Umfrage

Sollte der SL der Gerechtigkeit wegen intervenieren?

Ja.
50 (82%)
Nein.
1 (1.6%)
Möglichweise (bitte beschreiben).
10 (16.4%)

Stimmen insgesamt: 49

Autor Thema: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?  (Gelesen 4144 mal)

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Wolf Sturmklinge

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Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« am: 12.08.2009 | 09:27 »
Ersteinmal Danke an Jörg für diese Vorlage hier, ...
Falls ein all zu enthusiastischer Spieler aufdreht und dem Spotlightspieler sein Rampenlicht klauen will, interveniere ich, denn ich sehe mich als SL dazu verpflichtet, dass alle Spieler gerecht behandelt werden und auch die Ruhigeren  ihren großen Auftritt bekommen.
... die mich auf die im Titel genannte Frage brachte und zu der ich mal ein paar unbefangene Meinungen hören möchte.

Ich interveniere auch gerne mal, wenn ich merke das jemand nicht zu Wort kommt.

Aber eigentlich ist das doch irgendwie kindisch, so nach dem Motto: "Peter, lass die Isabell auch mal mit dem Ball spielen!"

Oder doch nicht? Ist dieses 'intervenieren' ein Teil der Spielleiterfunktion? Habt ihr eine Runde wo das nicht nötig ist und jeder auf jeden achtet?

Offline Visionär

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #1 am: 12.08.2009 | 09:29 »
Oder doch nicht? Ist dieses 'intervenieren' ein Teil der Spielleiterfunktion? Habt ihr eine Runde wo das nicht nötig ist und jeder auf jeden achtet?
Kindisch? oder menschlich?
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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #2 am: 12.08.2009 | 09:35 »
Was Visionär sagt. Die Moderationsfunktion des SL wird in den meisten Runden akzeptiert und gehört zum Gruppenvertrag.

Wobei ich es auch durchaus schon erlebt habe, dass auch Mitspieler interveniert haben, wenn sie mitkriegen, dass ein leiserer Mitspieler nicht recht zu Wort kommt. Finde ich auch richtig so - den Kampf um die Aufmerksamkeit des SLs gewinnen meistens immer die selben Leute, wenn sie es (bewusst oder unbewusst) drauf anlegen.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #3 am: 12.08.2009 | 09:49 »
Könnt ihr bitte Beispiele bringen, um das ganze mal mit Inhalt zu füllen. Ich kann mir da gerade nur wenig drunter vorstellen. Was für eine Situation soll das sein, in der Rampenlicht geklaut wird? In welcher Art und Weise soll der Spielleiter intervenieren? "Horst, halt dich mal zurück, das ist gerade die Szene für Karl."?
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Offline Megan

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #4 am: 12.08.2009 | 09:53 »
Wobei ich es auch durchaus schon erlebt habe, dass auch Mitspieler interveniert haben, wenn sie mitkriegen, dass ein leiserer Mitspieler nicht recht zu Wort kommt. Finde ich auch richtig so - den Kampf um die Aufmerksamkeit des SLs gewinnen meistens immer die selben Leute, wenn sie es (bewusst oder unbewusst) drauf anlegen.
Absolut, vor allem weil ich nicht der Meinung bin, dass es sich bei Rollenspiel um einen Wettkampf, sondern um ein kostruktives Miteinander handelt. Natürlich muss von dem schweigsameren/leiseren Spieler aber auch was kommen, sprich, er muss zugespielte Bälle schon auch annehmen.

@Hamf: Zwei Spieler spielen gerade ein wichtiges Gespräch aus, ein dritter hängt sich dazwischen und sagt, was er in der Zwischenzeit macht und fängt an zu reden. Die beiden anderen verstummen. Schon erlebt.

Offline carthinius

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #5 am: 12.08.2009 | 09:57 »
Was für eine Situation soll das sein, in der Rampenlicht geklaut wird?
Ich kenne einen Spieler, der besonders gerne Spotlights anderer Leute stört, indem er laut "Laaaangweilig!" ruft... :-\
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Offline Megan

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #6 am: 12.08.2009 | 09:58 »
Ich kenne einen Spieler, der besonders gerne Spotlights anderer Leute stört, indem er laut "Laaaangweilig!" ruft... :-\
Was für ein Arsch!  :q

Offline Sashael

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #7 am: 12.08.2009 | 10:00 »
Ich kenne das sehr gut. Sowohl in Runden, wo ich geleitet habe als auch in Runden, wo ich Spieler war. Eine/r ist irgendwie immer dabei, die/der zu ruhig/schüchtern/leise ist und der/dem der SL besondere Aufmerksamkeit schenken muss, damit die anderen Spieler nicht die n-1 Mann-Show abziehen (n=Spieleranzahl).

