 | 22:00 »


Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: unbekannt

Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Wir waren endlich in der Lage gewesen, dringend notwendige Besorgungen zu machen, und - ich wage es gar nicht zu sagen - es tut gut, wieder in einer wie auch immer gearteten Zivilisation zu sein. Sicherlich kann man sich umgeben von lauter Vampiren nicht wohl fühlen, doch stelle ich fest, dass Vampire ihr zumeist menschliches Erbe nicht leugnen können, auch wenn sie es natürlich vehement abstreiten und sich für etwas Besseres halten.

So wurden wir nach unserem Einkauf auf dem Rückweg Opfer einer Verschmähung von einer Gruppe, die ich nach menschlichen Maßstäben als Jungendbande bezeichnet hätte. Irgend so ein junger Schnösel meinte doch tatsächlich, uns zum Niederknien zu bewegen, doch, starrköpfig wie er ist, ließ Durn dieses nicht zu und weigerte sich. Als die Vampire dann handgreiflich wurden, setzte sich Durn mit seiner klerikalen Kraft zur Wehr. Mit einem leider nur sehr geringen Erfolg. Statt dessen wurde diesem Vampirschnösel ob dieses "Affronts" das Recht auf ein Duell gegen Durn zugesprochen. Na gut, Durn machte das Beste daraus und ließ sich kräftig verdreschen. Da dieses "Sanktionierte Duell" nicht auf Leben und Tod ging, was diesem Schläger (es war übrigens Rocko Janius, der Bastard eines der Clanfürsten) nicht so richtig gefiel, kam Durn aber mit seinem Leben davon. Rocko fügte sich schließlich - wenn auch widerwillig - den Anordnungen des Wächters Valen. Warum beschleicht mich nur das Gefühl, wir hätten uns einen Todfeind geschaffen?

Kaum waren wir dann wieder in der Taverne angekommen, erhielten wir eine Einladung eines gewissen Zerelias von Polumn. Er habe eine Aufgabe für uns. Er schickte einen sehr höflichen wenn auch arrogant auftretenden Diener für das Überbringen der Einladung. Valen machte uns darauf mit den Grundzügen der vampirischen Diplomatie vertraut. Offensichtlich wurde von uns erwartet. dass, wenn wir der Einladung folgten, wir ebenso auch die bis dato unbekannte Aufgabe übernähmen. Der Gesandte sprach von einer großzügigen Belohnung, so dass meine Kameraden schlicht alle Vorsicht außer Acht ließen und prompt zusagten. Narren! Alle! Nicht nur, dass sie sich damit in die Dienste eines Vampirs begeben, einer Ausgeburt der neun Höllen, eines Untoten der wider die Natur sein Unleben verbringt, nein, sie nahmen damit inkauf, dass sie auf diesem Wege zu Taten gezwungen werden, die sie möglicherweise später bereuen sollten. Ich nenne so etwas Seelenverkauf! Gerade von Durn hatte ich da mehr Weisheit erwartet. Zwerge!

Da ich die Gruppe aber nicht allein lassen konnte - wer weiß, was sie ohne mich sonst so anstellen - folgte ich ihnen zu dem Vampirfürsten.
Zerelias erwies sich als edler Aristokrat, der uns auftrug, ein Buch von einem menschlichen Magier abzuholen. Dieser Magier namens Kaprius hätte eine Abneigung gegen Vampire, was ihn mir auf Anhieb sympathisch machte. Er erwartete uns in einigen Stunden zurück und versprach großzügige Belohnungen. Ich habe keinen blassen Schimmer, wo der Haken an der Sache ist. Ein einfaches Buch (angeblich eine Abhandlung über zweifelhafte kulinarische Vampirköstlichkeiten) von jemandem abzuholen, ist ein normaler Botengang. Warum erkauft er sich dafür die Dienste einer doch nicht so ganz unerfahrenen Gruppe? Aber was soll's, ich war doch begierig darauf, diesen sonderbaren Magier kennenzulernen, der sich inmitten dieser Vampirstadt eingenistet hat. Und das obwohl er dieses untote Gezücht meidet.

Kaprius hat seinen Turm mit einem offenbar sehr wirkungsvollen Schutzschirm gegen Vampire umgeben. Uns hinderte das natürlich nicht am Eintreten. Er hieß uns willkommen, und ich war gleich fasziniert von seinem Fundus an literarischen Werken. Alles was das Herz begehrt. Und das tollste von allem: Er besaß sogar ein Buch von Sigurd Flammenhand! Es war eine seiner späteren Ausgaben des hochinteressanten "Flammenhands vielseitig verwendbarer viereckiger Foliant fies versteckter Fallen für verzwickte Verliese" in seiner vierten Edition. Wunderbar, wie das Papier knisterte, als ich den Einband aufschlagen durfte. Diese detailgenauen Zeichnungen, die geschwungene Handschrift. Einzigartig! Ich fühlte mich wie im Himmel der celestischen Ebenen als er auch noch einwilligte, dieses Meisterwerk gegen die Abhandlung psionischer Kräfte einzutauschen, die ich besaß. Ich konnte kaum glauben wie mir geschah. Die nächsten Stunden - auch was sag ich: Tage! - waren geretten. Valen versprach sogar, sich noch um eine Audienz bei einem gewissen Noel Vervire zu kümmern, der ebenfalls über eine herausragende Bibliothek verfügen soll, doch das hat auch noch Zeit bis morgen oder so.

Meine Kameraden wollten noch in so eine Kneipe gehen, um sich zu amüsieren, was für mich natürlich gar nicht infrage kam. So verließen wir Kaprius und begaben uns zur Herberge zurück. Mit einem Ohr bekam ich noch mit, dass sich die Gruppe mit Valen zu dieser "Grube" aufmachte. Ich aber stellte mir Stühle vor dem Kamin zurecht, ließ mir Bier und Decken bringen und freute mich auf einen gemütlichen Nachmittag zum Schmökern. Diesen ominösen Folianten, den wir für Zerelias besorgt hatten, legte ich neben meinen Stuhl. Nur einmal wurde ich kurz gestört, als der Wirt mir etwas zu essen machte. Ja, ja, auch das war sehr angenehm. Leider begab es sich, dass irgend so ein Landstreicher an der Tür klopfte und der Wirt diesen abwimmeln musste. Als sich kurz darauf die Tür noch einmal ohne jegliches Zutun öffnete, schrillten bei mir sämtliche Alarmklingeln. Ich wollte nach unserem Buch greifen und musste feststellen, dass es gestohlen war. Man hat MICH bestohlen. Unglaublich. Für mich stand fest, ein Unsichtbarer hatte sich vorher eingeschlichen, um das Buch zu entwenden. Statt des Buches lag da nur noch eine komische Spielkarte mit einem "M" in Blut geschrieben. Der Wirt wurde blass, als er das Zeichen sah und mumelte etwas von Morgazul. Irgend so ein ausgestoßener clanloser Vampir, der mit seinesgleichen unterhalb der eigentlich Stadt lebte. Was auch immer er mit diesem Buch wollte, wir werden es ihm wohl wieder entreißen müssen.

Aber das Wichtigste, mein Buch, war ja noch da, also schmökerte ich erst einmal weiter bis die Anderen heimkamen. Als diese dann schließlich kamen, sahen diese nicht mehr wirklich fit aus. Ramponiert scheint mir das richtige Wort zu sein. Bis auf Leandra, die damit wieder in meiner Gunst steigt, haben wohl alle an irgendwelchen Gladiatorenkämpfen teilgenommen. Selbst Tyrion. Unglaublich. Kann man die denn gar nicht alleine lassen? Da hat man endlich etwas Ruhe, und die haben nichts Besseres zu tun, als sich wie Kinder auf dem Spielplatz zu balgen. Na ja, es können ja nicht alle mit der sprichwörtlichen Weisheit der Gnome gesegnet sein…

Nach meiner doch eher unangenehmen Schilderung der Ereignisse um das Verschwinden des Buches beschlossen wir, nach einer kurzen Rast dieser Schattenseite von Karasch mal einen Besuch abzustatten, um das wieder zu erlangen, was uns gestohlen worden war.






Tagebuch von Tyrion
Unbekannter Tag

Es ist wirklich ein Segen, dass wir endich der Dunkelheit des Unterreichs entflohen und in der Zivilisatin angekomen sind. Auch wenn diese Vampirstadt alles andere als ungefählich ist. Die Vampire haben ein interessantes Rechtssystem entwickelt, es würde sich vielleicht als äußerst lohnend erweisen mal eine Abhandlung darüber zu verfassen.
Anscheinend gibt es in ihrer Gesellschaft über 30 Arten eine Einladung auszusprechen, Vampire sind doch außerordentlich einfallsreich, was Gesellschaftliche Dinge betrifft. Sehr interessant.

Auf der Straße wurden wir in einen kleinen Zwischenfall mit einem großspurigen Sprößling eines mächtigen Vampir-Clans verwickelt. Der leicht hitzköpfige Durn hat versucht einen Klerikalen Zauber gegen diese infantilen Subjekte zu wirken, was uns prompt Ärger eingehandelt hat. Allem Anschein nach ist Klerikale Magie in dieser Stadt strengstens verboten. Ein Umstand, den diese Stadt für Lebende nicht unbedingt attraktiver macht.
Zum Glück sind wir, dank der Beratung unseres Stadt-Führers, noch halbwegs unbeschadet aus dier Sache rausgekommen.

Anmerkung: Menschen-Clans scheint es überhaupt nicht zu geben. Vielleicht sollte ich einmal den Herrscher der Stadt auf dieses Problem hinweisen. Es würde sicherlich mehr Leute in diese Sadt ziehen, wenn man als Lebender einige Rechte hätte, die man gegen Vampire geltend machen kann. So könnte ein Zusammenleben der beiden Spezies durchaus besser gefördert werden. Wir haben ja eh bald eine Audienz bei ihm, ich werde ihm wohl ein paar Dinge Vorschlagen, diese Stadt könnte zum leuchtenden Vorbild für ein friedliches Zusammenleben mit Lebenden und Vampiren werden.

Wir haben von einem Clanoberhaupt den Auftrag erhalten bei einem Magier ein Buch für ihn abzuholen, einen "Geschacksführer". Dieser Magier ist Vampirophob und er besitzt eine außerordentlich gut bestückte Bibliothek. Ich kam nicht umhin mir auch einige Werke zu kaufen.

