Autor Thema: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel  (Gelesen 33674 mal)

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Eran

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Hallo,

die folgenden Fragen habe ich schonmal in einem kleinen, feinen Forum gestellt. Jetzt interessiert mich was das GroFaFo davon hält. Am besten mit Berichten aus eigenen Runden, falls es auch da Grenzfälle gab.

In einer Kult Runde, in der ich mitspielte, gab es einen kaltblütigen Mord nach dem anderen und auch Folter kam vor. In einer Runde eines befreundeten Spielleiters kam es vor, dass ein SC eine NSC-Polizistin vergewaltigt hat (werwolf). Das waren alles erwachsene Spieler und auch nur die Geschehnisse eines halben Jahres.

Einerseits gehören Schilderungen von Gewalt irgendwie zum Rollenspiel dazu, allein weil es oft um Kämpfe geht. Andererseits sollte es doch auch eine Grenze geben.

Wo sollte diese Grenze eurer Meinung nach liegen.

Manch einer mag z.B. vielleicht gerne einmal einen Attentäter spielen und das zu verbieten wäre ja auch blöd.

Ist der Grad zwischen Heldentum und brutaler Gewalt im Rollenspiel schmal oder doch eine recht klare Linie?

MMn hat dies auch wieder damit zu tun wie man als Gruppe mir so etwas umgeht und auf welche Weise man spielen will.

Vielleicht tritt dies ja hauptsächlich bei Runden auf die nicht klar meinen die Guten zu spielen. Die Hintergründe der World of Darkness, bei Kult oder Shadowrun verleiten dazu vielleicht auch eher als Fantasyrollenspiel.

Offline Haukrinn

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #1 am: 24.08.2009 | 10:53 »
Ich denke das ist etwas, was jede Gruppe für sich im Vorfeld abklären sollte, bevor überhaupt gespielt wird. Jeder Mensch hat da andere Grenzen und da muss jedem Mitspieler klar sein, dass man diese nicht übertritt. Und auch bei den Dingen, die im Spiel vorkommen, muss man klar unterscheiden zwischen den Sachen, die explizit beschrieben/ausgespielt werden und den Sachen, die nur kurz angerissen werden und sozusagen hinter dem Vorhang ablaufen.

Generell daneben finde ich eine Thematisierung von solchen Dingen, gerade im Kontext von Spielen wie Kult, allerdings nicht.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #2 am: 24.08.2009 | 10:54 »
Ok ist, was Spaß macht. Mir macht es keinen Spaß, die Bösen zu spielen, und ich sage das auch immer klar. Grauzonen sind ok, aber die Marschrichtung ist mit der Gruppe abzustecken, denn die Gruppe muss alle Charakterkonzepte auch mittragen und unterstützen. Anderenfalls gibt es nach meiner Erfahrung schnell Probleme.
Folter lässt sich irgendwie kaum ausschließen. Selbst wenn ich einen "Guten" spiele, entdecke ich mich ab und an dabei, wie ich mit Gewalt Infos aus einem "Bösen" rausprügeln möchte...
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #3 am: 24.08.2009 | 10:55 »
Kann ich Haukrin zu 100% zustimmen, wie so oft kommt es auf die Gruppe an.
Wichtig ist bei sowas eben nur, das alle einverstanden sind, und man keinem Mitspieler solche Details aufzwingt, wenn er sowas nicht hören will.
Allgemein sollte man natürlich auf das Alter der Mitspieler achten, bei 13 Jährigen ist es egal ob die das hören wollen oder nicht, nciht angebracht. Hab da schon schlimmes erlebt.
« Letzte Änderung: 24.08.2009 | 10:57 von Thalamus Grondak »
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Offline Visionär

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #4 am: 24.08.2009 | 10:57 »
Es gibt keine Grenzen außer denen, die die Gruppe festlegt.

Wenn es also Leute gibt, die  russische Snuff-Kinderpornodreher spielen möchte, und alle sich darauf einigen können, dann können die das machen.