Das hat imho nicht einmal was mit "Gerechtigkeit" zu tun, sondern mit Höflichkeit. Auch die Ruhigen kommen ja nicht zum Rollenspiel, damit sie den anderen beim Spasshaben zugucken dürfen.

Ich kenne einen Spieler, der besonders gerne Spotlights anderer Leute stört, indem er laut "Laaaangweilig!" ruft... :-\
Ouch! Dem würde ich aber was erzählen. Das macht der bei mir EIN Mal. Ok, zwei Mal, wenn er zu dumm ist, um meinen Anpfiff zu verstehen. Und dann ist er raus. Ohne Diskussion.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Visionär

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #8 am: 12.08.2009 | 10:04 »
Ich habe mal in einer Con-Spielrunde einfach nur dasitzen müssen und bin furchtbar aggressiv geworden, weil ein Spieler die ganze Zeit für sich beansprucht hat und nur geredet hat. Er hat alle Aktionen gemacht, wenn die anderen was tun wollten, hat er sich reingehängt, die Aktion übernommen oder abgebrochen bin dem Hinweis das wäre dumm. Und der SL hat nichts gemacht.
Ich hätte dem Typen am liebsten eine reingehauen, aber so etwas tut man ja nicht.
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Offline Tequila

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #9 am: 12.08.2009 | 10:05 »
Ich kenne einen Spieler, der besonders gerne Spotlights anderer Leute stört, indem er laut "Laaaangweilig!" ruft... :-\



Besonders doof, wenn das der SL ist....

Offline Visionär

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #10 am: 12.08.2009 | 10:24 »
Hat er einfach lauter gesprochen?
sehr laut.
Zitat
Ist er anderen ins Wort gefallen?
Ständig und immer. Meist schon nach dem ersten.
Zitat
War die Art seiner Erzählung enthusiastischer, besser, interessanter?
Weiß ich nicht, dazu müsste man vergleichen können. Er hat als einziger ständig über längere Zeit geredet. Sogar meine Charaktereinführung hat er mitten im ersten Satz unterbrochen und an sich gezogen.
Rollenspiel wird durch Interaktion interessant, nicht durch zuschauen.

Zitat
Waren die anderen zu höflich, um ihn zu unterbrechen?
Ich war 16. Zu jung und höflich.
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Offline Boba Fett

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #11 am: 12.08.2009 | 10:30 »
Also erstmal: JA

Ansonsten sehe ich aber auch keine Frage, inwiefern nicht jeder andere Spieler auch intervenieren kann und sollte, wenn irgendwas ungerecht wird.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline carthinius

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #12 am: 12.08.2009 | 10:38 »
Ouch! Dem würde ich aber was erzählen. Das macht der bei mir EIN Mal. Ok, zwei Mal, wenn er zu dumm ist, um meinen Anpfiff zu verstehen. Und dann ist er raus. Ohne Diskussion.

Mittlerweile ist das besser geworden, nachdem er mal Paroli deswegen bekommen hat, und zwar von einer Mitspielerin, die ihm in ziemlich deutlichen Worten sagte, dass er am Tisch gerade der einzige ist, der das so sieht, alle anderen aber überhaupt nicht seiner Meinung sind. Danach war er ruhig.
Seitdem hält er sich mit sowas sehr zurück.

Allerdings muss man sagen, dass unser SL da auch nicht allzusehr interveniert - bei einer Gruppengröße von 7 Leuten ist es halt schwierig, die Leisen zu hören, wenn sie am anderen Ende des Tisches sitzen. Tatsächlich wär mir die Runde als SL auch zu groß.
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Offline JS

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #13 am: 12.08.2009 | 10:48 »
Ein SL, der die ruhigen und zurückhaltenden Spieler nicht ein wenig zieht und die (vor)lauten und hyperaktiven etwas bremst, hat meiner Meinung nach eine seiner wichtigen Aufgaben nicht erfüllt. (In einer guten Gruppe sollten das allerdings auch schon die Spieler unter sich machen...)
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Medizinmann

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #14 am: 12.08.2009 | 10:52 »

Ich hätte dem Typen am liebsten eine reingehauen, aber so etwas tut man ja nicht.
Jetzt weißt Du wofür Ich eine zusammengerollte Zeitung nehme  >;D
Natürlich hat der SL das recht (und auch die Pflicht )einzugreifen,wenn so ein Powergamer (das ist für mich eindeutiges Powergamer verhalten !) seine Possen reißt und Ich als Spieler greife da auch ein,wenns der SL nicht macht oder unterstütze den SL !