Nach unserem kleinen Botengang haben wir uns "Die Grube" angesehen. Eine anscheinend sehr beliebte Taverne, in der man auch bei Grubenkämpfen mitmachen kann. Den Gnom haben wir in unserem Gasthaus zurückgelassen, mit dem Buch für den Vampir-Clan-Anführer.
Ich habe mit Seton zusammen mein Glück in der Arena gesucht, wurde aber dummerweise von einem anderen Magier hinterlistigerwesie besiegt….Was für eine schmach. Wenn wir Zeit haben, werde ich in den nächsten Tagen auf jedenfall wieder mein Glück dort probieren. Es ist eine äußerst nette Angelegenheit seine Fähigkeiten in einem Duell zu messen.

Als wir zurück zu unserer Unterkunft kamen, hat uns dieser unfähige nichtsnutz von Gnom mitgeteilt, dass ihm das Buch vor seiner Nase geklaut wurde. Es ist unglaublich wie unfähig diese Gnome sein können…Seine einzige Aufgabe war es dieses Werk zu bewachen…Jetzt dürfen wir uns in den Unteren Teil der Stadt begeben, um es wiederzubeschaffen. Dort soll es noch gefährlicher sein als hier oben, ein Ausflug auf den ich gern verzichtet hätte.
Dieser debile Gnom…Es ist einfach unfassbar…Ich weiß nicht, warum wir den überhaupt mitnehmen…Soll er doch wieder im Unterreich nach seinen Steinen suchen…
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Offline sindar

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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #10 am: 12.11.2008 | 12:44 »
Bloss dass du nicht meinst, dass du nur fuer dich schreibst: Zumindest ich lese mit! :) Und mag es.

Wenn du das Tagebuch eines anderen Chars beginnst, koennte es hilfreich sein, einen neuen Post daraus zu machen - ich musste gerade zweimal hingucken, um zu bemerken, dass ploetzlich wer anders als Malik schreibt.
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Offline stryke

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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #11 am: 15.11.2008 | 08:57 »
OK, guter Hinweis!

und danke fürs Feedback!
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #12 am: 21.11.2008 | 16:34 »


Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: Unbekannt

Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Auf der untersten Plattform angekommen fanden wir uns im Angesicht eines leeren Raumes wieder. Lara berichtete ein wenig über ihr Schicksal und das, was uns bei Morgazul erwartet. Offensichtlich ist dieser Vampir einer von der verspielten Sorte, der uns wohl zunächst testen und beobachten möchte. Daher führe auch von hier kein direkter Weg in Morgazuls Reich, sondern dieser sonderbare, leere Raum transportiere uns irgendwo hin. Selber wollte uns Lara allerdings nicht folgen; denn sie fürchtete Morgazul zu sehr, als gegen ihn zu opponieren.

Tatsächlich entsprach dieser Raum eher einem Portal, durch welches wir schritten, um uns in einem gleichartigen Raum wieder zu finden. Natürlich kann ich nicht von einer unwissenden Person verlangen, dass sie die Feinheiten der verschiedenen Telelokationszauber beherrscht, doch halte ich es für wichtig, auf diesen Unterschied hinzuweisen. Denn es ist unbestritten, dass die arkane Matrix eines Portals um einiges höher und defiziler ist als die eines gebräuchlichen Teleports. Es gibt eine Reihe wissenschaftlicher Abhandlungen, welche die Theoreme der Translokation näher behandeln, und es würde hier zu weit führen, die arkanen Matrizen im Einzelnen zu entwirren, doch macht mir die Tatsache, hier auf ein Portal zu treffen eher Mut, als dass ich der Verzweiflung anheim falle. Es ist sicherlich nicht möglich für einen wie Morgazul, ein Portal aus eigener Kraft zu erschaffen; daher kann davon ausgegangen werden, dass er sich eines bereits bestehenden Portals bedient, welches keiner allzu großen Macht bedarf. Eine selbständige Verankerung teleportarer Translokation würde von ihm selbst (oder einem seiner Getreuen) gewirkt werden müssen, was daher auf große Kraft des arkanen Zauberwirkers schließen lassen würde. Dieses eingedenk vermute ich, dass Morgazul eben nicht die Macht für eine Permanenzierung der Teleportation besitzt und daher sich dieser messerscharfen Analyse zu Folge als Gegner nicht als zu stark erweisen könnte. Bestechende Logik eines Gnomes würdig!

Ach ja, Portal. Wir erreichten also einen Ort, von dem aus sich ein Durchgang in eine Runde Halle mit drei Ausgängen nach links und rechts öffnete. Direkt gegenüber war ein weiterer Durchgang, welcher durch vielfarbige magische Schleier versperrt war. In der Mitte lag ein aufgeschlagenes Buch in seltsamer Sprache unter einem Glaskasten auf einem Tisch. Da an dieses kein Herankommen war und auch die Sprache sich jeder Übersetzung widersetzte, wählten wir eine Tür zur Rechten, um weiter voran zu kommen. Noch während ich die Tür auf versteckte Mechanismen erkundete, stieß Tyrion diese auf. Trampel! Und da sage noch einmal wer, das Volk der Elfen sei langlebig und könne sich gedulden. Mich in meiner Arbeit behindern können sie, aber hinterher zu feige sein, auf meine Dienste und Fertigkeiten zu verzichten und selber die Initiative zu ergreifen. Das haben wir gerne.

Im daran anschließenden Gang waren Spuren einer mächtigen Falle zu erkennen, worauf wir vorsichtig weiter gingen und die folgende Wendeltreppe hinauf schritten. Dabei löste Darius, schwer und tumb wie die Menschen nun mal sind, einen Mechanismus aus, der im wahrsten Sinne des Wortes einen Stein ins Rollen brachte. Ein Poltern war zu vernehmen, und etwas Großes schien von oben die Treppe herunter zu rollen. Während meine Kameraden ihr Heil in der Flucht suchten, wich ich voll auf meine Erfahrung mit solcherlei Fallen vertrauend an die Innenseite des Ganges aus, damit mich der rollende Fels nicht erwischte. Der Stein raste in mir vorbei der Gruppe nach, und ich dankte Gond im Stillen für mein Verschonen und den mir verliehenen Verstand, der mich richtig handeln ließ; denn ich war mir sicher, dass meinen Kameraden die Flucht nicht so richtig gelingen konnte. Um so überraschter war ich, ihre Stimmen zu vernehmen. Dieser rollende Fels erwies sich schließlich als ausgezeichnete Illusion, der wir alle zum Opfer fielen. Vorzüglich! Ein Vampir mit Humor. Haha! Und ich falle darauf herein, unglaublich.

Ich schwor mir, mich nicht noch einmal zum Narren halten zulassen und schritt fort. Wir erreichten eine Kammer, in der es zu einem Kampf mit einem humanoiden, extraplanaren, untoten Wesen mit einem gar fürchterlichen Blick kam. Ich tat wohl daran, diesem zunächst auszuweichen, fielen doch einige diesem furchtbaren Angriff zum Opfer. Uns gelang es dann aber doch, diesen Gegner zu überwinden.

Im daran anschließenden Raum waren verschiedene Fratzen im Boden eingelassen, in denen sich verschiedene Glyphen verbargen. Mit nur geringem Versehr erreichten wir die andere Seite. Dann stellten wir fest, dass einige der Fratzen, diejenigen welche einen Leichnam darstellten, über rubinene Augen verfügten. (Tatsächlich erwiesen sie sich sogar als wertvolle Sternenrubine!) Und auch ein rosaroter Prismenstein war darunter. Um diese Kostbarkeiten zu erlangen, blieb uns nichts anderes übrig, als die damit verbundenen Fallen auszulösen; denn eine Entschärfung derselbigen überstieg selbst meine in dieser Hinsicht doch sehr ausgeprägten Fertigkeiten. Und was war das ein Spaß, den herabschießenden Flammensäulen auszuweichen, bis mich dann aber dennoch eine erwischte. Ich gebe zu: Das tat weh! Ich verzichtete auf die Erlangung der übrigen Rubine und überließ dieses Seton, der seiner Profession ebenfalls gerecht wurde.

Um einige Erfahrung und diverse wertvolle Edelsteine reicher zogen wir weiter. Ein Schock wartete auf uns; denn hinter der nächsten Biegung wurde der Schatten eines Wesens offenbar, welches ich nur aus Erzählungen kannte. Ein schwebender Kopf mit Dutzenden von Augen an kurzen Augenstielen. Ein Betrachter! Ein flaues Gefühl beschlich sich meiner. Wenn es sich tatsächlich um einen ausgewachsenen Betrachter und nicht um einen seiner degenerierten Unterarten handelte, so wären wir gut beraten, einen Streit mit diesem zu vermeiden zu suchen.

Fortsetzung folgt…
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #13 am: 6.12.2008 | 11:08 »


Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: Unbekannt

Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Nach der Entdeckung des Schattens des Betrachters zogen wir es vor, diesem zunächst auszuweichen. Nach einer gepflegten Mahlzeit wird sich wahrscheinlich auch viel besser mit diesem reden lassen.
Wir begaben uns also zurück in die große Halle und schenkten unsere Aufmerksamkeit mal wieder dem Tisch mit dem Buch wie auch der eigenartigen Schutzwand. Der gläserne Deckel erwies sich als ausgesprochen hart und widerstandsfähig. Mit keinem Mittel konnten wir diesem beikommen. Vielmehr nahmen unsere Waffen und Werkzeuge Schaden an diesem Material. Auch hier wittere ich Magie im Spiel; denn dieses scheint mir in höchstem Maße ungewöhnlich. Aber nichts ist alles dies gegenüber der nächsten Feststellung:
Leandra kann fliegen!
Na ja zugegeben nicht ganz von alleine, dafür aber beeindruckend waagerecht und vor allem schnell. Wie sich herausstellte hantierte sie an der durchsichtigen Schutzwand herum, als sie bei deren Berührung einen magischen Schlag erhielt, der sie quer durch die ganze Halle schleuderte. Angeregt von den magisch-technischen Möglichkeiten dieses Effektes - ein quasimagisches Perpetuum Mobile mit unendlicher Energieausbeute - führte ich auch gleich noch einige Experimente mit Steinen durch, welche die gleiche Charakteristik zeigten. Faszinierend. Auf diese Weise konnte man dieses Schutzfeld sogar zu einer Waffe umfunktionieren. Nur mit dem Zielen war es noch ein Problem, doch dieses war wohl nur eine Frage der Übung. Doch all diese Versuche ergaben für uns kaum Hinweise auf die Überwindung dieses Hindernisses. Allerdings fanden wir direkt über den Schutzschleiern eingelassen ein Diagramm mit sechs verschieden geformten Auskerbungen. Hier mussten offensichtlich sechs bestimmte Schlüssel hineingesteckt werden, um die Schleier zu lüften. Dieses sagt mir zumindest meine jahrzehntelange Erfahrung mit Gewölben aller Art. Ha, diese Aufgabe ist eines Gnomes meines Ranges und meiner Qualitäten würdig.

