Autor Thema: "zeitgemäßes" Rollenspiel  (Gelesen 3725 mal)

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Offline Blizzard

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Re: "zeitgemäßes" Rollenspiel
« Antwort #25 am: 15.12.2009 | 12:12 »
Du beschreibst Shadowrun 1 und 'Vampire: die Maskerade', richtig?  ;D
Nein, er beschreibt 7teSee, wobei der vorletzte Punkt da wohl etwas aus der Reihe tanzt. ;)
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Offline Crimson King

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Re: "zeitgemäßes" Rollenspiel
« Antwort #26 am: 15.12.2009 | 12:51 »
Nein, er beschreibt 7teSee, wobei der vorletzte Punkt da wohl etwas aus der Reihe tanzt. ;)

Gerade der tanzt nicht aus der Reihe. 7te See ist schon ohne die Erweiterungsbände sehr crunchig.

Was aus der Reihe tanzt, und zwar heftigst, ist der Geschwindigkeitsfaktor. Initiative, Attacke, Parade, Schaden, Schadenresistenz, und das Ganze mit reichlich Kopfrechnen, das schaffen andere Systeme in maximal 2 Würfen und einmal hinschauen.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline DasTaschentuch

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Re: "zeitgemäßes" Rollenspiel
« Antwort #27 am: 15.12.2009 | 19:25 »
Was aus der Reihe tanzt, und zwar heftigst, ist der Geschwindigkeitsfaktor. Initiative, Attacke, Parade, Schaden, Schadenresistenz, und das Ganze mit reichlich Kopfrechnen, das schaffen andere Systeme in maximal 2 Würfen und einmal hinschauen.

Und bei mir beschweren sich meine Spieler schon, daß zu wenig gewürfelt wird. das mit dem Kopfrechnen is aber zu meinem Schrecken tatsächlich bei vielen ein Problem.

Offline Jiba

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Re: "zeitgemäßes" Rollenspiel
« Antwort #28 am: 16.12.2009 | 18:03 »
Also von meiner Warte aus zeitgemäß wären (ich definiere jetzt zeitgemäß einfach mal das, was gerade "in" ist (Korrektur: zu sein scheint), aber doch noch gewisse Vorbedingungen hat, also Entwicklungen die dazu geführt haben)... also, zeitgemäß wären:

- Das, was Prometheus Games momentan mit den "Pocket RPGs" aufzieht - also Spiele, die eigentlich Indie wären, an einen größeren Markt heranzutragen, in professionellem Format mit einer extrem schicken optischen Aufmachung. Das zeigt das, was vorher angeklungen ist, nämlich Interesse an Alternativen zu crunchlastigen, flufflastigen Foliantenrollenspielen.
- Spiele mit einem sehr gamistischen Ansatz, klaren Nischen für jeden Spieler und wenig... ich nenn es mal... storyorientierten Elementen (das kann auch nur auf den ersten Blick sein)... im Grunde auf einen Nenner gebracht: Rollenspiel für die WoW-Generation mit einem verhältnismässig hohen Anteil nicht primär rollenspielerischer, sondern Tabletop- oder Brettspiel-Elemente (D&D 4, die Ansätze für die nächste Edition Warhammer FRPG, Savage Worlds (Miniaturen)... also: Konkretheit statt Abstraktion, was zum Anfassen, weniger reine Arbeit nur mit der Vorstellung... ich hoffe ich werde diesen Spielen grade auch gerecht...
- Retro aber regelarm... wie eben beschrieben.

Betrachtet man die Tendenzen, die ich genannt habe, wäre wohl das, was man am ehesten als zeitgemäß bezeichnen könnte, das Casual Gaming - spontanes Spiel in Zeiten der Globalisierung, in der man durch die Arbeitsmarktsituation sowohl wenig Zeit, als auch wenig Geld für umfangreiche Rollenspiele hat.

Soweit aber nur meine Einschätzung...
Erzählspiel ist ja inzwischen schon wieder ein Unwort geworden, was viele Leute gleich einmal in die Railroadingschiene packen... (Nein, ich definiere jetzt nicht genau, was ich mit Railroading meine; der Begriff ist extra so offen dahingestellt, weil auch unterschiedliche Definitionen von Railroading mit Erzählspiel grundsätzlich synonym gebraucht werden)... Erzählspiel ist ja auch ein von F&S extrem geprägter Begriff mit einigen Ungenauigkeiten (PtA ist von den Mechaniken her wesentlich mehr Erzählspiel als Vampire, finde ich).

Zitat
Ich erinner mich an eine Zeit,wo z.B. Engel mal "in" war. Vielleicht war das damals modern und zeitgemäß.
Engel war mal in?!?
Warum habe ich dann niemals jemanden zum Spielen gefunden?
Aber mal im Ernst: ich persönlich finde Engel immer noch modern, ob es zeitgemäß ist, ist eine andere Frage (meiner Meinung nach war das Arkanasystem ein toller Ansatz, der aber nicht konsequent genug durchgezogen wurde - seit Jahren zermartere ich mir das Hirn, wie man ein crunchiges System bauen könnte, was trotzdem noch die Arkanakarten als Abwicklungsform verwendet...
« Letzte Änderung: 16.12.2009 | 18:07 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini