Autor Thema: Mein Dark SciFi Setting - Eure Meinung bitte  (Gelesen 1847 mal)

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Eddy Octane

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Mein Dark SciFi Setting - Eure Meinung bitte
« am: 3.05.2011 | 15:27 »
Ich bin da seit längerem bei etwas zusammenzuklöppeln und hätte da gerne mal eure geschätzte Meinung.

Das Setting trägt den Arbeitsnamen: C.A.G.E. Der Gefängnisplanet

Dem ziemlich totalitäten Imperium der Menschen ist es vor langer Zeit gelungen, die Sternenreiche der bekannten Fremdrassen zu erobern und sich untertan zu machen. Um den daraus resultierenden Rebellen, Schmugglern und Kriminellen aller Rassen Herr zu werden, wurde irgendwann das Projekt C.A.G.E. ins Leben gerufen.
Eine gigantische Raumstation in der Tiefe des Alls (der Schauplatz des Settings). Dort wurden alle politisch Subversiven, Kriminellen, Kriegsgefangenen und sonstigen Unerwünschten untergebracht um lebenslang interniert sowie zur Arbeit gezwungen zu werden. Das Leben in C.A.G.E. war die Hölle, gnadenlose Aufseher und Wachdrohnen (Bewaffnete Roboter), waren bereit bei jeder Verfehlung gegen die Regeln hart durchzugreifen. Der Gefängnisplanet selbst wurde von einer Künstlichen Intelligenz überwacht, deren Mainframe tief im Kern des künstlichen Planeten liegt.
C.A.G.E. ist nur zum teil selbstversorgend, es gibt Grünbereiche mit Nahrungsmittelanbau und Wasserrecycling Systeme, jedoch waren viel zu viele Inhaftierte hier, um nicht zusätzlich auf Lieferungen von außen angewiesen zu sein. Eines Tages jedoch, fielen die Transportflüge aus, nichts erreichte mehr den Gefängnisplaneten. Die Situation wurde immer ernster und es kam zu dem unausweichlichen Gefangenenaufstand. Im Zuge des , man muss es wohl schon eher als Krieg bezeichnen, Aufstandes flohen viele Aufseher mit den wenigen Raumschiffen die noch in den Hangaren der Raumstation lagen. Außerdem gelang es einer Gruppe von inhaftierten Computerkriminellen, die KI mit einem Virus auszuschalten um die Gefahr der Wachroboter zu eliminieren. Leider wurde die KI allerdings nicht vernichtet sondern lediglich wahnsinnig und betrachtet sich nun als eine Art Göttin dieser Welt. Ihre oberste Direktive führt sie aber immer noch rigorous aus. Das Verhindern eines Ausbruchs der Sträflinge. Mit der Zeit gelang es der KI (suche noch nen netten Namen) Kontrolle über viele Systeme von C.A.G.E. zurückzuerlangen. Die verbliebenen Häftlinge wurden durch Hunger, den Krieg gegen die Robotertruppen der KI und andere Begebenheiten so weit reduziert, das die Lebensmittel und Wasserversorgung nun ausreichend ist. Auch Strom gibt es noch in vielen Bereichen der Station. Der Kern und die angrenzenden Sektoren werden von der KI gehalten. Die weiter aussen liegenden Bereiche konnten von den Häftlingen verteidigt werden.

Das alles liegt jedoch ca. 100 Jahre zurück. Die Nachfahren der ehemaligen Häftlinge bevölkern nun die Station. Durch Kriege untereinander (es gibt diverse Fraktionen und auch politische Strömungen) und die immerwährende Auseinandersetzung mit der KI, die nachwievor in den Bewohnern von C.A.G.E. revoltierende Insassen sieht, sind weite Teile der Station zerstört oder stark beschädigt. Teilweise klaffen regelrechte Schluchten, die hunderte von Stockwerken tief sind, im Leib der Station. Zwischen den etablierten Städten reisen Händler, Kuriere und andere Wanderer. Auf einigen wichtigen Strecken konnte das interne Transportröhrensystem wieder in Gang gebracht werden (eine Art Tunnelbahn). Viele Bereiche der Station ähneln aber eher einem stählernen Alptraum und nur die Mutigsten wagen sich in diese abgelegenen Winkel um technisches Equipment zu erbeuten oder gar in dem verzweifelten Versuch die Station zu kartographieren.
Eine neue Religion ist vor einigen Jahrzehnten auf der Station entstanden, die Technomaden beten die KI an und werden interessanterweise von Dieser für ihre Unterwürfigkeit verschont, so sind die Schamanen der Technomaden die einzigen die halbwegs sicher in den internen Cyberspace der Station eindringen können, wo die wahnsinnige KI ein virtuelles Schreckensreich erschaffen hat. Hier unterwegs zu sein ist extrem gefährlich aber auch lukrativ, denn alle Systeme die die KI unter ihrer Kontrolle hat sind von hier aus manipulierbar. Die Technomaden ziehen von Stadt zu Stadt und bieten ihre Dienst an, wenn der Bittsteller in ihren Augen Gottgefällig ist.
Es gab auch immer wieder Gerüchte das das verruchte menschliche Imperium in der Zeit vor dem Aufstand Experimente mit Insassen vorgenommen hat. Genetische Verbesserungen zur Zucht von Superkriegern und natürlich das streng geheime Omega Projekt (Arbeitstitel), die Nachfahren des Omega Projektes weisen Psionische Fähigkeiten auf (der Arkane Hintergrund des Settings).