Da wir hier zunächst nicht weiterkamen (ich vermutete hinter jeder der sechs Türen jeweils einen Schlüssel) nahmen wir uns die nächste Tür vor. Diverse Warnschilder in verschiedenen Sprachen hielten uns nicht auf, und wir erreichten eine mit zwei massiven Ketten verschlossene Tür. Die Schlösser waren von ausgezeichneter Qualität und lagen weit über meinen doch nicht allzu stark ausgeprägten Fertigkeiten im Umgang mit diesen besonderen Mechanismen. Meine Schwerpunkte liegen da in der Kunst der destruktiven Mechanismen und nicht bei Schlössern, doch zumindest konnte ich Seton mit Rat und Tat zur Seite stehen, und er wird bestätigen können, dass ich ihm sicherlich eine große Hilfe war. Gemeinsam also gelang es uns, diese Meisterwerke der Schlossbaukunst zu öffnen. Was uns dahinter erwartete traf mich wie ein Schlag: Ein furchtbarer Dämon der neun Höllen. Ein Höllenfürst von immenser Stärke: Ein Balor! Nichts gäbe es, was wir gegen ihn auszurichten vermocht hätten, wäre er nicht in einem Schutzkreis gefangen gewesen. Alle hatten zu Recht einen gehörigen Respekt vor diesem Wesen. Es war der Mut der kleinen Leute, der ihn schließlich besiegte. Ich wob einen Zauber der Unsichtbarkeit um mich und ging einfach beherzt um ihn herum, um auf der gegenüberliegenden Seite dem nächsten Ausgang zuzustreben. Leandra, die ob ihrer Größe fast schon als Ehrengnom durchgehen könnte, fasste sich ebenfalls ein Herz und turnte an der anderen Wand entlang auf das gleiche Ziel zu. Hier stellte sich heraus, dass die Schläge der Flammenpeitsche des Balors obwohl treffend keinen Schaden machten. Und wirklich, eine nähere Untersuchung der "Schutzrunen" des Bannkreises ergab, dass es sich nur um eine ausgezeichnete Illusion handelte. Unfassbar, schon zum zweiten Mal hereingefallen.

In dem dahinter liegenden Gang schloss sich ein Rätsel mit einer integrierten Falle an. Bei falscher Betätigung der zur Verfügung stehenden Knöpfe wurde man Ziel eines Blitzstrahls. Ein einfaches wie effektives System, um vor falscher Eingabe abzuschrecken. Doch wer rechnet auch mit dem Dickschädel eines Zwergen, der ein ums andere Mal mit immer abstruseren Kombinationen immer wieder einen Blitz einstecken musste. Doch alles half nichts. Stumpf ist Trumpf half hier - wie so häufig - nicht weiter. So steckten wir also die Köpfe zusammen und es war wenig erstaunlich, dass neben mir auch Seton einen großen Anteil an der Lösung dieses Rätsel hatte. Man merkt halt, dass wir vom Fach sind…
Als Belohnung erhielten wir einen kleinen Stein, der wohl der erste Schlüssel zu dem Diagramm über den Schutzschirmen war.

Da wir somit so ziemlich die Gewissheit hatten, dass sich hinter jeder Tür einer der Schlüssel befinden musste, nahmen wir es dann doch mit dem Betrachter auf, der sich zwar als stark, aber nicht als unüberwindbar erwies. War wohl doch nur eine der kleineren Abarten dieser mächtigen Wesen.
Nach dem Kampf wurde im Fackelschein eine Art Geheimtür sichtbar. Eine schwache magische Aura der Illusion war darin eingebettet. Ich erinnerte mich an die Lehren des Nystul zurück, die ich meiner Ausbildung studierte. Nystul, ein großer unter den Illusionisten, vermochte es, magische Auren zu erzeugen, ohne dass eine tatsächliche magische Präsenz zugegen war. Somit wähnte ich hier ebenfalls eine Form von Nystuls arkanen Spielereien und erkundete die nähere Umgebung und fand tatsächlich an ganz anderer Stelle eine Geheimnische, in der sich ein weiterer Schlüsselstein verbarg.

Doch was geschah dann?!? Anstatt sich wie anständige Gnome zu benehmen, hatten diese Elfe und dieser grmblfx Zwerg nichts besseres zu tun, als in den Eingeweiden des Betrachters nach einem Schatz zu suchen. Als wenn der seine Dinge von Wert herunterschlucken würde! Und da ihnen ihre eigenen Besitztümer zum Herumstochern zu schade waren, nutzte Leandra meine Abgelenktheit vom Finden der Geheimnische aus, um mir meinen Bogen abzuschwatzen. Als ich herumschwenkte, sah ich doch tatsächlich, wie sie mit diesem schier unbezahlbaren Artefakt in den Überresten des Betrachters herumstak. Frevel! Was dachte die sich dabei? Ungeheuerlich! Empörend! Natürlich entriss ich ihr mein Eigentum, und sie hatte es nötig, mich von hinten (feige war sie auch noch) mit einer Schleimkugel zu bewerfen. Doch nicht mit mir. Jetzt endlich machte ich von meiner arkanen Macht Gebrauch und erhob eine große Masse des Schleimes hinauf und ließ sie über Leandra niederregnen. Durns reinigenden Wasserschwall ließ ich dann erhaben über mich ergehen, reinigte und trocknete ich mich alsbald mit eben der selbigen mir zur Verfügung stehenden Mächte, während dieses Gör jetzt nicht nur mit den Resten des Schleimes sondern auch mit der Nässe des Wassers zu kämpfen hat. Tja, leg dich niemals nicht mit einem Gnom an.

Fortsetzung folgt…
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #14 am: 9.12.2008 | 16:22 »


Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: Unbekannt

Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Nachdem wir die ersten beiden der sechs Gänge erkundet hatten und die Schlüsselsteine sicher gestellt hatten, wendeten wir uns dem dritten Gang zu. Dieser endete nach wenigen Schritten in einer Sackgasse. Eine gründliche Untersuchung bis in die kleinsten Fugen hinein ergab, dass sich direkt über uns ein Schacht in die Höhe erhob. Dieser war etwa 50m lang und 3m durchmessend. Schlau wie wir waren, versuchten wir natürlich körperliche Anstrengungen möglichst zu vermeiden, so dass Leandra es löblicherweise vorzog, mit Hilfe ihres magischen Kleinods den Schacht hinauf zu levitieren. Etwa auf der Hälfte entschied sie sich dann offensichtlich anders und kam zurück. Dieses geschah allerdings deutlich schneller als der Aufstieg und in ihrer Eile muss sie wohl das Bremsen vergessen haben. Nun ja, tatsächlich stellte sich heraus, dass sie wohl Opfer eines "Destruktiva Arkana" wurde, welches in Form einer Glyphe ihren Aufstieg jäh beendete. Also doch auf die harte Tour!
Alle Mann angeseilt und auf ging es. Die Kletterei erwies sich dann als deutlich weniger anstrengend als erwartet, also nahm ich mir die Zeit, die Schachtwände genauer unter die Lupe zu nehmen, um nicht von weiteren Glyphen überrascht zu werden. Kurz vor dem Ziel war dann tatsächlich noch so eine hinterhältige Falle angebracht. Diese identifizierte ich mit meinem Sachverstand ganz klar als eine weitaus mächtigere Rune der "Magika Contraria Arealis". Diese zu entschärfen bedurfte eines wahren Meisters seines Fachs. Die Gruppe konnte sich glücklich schätzen, einen eben solchen Meister in ihren Reihen zu wissen; denn mit einer Präzision, die mich sogar selbst überraschte, überwand ich alle Hindernisse und entschärfte dieses magische Konstrukt. Hach, ich bin zu Recht stolz auf mich!

Die anschließende Tür öffnete sich in einen relativ kurzen Gang, dessen gegenüberliegende Tür durch einen Koloss aus Lehm versperrt wurde. Offensichtlich ein Lehmgolem, der hier als Bewacher eingesetzt war. Diesen zu überwinden kostete einige Mühen, und da solche Konstrukte weitestgehend immun gegen meine arkanen Kräfte sind, hielt ich mich zurück, um meine Gefährten moralisch aufzubauen. Dieses war auch notwendig; denn die Schläge des Golems hatten doch eine verheerende Wirkung auf meine Freunde. Nicht nur, dass sie gehörig weh zu tun schienen, sie hinterließen auch Wunden, die sich nicht schließen lassen wollten. Welch teuflischer Fluch auch immer dahinter stecken mag, doch selbst Durns mächtigste Magie versagte bei diesen Wunden. Bleibt nur zu hoffen, dass wir alsbald ein Mittel gegen diesen Fluch oder diese Krankheit finden.

Wir folgten dem Gang weiter, und ich entdeckte eine sonderbare Druckplatte auf dem Boden, die sicherlich zu einer weiteren Falle gehörte. Diese umgehen wollend übersah ich leider die benachbarte Druckplatte und löste damit folgenschwere Ereignisse aus. Eine Klappe öffnete sich, aus der eine schwere Steinkugel schwang. Dieser konnten wir zwar noch alle ausweichen, doch zertrümmerte sie hinaufschwingend die Decke und ein Schwall Wasser ergoss sich in den Gang. Da gleichzeitig der Eingang durch eine herabrutschende Mauer und der Ausgang durch die jäh abgerissene Steinkugel versperrt wurde, füllte sich der Gang schnell mit Wasser. Wir fanden alle bis auf Leandra Zuflucht in der Aushöhlung, in der sich die Steinkugel befunden hatte. Leandra aber gelang es, dem Zustrom des Wassers entgegen nach oben zu tauchen und gelangte wohl an die Oberfläche. Da wir übrigen nicht gerade überragende Kenntnisse im Schwimmen besaßen, beratschlagten wir das weitere Vorgehen. Wir entschlossen uns, Durn mit einer "Levitatio" auf dem gleichen Wege hinaus zu befördern und ihm dabei ein Seil mitzugeben, an welchem wir uns entlanghangeln konnten.

Dieses funktionierte offensichtlich recht gut, so dass es nun an mir war, dem Seil folgend mich nach oben zu hangeln. Die weiteren Ereignisse sind so ziemlich an mir vorüber gegangen; denn kurz vor Erreichen der Oberfläche - ich sah bereits das rettende Licht - konnte ich die Luft nicht mehr halten und sog das kühle Nass ein und verlor das Bewusstsein.

