Autor Thema: Definition von Sandbox-Rollenspielen  (Gelesen 16147 mal)

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Offline Beral

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Re: Definition von Sandbox-Rollenspielen
« Antwort #50 am: 12.08.2009 | 23:42 »
Wüs? Ich spiele definitiv Plot und keine Sandbox, und ich nehme keine Handlungen vorweg. Ich überlege mir, was die Spieler wahrscheinlich tun werden, und überlege mit die Konsequenzen im Voraus; genau wie ich mir mögliche Lösungswege im Vorfeld überlege.
Du hast eben eine andere Definition von Plot. Aber ich verstehe, was du meinst.
Würde ich deinen Spielstil in bereits bekannten Abhandlungen über Spielstile einordnen wollen, würde ich ihn charaktermotiviert nennen.
Das ist ein Mittelding zwischen Plot und Sandbox. Der SL spart sich den Plot, aber er spart sich auch eine sandboxartige Weltsimulation und beschränkt sich vornehmlich darauf, auf die SCs zu reagieren.
Spielertyp: Modellbauer. "Ich habe das Rollenspiel transzendiert."

"Wir führen keinen Krieg...sind aber aufgerufen eine friedliche Lösung auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen." Gerhard Schröder.

Offline Arkam

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Re: Definition von Sandbox-Rollenspielen
« Antwort #51 am: 25.08.2009 | 21:02 »
Hallo zusammen,

dann ist Aventurien also erst Mal die größte kommerzielle Sandbox? Denn der Kontinent ist ja recht genau bis in die kleinsten Dörfer beschrieben. Hier bitte Mal zwischen Weltbeschreibung und Abenteuern und Metaplot trennen.

Gibt es eigentlich eine Sandboxsoftware? Also ein Programm das die verschiedenen Schritte die ich bei einer Sandbox sehe unterstützt?
Das beginnt mit der Generierung einer Zufallskarte bei der ich grundlegende Vorgaben mache. Also etwa wieviel Wald, Wüsten und wie stark die Bebauung ist.
Geht weiter mit dem Aufstellen von Zufallsbegegnungstabellen. Gerne auch shon mit einigen Standardgegnern für Fantasy, SF oder moderne Welten.
Einem Generierunsprogramm für Städte, Dörfer und Dungeons oder der Möglichkeit ein entsprechendes Programm einzubinden.
Einem grundlegenden NPC Generator. Der muß ja nicht systemgebunden sein aber grundlegende Angaben zum Beruf, hervostechenden Attributen, Fertigkeiten udn vielleicht noch einiger interessanter Ausrüstung wäre nett.
Dungeoncrafter ist da ja schon nett hat für mich aber den Nachteil nur auf English verfügbar zu sein und sich auf das zeichnen vom Kontinent bis zum Dungeon unter dem einsamen Haus zu begrenzen.

Zu Traveller gibt es ja ein paar Hilfsprogramme aber mir fehlt ein Programm bei dem ich auf Deutsch von der Ebene Subsektor bis zum einzelnen Planeten alles entwerfen kann. Vor allem eine Einbindung der Handelsregeln wäre in einem traveller spezifischen Programm noch nett. Da wäre ich auch durchaus an einem brauchbaren kommerziellen Produkt interessiert.

Gruß Jochen
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Offline Yvo

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Re: Definition von Sandbox-Rollenspielen
« Antwort #52 am: 20.11.2009 | 00:05 »
@1of3:

Du musst diesen Satz:
"Mit Sandbox bezeichnet man das Rollenspielen ohne bestimmte Ziele."

Eher so lesen:
"Mit Sandbox bezeichnet man das Rollenspielen ohne bestimmte Ziele."
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Offline 1of3

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Re: Definition von Sandbox-Rollenspielen
« Antwort #53 am: 20.11.2009 | 10:36 »
Das macht es nicht besser. Es wäre nötig klar zu sagen, wer da bestimmt, und um welche Art von Ziel es da geht. "Wir wollen alle Spaß haben", ist mit sicherlich ein bestimmtes Ziel (unter das sich wahrscheinlich sogar alles Andere subsummieren lässt).

Wenn man sowas gründlich und einigermaßen aussagekräftig machen will, muss da ein bisschen mehr Text zu.