Ich würde da nicht mitspielen. Wahrscheinlich würde ich mich auch von den Menschen distanzieren wollen.
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Ludovico

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #5 am: 24.08.2009 | 10:59 »
Generell ist es ok, wenn die Gruppe es ok findet.
Ich selber habe teilweise Probleme. Vergewaltigung im Spiel brauch ich nicht und zu ausgiebige Folter finde ich nicht sonderlich spannend.
Hierbei kommt es auch auf das Spiel an sich an. Exzessive Gewaltakte bei Spielen, die nicht explizit gritty sind, mag ich nicht.

Offline Crimson King

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #6 am: 24.08.2009 | 10:59 »
Man sollte unterscheiden zwischen den Entscheidungen, gewisse Taten auszuführen, und dem Ausspielen derselben. Mit ersterem habe ich keine Probleme. Das explizite Ausspielen von Folterszenen und Vergewaltungen ist eigentlich ein No-Go. Folter ginge gerade noch, wenn ein Spieler darauf Wert legt, dass sein Charakter sich der Folter widersetzt.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
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Wenn hinten, weit, in der Türkei,
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Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
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J.W. von Goethe

Offline Sashael

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #7 am: 24.08.2009 | 10:59 »
Auftragsmord - Kein Problem. Den gibts in jedem Kontext, auch auf der "guten" Seite. "Bringt mir den Kopf des Räuberhauptmanns!" ist nichts anderes als ein offizieller Auftragsmord.
Folter - Kommt auf den Kontext an und kann imo zu (un)schönen Verwicklungen führen. Folter an sich steht ja für das Problem "Rechtfertigt der Zweck alle Mittel?"

Vergewaltigung - Finde ich ein NoGo. Warum macht ein Spieler das? Hat das irgendeinen Nutzen? Bringt es irgendeinen Pluspunkt am Spieltisch? Steigert es in irgendeiner Form die Spielfreude? Sollte jemand auf die letzte Frage mit "Ja" antworten, empfehle ich übrigens einen Besuch bei einem Therapeuthen. ::)
Wenn es also Leute gibt, die  russische Snuff-Kinderpornodreher spielen möchte, und alle sich darauf einigen können, dann können die das machen.

Ich würde da nicht mitspielen. Wahrscheinlich würde ich mich auch von den Menschen distanzieren wollen.
Das wollen könntest du bei mir komplett streichen.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Wolf Sturmklinge

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #8 am: 24.08.2009 | 11:15 »
Ähnlich wie Tudor spiele ich auch ungerne die Bösewichter. Den Gewaltgrad legt meist das System fest, wobei Space Gothic mehr und detailliertere Gewalt bietet als D&D.
In meinen D&D Runden wurde auch schon gefoltert, allerdings erst zweimal (in über 20 Jahren), aber sobald das Thema Vergewaltigung oder Kindesmißhandlung aktiv von einem meiner Mitspieler durchgeführt wird, werde ich mit diesem Spieler nicht mehr zusammen spielen.
Einen "guten" Hintergrund vorraus gesetzt, wäre ein Auftragsmord auch noch drin. Aber Zähne rausbrechen, glühende Eisen unter die Fingernägel schieben und Ameisen in alle Körperöffnungen krabbeln lassen....ne, daß is nix für mich.

Eulenspiegel

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #9 am: 24.08.2009 | 11:26 »
Solange alle Mitspieler volljährig sind und es OK finden, habe ich kein Problem damit. Dann würde ich evtl. auch selber mitspielen.

In dem Augenblick aber, wo ein Mitspieler minderjährig ist oder es jemandem Bauchschmerzen bereitet, würde ich es als ein Tabu betrachten.

ChristophDolge

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #10 am: 24.08.2009 | 11:27 »
Ich halte es wie Sashael.