Es muss wohl nicht nur mir so ergangen sein; denn auch Tyrion blieb die Luft weg. Was Durn mir berichtete war sehr verwirrend. Ich vermag auch nicht alles im Detail so wiederzugeben. Es wurden diverse Seile gespannt, es wurde geklettert und geschwommen, es wurde getaucht und nach Leuten gefischt. Das Entscheidende war wohl folgendes: Leandra gelang es, mich dem Tode zu entreissen. Mir war so, als hätte ich ihre warmen Lippen noch gespürt, als würde ich ihren süßen Atem noch schmecken, den sie mir einblies. Sie muss dermaßen verzückt von dieser einmaligen Gelegenheit gewesen sein, dass sie diese Prozedur tatsächlich zweimal durchführte. Angeblich sei ich noch einmal ins Wasser getaucht und meine Atmung habe wieder ausgesetzt. Aber Durn bestätigte mir, Leandra habe sogar gelächelt, als ich wieder atmete. Sie sei wirklich in Sorge gewesen. Habe ich sie die ganze Zeit verkannt? War ihre Grantigkeit nichts anderes als die Angst vor dem Eingestehen bestimmter Gefühle? Kann das sein? Vielleicht interpretiere ich auch zu viel hinein, doch wäre es so verwunderlich, dass sie sich durch meine Reife angezogen fühlt? Dieses muss ich noch ein wenig beobachten. So unattraktiv ist sie ja eigentlich nicht, obwohl sie länger ist als ich.

Nun ja, letztendlich öffnete ich dank der Anstrengungen (und des Heiltrankes) von Leandra die Augen. Das erste was ich sah (abgesehen von ihrem entzückenden Gesicht) war eine Szene, die mir den Atem stocken ließ. Ich brauchte eine Weile, um diesen Anblick zu verarbeiten. Ich sah Tyrion, wie er nur eine Handbreit über dem Wasser schwebte. Auf ihm erkannte ich Searos, der in konvulsiven Zuckungen breitbeinig auf ihm saß und sich dabei im Wasser paddelnd voran bewegte. Ich rieb meine Augen und stellte Gond sei Dank fest, dass seine Lenden nicht entblöst waren. Anschließend mutierte Tyrion quasi zu einem lebenden fliegenden Teppich, mit dem Searos sie beide an der Wand hoch zu unserem Durchgang bewegte. Ujujujujuj Tiffy, was für ein Tag.

Der Rest ist zügig erzählt. Wir erreichten einen Raum mit einem Podest und einem Hebel. Auf dem Podest lag ein weiterer der Schlüsselsteine. Bewacht wurde er durch ein Irrlicht, welches nicht zuletzt durch seine Unsichtbarkeit uns fast den Rest gab. Der Hebel wiederum sorgte für ein Absinken des Wasserspiegels, so dass wir schließlich nun in die Haupthalle zurückkehren können. Allerdings kommen uns langsam Zweifel, ob wir nicht zunächst eine Rast einstreuen sollten; denn so langsam sind wir ziemlich angeschlagen, und das liegt nicht nur an diesen schwärenden Wunden meiner Kameraden. Und wir haben erst die Hälfte der sechs Steine…

Fortsetzung folgt…
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #15 am: 13.12.2008 | 10:38 »
Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: Unbekannt

Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Wir begannen zunächst mit einer kleinen Rast, damit unsere arkanen Zauberwirker (mich eingeschlossen) noch ein wenig astrale Kraft tanken konnten. Somit ging es dann frisch ans Werk. Leandra und Durn hatten es etwas eiliger und erkundeten schon einmal den Rückweg. Wir folgten dann wie gesagt etwas später. Das Herunterklettern in die nun leere Kaverne erwies sich ein wenig schwierig, da die Wände nass und sehr rutschig waren. Einen Sturz konnte ich aber mit einer Levitatio abfangen, so dass ich sanft dem Boden entgegen segelte, ohne dabei einen sehr unziemlichen Sturz in Kauf nehmen zu müssen. Als wir dann in dem Gang mit der Wasserfalle ankamen, erkannten wir, dass die Seite, die von der fallenden Steinkugel versperrt gewesen war, nun offen stand; von Leandra und Durn keine Spur. Eine Untersuchung des freigelegten Durchganges zeigte, dass der Gang nach kurzer schräger Phase ins Bodenlose zu reichen schien. Auch fand ich Hinweise auf ein an einem Karabiner befestigtes Seil, welches aber offensichtlich entfernt worden war. Waren Durn und Leandra gar abgestürzt? Konnte es sein, dass diese so lieb gewonnenen Kameraden denn einen so plötzlichen und sinnlosen Tod gestorben waren? Der Verzweiflung nahe rief ich ihre Namen und vernahm glücklicherweise eine Antwort. Allerdings aus der anderen Richtung, wo die Steinwand den Weg versperrte. Hier sahen wir Durn, der beinahe lässig diese tonnenschwere Steinwand emporstemmte. Pah! Angeber! Bärenstärke kenne ich auch…

Stutzig wurde ich dann, als auch Leandra spielend die Last oben hielt. Ein Versuch ergab, dass die Wand sich tatsächlich sehr einfach halten ließ und auch ein Loslassen nur ein langsames Absinken bewirkte. Hier war offensichtlich ein Mechanismus aus Umlenkrollen und Gegengewichten am Werk. Interessant nur, dass das langsame Absinken bei der ersten Auslösung der Falle noch nicht der Fall war. Offensichtlich muss die Rückstellung der Falle, als wir den Hebel betätigt hatten, hierfür verantwortlich sein. Möglicherweise war das ablaufende Wasser in eine Blase gelaufen, welche nun das Gegengewicht darstellte. Oder aber das Gewicht wurde erst durch Betätigung des Hebels aus einer Arrettierung befreit. Hier sind wirklich interessante Konstruktionen möglich, und ich beschäftigte mich fortan intensivst mit der Fertigung eben solcher. Wahrlich, welch ein Gewinn doch dieser Abstieg in dieses Gewölbe ist, welches Wissen hier gewonnen werden kann. Ja, es ist wirklich all die Mühen wert.

Meine Kameraden zog es aber weiter; denn wir hatten noch eine Aufgabe zu erfüllen und ein Buch zu erlangen. So stiegen wir in den Zentralraum hinab und widmeten uns dem nächsten Gang. Hier hatten wir alsbald mit einer "Zermalmfalle" zu tun, ein schwerer, gangbreiter Felsblock, der mit seinem Gewicht alles unter sich begräbt, wenn etwas unter ihm ist. Ob geworfene Steine oder Waffen, ob fliegend, schwebend oder das Feld darunter betretend, alles löste diese Falle aus. Eine leichte Aufwärtstendenz eines jeden passierenden Gegenstandes ließ alsbald vermuten, dass hier Magie für diese Falle verantwortlich zeichnete. Ein Arealis Antigravus, welches beim Passieren für wenige Wimpernschläge zusammenbricht und somit den Felsblock, welcher sonst durch die Magie in der Schwebe gehalten wird, hinabfallen lässt.

Nun witterten wir eine durchaus positive Gelegenheit, die sich uns hier bot. Wir holten flugs den Tisch mit der schier unzerstörbaren Glasvitrine und dem sonderbaren Buch herbei und schoben diesen vorsichtig in dieses Feld hinein. Erwartungsgemäß wurde die Falle erneut ausgelöst und zertrümmerte dabei die schützende Glasglocke. Das Buch lag frei und harrte unserer Untersuchung. Es war schließlich Tyrion, der entdeckte, dass es sich um ein Zauberbuch des legendären Magus Zyphon handelte. Und es war Searos (ja wirklich: Searos!), dem die Entzifferung der Glyphen gelang. Somit war uns der Zugang zu einigen recht interessanten Zaubern gegeben.

Doch wir setzten zunächst unseren Weg fort. Ich bannte den Antigravus-Zauber und Tyrion ätheralisierte den nun vor uns liegenden Block, so dass wir ihn passieren konnten. Bevor wir dieses aber auf uns nahmen, kehrten wir noch einmal in den Zentralraum zurück und versuchten unser Glück mit dem magischen Schleier und den Schlüsselsteinen. Und tatsächlich löste sich der Schleier beim Einsetzen des ersten Schlüsselsteines auf, so dass der Weg zum dahinter liegenden Raum offen stand. Aus diesem führte ein ebenso versperrter Weg hinaus. Doch zunächst nahm ich mich des einsamen Lederbeutels an. In ihm klimperten Goldmünzen. Mit einem gekonnten Blick schätzte ich sie auf exakt 1500 Stück :-)

Doch in dem Beutel lag auch noch eine Taubenei große Glaskugel, bei deren Berührung das Abbild eines Vampirs - offensichtlich Morgazul - erschien. Er begrüßte uns und versprach uns reiche Schätze, die hinter den kommenden Schleiern - sechs an der Zahl - auf uns warteten. Weiterhin soll hinter dem vierten Schleier das gestohlene Buch sein. Alle sechs Schleier zu überwinden sei in den vergangenen Jahrhunderten niemandem gelungen, doch sollten wir allen Herausforderungen gewachsen sein, stünde uns sogar eine Audienz bei ihm bevor, was auch immer das für eine Belohnung sein soll. Ich bin es aber zunächst zufrieden, erst einmal das Buch zurück zu gewinnen. Hinter dem zweiten Schleier fanden wir eine Schatulle mit Edelsteinen und hinter dem dritten einige magische Gegenstände.

Da nun unsere Schlüsselsteine verbraucht waren, wendeten wir uns wieder dem vierten Gang zu. Den Fels zu passieren, war ja mittlerweile kein Problem mehr. In einem folgenden Raum wurden wir dann von einem Haufen Grottenschrate überrascht, die sich aber nicht wirklich als fordernde Gegner erwiesen, allerdings habe ich schon wieder einige empfindliche Schläge hinnehmen müssen. Aber ich habe mich gerächt und zwei von diesem goblinoiden Geschmeiss ins Jenseits befördert.

Fortsetzung folgt…

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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #16 am: 13.12.2008 | 10:38 »
Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: Unbekannt

Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Wir folgten dem Gang nach dem Kampf weiter und gelangten zu einem Schneckenförmigen Gangkomplex, an dem eine ganze Reihe an bereits ausgelösten Fallen waren. Da waren eine Klingenfalle, eine Feuerfalle, eine weitere Klingenfalle gefolgt von einer Blitzstrahlfalle und einer Fallgrube. Nachdem Leandra hinübersprang und auf der anderen Seite ein Seil befestigte, kletterte der Rest an dem Seil rüber. Lediglich Durn meinte, ebenfalls hinüberspringen zu können, was natürlich nicht funktionierte. Er war zwar angeseilt, doch konnten wir diesen schweren Zwerg nicht halten. So stürzte er in die Tiefe, kam aber doch recht glimpflich davon, so dass wir ihn wieder herausziehen konnten.