Offline Blizzard

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Re: Definition von Sandbox-Rollenspielen
« Antwort #54 am: 24.06.2011 | 12:17 »
Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass Sandboxing bedeutet, dass es eine Spielwelt gibt, aber eben ohne vordefinierten oder festgelegten Plot des SLs, dem die Spieler folgen sollen? Sondern dass die Spieler irgendwo hingehen, und der SL denn Plot dann erst spontan entwickelt? Könnte man auch sagen: Sandboxing=Rollenspiel ohne Hauptplot, aber dafür mit mehreren Nebenplots? Oder schliessen sich ein Hauptplot und Sandboxing nicht gegenseitig aus?
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Offline 1of3

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Re: Definition von Sandbox-Rollenspielen
« Antwort #55 am: 24.06.2011 | 12:28 »
Kommt drauf an, was du mit Plot meinst. Man kann bestimmt sowas machen wie: Im dritten Monat des Jahres bricht zwischen Schnackpuck und Ützgrütz der Krieg aus, sofern die Charaktere vorher nicht eingreifen. Das ist in gewisser Weise Plot, aber kein Plot der mit den Protagonisten der Geschichte rechnet. Die Spieler müssen sich selbsttätig involvieren, wenn sie das denn wollen.

Offline Sphärenwanderer

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Re: Definition von Sandbox-Rollenspielen
« Antwort #56 am: 24.06.2011 | 12:29 »
Zitat
Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass Sandboxing bedeutet, dass es eine Spielwelt gibt, aber eben ohne vordefinierten oder festgelegten Plot des SLs, dem die Spieler folgen sollen? Sondern dass die Spieler irgendwo hingehen, und der SL denn Plot dann erst spontan entwickelt? Könnte man auch sagen: Sandboxing=Rollenspiel ohne Hauptplot, aber dafür mit mehreren Nebenplots? Oder schliessen sich ein Hauptplot und Sandboxing nicht gegenseitig aus?
Nicht ganz. Es gibt haufenweise Plots, die hinter jeder Ecke lauern - ob die Charaktere sich aber daran machen, dem Räuberhauptmann XY das Handwerk zu legen, sich ihm anzuschließen oder ihn einfach gar nicht beachten und weiterziehen, liegt in der Hand der Spieler - bis zu einem gewissen Maß jedenfalls. Manchen Ereignissen kann man sich schwer entziehen - wie man aber auf sie reagiert und wie man agiert (!) ist freigestellt.

Sandboxing funktioniert super, wenn es einen Hauptplot gibt. Wenn die Spieler sich beispielsweise Charaktere erschaffen, deren Ziel als Gruppe es ist, einen Landstrich zu unterjochen. Der Hauptplot entwickelt sich dynamisch aus Aktionen der Spieler und Ereignissen der Spielwelt.
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Offline Maarzan

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Re: Definition von Sandbox-Rollenspielen
« Antwort #57 am: 24.06.2011 | 12:30 »
Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass Sandboxing bedeutet, dass es eine Spielwelt gibt, aber eben ohne vordefinierten oder festgelegten Plot des SLs, dem die Spieler folgen sollen? Sondern dass die Spieler irgendwo hingehen, und der SL denn Plot dann erst spontan entwickelt? Könnte man auch sagen: Sandboxing=Rollenspiel ohne Hauptplot, aber dafür mit mehreren Nebenplots? Oder schliessen sich ein Hauptplot und Sandboxing nicht gegenseitig aus?

Ich würd sagen eine Sandbox ist ausgezeichnet durch die offene Entwicklung von einem Grundzustand aus. Eine Sandbox kann bereits erhebliche Spannungen und Konflikte enthalten, (und wäre ohne auch wirklich eher lahm) aber wie es sich dann entwickelt läuft durch eine möglichst neutrale Auflösung von Ursache und Wirkung ab und gibt damit den Charakteren all die Freiheit sich entsprechend der Möglichkeiten ihrer Rolle nach Kräften einzubringen.
Wie eben ein Experiment, welches man ablaufen läßt, um zusehen was passiert.  
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Offline Jack Napier

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Re: Definition von Sandbox-Rollenspielen
« Antwort #58 am: 24.06.2011 | 12:36 »
Also ich als Unwissender würde vermuten, dass Sandboxing eine Agenda der SCs braucht, aber nicht unbedingt "Plot" des Settings.
Es fällt aber leichter, wenn man den Spielern und ihren Charakteren Reibungspunkte und Aufgaben einflechten kann, also "Aufhänger" und eine gewisse Rahmenatmosphäre. Der Rest kommt dann aber durch die Spielhandlung zustande.
Callisto: "Aber mal ehrlich, ein bisschen kann man sich doch seinen Blog anschauen und wenigstens etwas einrichten. Es muss doch nicht so aussehen, nur weil es DSA ist."