Schon Generationen lang versuchen die Bewohner der Station zu fliehen, einigen wenigen soll es schon gelungen sein, doch man hat seit über 100 Jahren nichts von "da draussen" gehört. Wer weiss ob das Weltall nicht ein noch viel schlimmerer Ort ist. Nichtsdestotrotz ist Flucht die Kernmotivation (und möglicherweise auch der Abschluss einer PPK) die das Setting bestimmt.

So das war jetzt doch etwas ausführlicher als ich es geplant hatte, stellt aber trozdem nur einen kurzen Abriss des Settings vor. Vieles ist noch nicht in Stein gemeißelt.

Ich würde mich sehr über Meinungen, Ideen und Anregungen zu meinem Setting freuen. Ich hoffe es gefällt euch.

Gruß

Eddy


Offline ClockworkGnome

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Re: Mein Dark SciFi Setting - Eure Meinung bitte
« Antwort #1 am: 3.05.2011 | 15:43 »
Also ich finde das Setting hört sich sehr gut an und wäre sofort bei einer Kampagne dabei. Aber damit wäre es mir dann wohl auch genug, einen Wiederspielbarkeitswert sehe ich fast gar nicht, wenn man einmal erfolgreich die Flucht geschafft hat. Denn dafür scheinen mir die Möglichkeiten auch auf einer noch so riesigen Station mit X Fraktionen einfach zu gering. Und nochmal mit anderen Charakteren die Flucht zu versuchen wirkt auf mich eher wenig attraktiv, zumal ich hier die Gefahr sehe, dass die Spieler auf Muster und Wisssen der bereits geglückten Flucht verfallen.

Insgesamt erinnert mich das an das Ratten! RPG, das sich ja in einem alten Kaufhaus abspielt mit verschiedenen Rotten. Für eine einmalige Kampagne eine schöne Abwechslung, aber nichts für jahrelanges Spielen.

MadMalik

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Re: Mein Dark SciFi Setting - Eure Meinung bitte
« Antwort #2 am: 3.05.2011 | 15:51 »
Vieleicht hab ich's beim schnellen überfliegen überlesen, aber wofür steht C.A.G.E. ?

Edit: Also an sich klingt das schon ganz interessant, aber ich stör mich dann immer an so kleinen Details wie nicht aufgezwierbelte Abkürzungen.  :D
« Letzte Änderung: 3.05.2011 | 15:56 von Face of Freedom »

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Mein Dark SciFi Setting - Eure Meinung bitte
« Antwort #3 am: 3.05.2011 | 15:55 »
Klingt nach The Cube, nach Resident Evil 2, nach Fallout und nach Matrix, klingt nach Shadowrun und Aliens...klingt gut!
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Ranor

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Re: Mein Dark SciFi Setting - Eure Meinung bitte
« Antwort #4 am: 3.05.2011 | 16:01 »
Vieleicht hab ich's beim schnellen überfliegen überlesen, aber wofür steht C.A.G.E. ?
Steht nicht im Text. Und ich kann, ähnlich wie Face Of Freedom, irgendwelche Buchstabensammlungen mit Punkten drin nicht mehr sehen, gerade weil die Auflösung meist sehr gezwungen wirkt.

Das Setting selbst gefällt mir aber in seinen Grundzügen gut - für ein Abenteuer oder eine kurze Kampagne würde ich mir das, mit guter Ausarbeitung, gefallen lassen.

Offline Grey

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Re: Mein Dark SciFi Setting - Eure Meinung bitte
« Antwort #5 am: 3.05.2011 | 16:02 »
Klingt gut. Würde ich auf jeden Fall mal anspielen. :)
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Pyromancer

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Re: Mein Dark SciFi Setting - Eure Meinung bitte
« Antwort #6 am: 3.05.2011 | 16:07 »
Zwei Nummern kleiner, aber sicher als Ideensteinbruch sehr gut geeignet ist das Abenteuer/Setting/Kampagnenband "Gefängnisplanet" für Traveller.