Nun aber schloss sich eine weitere Fallgrube an, die am unteren Grund zu allem Überfluss auch noch mit Speeren versehen war. Glücklicherweise war auch diese Falle bereits ausgelöst. Nicht auszudenken, wir hätten von diesen ganzen nichts gewusst und hätten sie alle ausgelöst. Nun wussten wir ja, wie diese Grube am Besten zu überqueren war. Leandra sprang, ich setzte über und Seton sollte folgen. Doch was machte er? Ich sah es alles wie in Zeitlupe:
Ich sah noch, wie Seton sich dem Seil anvertraute. Er war gerade über dem Abgrund, da sah ich, dass er seine Leinensicherung vergessen hatte. Ich wollte ihn schon darauf aufmerksam machen, da schien er es auch zu bemerken. Abgelenkt durch diesen Anfängerfehler ging sein nächster Griff daneben, ein überraschter Aufschrei, der verzweifelte vergebliche Versuch, das Seil noch einmal zu erreichen, und es ging in die Tiefe. Doch keine Panik sah ich in Setons Augen. Nein, gefasst war er. Die Hoffnung stets vor Augen wandte er sich seinem Aufprall zu. Geradezu katzengleich warf er sich im Fall herum, und es gelang ihm das Unglaubliche, nämlich allen aufragenden Speerspitzen auszuweichen. Seine Reflexe waren ausgezeichnet, geradezu vorbildlich für alle unserer Profession. Doch alles brachte nichts. Der Sturz war einfach zu tief. Der Aufprall aus zwanzig Schritt Höhe trieb nicht nur die Luft aus seinen Lungen, sondern brach ihm jeden einzelnen Knochen im Körper. Unnatürlich verrenkt lag er am Boden, und es war allen klar, dass ein Kamerad von uns gegangen war.

Dass sich Durn mit Moradins Segen Setons annehmen musste, stand außer Frage; wir mussten Seton bergen. Man band mich am Seil fest und ließ mich hinunter. Unten angekommen band ich das Seil um Seton, so dass er heraufgezogen werden konnte. Anschließend verließ auch ich auf dem selben Wege die Grube.
Unsere erwartungsvollen Blicke erwiederte Durn traurig nach einem Blick in den Beutel seiner klerikalen Ingredenzien. Er besaß nicht ausreichend Diamantstaub, der für das komplizierte Ritual der Lebenseinhauchung absolut vonnöten war. Nun war guter Rat teuer. Sollten wir hier abbrechen und wie getretene Hunde heimkehren, sollten wir ihn mitnehmen und nach unserer Rückkehr in die Oberstadt wieder erwecken, oder sollten wir fast alle Kraft des gefundenen mächtigen Heilungssteckens aufbrauchen, um unseren Kameraden hier und jetzt den Klauen des Todes zu entreissen? Da es die Hälfte unserer Gruppe vorgezogen hat, sich in der Zentralhalle auszuruhen und sich mit sonderbaren Kriegshammer-Spielen zu entspannen, mussten wir eine Entscheidung treffen. Wir beratschlagten und versuchten uns auch vorzustellen, was Seton selbst gewollt hätte. Schließlich zogen wir es vor, Setons Körper mitzunehmen, diesen Gangkomplex bis zur Erlangung des vierten Schlüsselsteines zu erkunden, um dann nach der Rückkehr zum Zentralraum gemeinsam das weitere Vorgehen zu besprechen. Leandra nahm die schwierige Aufgabe auf sich, unseren Kameraden zu tragen. Bezeichnend wieder, dass das kleine Volk besteht, wo die Langen scheitern. Welch hartes Los, als Langer geboren zu sein…

Nun ja, nach einer weiteren Klingenfalle gelangten wir in einen Raum, in dessen Zentrum eine tote Frau zusammengebrochen über einer Schatulle lag. Sie war mit vielen Wunden übersäht, doch was ihr offensichtlich den Rest gegeben hatte, war ein klerikaler "Sankto Fulmen"-Zauber. Mit der gebührenden Vorsicht zogen wir Körper wie Kistchen aus der Raummitte, und ich öffnete das Kästchen. Da hiermit immer wieder diese Flammenfalle ausgelöst wurde, nahm ich Abstand und öffnete die Schatulle mit Hilfe eines Bindfadens auf Entfernung. So gelangten wir in den Besitz des vierten Schlüsselsteines. Allerdings hatten sich nun alle vormals ausgelösten Fallen wieder aktiviert, so dass uns ein heißer Rückweg bevorstand. Doch da uns die Lage der Fallen bekannt war, gelang uns mit nur wenigen kleineren Blessuren die Rückkehr. Leandra, die treue Leandra, trug dabei die ganze Zeit Seton über ihren Schultern. Starkes Mädchen!

Nun öffneten wir den vierten Schleier und fanden tatsächlich dahinter das gestohlene Buch sowie verborgen einen Weg, der nach oben führte. Doch bevor wir nun entweder den Weg nach oben einschlagen oder aber die Suche nach dem fünften Schlüsselstein aufnehmen, müssen wir entscheiden, wann wie in welcher Form Seton geholfen werden soll.
Armer Seton.

Fortsetzung folgt…

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Offline sindar

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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #17 am: 15.12.2008 | 15:40 »
Au weia, was ein gräßlicher Dungeon! Ich hoffe, er lohnt sich.
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #18 am: 20.12.2008 | 10:30 »
Auf jeden Fall... was die Chars an Items absahnen, ist durchaus angemessen...

Aber weiter im Text: (Jetzt schreibt der Zwerg Durn)

Liebes Tagebuch,
stellvertretend für Tyrion trage ich in sein Tagebuch ein, da er leider verhindert ist….
Auch heute war wieder ein besonderer Tag, unsere Gruppe befindet sich immer noch in dieser "Arena", die Morgazhul zum Vergnügen dient. Nach kurzer Diskusion mit den Restlich verblieben Gruppenmidgliedern, entschieden wir uns dafür erst mal Seton nicht wiederzubeleben. Leandras Einwand das mein Leben wertvoller ist als das der anderen, Ehrt mich zu tiefst. Ich wußte schon immer das die Elfe etwas besonderes ist, Moradin bewahre das Sie das jemalls erfährt…Naja..jedenfalls lies ich mich dazu überreden mit der Wiederbelebung zu warten.
Wir öffneten die fünfte Tür…ich weiss garnicht mehr ob dort ne Falle war, jedenfalls stellte sie kein grosses Hinderniss für uns dar. Vorsichtig betraten wir den Gang und tasteten uns langsam zu einem Raum vor. Dieser war gefüllt mit Teer, ein paar Steine ragten aus diesem Teer hervor, wir gingen allerdings von einer Falle in diesem Raum aus und behalfen uns mit Magie, Seilen und Kletterhacken um diesen Raum zu überwinden. Naja das war eigentlich der einfache Teil, danach kamen wir an einer T-Kreuzung an, vorsichtig wir inzwischen geworden sind betraten wir diesen Raum. Nun fast alle dieser Dickfuss von einem Trampel schaffte es natürlich wieder einmal als erster, die Falle in diesem Raum zu finden. Nun ja es stellte sich raus, das der komplette Raum wohl wie eine Wippe funktionierte, nach dem die Menschen mit ihrem Ungeschick dummerweise Opfer dieser Falle wurden, erwischte es auch mich irgendwann. Kein Wunder in dieser dicken Rüstung! Oh Moradin! Hätt ich doch noch meine Kettenhemd aus Mithrilhalle!! Wie konnte ich nur so dumm sein, die weg zu geben!…Aber ich schweife ab. Wie es sich rausstellte führte die Rutschparty direkt in ein Art Verlies, was wir allerdings nicht so schnell feststellen konnten, war das nicht wir sondern, ein gutes Dutzend Ätherspinnen in diesem Verlies eingespehrt bleiben sollten. Wieder einmal musste ich mein Schwur brechen, keine Magie an diesem wahnsinnigen Mörder zu verschwenden. Allerdings muss ich zu meiner Verteidigung sagen, das ich persönlich Searos in Gefängniss bringen werde und nicht einfach durch ein paar Monster sterben lasse. Solange ihm keine Gerechtigkeit geschieht, steht dieser möchte gern Magier unter meinem Schutz. Naja wie auch anders zu erwarten kamen Leandra und Tyrion, uns schnell zur Hilfe. Nach dem die beiden Elfen versuchten sich abzuseilen, was bei Leandra irgendwie mehr nach ungewollten Sturz aussah(das Mädchen sollte mal ein bischen mehr auf ihre Gesundheit achten) Nutzen die Monster jedenfalls die Chance und griefen uns nochmal an. Auch mit Erfolg, die Attacke auf Tyrion kam so plötzlich, das der arme Kerl keine Chance mehr hatte auf eine Abwehr. Der schwere Treffer und das Gift der Spinne sorgten dafür das Tyrion auf der Stelle sein Leben aushauchte……..
Searos(ich glaub er will was von Tyrion) machte aus seiner Trauer um ihn, keinen Hehl und fing bitterlich an zu weinen. Dieses Waschweib! Ich meine um einen Elfen und guten Freund zu trauern ist eine Sache, aber gleich wie ein Mädchen zu heulen…MENSCHEN!!! Naja ich traue auf Moradins Macht die Ihn wiederwecken wird, irgendwie freue ich mich darauf. Ihm unter nie Nase zu binden, das ausgerechnet ein Zwerg ihn wiederbelebt hat. Er nur durch die Güte Moradins wieder unter den Lebenden weilt, was für ein Spass! Moradin vergebe mir!!
Naja Ich nahm Tyrions Leichnam auf meinen Rücken und trug ihn. Die Verbliebenden und ich machten uns weiter auf den Weg den fünften Stein zu suchen. Aber dann…ganz plötzlich war Schluss! In einem weiterem Raum befanden sich zwei Untode Geschöpfe, was für welche das wissen nur die Götter, immun gegen arkaner Magie, immun gegen magische Waffen, der Hass dieser Scheusalle auf alles Leben ging durch Mark und Bein, selbst meine Anstregung sie zu vertreiben waren Erfolglos. Einzig Heilige Magie hätte uns helfen könnnen, doch ich konnte nicht helfen…beschämt wie ich war, stürzte ich mich noch einmal in den Kampf in der Hoffnung diese Wesen lange genug abzulenken, dass der Rest weiterkommt. Leandra verstand auch sofort was ich vor hatte, aber diese dummen Menschen!! DUMM..einfach nur dumm…aber tapfer wie sie sind, sprangen sie mir zur Seite und wollten mir bestehen..naja..wenige Sekunden konnten wir bestehen, alleine die Anwesendheit reichte aus um uns allen das Leben aus dem Körper zu saugen…. bis zur letzten Sekunde kämpften wir! Solange ich meine Hammer heben konnte, wollte ich nicht weichen. Doch diese Untoden nahmen mir fast alle Kraft..ich konnte nur noch ne Warnung zu Leandra rufen und trat dann geordnet den Rückzug an…
Nun ich glaube wir sind am Ende unserer Kräfte, zwei treue Freunde haben ihr Leben gelassen, einer nur wegen der Gier nach Magischen Gegenständen…mögen die Götter uns vergeben!


