Erzähl mal, wie das Spiel ist. Da war ich auch mal darum herum geschlichen, habe es aber sein gelassen.
So, nachdem ich gestern mehrere Stunden das Grundspiel ausgepackt, alle Komponenten gesichtet, Ersatzkarten einsortiert und die Anleitung genau und gründlich studiert habe, kam ich heute dazu, mal das erste Kapitel zu spielen.
Ich habe diesen Dungeon Crawler für das Solospiel gekauft, für so komplexe Spiele habe ich keine Leute um das zu spielen.
Ich würde sagen es ist von der Schwierigkeit der Regeln und Mechaniken her schwerer als Descent: Die Reise ins Dunkel, 2. Edition. In verschiedenen Foren und auf den einschlägigen Brettspielseiten wird es aber als weniger komplex, als Sword & Sorcery eingestuft.
Ich spiel mit drei Helden, da ist viel zu tun und zum Nachdenken und Planen. Im Grundspiel sind fünf: Zwerg Krieger, Elf Assassine, Elfzauberin, Mensch Jägerin und Mensch Kleriker. Es gibt viele Fähigkeiten und Optionen wie man seine Helden aufwerten kann (man kann sogar spezielle Ausrüstung mit einem Edelstein sockeln um sie aufzuwerten
), ein Kampagnenlogbuch um alles einzutragen, schöne Miniaturen, viele (aber für mich zu kleine) Karten und viele (sehr viele!) Marker für x-Zustände und man wird am Anfang von der Masse an Zeug ein wenig überwältigt.
Das tolle ist, beim Spiel sind direkt die Einsätze zum Sortieren dabei, so kann man die Marker und die Karten gut verstauen ohne auf Lösungen von anderen Anbietern angewiesen zu sein, wie bei so vielen großen Brettspielen. Das Spiel braucht auch viel Platz, mein 2,5 x 1,5 Meter Tisch zum Zocken ist voll.
Es ist am Anfang immer viel im gut gemachten Glossar nachzulesen, was die einzelnen Effekt so anstellen, aber mit der Zeit kommt man da rein und weiß das meiste dann auswendig. Es ist vergleichbar mit unserer D&D 4E Runde die wir vor ein paar Jahren online gespielt haben, Gunthar.
Es gibt sogar die fünf D&D 4 ähnlichen Klassenrollen: Anführer (eine Art Kriegsherr), Verteidiger (Tank), Unterstützer (Heiler), Angreifer (Damage Dealer) und den Taktiker (Controller). Die kann man bei jedem Kapitel der Kampagne aber neu wählen, sprich man kann mit seinem Helden in der einen Mission einen Controller spielen, in der nächsten auf Anführer wechseln und danach mal als Heiler spielen. Es gibt außerdem die Möglichkeit 8 der 18 Mission einzeln, also ohne Kampagne zu spielen, ein Spieler gegen Spieler Modus auf Schlachtfeldern ist auch dabei.
Das schöne ist außerdem, dass das Spiel auch gut in eine Geschichte mit Entscheidungen, Proben usw. eingebettet ist. Also ein richtig schöner RGP-Dungeon-Crawler. Der Hauptfokus ist aber der Kampf und das taktische Spiel sowie die Freude am Aufwerten der Charaktere. Habe für dieses erste Kapitel mit Aufbau knapp über fünf Stunden gebraucht, 17 Kapitel folgen noch. Hurra!
Also guter Inhalt und lange Spielzeit ist bei dem Titel fix gegeben! Und wenn ich daran denke, dass da auch noch 5 Erweiterungen sind mit massig neuen Kampagnen und Helden und neuen Monstern und Optionen usw. usf.
Ich empfinde das Spiel nicht als leicht sondern schon eher fordernd, man muss genau überlegen was man macht und wie die einzelnen Fähigkeiten, Effekte und Mechanismen der einzelnen Helden zusammenspielen. Die erste Mission habe ich nur knapp geschafft.
Der Spielablauf erfolgt über eine einfache Initiativeleiste wo die Karten von Helden und Monstern abgelegt und nach und nach abgearbeitet werden. Monster treffen übrigens immer, da wird nicht gewürfelt. Neben dem W20 für einige Angriffe setzt das Spiel hauptsächlich auf das Setzen von verschiedenfarbigen kleinen Würfeln auf Fähigkeiten um sie als benutzt zu markieren.
Nur ein kleiner Einblick und ein erster Eindruck von mir,
der Test hier auf Youtube fasst vieles gut zusammen.
Abschließend: Der Unhold mag diesen Dungeon Crawler sehr und ich bin schon gespannt, wie es mit der Geschichte weiter geht! Hurra!