Offline Psycho-Dad

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #11 am: 24.08.2009 | 11:29 »
Hab mit allem kein Problem, solange alle anderen auch damit klar kommen und es nicht all zu sehr ins Detail geht.

Offline Das Grauen

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #12 am: 24.08.2009 | 11:30 »
Auftragsmord und Folter kamen durchaus schon einmal vor. Allgemein kann man ja das Abenteuer, in dem die Helden von einem Auftraggeber Geld erhalten und dafür einen Bösewicht plätten, auch schon als Auftragsmord durchgehen lassen  ~;D

Vergewaltigung ist bei mir auch ein klares No go. Bei sowas würde ich gleich einschreiten. Wäre für mich auch ein Grund, mit dem Spieler erstens klare Worte zu sprechen und zweitens nicht mehr mit ihm spielen. ist bei mir zum Glück noch nie vorgekommen, dass die Spieler sowas durchführen wollten. Folter und Auftragsmord hingegen schon, ist dann aber mit der Gruppe abgestimmt gewesen.
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Offline Infernal Teddy

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #13 am: 24.08.2009 | 11:31 »
Ich denke das ist etwas, was jede Gruppe für sich im Vorfeld abklären sollte, bevor überhaupt gespielt wird. Jeder Mensch hat da andere Grenzen und da muss jedem Mitspieler klar sein, dass man diese nicht übertritt. Und auch bei den Dingen, die im Spiel vorkommen, muss man klar unterscheiden zwischen den Sachen, die explizit beschrieben/ausgespielt werden und den Sachen, die nur kurz angerissen werden und sozusagen hinter dem Vorhang ablaufen.

Generell daneben finde ich eine Thematisierung von solchen Dingen, gerade im Kontext von Spielen wie Kult, allerdings nicht.

Im Prinzip wurde damit alles gesagt, was ich zu dem Thema zu sagen gehabt hätte.
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Teddy sucht Mage

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #14 am: 24.08.2009 | 11:36 »
Ich halte es wie der Dolge.

Offline Oberkampf

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #15 am: 24.08.2009 | 11:42 »
Bis auf die Sache mit der Vergewaltigung hab ich alles mögliche schonmal in RSP-Runden erlebt, gerade in "darquen" settings oder "evil"-Kampagnen. Zum Glück wird sowas in meiner gegenwärtigen Gruppe durch Gruppenkonsens unterbunden, mitlerweile habe ich nämlich starke Empfindlichkeiten entwickelt.
Man will ja Fantasy spielen, und nicht die bittere Realität.
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Offline Benjamin

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #16 am: 24.08.2009 | 11:46 »
Was Ein schreibt.

Online bobibob bobsen

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #17 am: 24.08.2009 | 11:48 »
Ich habe eine Runde die duchweg böse Charaktere spielen. Untereinander gibt es aber die Absprache das man sich unterstützt. Ist eine Räuberbande wie die Mafia, die gegen alle Außenstehenden zusammenhält.
Einer der Spieler spielt dort einen Gnoll der regelmäßig frische menschliche Sklaven kauft um sie zu essen (ist die Lieblingsspeise der Gnolle) wir spielen dies jedoch nur ganz kurz an indem er mir mitteilt das er sich mit Verpflegung bzw. seiner Lieblingsspeise eindeckt.
Ich möchte die Grenzen meiner Spieler und Spielerinnen nicht ergründen und handhabe solche Dinge gern stillschweigend oder nur mit Andeutungen. Man muß natürlich vorsichtig sein das es sich nicht auf die Atmosphäre auswirkt.
Ein frisches Schlachtfeld ohne Leichen wirkt irgendwie merkwürdig.

Vergewaltigung, Kindesmißhandlung, Mord oder Folter macht für mich keinen Unterschied. Ich glaube viele haben hier einen etwas verklärten Blick vom sterben. Solche Szenen durchzuspielen halte ich für vollkommen zweckfrei.