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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #19 am: 20.12.2008 | 10:31 »
Und auch der Kampfmagier Searos hat ein paar Zeilen zu den Geschehnissen verfaßt:

Verdammt! Es kann nicht wahr sein! So ein Mist! Warum muss sowas passieren? Es ist bestimmt der Zwerg schuld, das es so gekommen ist.

Nachdem wir uns entschlossen hatten, seton doch nicht wieder zu erwecken, wanten wir uns dem 5 Gäng zu. Leandra versuchte sich an dem Schloß, hatte aber keinen Erfolg. Tja, wenn man nur Augen für Malik hat, dann bleiben die Fähigkeiten halt auf der strecke.
Durn versuchte sich dann als Zimmerzwerg und hämmerte auf die Tür ein. Tztztz….ich wundere mich immer mehr über ihn. Warum hat er nicht darum gebeten, dass sein Gott die Tür für ihn öffnet?
Wir foglenten dann den dahinter liegenden Raum und standen dann vor einem Teersee mit einigen Steinen darin. Mal wieder musste ich eine Levitationszauber auf Drängen von Darius sprechen, damit sich der Zwerg hinüber begeben konnte. Anstatt ihn zu werfen!
Durn spannte ein Seil über den Teersee und wir konnte uns hinüberhangeln.
Drüben angekommen, folgend wir den Gang unm dann in einer T-förmigen Sackgasse zu landen. Ich suchte noch nach einer Geheimtür, als Darius die Falle aulöste. So wie schien, war das T-Stück als Wippe konzipiert um unliebesame Besucher in ein kleines Gefängnis zu sperren. Darius rutschen sofort ab, ich verlor ebdnfalls das Gleichgewicht und fand mich in dem Gefängnis wieder. Ich hörte Durns Rüstung scheppern und ging aus dem Weg in eine Ecke. Großer Fehler! Es erschienen aus dem Nichts Ätherspinnen. Eine von ihnen erwischte mich am Hals, dann wurde alle schwarz.
Als ich wieder zu mir kam, zog ich sofort mein Schwert um mich der Gefahr anzunehmen. Durn und Darius warteten vor der Öffnung, die in das Verlies führte, um auf Leandra und Tyrion zu warten. Ich schaute mich nochmal um, ob nicht doch noch eine von diesen Spinnen auftauchte.
Als Leandra und Tyrion unten ankahmen, wurden wir aber doch wieder angegriffen. Und eine erwischte Tyrion, der sofort zusammensackte. Tyrion war tot!! (Ich war nicht schuld!)
Wie konnten Darius, Durn und Leandra das zulassen?. Einen der ihren einfachso sterben zu lassen., das kann nicht sein. Die Trauer übermannt mich noch immer. Das kann und werde ich ihnen nicht verzeihen. Nein wirklich nicht!
Durn fand dann doch heraus, dass die Gittertür nicht mehr verschlossen war, wohl dem Rost zuzuführen. Er schleppte auch Tyrion wieder hinhinaus. Ich folgte im gebührenden Abstand. Wer weiss, was die sonst noch vorhaben.
Tyrion tot. Nein.
Wir folgenten den Gang und trafen auf eine Treppe, die nach oben führte. Oben fanden wir zwei Türen, wobei eine von ihnen zu dem T-Gang führte und die ander wieder in einen Gang mündete. Der andere Gang endete vor einer Kammer, wo zwei Geister hin un dher schwirrten. Geband durch mächtige Runen konnten Sie den Raum nicht verlassen. Ich veruchte sie mit einem Strahl poitiver Energie zu beeindrucken, was sie aber nur noch mehr heulen lies. Ein Feil von Leandra schien sie nicht zu beeindrucken. Ich versuchte noch einen Feuerball, aber das machte ihnen nichts aus. Auch eine Regenbogenexplosion war nutzlos.
Toll! Darius will mich wohl auspowern damit ich keine Gefahr mehr für ihn darstelle, wenn er mich von hinten erschlägt. Sie sind alle gegen mich, seitdem Seton und Tyrion tot sind.
Durn versuchte noch was mit seinem Hammer anzustellen, was ich mir nicht aber nicht mehr anschaute, da ich mich kaum noch auf den Beinen halten kann.
Auch die klerikale Macht von Durn hatte keinen Erfolg bei den Geistern, daher beschlossen dwir uns ersteinmal zurück zuziehen um gegebenenfalls die 6 Tür zu öffnen und vielleicht doch noch an den 5ten Schleier lüften zu können.

Nur wer weiss, was uns noch erwartet? Und wer von den anderen wird sich trauen mir entgegenzutreten?
Ich muss wachsam sein, auch wenn es schwer fällt.

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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #20 am: 2.01.2009 | 14:49 »
Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: Unbekannt

Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Nachdem ich mir eine gehörige Auszeit genommen hatte, schließlich bin ich nicht mehr der Jüngste, kehrten meine Kameraden - recht zerschunden wie mir schien - zu mir zurück. Von Geistern und verschlossenen Türen war die Rede. Doch all dieses verblasste gegen den Anblick des inzwischen zweiten Verlustes unserer Gruppe. Alle Blicke richteten sich auf Durn, der recht abwesend wirkte. Wir konnten ihn trotz (oder gerade wegen?) seiner mentalen Schwäche davon überzeugen, dass ein Flehen an Moradin unsere einzige Rettung darstellen wird. Also sank er ins Gebet, und ich bin sicher, ein jeder spürte die Anwesenheit eines wahrhaft mächtigen Geistes. Und das Wunder geschah: Beiden wurde die Gnade eines weiteren Lebens zu Teil. Völlig verausgabt sank Durn in sich zusammen, der Preis, den er zu zahlen hatte, war wohl sehr hoch.

Nachdem die nötigsten Wunden versorgt waren, versuchten wir es noch einmal - diesesmal mit meiner kompetenten Unterstützung - den Raum der Geister zu durchqueren. Es gelang mir mit arkaner Macht, die Türe am gegenüberliegenden Ende des Raumes zu öffnen. Wir gaben Darius alles an Unterstützung, was wir geben konnten, und er sprintete durch den Raum. Das hätte auch alles ganz vorzüglich geklappt, hätte er nicht eine Falle direkt hinter der Tür ausgelöst, die ihn in den Raum zurück schleuderte. Die Geister stürzten sich nun auf Darius, so dass Leandra die Gelegenheit beim Schopfe ergriff, und ebenfalls durch den Raum sprintete. Darius folgte ihr, so dass sich beide mehr oder weniger geschwächt nun im Gang dahinter befanden. Doch oh Graus, es befand sich noch eine weitere Falle in dem Gang, welche nun beide Freunde in den Raum in die Fänge der Geister zurück schleuderte. Das war zu viel für die beiden, ich sah jedoch meine Chance und spurtete durch. Zwar spürte auch ich die schwächende Berührung durch die Untoten, doch ließ sich das noch aushalten. Ich erreichte den Gang und entdeckte auch gleich die Art der Falle. Es war eine Glyphe mit eingewobenem "Incendum Explosivum". Offensichtlich metamagisch erweitert, um den geeigneten Rückstoß zu erzeugen. Teuflisch! Und auch echt schwer zu entschärfen. Ich glaube, es war die schwerste Falle, an die ich mich in meinem bisherigen doch schon recht langen Leben herangewagt hatte. Und ich scheiterte. Auch konnte ich mich nicht schnell genug abwenden, so dass auch ich wieder zurück geschleudert wurde. Das war dann doch zu viel, wusste ich doch, dass in dem Gang noch mindestens zwei weitere Glyphen darauf warteten, ausgelöst zu werden. Also Rückzug.

Im Zentralraum angekommen jammerte Tyrion, er wolle zu seiner Mama (oder so ähnlich). Zumindest hatte er die Hosen voll, und wollte jetzt schleunigst hier heraus. Ich aber war dafür, die sechste Tür noch so weit zu erkunden, wie es uns möglich war. Ich entschärfte also die Falle an der Tür, wir folgten dem Gang zu einer Treppe, wo ich eine weitere Falle entdeckte und entschärfte, bis wir in einen Raum mit 16 gleichartigen Rüstungsstatuen kamen. Ich wagte mich noch etwas weiter vor, bis eine der Rüstungen zu bewegen begann. Da wir es unmöglich noch mit 16 weiteren Gegnern aufnehmen konnten, zogen wir mal wieder den Rückzug vor. Ja, und wir gaben dem Jammern Tyrions nach und verließen das Gewölbe. Ich frage mich, wenn alle Elfenmagier so feige sind wie er, wie die jemals mächtigere Zauber als den Licht-Zauber erlernt haben? Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.

Wir gingen also den verborgenen Gang entlang und gelangten in einen weiteren Telelokationsraum, der uns direkt auf den Marktplatz zurückversetzte. Nicht allerdings ohne dass uns noch ein Nachruf des Morgazul hinterher schallte. Auf dem Markt trat uns ein finsterer Vampir, der sich später als Galard herausstellte, entgegen und "bat" uns zu einer Audienz bei ihm. Galen stellte sich ihm in den Weg, um uns offensichtlich in seiner Eigenschaft als Wächter zu beschützen. Galard jedoch tötete Galen, in dem er ihn quasi einäscherte. Nur das kleine Amulett, welches er trug, blieb von ihm übrig. Dieses nahm ich an mich, um es später Valen zu überreichen. Diese kleine Episode versicherte uns, dass es wohl nicht ratsam war, der Bitte um eine Audienz bei Galard nicht zu entsprechen. Dieses wurde uns auch von Zerelias, dem wir dann schließlich sein Buch übergaben, so bestätigt.