Hough!
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ChristophDolge

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #15 am: 12.08.2009 | 11:05 »
Die Abstimmungsergebnisse süprechen ausnahmsweise mal wirklich für sich ;)

Offline Woodman

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #16 am: 12.08.2009 | 11:33 »
Also ich finde so eine statistik muss man ja auch erstmal richtig interpretieren  ;)

Offline bobibob bobsen

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #17 am: 12.08.2009 | 12:05 »
Habe zwar mit Ja gestimmt wobei der Begriff Gerechtigkeit durchaus einer Definition bedarf:

Der Begriff der Gerechtigkeit (griechisch: dikaiosýne, lateinisch: iustitia, englisch und französisch: justice) bezeichnet einen idealen Zustand des sozialen Miteinanders, in dem es einen angemessenen, unparteilichen und einforderbaren Ausgleich der Interessen und der Verteilung von Gütern und Chancen zwischen den beteiligten Personen oder Gruppen gibt.

Kommunikationsschwächere Spieler zu unterstützen finde ich durchaus gut. Wobei ich die Erfahrung gemacht habe das man als liberaler SL damit weniger Probleme hat. Ich halte mich zwar an die Regeln, setze aber die DC meist niedrig an (oder lasse Dinge automatisch gelingen) damit die Spieler früh erste Erfolgserlebnisse haben und merken das man sich auch mal an die Schwierigen Sachen trauen kann.

Ich habe schon bei Sl gespielt da fingen DC ob als skill oder als Save mit minimum 20 an und das auch schon im lowlevel Bereich. Wenn du also als 3 level über eine glitschige Brücke gehst und dafür einen DC 25 Banlace check machen mußt traust du dich womöglich schnell gar nichts mehr und verpaßt auch mal dein Spotlight aus reinem Selbsterhaltungstrieb (wenn die Brücke schon so schwer war wie wird das jetzt hier sein).

Offline Sequenzer

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #18 am: 12.08.2009 | 12:16 »
Ein SL, der die ruhigen und zurückhaltenden Spieler nicht ein wenig zieht und die (vor)lauten und hyperaktiven etwas bremst, hat meiner Meinung nach eine seiner wichtigen Aufgaben nicht erfüllt. (In einer guten Gruppe sollten das allerdings auch schon die Spieler unter sich machen...)

Kann ich mich nur anschließen ^^
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Samael

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #19 am: 12.08.2009 | 12:25 »
"Der Gerechtigkeit" wegen, naja. Wenn asoziale Nichtsmerker das Spiel dominieren indem sie die Mitspieler lautstark unterbuttern, dann kann und soll der SL was sagen. Übrigens nicht nur der, sondern auch die anderen Mitspieler.

Das hat aber nichts mit "Gerechtigkeit" zu tun.

Preacher

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #20 am: 12.08.2009 | 12:28 »
Das hat aber nichts mit "Gerechtigkeit" zu tun.
Sondern?
Ich meine - Du hast absolut Recht damit, daß das unterbunden werden soll. Aber - womit hat es denn dann zu tun? Ernst gemeinte Frage.

Ludovico

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #21 am: 12.08.2009 | 12:28 »
Sehe ich auch so. Ein SL sollte einschreiten.
Ich mache es auch gerne so, dass ich die aktiveren Spieler lieber am anderen Ende des Tisches sehe und die passiveren Spieler direkt neben mir sitzen sollen.  

Samael

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #22 am: 12.08.2009 | 12:30 »
Sondern?

Naja, mit Höflichkeit? Mit respektvollem Umgang mit seinem Mitspielern?

Preacher

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #23 am: 12.08.2009 | 12:32 »
Naja, mit Höflichkeit? Mit respektvollem Umgang mit seinem Mitspielern?
Ach so. Öhm...ok, ich steig dann mal vom Schlauch wieder runter.  :-[

Nur: Mit Gerechtigkeit hat das schon was zu tun - also - mit Spielgerechtigkeit und so. Allerdings ist das im Vergleich zu den von Dir genannten Punkten komplett nachrangig.

Samael

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #24 am: 12.08.2009 | 12:38 »
Hast schon wieder das Schlimmste vermutet bei mir, nicht wahr?  8]

Preacher

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #25 am: 12.08.2009 | 12:38 »
Nein, ausnahmsweise nicht. Ich hab tatsächlich einfach nicht gerafft, was Du meinst.