Offline Grospolian

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Re: Mein Dark SciFi Setting - Eure Meinung bitte
« Antwort #7 am: 3.05.2011 | 16:39 »
Also der Ansatz gefällt mir sehr gut.

Mir sind spontan nur 3 Kanten aufgefallen. Du scheinst ja eine Kampagne oder ein sehr langes Abenteuer für dieses Setting im Kopf zu haben, dessen Ziel die Flucht ist. Mir fehlt da irgendwie die Motivation, denn wenn 100 Jahre zwischen Versorgungsausfall und aktueller "Spielzeit" liegen werden sich die Insassen an ihre Umgebung gewöhnt haben. Keiner weiß mehr wie es draußen aussieht und wahrscheinlich hat sich der Glaube eingeschleift, dass dort draußen gar nichts mehr ist. Denn schließlich kam ja nie jemand vorbei um mal nach zuschauen.

Ich könnte mir hier eher etwas in Richtung Bio Schock/Matrix vorstellen: Die KI die nun seit 100 Jahren versucht ihre Aufgabe zuerfüllen und den Widerstand der Insassen zu brechen hat nun endlich einen Weg gefunden für Ruhe (=Tod aller Lebewesen ;)) zu sorgen. Sei es nun ein Kampfstoff an dem ihre Drohnen arbeiten, aus gefangenen Häftlinge gezüchtete "Killerbestien" oder was auch immer ;) - Die Charaktere bekommen Wind davon und müssen einige der Kernfraktionen einen, damit man sich zum Kampf gegen die KI zusammenschließen kann.

Die 2. Kante ist ähnlicher Natur und eigentlich ist es mehr ein Feature als ein Bug *g*. Denn wenn du statt Kampf die Flucht als Ziel siehst und wir gehen mal davon aus, die Spieler erreichen dieses Ziel. Dann ist die Kampagne zwar vorbei, aber viele Spieler fallen in ein Loch, denn nicht wenige werden versuchen herauszufinden was denn da draußen eigentlich los ist.

Das 3. Problem nenn ich mal "The Shadowrun Experience" ;) es wird einen Cyberspace geben, der evtl sogar ein wichtiges Spielelement ist, aber nur eine bestimmte Gruppe hat relativ sicheren Zugang zu diesem und gleichzeitig wird diese Gruppe je nach Situation eher gegen die Protagonisten stehen.


 
Besucht den Spielwelten Youtube Kanal :D
https://www.youtube.com/channel/UCz4TBDBYY2vUE2sX_MPWG0w

Eddy Octane

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Re: Mein Dark SciFi Setting - Eure Meinung bitte
« Antwort #8 am: 3.05.2011 | 16:58 »
Wow, hätte nie gedacht so schnell Reaktionen zu bekommne. Echt klasse.

Also um ein paar Fragen zu beantworten:

C.A.G.E. ist ein Arbeitstitel, möglicherweise lasse ich die Punkte einfach weg und es bedeuted nix als Cage (also Käfig) vermutlich dann ein Slangausdruck der ehemaligen Insassen der hängegeblieben ist.

Zur Motivation des Settings: Flucht wäre ein mögliches Ziel, viele wollen auch gar nicht weg weil sie vor dem unbekannten Weltall noch viel mehr Angst haben. Ich persönlich habe gefühlte 400 Ideen für längere Kampagnen die nicht in Flucht enden, aber ich beschäftige mich auch schon ein paar Jahre mit dem Setting (ursprünglich für ein anderes System).

Zum Cyberspace: Das klassische Problem ist in der Tat, das ein oder zwei Spieler im Netz/Matrix/Grid unterwegs sind und der Rest guckt nur zu. Der Cyberspace der Station wird für JEDEN zugängig sein. Jederman kann sich mit einfachem Equipment an diversen Schnittstellen in der Station einlogen und etwas in dieser virtuellen Welt bewirken. Nur das Computerspezialisten bzw. Hacker es erheblich leichter haben. Die Technomaden (und von denen auch nur eine bestimmte Gruppe, nämlich die Schamanen) werden von den Terrorprogrammen der KI (das ist quasi ICE) allerdings ignoriert und können so relativ unbehelligt agieren und recht tief in den Cyberspace eindringen. Kurzum, die Spieler können alle gemeinsam in den Cyberspace einlogen und in dieser Alptraumhaften Welt was erleben.