Nach einer ausgiebigen Rast war nun auch der Tag der Audienz bei Ivan Corvus gekommen. Wir begaben uns also zum Palast und wurden als eine von drei Delegationen eingelassen. Die eine war die uns bekannte Gruppe aus Shu-Lung und die andere eine Gruppe Cyric-Anhänger vom Mondsee. Shu-Lung durfte als erste vortragen, und der Delegat sprach in seiner unfreundlich klingenden Sprache Ivan Corvus an, was der Dolmetscher in blumigen Worten übersetzte. Ivan Corvus aber verstand die originalen Worte des Delegaten, die offensichtlich nicht ganz so freundlich waren, wie die übersetzten. Nun, kurz ausgedrückt, keiner der Gesandtschaft kam mit dem Leben davon…

Als nächstes war die Gruppe der Cyric-Jünger dran, und zu aller Verwunderung trat nur eine einzelne Frau vor, die als einzige nicht mit Cyricornamenten verziert war. Sie sagte sich von der Gruppe los und überbrachte eine Nachricht oder eine Bitte an Ivan Corvus, die von uns aber keiner verstehen konnte, da nur sehr leise gesprochen wurde. Ivan schien der Bitte geneigt, und sie durfte gehen. Nun hatte Ivan Corvus keine Lust auf noch zwei weitere Bittsteller, und er sagte, wir sollten unter uns ausmachen, wer denn das Recht auf die Vorsprache wahrnehmen wolle. Nun ja, wir machten es unter uns aus, indem die Cyric-Jünger uns angriffen. Jaja, ich möchte betonen, dass von denen die Aggression ausging. Natürlich siegten wir, und nachdem Durn mit einem finalen Schlag, in den er all seine Wut hineingesteckt hatte, den letzten Priester fällte, konnte Tyrion unser Anliegen vortragen.
Da wir aber unserer Bitte keine Gegenleistung entgegenbringen konnten, gab er uns die Chance einer weiteren Audienz am nächsten Tag, bis zu der wir uns eine geeignete Gabe unsererseits einfallen lassen sollten. Damit waren wir vorerst entlassen.

Der nächste Weg führte uns zu Galard, damit wir seiner "Bitte" entsprechen konnten. Wir wurden in eine Art Werkstatt oder Labor geführt, wo wir Galard alles über unsere Audienz bei Ivan Corvus berichten sollten. Er trug uns auf, auch nach der Audienz des nächsten Tages ihm davon zu berichten. Er teilte uns aber mit, dass Ivan Corvus seit längerem an irgendwelchen Ebenenwechselexperimenten arbeite und dass wir ihm womöglich dabei zur Hand gehen könnten. Das wäre zumindest ein Versuch für eine angemessene Gegenleistung.

Plötzlich wurde ein Gast angekündigt und Rufus wurde hineingeführt, dieser Vampirbengel, der uns schon einmal auf der Straße provoziert hatte. Er trat vor Galard und bat sichtlich zerknirscht um Verzeihung für seine Verfehlungen. Und nicht nur das, er bot sich ihm für ein ganzes Jahr als Diener an, damit im Ausgleich die Fehde zwischen dem Clan und Galard beigelegt werden konnte. Dieses Angebot nahm er wohl nur zu gerne an. Hach, es gibt auch noch schöne Tage im Leben!

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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #21 am: 2.01.2009 | 22:51 »
Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: Unbekannt

Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag; denn endlich ging es nach Hause. Doch imer der Reihe nach. Wir hatten zunächst am Vormittag - na ja, was man hier so halt Vormittag nennt - unsere Audienz bei Ivan Corvus. Er erwartete uns in seinen Privatgemächern, und wir boten ihm unsere Unterstützung für seine Dimensionsreisenprobleme an; denn er plante, die gesamte Stadt in die Neun Höllen zu versetzen, ein Unterfangen, welches ich nur gut heißen kann.
Er ging darauf ein, in dem er uns 10 Jahre Frieden für Tiefwasser zusicherte. Also beschworen - oder besser riefen - meine Kameraden einen mächtigen Magier namens Fistandantilus herbei, der sich mit solcherlei Dingen auskannte. Als sich die beiden dann für Verhandlungen zurück zogen, machte sich von einem Himmelbett eine Dame bemerkbar, welche sich als ein doch recht lasziv bekleideter Tiefling entpuppte. Die Gruppe hatte offensichtlich in der Vergangenheit bekanntschaft mit ihr gemacht, und so wurde mir Morgana vorgestellt. Da es sich bei ihr um eine Klerikerin des Bane (der sich in zivilisierten Gegenden Tyrannos schimpft) handelte, war der Streit mit Durn wohl vorprogrammiert. Nach hitzigen Diskussionen, in denen wir erfuhren, dass Bane offensichtlich wieder auferstanden war, kam Corvus zurück und erklärte unsere Seite des Handels als erfüllt, so dass unsere Mission ein Erfolg war. Zumindest was die kommenden zehn Jahre anging.
Bevor wir dann gingen, habe ich wohl etwas nicht richtig mitbekommen. Durn hat wohl Morgana schief angesehen, was unserem "Gastgeber" nicht gefiel. Auf einen Blick hin entzog ihm Corvus fast sämtliche Lebensenergie. Wird Zeit das wir hier verschwinden. Zumindest diese Möglichkeit war uns nun gegeben; denn Ivan Corvus überreichte uns als zusätzlichen Dank für unsere Dienste einen Stein, welcher uns nach Tiefwasser zurückbringen werde.
Da Durn nun wirklich nicht mehr in der Lage war, sich eigenständig zu bewegen, beschwor ich Tensers Scheibe herbei, auf die wir dann einen Stuhl für ihn stellten. Wäre er jetzt nicht so alt gewesen, hätte das geradezu majestätisch ausgesehen.
Unsere restliche Zeit in dieser vampirverfluchten Stadt ist schnell erzählt. Die folgende Audienz bei Galard war kurz und schmerzlos. Auch er überreichte uns noch ein kleines Geschenk und gab jedem von uns einen Bluttalisman. Anschließend hatte ich noch einen persönlichen Grund, einen weiteren Vampir namens Noel Vervire aufzusuchen; denn dieser besaß eine umfangreiche Bibliothek, wo ich vielleicht noch nach Flammenhands Büchern Ausschau halten konnte. Dieser Besuch erwie sich aber leider als unfruchtbar, besaß er diese Folianten leider nicht, doch verwies er mich auf ein Kloster in den Bergen irgendwo bei Kerzenburg, wo sich ein Priester namens Cadderly befinden soll. Diesen sollte ich mal aufsuchen, da er ebenfalls über eine umfangreiche Sammlung verfügt.
Nun endlich war es soweit. Wir hatten hier alles erledigt und verließen, ohne dieser Stadt eine Träne nachzuweinen, Karasch in der Hoffnung, es niemals wieder zu sehen. Der Teleport führte uns zu einer Stelle etwa drei Wegstunden östlich von Tiefwasser, so dass der kurze Rückweg unsere Vorfreude nur um so mehr steigerte. Das erste Ziel war der Tyr-Tempel, weil er der am nächsten gelegene war, um Durn, der zunehmend schwächer wurde, von seinem Leid zu erlösen. (Ich will damit sagen, dass er natürlich geheilt wurde und nicht das andere Erlösen…)
Nachdem er dann auch noch beim Moradin-Tempel vorbeiging, fanden wir uns bei Danilo Thann ein, um von unseren Erfolgen zu berichten. Doch statt überschwänglichen Dankes wurde uns offenbart, dass wir uns vor Gericht für den Überfall auf eine Grenzstation Westtors verantworten müssten. Super! War das nicht Searos, der damals mit dem Feuerball das Reigen eröffnet hatte? Klasse! Um die Antwort der Frage auf Belohnung wurde großzügig herumgerudert. Toll! Es ist doch wie immer. Man reisst sich den Allerwertesten auf und bekommt dafür einen feuchten Händedruck. Doch dann wurde mir doch noch eine große Ehre zuteil: Danilo Thann nahm mich in die Kreise der Harfner auf, eine Verbindung, der offensichtlich auch meine Kameraden angehörten. Geheimnisträger! Hätten sie mir ja auch sagen können. Ha, aber nun gehöre ich dazu. Jaja, ich Malik "Taurentod" Gnottertrotter bin jetzt ein Harfner und spiele damit in der gleichen Liga wie Schwarzstab und Elminster… naja fast.
Endlich zu Hause.
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Offline stryke

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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #22 am: 11.01.2009 | 10:25 »
Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: Unbekannt

Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Wir trafen uns des Morgens bei Danilo Thann, um mit ihm gemeinsam zu dieser vermaledeiten Gerichtsverhandlung zu gehen. Was nimmt man nicht alles als verdienter Bürger dieser glorreichen Stadt Tiefwasser auf sich. Doch des Menschen Dank war noch nie als sonderlich überschwänglich bekannt.

Danilo teilte uns nach einer Unterredung, die er mit Lord Piergeion hatte, mit, dass sich die Verhandlung bis auf weiteres verschiebe; denn der Paladinsson war mit wichtigen diplomatischen Verhandlungen beschäftigt. Um uns nun quasi ein wenig aus der Schusslinie zu nehmen, bot uns Danilo einen neuen Auftrag an. Es ging wohl gegen die Zentarim. Diese finsteren Brüder haben wohl innerhalb des Einzugsgebietes von Tiefwasser einen Vorposten errichtet und überfallen Händler und Karawanen wegen ihrer Güter. Mit der Aussicht auf einen weiteren feuchten Händedruck, welcher hier das höchste der Gefühle an Dankbarkeit zu sein schien, nahmen wir selbstlosen Recken den Auftrag zur Beseitigung dieses Postens an. Übrigens hatte ich meinen damaligen Vertrauten, ein süsses Kerlchen, ebenfalls mit "Danke" ernährt. Na ja, irgendwann war er dann verhungert…
Wir sollten in einem Wald nahme der vermuteten Lage der Festung Unterstützung durch einen ehemaligen Harfnerdruiden mit Namen Galvanius bekommen. Sicherlich wird er uns bereitwillig den Weg zu diesem Zentarim-Posten weisen. Um allerdings nicht ausschließlich auf die Hilfe des Druiden angewiesen zu sein (wer weiß, vielleicht hat er auch keine Lust, uns zu helfen) zogen wir einen Alternativplan in Betracht. Wir wollten uns als Händler aufführen, in der Hoffnung, die Zentarim zu einem Überfall verlocken zu können. Die Angreifer würden wir ja sicherlich zurückschlagen, und Gefangene könne man ja schließlich hervorragend verhören. Also besorgten wir uns einen Planwagen nebst einiger Fässer sowie einen Satz von Kleidung, die zu Cyric-Anhängern passen könnte. Weiterhin lieh uns Danilo magische Hufeisen, die das Tempo der Zugpferde enorm erhöhten.

So erreichten wir bereits nach einem knappen Tag den beschriebenen Wald und nahmen unsere Scharade auf. Und tatsächlichwurden wir bereits am nächsten Morgen von einer Gruppe Zentarim überfallen. Der eigentliche Kampf stellte sich als wenig herausfordernd dar. Die Bemühungen allerdings, niemanden entkommen zu lassen und mindestens einen zum Verhör überleben zu lassen, gab ihm eine gewisse Würze. Leider stellte sich später heraus, dass der Anführer dieser Bande gar nicht in den Kampf eingegriffen hatte und entkommen war. Ärgerlich!