Offline Foul Ole Ron

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #26 am: 12.08.2009 | 13:02 »
Ich habe mit "Möglicherweise..." gestimmt.
Der SL sollte intervenieren, wenn es denn nötig ist. Ob es nötig ist hängt vom Spiel (System), von der Gruppe und von der Situation ab.
Manche Systeme (v.a. bei Erzählspielen) zielen genau darauf ab: eine gerechte Verteilung der Erzählrechte. Da halte ich es für besonders wichtig, das der SL (oder bei SL-losen Spielen die "Restgruppe") die allabendliche Rampensau wieder einfängt, und ein wenig zügelt.
Aber auch bei klassischen Systemen kann es manchmal notwendig werden, den Redefluss eines Spielers etwas einzudämmen. In manchen (vielen?) Gruppen haben sich allerdings unterschiedliche Aktivitätsverteilungen etabliert, und werden auch allgemein akzeptiert. Es gibt nun mal die "stillen Wasser" und die Labertaschen - und oft entsteht dadurch überhaupt kein Konflikt. Dann sollte man mMn auch nicht der Gerechtigkeit halber eingreifen.
Und zu guter Letzt ist es manchmal einfach die Spielsituation oder Szene, die einem bestimmten Spieler ein höheres Maß an Aktivität eröffnet, als den anderen. Das gleicht sich aber mit der Zeit immer wieder aus - bzw. sollte es das imho.

Der Sl hat für mich also schon auch eine Moderatorenfunktion. Er sollte sie aber nicht um ihrer selbst willen ausüben, und auch diesbezüglich nicht kleinlich sein.
"... Was das für diesen Thread bedeutet? Eigentlich nix. Warum ich trotzdem antworte? Weil ich nicht will, dass jemand denkt, Eulenspiegel hätte Recht.  Grin ..." [Dolge]

"...die Basher bashen, die Fanboys verteidigen, die Tafkabs regen sich auf, die Glinnefizzens machen sich lustig..." [Boba]

Wolf Sturmklinge

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #27 am: 12.08.2009 | 13:31 »
Könnt ihr bitte Beispiele bringen, um das ganze mal mit Inhalt zu füllen. Ich kann mir da gerade nur wenig drunter vorstellen. Was für eine Situation soll das sein, in der Rampenlicht geklaut wird? In welcher Art und Weise soll der Spielleiter intervenieren? "Horst, halt dich mal zurück, das ist gerade die Szene für Karl."?
Beispiel Hamstercon dieses Jahr. DSA Test-Runde für Möglicherweise-Einsteiger. Ein Spieler namens Johannes mit Gips-arm (vielleicht liest Du ja mit, ich bin der Fettsack von der anderen Seite des Tisches) konnte natürlich keinen vorgefertigten Charakter nehmen, sondern einen nach allen Regeln der Kunst ausgearbeiteten. Somit war schon klar, hier handelt es sich nicht um einen Anfänger. Und kaum ging das Spiel los, versuchte er das Steuer an sich zu reissen. Unterbrechungen waren Standard, in alle Richtungen feuerte er seine Tipps ab und war unentwegt am labern. War schon eine echte Herausforderung, der Mensch.

In meinen Privatrunden gibt es nur noch meine Freundin als Ruhepol und sie wartet immer 5 Sekunden ob alle ausgeredet haben und hakt dann ein. Das macht aber nur sie, der Rest wartet nur 1,5 Sekunden (;
Wenn dann aber einer ihr Gesicht bemerkt, dann ist gaaanz schnell Ruhe und sie darf ins Rampenlicht rücken. Ist schon nicht einfach.

Ich persönlich bin ebenfalls der Meinung, daß (wenn es nötig ist) man diese Spieler unterstützen sollte.

Offline Michael

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #28 am: 12.08.2009 | 17:18 »
Ja, sollte der SL machen. Bei uns in der Runde könnte man dafür allerdings manchmal fast schon jemanden für einstellen der das macht...
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
Im Grunde spielen wir die meiste Zeit also eine Art Wargame und erzählen uns dazwischen Stundenlang Geschichten wie es zum nächsten Kampf kommt. *leichte ironie*

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Offline Chaosdada

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #29 am: 12.08.2009 | 17:41 »
Die Frage ist nicht sehr deutlich formuliert, deswegen "möglicherweise". Ich denke ein SL sollte jedem Spieler die Gelegenheit geben im Spotlight zu stehen, aber diese Gelegenheit zu nutzen, liegt in der Verantwortlichkeit des Spielers. Wenn der nicht in die Pötte kommt oder keinen Plan hat, was zu tun ist, und dann ein anderer Spieler handelt, hat der "Spotlightspieler" selber schuld. Jemanden zu unterbrechen, wenn er handeln will oder erkennbar ist, dass er in nächtser Zeit einen Plan haben wird, ist das natürlich nicht die feine Art.