Zitat
"Bringt mir den Kopf des Räuberhauptmanns!" ist nichts anderes als ein offizieller Auftragsmord.

Quatsch. Wenn von einer für das Rechtssystem zuständigen Instanz der Tot des Räuberhauptmanns beschlossen (Gerichtsverhandlung) wurde dann ist das kein Mord. Ansonsten wäre das erheben von Steuern auch offizielles Rauben oder was.

Zitat
Folter - Kommt auf den Kontext an und kann imo zu (un)schönen Verwicklungen führen. Folter an sich steht ja für das Problem "Rechtfertigt der Zweck alle Mittel?"
Das Problem kann ich für dich lösen:   Nein  sonst wäre Folter ja nicht verboten.
Das Problem mit der Folter ist imo eher das ich nicht wissen kann ob und wann mir der Gefolterte sein Wissen preis gibt oder mir weiterhin Lügen auftischt.

Offline JohnBoy

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #18 am: 24.08.2009 | 11:48 »
Auftragsmord - Kein Problem. Den gibts in jedem Kontext, auch auf der "guten" Seite. "Bringt mir den Kopf des Räuberhauptmanns!" ist nichts anderes als ein offizieller Auftragsmord.
Folter - Kommt auf den Kontext an und kann imo zu (un)schönen Verwicklungen führen. Folter an sich steht ja für das Problem "Rechtfertigt der Zweck alle Mittel?"

Vergewaltigung - Finde ich ein NoGo. Warum macht ein Spieler das? Hat das irgendeinen Nutzen? Bringt es irgendeinen Pluspunkt am Spieltisch? Steigert es in irgendeiner Form die Spielfreude? Sollte jemand auf die letzte Frage mit "Ja" antworten, empfehle ich übrigens einen Besuch bei einem Therapeuthen. ::) Das wollen könntest du bei mir komplett streichen.
Folter bereitet mir da zwar bereits unbehagen, kommt aber halt hin und wieder vor. Allerdings noch nie wirklich durch SC Hände.
Ansonsten was r0tzl0effel schreibt.

Preacher

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #19 am: 24.08.2009 | 11:49 »
Vergewaltigung ist bei mir auch ein klares No go.
Das scheint der kleinste gemeinsame Nenner zu sein. Un auch für mich ist das die Grenze.

Stellt sich aber die Frage: Wieso eigentlich? Auftragsmord und Folter sind ok, Vergewaltigung nicht? Aber was ist schlimmer daran als an Folter? Lässt sich das irgendwie rational erklären?

Offline Bluerps

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #20 am: 24.08.2009 | 11:49 »
Was Visionär sagt. Solange alle mitmachen geht alles. Ist ja nicht so, das die Polizei die Wohnungen abhört, ob jemand unmoralisches Rollenspiel betreibt.

Es kommt auch darauf an, wie sehr solche Details zum Spiel passen. Wenn ein Charakter eine Frau vergewaltigt kann das schon Sinn machen, ohne das der Spieler völlig kaputt ist. Beispielsweise könnte sich das Spiel um Schuld oder Perversion drehen. Genauso wie Bücher und Filme können Rollenspiele beliebige Themen haben, auch verstörende. Man darf solche Themen halt nur nicht spontan seinen Mitspielern an den Kopf werfen.

Was ich mich allerdings frage ist, ob es immer so einfach ist herauszufinden mit was die Leute klarkommen. Bei Gewalt im Kampf und halbwegs konventionellem Sex wissen die meissten, was sie wollen, aber bei heftigeren Sachen wie Folter oder Vergewaltigung ist es schon schwieriger, schon deshalb weil man da in persönliche Bereiche kommen kann, selbst wenn man nur drüber redet. Im schlimmsten Fall hat man ein Vergewaltigungs- oder Misshandlungsopfer vor sich und konfrontiert es mit seinem Trauma. Daher würde ich es bei Mitspielern die man nicht gut kennt, bei nicht so heftigen Sachen belassen.