Was nach dem Kampf folgte, war wohl eines der erschütternsten Erlebnisse meines doch schon recht langen Lebens. Wir mussten die zwei Gefangenen, die überlebt haben, ausfragen.Während der eine der beiden mit den üblichen Verfahren (Einschüchterung, Androhung und Anwendung von Gewalt etc.) kaum zum Reden gebracht werden konnte, war es Searos, der letztendlich den durchschlagenden Erfolg erzielte. Doch um welchen Preis! Er erbat sich die Möglichkeit, den anderen Gefangenen in Hörreichweite aber unter vier Augen näher befragen zu dürfen. Kaum waren sie außer Sicht, da hörten wir gar seltsame Geräusche, die wir nicht einzuordnen verstanden. Ein Gestöhne, einzelne Aufschreie und schließlich die triumphierenden Ausrufe unseres Gefährten. Ein jeder von uns konnte sich lebhaft ausmalen, was dort geschah. Es war gewiss keine Folter im eigentlichen Sinne. Vielmehr war es eine gar grausige Vergewaltigung, der sich der Zentarim zu unterziehen hatte. Kein Schmerz könnte so grausam sein, wie die völlige Hilflosigkeit eines Opfers gegenüber einem - verzeiht - geilen Kampfmagier. Alleine bereits der "Paralysis Personis" lässt einen unbeweglich alles hinnehmen. In Verbindung mit einem Vergrößerungszauber, welcher bei einer Verdopplung der Körpergröße natürlich auch das entsprechende Fortpflanzungsorgan ins Gewaltige erweitern würde, können die rektalen Erfahrungen des Deliquenten schlimmer kaum sein. Und wenn es ihm gelingt, auch noch den Geist des Opfers zu brechen und ihn völlig willenlos zu machen, so wird er sogar erregt aufschreien und nach mehr verlangen, ja gar sich der oralen Befriedigung hingeben. Welch Schmach, wenn die Zauberdauer endet…

Uns war bewusst, dass Searos dort hinten das volle Register seiner Fertigkeiten auslebte, doch keiner war in der Lage einzugreifen. Keiner wollte dieses Grauen mit eigenen Augen tatsächlich sehen. Doch als er schließlich mit dem Gefangenen zurückkehrte, waren die Vermutungen eine klare Gewissheit: Das schaumigschleimige weißliche Sekret, welches dem Armen aus dem Mund rann, sprach eine mehr als deutliche Sprache. Der andere Gefangene, der solch eine Tortur nicht selber erleben wollte, wurde daher schnell gesprächig und teilte uns bereitwillig alles mit, was wir von ihm verlangten.

Es sei hier einmal ausdrücklich erwähnt, dass ich es absolut abscheulich finde, dass Searos bei seiner Art der Befragung eine gewisse Art von Befriedigung zeigte (wen wundert's?) und dass er nicht einmal im Nachhinein seiner Abscheu ob dieser hochnotpeinlichen Befragung Ausdruck verlieh. Ich bin wahrlich ein toleranter Gnom, ja selbst die gleichgeschlechtliche Liebe mag, wer will, von mir aus zu praktizieren. Doch die Aufzwängung entsprechend gearteter Praktiken den nicht wirklich geneigten und richtig gepolten Menschen gegenüber kann ich nicht akzeptieren. Oh Searos, so sehr du uns auch in dieser Situation geholfen hast, so sehr bist du doch in meiner Gunst gesunken (Ja wirklich, es ging noch tiefer…). Mit Ekel und Abscheu beende ich hier diese Episode und hoffe auf eine traumlose Nacht, die mich nicht an ein gewaltiges Gemächt eines viermetergroßen Magiers denken lässt.

PS: Ich will gar nicht darüber nachdenken, was man in diesem Zusammenhang mit dem Zauber "Polymorph" so alles anstellen könnte…

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Offline sindar

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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #23 am: 12.01.2009 | 14:29 »
*staun* Euer SL laesst einem SC sowas durchgehen?
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Hmmm ... wo ich so nachdenke ... Eigentlich ist es ja nicht Sache des SL, sich da einzumischen. Trotzdem - ich kann den Ekel von "Taurentod" sehr gut nachvollziehen *schauder*.
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Re: [D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
« Antwort #24 am: 12.01.2009 | 22:01 »
*g* der Sl bin ich.... und was sich tatsächlich abgespielt hat, war folgendes:

Aus dem Tagebuch von Searos

So ein neuer Tag ein Neues Glück.
Aber wie immer bin ich vom Pech verfolgt. Danilo von Thann will die komplette Gruppe vor Gericht stellen. Nun, mir ist es eigentlich egal, ob die anderen mit verurteilt werden, aber nicht doch ich! Angeblich gab es da einen kleinen Zwischenfall, zwischen den Soldaten von Baldurs Tor und unserer Gruppe aus Tiefwasser.
O.k., Zwischenfall konnte man das ja nicht so bezeichnen, eher ein … Missverständnis. Und das da einige Soldaten in Mitleidenschaft gekommen sind. Wer sich zum Militärdienst meldet, muss da halt mit rechnen. Mmmh…. Auf jeden Fall geben alle in der Gruppe mir die Schuld. Ich habe doch nur versucht um den Wegezoll drum herumzukommen (ich wollte mit den übriggeblibenen Cyric-Münzen bezahlen).
Als die Soldaten dann doch noch mehr Geld haben wollten, nun ja, da musste ich einfach handeln. Ich wollte sie ja nur mit einer Stinkenden Wolke vertreiben, aber aus Reflex habe ich dann wohl noch einen Feuerball hinterhergeworfen. Als sich die übriggebliebenen Soldaten dann noch gewehrt haben, ja dann eskalierte es halt. Auf jeden Fall war der ganze Grenztrupp nach dem Kampf ausgelöscht und wir konnten den Weg ins Unterreich fortsetzen.
Das alles geschah doch vor fast 2 Monaten. Ich habe Gedacht, das sich da keiner mehr darum scheren würde, aber nun wird es wohl auf eine Gerichtsverhandlung hinauslaufen. Klasse.

Die Verhandlung musste aber erst einmal vertagt werden, da wohl einige Cyrics – Anhänger Überfälle auf Händler durchführen. Und wer darf sich wieder die Hände schmutzig machen? Wir! Nun gut, da komme ich wenigstens hier heraus und muss mich nicht verstecken. Durn schaut mich schon wieder so merkwürdig an. Soll wohl ein verachtender, herabblickender Blick sein, nur muss er dazu immer hoch schauen. Warum sind Zwerge auch so klein?
Darius und Malik schmiedeten auch schon einen Plan, wie sie die Centarim unterwandern wollten. Als Händler getarnt machten wir uns auf dem Weg, zu der Centarimfeste, um die wertvollen Waren zu retten. Juhu….eine Rettungsaktion für Waren. Wenn denn so nebenbei die Feste fallen würde, wäre das auch nicht so schlimm, gab Danilo zu bedenken. Also frisch losgefahren ins nächste Abenteuer!

Mit unserer guten Tarnung dauerte es auch nicht lange, bis wir überfallen wurden. Nur von dem Kampf bekam ich nicht viel mit, da mich doch ein vergifteter Pfeil traf und ich erst einmal ausgeschaltet war. Schade aber auch!

Nun ja, wir gingen dann doch ohne meine Hilfe siegreich aus der Schlacht hervor, und konnten sogar noch zwei Gefangene machen.
Durn, Malik und Darius versuchten aus den Gefangenen einige Informationen rauszubekommen, aber ohne Erfolg. Ich sah mir das ganze eine Weile an und spielte dabei mit meiner Centarim-Münze, die ich mir wieder um den Hals gelegt hatte.
Mir kam dann plötzlich eine Idee:
Ich fragte, ob ich mir den anderen Gefangenen mal kurz ausleihen dürfte. Alle stimmten zu und so verschwand ich mit ihm hinter dem Wagen, so dass ich noch in Hör- aber nicht mehr in Sichtweite war. Zuerst beschmierte ich ihn mit etwas Fledermauskot das Gesicht. Strich es ihm auch schön unter die Nase. Dann zerschlug ich noch ein faules Ei auf seinem Kopf und die ganze Suppe lief ihm durchs Gesicht. Er wand sich und schrie wie eine Frau. Dann fing ich an, ihm mit Wasser und Seife den Mund auszuspülen. Warum hat der nur soviel Angst vor Seife? Waschen sich Centarims, wie Zwerge, nicht? Er muss wohl etwas in seine Augen bekommen haben, denn er schrie noch lauter. Ich sagte ihm, dass er schlucken sollte, aber er wollte nicht. Also habe ich ihm mehr Seifenwasser in den Hals gekippt. Er gurgelte und spuckte. Dann holte ich noch eine Kerze aus meinem Rucksack und gab ihm zu verstehen, was ich damit vorhatte. Irgendwie muss er mich wohl verstanden haben, denn die Schreie und das Wehklagen gingen bei dem zweiten Gefangenen wohl nicht spurlos vorüber. So konnte ich die Kerze wieder zurückpacken und musste ihm nicht heißes Wachs auf die Haut tropfen lassen.
Dann nahm ich ihn wieder mit zurück zu den anderen.
Aber was musste ich dann sehen? Wieder starrten mich alle mit fassungslosen Gesichtern an. Was hatte ich denn nun wieder falsch gemacht? Immerhin hatte doch der zweite Gefangene alle Fragen, so gut er es denn konnte, beantwortet. Und was ist der Dank der Gruppe? Nur Entsetzen, angewiederte Gesichter und Fassungslosigkeit. Kein „Schön das du uns geholfen hast“ oder eine andere Geste der ZUufreidenheit. Was haben die denn gedacht was ich da mache? Picknick im Grünen?
Mein Gefangener spuckte immer noch den weißen Seifenschaum aus, den er Trinken musste. Besonders die männlichen Begleiter rückten alle von mir ab, als ich zu ihnen stieß.

Wir sperrten die beiden Gefangenen dann in die Holzfässer, die wir auf der Ladefläche hatten. Nicht aber ohne sie vorher gut zu verschnüren und zu knebeln.

Was die Nacht bringen mag? Ich weiss es nicht. Wenn mir nur einer der anderen mal sagen würde, was ich falsch gemacht habe, das sie mich wieder so merkwürdig ansehen. Aber das wird wohl nie passieren.




Meine Spieler können Spieler- und Charakterwissen recht gut auseinanderhalten ;)
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