Offline Trollork McMunchkin

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #30 am: 12.08.2009 | 18:01 »
möglicherweise...

-Will heißen, geradesoviel, wie nötig, falls die Gruppe sich nicht selbst reguliert, aber bitte sowenig wie möglich.
Verstärkt eine gute Signatur etwa das Argument?

Offline Oberkampf

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #31 am: 12.08.2009 | 18:45 »
Also ich habe "möglicherweise" gestimmt, weil ich es selbst manchmal mache, aber mein Herz schlägt eigentlich für "NEIN!".

1. Ich sehe es nicht als Aufgabe des SL an, bei einer Gruppe von mehr oder minder erwachsenen Spielern den Sozialpädagogen zu machen und den Mitspielern grundlegende Formen der Höflichkeit zu vermitteln. Ein SL muss nicht das Fehlen von Sozialkompetenzen einzelner Mitspieler kompensieren. Lieber trenne ich mich von einem Spieler, der seine Mitspieler unterbuttert, als dass ich so ein Verhalten hintenrum "behebe" und dadurch fördere!

2. Ich sehe es nicht als Aufgabe des SL an, einem mündigen Erwachsenen zu seinem "Recht" auf einen Rampenlichtauftritt zu verhelfen. Wer sowas als SL macht, greift in das ureigenste Recht des Spielers ein, seinen Charakter so zu spielen, wie der Spieler möchte. Das ist eigentlich No-Go für einen Spielleiter.

3. Ich sehe es nicht als Aufgabe des Spielleiters an, die Gruppendynamik zu gestalten. Das ist Sache der Spielergruppe als Ganzes. Es gibt, hart gesagt, sogar Spieler, die es brauchen/lieben, von dominanteren Spielern gesteuert zu werden. (Hätte ich bis vor zwei Jahren nicht geglaubt, aber man lernt so einiges.) Und es gibt Spieler, die gerne die Klappe halten (und sogar einige, bei denen das für den Rest der Gruppe besser so ist.)

Soviel zur Theorie. In Wirklichkeit sind Spieler dann komischerweise doch nicht so mündig, ihre Gruppenprobleme mal selbst zur Sprache zu bringen und es bleibt wieder alles am SL hängen.
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Prends des bombes de peinture et bombe tout
Ecris se que tu penses sur les murs!
Couleurs sur Paris...nanana...
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Offline bobibob bobsen

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #32 am: 13.08.2009 | 09:54 »
@ tümpelritter

Erst mal will ich klar stellen das ich dir grundsätzlich zustimmen ich aber gleichzeitig Situationen erlebt habe und auch weiterhin erlebe in denen dein Nachsatz sehr zutreffend ist.

zu 1) zu berücksichtigen ist immer die Spielstärke/Spielerfahrung der jeweiligen Spieler/innen. Ein Anfänger braucht für Entscheidungen länger und wird sich automatisch schwer tun ein Rampenlicht zu erkennen (in einer meiner Gruppen geht die Spielerfahrung von 3 Monate bis 28 Jahre). Da halte ich es durchaus für sinnvoll auch mal einzugreifen nur um den Neuling den Spaß nicht zu verderben (ganz zu Anfang habe ich oder ein Mitspieler erklärt was der spieler an Möglichkeiten hat inzwischen Fragt er schon nach ob dieses oder jenes jetzt möglich ist). Er kann ja nicht dafür das er noch keine große Spielerfahrung hat und die Regeln noch nicht perfekt sitzen.


zu 2) meiner Meinung nach sollte der Spielleiter zwar nicht helfen Rampenlichtauftritte zu verschaffen aber man sollte als Spielleiter schon darauf achten das alle Mitspieler ihre grudlegenden Fähigkeiten einsetzen können z.B. sollte man auch schon mal eine Falle einbauen um dem Dieb die Möglichkeit zu geben diese zu entschärfen oder eine Verhandlungssytuation für den Barden. Also Kurz gesagt:
                                  Jemanden in eine Spotlight zwingen= schlecht
                                  Jemanden die Möglichkeit auf ein Spotlight bieten = gut

zu 3) 100% Zustimmung