Bluerps
"When life gives you lemons, don't make lemonade. Make life take the lemons back! Get mad! I don't want your damn lemons, what am I supposed to do with these? Demand to see life's manager! Make life rue the day it thought it could give Cave Johnson lemons! Do you know who I am? I'm the man who's gonna burn your house down! With the lemons! I'm gonna get my engineers to invent a combustible lemon that burns your house down!"
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Offline Joerg.D

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #21 am: 24.08.2009 | 11:51 »
Also als aller erstes mal kann sich das GroFaFo dazu nicht mehr äußern. Das gibt es nicht mehr und es ist durch das erheblich bessere Tanelorn ersetzt worden.

Die Grenze liegt da, wo die Gruppe sie setzt und nicht da, wo ein paar Spinner aus dem Internet sie haben möchten. Was unterscheidet einen Auftragskiller von dem prototypischen Fantasy Charakter, der mordend und Leichen plündernd durch die Gegend zieht?

In ,meinen Augen nicht viel.

Moralisches oder unmoralisches Verhalten kann man in seiner Gruppe akzeptieren oder eben nicht. Genau wie eine explizite Beschreibung von Gewalt oder Elemente die auf einer psychischen Schiene arbeiten.

Ich persönlich habe mit nichts Probleme. Egal ob Kannibalismus, Pädophilie, Inzest, Vergewaltigung, Mord, Folter, Drogenmissbrauch, Zuhälterei, Terrorismus oder okkulte Rituale und Teufelsanbetung oder Dämonenopfer. Wenn die Gruppe es will, dann wird es gespielt.

Natürlich muss man sich bei so extremen Themen vorher genau mit der Gruppe verständigen, wo die Limits liegen (Ein Mitspieler von mir hat bei einer Beschreibung von recht heftiger Gewalt und ihren Auswirkungen auf den menschlichen Körper mal gekotzt).

Bei mir liegt die Grenze bei ins Detail gehenden Beschreibungen von sexueller Gewalt. Ich kann mit diesem Thema spielen, doch möchte diese Komponente nicht ausspielen und auch von meinen Spielern nicht ausgespielt haben. Der Spieler kann gerne sagen, dass er den SLC vergewaltigt, aber auf das Kopfkino einer genauen Beschreibung habe ich keine Lust.

Ich weiß, das ein Mord ein schlimmeres Verbrechen ist als eine Vergewaltigung, aber ich bin trotzdem eher in der Lage mir anzuhören, wie ein Spieler einen SLC ausweidet und sich an dem Elend des Opfers erfreut, als sexuelle Gewalt zu akzeptieren.
« Letzte Änderung: 24.08.2009 | 11:53 von Joerg.D »
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Ein

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #22 am: 24.08.2009 | 11:54 »
@Preacher
Ich denke Folter ist eher akzeptabel, weil sie zweckgebunden ist. (Korrektur: Sein kann, gibt natürlich auch Folter aus Spaß. Das finde ich dann wieder No-Go.)

Offline Psycho-Dad

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #23 am: 24.08.2009 | 11:54 »
@Jörg:
 :d

Imago

  • Gast
Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #24 am: 24.08.2009 | 12:02 »
OT:
Zitat
Ansonsten wäre das erheben von Steuern auch offizielles Rauben oder was.
Der Gedanke hat was. :)

Topic:
Prinzipiell gehts mir da wie Bluerps oder Psycho-Dad. Ist alles möglich, aber wenn dann bitte in einem dafür geeigneten Rahmen (Spiel, die richtigen Mitspieler, Sinn innerhalb des Plots).

Und bei krass amoralischen Sachen will ich eigentlich immer wissen (oder zumindest das was anklingt davon) wie der Charakter bis dahin gekommen ist, so bestialische Scheiße zu bauen, warum er das tut usw.
Mit Leuten die sowas als Spieler machen "weil sie es halt können" möchte ich nicht spielen.